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Full text of "Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft"

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GOVERNMENT OF INDIA 


DEPARTMENT OF ARCHAEOLOGY 


CENTRAL ARCH/OLOGICAL 
LIBRARY 


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m 25-570‏ 














23 





Zeitschrift 


der 


Deutschen Morgenländischen Gesellschaft:x 
موسر إلى‎ 


von den Geschäftsführern, 


in Hallo Dr. Pischel, 


in Leipzig Dr. Sod 
Dr. Praotorlus, 


Dr. Windisch, 


unter der verantwortlichen Redaction 


5 des Prof. Dr. E. Windisch, 


25870 


Dreiundfünfzigster Band, 





Leipzig 1891, 
in Commission bei F. A. Brockhaus. 





aaa‏ به دنهم ممع دحم 
اهيا LIBRARY, NEW‏ 
Au‏ 42770 








N.” Inhalt 


des dreiundfünfzigsten Bandes der Zei 
Morgenlindischen Gesellschaft. 


















































chrift der Deutschen 








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ا 0 .7 .ا اطاط لصم‎  — 
Alyemaine Venamnling der به كدزط‎ un Bremen x. xvr 
Profekal. Dericht Uber die zu Dromen abgehältene Allgemeine 

Termmainng av 
الامو‎ au der Rechnung über Klnrahne zmd’Ansgibo امنا‎ dr 
Kane dar D.M.G 108. xxvur 
Verzeichnis der ir ie Aüiphk egegeigeied Sehen... 
Yu. Kl. تمده‎ 
Yereshnl der Algier der D. A. G. im Jahre 1600 0 5 Ab ه‎ 
Verzeichnis der gelten, Mörperschaten uud Tnsutte, di mit 
er D.A. G.'In Bohrifennnstausch siohen - u, 
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Demerkungen zu den been gromen ichriten vom Dammbruch zu 
Mare Von Franz Praelörian , N ns 
Kino budähtstiche Beusbalung der Kryasage. Von Bi Hardy! \ 26 
Thoologliten Zeroguugen im Ihm. Yon 
Zu Ir von Delle ل‎ in, Von Terälumd ii 3 
le und da. Von ‚Julius Öppert : a 
Bine katabanlsche Ihr. Ton Ziie"Honimel ١ 
Nochmal sur sylchen Deiontngs- und Vonlehre. Von Hubeit Grinmd 108 
Not zur qyraehen Merl Von Zbans Frastoriue ١ 00 
Eine ste Krwähnung der bebylonlschen Kallnschriken. مولا‎ W. Bacler 11a 
Über Decker und Mundschenk im Altemituchen, Von FL. "us 
لفك تي‎ Todoyahr nach dem Ayadknntatık. Van اله بل‎ Speyer. > 120 
Ve Au hylnsche Yeti dr Herächen, Von Franz 
Prastorlu are 
Teiche in. Yan Phi St © 33 Nat 
Ace. Von 0, Böhtligk Do: 
Zr Menges und Mr der ritelen .مصااة‎ "Von W. Culand ' . ووو‎ 7 
den nie Seen ds Ihn allge, Yen 0 Drokalmani. 81 
Onanons ein 26 
Zur Ale 26 
Noch elamal die لماوز‎ Chronik. 
The Chronologie Canon of James of Han an 
Die Supiapndfrcht des Sn 22 
0 En sur 
Die Kiymologe von spanisch maipe. Von Georg امعان‎ Fr 
ل‎ 1 Ge Dun. Mer 
To Inlan Game of Cham. By FW. Zhomar » > Be 
Gegen Gl, den Zac N, MER, Vor © Diockemen: 1300. 
Denehtgung لد م 1 208 ا‎ 
Des Dieter لفطو لفك‎ und sc Lab Mona. Von W. Bacher. 080 E 
Mäsejarelh, en مسقل‎ Arıt des ViL Jahshanders, — Maschalh!" 
Von Mori Steinsehneider san 
Die Ds yon Zar Von PA 5, ا‎ 8 a 
Die araıchen Eigennamen In Algier. Von Aldr : 
Bar Chan ir Homer Heiod und Orpheus, Von Zheoder Nöldeke 301 
Die Abenintschen Handschriften der Köcl, Dniyersitäwblblitiek zu 
Üpala voreichnet und beschrieben von K. P, Zaierelden — «508 


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Di Üprracerng ds مامد ماق‎ ehrsche Im Sumlchen. Vap 
Eiiard Kong. 

Bemerkungen zu dem تمصا‎ den Arikls dirch Ans Pronom 
age Winchler . 

Zur Onenk de اممف‎ von Eileen! Von Siepmund Fraenkit 

van Voten‏ ب und Motsilemus In Dazra. Van‏ مواق 

Bing be ie Lebende مسا‎ u has سوال املا‎ 
d. Mob, b. Omar alCagmin. Von Dr. Heinrich Suder 

Pintus al Holger. Ven Bberhard Aare... . 

Ans einem Driete des Herrn Dr. © F- Lahmien | 
Brut In "Te Ohronaogienl Cnön of damen ofen. Von.E.W. Brooks 





Von 











Abt Oh Fa Zah, romanischen Gicht In KashmirSpache, 
‘Von Karl Friedrich Burkhard 5 
Die Casusroste im Hebrüischen. Von J. Barth. 
Über das Alter von Bhfakararäyn oder BhRsurknandaitria, Sohn von Cam. 
bhtraräya-Dfkshita. Van ZAoodor Aufrecht. . » 
Maschallh. Eine Bemerkung zu dor Im Fihrt 1,278 gegabonon Doutung. 
jelnor hebräischen Namonsform Milh. Von Z. Z. Durnatein — » 
Die Suübije unter den Mahammedanern In Spanlen. Von Zpnas Goldsiher 
ok rt Bin Krebs Yaplar وله‎ Dr, In Ta und Dir. 
a Yarnelung über 1 Urprung di Von With. Spiegeld 
In ormulung über d.Ursprung des Namens mit». Von ers 
Über Ser, Van TA. Aufrecht 0 
امسج‎ in dor jüdlschen Responsenliteratur und In don ضحد‎ 
nlschon Fotwls. Von Ipnas Goldsider , 
Die gengrptlsche Line IR 00. Von > B. Walnbach 
Über die mit „Erde“ und „irgend“ nusammengosotuten Wörter für „Berg 
im Sanskrit. Von 0: Böhtlingk. 
Das Alphabet dos Siraclden (el. B, 18-39). Von P. Aura ang 
Prssg., Von Franz Prasioriue 2-0 : 
Bemerkungen. Von W. Bacher ١ 
Zr, م‎ und Ri dr ln Sir. Von” W. ماما‎ 
Berichtigung. Von 0. Snouck Hurgronje 
Von Sahulthein 






















Anzeigen: Mühammodenischos Recht nach schafischer Lehre von Käuard 
Sachau, angezeigt von Dr. C. Snouck Hurgronje. — Hititer und 
‚Armenler von P. Jensen, angsaeigt von ZI. Zimmern 

— — Das Buch der Jubllien oder die Loptogeneis, Erster Theil: 
Tondena und Ursprung, Zugleich ein Beitrag aur Raliglonsgeschlchte. 
‘Yon Wilhelm Singer, angezeigt von E, inn. — The Bower 
Manuserpt. Facsimilo Leaves, Nägart Teanseript, Romanised Trans- 
itration, and English Translation with Notes, odited by A. F. Rudolf 
Mörnle, Dh. بط‎ Principe, Onleutta Madrasah, angezeigt von يت‎ Joy. 
— Carra de Vaus, Lo Mihomötisme; lo gänle sämitique at lo “لدع‎ 
Aryon dans Islam, angezeigt von Ignas Goldsther. — Mosıre 


























Willens & Norgate propose to publlsh, In twelva Parts, price 7 
8.4. nett por Part: An Indox to the Names In ho Mahabharata, with 
Ber, plans, compld لق رذ‎ Säraen, Fi. D., mgenigt von 

— — 1. Zu den kökttikischen Inschriften; IL Zur Erklärung der 
öktürkischen Inschriften von W. Bang, angezeigt von Dr. Graf 
Bl Ban, امات اي‎ ne ER 

— — Johann Jacob Relske's Brisfo horansgegon von Richard Foprstor, 
Angezeigt von Siegmund Fraenkel ae De 

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Bemerkungen zu den beiden grossen Inschriften 
vom Dammbruch zu Marib 
(Glaser 554 und. 618). 
Von 
Franz Praotorius. 


Die beiden grossen von ihm entdeckten Inschriften vom Damme 
zu Marib, die umfangreichsten der bisher bekannten stlänrabischen 
Inschriften, hat Glasor selbst im Jahrgange 1897 der Mitteilungen 
dor Vordernsiatischen Gesellschaft (6. Heft; 8. 860-488 der durch- 
laufenden Seitenzählung) in hebräischer Umschrift veröffentlicht, 
übersetzt und ausführlich erläutert. Im grossen und ganzen dürfte 
er den Sinn beider Inschriften richtig erkannt haben. Nach Glaser 

nat Wincklor im 1. Jahrgango von Peisors Oriontalistischer Literatur- 
zeitung Sp. 194. beide Inschriften im Auszuge übersetzt und mit 
katzen Beltuterungen vorschen. 

Ich hoffe, in manchen Einzelheiten über die Erkenntnis dieser 
meiner beiden Vorgänger hinausgokommen zu sein und loge was 
ich — bald mehr, bald weniger sicher — erkannt zu haben glaube, 
in den nachfolgenden Bemerkungen nioder. Ich gebe, wie gosagt, 
aur Bemerkungen: Hinsichtlich des zusammenhäingenden Textes 
verweise ich auf die Arbeit Glasers. + 

Den Pluralis majestat. bezeichne ich wie Glaser und Winokler, 
und wie schon in meiner Amhnrischen Sprache, Anrch grossen 
Anfangsbuchstaben beim Pronomen. Anders als Glaser bezoichne 
ich in der ‚hebräischen Umschrift durch كه‎ das dem äthiop. U 
entsprechende Zeichen, durch id das dem äthiop. ك1‎ entsprechende. 

Der “Kürze wegen nenne ich in dieser Veröffentlichung Jie 
‚kleinere Inschrift, Glaser 554: I; die umfangreichere, Glaser 618: IL 











I 0 

In der Übersetzung des Königstitels glaube ich, كاه‎ von. 
Winokler aufgestellte Bohnuptungen ablehnen zu müssen. Ich. über- 
setze „König von Saba und Duraidin und Eladramaut und: Ymnt, 
and Ihrer Boduinen, von Taudın und Tihämat*. 0 
Ba. La. 





2 Prastorius, Bemerk.x. d. Inschriften vom Dammbruch su Marib, 

int mir wunächst unverständlich, wie durch das 3 in yon‏ مع 
nat die beiden Ländernamen „Saba und Raidän* zu einem‏ متدجو 
Begrif? zusammengezogen werden sollten, während der Titel ohne‏ 
bedenten würde „König von Saba und (König) von Raidän*.‏ 3 
‘Von vornherein schon ist es doch mehr als wahrscheinlich, dass‏ 
durch dus zwischentretende 5, das mur den Begrif? „König* wieder‏ 
aufnehmen könnte, die Begriffe Saba und Raidän cher von einander‏ 
getrennt, als miteinander vereinigt werden können. Gerade wenn‏ 
Saba und Raidän zu einer Einheit zusammengezogen worden sollten,‏ 
müsste aller grammatischen Wahrscheinlichkeit nach 3 zwischen‏ 
beiden fehlen. Und umgekehrt, wenn man besonders hätte aus-‏ 
ärticken wollen, Auss „die Königswürde der übrigen Länder für‏ 
sich besteho*, so hätte man das aller grammatischen Wahrschein-‏ 
lichkeit nach eher durch Zufügung, als durch Nichtsetzung von 5‏ 
.دتمل جمدم erreichen können, man würde gerade dann erwarten nah‏ 
‘Vgl. auch Mordtmann, Beitr, zur mintischen Epigraphik 8. 74 (4. Abs).‏ 

Winckler verweist, wohl um dieso grammatischo Absonderlich- 
keit glaubhafter zu machen, auf II 87, wo os heisst mans namı 
namen. Ich sche in dem Kebtr von Hadramant und in Dirnt zwei 
verschiedene Personen. Aber selbst angenommen (aber nicht zu 
gegeben), Anss Aurch jone drei Worte oino Porsönlichkeit bezeichnet. 
worden sollte, angenommen dass wirklich, wie Winckler meint, 
Qurch dus 3 ausgedrückt würde, dass ‚nur ein Statthalter für 
Hadramant und Prat* anzunehmen ist: 80 ist das doch etwas ganz. 
anderes, als wonn „Saba und Raidän® zu einem Begriffe mı-7 
sammengeaogen worden sollen! Und wo wire auch nur der geringste 
Grund zu der Annahme, dass Hadramaut und Fat mr eindn 
Statthalter gehabt? Ich glaube, Winckler stützt seine Those über 
rin ab hier auf otwras Unbewiesenes, das aber auch dann. nichts 
beweisen würde, wenn man es als bewiesen annehmen wollte. — 
Ist übrigens nicht such in dem Königstitel nur von einem Könige 
die Rede, obwohl vor mans und nos nicht 3 staht? 

Ich kenne sohr wohl die historischen Gründe, die Winokler 
voranlassen, Saba und Raidän unter dem Gesichtspunkt einar höheren 
Einheit zu betrachten, und bestreite dns Recht dazu keinoswegs; 
aber ich bostreite, dus dieser Gesichtspunkt sprachliche Andeutung 
gefunden. Ich halte nach wie vor 7 für einen Bestandteil des 
Namens selbst: Nicht Raidän, sondern Duraidkn lautet derselbe, 
wenigstens dio vollständige Form desselben; vgl. zuletzt ZDMG. 
50,144. Dass dio Schreiber dor üthiopischen Inschriften den Namen 
in der Form Raidän auffassen konnten, ist leicht begreiflich. — 
Man wird auch finden, dass Winckler sich zu seiner eigenen Er- 
klürung der Inschrift 81. 1859/60 (ZI. 6, 9£) hiermit in Wider- 
spruch gstellt hat; vgl. Mitt. Vorderasiat. Ges. II, 8. 828 letzter 
Boa weiter 8. 305 u B. — 886 — 

Sodann übersetzt Winekler in dem Königstitel yean»s durch 
„ie Araber*, denn das Suffix habe hier determinierende Bedentung. 
7و‎ 




















‚Praetorius, Bemerk. x. d. Inschriften vom Dammbruch zu Marib. 3 


N Diese Behauptung hat Winekler schon Bfters aufgestellt, und in 
den Mitt. Vorderasiat. Ges. II, 348 hat er sogar den Grammatikemn 
und „Philologen“ vorgeworfen, duss ihnen diese so gewöhnliche 
determinierende Bedeutung des Suffixes unbekannt; sei. Auch ich‘ 
fühle mich durch diesen Vorwurf getroffen, insofern ich allerdings 
diese Bedentung des Suffxes nicht kenne. Ich glaube aber, dass 
der Irrtum oder mindestens eine gewisse Unklarheit auf seiten 
‚Wincklers ist. ‚Soviel ist freilich richtig, dass durch ein angehängtes 
Suffix ein Nomen determiniert wird, aber es wird dadurch mehr 
als bloss determiniert: Es tritt zugleich in Beziehung zu einem 
anderen Nomen. Der blossen Determinierung dient der in den süd- 
arabischen Inschriften bekanntlich vorhandene und nusgiebig an- 
‚gewendete Doterminativartikel. Lassen wir nun das in dem Suffix 
liegende Bedeutungsmoment der Beziehung auf ein anderes Nomen 
in der Übersetzung fort, so werden wir dem Sinne des Originals 
nicht ganz gerecht, — es sei denn, wir könnten nachweisen, dass 
die stdarabische Sprache selbst jenes Moment; aufgegeben und ein 
gewisses Suffix urtikelhaft gebraucht habe... Es würde sich das wohl 
daran orkonnen lassen, dass das Suffix dann such in Füllen gebraucht, 
werden würde, wo eine Beziehung auf ein anderes Nomen über- 
haupt, oder wenigstens auf ein der grammatischen Form des Suffixos 
entsprechendes Nomen unmöglich ist. Diesen oder sonst einen 
Beweis für seine Behauptung hat Wincklor uber, soviel ich sche, 
nirgends auch nur versucht; es scheint, als habo or jene Behauptung 

+ überhaupt nur aufgestellt, weil eine (nach seiner Meinung) glatte 
deutsche Übersetzung nach. deutschem Sprachgebrauch manchmal 
Ifober den Artikel gebrauchen würde, als ein Possessivpronome 
Als ob dieser Massstab zur Beurteilüng südarabischer oder anderer 
Spracherscheinungen angelegt werden könnte! Hat das Suffiz etwa 


in gl) Ham. عرت‎ 12 (and in zahllosen Uhnlichen Füllen) bloss 
jeterminiorende“ Bedeutung, weil deutscher Sprachgebrauch hier 
lieber sogen würde „die Nacht hindurch“? Nicht einmal in einer 
artikellosen Sprache, wio im Syrischen, würde man mit Recht be- 


haupten können, dass 2. B. in (إمعهوثيه‎ ‚gas „in das Suflix 
bloss determinierende Bedeutung habe. 

Zuerst m. W. hat Winckler von diesem „im Sabischen be- 
sonders häufigen Sprachgebrauch* geredet in seinen. Altorientalischen 
Forschungen I, 835. Angenommen dass die beiden Bruchstücke 
der betr. Inschrift wirklich unmittelbar aneinander gehören, au- 
‚genommen weiter, dnss die Auffassungen Wincklers sonst überall 
dus Richtige treffen, dass namentlich auch das von Glaser selbst 
bezweifelte mim12» Ihntsüchlich so änsteht, — so sche”ich doch 
nicht den geringsten Grund, aus dem warımo „Gottes“ bedeuten 
soll, nicht „ihres Gottes“ ; d. h. ich‚würde das Sufüx zunächst auf 
Ieragl beziehen, vielleicht aber auf den Urheber der Inschrift und seine 
أ‎ 























Familie. Anderwärts findet man ja auch mon sein Gott (Miles 
1,3: ZDMG. 30, 680). 

Sodann Mitteil. der Vorderasist. Gesellsch. II, 342f. Obwohl 
Winckler seine Übersetzung von werınma> >> ZI 14 der Vertrags 
äuschrift „in alle ewigkeit* selbst mit, einem Fragezeichen vorsicht, 
‚knüpft er daran doch zwei Seiten später Bemerkungen über die deter- 
minierende Bedeutung des Suffixes. Ich denke, wir verzichten hier auf 
weitere Erörterungen so lange, bis die Bedentung jener Wortgruppe, 
klarer sein wird. 

Weiter Mitt, Vorderasiat. Ges. II, 349. Bekanntlich wird die 
Sonnengöttin vieW im Sprachgebrauch des Südarabischen nicht 
immer (WZKM. X, 155 = Sab. Denkm. 8. 55 8, wohl aber in der 
Regel mit dem Suffix der 8. Pors, plur. masc. verbunden: martund; 
ein Sprachgebrauch, der doch wohl in „unser Herr und Heiland, 
notre Dame به‎ bekannte Parallelen hat. Nun soll das Suffix 
nach Winckler hier determinierend sein „die Sonne“, und zugleich 
die Behandlung der Gottheit als Plural’ anzeigen" (wie Dr, 
AFDAN). Ich sche hier so wenig wie oben bei yartıbk einen 
rund, von der alten Auffassung abzugehen und vorweise noch auf 
Osiand, 81, 2 (ZDMG. 19, 2618: — Babylonian & Orient. Rocord 
‚Nr. 56, Vol. V, 8. 195), wo mon: steht, wihrend ZI. 6 marine 
Aus diesem Wechsel geht doch mit Sicherheit hervor, dass die 
Sutfixe bei dioser Gottheit vom stdarabischen Sprachgefühl durch- 
sus in ihrem ursprünglichen Sinne aufgefasst wurden. Durch war 
wird dio Göttin auf die Gemeinde dor Religionsgenossen, durch جد‎ > 
‚auf den einzelnen Weihenden bezogen. Und überdies, da die Sonneı 
göttin der Sidaraber eben eine Göttin ist, sollte man da bei Wincl 
Auffassung nicht das (bishor m. W. noch nicht belegte) weibliche 
Pluralsuffix erwarten, also vermutlich mies? Und wenn (ich 
glaube) zweimal auch arts vorkommt, so spricht auch diese 
pluralische Form des Substantivs nicht dafiir, dass der Name der 
Göttin als Plural gelte: Falls nicht etwa ein تغليب‎ vorliegen 
sollte (z. B. = Sonne, Mond und Sterne), so deutet wuwix auf die 
durch verschiedene Vorchrangsstätten selbst zu einer Mehrheit: von 
Göttinnen gewordene Sonnengottheit. 

Und nun soll nach Winckler auch in dem Königstitel das Suffix 

© von voran bloss durch den Artikel wiedergegeben warden: 
+ (König)... der Araber‘. Ebenso I, 75 wann mamuarısb 
»dgn Habe und den Himyar*. Auch hier sche ich nicht ein, 
warum der König von den ihm unterthanen, von den ihm Heeres- 
folge leistenden Völkern oder Teilen von Völkern nicht als von, 
seinen Boduinen, seinen Abessiniern, seinen Himyaren sprechen 
sollte, und warum eine solche Bezeichnung nicht auch in dem 

offiziellen Königstitel Platz haben könnte. 

Ich denke also, dass aus den bisher von Winckler vorgeführten 

Beispielen ganz und gar nicht hervorgeht, duss die Pronominal- 
» tr 






































‚Praetorius, Bemerk, به‎ d. Inschriften vom Dammbruch mi Marib, * 5 
9 sufüxe im Südarabischen artikelhaft gebraucht werden könnten 
(ie im Äthiopischen). — 

Dem arabischen Sprachgebrauch folgend, übersetze ich «ددد‎ 
mit „Beduinen*. Ob zwischen Sn» und Jay II, 49 und 64 irgend 
ein Suchlicher Unterschied. besteht, weiss ich nicht, 

Nach Sab. Denkmäler 8. 71 wird nicht; daran zu zweifeln sein, 
Auss nicht mar narın, sondern auch Dt geographische Eigennamen 
sind?), Ich weiss nicht, wie man dieselben grammatisch anders 
auffassen könnte, denn als koordiniert den vorhergehenden. fünf 
G@enitiven. Bei Glasers Übersetzung „Ihrer Araber im Hoch- und 
Tiefland* würde man eine Priposition vermissen; bei Wincklers 
Übersetzung „der Araber von Gebirge und Ebene“ würde ein be- 
sonderer Genilivexponent zu erwarten sein (trotz der von Winckler, 
عمالو‎ Forsch, I, 885 wohl ad hoo aufgestellten Regel, dass das Suffx 
besonders dizu diene, TAAfo-Verbindungen noch besonders zu deter- 
ininieren), Ich denke, nachdem die Länderaufzählung durch yarızmaxy 
unterbrochen ist, wird sie mit مده‎ asyndetisch wieder aufgenommen, 

ZI. 7 ms) übersetzen Glaser und Winckler mit Recht durch 

Sie gelangten“. Das Wort war bisher m. W. aus den sildarab. 
Inschriften nicht bekannt, findet sich aber in den beiden Damm- 
inschriften mehroro Male, und zwar so, dass je aus dem Zusammen- 
hange die Bedeutung „gelangen“ deutlich hervorgeht. Offenbar 
liegt; das üthiop. MT vor. Mag die in Delitzsch-Haupts Bei- 
trügen I, 8. 28 für dieses Wort vorgeschlagene Etymologie richtig 

« soin oder nicht: Hier anlautendes 3, dort unlautendes م‎ deuten 
nicht auf Urverwandtschaft, sondern auf Tintlehnung. Die Annahme, 
ogt nah, dass schon damals in den nordthiopischen Volksdialekten 
MA wie ولايد‎ gesprochen worden ist (mindestens im Kon- 
texte des Satzes, vgl. Tigrifiogrammatik $ 62 .ه‎ A), was in süd- 
wrabischer Schrift, vielleicht auch im stidarabischen Munde nicht 
ganz genau wiedergegeben werden konnte, und wofür das nlchst- 
Hegendo eben wageha war, d. بط‎ rein labiales م‎ für dontilabiales. 
Aber du sich auch umgekehrt in den Damminschriften 2 für Mhiop. 

w zu finden schöint (gl. zu I, 16), so möchte ich jene Frklirung 
doch nicht für sicher halten. 

Da os sich um dio Wiederherstellung des Dammes handelt, 
der ‚quer durch Thal und Bett; des Flusses ging (s. Journ. asiat, VII, 
Bd. 8, 8.88: und Plan Digue de Mareb ebenda), so liegt es nah, ب‎ 
729 21:7 in der appellativen Bedeutung „dns jenseitige Ufer“. zu 
fassen; indes stört das ihm voraufgehende Up etwas. mann 
2. 6/7 ist bereits von D. H. Müller, Burgen und Schlösser IL, 18: 
(vgl. Sab. Denkm. 8. 68) als. Eigenname eines Teils der Damm- 
bauten erkannt worden. Wohl sicher auf dem südöstlichen: Ui 
Also „von der Nähe von Rhbm an, bis sie gelangten 'yor 745" 






































1) Vgl. auch Dorenbourg, Eindes sur Yäplgr. du Yamen Nr. 18, Zi: 4/65 
مق‎ Österr. Monatsschr. © d. Orlont 1884, 8. 62. 


A 








6° Praetorius, Bemerk.z. d, Inschriften vom Dammöruch به‎ Marib. 


In maäsı ZI. 7/8 liegt ebonfalls der Plural majest, des Porfekts م‎ 
vor ‚und Sie stellten ihn wieder her‘. Die Pluralendung © wird, 
in deu Inlaut treiend, nicht geschrieben. Mbenso sind aufzufassen 
اميم‎ ZI. 8-0, yanion ZI. 20, 72357 ZI. 80, 72505: II, 101 
bis 102, تدص‎ 11,111 u.a m. 

Die beiden unmittelbar folgenden Wörter van Ban ZI. 8 
machen, da sie indeterminiort, syntaktisch anscheinend isoliert, zur 
Bildung und zum Verständnis des Satzes nicht notwendig sind, den 
Eindruck, als seien sie absolute Infinitive zu 12%, die die nähere 
Art und Weise des Wiederhorstellens naher angeben. Ebenso Z. 28. 
‚Noch deutlicher scheinen beide Ausdrücke Z. 73 als absolute Infinitive 
zu dem Vorbum fnit mim zu stehn. Anders 2. 28, IT, 58, IT, 111 
—112. — Zur Bestimmung der Bedeutung, von تدده‎ hat bereits 
Glaser auf 8. 181. eine Stelle aus einer anderen seiner Inschriften 
beigebracht: Ich denke Auss hier durch die Umgebung für rau 
io Bedeutung „seine Gräben® Iusserst nahogelegt wird. Und so 
möchte ich dem auch in den Damminschrifen die Bedeutung 
„graben“ annehmen. Ist das richtig, so empfiehlt sich für arten 
io Bedeutung ‚mauern“ oder ähnlich. Der Damm wurde wieder 
hergestellt mit Spaten und Maurerkelle, Die Etymologie betroflend, 


wird man bei won an eine Ableitung Von شورة ,سور‎ dankan; 
zu لاهادم‎ aber fohlt jeder Vergleich, Nur das im Äthiop. recht 


fromdartig ausschende UJA&"Z Kiste, Schatzkiste, Sarg 
könnte wohl ein Rindringling aus dem Stidarabischen sein, würde 
7 Annn — wofern die obigen Ausführungen richtig -— diese 
Bodontung wohl aus dor Bedontung eines gograbenen Aufhowahrungs- 
‚ortes entwickelt haben. 

Während mit «كدد‎ 2: ZI. 6 dio Wiederherstellung des Dammes 
ihrer Länge nach angegeben wird, wird mit mail. ZI. 7 die 
Wiedorherstellung ihrer Höhe nach angegeben: „bis Sie ihn zum 
Gipfel brachten von der Niederung aus, von Wädi Tmbn*. — Mit 
ZU. 10 beginnen nun Angaben über Wiederherstellung verschiedener 
Teile des Dammbaues, die nicht dem eigentlichen Damm angehören. 
Die Namen für diese einzelnen Teile sind meist nicht mit Sicherheit 
zu enteltseln. 




















o Zuntehst 2010 yasie. Das كدر‎ bei Doranbourg, Biudes 





«sur Yopigr. du Xömen Nr. 14, ZI. 10 ist sicher etwas ganz anderes. 
und hüft nichts, den Sinn unseres Wortes kennen zu lernen. Nur 
aus dem Zusammenhang, wie ich ihn ratend zu erkennen glaube, 
mutraasse ich, dass es sich um einen gemauerten Pfeiler beim 
Schleusenbau handelt: „Und sie stälten wieder, her den‘ Pfeiler 
von seiner Basis an“, 

In 1061 ZU. 11 vermute ich wieder den defektiv geschriebenen 
Plur. majest. eines Verbums irgend welches bautechnischen Sinnes. 
‘Von der noch aufzufindenden speciellen Bedeutung wird es abhängen, 


BR 








‚Praclorius, Bemerk. s. 4. Inschriften vom Dammbruch zu Marib. +7 


wie df® nächsten Worte grammatisch aufzufassen sind. — Durch 
'&ie bekannte Bedeutung des Verbums ددع‎ ist der Sinn des un- 
mittelbar folgenden usan ungefähr klar: „Bausteine, Steinblöcke“ 
oder ühnlich. uam ist bereits bekannt durch Sab. Denkm. 8. 92; 
Derenbourg, ütudes Nr. 18, Z1. 2. Dass man heutzutage unter 
تددم‎ in Jemen röfliche unbehauene Steine versteht, erfahren wir 
durch Glaser zu IT, 59. Vgl. noch Winckler, altorient. Forsch. 
1,386. on2> (Sab. Denkm. Nr. 18, 21. 2) wird von Glaser richtig 
mit „Ziegelsteine“ übersetzt worden sein. Das Wort scheint in 
singularischer Form kollektiv gebraucht zu worden, denn jm Plural 
Antsste voraussichtlich das assimilierte © wieder erscheinen. Was 
auch immer die speciello Bedeutung von خدج‎ sein mag, es legt 
nahe, in «دديه‎ den allgemeineren Begriff zu sehen, der durch die 
beiden folgenden Wörter appositionell näher bestimmt wird, etwa 
„.. انس‎ Bausteinen, Natursteinen und Ziegeln*. 

Unmittelbar hieran schliossen sich die schwierigen Worte مسو‎ 
21.18 own u. fg. Meine ratendo Deutung derselben geht ‘von 
der Mutmmassung aus, dass wir in dem wunderbaren Dane das 
uralte Fremdwort الهم رهؤرلا‎ 51m vor uns haben. Diese Be- 
deutung „Eisen“ scheint auch in der andern Stelle ZDMG. 87, 


350 zu passen. — ovrs sieht aus wie der Plural von 55 aber 


durch dio Bedeutung dieses altan Fromdworts dürft diese Möglich“ 
keit; abgewiesen werden. Vielleicht dürfen wir dem zu Grunde 
Yogenden Singular eine Bedeutung wie ,زاوية‎ Jo] beilogen: 
‚Winkel, Ecke? Dann würde sich ein Sinn ergeben ‚und (mit) 
‚eisernen Boken“ ; d. h. die Eoken des Pfeilers wurden durch eiserne 
Klammern, Beschläge oder dergleichen noch besonders. befestigt. 
Auch 21. 76 sind die nme owıs ein mit onabı تدده‎ zusammı 
und koordiniert mit diesem aufgoführtes Baumaterial. — Auch dass 
auf 21. 18 die دم‎ offenbar als Nomen rogens zu Is steht, würde 
passen: „Die Ziegelsteine der Ecken‘. Aber die diesen” vorher- 
gehenden’ Worte obiarms حدحده‎ sind ganz dunkel, Auch durch 
Sab. Denkm. Nr. 19, Z1.2 wird ددده‎ nicht deutlicher. Ich rate: 
„und Haken (Nigel od. dgl.) gesteckt in die Ziegelsteine an den 
Ecken“, d. h. die Ziegelsteine an den Ecken des Pfeilers wurden 
auch unter sich noch durch eiserne Stifte befestigt. 

Da ymmbas ZI. 14 noch öfters in der Inschrift vorkommt (auch 
ohne m),-so ist an irgend welche etwa durch das zwischenliegende 
Monogramm verursachte Verwirrung nicht zu denken. Bei dem 
Vierradikaligen Aussehen des Wortes ist es vielleicht: erlaubt, an 
ein Kompositum zu denken, dessen zweiter Bestandteil ما‎ 1 
ist. Der erstere mag Athiop. 014 Wand, Mauer sein, so dass 
das Wort etwa die Bedeutung „Mole“ hätte. (Oder FO, 


AR. 





























. 


8 Prastorius, Bemerk. z.d, Inschriften vom Dammbruch zu Mari, 


Nach dem eben Gesagten wird auch nicht anzunehufen seiny 
uss das folgende Wort nzzian durch das Monogramm in Unordnung 
gebracht sein sollte. Irre ich mich nicht, so haben wir in dem 
beginnenden rı hier (sowie mehrfach in den folgenden Zeilen) ein 
weibliches Relativ sing., — üthiop. (72) T’?, bezüglich auf das 
unmittelbar vorhergehende Substantiv; dann die Präposition رد‎ 
endlich ein Nomen. Vielleicht dur man dabei an das Athiop. 
RA, denken: Dass der fremdartige, durchaus nicht: wie ص‎ 
klingende Laut des üthiop. & im Süidarabischen durch كه‎ wieder- 
gegeben wurde, äürfte kaum befremden: Kein anderer Buchstabe 
hatte den, vielleicht damals schon nach 1]1 hin klingenden Laut 
Qes’äthiop. كر‎ annähernder wiedergeben können. Ich schlage also 
vor „Und Sie stellten wieder her die Mole, welche (sich befindet) 
ans Rande des papzm*. Latzteres Wort wird auch in diesem Zu- 
sammenhango schwerlich deutlicher als bisher; vgl. Glaser, Mit- 
theilungen u. s. w. 8. 87; WZEM. I, 99; Glaser, süldarab. Streit 
fragen 8. 281: WZKM. II, 248. Es liegt auch nahe, hier an Wthiop. 
OP m denken. 

Mit qrmba» ZI. 14 ist koordiniert der durch د‎ angoknüpfte 
stat. constr. max> ZI. 16. Zur Bedeutungsfeststellung kann ich 
nur an das etymologisch unklare üthiopische OD denken, dessen 
Bedeutung ‚ausströmen lassen, ausgiessen® schr wohl in den Rahmen 
dor vorliegenden Beschreibung passen würde. Dann also naxa ot 
= NOW. Die an die Verschiedenheit der Laute zu knüpfe 
den Erörterungen unterlasse ich, solange jene Gleichung nicht gg- 
sichert ist. Aber noch aus einem anderen, sachlichen Gesichtspunkte 
scheint es mir naheliogend, in حدم‎ wirklich den „Ausströmung 
“سمط‎ (Glaser), dio Schleuse zu schen. Es wird nämlich als Objekt 
der Ausbesserung erwähnt 1) 75,5 nass ZI. 16, 2) 1045 Jan د«دمز‎ 
obbom 21.174, 8) obbon nass ZI 18, 4) bei der spiteron Aus- 
besserung warn ınaxa ZI. 80, also fünt verschiedene mass. Es 
ist nun aber von vornherein mit Sicherheit: anzunehmen, dass die 
Thalsperre eine grüssero Anzahl 'von Schleusen hatte: An den 
noch heute erhaltenen geringen Resten sind allein drei Schleusen 
zu erkennen. Tch glaube kaum, dass sich von irgend einem andern 

„ Hauptbestandteile des Baues würde sagen lassen, or sei (mindestens) 
fünffach vorhanden gewesen. 

‚An dieses weibliche, Aurch den folgenden Genitiv j55 deter- 
minterte Substantiv man> schliesst sich mun wieder das weibliche 
Relativ m mit dem Nomen 70. Über letzteres, öfters in den In- 
schriften wiederkehrende, aber seiner Bedeutung nach unbestimmte 
‚Wort hat zuletzt Morätmann gehandelt in Beitr. zur Min. Epigraphik 
8. 116£; vgl. auch ZDMG. 46, 580. Abweichend von meinen 
Vorgängern glaube ich, und zwar nicht mur aus dem Zusammen 
'hange der vorliegende Stelle, schliesson zu dürfen, dass دز‎ irgend eine 





















=. 


‚Praetorius, Bemerk. x. d. Inschriften vom Dammbruch zu Marib. 9 


gÜgemeih Inkale Bedenlung, hat, die ich allerdings nich, nälir 
immen kann. Darauf scheint auch hinzudeuten die bereits von 
den Bearbeitern der Sabtischen Denkmäler 8. 75 gemachte Be- 
obachtung, dass vor دز‎ so häufig die Präpositionen دز‎ und 7» stehen. 
Und vielleicht ist das vor Jo ebenfalls häufig sich findende 5x auch 


weiter nichts als -Sy. Der Hinblick auf KÄ%, سنن‎ würde Be- 


deutungen wie „Front, Weg, Richtung“ nahelegen. Vermutungs- 
weise schlage ich „Seite, neben* vor. Also etwa „und (Sie stellten 
wieder her) die Schleuse von adlan, die (sich befindet) neben der 
Mole*. 

Von: den beiden auf Z1. 17 nun folgenden Worten جمدم‎ JoıS1 
scheint das erstere wieder mit ديدم‎ koordiniert zu sein, direktes 


Objekt von «قدد‎ ZI. 18. ME ist ein spocifisch stidnrabisches Wort 


= به زر‎ Doay, suppl. IT, 285; ZDMG. 58, 656. Ich möchte 
zweifelnd vermuten, dass es sich bei 1555 um den noch heute er- 
haltenen „aneien cunal® auf dem linken Ufer des Dana handelt, 
zwischen dem nordwestlichen Bulagberge und den „rostes de la 
ige‘. Die eben genannte Schleuse von gailan neben der Mol 
io noch heute erhaltene, auf dem Plane sofort zu ar- 
kennende Schleuse BA’. Also nicht nur die Kannlschlou 

Aunn der König wiederhergestellt, sondern auch قد حدم‎ „. 
Kanal dahinter“, Dem für dus immer noch dunkle "im (vgl. 
20310. 87, 888. ZAss. 10, 172) möchte ich die Bedeutung „hinter“ 
ص‎ (vgl. sl,,?). mm steht kurs adverbinlartig ‚dahinter‘; 
ill anf män> bezogen müsste es mir heissen. Die beiden Worte, 
ar دوذ‎ gehören eng und unselbstündig zum Vorhergehenden, 
relativische Anknüpfung fehlt; vielleicht deshalb weil eben nur 
ein لذن‎ bei-den Dammanlagen vorhanden war. 

Auf 21.18 ist in jarı wieder das weibliche Relativ sing. n zu 
erkennen, während 72 offenbar wirklich die Präposition „zwischen“ 
ist. Das öfters vorkommende d>son erweist sich durch die Mimation 
als ein nicht näher zu bestimmender lokaler Rigenname. Am 
schwersten empfindet man aber, dass über die Bedeutung des deter- 
‚minierten Appellativums jıyzs ZI. 19%. sich durchaus nichts einiger- 
nassen Zuvorlässiges ermitteln lässt. II, 114 der stat. constr. .د‎ 
Es dürfte zu übersetzen sein 21. 17—20 „und (Sie stellten wieder 
her) die Schleuse, die zwischen dem Kanıl und Mfllm, und di 
Schleuse von Milm die neben dem Ntary und hinter Mflm, wid 
dns Nmry dns vor dem Damme.“ . 

Das Ende von ZI. 21 ist, bereits von Glaser nach ZI. 27 und 
II, 102 ergänzt worden. Auch den Sinn haben Glaser und Winckler 
sicher richtig erschlossen. Indem ich aber das von Winckler’er. 
schlossene hebr. mıbs2, das „Bergwerko“ bedentet haben soll, auf 
sich beruhen lasse, vermeiss ich auf das weit näher liegende 













































10 Prastorius, Bemerk. ». d, Inschriften vom Dammbruch zu Marib. 

ätbiop. 008, PNHA, AUNA: AOUNAT, ax 
ein spitziges eisernes Instrument bedeutet. Und von den Ver- 
gleichungen, die Dilmann col. 988 bringt, ist besonders مول‎ 


interessant „das spitze Eisen des Steinbrechers“, neben 3 Mit 





seinem مد‎ für Nthiop. 3 verhält es sich wie mtr (oben 8. 8) zu 
جارك رم‎ und scheint dadurch, sowie durch den Wechsel mit & 
im Arabischen, die Entlehnung zu verraten. Wir dürfen also that- 
sächlich im Süden eine zwischen 593 und ba9 schwankende Wurzel 
annehmen, die „Steine ausbrechen“ bedeutet. IL, 69 finden wir 
dieselbe in vorbaler Gestalt 532. Über die Bedeutung von 1» 
Fels s. Glaser 8. 15 Anm. 1 und 8. 90 Anm, 1. Also ZI. 21: 
„vom Ausbrechen des (Grund-Jfelsens an“. 

Glasers Lesung zu Ende von ZI. 22 719 32471 nehme ich als 
sicher an. Das auf ZI. 28 folgende Wort Y1tos ist bereits aus Fr. 
12, 18,14 (vgl. D. H, Müller, Burgen und Schlösser II, 181) له‎ 
Bezeichnung einer bestimmten Örtlichkeit, wahrscheinlich im Buc 
sten, bei den Dammbauten bekannt. Die Bedeutung des mehrmals 
in den Damminschriften wiederkehrenden T1> kann ich nicht sicher 
bestimmen. Ans naheliegender Etymologie möchte man ja schliessen, 
dass os irgend ein Ringwall, Umfassungsmauer oder dergleichen ist. 
Ist dio oben 8. 6 gegebene Erklärung richtig, مد‎ würde aus dem 
auch hier folgenden Zusatz دهده‎ Din folgen, dass وه‎ ein 
werk aus Rrd- und Maurerarbeit ist. Bs folgt nun auf ZI. 24 aber‘ 
noch eine nähere Bostimmung 7213 دودة‎ Kan +دز‎ „wolcher ‚aus 
Bausteinen (besteht) und vor dem Damme (sich befindet)*. Durch 
den offensichtlichen Gegensatz zu ZI. 25, wo von Ja Ina die 
Rede ist, wird deutlich, dass hier ein Bauwerk gemeint ist, dessen 
Steine ohne Hilfe von Mörtel aufeinander gebaut sind. Man beachte 
‚die Determination in jnnam (127... 77109 719), gerade so, wie be- 
kanntermassen immer in unmittelbaren Unterordnungen , 
ran تددم‎ 21. 25, jamms عاص‎ u.a m. Ich möchte 
2.22 an übersetzen: „Und Sie stellten wieder hor die Mauer von 
Yasrän mit mauern und graben von ihror Basis an, bis Sie sie zum 
Gipfel brachten, welche aus Bausteinen (besteht), und vor dem 
Damme (sich befindet)“. 7 

In 303 21.25 ist bereits von Glaser aussor dem Relativ ein 
Wort allgemein lokaler Bedeutung erkannt worden „in der Niho“; 
öl. Sab. Denkmäler Nr. 81 71.2 0.4. Es liegt nahe, jo ZI. 19 
bloss als eine andere Schreibung dieses jo anzuschen. Also: „und 
Sie stallten wieder her die Mauer aus Bausteinen und Kalk, welche 
neben صل‎ Wädi 65 (sich befindet)“ 

‚Das Relativ am’ Anfang von 21. 26 bezieht sich möglicherweise 
nicht auf ,تددن‎ sondern anf jxya 2 „welches vor der Kanal- 
schleuse und vor dem Auslass Yasän (liegt)*. Also ein Teil der 





























95 


‚Prattorius, Bemerk. ». d. Inschriften vom Dammbruch zu Marib, 11° 


Bene, ل‎ noränordostich von den Balagborgen liegt? 139 دسدمر‎ 
21. 26 = 5 ديدم‎ ZU 16. 


21.28 „Und Sie hörten auf (زالوا)‎ von der Maurer- und Erd- 
arbeit in 27 Tagen und vollendeten os (12äh,)*. 

Anders als meine Vorglinger möchte ich den Sinn der nun 
auf 21.29 mit npoı beginnenden schwierigen fünf Worte orraten. 
In non zunlchst vermute ich ein mit ‚Ab verwandtes Wort, das 
vom Kam. als ein nur aus Steinen, ohne Kalk und Mörtel anf- 
geführter Bau angeführt wird. Darauf folgen nun aber gerade die 
beiden Wörter oma) max „Steine (wielleicht kleinere Steine) und 
Kalk*, also gerade Dinge, von denen ein non frei sein sollte, 
'wofern die Bedeutung des Wortes eben richtig erschlossen. Dann 
ergiebt sich die ungeführe Bedeutung von همد‎ von selbst: Es 
handelt sich um eine Mauer aus lose aufgetürmten grossen Steinen 
und Felsblöcken, die nun durch kleine Steine und Kalk gefestigt, 
ausgefüllt, geglättet wird. Die genauere Bedeutung von npo wage 
ich allerdings nicht zu ermitteln, trotz Hal. 661, 1 und ZDMG. 87, 
337. Der Form nach mag rıpo konsckutivor Infinitiv sein. Also 
etwi ‚und (Sie) füllten aus die eyklopische Mauer von D’fn mit 
Steinen und Kalk“. Vgl. II, A445. 

21. 882-85 sind zu sehr verstümmelt, als dass ich versuchen 
möchte, in ihr Verständnis einzudringen. ZI 86 rat wohl 
passivisch ررثوا‎ „und was Sie ausgaben®; vgl. ZU. 82 und IT, 114 bis 
115. omn=i ZI. 42, ebenso IT, 124, dürfte als es aufzufassen sein, 
trotz der vielleicht nicht mehr ernst zunehmenden Mimation. Wagen 
der Bedeutung vgl. zu IT, 124. مدقم‎ ZI. 48, dessen dritter Buch- 
stabe unsicher, verstehe ich nicht. 

Bei دسلاحدة‎ oriäs ZI. 45 handelt es sich, wenn ich recht sehe, 
um Kamele, die ‚em gewissen Gegensatz zu einander stehen: 
mn Alte für omäan stehn, عاط‎ zu ناصح‎ „Sohtpf- oder Wassor- 
kamel® ; om» dagegen (über dessen Mimation das gleiche wie bei 
كدددم‎ gilt) dürfte Plural von عصان‎ sein, vgl. Lane 2078* عصان‎ KL; 
A sho-camel that does not come to the watering-trough etc: * 

arm ZI 46 Verschen für sam. 

ZU. 514: „Der Monat davon ist der ه2055‎ im Jahre 564“, 
Die Art und Weise der Datumsangabe ist ungewöhnlich; „sie hat 
‚aber doch ihres gleichen in Langer 7, 8 = Glaser 799, 3, wo es 
(s. ZDMG. 37, Ss; 43, 6538, borp. 8. 76): ا‎ mar 
ann Abm van ددم مو‎ „und im Monat Dmblin im 














35 


"12 Practorius, Bemerk. 5. d. Inschriften vom Dammbruch zu Marib. 


Jahre 985°. Das auffllende + in yo-fas wird also durch die 
Damminschrift nicht bestätigt. Und ganz ühnlich Sab. Denkm. 
Nr. 81,5 un An fin mwond? صذ. . , .. حقدمر‎ Jahre 689°. 

Ich halte es für unmöglich, dass Jar ZI. 54 von einem „Ar- 
öffnen“ des Dammbaues gesagt sein könnte; vielmehr ist hier schon 
(rorliufig) vom Durchbruch, von der Zerstörung des Dammes die 
Rede: „Und or wurde Aurehbrochen, nachdem das Jahr (864) vor- 
gungen war, und Sie aus ihm dus Land bewässert hatten, nachdem 
der Frühling vergangen‘. Durch نام‎ wird es nahegelogt, beide- 
male auch 2777 als Vorbum, mithin دز‎ als Konjunktion aufzufassen. 


Ich nehme anf in der gewöhlichen Bedeutung ذَهَبَ‎ prasteriit, 
abiit und glaube, dass os im Gogensatz zu am ZI. 59 steht. — 
Leider fehlen jotzt anscheinend zwei Buchstaben. 

2. 59 „Wio nun der Frübling (dos Jahres 565) eintrat, und .. *. 
‘Dem orst von Mordtmann richtig gedeuteton jarı (WZEM. 10, 1561) 
ist hier noch > vorgesetzt. Jedes hätte wohl auch einzeln genügt. 
pr in zeitlicher Wendung: Vertragsinschrift ZI. 15 (Glaser, Abossinior 
8. 42). — Entweder mit fra ZI. 60, oder mit قدد‎ ZL. 61 beginnt 
der Nuchsatz: „im Monat Dibin 565 () da wurde durchbrochen die 
Molo u. بق‎ W. 

mus ZI. 64 vorstehe ich ebonsowenig, wio es meine Vorginger 
en ran scheinen, die fh Bedeutungen Deilagn, die weh nur 
aus dem Zusammenhang erschlossen sind. 

Als der Dammbruch stattfand, war der König gerade auf 
einem Zuge durch Himjar und Hadramaut. Dort orreichte ihn die 
Schrockenskundo und veranlasste ihn, mit seinem Hoare nach Marib 
zurtickzukehren. Dies ist der Inhalt von Tma1.Zl. 64 bis mob 
21.72, den ich im allgemeinen, nicht aber in allen Einzelheiten 
sicher zu orkennen glaube. 

Was bedeutet zunlichst die Warzel E94, die ZI. 6566 und 
in den folgenden Zeilen in verschiedenen Ableitungen viermal vor- 
kommt? Mag diese Wurzel; die hier ja nicht zum ersten Malo in 
den Inschriften auftritt (Hal. 972, 882 = 20110. 47, 401£.; ZDMG. 
20; 480; Morätmann, Beitr. min. Epigraphik 75) anderswo immer- 
hin: anderes bedenten, hier vermute ich, dass wir das äthiop- 
هر "هر‎ (dessen Herkunft bisher anders beurteilt worden, s. Porges, 
Verbalstammbildung 8. 345; meine Amhar. Sprache $ 1008) in 
seinen Ursprüngen vor uns haben. Auf diese Anknüpfung brachte 
mich der Inhalt der Zeilen, wie or allmählig vor mir auftauchte, 
in Verbindung mit dem bereits meinen Vorgtngern aufgefallenen 
د‎ von 08907 21.67, für welches n zu erwarten wire: Hin 
(صددقصيه)‎ sich stellendes Abstraktnomen mit: vorgesetztem d aus م‎ 
Von diesem Abstraktum ist das äthiop. 2278 denominiert. Wir 
haben hier ein Beispiel des bereits von Dillmann behaupteten 
Wandels von g in 7; schliesslich Übergang des »'vor g in n. 



































r 


‚Prastorius, Bemerk. ,ع‎ d. Inschriften vom Dammbruch zu Marib. 13 


% جع‎ 21.66 ist in der Sprache dieser Inschriften die Negation, 
ich bei II, 12 zuerst erkannte. (Vorher dachte ich bei 5ه‎ an 
äthiop. 130 erzühlen). 

Ich weiss wohl, dass der Singular 1 ZI. 64-65 auch wohl 
als Prädikat zu dem folgenden 72% aufgefasst werden könnte, glaube 
aber, dass thatsiichlich ددقة‎ ZI. 65-66 Subjekt zu m ist und 
übersetze ZI. 64: „Und als zu dem König in Himyar und Hadra-- 
maut eine Schreckenskunde durch einige Stämme gelangte, die 
(vorher) nicht zu Ihnen gekommen war (AhZ)*. Hieran schliesst 
sich unmittelbar 

aan mpn ZI. 66£. „Es ist zu Ende mit Marib und dem‏ ندمو 
„zu Ende führen, voll-‏ أتهَدَ Damme“, Wir hatten ZI. 29 "pr als‏ 





enden“ angenommen; ich glaube nicht, Anss os hior in. wasentlich 
anderer Bedeutung vorliegt. Es dürfte das unpersönliche Passivum 





| anzunehmen sein. Jene drei Worte bilden den Inhalt des 


umlaufenden schrecklichen Gerüchts. Dann folgt der Nachsatz : 
vamäyam دددقم‎ ZI. 67 „da ergrift Sie Schrecken“. 

Und nun scheint es mir, als boginne mit 7urı> ZI. 68 asyndetisch 
nochmals ein Vordorsatz zu dem eben angeführten Nachsatz: ‚als 
gejammert wurde: Die Stämme der Ebene sind in Verderben und 
od versetzt worden, und (der Damm) ist Aurchbroohen worden 
im Frühling nach oinem Jahre‘. un sotze ich zwoifeind = 


LH, 8. Konj. von uthiop. ZAN. Yopi, otwa is, stelle 


ich hinsichtlich der Bedeutung mit نقل‎ zusammen „übertragen, in 
einen “andern Zustand versetzen“. Zul Wechsel von Wurzeln 
prim. م‎ und prim. m vgl. Sab. Donkmäler 8. 84 a. B.; Haupt- 
Delitsch Beiträge T, 901. (Dasu Dilmamn in Deutsche Literatur 
1890 Sp. 1502, Barth, Etym. Studien, 8. 631), ZDMG. 48, 680. 
دود عدمة‎ nach Ablauf des (ersten) Jahres: Zu Ende Frühling 
564 war der Damm laut ZI. 56-58 wieder im Betriebe, und im 
Frühling 565 wurde er abermals durchbrochen. s schlichte 
{ar 493 ZI. 691. giebt eine gewisse Gewähr daftr, dass auch mi 
gen am دو‎ ZU. 55 micht mehr, als mit dem hlossen jeyh ">= 
gesagt sein soll. 

M. 70®. „Und als (diöse Kunde) Sie aus Hinyar und Hadra- 
maut fortschrockte, da waren die, welche mit dem Könige zogen 
20000*. 113, also der Singular von Vielen, während der Plural vom 
König allein: Wio so.oft in äthiopischen und amharischen Chroniken. 

‚Von Yin ZI. 72 an bis zum Schluss ist die Inschrift leid- 
lich klar. Freilich die bautechnischen Ausdrücke werden auch jetzt 
nicht verständlicher. Auch ist nicht immer klar ersichtlich, wo zu, 
den durch > eingeführten Vordersätzen die Nachsätze beginnen. 

































u Prastorius, Bemerk. x. d. Inschriften vom Dammbruch zu Marib. 


Zum Teil sind daran Lücken schuld, zum Teil der Umstand, duts 
1 offenbar auch den Nachsatz einführen kann. — Zu dem Plural 
wir ZI. 75, II, 1078: vgl. Hommel, südarab. Chrest. 8. 46 e. uxın 
2. 75 dürfte ad. حَرْضًا‎ eifrig sein. Weniger sicher ist die syn- 
taktische Stellung desselben Wortes ZI. 81. Bei m» ZI. 78, 
möglicherweise 1753, kann man an „\e> denken, aber auch wohl 
an :لبك‎ Die ungeführe Bedeutung ist klar. 

nes ZI. 88 ist offenbar Athiop. "هر كع"‎ Mehl (Dillmann, 
‚Sp. 90), dessen Schreibung durch diese Stello also anders bestimmt 
würde, als sie bei Dillmann angesetzt ist. دهده‎ ZI. 84 ist schwerlich 
= wis, denn allem Anschein nach handelt es sich um keinerlei 
Opfer, noch um irgend welches Giessen (Wellhausen, Reste ® 142); 
vielmehr handelt es sich, wie oben ZI. 36 2, um Beköstigung oder 
Löhnung der Arbeiter. Und du liegt es denn nahe genug, nach- 
dem oben vom Mehl die Rede war, دده‎ mit hebr. دده«‎ zusammen- 
zustellen, das in erster Linio „Schlachtvieh® bedeutet haben muss; 
vgl. 2. Haupt in The Johns Hopkins University Oironlars, Nr. 58, 
May, 1887 (Hobraicn vol. 101, p. 107 ist mir nicht zuginglich), 
weiter die bei Gesonius-Buhl?# 499 angezogenen Stellen. — Was 
نمز‎ ZU 84 ist, weiss ich nicht; auf jso5 für die Arbeiter 
unmittelbar folgend und ihm angereiht, muss es einen ähnlichen 
Bogrif? bezeichnen. 

Nachdem zuntchst im allgemeinen angedeutet worden, dnss der 
König Ausgaben ‚an Mehl“ und ‚an Schlachtvich® gehabt, beginnt 
mit Ende der 21.84 die genauere Aufzählung, und zwar zunächst 
der Mehlsorten, oben ZI. 87, wo jene vorläufige Andentung 
nicht vorangeschickt ist. "nbsio ZI. 86 ist لتر‎ (Dillmann 
378); vgl. Fraenkel, Fremdwörter 8. 82. Sodann folgt — ebenfalls 
wie oben 21.41 — ZI. 88 die genauere Aufzählung des Schlacht- 
viehs. Zum Schluss hier wie dort die Getränke und sonstigen 
Tabeneittl. Zu dem von Glaser wohl richtig == br, .مع جد‎ 
setzten حدددة‎ ZI. 95 Oentner möchte ich das Mahriwort: 30 
Stern (ZDMG. 27,277) vergleichen: Beide sind wieder auf die 
Grundform zurückgegangen. 

21.97. „Der Monat davon ist der Dd’w 565*. Das wird 
doch wohl derselbe Monatsname sein,. wie der ZI. 51 erwähnte 
Dd’'wn. Also die erste Wiederherstellung ist datiert vom Monat 
Dä’wn 564 (Z1.51). Nach Ablauf des Frühlings desselben Jahres 
war der Damm wieder im Bei (A. 56—58). Daraus folgt, dass 
der Dd’'wm vor Ablauf des Frühlings fällt, oder mindestens un- 
mittelbar nach Ablauf desselben. Die Möglichkeit, dass dieser 
Monat einer etwa noch vor dem Frühling fallenden Jahreszeit des 
süidarabischen Kalenders angehöre, wird durch folgende 
abgewiesen: Im Monate Dibtn (ZI. 60) des Frühlings (ZI. 69) 565 
5 


























Praetorius, Bemerk. من‎ d, Inschriften vom Dammöruch mı Marib. 15 


®rach dann der Damm aufs neue, und im Monate Da’w(n) 565 war 
die zweite Wiederherstellung vollendet. Daraus folgt, dass der 
Frühlingsmonat Dibtn im stdarabischen Kalender dem Monate 
Dä'w(n) voranging. 8 

0 


2.4. Wie das dem Eigennamen rmax vorhergehende 7x zu 
deuten it, ergeht sich aus 8 85 meiner ambarische Sprache; rel, 
ebenda 8. f. Zur Sache vgl. weiter Kuhn's Literatur-Blatt 
31, 59; Dillmann’s chrest, aeth, 8. 128, 21. 1; Wright zu Josua 
Styl. cap. XVI. 

Dass das auf den Rigennamen folgende, von Glaser 519 ge- 
lesen Wort üthiopisch ist, wird Glaser mit Recht angenommen 
haben. Aber das von Dillmann einmal belegte, den Äthiopen selbst 
nicht mehr verständlich AHA vir fortis, strenuus scheint mir 
immerhin unsicher. Da Glaser 8. 52 Anm. 2 bemerkt, die Buch- 
staben 3 und > seien in dieser Inschrift bisweilen absolut nicht 
zu unterscheiden, so denke ich satz lesen zu dürfen, d. i. üthiop. 
OHH,, AHEL, Befehlshaber, aber schon mit dem amha- 


rischen Lautwandel des HH, in HL, ! Das konnte nicht anders 
als durch (جى ) ذه‎ wiedergegeben werden. 

top ZI. 9 heisst hier sowie ZI. 18, 55 offenbar 
Als Nomen ist bp bereits seit längerer Zeit bekannt in einer 
Bedeutung wie „Herr, Führer“; vgl. WZKM. IT, 198. Das Vorbum 
mag eigentlich bedenten „sich zum Herrn aufwerfen, die Herrschaft 
an sich rejssen“, Boi dem günzlichen Mangel oiner zu Tage liogenden 
Etymologie, kam mir einen Augenblick der Gedanke, der Ursprung 


15 Wortes sei in dem äthiop. AMAHT oder ADAnF, 
plur. von AIH,A Herr, oder in THAT, amhar. TAT 


Herrschaft zu suchen (? 9). 
21.104: Es wird mir. schwer zu glauben, dass zwei ganz 
verschiedene Bedeutungen der Wurzel خلف‎ in ganz naher Auf- 
+ einanderfolge vorliegen sollten. Ich glaube nicht, dass sb hier 
heisst „die Treue brechen, abfallen“, als vielmehr „sich zum Chalifen 
erklären“, nbFm Tops also „als die Herrschaft an sich riss und 
sich zum Chalifen erklärte“. 

Das Subjekt zu diesen beiden Verben folgt unmittelbar: yaraz 
muss دز‎ m der General Jazıd ben Kabäat. i dem 
ersten Worte fiel mir sofort der bekannte äthiopische oder vielmehr 
amharische Titel BETH (RR: ATHC9F-) ein. Wenn 
dieser Titel. heutzutage neben seiner vollen Form oft die Abktirzung 
BRr zeigt, so ist es wohl möglich, dass derselbe auch schon 
vor 1800 Jahren eine Abkürzung wie LEHF> hervorgebracht 




















16 Prastorius, Bemerk. ». d. Inschriften vom Dammbruch zu Marib. 


hat. Abgesehen von dem ersten Konsonanten würde yaran اه‎ 
genau wie möglich mit dioser Abkürzung übereinstimmen (das 
Schliessende ; ist natürlich der Artikel), Darüber, wie an Stelle 
des Mihicpischen ‚Rein: د‎ eingetreten, wird man wohl nur Ver- 
mutungen aufstellen können; denn wor kann wissen, woran die 
Südaraber otwa bei dem fremällndischen Titel dachten! Möglich 


auch, duss man früher RB AHTF مايه‎ 


2/1.11. varınobf u.s.w. Etwa خليفتهير‎ „zu Ihrem Ohalifon, 
den Sio über Kät eingesetzt hätten“. Dor Plural yamardfı ZI. 86 
.خلائنهيو‎ 

21: 124 jnobh فص‎ 79 sn. Wonn ich die Inschrift bis hier- 
her richtig verstanden habe, so ergiebt sich für das bisher rütselhafte, 
رجي‎ dus an droi Stellen der beiden Inschriften auftritt, aus dem 
Zusammenhange der Sinn einer Nogation. Und dieser Sinn passt 
auch an den beiden anderen Stellen. Das alte ذم‎ (Hommel, Chrest. 
8. 550.) hat sich hier also wohl in د‎ umgestaltet. „Während 
ihm dus Ohalifat (in Wirklichkeit) nicht zukam“. 

Don Inhalt der"Worte »iexaı ZI 18 bis ددكدم‎ ZI. 20 haben 
meine Vorgänger im allgemeinen wahrscheinlich richtig orfasst; 
uber iin einzelnen ist es schwor, Rechenschaft von der Üborsetzung 
abzulegen. 1iox (auch ZI. 97), Jpox», دمج‎ (vgl. Sab. Donkm. 8. 89) 
sind unbekannter Bedeutung; ausserdem ist es mir fraglich, ob 
sich يدم‎ olme Relativ oder Konjunktion in intentionellem Binn 
an dus Vorhergehende anschliossen könnte. — Nar in einem Punkte 
glaube ich hior otwas weiter gokommen zu sein, nämlich hinsicht- 
lich das Namens #3. ZI. 861. finden wir zwei ähnliche, nt und 
mm». Ich sage ähnliche, weil wenigstens mir an allen droien so- 
fort der eigentümliche Ausgang د‎ aufdel. Donselben finden wir 
freilich auch in mas, wo or sich aber ans der äthiopischen Tty- 
mologie des Namens sogleich erklärt. Nicht so in jenen dreien. 
Ich halte diese für verkürzte Namen, das د‎ für letzten Rest eines. 
Gottesnamens oder für die Vertretung eines solchen. ra ergiebt 
sich also-als Verkürzung von al} ددعصصدم رجار‎ u. ähnl.; vgl. hebr- 
Phöniz. 94. Ebenso erweist "sich 19 als Verkürzung von 
عبت اللد‎ 03. Ahnl., merkwürdigerweise schon mit Diphthongisiorung 
“aud statt “abd! Unklar ist mir nur der Ursprung von man. Ist 
vielleicht ra» zu lesen? Dann würde عطاء اتلد‎ zu Grunde liegen. 

Mit ymaym ZI.20, das ich als mar auffusse, beginnt wohl 
'der Nachsot {teten sie ihn und warfen nieder die Pestung 
Kär*. Ich sche nicht ein, weshalb rt. hier.nicht dieselbe Be- 
deutung habe soll, wie 01. 825, 12 (Mordtmann, himjar. Inschriften. 
und Altert, 8. 9; Mitteil. Vorderasiat, Gesell. IT, 8.344). Es 
handelt sich um Zerstörung der Festung nur insoweit, als eine 
Terstörung zur Eroberung nötig war. Die siogreichen "Aufrührer 


























Praetorius, Bemerk. به‎ d. Inschriften vom Danmiruch zu Marib. 17 


konnten ‚sioh immerhin in der eroberten Festung wieder ver- 
schanzen und verteidigen (ZI. 77). 

an ZI. 22 sicher von Winckler richtig als „bekkmpfte“ auf- 
gefasst, 

1.23 „Und er machte zum Gefangenen Mäzin Hgn den Dama- 


Hiten“. Da vera offensichtlich der bekannte Namen مار‎ ist, wird 
als Beinamen zu diosom aufrufassen sein. 0 
Für تاصعد‎ ZI. 24, 28, 94 logt der Zusammenhang der Stellen 
genau die Bedeutung des athiop. "1-7 0؟‎ A so sehr nahe, dass ich 
auf die ZDMG. 48, 651 (vgl. 50, 142) gemachte Zusammenstellung 


mit einem aus PZOA entstandenen YA zurtickkommen 
möchte. Vielleicht geht das umgestellt wm vom Kansativ ancn 
(Vortragsinschritt 19 u. 22) für sunm aus. 

Bei pm Z1.29 scheint Glaser an üthiop, PAB, Po 
m denken, wenn cr das Wort mit. „Diefobene" oder „Schluchten“ 
übersotzt, Im Hinblick auf ZDMG. 47, 3912. möchte ich diese 
Deutung (die mir übrigens auch zunächst. einfiel) bezweifeln. Zah 











‚glaube, bp wird zu deuten sein 
dio beiden Borgplsso von Saba“. 

Mit man) ZI. 29 weiss ich nichts besseres anzufangen als ver- 
mutungsweise zu übersetzen „und Sie schwenkten links ab von 
Sirwäh, über Nbfm nach Abrün‘. 

‚„ Das ZU. 88, 40, 56, 68, 79 vorkommende Verbum +53 übersetzt 
Wihckler mit „entbieten, aufbieten® (dus Heer, eine Aufforderung), 
"Glaser mit „an die Spitze (des Heeres) treten“, „beordem* und 
„(eine Aufforderung) richten“, beide den Sinn des bisher unbekannten 
Vorbs offenbar lediglich aus dem Zusammenhang erschliessend. Auch 
ich weiss eine sichere etymologische Ankntpfung des Verbums 
nicht; aber mir fällt bei 555 das etymologisch gleichfalls unklare, 
schr gewöhnliche amhar. HR ein (Abbadie, dictionnaire amariiia 
729; meine Amhar. Sprache 8. 240£.), dessen Bedentung „bereiten, 
vorbereiten, in Ordnung bringen“ hier wohl passen würde. Viel- 
leicht stehen beide in irgend welchem Zusammenhange miteinander; 
Das von Dillmann (col. 1068) einmal belegte spätäthiop. HRP 
mag erst ans. dem Amhar. rückgebildet sein. — In nıy, nu 
Zu. 38, 40,58, 78 haben auch meine Vorgänger den äthiop. Plural 
MAPT sicher nicht verkannt. 

Ich übersetze also 21. 82f. „Und wie Sie nach Nbfm نافع‎ Ih 
rüsteten Sie Ihre Truppen gen Kdr‘. Also noch bevor der 
üns Ziel seines Marsches, “Abrän, wo nach ZI. 24 der Rebell Yazıd 
stand, erreicht hatte, sandte er seine Truppen nach der Festung‘ 
Kär, {in der sich die aufständischen Grafen verschanzt hatten (ZI. 77), 
‚nachdem sie sie erobert (ZI. 20%). Der Grund, weshalb der König 
a. um. 0 


„und Sie durchzogen‏ مَتْقَلَى 

































18 Praetorius, Bemerk. به‎ d. Inschriften vom Dammbruch zu Marib. 


schon bevor er das Ziel seines Hoereszuges erreicht, sein Hoc 
anderswohin entsendet, folgt Z1. 38£.: Der Rebell لتعملا‎ hatte sich 
beim Anmarsch des Königs unterworfen und war dem Könige bis 
Nofm entgegengekommen. 

Noch ZU. 25£. hatte der König den Feldzug gegen den Rebellen 
Yafd unternommen mit seinen abessinischen und himjarischen 
Truppen. Nach der Unterwerfung رمتسملا‎ in Nbfm, rüstet er nun 
nicht sein ganzes Hoer gen Kär, sondern Yarınm ZI. 38-34 ar“ 
halt als einschränkende Apposition: ayvarın msn Jon. Also jeden- 
folls himjarische Truppen, aber nuch nicht die sämtlichen Kimjar. 
‚Truppen, denn 21.75 zeigt den König nuch noch von himjarischen 
Truppen umgeben. In mabı "on liegt es am nlchsten, Teilo der 
abessinischen Truppen m schen. Tudem ich auf Glaser, Abessinier 
8. 148: verweise, vorzichte ich darauf, die Sache klar zu stellen. 
Dass der König nicht ganz ohne Truppen geblieben, ist übrigens 
‚nicht nur an sich wahrscheinlich, sondern wird auch Aurch ZI. 48: 
nahegelogt. 

Dor Sinn dor Worte ımm mans ZI 89 ist klar., Wörtlich 
„er liess seine Hand zu Ihnen zurückkehren .(أماد)‎ Gegensatz zu 
Kalb نرع يده من الطاعة «ه اخرج يدا من‎ so rövolter bei 
Doz, suppl. II, 850°. Ygl. ZU. 51, 79. 

Glasors Text bietet ZU. 40 ,تددر‎ 8.45 Anm. 4 sagt Glaser 
aber, er „leso® statt dosson »24. Ich weiss nicht, ob daraus otıwa 
u schliessen ist, dass das 7 unsicher. Ich würde in 5د"‎ den 
Infinitiv des Qul, in 7127 den des Piel schen. Für dio Konstruktion 
der Wortgruppe also ganz gleich, ‘ 

21.44 finden wir einen neuen, unbekannten und unvorstünd- 
lichen bautachnischen Ausdruck: mia. Denselben auch ZI. 118, 

17792 ZI. 46, 68, 76 Konjunktion gegenüber der Prüposition 
423, wie تدز‎ : am. ZI. 76 noch +3 dass. 


jr 21.48 (galt) beziehe ich mit Glaser auf das Gelöbnis 
des Yazıd. 

MI. 482: „da sundten Sio den N. N., damit er demtitige die 
Araber, welche sich nicht mit Yazıd unterworfen hatten“. Der 
Name 79793, den Glaser ZI. 48 im Texte giebt, ist laut 8. 46 und 
98 keineswegs sicher. Aus dem Zusummenhange ergiebt sich, dass 
Ana Konjunktion finaler Bedeutung sein muss. M. W. bisher nicht 
belegt. "Man denkt dabei an ريت‎ und es. scheint wohl möglich, 
dass aus der zeitlichen Bedeutung „so lange als* eine finale Be- 
deutung entstanden sein könnte. Dom Imperfektum 734» steht ZI. 64 
der konsekutive Infinitiv 77 gegenüber: Was ZI 49 erst als be- 
absichtigt dargestellt wird, ist ZI. 64 vollendete Thatsache: „nach- 
dem Sie... und die Araber gedemütigt hatten*. Ich denke bei 


77, 77 namentlich an Kthiop. ‚RZ2. — non ist ZI. 49, 55, 77, 

















‚Prastorius, Bemerk. x. d. Inschriften vom Dammbruch zu Marib. 19 


578, 81, 100 sicher als Relativum plur. aufzufassen, fast = wieSl, 





nicht, als Domonstrativ wio bei Hommel, chrest. 8.14 u E.‏ اللا 


(Über مودصم‎ in anderer pronominaler Bedeutung: WZEM. 10, 1571) 
— Glaser deutet in seinom Text an, dass nach nrmbx auf ZI. 40 
möglicherweise noch ein Buchstabe folge. Ich glaube das nicht, 
Die Zeile enthält 12 Buchstaben, wie die meisten- andern. Nur 
wenige Zeilen enthalten 1-2 Buchstaben mehr. Aber dann wüsste 
ich auch nicht, was anderes zwischen Relativ und Verbum hier 
noch stehen könnte (vgl. 21. 55, 77, 78, 81, 100), als höchstens die 
Nogation, d. i. لجع‎ — Ich zweille nicht, dass ZI. 50 a3 zu losen 
ist, nicht رذدهد‎ 4. i. üthiop. 2004 , amhar. 7] in der im Amhar, 
#0 gewöhnlichen, auch im Äthiop. einfgemale belegten Bedeutung 
„sich unterworfen“, Dagegen ZI. 80 „zurtickkehren“. 

Es ist also anzunehmen, dnss (ZI. 88) Yaztd nur für seine 
Person, oder nur mit einem Teile seiner Anhänger sich dem Könige 
unterworfen hatte, während andere noch im Aufruhr beharrten, — 
‚ganz abgeschen von den Grafen, die sich in Kdr vorschanzt hatten, 

Das unsichere Wort mı Ende ZI. 32 und Anfıng ZI 58 wage 
ich nicht herzustellen, möchte aber glauben, dass Wincklers Auf- 
fussung ‚in Trouon® Aor Wahrheit näher kommt, als die Glasers 
„in Märib‘ ; denn der König wenigstens ist noch gar nicht in 
Marib. Vgl. Zu 97. 

vr 2.54 = (PPZE siobekümpften vgl. ZI. 79. (Vgl. 
Derenbourg, Etudes sur l'öpigr. du Yömen Nr. 14, ZI 5.) 1 

Mit 7951 ZI. 55 scheint der Nachsatz zu beginnen. Nachdem 
sich alles unterworfen, und die in Kär verschanzten, noch nicht 
unterworfenen Grafen’ durch das Belagorungsheer eingeschlossen, 
worden, kann der König daran denken, den. durchbrochenen مض‎ 
wieder horzustallen. 

M. 57 finden wir einen nenon bantechnischen Ausdruck ددجم‎ . 
In vorbaler Form kehrt derselbe Z1. 110 wieder: Jans .تمدام‎ Nur 
als schwache Vermutung wage ich bnWın as, 7“ 











zu setzen, also in der Bedeutung anzunehmen; für welche in der" 


‚vorigen Inschrift مددده‎ zu stehen scheint; das Verb An entsprochend * 
„mit Risen boschlagen. : 

‘Was تددم‎ 21.59 ist, weiss ich ganz und gar nicht. — Was 
man unter mim» (wenn Gl. dieses Wort so richtig erginzt hat, 
ohne Mimation) hoitiutage versteht, liest man bei Glaser 8. 47 
Anm. 1. Die Benennung scheint aber doch von der Bearbeitung , 
durch einen Handwerker hergeleitet zu sein; vgl. Sab. Denkm. 
8.92; ZDMG. 49, 7174.; Dörenbourg, Etudes sur Yepigr. du Yemen « 
Nr. 18, 2, Nr. 14,17, Auch für pam ZI. 60. weiss. ich keine 
bessere Deutung als die Glasors. 

Zu 7259 ZI. 60 vgl. ZDMG. 42, 60 (Mitte). ©; i 











20 Pracorius, Bemerk بع‎ d. schriften vom Danmlruch zu Marib. 


3:25 ZU 61 gehört mur zu dem unmittelbar vorhergehenden 
Worte jrsafız, nicht auch zu دمدجز‎ janp. Denn die Dammbanten 
sind eine Stunde oder mehr von Marib entfernt; wohl aber war 
infolge des Dommbruches Marib selbst yon Verwilstung und Zi 
störung betroffen worden. Und eine Bodentung, wie die letzteren, 
müssen wir oflonbar Jnsaftz beilegen: Wir haben den Ursprung 
von äthiop. PHNCT Trümmer, Ruinen, @HNZ 
zerstört, verwüstet sein vor uns (ofz Barth, Etymol. Stud. 
8.50 Anm), 2 

verrmaim ZU. 01/62 = „Rest, aber nicht in der Bedeutung 
des arab. Verbs „er bedrolite sie“, auch nicht etwa ‚er vorspruch 
ibmen*, sondern wie im Hebr. Trier „or bestellto sie, sotzte ihnen 
einen Termin*. Diese Bedeutung haben bereits meine Vorgänger 
erkannt. Aber ein Infinitiv der 4. Konjugation, wie Glaser will, 
ist hier sicher‘ nicht anzunehmen, vielmehr ist die Form als 8. Pors. 
sing. mase, Perf. aufzufassen, Fortsetzung von 553 ZI. 50. — Die 
Erwigung, duss wir in diesem Texte die im Arabischen erheblich 
mitiekgedrüngte Bedeutung „einen Termin festsetzen‘ der Wurzel 
ديد‎ offenbar noch. hinfiger Anden, forner der anscheinende Wandel 
der Nogation ذم‎ in 07 (gl. auch zu ZI. 92), sowie undere, noch 
anzuführendo Thatsuchen haben mir die Überzeugung wachgerufen, 
dass die im Äthiop. bisher vermisste Wurzel 9>7 (ausser vielleicht, 
in O,RP) in DUA, ambar. PA vorliegt, so dass also auch 
diese hoimatsloso Wurzel (Delitzsch-Haupt, Beiträge II, 828) nun- 
mehr ihre Verwandten gefunden hätte. Man beachte zunlichst, dnss 
mach Munzinger im Tigro PO noch nicht schlechthin „ug“ 
bedeutet, sondern „jour convenu de conseil*, also gunz ühnlich wie 
7230, ,ميعاد‎ obwohl das Verbum (D’OA auch im Tigre schon 
schlechthin bedentat „passer la jommde‘. Das auf ZI. 95 vor- 
‚kommende Substantiv مد‎ Tormin entspricht so ziemlich der 
Bedentung dieses Tigrewortes 0ر250‎ und dürfte dem üthiop. 
POACP) gleichzusetzen sein. Ferner bedeutet im Amharischen 
A, auch noch MON geschrieben, convention, contrat, 
TPEPA fit une convention, D’AK quirespecte une 


promesse, 054129 teneur de promesses (Abbadie, dict. 
amarifiie 648); also namentlich das den beiden letzteren Beziehungs- 
adjektiven zu Grunde liegende Substantiv ganz in dem Sünme wie 
AS Versprechen, Verheissung. Wir werden also annehmen 
müssen, dass (DON im Äthiopischen ursprünglich die Bedeutungen 
von 72%, وعد‎ gehabt hat, und dass mithin YA (se), POAT 


wrsprünglich nur den bestimmten, festgesetzten Tag bedentet haben 




















‚Prastorius, Bemerk. . d. Inschriften vom Dammbruch zu Marib, 21 


@gl. bei Dozy وعحهد يرما‎ il lui fixa un jour), nicht den Tag 
schlechthin. Die in der Litteratur ausschliesslich vorliegende Be- 
deutung „den Tag verbringen® des Verbums DON (PA) ist 
denominiert von der späteren Bedeutung der Substantiva OA, 
PUVAT. — Über die Entstehung der Bedeutungen der Gruppe 
UA, Wichter, 250000 Gefängnis, 244 : 
sentinelle de la caravane könnte ich nur unsichere Ver- 
nutungen aufstellen. — Vgl. Barth, etymol. Stud. $ 22. 

ZI. 65 schwerlich. „zurtickkehren*, möglicherweise „eilen*.‏ كمد 
Vielleicht als Pie] aufzufussen wegen des + an dritter Stelle (statt‏ 
vgl. ZDMG. 87, 4088, 406).‏ رد 

Tu ددم‎ 21. 66 vgl. Fraenkel, Fremdwörter 274; WZKM. IIT, 
355. Ausdrucksweise und Zusammenhang lussen os als möglich 
erscheinen, dass die Kirche infolge des Dammbruchos beschtigt oder 
zerstört. war, also wiederhergestellt und neu geweiht werden musste. 

Ich wünschte, meine Vorgüinger hütten ihre Übersetzungen der 
schwierigen Worte maniona3 wtsop حدم‎ ZI. 67 otwas bogrindet; 
vielleicht wäre mir dann ein Trron erspart geblieben. Ich kann 








aus Mbnten nichts anderes herausfinden, als مُسْتولاقا‎ , was ungeführ 
das Gegenteil von ‚ihrem Dienste‘ ist, wie Glaser und Winckler 
übersetzen. Sodann rap: Es liegt هل‎ am niichsten, dns Work in 
م د‎ ma zu zerlegen. Aber auf 23 ددم‎ könnte sich دحج‎ gramma- 
tisch nicht beziehen, höchstens dass man es. adverbialisch „dort“ 
wenden könnte. Und dann würde die Unterdrückung eines Verbs, 
en auch violleicht nur dos Vorbs „sein* nach der Konfunktion 
> immerhin hart berühren. Es kommt mir die Vermutung von 
ferne, dus. NAU- sei: „Sie weihten die Kirche von 
Marib, desgleichen einon Prosbytor, der in dor Herrschaft über sie 
sei“, "Also einen höheren Geistlichen, einen prüpositus niedrerer? 


Oder etwa قسيس‎ „5? Zu بَهُو‎ &. namentlich Dozy supplem. 





ZU. 68. Glasor ist nicht sicher, ob so» oder ps zu losen, ist; 
dnsselbe Verbum und derselbe Zweifel kehrt ZI. 116. wieder. Über 
die Bedeutung kann keine erhebliche Meinungsvorschiedenheit. be+ 
stehen: Der Zusammenhang weist an beiden Stollen deutlich auf 
„sich an etwas machen, sich anschicken, sich wohin bogeben“ od. 
ühnl. Es liegt nahe, an ein dem arab. رقع‎ paralleles südarab. >p1 
zu denken?). — Der Zusammenhang scheint weiter darauf hinzuweisen, 
dnss das vorstümmelte Wort .ın am Ende der Zeile „bis dass“ 
bedeutet, was auch Glaser vermutet hat. 

Mit Yon ZI. 70 beginnt der Vordersatz eines neuen ver- 
stündlichen Satzes: „Und als Sie begonnen hatten, zu.. * So auch 








1) Obwohl die W. 92° im Südarab, belogt st: WZEM. IL 195; ZDMG. 80,079. 


22 Praetorius, Bemerk. 5.d. Inschriften vom Dammbruch zu Marib. 


schon Glaser. Dor Nachsatz beginnt mit دز‎ Z1. 72: „Da trat auf- 
Verderben und Post unter den Stämmen und in der Stadt®. nb5£ 
ist bereits aus I, 69 bekannt, wo es mit orm verbunden ist. Diese 


Fe 
Zusammenstellung, sowie Bedeutungen des arab. ‚\o, صَلال‎ be- 
rechtigten uns, dort eine Bedoutung wie „Unheil, Verderben* an- 
zunehmen. Wie dort mit arms, so ist nSb hier mit Din» vor- 
bunden. Dieses etymologisch ganz unklare Wort findet sich bereits 
Osiand. 10,8. So unklar diose Inschrift immerhin noch ist: (vgl. 
zuletzt Corp. I. Som., purs IV, tom. I, pag. 12811), so konnte doch 
bereits in meinen Neuen Beitrügen 8. 8 geschlossen werden, dass. 
دهاع‎ kein Ungomnch eines Rinzelnen, sondern irgend welche Land - 
plage bedouten muss. Das ist sichtlich auch hier der Pall. Ich 
habe vormutungswoise „Pest“ übersetzt, weil es auf mich den Fin- 
Aruck macht, als handlo cs sich um eine Epidemie (namentlich 
m. 928). 

58 
Auss das Unheil die ممسقاة‎ 
Ihre Abessinier und Ihre Himjare 

M.76%.: „Und nachdem Sie die Verabschiedung untir den 
Stämmen vollzogen, An erschionen die Grafen, welche sich in Rdr 
vorschanzt hatten; und als وله‎ zum Könige gelangten mit den 
Truppen, welche Sie gerüstet hatten, um sie zu bokiunpfen,. du 
unterwarfon sie sich dem Könige. Und darunf kohrto der König 
zurtick nach der Stadt Märib vom Dammo*, Ich glaube nicht, dass 
der vor jo5n Z1. 78 von Glaser ergünzte Buchstabe ein x ist; ich 
vermute vielmehr eine Prüposition, > oder 2. 8 

Mit «دتعصصم‎ ZI. 87 beginnt هله‎ Vordersatz, dessen Nachsatz 
mit yarınam ZI.88 zu beginnen scheint: „Und als zu Ihnen kam 
die Botschaft des Nagakt, du kam (auch) zu ihnen die Botschaft des 
Königs von Rom u.s. w.* Dass hier der Nachsatz beginnt, scheint 
mir daraus horvorzugehen, dass das Vorbum yarınzı nur hier, gleich 
an der zweiten Stello, wiederholt ist, wihrend es die andern vier 
Mal fehlt. Die Botschaft des Lehnsherren, des Nagakı, war wohl 
ein bekanntes, erwartetes, feststehendes, selbstvorstündliches Ereignis, 
welchen die übrigen Gesandtschaften gegenübergestelt warden 
konnten. — nswr ist auch mir otymologisch dunkel; die un- 
gefähre Bedeutung steht durch den Zusammenhang fast. 

In der Auffissung von ZI. 924. weiche ich schr stark von 
meinen Vorgängern ab. Ich verzichte auf eine Auseinandorsetzung 
mit ihnen und gebe gleich meine Übersetzung und Erklärung: 
„Und weil bekannt geworden, dass das Unheil nachgelassen hatte 
— gepriesen sei der Barmherzige! —, da erschienen die Stämme, 
wie bei Ihrer ersten Aufforderung, indem sie sich anfmachten zu 
ihrem (Ihrem) zweiten Termin“. Nachdem also mit ذذ دج‎ ZI. 78. 
gesagt worden war, dass das Auftreten des Unhsils, der Post, ل‎ 
Grund war, aus dem die Stämme beurlaubt wurden, wird hier 





74 س‎ Je, El. Also „Und weil Sie sahen, 
Yen ala, verabschiedeten Sie sie, 



































‚Praelorius, Bemerk:. م‎ d. Inschriften vom Dammbruch zu Marib. 98. 


dem mit 71 dor ZI. 92 beginnenden Satzo gesngb, dass nachdem 
die Pest erloschen, die Stämme wieder einberufen wurden. Glaser 
zweifelt, ob 21 92-93 7552 oder JE zu lesen sei (vgl. auch 
a a. 0.8.50 Anm. 8): Ich nehme mit ziemlicher Zuversicht; das 


letztere an. In ددر‎ vermute ich „le, entsprechend الا = جع‎ Die 


Bedeutung von Tan (343, Ay1,5) erschliesse ich allerdings lodig- 
lich aus dem Zusammenhange. Als entfernte Möglichkeit scheint 
mir, an روت ررك‎ zu denken; cher noch weniger Zutrauen hätte 
ich zu der Vormutung, dass san bedeutete „sich nach Du-Raidin 
wenden“, dus ulso die Epideinie nur ihren Schauplatz geündert 
hütte. — am Z1.98 „wio*, wieder eino Bostütigung der Mordt- 
mannschen Entdeckung. — In معدت‎ ZI. 94 sche ich eine dem 
{hatwörtl. Infinitiv des Athiopischen entsprechende Konstruktion, 
üthiopisch etwa TZULAI®. Das scheint bereits Winckler نه‎ 
kannt zu haben, wie man aus seiner Übersetzung „indem sie oilten® 
schliessen kann. 

71. 954.: „Und als angelangt waren die Stämme in dem letzten 
Zeitraum des (Monats) Dä’wn, und als die Stämme zu Ihnen © 
sundt hatten ihre Frgebenheit, da stellten Bio wiederlier was durch- 
brochen war von der Mauer, die طاولا‎ vollendet hatte“. mas 


2.97 = 3,21 + Artikel, während yore 21.95 doch wohl „Ei 

















=» Artikel ist, — miss ZU. 97 füsse ich also in derselben 
transitiven Bedeutung „sanden, schicken" (nicht „kommen*), wie 
20, 18—19; dieselbe dürfte dann auch in H-Gur. 8 wahrscheinlich 
sein. — Zu varma vgl. ZI 52. 

Auch ich kann zwischen ZI. 98 und 99 einon ungszwungenen Zu- 
summenhang nicht erkennen. م‎ scheint mir, als habe in der fohlen- 
den Stelle etwa gestanden: „Nach vollendeter Wiederherstellung zog 
der König* nach Saba, desgleichen die Grafen, welche beim Könige 
waren und Ihre Beamten. 

2. 101#.: „Und als Sio sio (dio Mauor) wiederhergestellt hatten, 
von dem Ausbrechen des Grundfelsens an bis zur Spitze, und als 
Sie vor der Mauer binzugefügt hatten eine Neuanlage, da betrug 
dns was Sie mit den Stümmen vollendet hatten 45 Eilen an Länge 
und 35 Ellen an Höhe und 14 Ellen an Breite, in Steinblöcken‘. 
Aus dem Zusammenhange scheint sich zu ergeben, dass es sich bei 
وديم‎ nicht um eine Erneuerung, eine Restaurierung, sondern um 
eine Neuanlage handelt. Demgemüss haben auch Glaser und Winckler 
übersetzt. Hntsprechende Bedeutung scheint das Verhum ZI. 112 
zu haben. — 217 wohl der Singular zu dem äthiop. plarale tantum 
ACPP>. — Auffallend ist ZI. 108-109 zus 87 .ددم‎ 








24 Prastorius, Bemerk. +. d. Inschriften vom Dammbruch zu Mari 





Denn da I, 74—75, II, 106—108 wos immer als Feinininum kon- 
struiert wird, so sollte man auch hier ms nnd ans erwarten. 

Zu dem’ unbekannten ar ZI. 110 vgl. zu Z. 57. Dann 
17-8, 

5 بإ‎ 1199: „Und Sie logten nen an einen Auslass eines Holm, 
übgeschen von den alten‘. Wonn nat Rigenname wäre, so würde 
oda 273 bedeuten „den Auslass von Hbknt, womit die Neu- 
anlage genügend gekennzeichnet wire. Es würe dann nicht rocht 
ersichtlich, wesilb noch der Zusatz yayp =" hinzugefügt ist; or 
wäre mindestens schr überflüssig. Beinahe notwendig aber wird 
سول‎ Zuet, sobald wir Dear in der ben angegebenen vlig 
indoterminiorten Weise auffassen: Dor König logte einen “ساملا‎ 
Ausluss neu an, zu den alten schon vorhandenen hinzu und von 
diesen wohl zu unterscheiden! Ich fusso also np als defer- 
minierten Plural auf. Aus diesen Erwägungen vermute ich, dass 
قدقام‎ ein Appellativum ist, — vielleicht dusselbe bedeutend was 
in I ديدم‎ genannt i 

M. 1181. obboa mas scheint von 1adpr abzuhngen: Der 
König legte men an ... „und das Nmry von Milm*. Beide Aus- 
Artieke aus I bekannt. Da aber in I von einem gbbpn د‎ nicht 
dio Redo ist, so staht nichts im Wege, dasselbe hier als Neunnlage 
zu betrachten. — Möglich indes, dass cs von 73 abhlngt, 

asrafan ZI. 1144 ontspricht dem تدجعد‎ T, 82, wie auch 186 
gestanden haben wird. Das > ist hior störend, da schworlich ein 
Vordersatz annehmen ist, 

Das lotzto Gliod der zusammengesotzten Zahl 50.806, ,تدقع‎ 
kann der Regel nach nicht mit dem unmittelbar folgenden دمجت‎ #= 
دقيف‎ Mehl verbunden werden. Fs wird also, wozu ja auch sonst 
der Sinn durchaus drängt, oin Massausdruck woiblichen Geschlechts 
im Sinn behalten sh 806 (Pfund od. ähnl) Mahl“. Mbonso 
wird ein Massausdruck’im Sinne behalten sein ZI 121 „und 
26000 (Pfund od. ühnl) Datteln®, — Auf owan folgt nun” un- 
mittelbar 5x2 jpspa. Ich glaube, wir haben hier eine Apposition 
zu wen, din dio nähere Art der Datteln angiebt, wahrscheinlich 
eino gute Gattung. Bedenkt man, dass die Dattelpalme im Äthiop. 
NMPAT heisst, so scheint es äusserst naheliegend, in dem 
schriftlichen jnspS dieses, um die Endung #n vormehrte üthiopische 
Wort. wiederzufinden. Wechsel von n und 1: ZDMG. 48, 650. 
Also „Yadnilsdatteln*. 

ZU. 122: „und Schlachtvieh* — üthiop. PATH (für‏ تدقع 
PA). Dieser Begrit wird sofort erläntert durch „3000 umas‏ 
etwas spacielleras als‏ تددج und Rinder", woraus ersichtlich, dass‏ 
bedeuten muss, vielleicht speciell „Schlachtkamesle*,‏ سدقم 












































Eine buddhistische Bearbeitung der Krsna-Sage. 
Von 
E. Hardy. 


Bei der Beurbeitung, die ich im Auge habe, handelt es sich 
nicht um eine freie Erfindung, die nur die aus der opischen دروي‎ 
Sage bekannten Namen und allenfalls einzelne Momente derselben 
vein willkürlich verwendet. و‎ sind hior vielmehr deutliche An- 
Klänge an die betreffende epische Litteratur vorhanden, oder, rich- 
tiger gesagt, Beziehungen, die nur unter der Voraussetzung eines 
Abhüngigkeitsverhültuissen 'zu erklären sein werden. 

‚Vor mir hat zuerst Josoph Dahlmann anf die Bedeutung 
des Textes, der bei unserer Frage füst allein in Betracht: kommt, 
d. i. des Ghotajütaka, für die Kysun-Sage hingewiesen‘). Ich selbst 
bin ungeführ gleichzeitig mit D. auf dioses wichtige Stück der 
Pali-Literatur aufmerksam geworden. Ich fand nümlich, duss die 
Vosse des Kaphapetavatthu®) sich beinahe vollständig mit den Versen 
des genannten Jütaka decken, während die Promerzählung in 
Dhammapälas Kommentar gerade dio auf die eigentliche Kyspa-Snge 
bezüglichen Teile woglässt®). Ich versiumte es aber dumals die 
Sache woitor zu verfolgen. Indem ich nunmehr darauf zurück- 
komme, will ich mich indess nicht damit begnügen, einfüch zu 
zeigen, duss Beziehungen zwischen der epischen und der budahi- 
stischen Litteratur auch was den uns beschüftigenden Gogonstand 
angeht vorhanden sind, sondern ich möchte zugleich versuchen, sio 
ein wonig genauer anzugeben. Dies hat. natürlich seine Grenzen. 
Allein dor Versuch ist wenigstens zu machen, und so ganz or- 
‚gebnislos wird die Prüfung sicherlich nicht verlaufen. Ein Gewinn 
wäre es schon in meinen Augen, wenn es sich herausstellte, dass 
gewisse Elemento der Sage unbedingten Anspruch auf ein hohes 
Älter haben, ja wonn es am Ende auch nur bei der Wahrnehmung 
bliebe, dass bestimmte Züge am Sagenbildo, darunter auch solche 











1) Das Mahäbhärata als Epos u. Rochtsbuch, 8. 184. 
9) m. 188. (Ich eitiere alle Päl-Teste, wo nlehts audoros bomarkt 
Wird, nach don Ausgaben der PAli-Toxt-Sodlety). 
زه‎ 


26 Hardy, Eine buddhitische Bearbeitung der Rrata-Sage. 


von scheinbar untergeordneter Art, uns von zwei Seiten her ver- 
bürgt sind, so hätte eben darin der Schluss auf die ursprüngliche 
Gestalt der Sage eine nicht zu verachtando Stütze gefunden. 
Da, wie schon gesagt, es ein Jätakn ist, aus dem ich schöpfe, 
50 muss ich ein paar Worte über die Kompositionsweise des Chata- 
‚jütaka vorausschicken. Dagegen habe ich nicht nötig, die sattsam 
bekannte Einrichtung unserer Jütaka-Affhakathk, worin sämtliche 
Tätakus übereinstimmen, nochmals darzulegen‘). Ich beschrünke 
mich also lediglich auf meine Quelle. Zwar befinde ich mich nicht, 
um davon auszugehen, in der gleichen Lage wie Heinrich Lüders 
in Hinsicht auf die Reyasriga-Sage, allein auch ich habe ebenso 
wie er „die Gäthüs und die Prosnerzählung auseinanderzuhalten“ 9). 
Letztore ist in unseram Falle der alleinige Trüger der Sage, dio 
Gathäs stehen mit ihr als solcher in keinem weiteren Verbunde, als 
Quss sio Namen enthalten, die auch in der Krsna-Sage vorkomnen. 
Wir hören von Kaya (Krspa), auch Kosaya (Kosava) genannt, dem 
sein Lieblingsbruder Ghata oder Ghatapapdita, der weise Ghata 
Gutes, vn einem ماس د ان ام‎ 
oiner nicht nilher bezeichneten Örtlichkeit. Die Besprechung der 
beiden ersten Namen sowio des lotzten nehme ich spilter wieder 
auf. Was Rohipeyya botriftt, den die eigentliche Krgna-Sage unseres 
Jütaka unerwihnt lässt, so glaube ich, dass uns hier eine Erinnerung 
an den Sohn dor Rohinf (der zweiten Gemahlin Vasndevas) vorliegt. 
Die Gäthäs lassen uns im Unklaren, ob derselbe ein Verwandter 
oder Freund von Kayha-Kesava war. Der begleitend Prosutext 
nennt jhn einen amacca (amätya), also meinetwogen einen Minister 
dus Königs Vüsudora (= Kapla-Kesava). Ghata, welcher in «ler 
Krena-Sage des nach ihm benannten Jätaka übrigens nur einmal 
(in der Liste der Söhne der Devagabbhä, und zwar als zweit- 
jüngster) aufgeführt wird, könnte wogen der ihm zugednchten 
Rolle, die (buädhistische) Weisheit über den Tod zu vorklindigen, 
mit Ghyta, dem Sohne dos Dharma‘) in Verbindung gebracht 
werden. Dharma wäre dann natürlich in dem Sinne zu nehmen, 
den Buddba dem Worte verliehen, wie denn nuch dieser selbst 
sich mit Ghatapapdita in derjenigen seiner früheren Rxistenzen 
identifizierte, in welcher er mit Väsudeva und den übrigen ans 
dem Krsga-Kreiso gemeinsam handelnd anf der Weltbühne جه‎ 
schienen war, 




















3) Sihers dnriber in T. W. Rıys Daylds, Badählst Di داجما‎ 
vo. 1,9. LRRIV 4: Mo لومت ,ملافا‎ under Ihe sth of Pre, 0 
B’Ceweit vor dp VL 

2) ale: say Pina su د‎ 

3) Anos tu mio Diermo "Mic, Ghrtas tasyätmajo Wiavat. 
ساسا‎ 4 33 Ar; ic ميلك‎ den HÖ much der Bonbayır Aus. Yon 1897. 
Diese Aus, sähe Mir jeden der Are Bücher dis adyäyas bersden. Ich 
Beneihne das Herianiperein der Einfchbut Aalr mi T das Ya? mit 
Mund da Bhavlyap ei Zn, die pre rad, Zifer gi den Dei ade 
und dh klnre Da Hohe an) 














Hardy, ine Wddhisische Bearbeitung der مومه سبوب‎  2i 


Die Situation, in die uns die erwähnten Gäthäs') versetzen, 
und die wir auch ohne die die Strophen vorbindende Prosa) leicht 
erraten könnten, ist kurz folgende. Kanha-Kesava kann sich über 
den Tod seines Sohnes nicht trösten. Um ihn auf andere Gedanken 
zu bringen, simuliert sein Bruder Ghata Irrsinn, indem er Inmen- 
tierend beständig ausruft: 980 #490 (der Hase, der Hase). Kayha 
erfährt dies durch Rohineyya und alsbald erhebt er sich von seinem 
Lager, das er seit dem Tode des Sohnes nicht verlassen hatte, und 
fragt den Bruder, wer ihm deun einen Hasen weggenommen habe, 
er brauche nur za sagen, welchen er wünsche, einen yon Gold 
oder Mäclstein, einen aus Erz oder Silber, einen aus Alabaster 
€ saikhasila) oder Korallen. oder Meister Lampe in Person, er 
solle ihn haben. Keinen von allen, ist die Antwort, aber den 
Hasen im Mond! Da begehrst: du, was du nicht haben kannst, vor- 
setzt dauf Kaylın. Und doch, sagt Ghata, thust du dus Gleiche, 
deun den Toten ruft kein Spruch, kein Kraut und kein Geld 
zurtiek, Sterben missen Alle, Kryta hört auf zu klagen und ist 
vollkommen beruhigt. — فوط‎ Kapbapetavatthu hat überdies 5 Verse 
(ww. 115), die im Ghatajütako fllen. Sie behandeln das 
Thema, dass Alle sterben müssen und dass nichts vor dem Tode 
schtitzt, weder Stand und Rang noch (brahmanisches) Wissen; die- 
jenigen aber, die sich innerlich frei gemacht, streifen, wenn ihre 
Zeit gekommen, das Leibliche leicht von sich ab. Motiviert sind 
diese zwischen v. 10 u. 11 dos Ghata? eingeschobenen Verso durch 
die Worte, welche dem Kayhapeta® zufolge der „Meister“ sprach, 
bevor er die Erzählung mitteilte, und nach Boendigung derselben 
wielorholte: „Die Weisen der Vorzeit hörten auf die Rede der 
Weisen und Klagten nicht um den toten Sohn® und „So hörten 
dio Weisen der Vorzeit auf die Rede der Weisen und liessen ab 
von dor Klage um den Sohn“). Horner ist .die Stellung von 
v. 11 (Yassa etädisä)*) in beiden Texten verschieden, sio عاق‎ 











1) Ich vorweiso auf Fausbölls Ausg, (vol. IV, p. Bf). 

2) Nur ein Strophe (9) führt dio Erzählung wolter, 

5) Ähnlich wie im Ghatajktakn — Kaphapataratthu der um seinen Sohn 
tranernde Kaylın durch seinen Bruder zur Einsicht gebracht wird, sicht auch 
im (inistischen) Kommentare, den ‚Horm. Jacobi (Die Jains-Logende von 
dem Untergenge Dykrayatlo und von dem Tode Kris) In diesor Zeitschrift 
(Bd. 49, 1688, 8. 0081., 5181) horausgegeben und Übersetzt hat, Baladova auf 
dio Bilder hin, die sein Bruder Siädhärthn Ihm vorzauberto, das Vorgebliche 
seines Kummers über den Tod Krepas ein. Im übrigen sol an Arlunas Klage 
سد‎ seinen Sohn Abhimanyu im Dropaparvan des Mahbhärata und den Zur 
spruch Krane erinnert (7% 0-74; ich citlore das Mahl? nach der Bombayor 
‚Ausg. von 1890 und sonst wie auf 8, 26 Anm. 8 angegeben is), desgleichen 
an Arjunas Klago um Krsna (Mausslaparvan 8 15.292) und. مسولا‎ Dvalpäyunas 
Belehrung, 8 

%) Die kleinen Abweichungen im Wortlaut verdienen Beachtung. هله‎ 
werden besttigt durch die Schollen, die aus dom 5. Jahrh, n. Chr. horrühren. 
Der dem 11. Verse (nıch der Rezension des Jätaks) im Patayatthu verlichene 
Wortlaut seheint mir veranlasst zu sein durch dio Stllung dieses Varses nach 














28 Hardy, Eine ddhisiche Bearbeitung der Kosva-Sape 





spricht jedoch, wie ich glaube, سد‎ Jätaka besser der Gedanken- 
folge als im Petavatthu, wo dieser Vers den Abschluss des Ganzen 
bildet, 

Die Gäthäs, deren Inhalt ich in Kürze angegeben habe, machten 
einen Bestandteil der kanonischen (nur Gäthäs?) umfassenden) 
Jätakn-Summlung aus, che sie in das Petavattlhiu herübergenommen 
wurden. Das Peta- und das Vimänavatthu, zwei (jüngere) Parallel- 
sammlungen haben sich nämlich Alles angeeignet, was. ingendwio 
u ihrem Zwecke passte. So kommt es, dass wir in jeder dieser 
Sammlungen genug erborgtes Gut antreffen®). Damit ist freilich 
noch nichts darüber entschieden, ob die überlieferte Gestalt des 
Ghatajätaka auch die ursprüngliche war. Die Frage nach der 
Gestalt, die dieses Jätuka bei seiner Rezipierung in dus Potavatthu 
hatte, Arlingt sich schon durch die verschiedene Fassung der mit 
atite (Binstmals) anhebenden Prosaerzählung auf. Berücksichtigt 
man blos den in den Güthüs behandelten. Gegenstand — die Klage 
eines Vaters um seinen toten Sohn, und wio derselbe von seinem 
Schmerzo geheilt wurd —, so liegt die Vermutpng nahe, dass dio 
in der Petayatthu-Affhakathä überlieferte Brzühlung die ursprüng- 
liche sei. Olne Zweifel ist dieselbe sachlicher gehalten als die in 
dor Jätaka-Atfakathk uns überlieforte Erzählung. Nichtsdestoweniger 
bin ich aus inneren und Husseren Gründen der Meinung, dass die 
kürzere Fassung in der Petavatthu-A® durch Abkürzung und vor- 
nehmlich unter Beiseitelassung der Kripa-Sage aus der ausführ- 
licheren Jätaka-Erzählung hervorgegangen ist. 

‚Fürs Erste machen wir auch anderwärts die Boobachtung, dass 
dem mit karonti ميمه‎ Veginnenden Verso, fir welche Ordn 
Fila n den Baalen oe Gore Aufn, OB aber Mi in Dun $ 

Ich, ursprünglich amaeoä purisapanltä sau: amascaparicärikä stand, Sat 
#02 don Ytelondn Sean meh mi Ahr zu ac 
3) Bekanntlich Yäuft neben der Einteilung in & Nikäyas 


Ber (Sam. Vi. part 1, 3 




















in 0 Angus 









Buddhaghosn (lc) bios Dhammapada, Thora- 
jtias. Nun 








636 und vom Suttanipkin die Gäihäs ohne die 
rechnet, aber schon Dhammapfln (Kinl. zur Afihnkathk des Po 
Vinkoavatihu) auch Pots- und امل‎ 

Zen nur Stephen, und geichmehl 














seine Prosaerzählungen von Anfang 
haben das Jütakam den Gäthts zu subsumleren. Ausschlaggebend für seine 
apaste Stellung war Indess vieleicht weniger die ungleich grössere Zahl von 
Strophen, die os onthält, vorglichen mit Sammlungen vom Umfange ein 
oder Vimfnavatthu, als’der Umstand, dass bel jedem Jätaka die zeitliche Par. 
spektivo von vornhorein gegaben war. An dem stereotypen afite konnte sich 
ein Krzühler, so weitgehende Lizenzen or sonst auch hatte, vorbeidrücken. 
Dazin bestand’ ihr unterscheidendes Merkmal, 

2) Als Beispiel für das Viminavatthu nenne ich das Gattlavimina (p. 28), 
worin beim Guttiljktaka (vol II, 24841) Anleihon gemacht wor 











Hardy, Eine buddhistische Bearbeitung der Kyspa-Sage, 29 


unsere Jätaka-Sammlung was dio Prosnerzühlung angeht oft recht 
weit ausholt und mitunter Stoffe hereinbezieht, die mit den Gäthäs 
zunächst nichts zu thun haben, die demnach einzig aus einer ge- 
wissen Pietät gegen den überkommenen Erzühlungstoft, nebenbei 
auch aus Lust am Erzählen uns erhalten worden sind. Solche 
File sind zahlreicher als die undern, in denen Prosa und Verse 
zwar einen und denselben Stoff behandeln, aber mit so vielen A 
weichungen von einander, dass man nicht umhin kann, eine ältere 
mit. den Vorsen üboreinstimmende Prosa zu postulieren.’ Bei Füllen 
wie dem unsrigen haben wir allerdings immer mit. der Möglichkeit, 
zu rechnen, dass dio Erzühlung nicht schon von Anfang an den 
Umfung hatte, den sie in der Überlieferung einnimmt, dass mithin 
eine ausschliesslich don Inhalt der Gäthäs reproduzierende Frzihlung 
sich allmählich zu einer freieren erweiterte. Daneben bleibt eine 
andere Möglichkeit bestehen, nümlich dass in eine rein profane 
Goschichte (vom buddhistischen Standpunkte aus) blos um ihr eine 
erbauliche Seite abzugewinnen eine Ichrreiche Episode eingeschaltet 
würdet), Auffallend ist jedenfalls, dass in dem uns vorliegenden 
Falle die Güthis die Fpisode allein, dagegen nichts von der 
profanen Sage aufbewahrt haben, um" so auffullender, als Teile 
der Kygpa-Sngo auch in Liedform in buddhistischen Kreisen bekannt 
waren. Wir treffen an zwei vorschiedenen Stellen unseror Jütnka- 
Sammlung jo eino Strophe an, worin direkt nur an den Schluss- 
teil der Prosnerzülilung im Ghatojütaka angespielt wird, doch so, 
dass damit indirekt zugleich das Vorhandensein der ganzen Erzählung, 
di. der Kygpo-Bage in ihrem vollen Umfang bezeugt wird?). Wenn 
Anıfbin der Soholiast Ans Ghata° als den Fundort jener Sage 
nennt, an die dioso Vorse anspielen (vaffhum Ghatıyatake (sic) 
vittkäritam)), so hat ax vollkommen richtig gesehen, obschon der 

















1) Man vorgogenwätige sich was Budähnghosn (um. Vi. Dart Ip: 89) 
Yemen. Br Meta din Dehpil der Im Digaekaya ('T, . Der. 
Yin fehl u Dame ل‎ ar 
Muohamudhane und als Untere die Hoigschicte لاما‎ weren sn. 
Bein vi ano rAja alirüpe dastenäye. Geshielen son He Gene 
gehören zur niederen Unterhalung (iracehänakathä), do sich nieht für Askaton 
سينا‎ Dagegen, wenn die ven dom Genre sind wie 10 Pi näma can. 
mahänubhävo khayam gato, sind sie zulkssig, weil sie Stoff zur Betrachtung 
Aber dio Vergänglichkeit geben. I 

9) Yan co pivitwä Andhakavenhuputtä 

Ypakamum مكيف موده‎ (a. V, بو‎ 18 v. 0) 
امس‎ ahiamahtan (vl. V, بج‎ 18 v. 20; 
uhadipäyen deajje ik Andhekonenhupo 
anlamanar musah Aanlca sunpatt Yanasüdananı 0.0. D- 267 
1.20). 

9) Zar ماوعا‎ Kaphadipäyan? Teajfe. Lac andern Suephe Ya ca 
ماماو‎ gain er nie de Rikkrung Andhaktvenhuput Hi dasabiätikaräjäne. 
عستم‎ or zu v. 8 des Tetakunjtnke (a: Y, p. 11) an das Gb: 
Rh wo wradht werds, wie ie Sahne der zahn Brudk-änige den Unter“ 
Yang der Guselechte de) Yarnders height hab. 











80 Hardy, Eine Indähitsche Bearbeitung der Krena-Sage 


Sachverhalt ohnehin klar genug Ing für jeden Sehenden. Es stehen 
uns also fürs Zweite nicht blos die oben erwogenen inneren, 
sondern auch die zuletzt in Betracht gezogenen Ausseren Gründe 
ur Seite. Ich glaube dnher sagen zu dürfen, dass die ausführ- 
lichere Fassung unserer Erzählung die ursprüngliche und dass sie 
مع‎ alt ist wio dio Gätha-Bestandteile der Jataka-Sammlung, d. h. 
in vorchrisliche Zeit hinaufreicht. 

Meine Aufgabe ist es mun, die im Ghatajätaka enthaltene 
Krspa-Sage mit der Sage im Harivamsa einerseits (d. i. in Bezug 
auf Kyyyas Herkunft und Thaten) und mit der Sage im Mausala- 
parvon des Mahäbhärata (B. XVI) anderseits (d. i. in Bezug auf 
den Tod Kysyos und den Untergang seines Geschlechtes) zu ver- 
gleichen. Nur im zweiten Teile gebe ich eine vollstündige وطن‎ 
setzung des hierher gehörigen Abschnittes aus dem Ghataf, wie 
ich auch in diesem Teile die jinistische Gestalt der Sage heran- 
zichen werdot). Hingegen scheint wir im ersten Teile eine sorg- 
fültige Analyse der Sage auf Grund des Ghata® und mit Rücksicht 
auf ihre Übereinstimmung mit der epischen Sage, bez. ihre Vor- 
schiedenheit von derselben zu gonügen. Daran soll sich dio Bount- 
wortung einiger mit dem vorliegenden Gogenstande zusammen- 
hüngender Fragen anschliessen. 












1 Kropas Herkunft und Thaten?), 


$ 1. Im Nordland (Uttarapatho) herischt Mahä-Kamsa in 
der Stadt Asitanjena®) als König. Er hat zwei Söhne und eine 
Tochter. Die Namen dor beiden Söhne sind Kamsat) und Upn- 
kaısa, der Namo der Tochter ist Dovagadbha. So dus Ghutn- 
jütaka. Nach dem Harivamsa sind Kamsa und Devaki Geschwister- 
kinder, doch vgl. $ 2. Dor Vater des كل‎ heisst Ugrasena und der 
der 20 Dovaka, und diese sind Brüder, Söhne des Ahuka®). Die 
Rosidenz ist Mathurs ). 


3) Es verlohnt sich nicht dio durch Ernat Loumann (Acta du alstümo 
Congris Intern. dos Orient. Hide partio, p. 501 £) unter dom Titel „Die 
ال‎ gerndns Sirabs Panlaa m dan ern ie 
vortauschung keine Barührungepunkt 

2) عقا ين‎ vol. IV, p. 70-84. Ich vorweise zudem anf die Analyss, 
welche Ernst Windisch von der Krspalogendo nach dem Harivamsn in den 
Berichten der k. sichs. Gas. d. Wiss, phil. hist. Cl. Bi. 37 (1885), 8. 4562: 
gegeben hat. Sie reicht bis auf den Krlog mit Jartsandha. 

3) Die nähere Bestimmung Kamsabhoge „Im Gebiet des K% tigt nichts 
zur Aufellung der geogr. Lago bei. Dor zwalto Teil von Asltahlnn bogngnet 
uns wieder in Aljanadeyr, Väsudoras Schmoster. Es drücken Überhaupt viele 
Namen in unserer Sage dl Jule Bacbe as. Ausser Aa! und Aanndert 
gehören hierher Kanha und Kanhadtpäyana, auch Kklasonn (oder Kalayane), 
Krjamattiya (oder Kflemattik), um mur beim Ghatajütnka stehen zu bleiben. 

4) Übereinstimmends oder ähnlich Jautondo Namen sind surstv gedruckt, 

Des 

©) Wird boschrieben I, 54 50-02, 












Hardy, Eine buddhistische Bearbeitung der هودق بويك‎ 31 


Der eine Upakamsa im Ghata® vertritt die acht übrigen 
Brüder des Kamss. Die Namen Devaka und Devakı sind nicht von 
deva zu tremen‘), und Devakf entspricht Devagabbh, sei os dass 
man devagarbha als Götterspross deutet oder im Sinne von „Götter 
(devas) zu Sprösslingen habend* versteht. Die Namen von 'sechs 
Söhnen der Devagabbhä endigen auf deva. Möglicherweise liegt 
somit im Namen Dovagabbhß. eine Reminisconz vor aus der Sage, 
wonach die sadgarbhä, d. i. die sechs Söhne des Asura Kälanemi 
in den Leib der Devaki eingehen®), doch könnte es ebensogut 
blosser Zufall sein. — Das Urteil über die Verschmelzung des 
Göttlichen mit dem Menschlichen in der Jütakagostalt unserer Sage 
muss ich mir bis zum Schlusse vorbehalten. 

$ 2. Sofort nach der Geburt der Devagabbhä verkili 
„eichenkundige Brahmanen* ihrm Vater: ein Sohn, der aus ihr 
‚geboren wird, werde Kamsas Geschlecht zu Grunde richten. Ohne 
Vorsorge für die Unschlälichmachung dieser Weissngung zu treffen, 
vielmehr diese Sorge seinen Söhnen überlassend, scheidet Mahä- 
Kamso aus dem Loben. Kamsa kommt darauf mit seinem Bruder 
überein, die Devagabbhä niemanden in die Ehe zu geben und 
strong überwachen zu Inssen. Sio wühlen da einen Sklaven aus 
‚namens Andhakayonhu, dessen Frau mit Numen Nandagopä die 
Devagabbhü zu bedienen hat. Nandagopa heisst im Hari® der 
Kulhirt, dessen schützendo Hand in die Geschichte des jungen 
Kıyva mlchtig eingreift, Wenn سل‎ Ghata® nur dio Frau des Hirten, 
nicht dieser selbst den Namen Nanda führt, so bietet sich uns für 
diese Erscheinung ungeawungen eine Erklärung im Namen Andhaka- 
veahu = Andhakavygpi. Der Erzähler benbsichtigte offenbar 
ihn irgendwo anzubringen und auf diese Weise zwei berlhmte 
Namen zugleich in der Erinnerung festzuhalten. Über die Andhaka°)- 
Vısnis begehrt, wie der Hari0 einleituigsweise meldet, Saunaka 
Näheres zu erfahren, nirgends aber begegnet uns das Kompositum 
(meist Vrsnyandhaka) Ofter als in der Sage von ihrem Untergang 
im Mausalaparyan des Mahäbhfrete Beide sind Namen von be- 
rühmten Stümmen, deren gleichnamige Stammesheroen von Yadı 
abstammen, auf den auch Krapa sein Goschlacht zurückführt. Das 
Kompositum Andhakayenhu ist uns darum eine wertvolle Reliquie, 
und vornehmlich aus dem Grunde teuer, weil Väsudeva-Krspa und 
seine Brüder als Andhakavenhuyo oder Andhakavenhuputtä& in der 
(buddhistischen) Sage fortleben, m. a. W. als echte Yadavas“). Dass 











1) Anders Aibrocht Weber in Abh. d. k. Ak. d. Wis, zu Darin, 
1807, 8,910, Anm. 3. 

3 د 3 

3) Min Anähnka erscheint in. der Scene, die auf die Zornausbrüche 
Kansas flgt (Han I, 21) und ala Andhakarneata zegstirt wird, ein anderer 
1686 im Andhakavadhn. 

ch hatte diesen Aufats bereit fertig, ae ich die Reruo de Yisteire‏ زو 
)543 .( عولط XKAVIL (1890), male, zu Gesicht bokam und‏ ا des sllion,‏ 





32 Hardy, Eine luddiistsche Bearbeitung der Kryua-Sage, 


desshalb ein Väsndera heisst, weil sein Vater Vasudeva: ist,‏ دروك 
weiss dus Ghata® nicht; os kennt ihn als Väsudeva, doch nicht,‏ 
Vasudeva hat ihn erzeugt, sondern Upasigarn aus Madhurat),‏ 
er selbst bleibt zeitlebens ein Sohn des Andhakavenlıu,‏ 

Im Hari? lesen wir, dass eine Weissagung über Deyakı dem 
Kaysa aus dem Mundo "des نويا‎ Närada zu teil wird. Über den 
Zeitpunkt, wann diese Weissagung erfolgte, sagt der Hari? nichts, 
Es ist jedoch anzunehmen, dass Dovakt damals bereits mit Vasu- 
deva verheirstet war Nälnda hat im Rato dor Götter von dem 
Anschlag auf Kamsas Leben gehört, Er erscheint vor فك‎ und ver 
kündigt: hier diese Devakı in Mathur, die deine jüngere 
Scohwoster, dar achte Spross von ih, o K%, der wird dein Tod 

in?). KO trifft Vorsichtsmassvegeln. Dovakl, wird von Geheim- 
wüchtemn umgeben, die sie im übrigen sich frei bewogen lassen, 
aber in der Zeit der Schwangerschaft ein achtsumes Auge auf sic 
haben‘). Devagabbh dagegen wird von jedem direkten Vorkehr 
mit. der Aussenwelt abgeschnitten, was freilich nicht vorhindern, 
kann, dnss sie dank der Dienste, die ihr Nandagopk leistet, sich in 
Upasägura verliebt. Upas, der jtingere Bruder von dem nach dem 
Tode seines Vaters Mahk-Sagara in Uttaramadhurä herrschenden 
Sügara“), hatte sich in seiner Heimat unmöglich gemacht und war 
m den Kamsas gekommen, die ihn in allen Ehren aufnahmen. So- 
bald dio Folgen seines intimen Vorhlltnisses zur Dovagabhhn sich 
zeigten, hörten auch die Kamsas davon. Nandagopd. erzählt ihnen 
Alles, nachdem sie die Zusicherung der Struflosigkeit erhilten 
hatte. Daraufhin geben die Kamsıs ihre Schwoster dem Upasigaro 
in dio Ehe, für den Pall aber, dass sio einen Sohn geblren worde, 
soll dieser umgebracht worden. Nach dem Harj® beschliesst Kamsa. 
alle Kinder der Dovakt zu töten. 

$ 3. Das Ghata® erzählt, wie Devagabbhk zur Freude des 
Kumsa, der sie gorn rotten möchte, eine Tochter gebar, die Anfana- 
devi und wie sie und ihr Gemahl sich auf Kamsıs. Veranlassung. 
im Dorfe Govaddhamäna niederlassen. Auch der Hirt Vasu- 
dova lebt mit seinen beiden Frauen Devakt und Rohipt am Berge 
Govardhana unweit Mathurä). Zum zweiten Male bringt 

































dio oben 8. 29 Anm. 2 clierte Giht-Stalle aus dem Kombhajttaka angeführt 
und Andhekavenhu als Andhakevripl gedentat fand, 
3) Auch im Har ارام‎ Mathurs an madhu an: 
tamin madhuvanasthäne Malhurä näma sä pur (54 0). 
9) tatraisä Devali yä te Mathuräyäm laghusvasd, 
قرم مل‎ garbho ’lamalı Kamsa sa te myiyur Bhavisyati (U, 1 1); 
daru bemerkt der Kommentar: anye tu pilrenaseh pätham. prahalpya 
‚Pürsambandhini suasä vpavahltabhagini # oyücakhyul. "Salt nicht Dovakt 
Auch in der oplschen Sage einmal dio Schwoster Kartas gewesen sein, Doror 
مل‎ zur Schwester zaines Vaters wurde? 
PET 
DE a den Make aka une, 
&) Par ا‎ Dhütale, 
Girigovardhane näma Mathuräyästvadüratal (, 55 %). 











Hardy, Eine Wuddkistische Bearbeitung der Krma-Sage. 38 





Devagabbhä ein Kind zur Welt, und an dem nämlichen Tage auch 
die Hirtin Nandä, jene einen Sohn und diese eine Tochter. Die 
beiden Neugeborenen werden alsbuld mit einander vertauscht, so 
Auss auch diesmal die Kamsas keinen Grund haben sich am Leben 
des Kindes zu vergreifen. Durch die gleiche List vettet Devagübbh& 
alle zehn Söhne, die sie gebar. Ihr ältester. Sohn heisst Väsudevn, 
der zweite Baladeva, nun folgen Candadeva, Suriyadeva, Aggidera, 
Varugadeva, dann Ajjuna, Pajjunn, dor weise Ghata und als zehnter 
Aökura?), 'Sio werden für Söhne des Andhakavophu gehalten und 
gelten, weil dieser Sklave ist, selbst als Sklaven. 

Das Motiv der Kindervertauschung hat auch der Harit, indes 
ur beim achten Sohne der Devakt tritt es in Kraft, wobei zu bo- 
achten ist, dass dieser aclıte Sohn (Kryna-Väsudeva, doch von den 
um Leben gebliebenen Söhnen der Devakf der zweite) dem ersten 
im Ghata® entspricht?). Dagegen ist der Kamsa des Hari? grau- 
samer als der KO des GhutaP; er tötet auch die unterschobene 
Tochter, das Kind der Yasodt, des Nanda Frau. Wie nach dem 
Ghata® Vasudeva und seine Brüder im Hause dos Sklaven Andha- 
kavophu ‚aufwachsen, so wächst nach dem Hari® Kraya nebst dem 
älteren von der Rohiyt geborenen Sohne des Vasudeva, der wieder 
dem zweiten Sohne der Devagabbhä entspricht, Samkarsapn mit 
Namen (auch Räma oder Balarama genannt)) im Hause des Hirten. 
und Sklaven Nanda heran). 

8 4. Die zehn Söhne der Dovagabbht zeichnen sich Aurch 
‚grosse Körporstärke aus; besonders sind sie Meister im Ringkampfe. 
Sie machen sich ein Vergnügen duraus Leute, die mit dem schul- 
قوت‎ Tribut zum Könige ziehen, ubzufangen und auszuplündern. 
Der Ruf ihrer Gowaltthaten dringt bis zum Könige, der den 
Andhakavoplın zu sich bescheidet und ihm unter Androhung von 
Strafen gebietet, seine Söhne vom Plündern abzuhalten. In die 
Enge getrieben, gesteht derselbe: es sind nicht meine Söhne,. 
‚sondern des Upusfigura Söhne. Kamsa hült darauf Rat mit seinen 
Ministern und boschliesst einen Ringkampf zu veranstalten und boi 
diosor Gelagenheit die zchn Brüder, wenn sie zur Stadt kommen, 





1) Die Namen CandaO, Suriya®, Aggi® und Varna? bedürfen keiner Er- 
Kiirang. Allına und Pahuna (nicht Pajjunna = Parjanys) sind gleichfalls auf 
den ersten Blick zu erkennen; Arjuna, der bakannte Held des Mahäbiikratn 
(und wohl nicht ohne Absicht In dio Näho Kryas gerückt, Pradyumna, nach 
dem Mansalaparran (2 4) ein Schn des Krson. Für dio übrigen zwei, Chat 
und Aüıkura bleibe ich die Erklärung schuldig; Ubrigons .لم‎ 8. 20. Zahn 
Söhne und eine Tochter begegnen uns auch bei der Ehe Krsuns mit Rukmigt, 
won s. E, Wind; 8. 440. 

Auch in der jinisäschen Krspa-Sage ist Baladova dor ältere Bruder‏ زف 
‚dos Värudevn, wie im Hari), nicht dor jüngero, wio im Ghat".‏ 

3) Der Hari® hat den Namen Balı (dem „Baladovähnika" genannten 

diehen Gebete des Rama orhalten (II, 109), wo es v. 2 heisst: Baladevena 
raksärtham proktam ähuikam uoyate. a 
Yin 
Ba. ut, s 




















34 Haray, Eine buddtistische Bearbeitung der Krysa-Sage. 


festzunchmen und zu töten. Er verabredet mit Oänura und 
Mutthika, zwei Ringkämpfern den Tag des Kampfes. 

‚Von Krenus Körperkraft weiss der Hari® viel zu orzihlen. . 
Der Bericht darüber füllt eine Reihe von adhyäyas. Kumsa ahnt 
nichts Gutes, als er davon Kenntnis bekommt. Er sindet seinen 
Schatzmeister Alcüra zu den Hirten mit dem Befehle nach der 
Stadt zu kommen, aber auch die beiden Söhne des Vasudeva mit- 
zubringen, da or deren Kraft und Geschicklichkeit im Ringkampfe 
zu schen wünsche‘). Eine Verabredung des Königs mit 069 8 
und Mugfika geht auch hier dem Kampfe yoran. Sie erstreckt 
sich auch auf den Bofehl an die beiden Ringkämpfer, die Hirten- 
jünglinge zu töten‘). Während aber nach dem Ghata® eine volle 
Woche zwischen ihr und dem Kampfo liegt, findet sie nach dem 
Hari? mur einen Tag vorher statt®). Der Hari? lüsst ihr die An- 
kunft des Krsna und Sarkarsayn voraufgeben). 

$ 5. Am onberaumten Tage strömt das Volk zur Arena, und 
„Bonk an Bank gedränget sitzen‘ die Stidter alle „wartend da“, 
„in weiter stets. geschweiftem Bogen® (cakkäticakkam maicat 
maitcam bandhinsu)®). Die beiden Ringkümpfer treten auf und 
bald erscheinen auch die zehn Brüder. Diese hatten vorher noch 
dio Pürberstrasse ausgeplündert und schöne Gewinder angelogt, des- 
gleichen sich in den Parfümerie und Kranzliden das Boste aus- 
gesucht. Im Hari® spielt sich die Scone mit dem Fürber gleich- 
falls auf der Strasse ab. Auch hier kommen die beiden zu schönen 
Kleidern, zu Krünzen und Salben‘). Über die Ansammlung des 
Volkes in der Arena (mahäranga), die Ankunft der Ringkämpfer 
und der beiden Söhne des Vasudeva berichtet der Hari Mihlich 
wio das Ghata, dagegen hat (nach der Version des Hari‘) Krsoa, 
bevor er die Arena betritt, noch einen Kampf mit einem bösartigen 
‚Elophanten zu bestehen, den Kumsa eigens zu diesom Zwecke hatte 
bereitstellen lassen 7). 

In der Beschreibung des Ringkampfes im Ghata® tritt Väsu- 
deva hinter seinem Bruder Baladeva zurück. Dieser allein nimmt 
zuerst den Kampf mit Cänura und alsdann mit Muffhika auf. Jenen 
tritt or mit einem Flephantenriemen orst auf den Leib, dann auf 
den Kopf, diesem zordrückt er die Knochen. Beide Ringkümpfor 














1) dan yuddhaviden raige kälanirmänayodhinau 
Ardiau ca krtinau oalsa drnom wyayatadı 
asmäkam apı mallau. dvau aajjau yuddhakrtotsavau 
täblyäm saha niyotayote tau yuddhakutaläsubhan (I, 22 81). 
21, Bm. 
3m 200. 
4) Und damit natilich auch dio $ 5 zu erwihnenden Auftritte 
&) An die Übereinstimmung des Han® mit dem Chat in der 
schreibung dor Arena, Ihrer Ausschmückung u. & w. will ieh nur nebenbei 
innern; به‎ Hari II, 27 00. 
9). urüber B. Windisch, a. a. 0. 8. 460 
DU 20 (der Kunalayäpidavadhe). 




















Hardy, Bine buddhistische Bearbeitung der Krgna-Sage. 35 


bleiben tot auf dem Platze. Sterbond wünscht Muffhike als 
„Menschenftesser“ wiedergeboren zu werden, und, seinem Wunsche 
entsprechend wird er ein Monschonfresser im Walde Kalamattiya. 
Nach diesem unerwarteten Rrfolge springt Kamsa auf und ruft: 
Packt die zehn Sklavenbrüder! Da schleudert Väsudera den 
Discus und tötet damit Kamsa und seinen Bruder. Nach dem 
Hari® soll, wie Kaysa angeordnet, Cipüra den موود‎ und Mustike 
essen Bruder aufs Korn nehmen. Der Kampf beginnt nach einer 
Auseinandersetzung über die Kumpfesregeln. Krapa tötet den 
Cägüra, Sarkargapa den Musfika. Kamsa führt zornig in die Höhe 
und befichlt die beiden Hirtenjünglinge auszuwoisen. Alle Hirten 
sollen verbannt, die Kühe und die übrige Habe sollen ihnen ab- 
genommen werden. Er will Nanda in Ketten legen und Vasndeva 
mit einer seinem Alter nicht angemossenen Strafo (apddhärhena 
dandena, II, 30 زه‎ bestrafen. _Da stürzt sich Kraya wie ein Löwe 
auf Kumsa, fasst ihn bei den Haaren, zieht ihn in die Arena und 
tötet ihn?). 

Korpsas Untorthanen sind aussor sich vor Schreoken, führt das 
Ghata® fort, und huldigen den Siogern. Dio Herrschaft in Asitafjann, 
die diesen hiermit zugefullen war, übertragen مله‎ auf ihre Eltern?) 
(doch wohl Dovagabbliä und Upusigara)), wihrend sie selbst auf 
die Eroberung von ganz Indien ausziehen‘). Der Hari? stellt die 
Sucho so dar, duss nach Erschlagung des Kamsa Krsya seinen 
Eltern zu Füssen fült, auch die übrigen Yadavas geziemend chrt, 
darauf mit seinem Bruder in das viterliche Hans geht und den 
Ugrasena als König in Mathurä einsetzt‘). Zwischen die Schil- 
dertng dieser Vorglinge und der nun folgenden kriegerischen Thaten 
schiebt der Hari® ein den Aufenthalt dor beiden Fünglinge in 
Avanti bei Sündipani, die Bosiogung des Yama durch Krspn und 
io Rückkehr der Beiden nach Mathuri®). 

8 6. Das Ghata® hebt aus den Eroberungen der zehn Brüder 
nur hervor die Rinnahme von Ayojihä (Ayodhyä). Den , Könii 
Külasena nehmen sio gefangen, töten ihn und reissen dio Horrsch: 
an sich. 80 geht es woiter. Eine Eroberung reiht sich an die 
andere, bis sie Dvärayatt (Dvärak) orreichen. Dies Stadt ist auf 
der einen Seite vom Meere und auf der andern von einem Barge 
eingeschlossen. Ein Wunderwesen, das die Gestalt eines Esels an- 
genommen hat‘), hält Wache. Schuld dasselbe Feinde bemerkt, 
schlägt es dio Tonart des كلمع‎ an, und sofort erhebt sich die 














2m son 
أذ‎ 85 vente Ich radfan مام‎ tattla kated, 

3) Wir haben hier einen Nachkla امشو‎ It, 25,11). 
PESTT RN 





due. 

©) ran ig her en den ممصلا‎ Denk denken, der As Ausahen sans 
uns han (ardaarüpadhrh) und vn Faimenvei ha (as I, 1020, 
Ar ae Aigen Mizaheen ind vercheden, 





36 Hardy, Bine Duddhistische Bearbeitung der Kıyya-Sage. 


Stadt in die Lüfte und steht im Meere auf einer Insel. Sind die 
‚Feinde abgezogen, so steht die Stadt wieder auf dem alten Flecke. 
50 geschah es auch damals, als die ساود‎ Brüder sich der Stadt 
nüherten. Der Fsel schrie, und die Stadt erhob sich und liess sich 
anf einer Insel nieder. Da sie aus den Augen der zehn Brüder , 
Vorschwunden war, entfernten sich diese. Als sie sich abermals 
der Stadt nüherfen, ereignete sich genau derselbe Vorgang. In 
ihrer Not wandten sie sich an Kayhadipäyana, Dieser hiess sio 
zum Esel zu gehen ‚und demselben ihre Verehrung zu bezeugen. 
Sie thaten, wie ihnen befohlen war, aber der Esel erklärte, er 
müsse schreien, doch könnten sio die Stadt am. Auffliggen ver- 
hindern. Es sollten nur vier Leute mächtige eiserne Haken herbei 
schaffen und an den vier Stadtthoren müchtige Eisenpfosten in den 
Boden stossen, wenn dann die Stadt aufliogen wolle, sollten sie 
eine an die Haken angebrachte eiserne Kette an die Pfosten be- 
festigen, so werde die Stadt nicht aufflisgen. Während der Esel 
einmal nicht schrie), führten sie seine Anordnungen aus, und 
richtig, als der Esel wieder schrie, flog die Stadt nicht mul. So 
drangen sio in die Stadh ein, Wteten den König und bemilchtigten 
sich der Königswürde 2). 

In den Einzelheiten weicht der Bericht im Hari® so schr von 
dem in das Ghata® aufgenommenen Berichte ab, dass es überflüssig 
erscheint auf die Vorschiedenbeiten einzugehen. Der Name “كعد‎ 
sandha fehlt, aber eine gewisse Ähnlichkeit besteht doch zwischen 
der Erzählung, wie die beiden Brüder die vom Bergwald gebildete 
Umwallung durchbrechen‘), und den Worten des Ghata®: nagara, 
‚parikkhipitva tätarukkhagahanam viddhamsetva päkaram Oli 
ditoa (p. 82, 1. 281). Der Name Kälnsena oder nach ein 
Variante Klayäna klingt an Kälayavana an und würde noch besser 
stimmen, wenn wir wüssten, ob nicht Kälayänu ein Schreibfehler 
für Kälayona ist. Indess ist Kala® König von Ayodhy& und Küln- 
yavana König dor Yavanas, und dieser wird nicht durch Kran, 
Sondern durch den Blick eines Heiligen gotötet. Was Dviraratt 
angeht (die Thorreiche) oder Dvärakk‘), die Stadt, die in beiden 


1) Im Widerspruch zu seiner eigenen Aussage. Eine andero Lesart für 
auiravante ist adklharatie „um Mitternacht“, nämlich nahmen وله‎ dio Stang, 
stiesen an don Stadtihoren "dio Pfosten in den Boden u. », w. Ich halte die 
Orstere Lesart für die richtige. War wollte auch beim Märchen Alles 10 genau 
mohmen? — Ich habe marigala statt mit يماط‎ mit Haken übersetzt. Was 
Pülige Aubal hun sollen, will mir nicht olnlauchten. 

2) In dom adhy. 58) Andot sich nicht, was Anlass 
zu dem Mürchen von der fisgonden Stadt Its geben können. Übrigens ist 
darin auch keine Rede von der Rroberung von Dvkravatt. Ich glaube ein 
hnliches Märchen wie dns hlor orzählte Irgendwo gelesen zu haban, bin aber, 
wicht imstande dio Parallele augenblicklich mamhaft machen zu können. 

3) 11, 42 (Gomantadähe). Prelich ist Ale Situation grundverschieden. 

ich kommt nut in den Gäthts vor, jo elumal im Ghatajtiake 
tayatibı) und viermal im Alıkurapetayatlhn. Dor epische Sloka 
worwondet auch Dvärayatı, 











































Hardy, Eine budähistische Bearbeiting der Krena-Sage. 37 


Berichten genannt wird, so ist die Beschreibung der Lage (am 
Ufer des Meeres und am Berge Raivatı) derjenigen im Ghatad 
analog, allein dort wird Dväravati erst gegründet, und zwar von 
مويك‎ selbst mit Hilfe des göttlichen Baumeisters Vifvakarman, hier 
Augegen rückt Väsudeya mit seinen Brüdern heran, um Dvärayatt 
zu erobern. Genau genommen aber bildet auch im Hari® Dväravatt 
den Abschluss der Kriegsthaten Kysnas, und als er endlich nach 
Dväravatı zurückkehrte, war auch für ihn die Stadt bereits keine 
neue mehr. 

8 7. In Dväravati lusson sich dem Ghata" zufolge die zchn 
Brüder bleibend 'nieder.. Die Eroberung von ganz Indien oder, da 
Indien die Erde ist, die Welteroberung ist ihnen gelungen. "Sie 
teilen nun ihr Reich in zehn gleiche Teile. Dabei hatten sie aber 
ihre Schwester vergessen. Da tritt Ankura, der jüngste der 
Brüder, seinen- Teil an AfjanadeyT ab, und indem er sich mur ein 
Einkommen aus jedem der zchn Landesteile vorbehält, geht er auf 
Hundelsgeschüifte mus 1). Es wird dann noch gesagt, dass sie Söhne 
und Töchter bekamen und dus ihre Eltern starben. Mit don 
Worten: „Damals betrug dus Menschenalter zwanzig tausend Jahre“ 
bricht die’ Erzühlung ab, und mit dem Satzo: „Damals starb dem 
König Väsudova ein lieber Solm® wird dio Suge eingeleitet, dio 
den Inhalt der Gäthis ausmacht und von mir Eingangs he- 
sprochen wurde. 

Im Hari® wird nach dem ersten Einzug in die Stadt Dväravatt 
die Hochzeit Krypas mit Rukmint und nach dem zweiten Binzug 
die ‚Hochzeit seines Enkels Aniradäha mit Usä beschwieben, womit 
dns"zwoite Parvan endigt. Das dritte Parvan bietet für die Fort 
setzung unserer Sage nichts, wohl aber tritt hier das Mausulaparvan 
im Mahalbhärata ergänzend ein. 











I. Krönas Pod und der Untergang seines 
Geschlechtes. 


8 8. Lange Zeit war verstrichen, da duchten die Knaben, die 
Söhne der zehn Brüder bei sich: man sagt, Kayhadıpäyana sei mit 
dem himmlischen Auge begabt, auf! lasst uns ihn auf die Probe 
stellen! Sie putzten ihren jüngsten Bruder zurecht und banden ihm 
an den Leib ein Kissen, 50 dass or aussah wie eine Schwangere, 
-dann führten sie ihn zum Büsser und frugen: Ehrwürden, wos 
wird diesos Mdchen gebüren? Da schaute der Büsser im Geiste, 
dass den zehn Bruder-Königen der Untergung bevorstände und 
seine eigene Lebensdauer zu Ende würe, und sprach: Knaben, was 
habt ihr mit diesem zu schaffen? „Aber das sagt uns!* hiess es 








1) Aufgenommen ist dieser Teil der Sage in dio Einleitung zum Aükura- 
potaratthu (in Dhammapilas Kommentar, 8. 111), wo aber eine andere Ga 
schichte erzählt wird, für welche Aıkura, der wobllhätige Kaufmann, die Haupt- 
Person abgiebt, 





38 Hardy, Eine Iuddhisische Bearbeitung der تومه وبل‎ 


sogleich. Daranf sagte der Büsser: nach einer Woche wird dieser 
ein Khadira-Reis’) gebiren, damit wird das Geschlecht des Väsu- 
deva seinen Untergang finden, ihr aber möget immerhin das 
Khadira-Reis nehmen, es vorbrennen und die Asche in den Fluss 
werfen. „Verschmitzter Frömmling, ein Mann kann nimmer ge- 
bären“, riefen رقص مه‎ drehten einen Strick und machten damit 
seinem Leben ein Ende. Die Könige liessen alsdann die Knaben 
kommen und frugen sie, warum sie dan Büsser getötet hitten. 
Sie erfuhren Alles und gerieten darob in grosse Augst, dem Knaben 
aber liessen sie aufpassen, und als nach einer Woche ein Khadira- 
Reis ihm aus dem Leibe kroch, vorbrannten sie es und warfen die 
Asche in den Fluss. Von diesom wurde sio bis an die Mündung 
geführt und blieb dort an einer Seite hängen. Daraus kam ein 
Schilfrohr*) hervor. Eines Tages gingen die Könige an die Mündung 
des Flusses, um sich am Meere zu belustigen. Sie errichteten eine 
‚grosse Halle, schmückten sio, assen und tranken und bildeten zum 
Zeitvertreib zwei Reihen, indem die Gegenüberstehnden Hände 
und Füsse wider einander rieben. Sie gerieten dabei in Streit 
Da riss Binor in Ermangelung einer Walle®) 
doch kaum hatte er os in die Hand genommen, da verwandelte os 
sich in eine Khadira-Koule, und damit schlug er auf Viele los. 
Auch die andern alle, die das Gleiche thaten, osslich 
eine Keule in der Hand, hieben damit auf einander ein und brachten 
gegenseitig um. Nur Väsudeva, Balndera, ihre Schwester 
Anjanadevi und der Hofkaplan rotteion sich auf ei 
als Ahrlgn fanden ren, Untergung. Die Vier, de aut ihrem 
Wagen flohen, erreichten den Wald Kälamattiko. Hier hauste' als 
Mouschenfresser der Ringkümpfer Muffhika. Sobald dieser der 
Ankunft Baladevas gewahr wurde, zauberte er ein Dorf hervor und 
spazierte darin einher unter Sprüngen und Jauchzon und Hlnde- 
lat Baladeva bemerkte ihn und sagte: Bruder, mit dem da 
will ich kämpfen, und allen Abmahnungen Väsudevas zum Trotz 
stieg er vom Wagen, ging zu jenom hin und klatschte. Dieser 
aber packte ihn an der ihm entgegengestreckten Hand und ver- 
schlang ihn, gleich als wäre or ein Stück Rettig. Darauf wanderte 
Väsudeya mit seiner Schwester und dom Hofkaplanı weiter. Sie 
gingen die ganze Nacht hindurch und erreichten bei Sonnenaufgang 
ein Dorf an der Grenze. Da schickte Väsudeva seine Schwester 
‘und den Hofkaplan ins Dorf, um gekoohte Speise zu holen, wihrend 
er selbst in ein Gebtisch kroch und sich daselbst niederlogte. Ein 
Jüger Jaras mit Namen sah das -Gebüsch sich bewegen und 
dachte, es müsse ein Ebor sein, schoss los und traf in am Fusse. 
















































3) Ich bin nicht sicher, ob ich ghafikä richtig übersetzt habe. Es kann 
aber hier kaum etwas anders bodouten als Knoten u. dgl. Der botanische 
Name für Khadira ist Acaela Catochu, 

2) eraka (im للا‎ Neutrum) bezeichnet eine harte Grasart, 

&) Ich übersetzo hior muggara ganz allgemein mit Wale, 


Hardy, Eins buddhistische Bearbeitung der Krma-Sage. 39 


„Wer hat mich getroffen® rief dieser. Da merkte der andere'erst, 
dass es ein Mensch war, und wollte vor Angst davonlaufen. Der 
König‘) nahm seine ganze Geisteskraft musammen, rafte sich auf 
und rief ihn zu sich mit den Worten „Onkel ), fürchte dich nicht, 
komme her!* Er kam herbei, und auf die Frage, wer er sei, gab 
er zur Antwort: ich heisse Jaras, o Herrscher. „Von Jaras ge- 
troffen wird er sterbeu® haben mir die Alten®) verkindet, ganz 
gewiss muss ich heute sterben — dachte der König und sprach: 
Önkel, fürchte dich nicht, komme her, verbinde mir die Wunde 14) 
Darauf liess er sich von ihm die offene Wunde verbinden und ent- 
liess denselben. Hoftige Schmerzen stellten sich ein, und als die 
beiden andern ihm Speise brachten, konnte er sie nicht geniessen. 
Dann wandte er sich zu ihnen mit den Worten: heute werde ich 
sterben, ihr aber seid verwöhnt und könnt euch keinen andem 
Lebensunterhalt suchen, s0 lernt denn von mir diese Zauberkunst, 
«wij@)t Er lehrte sie eine Zuuberkunst, nahm Abschied von ihnen 
und schied aus dem Leben. Auf diese Weise haben Alle ausser 
der Anjanadovi ihren Untergang gefunden. 

Ich متعم‎ unmittelbar auf diesen Bericht des Ghata® den dus 
Mausaloparvan folgen und halte mich dabei möglichst an den Wort- 
laut des Originals. Br lautet. folgendermasse 

„Im sechsunddreissigsten Jahre nachher (d. i. nach der grossen 
Schlacht auf dem Kurufolde) fand der grosse Untergang der Veynis 
statt. Bio schlugen auf einander los mit Keulen von Küla?) ge- 
trioben.* Dies kam so. Es waren Vißvämitra, Kayya und Närada, 
drei Büsser nach Dvärakä gekommen. „Da schmilckten die Söhne 
des"Kygna ihren Bruder Sämba wie ein Weib. und gingen zu den 
Büssern und sprachen: hier ist ein Weib des Krspa, der sich einen 
Sohn wünscht, was wird sie geblren? Die Scher gaben zur Ant- 























1) Yısndora, 

3) mätula. In dieser Anrode drückt das Wort matlitich nieht 
Verwandtschaft aus, sondern ما‎ ein Zeichen von Zutrauichkeit, um Verka 
zu oneken 

9) man poränd eyäkarimau. Non enthält davon de obige 
Kaybadhykyanz kan Wen, Augen wird ولا اله‎ dene Toden 
Antwort berlckslehigt, welche die Seher de 
ide des Mausala? ( welter unten) Ich er 

‚ung den Ohatat, dan dom Brukhior eine Version der Ange Bekannt war, 
in der Yüsadeva di’ Ankündigung empäng, dass Ihn Jares verwunden werde, 
iu. ie be Burbeng er Be (nn) dal, und د‎ 
dei poränd uamlıeiber an die Quell, aus der das Chat schön me 
Sa uor Mans war oder ein Parkpa, au dh sowohl Gore sl ar 
Üheiden undern Versionen unserer Sage, A Duddhistsche und die Jntstiche, 
Peer ler Bit 

) Eigentlich den Schuss (pahäre). 

3) DE Sehleksl oder Iherhaupe ciras Dimonenhafes, und dazu gehört 
auch dar Flach eines Haligen, woren mir ber za denken haben, wie die Frage 

acht, sind die Holden, die Vrryi-Andhkas untergepangen? 

en: 

































40 Hardy, Kine Duddhistische Bearbeitung der Krsva-Sage. 





Andlınkas wird des Vüsudera Rrbe, : 
Qurch werdet ihr Bösewichter das ganze Geschlecht ausser Räınn 
und Janärdana (Kyema) zerstören; zum Meere wird Haläyudhn 
(Baladora — Räma) gehen und sein Leben lassen, Jaras aber wird 
Kısya auf dem Lager am Boden tötlich yerwunden. Am folgenden 
Tage gab Simba die verhängnisvolle Keule von sich. Bastilrzt 
darüber, loss sie der König) zu feinem Pulvor zerreiben und dieses 
ins Meor worfen®. Allen Stadtbewohnern wurde der Genuss geistiger 
Getränke aufs strengste verboten, und aus Furcht gehorehten Alle. 
Aber Käle ruhte nicht, ‚Unheilverkündende Zeichen traten auf, 
Zucht und Ordnung schwanden. Man schümte sich nicht mehr 
Böses zu hun, zeigte sich foindselig gesinnt gegen die Brahmanen, 
die Vater (Manen) und die Götter, vernchtete auch die Lehrer. Die 
Banden der Ehe wurden gelöst. "Selbst in den Regionen, wo die 
Gestirme ihren Stand haben, herrschte Vorwirrung. Krsgu wurde 
ob Alles dessen, was er sah, nachdenksam; es Jebten in ihm alte 
Erinnerungen auf, die ihn Schlimmes ahnen liessen. Er ordnete 
eine Walllihet an (ine irthayätra). Die Andhavgspis?) rückten 
denn ‚auf Wagen, Rosen und Elophanten aus, wohlverschen mit 
Speise und Trank. Bin grosses Trinkgelage entfaltete sich, wobei 
vorlotzende Worte fielen und dio Teilnehmer in Streit gerieten. 
مزق‎ wurden handgemein und schlugen gogenseitig auf einander, 
auch dio Söhne Krypas fielen „Zornig nahm Kran eine Hand voll 
Schilfrohre. Diese verwandelten sich in furchtbure Koulen aus 
Eisen ühnlich dem Demant. Damit erschlug مويك‎ alle, die or 
traf, Andhakns, Bhojas, Saineyas und Vrspis. Einer erschlug Aen 
andern im Kampfe mit den Koulen, von Küln getrieben. Jedem, 
der ein Schilfrohr ergriff, verwandelte es sich in einen Domant; 
Gras verwandelte sich dort in Keulen, und die Keulen waren hart 
wio Demant, Der Sohn orschlug den Vater, der Vater den Sohn, 
trunken taumelten sio horam einer kümpfend mit dem andern, wie 
Lichtmotten ins Fouer fallen, so fielen nieder die Kukkuras und 
Andhakas. Keiner dnchte beim allgemeinen Morden ans Davon- 
laufen.“ رويك‎ suchte nach seinem Bruder Räma und fand ihn in 
einem Walde, einsam und verlassen. Da sch ‚or eine grosse weisse 
Schlange aus seinem Munde heraus kriechen und zum Meere gehen, 
und مسق‎ schied von seinem Leibe. Kraya wanderte im menschen- 
leeren Walde und legte sich nieder auf den Boden und dachte 
nach über den Untergung seines Geschlechtes. Da kam der Jäger 
Jaras an den Ort. Dieser hielt den Daliegenden für eine Gazelle 
und traf ihn an der Fusssohle. Als or in die Nihe kam, طن‎ 
er, dass es ein Mensch war. Da Jaras aber sich selbst die Schuld 
davon beimass, erfasste er dessen Füsse (aus Verehrung), und da er 


1) Kısaa, 
2) 80 36 Andhakavpsnayalı; sonst immor Vpgnyandhakäl. 



























Hardy, Eine buddhistische Bearbeitung der Krgna-Sage. 41 


innerlich schr beunruhigt war, tröstete ihn Krsna und führ dann 
zum Himmel auf, wo er als Näräyapa unter die Götter auf- 
genommen wurde. 

Hiermit schliesst der vierte Adhyäya. Die folgenden Adhyäyas 
kommen für unsern Zweck nicht weiter in Betracht. 

8.9. Beiden Erzählungen sind folgende Punkte gemeinsam: 

3) Die Knaben, Söhne der Andhaka-Vrsgis (Yüdavas) Inssen 
ihren Mutwillen aus an einem, bez. mehreren täpasa (Tapodhana, 
muns), einer Persönlichkeit, die man nicht reizen darf, und deren 
Zorn Verderben bringt. Sie kleiden einen aus ihrer Mitte: als 
schwangeres Frauenzimmer und wünschen nühere Auskunft; über die 
zu erwartende Geburt, 

b) Die Androhung des über ihr Geschlecht hereinbrechenden 
Strafgerichtes. Dieses wird eingeleitet durch ein grosses Mirnkel, 

0) Die Bofürchtungen auf Seite des Königs (Väsudeva-Kysin). 

d) Die unter den Trunkenen!) ausbrechende Schliigerei, 
wobei sie die sich beim Abreissen in Koulon (musala) verwandeln- 
den Schilfiohre (erakä) als Waffen gebrauchen. 

«) Dio Vornichtung des ganzen Geschlechtes. Alle fallen in 
‚jenem Kampfe bis auf Baladeva (Rünn) und Väsndeva (Kraya). 

1) Buladeva stirbt vor seinem Bruder, und lotzterer selbst 
füllt äurch einen Jäger — Jaras mit Nomen —, der ihn für ein 
Wild hilt 

) Die Fruuen, مله‎ deren Roprisentantin in der buddhistischen 
vi orscheint, bleiben verschont. 

„ Anstatt im Anschluss hieran auch die trennenden Punkte 
hervorzuheben, ziehe ich es vor einen Blick auf die jinistische 
Quelle‘) zu werfen, in woloher uns die Sage vom Untergange 
Dvärayatis, wie Hermann Jacobi sie genannt hat?), über- 
Niofert ist, 

$ 10. Hier springt auf der Stelle eine Bigentümlichkoit in 
die Augen, die wir bei der buddhistischen glücklicherweise vor- 
missen. Die Erzahlung hat eine zein jinistische Purbung bekommen 
und dadurch viel von ihrer künstlerischen Wirkung verloren. Immer- 
hin macht sie auch in dieser absichtlich mit ihr vorgenommenen. 


























1) مق‎ auch {n der GnthtStropho, dio beginnt Fah co علاطم‎ (s. 8. 29 
Au. 9). 

2) Aus dem Kommentare Dovendras zum Utarkähyayana-sütra (.H.Jaco) 
an. 0, 8. 493; überhaupt sel auf don Text und die ان‎ deren 
tallung wir J. vordanken, ausdrücklich 
Qurch dio 8. 91 Anm. & erwähnte Not 








Mimres de 
(1802) nicht vorschaften. 

%) Bärancie Ji 
gezogenen Texte. 5 








2 Hardy, Bine Qudditische Bearbeitung der Krpua-Sage. 


„Verbesserung® (vom jinistischen Standpunkte aus) einen günstigen 
Eindruck und besitzt sie ein Kolorit, das wir der tendenzfreien 
Gestalt der Sage bei den Buddhisten gerne wünschen möchten. 
Zuyörderst füllt auf, dass die jinistische Sage Baladeva مووي‎ 
überleben lisst, Irre ich nicht, so hängt diese Umgestaltung mit 
der Tendenz zusmmen, aus dem ersten der beiden ein Prachtstück 
der jinisischen Selbstvorleugnung zu machen, damit (nach seiner 
Reifeerklirung) es keinen Anstoss mehr erregen könne, sobald dor 
Brauch aufkam, in jinistischen Kreisen auch ,توويك‎ den Gott eines 
fremden Kultes, zu verehren?). Einmal diese Änderung voraus“ 
gesetzt, konnte Balndeva in die Rolle eintreten, die in der bud- 
dhistischen Sage den beiden Bogleitern Väsudovas zufel. Er geht 
Wasser holen für Kriga, dem mittlerweile der todbringende Jäger 
naht, doch als er wieder kommt, findet er ihm nicht mehr um 
Leben). Ferner Aullt auf, duss die jinistische Gestalt der Sage 
don Untergang der Yädavas zwar auch in Zusammenhang bringt 
mit der Ausgelossenheit der Knaben (Prinzen), die den Büssor 
Diväyaga grausam prügeln‘), aber Vernichtung durch Feuer, das 
der in der Form einos Agnikumna wiedergeborene Diväyana an- 
facht, an die Stelle des Koulenkampfes setzt. Es musste infolge 
dieser Umgestaltung aus der Drohung, die Diväyana über Dräravatt 
mussprach, Alles auf die Keulo Bezügliche wogbleiben, ebenso wie 
natürlich 'nuch der Seher keine Veranlassung hatte, das Mirakel 
an dem Knaben in seine Strafandrohung einzuflechten. Diese zu- 
nchst privatim, dann vor Väsudeyu ausgesprochene Drohun; 
قلاط‎ blos das Eine, dass beim Untergange von Dväravatı 
aussor Väsudeva und Baladovat) gerotiot werden solle. Von eihier 
‚Rettung der Frauen ist daher in der Beschreibung des Brandes von 
Dräravatı keine Rede, Robint und Devakt kommen mit Vasudeva 
































1) Ale der Wundermann Baladera die Gestalten von Dimodara (Krems) 
ind, von Ihm sabıtharverzauberts, zeigte or ala „gerade den Relnden“ ملم‎ 
0 Wonu dies, wenn wir nicht Di „Feinden“ an Wideranger 
an Baudöhns zu denken I 
?) Im Ohntjetaka lobt Vänudera noch, له‎ 
aus dem „Dore' zurückkehren. Di 
daraus. aont geht Daladora in die „Sud, um Spaiso 
iu holen. Als er dort angeprifen wird, alt Krya Nord und 
Ausammen dio yon Baladern um oihen Ring und هله‎ Armband ort 
und trinken don Wein. Dann aber hat Krepn von neuem Durst, und während 
Baladera für ihn Waser het, naht sich dom Im Schatan oinos Baumes 
Rahenden der Jäger Jarakumifa, cin älterer Druder Krynas von Vasuderas 
الاق‎ Gemahlin Jar, und ti Ahn an der Fusmohle. 

9) Der Tod des Büssrs tet hier nicht, wie Im Chat, unmittelbar 
Anfoge der مومعلاب‎ Misshandlung cin, doch is die körperliche Misshandlung, 
Tom der im Mausaa® nichts seht, on balden Qualen gemeinsamer Zug 

4) So auch Im Maus, dagegen anders im Ghatat, ب‎ Der 204 Värte 

‚nun doch much angeklndigt, aber nicht. durch 
in Arhat Arisfanemi, den Vänudora über dio Go- 
schicke seines Geschleches beragt hatt. 
















und der Hofkaplanı 
icht zwei plaoden 





















Hardy, Eine buddlistische Bearbitung der Krena-Sage. 48 


um, während die sechszehntausend Frauen) des Krspa bezeichnend 
geuug den Tod durch Fasten wählten; vielleicht ein Hinweis auf 
Kıs ische Alltren, die man ihm andichtete, um der allen- 
fallsigen Binrede gegen söine Kanonisierung zu begegnen. Um 6ه‎ 
beachtenswerter ist angesichts der noch deutlich erkennbaren 
Kontaminierung der Sage vom Tode Kisgas und dem Untergange 
seines Geschlechtes durch die Sage von der Verschlingung der 
Stadt Dväravatı durch das Meer die Konservierung des Namens 
Samba in ‚der Geschichte von den übermütigen Knaben. Samba 
macht seine Brüder auf den köstlichen Kadambart- Wein aufmork- 
sam und veranlasst sie zum Trinken, an das sich dann als weitere 
Folge die Misshandlung des Diväyapa anschliesst. Die jinisische 
Quelle muss diesen Namen an der Stelle vorgefunden haben, wo 
sio ihn verwendet, allein sie unterdrückte aus besonderon Gründen, 
&io wir nicht kennen, die Vermummung SAmbas und was s 
noch daran hing und schuf ein Suitenstück zu der auch dem 
Mousalapnvan nicht £romden Wogspühung von Dväraks durch das 
Meer‘) in dem grossen Brande der Stadt. Ich nahme also an, 
duss die Zerstörung durchs Peuer unter dem Einfluss der Kata- 
stropho mit dem Wasser von dem jinistischen Trathler adoptiert 
wurde und als bequemes Expodiens “die möglicherweise anstösige 
Geschichte mit der Vermummung entbohrlich machte. Ns war 
darum weiterhin ganz in Ordnung, die Erzählung, die in der Zer- 
störung Drärayatis kulminierte, auch mit einer dem Dväravatı- 
nirmkgn konformen Beschreibung einzuleiten‘). Während, hierin 
der, finstische Bericht ganz selbständig verfuhr, wonnschon in 
Anfehnung an eine vorhandene Sage, so berührt er sich wieder in 
andern Einzelheiten bald mehr mit dor epischen, bald mehr mit 
der buddhistischen Gestalt. Die Erwähnung von’ schlimmen Vor- 
zeichen vor dem einbrechenden Strafgerichte, von der Ausgelassen- 
heit unter der Bevölkerung Dvkraratıs stimmt zu dem Epos 
رد‎ Nach 8١ Windisch 
Angabe im Yispupura, V. 20.0. 
EOS) WiryBle vu Jona tammin garo makarälaych 
DodrakipıFalnasunprsam jelmäpliayet wat, 
Yad yaddh puruanyagıro Münes tank wyanuicata 
dat tat samplivaym en salilna co aigaral, 
مدال‎ adöiulam übhipreksya Dedrakäväsine 
Hürnat türnataram Jagmur aho daivam iH Ürusan (4); 
Arjına kündigt sie au (610 Adam Zu naparan sarvamı sunudral, plävayig- 
Job); dann wird das Kreigel selbe ميد‎ h 
Mei "an Badähistes scheint Ss sage verloren gegangen au sin. 
Ätmlehket Joch. hat mit Ihe die Sage von, der Überschwenmung der Sidi 
Dhara Auch das Mecr Inge der Sünde eines Könige im هفافز هدنك‎ (ol Ih 
- 
ا‎ 000 
مقافي‎ Balıdora und 
مستبي‎ 
























8.0. 8. 440 Andet sich 





gleiche Zahlen- 


























jana-vaya-raha-turaya-samiddha deva-nimmiya 
FRE Wenn man versucht ft, auch die Relezlon 
Väsudevn über dio Macht dor „That“ (kamma) anst 









44 Hardy, Eine buddiisische Bearbeitung der Brsna-Sage. 


Dagegen steht ausser andorm?) die Aufnahme des $ 11 zu be- 
sprechenden Diväyaya in die Sage im Einklang mit dem Ghata- 
.مططول‎ Wenn Baladeva an der Leiche Krsyas eine Feior ver- 
anstaltet und sie dom Feuer übergibt, so gleicht er hierin Arfuna, 
der die Leichen von Rüma und Väsudeya verbrennen lässt und erst 
weiterzieht, nachdem er der Vorschrift gemiss die Totenfeier voll- 
zogen hatte‘). Und wenn Vasudeva und Devakt, auch Rohiyt, den 
Untergang yon Dväravati erleben, so kommt die jinistische Version 
dem Epos, in welchem Devaka und seine Frauen den Tod Krymms 
überleben, wiederum näher als die buddbistische, die die Eltern der 
zehn Brudor-Könige vorher sterben lüsst, 

Schliesslich ist es von einiger Bedeutung, auf die Eigennamen 
zu achten, mit welchen die jinistische Quelle-im Unterschied von 
der buddhistischen uns bekannt macht. Väsudeva hat ausser den 
Beinamen Kayhıa = Krapa und Kesva — Kosava, die auch das 
Ghata® kennt, die weiteren: Jagaddapa = Janärduna, Hari und 
inde’); Buladeya heisst auch Rama und Halin und ‚in der 
(oe) Norasimha. Eine Frau des Väsu® heisst Ruppint = 
Rukımipt, und von Väsudovas Söhnen werden Sambn = Sämba, 
ممسزوط‎ (Pradyampa), der im Ghata® als Krsyas Bruder auftritt, 
forner Suya = Suka (sonst nur als Sohn des Vyäsn bekannt), 
Niruddha ( = Aniruddha), dann noch Shraya (über ihn und 
Anfruddhn vgl. Mausala® 116; ber. 2.) und Nisodhn == Nisathn 
(sonst unbekannt) angegeben. Als Sohn des Räina wird Kujjavirayı 
genannt, der sonst nicht vorkommt. Drei Namen von Vasuden 
Frauen erfahren wir: Dovat == Devakt, Rohipf und Jarf. Die 
Yadavas, über welche Väsu® herrscht, machen die Hilfte ‘dor 
Bharatas aus. Die Pändusöhne, Verwandte der Yadevas, wohnen 
in Mahurö — Mathurß ‚am stidlichen Ocean“. Doyas =="Draupadt 
wird erwihnt‘), ebenso ein Sohn des in Hatthikappa = Hastikalpa 
toiierenden Dhoyarafflin = Dhrtarägfra, namens Acchndanta — 
Rigadanta (sonst unbekannt). Der Borg Rovaya' = Raivata, legt 
bei Baravas = Dräravat. 




















Iautenden Trost, den Krepa dem Jarakumärn spendet, an die Trostgründe an- 
aulnüpfen, die Vyäsn Dvalpäyana dem Arjuna vorhält (Mausalı® 8 931), مه‎ 
doch nicht zu übersehen ıma oiner- und لق‎ anderseits zwei gr 
(Geistsrichtungen, vergleichbar der Immanenten und transscen 

ihtung, zum Ausdruck brin 
Beziehung. 

1) Insbesondere gehört hlorher die 8. 42 Anm. 2 angndoutote Episode 
ungeachtet der dort ‚gedachten Ungleichheiten, Ni 
Episode, wie Jaras, bez, Jarakumara dio Wunde vo 
der Fussschlo Krsuns zieht 

2) Mausıla® 7 088. 

9) Vgl. Hari IT, 19 45 Govinda it 

4) In die Draupadr-Snge greift: له‎ 
Nautend (8. 499 und 502 des Textos) mitgeteilt wird, dio ich abe 
(man denkt zunächst an das Svayamvaraparan) nicht nachweisen kı 

























Hardy, Eine buddhistische Bearbeitung der Krna-Sage. 45 


IM. Schlussfolgerungen. 


$ 11. Überblicken wir die Sage vom Tode Krypas und dem 
Untergange seines Geschlechtes in ihrer droifnchen Bearbeitung, so 
gewinnen wir durch die Vergleichung eine annthernde Vorstellung 
‘von ihrer ursprünglichen Gestalt oder, um nicht mehr zu sagen als 
durchaus zulüssig ist, von den wesentlichen Elomonten, aus denen 
sie bestand, als sie den vorschiedenen Kreisen, wo man sie nach- 
mals in gebundener oder ungebundener Rede vortrug, zugeführt 
wurde. Ich lasse es vorläufig also noch dahingestellt sein, ob die 
Sage nicht in einem dieser Kreise selbst entstanden ist und aus 
diesem in die andern gelangte, die sie dann ihren Bedürfnissen 
angepasst haben. Neben der Möglichkeit, dass die Grundform vor- 
loren gegangen ist, giebt es auch die andere, dass die Sage, formelle 
‚Änderungen, gologentliche Ausschmückungen und ‚einige auf die 
Eingliederung des Stofles in ein grüsseres Ganzes berechnete Inter- 
polationen abgerechnet, von Anfung an irgendwo so existiert hat, 
wio sio auf uns gekommen ist. 
Fast gleichlautende Vorse oder Vorsteilo, zu Formeln orstarrte 
Ausdrücke und Wendungen, deren Provenions doch nicht die 
gleiche ist, scheinen mir anı meisten geeignet zu sein, um die v 
schiedenen Teile zu erkennen, die hier zu einor einzigen Sage zu- 
summengowachsen sind. Ich stelle daher nebeneinander zuorst, aus 
dem Mausnlaparvan die Verse 11 anyo 'nyam musalais te 
tu nijaghnuh kalacoditalı; 3 ود‎ Jaghnur anyo 'nyam äkrande 
musalath kalacoditah; 5 1 ücasfa (sel, darako) mausale Vronim 
anyo 'nyenopasamhytän und die Vorso des Kumbha- ber. des 
Samkiocjütaka: upakamum. musalehit) ainamannam; 
annamannam musale?) hantıa sampatta Yamasädanam. 
Der Kıystallisationskom der ganzen Sage ist dieser Keulen- 
kampf, in welchem die Holden ihren Untergung funden. Er 
fehlt in di tischen Bearbeitung, 
‚Korn sehen wir zwei mit ihm gleichartige Stücke 
anschiessen, gleichartig insofern, als sio einander durchaus ent- 
sprechen. Tch stelle wieder nebeneinander vinaso brahmasapajah 
@ 1) und Kanhadipäyan' äsqjjü. Das Geschlecht geht unter, 

eil es gefrevelt und einen Fluch auf sich herabgerufen hat, Die 
inistische Bearbeitung überbietet hier noch die beiden andern, 
denn sie lässt den Verfiucher persönlich bei_ der Zerstörung der 
Stadt. eingreifen. Der Fluch verwandelt sich in verzehrendes 
Feuer, und allerdings liest man auch im Mausala® 7 55 brahma- 
süpavinirdagdhä Vrenyandhakamahärathäh, doch ist dies dort 
nicht wörtlich zu nehmen, vielmehr verwandelt der Fluch die 

































1) Wohl für musaleh', aber Fausbölls drei Handsche. haben musalehi, 
2) Es wird wohl ein A durch das mit A boginnendo folgende Wort aüs- 
gefallen, also نمه‎ musale musaleh? zu Insen sein.” " 


"46 Hardy, Eino buddhistische Bearbeitung der Kysma-Sage. 


Schilfrchre in Konlen: ye hata brahmasäpena musalair erakod- 
öhovadı (Ts). Es ist doch nicht Zufall, dass das Wort كلدت‎ 
oder erakam such im buddhistischen Berichte stehen geblioben ist, 
ein Wort, das ich ausser in dem Kompositum erakavattila®) sonst 
nirgends in der Pali-Litteratur nachzuweisen vermag. Das miracu- 
lose Schilf aber ist; identisch mit dem Hhadira-Reis (im Mansala® 
steht „Koule*), dus aus dem Leibe des Hauptschuldigen horvor- 
gewachsen war. Ich glaube, dass das Ghata® uns hier etwas 
Wabrt hat, was aus dem Mansala® verschwunden ist, wihrend uns 
noch ein paar Verse zeigen, dns olwas ausgefallen sein muss, 
nämlich: 

visapnarüpas tad raja sükgmam cürnam akärayat 

tac cürnam sägare capi präksipan purusü nypa (1 22). 
Denn man erwartet, dnss dieses Verfahren gerade dus herbeiführte, 

zu vereiteln suchte, und dies findet sich wirklich in 
chen Quelle: #4 (chärikä) nadiya vuyhamana mulha- 
dväre ekapasse laggi, tato erakam nibbatt. 

Es scheint mir nicht über jeden Zweifel erhaben, dass dio 
Vorfiuchung des Goschlochtes des Väsudern gleichzeitig schon eine 
‚Angabe über dio besondere Todesart Kripas (and seines Bruders) 
mit. enthalten habe. Is könnto hierfür auch eine aparte Weissagung 
angenommen werden, wie der jinistische Text au verstehen gi 
Im Ghata® orinnort sich Väsudeva beim Namen Jaras an ei 
ihm zu teil gewordene Weissegung und im Mausala® sprechen zwar 
die drei Munis zu den sie nookenden Knaben: 

samudram yasyati $rimäne tyaktoa deham Haldyudhaf 

Jara Krenam mahätmänam Sayanam dhuvi Bheisyatı (1 2), 
allein sie begeben sich darauf selbst سم‎ Krana, und dieser hört 
Alles aus ihrem Munde, so dass die Mitteilung dar ihn porsönlich 
betreffenden Sache an ihn allein nicht eben unmöglich ist. Da- 
gegen, kaum, kein Zweifel an der Tohtheit der Bage vam Tode 

Tenas durch den Jüger Jaras aufkommen. Für die Behtheit der 
Angabe über die Wogschweınmung von Dräravatt durch das Meor 
sprechen zwar nicht gleich starke Gründe, aber die doppelte Be- 
zeugung derselben reicht hin, um sie der ursprünglichen Sage zu- 
zuschreiben. 

Werden wir diese nun in einer der vorhandenen Versionen 
wieder erkennen oder eine andere voraussetzen, auf der sie allo 
beruhen, aber mit der sich keine derselben zu decken braucht? — 
























1) Dieses Wort kommt nur {n einem Vorzeichnis von Torturen vor, das 
sich gleichmässig Alguttara, part I, p. 47; part IL, p. 192; Milinda-P. p. 1075 
200; 358 Andet, und bedeutet .د‎ v. a. Schltreifen (vattikä — skr. vartikä). Die 
Übersetzung Smuke-strips iu Sacred Books of the Kust, vol. XXXV, بط‎ 270 
nimmt eraka in einer Bedentung, dio das Wort meines. Wissens’ nur als 
8. pr. hat. — Mahöv, V, 18 (Tho Vinays, vol. I, p. 190) hat eragu. 





Hardy, Eine buddhistische Bearbeitung der Krua-Sage. 47 


Ich bin der Meinung, dass wir in der That im Mausalaparvan des 
Mahäbhärate das vorauszusetzende Puräna selbst besitzen, ans 
welchem einerseits das Jätaka schöpfte, worin sich sogar wörtliche 
Übereinstimmungen®) mit jenem Parvan des grossen Epos vorfinden, 
und anderseits die jinistische Erzählung, die nur um vieles freier 
als ihre budähistische Schwoster zu Werke ging?). 

Bedenken erregt nur die gleichmissige Bevorzugung des Namens. 
Kaphadipäyana oder Diväyaya seitens der zuletzt genannten Quellen. 
Da beide unmöglich zutällig auf den gleichen Namen verfallen sein 
‘werden noch es leicht glaubhaft zu machen ist, dass die eine ihn 
der andern zulieb verwendet hat, so wird es vermutlich eine 
Version dor Sage gegeben. haben, derzufolge Kranadvaipäyana als 
der beleidigte Teil den Untergang des Väsudeva-Geschlochtes heranf- 
beschworen hat, Diese Version, welche das Mausala® ausgemerzt 
hat, um Krspadvaiphyana Vyüsa noch die letzte Trostrede an Arjunn 
in den Mund logen zu können, wird bezeugt durch die Gäthäs im 
Jatakam und darf durum dem zweiten Jahrhundert vor dom Be- 
ginn unserer Zeitrechnung als dem spitesten Termin zugewiesen 
worden. 

Mihr über die Persönlichkeit zu sagen, welche den besprochenen 
‚Namen trügt, gestattet uns dus Jätakam nicht‘), und die Erklärung 
des Namens Diväyayo im jinistischen Texte‘) zeigt blos, dass sein 
Verfasser etwas läuten gehört hatte von der im Adiparvan (adAy. 60) 
erzlhlten Goschichte. Genug, wir kennen ihn als Rei, der bei den 
Andhakarenhus (Vronyandhukas) oder den Yüyaras (Yädovas) in 
hohem Ansehen stand. 

$ 12. Zu der Frage übergehend, ob die profossionelle Zunft, 
der Erzühler in Indion sich früher dos tragischen Endes مووي‎ und 
der Seinigen und später orst seiner Geburt, Jugendzeit u. s. w. 
bemüchtigt habe, s0 scheinen mir die Thatsachen mehr für die 
Priorität. der Sago vom Untergang Krögas als umgekehrt zu sprechen. 
Allgemein gilt der Harivamsa in allen seinen drei Teilen als 
Supplement (Ihila) des Mahäbhärate. In diesem selbst werden 
zwar Vasudora und Devakı, dio Eltem Krspns genannt, aber was 
wir über den sonstigen Inhalt der ersten zwei Bücher des Hari? 
erfahren, ist wenig®) oder nichts. Alte Liedstrophen buddhistischer 


1) In den $. 29 mitgeteilten Gäthfs und In dem Prosatexte trotz seiner 
Modernisierung. 

') Ich erinnere jedoch hier nochmals ausdrüsklich an dio oben 8. 48 von 
mir gemachten Kinschränkungen bezüglich formeller Änderungen u. s. w. 

9) Aus dem Maphadtpäyana-Jtaka (vol, IV, p. OBf) ergibt sich اده‎ 
zocht nicht, 

Er lebte nämlich einmal auf einer Insel (dive) des Yamınz-Stromas‏ زه 
‚ik einen lenlasen Mädchen zusammen, der he naar Bear‏ 

®) So wird an Kıgpas Kampf mit Relin (Hari? U 24) und Kamsn 
angespielt im Mansala? 6,10: Kesinam yas tu Kamsam ca vikramya j 


















48 Hardy, Kine Iuddlistische Bearbeitung der ‚Krepa-Sage. 


Provenienz stehen uns hior nicht zur Vorfügung®), und so gewiss 
das Fehlen solcher nichts gegen die Priorität der Sage von Krsyas 
‚Jugendleben beweisen würde, wofern dieselbe Aurch andere Gründe 
gesichert würe, s0 gewiss verstürkt es den bereits vorhandenen Fi 
druck von der späteren Bearbeitung der Geburts- und Jugend- 
geschichte Krggas. Darum aber wird man sie doch nicht für ein 
junges Produkt ausgeben dürfen, denn, von Anderm abgeschen, 
عمق‎ ich hier bei Seite lussen muss, nötigt uns auch die Prosa- 
erzühlung des Ghatajütaka mit ihren Punkt für Punkt nach- 
gewiesenon Entsprochungen im zweiten Buche des Hari? dieses 
selbst vor dem singhalesisch abgefssten Prosatext der Jätaka- 
Sammlung anzusetzen, der c. 480 n. Ohr. ins Pali üborttagen wurde. 
Ich bin geneigt anzunehmen, duss eben auch der Hari® os war, 
der dem buddhistischen Erzähler den Stoff lieferte, halte os indoss 
nicht für wahrscheinlich, dass derselbe oder auch nur das zweite 
Buch schon damals seine heutige Gestalt besas. Wenn wir. an 
der Krspa-Sago des Ghata® von einer erotischen Seite nichts wahr- 
nchmen, so sehen wir auch im Hari0 davon nur wenig. Und wonn 
das ziemlich umfangreiche Kapitel von Kryyus Kraft- und Wunder- 
thaten jm Hari® dort so gut wie überschlagen wird, so darf uns 
dies nicht überraschen. Tag es denn in dor Absicht das buddhi- 
stischen Erzählers. irgendwie Vollständigkeit zu erzielen oder sich 
sklavisch an seine Vorlage zu binden? Immerhin hat derselbe 
gerade genug Einzelheiten herausgagriffen, dio so genau zum Hari 
stimmen, dass alle berechtigten Wünsche sich damit zufrieden 
‚geben können. 

Dio Namen Kapha (Krspa) und Kosava (Kesava) troten‏ .18 ف 
uns im Ghata® nur in den dor Prosaerzühlung eingelogten, dieser‏ 
selbst aber dum Inhalt nach fern stehenden Gäthäs entgegen. Der‏ 
Scholiost erklärt Kaplan als Gotraname, Väsudeva heisse so,- weil‏ 
or dom Geschlecht der Kayhäyana (Kürppäyupe) angehöre.” Der‏ 
Zigiran, dam die Lioder‏ مووي lbradische Btnger Kos, gausuer‏ 
im 8. und die Lieder 42—44 im 10. Maydala des Rgveda‏ 85—87 
geschrieben worden, gab also nach der Meinung des Scholinsten,‏ 
die wir nicht ohne Grund verworfen dürfen‘), den Gentilnamen für‏ 
die Familie des Väsudeva ab. Die Buddhisten kannten eine Sage,‏ 
die sogar in einen alten kanonischen Text eingedrungen ist‘) und‏ 
den Rsi Krzpa (Kayho. is) zum Gegenstande hat. Hiernach lebte‏ 

3) Denn die Strophe in ماقا‎ vol. VI, بو‎ det: 

hi تلود امول‎ nima mätt Silblıa vi 
dä bhariyn Vürudenussa Kayhassa malen piyä 

ir ae nd Sag. Üben Kna dr Han an Yin, 
Yammatän) "ae it de Ahr des Ki der Dütn: Bas da Mar den 
Königs Si sei, weis der Hari) nicht. Dageren war Jambkraif nach. dem 
(&cholon am der angeführten Stllo eine schöne Candät, 

9) ». Hermann Oldonborg, Buddha (1881), 8. 4201. 

9) 5 DigharNikäyn, vol I 9. 081 



































Hardy, Eine Tuddhistische Bearbeitung der Kreya-Sage. 49 


einmal zur Zeit, als Okküka (Ikgräku) König war, eine Sklavin 
namens Dis& (Di6ä). Diese gab einem schwarzen Knaben dus Leben, 
äuher sein Name Kayha (der Schwarze). Damals hiessen aber auch 
die Kobolde so, und darum hielt man den Knaben für einen Kobold 
und fürchtete sich vor ihm. Nach diesem Sohn einer Sklavin bo- 
nennen sich dio Kayhäyanas). Aber Kapha ward ein berühmter 
Scher. Er ging nach dem Stden®), lernte dort zauberkräftige 
Sprüche‘), kam zum König Okkäka und hielt um dessen Tochter 
an. Darüber aufgebracht, wollte der König ihn töten, ab 
nicht im stande den Pfeil abzuschiesson noch ihn vom Bogen weg- 
zunehmen. Als schliesslich der König sah, dass or os mit einem 
‚grossen Wundermann zu thun hatte, da ein Pfeil, den der König 
auf seinen ältesten Sohn abschoss, den Worten des Schers gemäss 
demselben kein Haar gekrümmt hatte, so gab er dem Kayla seine 
Tochter zur Frau, 

‚Nun ist es vielleicht reiner Zufall, abor immerhin von Interesse, 
ممم‎ der Kygpa des Mahäbhürata, welchen Adolf Holtmann 
von dem Kygpa, des Hari? tronmen will‘), als „Sohn eines Sklaven 
des Kupsa* (Kamsadasasya dayada) von Duryodhana angersdet 
wird), Auch Siupäla nennt ihn „einen Sklaven, keinen König* 
(däsam aräjänam)‘) und erwühnt, dass Jaräsandha von موقي‎ 
‚gesagt habe: „or ist ein Sklavo“ (däso 'yam (7. Andemeits ist 
der Krapa des Mahä° im Besitz von Zauberkräften‘), und der 
sterbende دروي‎ unseres Ghata) teilt eine Zauborkunst (ekam viljum) 
den einzigen Überlebenden mit. 

Den Namen. Kosava, meint der Scholinst, führe Väsudeva von 
seinem prüchtigen Haarwuchs. Dass aber in buddhistischen Kreisen 
auch die Ableitung von Kosin, dem Dämon, welchen مووي‎ erlegte, 
bekannt war, lehrt die Abhidhänappadipikk®), eine Kompilation des 
12. Jahrhunderts. Hier heisst es s. v. Kosava an erster Stelle: 
امكل‎ nama asuram hatava 4 Kesavo. Höchst wahrscheinlich kannte 
der Verfasser jener Gäthä, worin der Name Kosava für Kraga ge- 
braucht wird, die Sage im Hari® und die schon dort dargebotene 
Erklbrung: 





























3) Buddha orakhlt die Geschlchto, um don Stola des Brahmanen Ambajths 
zu brochen. — Ein Fürst dor Ambasiha wird Im Mahl? erwähnt, s. Adolf 
Holtemann, Arjına (1879), 8. 85. 

2) Buddhaghosa orklärt dakkhinajanapada als dus Land südlich vom 
Ganges“($um. Vil, part I, p. 20 

“°) brahme mante, von Budähaghon (1. €) erklärt als Anudhäzasampan- 

natäya selthamante. 

4) Arlunn, 8. 61. 
9) Salyaparvan 61 97. 
©) Sabhar 45 4 
3( 1 0. 4215 die Väsndern und seine Brüder 











9)». A, Holtemann, Arluna, 8. 38. 
9) In der Ausgabe von W. Sabhiti (Colombo 1899), p- 98. 


Ba, LI. 4 





50 Hardy, Eine buddhistische Bearbeitung der Kreya-Sage. 


Yasnat ةريدم‎ hatalı Kedi tasman macchäsanım شارك‎ 

Kesdavo nüma nämna ta khyato loke bhavisyasi'). 

Die Bezichung des Namens auf die Haare ist damit selbstverständlich. 
nicht, ausgeschlossen und legt es uns nahe zu fragen, ob ausser diesem 
möglicherweise mythologischen Zuge noch andere Züge in dem Tütaka + 
‘vorhanden sind, welche eine mythologische Deutung zulassen. 

Ich wüsste aber nur zwei, die hierzu geeignet wären: der 
Diskus (cakka), den Kıya auf Kamsa schleudert, und die Ver- 
wundung Kregas am Füsse (Fussschle) durch den Pfeil des Jügers 
Jaras?), Man wird nicht fehlgehen, darin, wie natürlich auch in 
seinem durch den Beinamen Kesava vihmend hervorgehobenen Haar- 
wuchs, Spuren des Sonnenmythos zu erblicken. — Haben sich viel- 
leicht ebenso in Kynas Bruder Baladeva, einem leidenschaftlich 
Ringkämpfer, den ein von ihm besiogter „ nachdem er sich 
in einen Damon verwandelt, mit Haut und Haaren verschlingt, 
Spuren des Mondmythos erhalten? Von dem Schne der Rohipt sagt 
der Hari"; prajalam putram ecägre candrät käntatarananayı 
AI 5»). Im Epos stirbt Räma (der Baladera des Ghata‘), indem 
ihn die Krüfte verlassen, — Ich verfolge den Gogenstand nicht. 
itr, هة‎ Joh nicht die Kırpe-Sage slbt, sondern mar Ihre budähle 
stische Bearbeitung zu betrachten habe. Auch andere Namen, wie 
Väsudera und Dväraka; bergen möglicherweise Frinnerungen an 
den alten Sonnenmythos‘). 

Mythisches und Märchenhaftes hat sich mit dom Kom dor 
Sage, die in dem heldenhaften Auftreten eines Mannes oder ei 
ganzen Geschlechtes.ihren Ursprung hat, zu einer unlösbaren Ein- 
heit: verwachsen“). Über das rein Menschliche hinausgehoben, wie. 
dies den Helden des Mürchens eigen ist, doch ohne das eigentlich Gött- 
liche, für das in der buddhistischen Lehrer und Hörerwelt kein 
Verständnis vorhanden ist, darum auch ohne das die Gottheit und 
Menschheit verbindende Schauspiel des Avatära, so lebt Kıyaa in 
































dem Kreise der Jünger des Erhabenen. 
yune 
%) Der Namo ist symbellsch, denn Jarae bedeutet das Alter. 





9) Indess nicht ولك‎ Namen allein,” Ich erinnere an den Zug der Sage, 
der Korpa mit Porsous u. a. Helden verbindet, für einen roglerenden Herrn 
verbängnlsvoll zu worden, an وله‎ Eroberung der Erde u, a, m. 

4) Über allom dem sind jedoch much die den Jätakas als Litteratur- 
يسكام‎ eigentämlichen Gepiogenheiten gebührend zu würdigen. 











51 


Beiträge zur Geschichte der theologischen Bewegungen 
im Islam. 
Yon 
Martin Schreiner. 


©) Ibn Tejmtja über Volksbräuche nichtmuslimischen 
Ursprungs und über don Hoiligenkultus. 


Das Bild, das wir bishor vom Wirken Ibn Tejmtjas gewonnen 
haben, wird wesentlich ergünzt durch eine Arbeit, welche sich gegen 
nichtmuslimische Elemente im Volksleben richtet. 

Die Schrift führt den Titel: „Das Buch der Forderung des 
geraden Weges und der Vermeidung der Leute dor Hölle“). Am 
‚Anfunge des Werkes spricht Ihn Tejmtja von Gebriuchen, welche 
in Syrien aus dem Christentume in den Tsläm eingedrungen sind. 
Neben. der Polemik gegen dus Ohristetam. enthält, äese: Tel 
einige Angaben über Volksbrüuche, die nicht ganz ohne Interesse 
sein dürften. 80 erzihlt er, dass die Nacht vom Charfreitag zum 
Samstag vor Ostern als die Nacht der Herabkunft des Feuers gilt, 
und er erwähnt auch die Vorgünge in der Grabeskirche zu Joru- 
sulem®). Am Gründonnerstage gehen die Christen hinaus zu den 











DS 218.‏ اقنضاء الصراط المستقيم DL Kl,‏ لمإحيم (د 
der König. Bi. zu Berlin Spr. 718, All. II, 8, 447, Nr. 2084.‏ 
ويلى عذا لخبيس يوم اللمعة الذى. جعلره بازاء بم .2% BL.‏ )2 






يروجونها على عامتهم Tree‏ اليهم أن النور 
0 050 


52 Schreiner, Beitr. =. Geschichte d. theol. Bewegungen im Isläm. 


Gräbern und »ituchern dort und treiben Hexerei mit kupfernen Ge- 
füssen, auf die sie losschlagen, als wiren es kleine Glocken. Sie 
glauben , dus das Rüuchern gegen das büse Auge, gegen Zauberei, 
Krankheiten und Pestilonz nützt. Auch werden auf Blättern Al 
bildungen von Schlangen, Skorpionen gemacht und diese werd 
dann an die Thüren ‘in dem Glauben befestigt, dass sie das Ein- 
ringen der Pest verhindern, diese sind aber ebenso zu betrachten, 
wie die Talismane der Sabier). 





ينزل من السماء فى كنيسة GE‏ بيت المقدس حت Ya‏ 
ما يوقد من ذلك الضرء الى بلادهعم متتبركين به وقد علم كل ذى 
عقل انه مصنوع مفتعل ثم يوم السبت يتطلبون اليهرد ورم الاحد 
يكون العيد الكبير عندهم. 

Was ينتطليون الييك‎ bedeuten sell, Ist nicht ganz klar. Wahrschein- 


Heh wit Ibn Tejmlja sagen, dass os Lol don Christen In Syrien zur Osterfolor 
‚gehört hat, am Samstag vor Ostern Juden zu suchen, um sio zu prügeln, 


وقد بلغنى ايصا أنهم يخرجون ف لخميس الى Dan‏ 

قبل ذلك أو يوم السبت أو غير ذلك الى القبور ويبتخرونها SS,‏ 
يبتخرون فى هذه الاوقات وعم يعتقدون أن فى البتضور بركة ودفع 
اذاء وراء كونه Lab‏ ويعدونه من القرابين مثل الخبائج DU‏ ويرقون 
بنحاس SL ala‏ نائوس صغير وبعلام مصثّف ويصليون على 
أبواب ببوتهم الى غير ذلك من الأمور المنكرة ولس أعلم جميع 
ما يفعلوذه إنما ذكرث ما uf,‏ كثيرا من المسلمين يفعلرنه وأصله 
ماخوذ عنهم حقى كان فى مذة لدبيس تبقى الأسواف ميلو من 
أصرات هذه النوافيس الصغار وكلام الرقائين من Pill‏ وغيرعم 
بكلام أكثره باطل وفيد ما هو حرم أو كفر . .. القى اليهم ان هذا 
البخور المرق ينفع ببركته من العين والسحر والادواء والهوام ويصورون 
فى اوراف سور للليات والعقارب وبلصقونها فى بيوتهم U‏ 
الصور الملعون فاعلها التى لا تدخل الملائكة بيتا فى فيه تمنع 
الهوام وهو ضوب من طلاسم الصابئة ثم كثير منهم على ما بلغنى 
يصلب باب البيت ويخرج خلف عظيم فى لكبيس المتقدم على 








‚Schreiner, Beitr, s. Geschichte d. theol. Bewegungen im Isldm. 58 


Am Gründonnerstage ist es Brauch, Reis, Mehl oder Linsen in 
Milch zu kochen, Bier zu fürben. Die Bauern bemalen die Rinder 
mit voten Flecken, die Frauen waschen sich mit Wasser, in das sie 
vorher Ölbaumblätter gelegt hatten‘). Am Polmsonntage gehen sie 
mit den Ölbaumzweigen hinaus zum Andenken an das, was mit 
Jesus geschehen sein sol‘). Am Tage der Taufe Jesu, der das „Post 
der Taufe“ genannt wird, baden viele unwissende muslimische Weiber 
ihre Kinder im Glauben, dass dies ihnen nützt‘). — Die meisten 
der erwähnten Bräuche haben auch bei den Muhammedanern Syriens 
Eingang gefunden, worüber Ihn Tojmija seinem Unmute in weit- 
schweifiger Weise Ausdruck giebt. Von grösserem Interesse scheint. 
uns: derjenige Teil des Werkes zu sein, der gegen den Heiligen- 
kultus und Grüberbesuch gerichtet ist, werhalb wir ein grüseres 
Stück aus demselben im Anhange 11 witteilen. 

Ton Tejmija teilt die angeblichen heiligen Stätten ein in solche, 
denen überhaupt keine yligiöse Bedenbung zukommt, dann, in aolee, 
zwar irgend eine Bedeutung besitzen, an denen aber keine gobtes- 
ست‎ Handlung stattäinden dar? und endlich in Stätten, an 


I‏ يبخرون المقابر ويسمون هذا dl AR‏ الكبير 
95 عند all‏ لأميس المهيّن لمقير قر واقلد ومن يعظيد. 

فكذلك اختصاصه بطبحم رز بلبن أو بسيسة أو كس DUO.‏ 

أو صبغ بيض رحو ذلك .... وكذلك ما يفعلون الاكارون من تكنت 
البقر بالنقط لمر أو نكمت الشجر ايضا أو جميع انواع النبات والتبؤك 
بها والاغتسال بمائها ومن ذلك ما قد يفعله النساء من اخذ ورف 
الزيقون والاغتسال بمائه او قصد الاغنسال فى شىء من ذلك فان 
أصل ذلك ماء المعمودية. 


‚or Linsen als Fastonspelso bel orientalischen Christen به‎ Goldzihor 
in ZDPY. XVIL, 8.193. Über Ostorelor بو‎ Wotzer und Wolte’s Kirchen- 
lesikon IV, eol. 1418. 

DET 


ثم أن النصارى a‏ اند بعد الميلاد يام bt‏ .مه .لط ره 

ao}‏ عشر يرما عمد حيى لعيسى عم فى ماء المعمودية فهم يتعتدون 
فى هذا الوق ويسمونه عيد الغطاس وقد صار كثير من جهال النساء 
يدخالن اللادعن الى لممام فى عذا الوقت ويزعمون أن ذا 
ألولد وهذا من دين النصارى 9 من al‏ المنكرات المحرمة. 




















54 Schreiner, Beitr, =. Geschichte d, iheol, Bewegungen im Isläm. 


denen wohl ein Ritas verrichtet werden soll, die aber dennoch nicht 
als heilige Stätten gelten dürfen. In Betreff aller drei Arten der 
heiliggehaltenen Stätten ist es verboten, sie als Gebetsorte zu ge- 
brauchen, wie dies aus der Tradition hervorgeht. Von I. T. wird 
eine Tradition angefürt, in welcher der Prophet verbietet, sein Grab 
als Kultstätte zu gebrauchen. Dasselbe soll Omar mit Bezug auf 
die Gräber der Propheten vordoten haben). 

Das Besuchen der Stätten der ersten Art ist nach 1. T. ver- 
boten, ebenso, die Zusammenkunft, der Gottesdienst, das Gebet, oder 
eine heilige Übung an denselben. Wenn der Ort zu den heiligen 
Stätten der Unglänbigen: der Juden?), Christen oder Anderer ge- 
hört, so ist solches noch schlimmer. Dies ist dann auch eine Nach“ 
ahmung der Ungläubigen, nur ist sie nicht so nachweisbar, wie bei 
don Entlehmungen, welche mit den Festen des Ungläubigen zu 
sammenhängen. Es ist etwas dem Götzendienste Ähnliches, ein Yor 
wand zum Götzendienste, oder gar wirklich eine Art desselben, denn 
dieser bestand eben in solchen Bräuchen. 

‚War aber wissen will, meint LT, in welcher Weise die Heiden 
ihren Götzen gedient haben, und das Wesen des von Gott ver- 
dammten Heidentums und dessen Arten erkennen will, auf dass er 
den Korän verstehe, oder wer da wissen will, was von Gott und 
seinem Gesundten verabscheut; wird, der studiere dus Leben den 
Propheten und die Zustände der Araber in seiner Zeit und das- 
jenige, was al-Azrakt in seiner Geschichte Mekkas und undere Ge- 
Tehrte erwähnen, ١ Nun meint I. T. mit Berufung auf das Hdith 
‘von der Dat Anwät?), duss es verboten sei, heidnische Gobrüuche 
nachzuahmen. Gegen dieses Verbot handelt aber ein jeder, der eine 
jenor Kultstätten aufsucht, sei diese nun ein Baum, eine Quolle, 
ein Kanal, ein Berg oder eine Höhle und wolcher Art immer die 
religiöse Handlung sei, welche von ihm dort verzichtet wird. Ein 
noch grösseres Vorgehen, als der Besuch dieser Stätten zum Zwecke 
ritueller Handlungen, ist das Gelübä zur Ehre derselben. Tbensn 
wenn jemand Öl, Brot oder Kleinvich diesen Stätten weihen will, 
um sio auf dio Umhogung einer Quelle oder eines Brunnens zu 
legen, oder um sie den Hütern oder den Beisassen. jener Stätten zu 
‚geben, so darf er sein Vorhaben nicht ausführen, denn wor den Leuten, 
welche diese Stütten bewachen und sich in ihrer Nühe aufhalten, 

1) Über sine solche Tradition به‎ Goldeihors Nachwolsungen In Macht. 
für Gesch. und Wiss. des Judenthums 1871, 8, 300. Al-Aldst, 8. 8271, 

2) Gogen den Griberbesuch dor rabbanitischen Juden in. Palftina oifert 
Jehnda Hadas, NEST SION Altıb. 104. Du Du mmsun mbun 
Sanbp '4 an yamatına > Ama Drmaa mann Aaoin mim 
am عد‎ Jmanpı زرو مدوم‎ jan مز لد‎ „enaah ynaan 

„man mann Son Da وذ‎ Emopam 
) Über Dit Anıät s. Wollhausen, Rosto arabischen Heidenthums, $. 85. 










































‚Schreiner, Beitr. =, Geschichte d. theol. Bewegungen im Ilüm. 55 


Geschenke weiht, thut etwas Ähnliches, als würde er-den Hüter 
von Kruzifixen oder den Boisasson der Budähabilder in Indien sie 
weihen. Es ist besser, wenn er die geweihten Gegenstände frommen, 
bedürfüigen Muslimen giebt. 

Zu diesen Missbräuchen rechnet I. T. die Verchrung der Stätten, 
wo angeblich ein Prophet, oder ein frommer Mann begraben ist 
‚oder sich aufgehalten hat, in Wahrheit aber dies nicht der Fall 
ist, Von diesen sind aber die Stätten, in betref? welcher die Tra- 
äition richtig ist, zu unterscheiden. Nun folgt die Kritik Ihn 
Tejmtjas über die Tradition, auf welche sich die Verehrung mancher 
Heiligengrüber stützt. — Zu diesen angeblichen Heiligengräbern 
gehört eine Anzahl von Stätten in Damaskus, wie z.B. die 
Todesstätte des Ubejj b. Ka'b, ausserhalb des östlichen Thores, 
denn es ist keine Meinungsverschiedenheit zwischen den Gelehrten, 
Auss Ubeij b. لامكا‎ in Medina und nicht in Damaskus gestorben 
ist. Gott weiss, wessen Grab das ist, das steht aber ausser allem 
Zwoifel, duss es nicht, das Grab des Gefährten des Propheten Ubeij 
b. Ka'b ist?). Dasselbe ist der Fall bei einer Stätte in dor süd- 
lichen Mauer, von welcher behauptet wird, dass das Grab des Pro- 
photen Hüd sich dort befinden soll, ich weiss aber keinen einzigen 
Gelehrten, der erwähnen würde, dass Hüd in Damaskus gestorben 
sei). Nach manchen soll er in Jemen, nach anderen in Mokku 
gestorben sein. Seine Sendung hat in Jemen stattgefunden, nuch 
dem Untergange seines Volkes wanderte er nach Mekka aus, in 
Syrien war aber weder sein Wohnort, noch seine Zufluchtstätte. 
benso wird bohauptet, dass das Grab des Uwejs al-Karanı 
ausserhalb des westlichen Thoros in Damaskus sein soll, trotzdem ich 
keinen einzigen weiss, der erwähnen würde, dass Umejs in Damaskus 
‚gestorben sei oder dass er sich hierher gewondet habe. Vielmehr 
20g or von Jemen nach dem ‘Irük und soll nach Manchen in Siffin, 
nach Anderen in Persien, nach Anderen. wieder anderswo gestorben 
sein). — In ühnlicher Weise wird die Echtheit der angeblichen 
Gräber der Ummu Salama und des Kopfes des Husejn‘) in Kairo 





























3) Auch Jüküt IL, 8. 590 erwähnt dlo Zwaltl In Botref? dieses Grahos. 

2) كملق‎ das. spricht vom angeblichen Grabe Hüds, abar auch von der 
Tradition, nach welcher er in Hadramaut gostorben sein soll, Dasselbe Anden 
wir bei al-Tatlabt, “Ardls, 8. 89. Ihn Haukal, od. de Goojo, 8.88. Eine 


وقال عم أن قبر غود .17 .8 andere Tradition bei Ihn Fakth al-Hamadhnt,‏ 
. وشعيب وصالح فهما بون زمزم والمقام 

3) Jaküt, dus, erzählt or habo das Grab von Umsjs In Rakka besucht, 
es gäbe aber auch Gräber deselben In Alesandria und in Dir Bakr. Siehe 


auch Journal aslatique, Nouviömo sörie, Tome VIL, 8. 302. 
) Takte IV, 5. it. 





"56 Schreiner, Beitr. z. Geschichte d, theol, Bewegungen im Isläm, 


von Ihn Tejmtja angegriffen und dann schliesst er mit der Be- 
merkung, dnss all diesen Stätten kein Vorzug zukomme, wie dies 
die Unwissenden meinen. 

‚Ebenso sind die Stätten zu betrachten, an denen sich Spuren 
der Propheten und anderer finden sollen, mit denen der Standort 
Abraham in Mekka verglichen wird. So behaupten die Unwissen- 
den, dass auf dem Felsen in Jerusalem die Fusspur des Propheten 
zu sehen sei, manche Unwissende meinen sogar, dass dies die Fuss- 
spur Gottes sei. Im Süden von Damaskus ist eine Moschee, welche 
die „Fussmoschee“ genannt wird, weil in-ihr die Spur der Fus 
sohle des Moses zu schen sein soll. Das ist aber eine nichti 
Behauptung, die durch nichts begründet werden kann, denn Mose 
hat nie Damaskus und seine Umgebung botroten. Also verhält es 
sich mit allen heiligen Stätten, welche auf einen Propheten, oder 
Frommen mit der Begründung zurückgoführt werden, sie wären 
dort von Jemandem im Traume gesehen worden. Das ist aber 
noch kein Grund dafür, dass jene Stätten aufgesucht und als Ge- 
betsorte benutzt werden. Solches thun die Ahl al-Kitab. Manch- 
mal findet man an jenen Stätten sogar die Abbildung des Propheten 
oder des Frommen, oder Abbildungen von Körperteilen derselben, 
ebenso wie bei den Ahl al-Kitäb. So war z. 8. in einer Moschee 
von Damaskus, welche die „Handmoschee“ genannt wurde, die Ab- 
bildung einer Hand zu schen, von welcher man bohauptate, es wäre 
die Hand Alt’s, bis Gott diesen Götzen zerstört hat?).  Solcher 
Stätten giebt os aber in der Welt gar viele. In سونط‎ zeigt man 
auf der rechten Seite des Weges zwischen Bodr und Mekka die 
in welcher dex Prophet und Abü Bekr sich aufgehalten 
haben sollen. In Wahrheit findet sich jene Höhle in der Nühe von 
Mekka im Berge Taur und ist den Mekkanern noch heute sehr 
wohl bekannt, Wie immer dem sei, das Hochhalten gewisser Stätten, 
welche von der Religion nicht geheiligt wurden, ist, noch schlimmer 
als die Heiligung von Zeiten, welche von der Religion nicht ge- 
boten wird. ولط‎ widergesetzliche Heiligung körperlicher Wosen 
durch religiöse Handlungen steht dem Götzendienste noch niher, 
als jene Heiligung der Zeiten, so dass man eigentlich an solchen 
Statten des Gebetes sich enthalten müsste, wenn man auch nicht. 
die Verehrung jener Stätten beabsichtigt, ebenso wie das Fasten am 
Freitag, oder in der vorletzten Nacht des Monats Su'bän verboten 
ist. Diese Stätten sind der Moschee, welche aus Feindsoligkeit, 
erbaut worden, gleichzuachten, deren Zerstörung vom Gott dem 
Propheten anbefohlen wurde. 

Für ebenso unberechtigt, wie diese auf offenbaren Erdichtungen 
beruhende Verehrung heiliger Stätten halt I. T. auch den Besuch 


2) Al-Äldet, 8.6 wird vo Ihn Kothir berichtet, dass I. 1: Im Rafob 
709 durch seine Freunde und Schülor einen Stein in Nahr Kaldt In der Näho 
der Nüran-Moschoe, zu dem das Volk wallfhrtee, zerbrechen liess, 





























‚Schreiner, Beitr. =, Geschichte d, theol, Bewegungen im شامة‎ 57 


von angeblichen Grübern und Aufenthaltsorten der Propheten und: 
Frommen, deren Vorzüge nicht feststehen, wenn er auch diese von 
den vorher erwähnten gesondert wissen will. Zu diesen Stätten 
zweifelhafter Art gehört die weitaus grössere Mehrheit der Masdhid. 
Die heiligen Gräber und Standorte, in betreff welcher wir einer 
zuverlässige Überlieferung besitzen, sind schr gering an Zahl. Ja, 
nicht nur ein Gelehrter ist der Ansicht, dass wir von allen Gräbern 
‚der Propheten nur dasjenige Muhammeds bestimmt kennen, Andere 
meinen, dass man auch von anderen Grüborn bestimmt weiss, wo 
sie sind. In manchen Fällen ist es wohl bekannt, in welcher Gegend 
sich das Grab befindet, nur ist es zweifolhaft, ob es das angegebene 
ist, wie bei vielen Grübern der Geführten des Propheten, die beim 
„kleinen Thore* von Damaskus gezeigt werden. Das Land hat eben 
viele Veränderungen durchgemacht und daher kommt os, dass die 
Angabe in betrefl des Grabes des Biläl z. B. nicht. allgemein bo- 
tätigt wird, nur von Einzelnen). Wie immer es sich aber in diesem 
Punkte yorhilt, aus dem was sich bei einem Grabe zugetragen hat, 
folgt gar keine religiöse Pflicht, Wir meinen aber hierbei die 
heiliggehaltenon Stätten überhaupt, gleichviel, ob von ihnen bekannt 
ist, dass ihnen gar kein Vorzug gebührt oder ob ihr Vorzug uns. 
unbekannt ist, denn die religiöse Handlung ohne die Erkeuntnis. 
(ihrer Pflichtmässigkeit) ist verboten, ebenso wie das Handeln, 
welches der religiösen Erkenntnis widerspricht. Wenn aber die 
Feststellung dieser Dinge ein frommes Werk wire, so wären sie 
von der untrüglichen Gemeinde, deren Religion wohl aufbewahrt 
ist, nicht vernachlissigt und beseitigt worden. 

Es werden wohl, besonders von den Hütern und Beisasson jener 
Stätten, welche das Vermögen der Menschen umsonst, auffressen, 
Erzählungen mitgeteilt über die Wirkungen, welche die heiligen 
Stätten gehabt haben sollen, wie 4. B. dass Jemand an ihnen ge- 
betet habe und erhört worden sei, oder dass er jenen Stürten zu 
Ehren ein Gelübde gethan habe und sein Wunsch, von dessen Er- 
füllung er das Gelübde abhüngig gemacht. hatte, ist von Gott er- 
{WINE worden. Aber das haben die Götzendiener ebenso gemacht. 
Sie haben zuweilen etwas von den Götzen verlangt und häufig sind 
ihre Wünsche, wenn sio dieselben verfolgt haben, in Erfüllung ge- 
gangen. Ähnliches geschieht auch bei den Verehrern der Budhr 
bildern unter den Indern und auch bei Andern. Man hat sich zu- 
'weilen auch auf die Analogio dessen berufen, was Allıh in hetreff 
der Verehrung seines Hauses, zu welchem man wallfahrtet, und des 
schwarzen Steines geboten hat, den ehrfurchtsvoll zu berühren und 
zu küssen er bestimmt hat, aber fürwahr man hat der Sonne und 
dem Monde auch auf Grund von Analogieschlüssen gedient, und 
durch solche Verirrungen ist das Heidentum unter den Bewohnern 
der Erde entstanden. Es steht aber fest, dass der Prophet das Ge- 
































1) Vol. Tüyat I, 505. $. Journal aslatiquo, das. 8. 391. 


58 Schreiner, Beitr. =. Geschichte 4. theol, Bewegungen im Ialdm. 


lübde verboten hat und dass er sagte, es brüchte nichts Gutes, 
‘vielmehr wird man dadurch vom Guten entfernt. Wenn nun 
die verdienstlichen Gelübde, die an eine Bedingung geknüpft 
sind, keinen Nutzen stiften und nichts Gutes bringen, wie gross 
ist erst der Irrtum bei einem Gelübde Dem zu Ehren, was nicht 
schaden und nicht nützen kann! Was aber die Gebetserhörung 
betrifft, so kann der Grund derselben die Not und die Gerecht 
keit des Betenden sein, oder die Barmherzigkeit Gottes gegen ihn, 
oder etwas, was Gott unabhilngig von seinem Gebete bestimmt 
hat, oder sie kann irgend welche andere Gründe haben. Wenn 
es aber Leute gegoben hat, die in der Sache des Betenden in- 
ständig geleht haben, so wissen wir, dass auch die Ungläubigen 
erhört werden, sie bokomimen Regen, sie werden gerettet und es 
wird ihnen verziehen, trotzdem sie bei ihren Götzen beten und 
bei ihnen Hilfe suchon?). Die Pflicht der Menschen ist aber, 
dem wu folgen, was Gott durch seine Gesandten kund gethan 
hat und zu wissen, dass das Hoil dieser und jener Walt darin 
enthalten ist, 

Aber nicht nur die Gräber, wolche gewiss in Wahrheit keine 
Heiligengrüber sind oder in betreff deren Echtheit Zweifel obwalten, 
Aürfen nicht als heilige Stätten. betrachtet werden, sondern auch 
die Grüber der Propheten und Frommen, deren Eohtheit nicht be- 
aweifelt worden kann. Als allgemeines Vorbot wird eine Traditio 
aus der Sammlung dos Abt Däwäd angeführt, nach welcher der 
Prophet gesagt haben soll: „Machet eure Häuser nicht zu Begrüb- 
nisstatten "und machet nicht mein Grab zum Fostplatze, betet über 
mich und euor Gebot wird mich erreichen, wo immer ihr seid“. 
Dann werden von I. T. noch Traditionen über die Bogrüssung der 
Grüber, über ‚die Bitte um Verzeihung an die Toten, die v 
schiedenen einander widersprechonden Traditionen über den Besuch 
der Grüber®) und das Verbot, über den Grübern Moscheen zu er- 
bauen, behandelt. Daft, dass beim Grabe des Propheten nicht: ge- 
betet werden dürfe, beruft er sich auf den Umstand, das ‘Ajita in 
tegenloser Zeit wohl eine Öffnung am Grabe des Propheten 
habe anbringen lassen, aber وه‎ wurde hierbei kein Gebet ge- 
sprochen®). Die Öffnung soll zur Zeit des I. T. noch vorhanden 
gewesen sein. 
عد‎ aus dem Umstande, dass die frommen Krieger, Gefährten 
des Propheten, die bei der Binnahme von Tustar (Schuster) das 
Grab des Daniel gefunden und dann den Leichnam in der Weise 
verborgen haben sollen, dass sie am Tage dreizehn Gräber gruben 
und des Nachts den Leichnam in einem derselben begruben und 
die sämtlichen Gräber in gleicher Weise zudeckten, folgert I. T. 


















1) Als Bologo worden Sure 17, 21. 72, 0 angeführt. 
9) 5. Goldsihor, Müh. Stadien II, 8. 371. 
9) Das. 8.818. 





‚Schreiner, Beitr. x. Geschichte d, theol. Bewegungen im Isläm, 59" 


Auss dio Ashäb den Kultus bei den Gräbern der Propheten Für عمد‎ 
‚erlaubt halten mussten 2(. 

So viel wird genügen, um die Ansichten des I. T. über den 
Heiligenkultus zu kennzeichnen. Seine Ausführungen, die wir hier 
dargestellt, zeigen einen merkwürdigen Schnrfblick gegenüber allen 
‚Erscheinungen des muslimischen religiösen Lebens, welche heidnischen 
Ursprunges sind. 

Al-Älüst berichtet auch über eine Streitfrage®), die von mus- 
limischen Theologen viel behandelt worden ist und die mit den hier 
besprochenen Fragen im Zusammenhange steht, ob man nämlich 
die Propheten überhaupt und speziell Muhammed um Vormittelung 
bei Gott oder um Hilfe anrufen darf. Viele bejahten diese Frage, 
4 hat aber von jeher auch an solchen nicht gofehlt, die eine solche 
Anrufung als einen Widerspruch gegen das wahre tauhtd be- 
trachtet und also verboten haben. Zu diesen gehörte auch Ibn 
Tejmtja, 

Sohüler Ibn Tejmtjas,‏ زه 


Die Grundsätze, von denen 1. 1: sich leiten liess, haben auf 
seine Umgebung und auf seine Zeitgenossen, wie wir geschen haben, 
nicht verfehlt, einen tiefen Eindruck zu machen und daum haben 
sich auch nach seinem Tode fruchtbare Schriftsteller gefunden‘), 
die seine Lehre weiter verbreitet haben. Zu diesen gehörte Sams 
ملعل‎ Ibn al-Kejjim al-Gauzija‘) (691—751). Er war in 
‚jeder Bezichung ein treuer Schüler seines Lehrers, dessen litteruri- 
sche Art or sich auch angeeignet hat, Br wurde schon zu Leb- 
zeiten I. Ts vorfolgt und weil er die Wallfahrt nach Hebron vor- 
bot, wurde er in den Korker geworfen. Tr bekämpft ebenso wie 
sein Lehrer, die Philosophen), die Christen und Juden und lchrt 
die Ewigkeit des Lohnes und die Endlichkeit der Höllenstrafen‘). 
Für die Geschichte der theologischen Bewegungen ist von seinen. 




















Imiichung dos Grabos dos Dantel 
بو‎ Jäküt ركلا‎ 8. 189. Al-Tatlabt, (Arllis, 8. 9200 Relsebsschreibung des. 
R. Pothachja, od. Lemberg 1859, 4b. ‚Ebonso wie Aloser weiss auch al- 
Mukaddnst, 8 417 vom Streits der Städte S0s und Tustar wogen des Sarges 
des Propheten un orzählen. Vgl. auch dio Sage bel al-Tstachri, 8. 92 und 
Ton Haukal, 8. 174. The ilinerary of Rabbi Benjamin of Tadela, od. Asher IL, 
8.1021. 

2) 8. 2000 

3) Über dio Schtlor Ihn Tojmfjas siche al-Aldst 5. 20, 

4) Siehe über ihn al-Aldst, das, Steinschnelder, Pol. Lit. 5. 108. 

6) al-Altst 8. 08, wo Abt-l-Barakkt Hibot Alläh als „Philosoph des alämst 
bezeichnet wird. 

©) Das. 8, 201-202. Ein Citat aus seinem Kitib alrül, in welchem er 
die Ansicht bekdmpft, dass die Geister der verstorbenen Gläubigen in den 
Gräbern weilen, das. 255. Vgl. auch Al-kal al-zali), 8. 50. 

















60 Schreiner, Beitr. x. Geschichte d. theol, Bewegungen im Islam. 


Schriften äie wichtigste die „Nüntja“3), welche von einer ausser- 
ordentlichen Kenntnis muslimischer Dogmatiker und Philosophen 
zeugt. Sie beginnt mit der Darlegung der Ansichten derjenigen, 
welche die Bigenschaften Gottes leugnen (mut), der Anthropo- 
morphisten (musabbihe) und der wahren Einheitsbekenner (muwahhid). 
Darauf lässt er dann seine muslimische Religionsgeschichte folgen, 
in welcher Philosophen, wie Ayiconna und Ihn Sabfn, ebenso wie 
Asariten und Sekten, wie die Karämita bekämpft worden. 

Ein zweiter Schüler und Gesinnungsgenosso Ihn Tejmtjas war 
عشم‎ al-dtn b. Kojmaz al-Turkomant al-Dahabt (geb. 078 st. 7489), 
der ausser seinen biographischen und geschichtlichen Werken auch 
solche dogmatischen Inhaltes®) geschrieben und überall sich als 
trener Anhänger I. Ms zeigt‘). Tr ist ein rücksichtsloser Gegner 
des مقع‎ und ihrer Lehre von dor Wosenseinheit Gottes mit der 
Welt. Al-Öazalt, Fachr al-din Rast") finden ebensowenig Gnade 
in seinen Augen, wie Ibn ‘Arabt?), auch al-Guwejnt Imam al-Hard- 
mejn wird von ihm nicht verschont®). In seinem schon oben an- 











1) Einzlno Stlcko darıus بع‎ aÄl, 8 184-187, 230. Das Work It 
yalstindig in IS, Woluten IL, 425, Ablw. 11, 2092 vorhanden, wo es don 
كتتاب الكافية الشافيلا فى الانتصار للفرقة الناجية :امالك‎ Mr 

9) aleÄlüt, 8. 21, اازشوله اسم‎ IL, 8. 1881. 

9) Er sehrleb كتتاب العرش هله‎ fiber den „Thron Gotta‘, „Last 
.كتتاب للبهيقى‎ 

4) Al-kaul al-kalij, 8. 9 wird مله‎ Btlick aus einem Briofe هلك‎ al- 
din Ihn alSubkis an seinen Lehrer alDahabt angeführt, In dem er von Ihn 
Tejmija mit grosser Anerkennung spricht, 


مع أن لحافظ الذهبى كان ART on‏ المنكرين ,10 .8 ,1 زالفسمة )9 


على الشيخ وعلى طائفة الصرفية هو وابن تومية. 
Siohe oben DA. LI, 8. 506.‏ )6 
werden mehrere abi‏ .8,61 ,مويله Aka‏ )9 
über Ibn “Arbi angeführt.‏ 
Kino feindliche Gesirnung zeigt auch die Algende Bemerkung nicht,‏ )9 
mittel. ANDahabt erählt vom Tode des Imim‏ 108 .1,9 تلشف اله (ie Ion‏ 


وكان الطلبة قريب من اربعمائة ذفر يطرفوى فى AS‏ :موستعميد.نه 
ناتحين عليه مكسرين المحابر والاقلام مبالغين فى الصياح ee‏ 
Von diesem Verhaltin der Schitler des Imim l-Harimajn meint al‏ 


a. Vote‏ فعل لجاقلية والاعاجم لا Kult Er‏ الجر 
Goldather, Mıh. Std, 1, 351‏ 




















Äusserungen al-Dahabis 








‚Schreiner, Beitr. z. Geschichte d, theol. Bewegungen im Isläm. 61 


geführten Werke sammelte er die. Traditionen und Äusserungen 
echtgläobiger Gelehrten, welche von. der Überwellichkeit Gotie 

3 

Al-Älüst erwähnt noch eine Anzahl von Schriftstellern, welche 
im Sinne Ihn Tejmijas weitergewirkt haben. Es ist wohl an- 
zunehmen, dass die grosse Bewegung, welche mit Ihn Tejmija be- 
gonnen hat und in welcher die ursprünglichen Triebe des Islams 
in krüftiger Weise zum Ausdruck gelangen, ein wichtiges Moment 
der Selbstbehauptung des Isläms gegenüber den vielen äusseren und 
inneren Feinden darstellt, von welchen er im 18. Jahrhundert 
droht wurde. Die Kreuzzüge und noch mehr der Binbruch 
der Tartaren haben die Macht und das Selbstbewusstsein der 
Muslimen niedergedrückt, die a$aritische Dogmatik wird dem Glauben 
des Volkes nicht viel genützt haben, der Pantheismus der Safls 
hat dort, wo er zum Glauben des Volkes geworden ist auf dessen 
Kraft lühmend und auf seine Moral zerstörend gewirkt, der Heiligen- 
kultus in der muslimischen Welt war ein dauernder Widerspruch 
gegen die Lehre Muhammeds. Darum hat das Auftreten Ibn Tejntjas 
und seiner Schiller und der monotheistischen Reuktion, deren Trüger 
sie waren, ohne Zweifel eine grosse geschichtliche Bedeutung. Man 
wird auch nicht vorkennen, das Ihn Tejmtja und seine Geführten 
mutige, gesinnungstüchtige "Minner waren, die ihre Überzeugungen 
mit oiner Tapferkeit zum Ausdruck gebracht haben, wie es nur 
unter dem Einflusse grosser Gedanken zu geschehen pflegt. Zur 
alleinigen Herrschaft ist ihro Lehre nicht gelangt. Nur für die 
Geschichte des Kallms und der Philosophie scheint ihr Einfluss 
vorhängnissvoll geworden zu sein, os wire sonst schwer zu erkliren, 
duss in der Folgezeit grosse Mutakallimün vom Schlage Fachr ملاعل‎ 
متشا‎ — so viel wir wissen — nicht mehr aufgetreten sind und 
dass dio Philosophen dos Islams keine Kommentatoren gefunden haben, 
wie bis zur Zeit Ihn Tejmtjas. Dem Süßsmus scheint die Bewegung 
wenig geschadet, zu haben, wie dus die Derwisch-Orden’) und Sehrit 
steller, wie al-Sa'twi beweisen. 











VI. Ibn al-Ahdal und ‘Omar b. Chalil al-Tünisi. 


Die Opposition gegen die Mystik regte sich immer von henem. 
Ein Zeuge dessen ist auch die schon mehrfach angeführte Schrift 
Kast al-gata’ 'an haka’ik al-tauhtd von Ihn al-Ahdal ). 
Der Vorfassor ist Adarite und seine Polemik richtet sich besonders 
gegen die Ansichten Ihn ‘Arabts. Den Anfang der Schrift bilden 
techtglinbige Bekenntnisse (Bl. 3a—734), unter denen wir merk- 


1) Dass Erscheinungen, wie sio vom StAfmus schon in älterer Zeit hervor 
‚gebracht worden, bis auf das letzte Jahrhundert nicht seltener wurden, zeigen 
dio Daten dei al-Altst, 8. 

9) HS. der königl. Bibliothek zu Berlin, cod. Spr. 886. Ahlwardt II, 
Nr. 2109. Der Verf, starb Im Jahre 855 d. H. 











62 "Schreiner, Beitr. .ع‎ Geschichte d, iheol. Bewegungen im släm. 


würdigerweise auch diejenigen der beiden Suhrawardi finden. Die 
Hanefiten sind Aurch al-Tahawt und al-Nasafl vertreten. Im zweiten 
Teile, aus dem wir oben einiges mitgeteilt haben, verteidigt Ihn 
al-Ahdal die Lehre der Asariten, indem er die Gutachten aner- 
kannter Gelehrten über diese Schule anführt (Bl. 730—962). Im 
dritten Teile wendet sich (9601061) der Verfasser gegen Ihn 
“Arabt und seine Anhüinger. Im viertem Teile giebt er zahlreiche 
Fetwas, die sich gegen Thn “Arabt richten (Bl. 106a—111a). Sie 
zeigen uns, dass die Sejche aller vier Fikh-Schulen von gleichen 
Misstrauen gegen die Lehre dos grossen Mystikers erfüllt waren). 
Aus dem letzten Teile erfihren wir auch Manches von den Um- 
trieben dor $afis in Südarabien im 8, Jahrhundert. Dass “Abd al- 
Korim al:Öflänt ein grosser Verehrer des Ihn “Arabt war und dass 
ex in allen Dingen eine Inkarnation Gottes gesehen hat?), wird uns 
أطوم‎ überraschen. Ein Blick in sein Werk „Al-insän al-kamil* 
lehrt uns ja, wie stark er von Ihn ‘Arab! beeinflusst ist. Dass ein 
Sa aus Zabid Sure II, 256 auf Ismail al-Harbt bezogen hat, ist 
ebenfalls nichts Auffallendes, die #itische Koränauslegung ist mit 
derartigen Kunststüicken den Süfls vorangegangen?), — Die merk- 
würdigen Verirrungen aber, von denen Ihn al-Ahdal berichtet und 
für welche wir im Hinduismus zahlreiche Analogien finden ), zeigen 











وقد wine‏ فتاوى العلماء بتكفيرٌ فى DM. 1120 delt on‏ 
lt‏ خم فيد نحر ماثتى جراب Re‏ 
حكى لى عند فقيد صادق منتقن اند ضحبد فى بعص .1190 .ا (8 
ln)‏ فسمع منه الثناء العظهم على ابن عربى وعلرمه 2( 
منه التصريج بربوبية كل من تلقاء فى الطريف من إنسان او طائر 
Fa‏ َه 

لى بعض ذفهاء زبيد المغتين بها Maya‏ أنه Dan. gun‏ )9 
من بعصهم وسناه لى أنه فشر آية الكرسى بالشي اسمعيل لخخربى 
الخ ومن أحابهم الشيخ حمود إمن العجم كان يقول بالجهر للشيخ 
اسمعيل عو الله والشيي احم الرداد غو الله ولا ينكرون عليه واذا 
سثل عن نفسه يقول اسم Rd}‏ مود واسم الذات اللد. 
ist vieleicht SR zu Iosen, da im folgenden zu wieder-‏ لخريبى Für‏ 


holten Malen von N أسمعيل‎ die Redo ist. 
4) Siehe oben Ba. LI, 8. 4764: 





em. 








‚Schreiner, Beitr. =. Geschichte d. theol. Bewegungen im Islim. 63 


uns, welche Früchte die Lehre von der Wesenseinheit Gottes mit, 
der "Welt zeitigt, wenn sie zur Religion des Volkes wird. 

Von Omar b. Muhammed b. Ohaltl al-Tünist 66 i. 
3. 716 d. H)) besitzen wir ein kleines Schriftchen?), welches die 
Auffassung eines orthodoxen Monotheisten wiederspiegelt und einige 
bemerkenswerte Äusserungen, besonders über kecke, pantheistische 
Schwarmgeister enthält. Vor allem findet der Verfasser?) Be 
Ausdrücke und Redewendungen von Süfls anstössig. 
brauchen yon Gott die Ausdrücke: „Der rote Sehwofel® und der 
„gr0ss0 Schatz“ und man wird es gerechtfertigt finden, wenn der 
fromme Verfasser von der Anwendung solcher Ausdrücke auf Allah 
nicht erbaut ist. Von al-Hallä werden folgende Verse angeführt: 


„Ich bin es, der da liebt, und der geliebt wird, bin ich® 
„Wir sind zwei Geister, die in einen Körper niedergestiogen sind“ 
„Wenn du ihn siehst, sichst du mich* 
„Und’ wenn du ihn siehst, sichst. Au unst. 


Solche Verse sind ihm reine Kotzerei. — Auch das Spielen 
der Dichter mit Bildera, in denen die Geschichte der Propheten 
profaniert wird, missfüllt ihm. Al-Mutanabbt und Abt-l-Ala al- 
Moarıt macht er den Vorwurf, in ihren Gedichten der Geschichte 
dev Propheten in unerlaubter "Weise sich bedient zu haben. Er 
erzähl6®), es habe in Sizilien einen Dichter gegeben, der einen grie- 
chischen Fürsten gelobt und ihn mit den Propheten verglichen 
habe. Er wurde für einen Ungliubigen erklürt und als die Mus- 
ممست‎ ihn töten wollten, da rettete ihn der Christ und führte ihn 
nach Ceuta, wo or auch gestorben ist, Sein Gerede will der Vor- 
füsser‘ nicht anführen, weil es reiner Unglaube ist. — In Sevilla 
lebte der Dichter jüdischer Abstammung, Ibrähtm b. Sahl“), in 
dessen Gedichten 'gefülschte Koränverse vorkommen. Diese Verse 
sind gewiss mit schuld daran, dass Sevilla zerstört worden ist. 
Solche Gedichte muss man vorbrennen und ihr Verkauf auf den 
Mürkten darf nicht gestattet: werden. 























.30 مص .2081 der König. Bibliothek in Berlin, Ahlwardt‏ .38 )1 
:وبطلقون > الكبريت الاحمر والكنز الاكبر .داة باط )2 
وكان بصقلية شاعر مد بعض ملرك الروم فساواه N‏ 
فكفر فطلب المسلمون قتله فأخرجه النصرانى وازتجد عن 
Kine‏ فمات بها وائما A‏ نذكر مقالته لانها كفر صريح لا 

إحد ردّها اذا سيعها. 


4) S. über ihm 22016, XLIN, $. 043. Brockelmann, Gesch. der arıb. 
Lite. 1,8. 278. 








64 Schreiner, Beitr. ب‎ Geschiehte d, tieol. Bewegungen im Isläm. 


Anstössig Ändet er auch?), duss Manche sagen: „Es giebt 
Nichts ausser Gott“ oder: „Nur Gott existiert‘. Das ist aus zwei 
Gründen zu beanstanden: erstens zeugt es von der Ansicht von der 
„Vereinigung* (ittihäd, hier: Wosenseinheit Gottes und der Welt‘)), 
dns ist aber der reine Unglaube, und zweitens kommt man durch 
den Gebrauch dieser Ausdrücke notwendig zur Weglassung des 
Namens des Propheten, was aber ein Fehler ist. Ferner sagen 
Manche: „Gott ist in den Herzen der Wissenden*. Das darf man 
aber nicht sagen, vielmehr ist das Richtige: „Die Erkenntnis Gottes 
ist in den Herzen derjenigen, die ihn erkennen“ 2), — Mancher 
sagt auch: „Allähumma, Jass uns sterben in der besten Religion‘. 
Aus einer solchen Äuseerung geht aber heivor, dass dor Betreffende 
‚daran gezwoifelt hat, welches die beste Religion sei”). Solche 
Zweifel sind aber dem Unglauben gleichzuachten. — Manche, be- 
sonders Frauen, sprechen häufig vom „Unglücksstern“ ). Die Sterne 
‚aber, meint unser Autor, nützen und schaden nicht, wie das schon in 
‚den „Grundlehren der Religion“ ausgeführt wurde. Vielmehr haben 
die Sterne den Zweck, den Hjmmel zu schmücken, wie dies Sure 
67,5 angedeutet ist, dann die Sejtäne zu steinigon — ebenfalls nach 
Sure 67,5 — und drittens, dass man sich mit ihrer Hilfe in der 
Finsternis auf dem Wasser und zu Lande bei Unkenntnis des Ortes 


2. الله قط‎ ee 

وعو موقم من وجهين الاول اند بو قولٍ القائلين بالانحاد بالايجاد 
وقو باطل وكفر صريج والثانى انه يقتصى حذف أسم النبى صلعم 
Ans sb,‏ 

ويافولون الله ى: قلوب العارفيئ لا .جوز والصواب N‏ 
يقال معرفة اللد تنع فى قلوب العارفين بد. 

ويقول قائلهم اللهم Led‏ على خمر الاديان Alb,‏ هذ! .200 m.‏ 9 
الكلام التشكيكى من قائلد فيما هر خير الاديان والتشكيئك فى, 
هذا كفر. : 
ويقولٍ AU‏ عذا من ضعف النجم وأكثر ما ججرى .200 .8 (ه 

هذا alt‏ على ألسنة النساء ومن قولهم وأى شىء كان نحجم فلائغة 
ومن بياض RE‏ وكييت ومن سراد نجم فلانة ويس لهم فى 
aut‏ نفع ولا ضر ولا ما يدل على ذلك ولا لها سعادة ولا شقاءة 
على ما تقررت براعينه فى SEE‏ العقاتت ايضا ولأمد للد. 


























لفق بان زف 











‚Schreiner, Beitr. =. Geschichte d. theol. Bewegungen im Islam. 65, 


und der Zeit orientiere (Sure 16,16). — Der Verfasser spricht sich 
überhaupt gegen die Vorzeichen und auch gegen die Astrologie aus. 
Zur Bestätigung seiner Ansicht über die Astrologie erwähnt er das 
Verhalten des Abt Bekr al-Bakilänt?), der, als er vom Bujiden 
Bachtjär nach Rom geschickt wurde, um mit den Christen zu 
disputieren, von diesem befragt wurde, ob er zu seiner Abreise das 
Horoskop gestellt habe. Darauf antwortete al-Bakilänt: „Was ist 
denn das Horoskop?“ „Ich wundere mich über dich, wie kannst 
du der Gelehrte des Isläms sein und sagen: ‚Was ist deun das 
Horoskop‘? als würdest du von den Sternen überhaupt nichts vor- 
stehen?“ „Ich weiss, erwiderte der Kadt, dass die Sterne am 
Himmel sind und teile sie ein in drei Teile‘ und dann sprach er 
von der Einteilung, die oben erwähnt worden ist: Darauf liess der 
König zwei Astrologen, den Ibn al-güft?) und نطق‎ Sulgjman عله‎ 
Manfikt holen und diese disputierten mit dem Kädt über die 
Astrologie, wurden aber von ihm ebenso, wie spiter seine christ- 
lichen Gegner, vollständig; besiegt. 

Das Schriftchen schliesst mit einer Liste der Bücher, vor deren 
Ktzereien man sich hüten muss. Auf diesem Index findet man 
viele berükinte Namen der muslimischen Litteratur. An erster 
Stelle steht al-Gozalt mit seinem Thja’ “ıldm al-Uin und anderen 
Werken, dann werden erwähnt Schriften von al-Mekkı (Küt عله‎ 


وقال القاصمى ابو بكر البائلاتى رجة الله عليد للملى هده اط ره 7 
باختيير (معاحسر .88) بن بوية الذى وجهه الى روملا لمناظرة 
النصارى عند توجيهه لد غلى wi,‏ الطالع Sy‏ قال القاضى 
دما الطائع ففال مجبا.لك كيف تكون عالم الاسلام وتقول ما الطالع 
كانك لا تعلم النجوم قال فقلمن له اعلم أن النجوم فى السماء ثم 
Linus‏ الى الاقسام الثلثة المنتقدمة الذى قال فامر الملك باحضار 
أبن a‏ صاحب كتاب اشكال البروج وابى سليمان المنظقفى 
لمناطرة القاضى all WE Last‏ مه الله تع فقطعهما وخرج الى 
أرض' الروم قفدلعهم جميعهم غنالك فى مناظرةه الشهيرة الثنى (* اودعت 
ذكرها على وجه البسط فى كتابى المسبى بعيون EN‏ 


Über لطم‎ Bokr a-Däklln! +. Goldlher In ZDNG,, Bd. 41,9. 02 und لات‎ 
VI, ب‎ 108 und oben BA, LIT, 8. 401. 

9) Walheinlich ist Abtd-nsejn b. Omar الفط‎ (gt. 1.5. 870) gemeint. 
5. Brockolmann 1, 8. 228. 


Lay.‏ .15 له 
Da. za, 5‏ 


























66 Schreiner, Beitr. =, Geschichte بق‎ theol, Bewegungen im Islüm. 


ulüb), ein Werk von Mundir b. Said al-Bulaft?), der zu einer 
Zeit im Osten sich aufhielt, als hier die Bewegung wegen der An- 
sichten der Mutaziliten am grössten war und als er nach Andalusien 


DE Ei من مواضع فى كتابه من كلام‎ La zul 
بن سعيد البلوطى .فاته دخل المشرق فى زمان عيجار‎ 

المعتزللا فرجع الى الاندلس 08 ae‏ كلامد بالاعد 
فاسد KEN)‏ فلذلك نبهنا على gell‏ من كلامه ى المعتقن ze‏ 
أيضا من مراع كثيرة ى خطيلا تبع فيها مذاعب المعتوللا ومن 
مواضع من كلام ابن برجان وفى تفسير الرتخشرى فاكثره اعتزال وفيه 
مواضع عى كفر صرييج وقد صنفنا فى الرنّ عليه كتتابا سبيناه بكتتاب 
التمييز لما اودعد الزتخشرق من_الاعتزال فى تفسيرة للكتاب العرير 
كان والدى قن ابتدأه قم من اللد تع تكميلد على فله Al‏ على ذلكك. 
Mubammed hat alıo gegen al-Zamachdart ee Schrift mit dem‏ با Omar‏ 


Titel Kithb al-tamjfi geschrieben, zu dem schon seln Vater den Grund 
gelegt hat, Die Pamillo dieses Autors scheint sich Aür al-Zamachlarl besonders 














Ton ah8ehki herorgeht. Dieser gt In 
von Ahmed ا‎ alas (50, 
وله على الكنشاف حواش مشهورة 3 أقراه مرات عديدة بلغنا انه‎ 
Spirit اجتمع بالقاضى ناصر الدين البيصاوى واخف عنه توفى‎ 
انشدرنا غنه‎ Klang ست واربعين‎ Ki شهر رمصان‎ 
BE فيهم‎ EL لقى طالبين يستؤيرواء‎ Ude 
ee 
MI Aieen Veen boanbrrtts er äljonigen Al-Zumachlarls gegen. die 


Orthodoxen. Diese sind Cat. codd. Orlontt. bib, acnd. Inga, Bat, IV, 8. 257 
mitgeteilt. Mit Bezug auf dieselben sagt Ihn al-Subki: 


قد عاب امل السنة بيتى الوتخشرى واكثروا القرل فى معارضتهما 
ومن احسن ما سبعته فى معارضتهما ما انشد شيضنا ابر حيان 
النحوى فى كتابه عن العلامة ابى جعفر بن الزبير بغرناطة اجازة ان 








VS من‎ ds كَل‎ 





‚Schreiner, Beitr. =. Geschichte به‎ heol. Bewegungen im Isläm. 67 


zurückkehrte, da war seine Ansicht vom Mutazilismus angesteckt. 
Deshalb muss man sich vor seinen Ansichten in Glaubenssachen in 
acht nehmen. Man muss sich auch hüten vor vielen Stellen bei 
Ibn Borrafan (st... 586) und im Kommentar des Zamachsari, dessen 
gedsster Teil mu‘tazilitische Ansichten enthält: Manches davon ist 
aber ‘purer Unglaube. — Nun werden noch erwähnt die Ichwin 
مولع‎ einige Mutaziliten, ul-Kindt, Ibn Hazm, Averrots, Ihn “Arabt, 
“Omar b. al-Parid, Ibn Sabiin und zum Schlusse die grössten Adtriten 
bis auf den Imdm al-Haramejn. Man sicht, dass nach unserm 
Autor der Zug des Unglaubens und der Ketzerei im Islam nicht 
gering gewesen ist, 





Anhang. 


1 


Aus dem Kitab al-milal wa-I-nihal dos Ibn سدعو]ة‎ 
(im BA, LAN, 8. arom) 


ذكر شنع لقو لا ثعيف Od. Warner 480 IE BI. 1600.) Cu‏ 
اعت طائفةة من الصوفينظ ان فى أولهاه الله ze‏ وجلّ من هو أنصل من 
جميع الأنبياء والرسل وقالوا من بلغ DRAN‏ القصوى من الولاية 
سنطت عند الشرئع كلها من الصلاة وصوم رمصان 9 والزكاة Le]‏ 
وغير ذلك وحدّ له لخرامات كلها من الزناء ولشمر وغير ذلك وآستباخوا 





لم يكن سماعا انشدنا القاضى.الاديب ابو لخطاب مد بن ايد 
ابن خليل السكونى بقراءتئ عليه عن اخيد ابى بكر من نظبه ثم 
رأيتها فى كناب ابى على عير بن مد بن خليل المسمى بالتمهيز 
لما أودعه الرتخشرى فى كنابه من الاعتزال فى الكاناب العزيز وقال 
اجابه عم والدى وو حيى بن اجمد الملقب بخليل بهذه القصيدة 
ولوالدى فيها تكميل ولى فيها تاذ 

1) مل‎ gebe dieses Stick nach der Leldener MS, des KIA almlll, das 


folgendo dagegen wur nach einer HS. im Besitze dos Horrn Grafen v. Landborg- 
Hallberger, dor mir dio Benutzung derselben gütigst ermöglicht hat. 


. والصيام Mn Lanäberg Kal. 3) Lu‏ زه 








” 


68 Schreiner, Beitr. =. Geschichte 4, tleol, Bewegungen im Ioläm, 


بهذا نساء Vi Ya‏ اذماة نرى الله عر وجل ونكليه وكل ما 
قلف a‏ فهو حف ورأيت لرجل منهم يُعرف بابن سمعون 8 
كلامًا نشم أن للم تتع ماثة نسم وأن الموقى Kl‏ عر ستة وثلثين 
> ليس من حروفه فى 'أحروف الهجاء الا واحد فقط وبذلك الواحد 
يصل ال المقامات الى Wal‏ 

الكلام ف قصايا .النجوم والكلام فى .1095 HS. Landberg IT‏ 

عل يقل الغلك Tri‏ الال ابو حبك ey‏ إلله Man‏ 
10 | زعم قن أن Au‏ والنجوم تعقل وانها 5( وتسمع ولا wos‏ 
ولا تشم وفذه دعرى بلا برعاي وما كان عكذا فهر باط Says‏ 
عند كل طائفة باول العقل إذ لبيس اماج من دعوى اخرى Wie}‏ 
وتعارضها وبرعان دن لللكم بن الفلك والنجرم لا تعقل أصلا عر 
أن حركتها ابا على رتبة واحدة لا يتبدل عنها وقذْه صفة hu‏ 
المدبّر الذى لا أختتيار لد فقالوا الدليل على عذا ان الأفسل لا 
يختار الا الافسل من العلل فقلنا لهم ومن al‏ بأ للمركنة افصبل 
من السكون I Rs‏ وجدنا لمركة حركتين اختهارية واضطرارية 
ورجدنا السكون سكرنين اختنياريا واضداراريا فلا دليل على RER}‏ 
الاختتيارية أفصل من السكون الاختتيارق ثم من اين لكم بأن لممركة 
من شرق الى غرب كما يتححرك الفلك الاكبر أتصل من [ep‏ من 
غرب الى شرف كبا Set‏ سائر الافلاك وجميع الكواكب فلاج أن 
قولهم Abe‏ فاسدة ودعوى Rss‏ مموعة وقال بعصهم لبا كنا ضُّ 
تعقل وكانت الكواكب تحبرنا كانت اولى بالعقل وللياة ما فقلنا 
عاثان دعوتان جموعتان فى Lan] us‏ القول 
دعوى كانبة بلا برعان على ما نذكنه بعد عذا إن شاه الله 5 
والثانى ان لمكم بن من يدبرنا أحرى2 بالعقل وللياة ما فق 
وجدنا التدجير يكون طبيعيا ويكون اختياريا فلو go‏ أنها 15 


DUB DU Hua. Ya. 























‚Schreiner, Beitr. «. Geschichte d. theol, Bewegungen im Isläm, 69 


لكان تحبيرا طبيعيًا كتدبير الغذاء لنا وكتدبير الهراء والماء لنا 
وكل ذلك ليس حبًا ولا عاقلا بالمشاعدة وقد أبطلنا الآن ان يكون 
تدبير الكواكب لنا اختهاريا ببا ذكرنا من جريها على حركة واحدة 
ورتبة واحده لا تنتقل عنها ei‏ وما القول بقضايا النجوم فإنا 
نفول فى ذلك قرلا لائمًا طاهرًا ان شاء الله تع قال ابو دم رضى 
الله عند أما معرفة قطعها فى افلاكها U‏ مطالعها وايعادها وارتفاعاتها 
واختلاف مراكر افلاكها فعلم m‏ ديم رفيع يشرف به الناطر فيد 
على عظيم قدرة اللا عز وجل وعلى يقين تأثيره وسناعتد واختراعة 
انع للعالم بما فيد وفيه الذى يصطر بكل: ذلك الى الاقرار EL‏ 
ولا يُستغنى عن ذلك فى معرفة القبللة رأوقات الصلاة وتنم من عذا 
معرفة روية الأعل لغرض الصوم والفطر ومعرفة الكسوفين برعان ذلك 
قولد تتع وقد خلقنا فوقكم سبع طرائاف وقال نتع والقمر قدرناه منازل 
> عاد كالعرجون القديم لا الشمس ينبغى لها ان تحرك القمر 
ولا الليل سابف النهار وكل فى ذلك يسبحون وقال تع والسّماء ER‏ 
البروج وقال تع لتعلموا عدد السنين ولمساب وقذا تمر نص ما قلنا 
وبالله تع التوقيف U,‏ القصاءل" بها فالقطع به las‏ لما نذكره ان 
شاء الله تع وافل الانصاء ينفسمون قسمين احدهما القائلون بانها 
الغلى alte‏ مميزة فاملة مدبرة دون الله تع او معد والها لم كل 
فهذه الطائفة كقار مشركون حلال BL‏ واموالهم باجماع الأمة وعؤلاء 
عنى رسول الله صلعم إذ يقول ان الله تع قال اصبيع من عيادى كافرًا بى 

ge‏ بالكواكب وفسره رسول الله صلعم أنه القائل مطرنا بنوء كذا 
وكذا وإمأ من قال بائها مخلوقة وانها غير عاقلة لكن الله غز وجل 
خلقها وجعلها دلائلّ على الكوائن فهذا ليس كافرا ولا مبتدهًا NR,‏ 
عو الذى قلنا فيه انه خطأ لآن قائل Je Lit lo‏ على التجارب 
فنا كان من اتلك التجارب طاعرا الى Aus za‏ ولإور ws‏ 

eG 2) 1 الفضل‎ . 














70 Schreiner, Beitr. =. Geschiehte d. tieol. Bewegungen im Ialim. 


طلوع القمر واستواثد وأفولد وامتلائد وف تير القمر ف 
قتل الدابة الدبرة اذا لاق الدبرة wo‏ وكتاثين فى القرع Ai,‏ 
السنوع لنموعا مع القمر صرت قرى وكتأيره فى الدملغ والدم والشعر 
as,‏ 5 الرطوبات وكتأثيرعا ld‏ 
السنانير غدوة ونصف النهار بالعشئ ونصف الليل وسائر ما يوجد 
zer Li‏ حك لا يبفعه ذو حش سليم وكل ذلك خلف A‏ عر 
وجل فهر خلق القوى وما يُتولد عنها ويُرجد بها كما قال تع 
فاحيينا بد بلدة Li‏ فاحيينا به الارض بعد موتها واخرجنا به من 
كل القمرات Li‏ به جنات وحب all‏ واما ما كان من تلك 
التجارب خارجا عمًا ذكرنا فهو دعاوى الا een‏ أحدها ان 
التجرية لا نص الا ‚Rh‏ كثير Sr‏ بدوامه Zei‏ التفوس الى 
9 بد كاضطرارنا الى Je fa ar‏ إن بقئ ثلاث ساعات 
u‏ الماء ماث وان أدخل يذه فى النار أحنترف ولا يمكن عذا فى 
القضاء بالنجوم لان النصب الدالة عندثم على الكائنات لا تعرد 
إلا فى عشرات الاف من السنين لا سبيل الى أن يصمح منيا Ryan‏ 
ولا الى أن, يباقى دولة تتراعى نلك الادوار ,2,100 ممقطوع به على 
بطلان دعوام ad‏ القصايا بالنجوم وبرعان EN‏ أن شزوطهم 
فى القضاء لا تُنكنيم الاخاطة بها اصلا من معرفة مراقع السهام 
[la]‏ ومطارج الشعاعات iss,‏ الذر. النيرة والغيمة والمظلمة 
ولاثار والكواكب البنيانية وسائر شروطهم ,التى. يقرون أنه لا يج 
القصاء الا تحقيقها' وترعان ثالث وقو أنه ما دام المعدّل فى 
اتعديل كوكب زلّ عنه سائر الكواكب ولو دقيقة ولا بدّ وفى هذا فساد 
القضاء باقرارع وبرعمان رابع وهو ظهور اليقين بالباطل فى 00 34 
bias‏ طبع رُحَل البرد واليبس وطبع المريخ A‏ واليبس وطيع 
البرك والرطوبة وهذه الصفات انما عى للعناصر التى دون فلك 8 
وبيس شىء منها فى الاجرام العلوية انها خارجة عن نحل خوامل هذه 























‚Schreiner, Belt. s. Geschichte d, Hol, Bewegungen im Islän. 1 





الصفات والاعراض لا يتعدّى حواملها وللوامل لا يتعدى مواضعها التى 
رقبها الله فيها وبرعان خامس وهو طهور كذبام فى BE‏ الارض على 
البروج والدرارى ولسنا تقول فى .المدن' التى RK‏ فيها بحوى أن 
جناءها كان فى طالع كذ :والقصاء(ة كذلك فى الاقاليم والقطع من 
الارض التى لم يتقدم كوي بعضها كو بعص RSS‏ فيما عليه بنوا 
قصايام فى النجوم وكذلك Arnd‏ أعضاء ليسم والغلؤات على N‏ 
إيضا وبرعان سادس ان نوعا وانواعا من انواع لخبيوان 08 شا فيها 
الذبع فلا يكاد يموت شىء منها الا مجبوحا Ads‏ ولحمام والضأن 
والمعز والبقر الثى .ى غايلا الشؤوذ ونوعا وانواعا لا تكاد. Hayes‏ ختف 
أنوفها كالحمير:والبغال وكثير من السباع وبالضرورة يدرى كل أحد 
os Li‏ تستنوى أوقات ولادتها فبطل قصاوٌم بما يوجب الموت الطبيى 
وبما يوجب الكرعى لاستواء جميعها فى الرلادات واخائلافها فى انواع 
المنايا وبرعان سابع 25 UI‏ نرى لخصاف اشياء فى سكمان الافلهم الاول 
وسكان الاقليم السابع ولا سبيل الى وجوده البئة فى سكان 

الاقاليم ولا شك ولا مرية فى استنوائهم فى اوقات اللادة فبطل يقينا 
las‏ بما يوجب لخصاف وبما لا يوجبه بما ذكرنا من 'تسازيعم فى 
اوقات التكون والولادة واختتلافم فى لملكم ويكفى من هذا ان كلامقر 
ى كلك دعوى بلا برفان وما كان فكلا فهر باطل مع اختتلافم فيما 
يرجبه لمكم عندم ولف لا يكون abi ON)‏ وليضا فان 
المشاعده توجب انا قاذرون غلى ENTE‏ أحكامض مثى أخبرونا بها 
فلو كان حقا Lin,‏ ما قدر Ust‏ على خلافها واذا امكن خلانها 
فليسى حقا Zub‏ انها تخرض als‏ بالخصاء Zeil; Opal‏ 
والنظر فى الكتف والرجر [1118] والطيزة Als‏ ما يدعى اعله فيه 
لذ بلا شك وما يخصى مأ شاعدناة وما go‏ عندنا مما 
حققه be‏ من التعديل فى الموالن والمناجات tz‏ السنين لأ السنين قم 


00 لوقصم .هم رو‎ ml. 








72 Schreiner, Beitr. .د‎ Geschichte d, theol. Bewegungen im Isläm. 


er 





ash‏ '#حفيف تلك التجارب فى كل ما ذكزنا لصدقناها وما يبدوا 
منها ولم يكن ذلك هلم ايب لأن ككل ما قام عليه دلبيل من خاط 





أو كاتف أو زجراو نظير فليس غم الوصبم وجه كل ذلك وانما الغيب 
وعلمه فهوان يخبر المرء بكائنة من الكائنات دون صناعة اصلا من 
as‏ مما ذكرنا ولا من غيره فيصيب لز والكلى وهذا لا يكون 
آلا لنبئ وقو معجزنا Ai‏ وإما الكهانة Ab‏ بطلت بمجىء النبى 
صلعم فكان هذا من اعلامه وآياته وبالله تنع الترفيف» 


1 
Aus den Schriften des Ibn Tejmtja, 
"(Yl. DA, LA, 5. 500, DABf, LM, 5. 516 


©) Aus HS. Wetzst. II, 1586. .العقيدة للموية‎ 

فاولائك الصابثون. الذين كائوالة اذ ذاك كائوا كقارا .95 BL.‏ 
مشركين انوا يعبدون الكواكب ويثبتون لها الهياكل ودذهب 
الثقات من عؤلاء فى الرب أنه ليس له الا صفاث سلبية او اضافية 
Kst‏ منهما وقم. الذين بُعث ابراعيم لقليل صلعم إليهم فيكون, 
المعد قد اإخذها عن الصابئة والفلاسفة وكذلك آبو نصر الغارابى 
دخل حران وأخذ عن فلاسفاتها واخذها لهم ايضا فيما ذكره الإمام 
احمد. nad‏ لما BU‏ الشينية بعص فلاسفة الهند فهم الذين 
ججحدون من العلىم ما سرى لممسيات(: فهذه أسانيد لهم ترجع 
الى اليهود والصابثين «المشركين والغلاسفة الصالين أما من الصابثين 
وما من المشركين ثم لما عرب 


. لمسنات .88  2(‏ .كوثوا .88 (1 

















الكتب الرومية فى حديد: SU‏ 


‚Schreiner, Beitr. z. Geschichte d. theol, "Bewegungen in شام‎ 73 


الثانية زاد البلاء مع ما ألقى الشيطان ى قلوب الصلال ابتداء من 
جتنس ما ألقاه فى قلوب اشبافهم ولما كان قى حدود المائة 1 
انتشرت عذه المقالة الى كان السلف يسمونها مقالة لإهبية بسبب 
بشر بن غياث المريسى وطبقتد كلام RN‏ مثل مالك وسفيان بن 
عيئة وابن المبارك وابى يوسف والشافعى واحيد As,‏ والفضييل 
ابن عياص وبشر AL‏ وغيرعم فى بشر المريسى هذا كثيرٌ فى ند 
وتصليله وهذه التاوزلات الثى ذكرها آبو بكر بن فررك فى كتاب 
التأويلات وذكرعا ابو عبد الله حم بن عمر الرازى فى كتابه الذى 
سماه تاسيس التقديس ويرجد كثير منها فى كلام خلف غيز EB‏ 
مثل ابى على لبائى وعبد لإبار ين احُمد الهمدانى وأبى للسين 
البصرى وابى الرقاء بن عقيل وابى حامد الغزالى Bay‏ ق بعينها 
التتأويلات a‏ ذكرعا بشر المريسى كتايد وإن كان قن يرجد 3 
فى كلام بعض عولاء رد التأويل وابطاله أيضا ولهم كلام حسن فى أشياه 
إذما يقبت ان عين ناويلاتهم .نز عين تاويلات المريسى ويدل على 
ذلك كتتاب الرنّ الذى ضبطم عثما, oa‏ الدارمى احد KEY‏ 
المشاعيز فى زمان البضخارى abe‏ كنابًا سماه ,5 عثمان بن ya‏ 
على الكائب'العنيد فيما افترى على الله من الترحيد حكين فيه 
عتذه التاويلاث بأغهانها عن بشر المريسنى بكلام يقتصى أن Ga‏ 
us‏ با eh,‏ بالمتقول والمعقول من عنؤلاء المتتأخرين الذين الت 
الهم ذلك من جهته كم رن ذلك عثمان بن سعيد بكلام اذا 
طالعة العاقل الذكى Ale‏ حفيقة ما كان عليه الملف وبين له طهور 
ua‏ لطريقهم ab‏ حجله من ختالفهم كم إذا رأى الاثم أثملة 
البدى قد أجبعوا على ذم المرر وأكترع كقروم أو صتلوم وعلم 
أن عذ! القؤل السازئ من غوّلاء النتأخرين عومذهب المزيسية ثبين 
البدى لمن يريد الله عدايته ولا حول ولا قرة الا بالل العلى الغظيم 

.لا يرجد am‏ 




















74 Schreiner, Beitr. د‎ Geschiehte d, theol, Bewegungen im Ialäm. 





والفتوى لا تمل البسط فى هذا الباب وانما ze‏ اشارة الى مبادىٌ 
الامور والعاقل يسير فينظر وكلام السلف فى هذا الباب موجود فى كتذب. 
كثيرة لا يمكن ان نذكر عنا الا قليلا منه مثل.كتتاب السنن EU‏ 
والابانة لابن بطةة والسنة لابى ذر الهروى N‏ لابى عمر Kal}‏ 
وكلام انى عمر بن عبد البر والاسماء والصفات للبيهقى. وقبل ذلك 
a Ka‏ الاصفهاقى ولابى عبد الله بن مندن وابى 
احبد العسال الاصبهانيين وقبل ذلك Ra‏ للخلال والترحيد لابن 
وكلام ابى العباس بن. شريع والرث على لجهبية لجماعة وقبل 
DIVERSE BET‏ الرحمن بن ابى حائم لعبد الله بن ايد 
والسنة لابى بكر الائرم Kl‏ لخديل وللمروذى ولابى داوك الساختياق 
لابن ابى شيبة والسئلا لابى بكر بن ابى عاصم وكتاب الزن على 
لجهمية لعيد الله بن دمن للجعفى يي البخارى وكتاب Ws‏ 
افعال العباب لابى عبد الله البخارى وتاب الرد على لجهمية لاديد 
بن سعيد الدارمى وكلام عبد العريز المقى صاحب الحيحة فى الزن 
على لمهمية وكلام معمر بن حماد لشزاعى كلام الإمأم احمد بن > 
وساف بن راعويد واشياء كثيرة وعنيدنا من الدلائل السبعية والعقلية 
ما لا يتسع عذا الموسع لذكره U‏ اعلم أن المتكلمين لهم شبهات 
مرجودة لكن لا يمكن ذكرها فى الفقوى ذمن نظر اليها وأراد إبائة ما 
ذكروه.من الشبم dl‏ يسيرٌ واذا كان Je‏ هذه المقائة Kl‏ التعطيل 
مأخرذا عن تلامذه المشركين «الصابثين واليهد فكيف 
مومن بل نفس عاقل ان يأخذ سبيل 259 المغصوب 
والصالين ويدع سبيل الخين أنعم الله Aula‏ من النبيين والصديقين 
.والشهداء والصالحين» 
la‏ عبن اللد.بن بطل فى KUN‏ باسناد ga‏ .281.88 
عن :عبد العزيز تبن عبد الله بن al‏ سلمة. الماجشون 95 أحد.. 
Aus,‏ .88 (1 




















‚Schreiner, Beir. =, Geschichte d. Ueol. Bewegungen in Tolim. 75 


أثمة السدينة الثلاثة. الذين عم مالك وابن. الماجشون «ابن ابى 
ذتب وقد ستل فيما جحدت بد 
سنت فيما Hass] ul‏ ومن خالفها فى صفة الرب العظيم الى 
فاقى .عظمته الوصف والتقدير «قلّت الألسن .عن تفسير Nie‏ 
push,‏ العقولٍ [848] دون معرفة قدره ردت ac‏ العقولٍ فلم جد 
مساغا فرجعت خاسئة وعى حسيرة Lil‏ أمروا بالنظر والتفكر فيما 
GE‏ بالتقدير وإنما يقال كيف لمن لم يكن مره قم كان أن الذى 
لارجسول ولا بزول.ولم يزل وبيس لع مل دام لا بعلم كيف عو الا عو 
كيف يُعرف قكر من لا( مبدا له ومن لم Dan,‏ ولا يبلى ويف 
يكون لصف ثىء منم جل أو منتهى يعرفه عار او دان قدرته sl‏ 
على أنه للق المبين لا حش أحق منه ولا ثىء أبين منه MS‏ 
على عجر العقول عن det‏ صفتد عبرها عن be‏ صفلا . أصغر 
nase‏ لا نكاد ثراه صغرا حول ويزول ولا بيرى له pe‏ ولا بصن لما يتاقلب 
به وجنتال من alte‏ اعصل بك واخفى عليك. مما ظهر من سمعم 
وبصره SLR‏ أحسن الخالقين وخالقهم وسمّد BL‏ وريهم ليس 
كمثله ثىء وفو السميع البصير اعرف رحبي اللد غناءك عن تكّف 
صفة ما لم يسف الرب من audi‏ يعتجزك عن معرفة قدر ما hy‏ 
منها اذا لم تُعرض قدر ما وصف,فذما يكلفك. علم ما لم يضف ل 
يسدق بخذلك على شىء.من, طاءائه او نرج 
Us‏ الذى ann‏ ما وصف الرب من نفسه Was‏ وتكلًّا قد اشتهونه 
الشياطين فى الأرص فصار مستدلا aan‏ على جحن ما وسف الرب 
وسمي به نفسّه بأن قال لا بد إن كان له كذا من ان يكون له كذا 
فغمى عن البهن A‏ وجحد ماسمّى الرب عن نفسه بصمت Ol‏ 
عما ل يسم منها فلم يزل dl‏ له الشمطان حتى جحد قول الله عو 
وجل BED] Ada Yun‏ ناصرة إلى LG,‏ ناطرة فقال لا يراه SI‏ بم 
DES. Bm. 3( Sue 75, 39:‏ 




















76 Schreiner, Beitr. بع‎ Geschichte d, theol. Bewegungen im Islm. 


القيامةة Hall,‏ افصل كرامة اللد التى أكرم الله بها أولياءه يوم القيامة من. 
النظرالى وجهه ونصرته PU]‏ فى مقند صدق عند ملي مقتدر قد قض 
أن لا يموتون فم بالنطر اليه ينظرون الى أن قال WR)‏ جشون» 
وربما جحد روية الله يوم القيامة إقامة للحجة الضالة المضلة لأثه 
قن عرف اذا تحجلى لهم يوم القيامة را من ما كانوا فيد قبل ذلك 
مومنين وكان له جاخدا وقال المسليون يا رسولٍ الله عمل نرى U,‏ 
ققال رسول الله صلعم عمل تعمارون فى روياة الشمس لئْس دونها ir‏ 
قالوا لا قال فهل تضارون فى روية القمرليلة البدر ليش دوئة سصناب: 
الوا لا قال فلكم ترون ربكم ذلك وقال رسول” الله صلعم RUSS‏ 
النار > CR au‏ قدمّه فيا فتقول قط قط وينزوئ GE Lanz‏ 
بعض وال( لثابت بن قيس لقد دك الله مما'فعلين بصيفك KUN‏ 
وقال Las‏ بلغنا ان الله ليحك من ذلكم(! وثنوطكم وسرعة اجايتكم 
فقال له رجِلٌ من العرب ان ربنا ليحك قال نعم قال لا تعدم من 
رب يصحك خيرا فى لباه لهذا مثا لم خصه وقال الله نع وقول 
السميع البصير واصبر لحكم ربك فانك باعيننا وقال ولتصتع9 علي 
عيّنَى وال ما منعى ان تسجد لما خَلقت son‏ وقال والارض(* 
Una‏ فبصنه يم القيامة والسموات مطريات بيمينه سبنحاذة وثعالئى 
عمًا يشركون فواللد ما ib‏ على عظم ما by‏ من نفسه ونا Br‏ 
الاسغرٌ نظيرعا (منق) عند ان ذلك الذى القى فى ردّثم 
[5] وخلق على معرفة قلربهم قبا وصف الله من نفسه فسناه على 
lad‏ رسوله سمينا كما al‏ ولم منه صفة ما سواه لا هذه 
ولا هذا لا se‏ ما وصف ولا نتكلف معرفة ما لم يضف» اعلم 
رحمى الله أن العصمة فى الحين أن تنتهى فى الدين حيث ET‏ 


DE 9) Vol. Al-Buchir, Tauhld, Nr. 2. 
> 2) Val Aldarhe, Muchtapr tadkiat a-Kurfabl, 8. 91. Golden, Die 
Zählrten, 8. 108. 38.0. 9) Sure 39, 48. 
9) Saro 20, 40. 7) Sure 38, 75, 9) Sure 30, 61. 





























Schreiner, Beitr. z. Geschichte d. Ueol, Bewegungen im Ieldm. 77 


اوز ما قد SAL‏ من قوام الدين معرفة المعروف 






ارث علمه الأمُلا فلا. تضافن فى ذكره وصفته من 
ربك ما وصف من نفسه عيبا ولا تكلفن لما وصفد لك من ذلك 
قدرًا وما ألكرته نفسك ولم تجد ذكره فى كتاب ربك ولا فى لملديث 
عن نبيئ من ذكر صفة ربك فلا als‏ عليه بعقلئ ولا تصفه 
جلسانك wor,‏ عند كما صرت الرب عند من نفسه فان تكلفى 
المعرقة ما لم يصف من نفسه كإثكارك ما ودف منها فكما عَظْدَتُ 
ما جحد لجاحدون ميا وصف من نفسه فكذلكى أعظم تكلف ما 
وصففب الواصفون مما لم يصف منها فقدوا لله عز وجل المسلمون 
الخين يعرفون المعروف بمعرقتهم يعرف وينكرون Als Kal‏ 
ينكر فيسمعون فماوصف3 الله به نفسه من هذا فى كتابه وما Aal‏ 
مثلهم عن نبيّه فما عرص من ذكر عذا وتسميئته قلبُ مسلم ولا 
تكلف صفلا قدره ولا تسمية غيره من الرب مؤمن وما ذُكر عن رسول 
الله صلعم انه سمّاه من صفة ربه فهو بمنزلة ما سمى ووصف الربٌ 
تنع من نفسه والراسضخون فى العلم الواقعرن حيث انتهى عليهم 
BERN‏ الواصفون لربهم مما وسف من نفسه التاركون لما ترك من 
PASS‏ ينكرون صفة ما vera‏ منها جحدً! ولا يتكلفون وصفه بما 
لمم يسمى تعمّفا لأنَ للف ترك ما ترك وتسميه ما سمى ومن ينيع 
غير سبيل الموؤمنين نؤله ما تون ونصله جهنم وساعث(* مصيرا )0( وهب 
الله لنا ولكم حكمًا La,‏ بالسالححين وهذا كلد كلام آبن الماجشون 
الامام فتدبره وأنظر كيف wi‏ الصفات ونفى علم الكيفية مراف 
الغيره من الاثمة وكيف أنكر على من نفى الصفات Sl‏ يلزمه من 
LE‏ كذا وكذا كءا تقوله لإهمية انه يلزم أن يكون -جسها او عرضا 
خيكون حدثاء 





.وسات US.‏ . .فاوصف .88 (1 





78° Schreiner, Beitr. z. Geschichte d. theol. Bewepungen im Isläm. 


Aus HS, Wetzst. II, 1588. العقيدة التدمرية‎ 

والغريف الثالث نفوا هذا Ihn,‏ كالقرامطة الباطنية BL. 9b.‏ 
والفلاسفة اتباع المشائين وأصرهم من الملاحدة الذين ينكرون حقائف 
ما اخبر الله به عن نفسه وعن الوم الآخر أن كثثيرا منهم جبعلون 
الامر والنهى من هذا الباب فيجعلون الشرائع المأمور بها وللشظورات 
المنهى عنها لها تأويلاث باطئة تخالف ما يعرقه المسلمون منها كما 
ينتاولون من الصلوات لشمس وصيام شهر رمضان وحم البيت فيتتاولون 
أن الصلوات لقمس معرفة اسرارعم وان un, pie‏ كتمان del‏ 
وحم البيت السفر الى شيرخام نحو ذلك من التأويلات التى يعلم 
بالاضطرار انها كذب واقتراء على الرسل صلعم Ay,‏ لكلام الله 
ورسولد عن مواضعه والحاد فى ايات الله a‏ يقولون الشرئع تلوم 
العامة دون لخاصة DIL‏ صار الرجل من عارفيام وفقياةع وموحديهم 
a‏ عده الواجبات رأباحوا له الشطورات وقد يدخل فى المنتسيين 
الى التصرف والسلرك من يدخل فى هذه المذاعب ,0959 الباطنية 
الملاحدة عم الذين أجمع المسلمون على انهم اكفر من اليه 
والنصارى: 

توغ عله b) Aus Ibn Tejmtjas Iktida’ al-girät‏ 
HS. der königl. Bibl. zu Berlin, cod. Sprenger 718, Ahlwardt, 2084.‏ 
واما الاعياد المكانية فتنقسم ايضا كالزمائية ثلثة اقسام .458 BI.‏ 
[bb]‏ احدها ما لا خصرص له فى الشريعة dl‏ ما له خصيصة لا 
مى قصده للعبادة فيه وإلثالث ما تشرع العبادة فيه لكن لا 
يتخن عيدا والأقسام الثلائة جاءت الاثار بها مثل قوله ملعم للذى 

نجع بيرت أبها وكن من ET‏ للشركيي أو عيد بن اميم 
بنذرك ومثل قرلة صلعر لا تتخذرا قبرى عيذ 
ومثل نهى عمر عن اتضخاذ آثار الانبياء اعياذًا كما سنذكره ان 
































3) Vol. Al-Gazält, Munkil, ed. Mejmantia, 1908, 8. 28. 


‚Schreiner, Beitr. =, Geschichte d. ıeol, Bewegungen im Ielim. 79 


الله فهذه الاقسام: الثلثة احدها مكان لا فصل له فى الشريعة اصلا 
ولا فيه ما يُوجب تفصيله بل م وكسائر الأمكنلا أو دونها فقصد ذلك 
لكان أو قسن الاجتماع فيه لسلاة او دعاة أو ذكرٍ او غير ذلك صلال 
بك كم إن كان به بعص I‏ الكقّار من opel‏ أو التصارى أو غيرقم 
صار اقبح gib‏ ودخل فى هذا الباب وفى الباب قبله فى مشابهة 
الكقار وهذا.أنواع لا يمكن Leo‏ بحلاف الزمان فانم pa‏ وقذا 
الصرب أقبم من الذى قبله فان هذا يشبه عبادة EI‏ او عر 
ذريعة اليها او نوع من عبادة الاوثان ان عبادة الاوثان كانوا يقتصدون 
Ka‏ بعينها كتمثال عناك او غير تمثال يعتقحون أن ذلك يقرقهيم 
الئ الله وكانت الحلواغيت الكبار الغى Ads‏ اليها الرحال ثلثة UN‏ 
والعزى ومناة ...0 [468] ومن أراد إن يعلم كيف كانيث احوال 
المنشركين فى عبادة el‏ ويعرف حفيقة الشرك الذى AD‏ الل 
وانواعه حتى يقبي لد تاويل القرآن ويعرف ما كرعد الله ورسوله فلهنظطر 
سيرة النبى صلعم واحوال العرب فى زمانه وما ذكره الأزرق فى اخبار 
مكة وغيره من العلماء ونا كان للمشركين شجزة يعلقون عليها أسلحتقع 
ويسمونها ذات انواط فقال بعض الناس لرسول all‏ صلعم يا رسولٍ AN‏ 
اجعل لنا ER‏ انواط كما لهم ذات انواط ففال إلله اكبر قلقم كما قال 
قوم مومى اجعل لنا الها كما لهم الهلا( انها السنن لتركبن سنن من 
كان قبلكم وانكر gabe ill‏ جرد مشابهتم للكفار فى اتخاذ شجرة 
يعلقون عليها معلقين عليها (Sic)‏ سلاحم فكيف دما غراطم من ذلك 
من مشابهتي المشركين او مو الشرك بعينه فمن قصد بقعة يبرجو لخير 
بقصدها ول تساحب الشريعة ذلك فهر من المنكرات وبعضه اش من 
بعص سواء كانت البقعة شجرة او عين ماه او قناة جارية او جبلا 
أو مغارة وسوآك قصدها hand‏ عندعا او ليدعر عندها او ليقراً عندها 
أو ليذكر الله سبحانه عندها او لينشى wa wu Wie‏ 


Sure 7, 134. 














80 Schreiner, Beitr. بم‎ Geschichte d, theol, Beieegungen im Isldm. 


البقعة بنوع من العبادة التى لم يشرع تخصيص تلك البقعة به لا 
عينا ولا نوعا وأقبع من ذلك أن ينذر لتلك البقعة Uno‏ لتنور بد 
ويقال انها تقبل النذر كما يقوله بعص الصالين فان هذا النذر نذر 
معصية Aal;‏ العلماء لا ججوز الوفاء به بلعليه كفارة يمين عند 
كثير من اهل العلم من احمد فى المشهور عنه وعنه رواية 8 قولٍ 
ابى حنيفة والشافى وغيرها انه يستغفر اللد من هذا النذر ولا ثىء 
عليه والمسئلة معروفة وكذلى اذا نذر طعاما من الكُبز او غيره 
للحيتان التى فى تلك العين او البثر وكذلى اذا نذر ملا من EU‏ 
أو غيره للسدنة او المعجاورين العاكفين بتلك البقعة فان عأولاء السدنة 
فيه an‏ من السدنة النى [461] كانت للات والعزى ومناة ياكلون 
اموال الناس بالباطل ويصدون عن سبيل الله والمصجاورون غناك Ab‏ 
شبد من العاكفين الذين قال لهم ابرعيم للخليل امام لمنفاء صلعم ما 
عذه التمائيل الثى انتم لها عاكفون وقال أثرأيتم ما كنتم تعبدون 
اننم واباوكم الأقدمون فإنهم عدو لى الا رب العالمين والذين اجثار 
بيم موسى صلعم وقومه كما قال نع وجاوزنا ببنى اسرائيل البعسر فائوا 
على قوم يعكفون على اصنام لهم فالنذر لاولائك السدنة والمصجاورين 
ى هذه البقاع التي لا فصل فى الشريعة للمجاورة بها نذر معصية 
وفيه شبه من النذر لسدنة الصلبان والمجاورين عندها او لسدئة 
الابداك التى بالهند والمجاورين عندها ثر هذا المال المنذور اذا صرفه 
فى جنس تلك العبادة من المشروع مثل ان يصرفه فى عمارة المساجد 
أو alba‏ من فقراء المسلمين الذين يستعينون بالمال على عبادة 
الله وحده لا شريك له كان حسًاء فمن هذه الامكنة ما يظن اند قبر 
نئ او رجل de‏ او يظن اذه مقام له وليس كذلىك 
فأما ما كان قبرًا لم او مقامًا فهذا من النوع الثانى ,139 باب واسيع 
أذكر بعض اعيانه فمن ذلك le‏ أمكنة بدمشف مثل مشهد لأبى 
أبن كعب خارج الباب الشرق ولا خلاف بين اعل العلم ان أبى بن 











‚Schreiner, Beitr. =. Geschichte d. باصنلا‎ Bewegungen im Ilm. 81 


كعب انما توق بالندينة ل يبت بدمشف all,‏ اعلم 3 
لكنه ليس قبر ابى بن كعب صاحب dm,‏ الله صلعم بلا شك و1 
مكان ie‏ القبلى يقال ان فيد قبر عرد عليه المثلام :وماتعلميك 
اجدًا من ال العلم ذكر أن AT‏ مات بدمسف' بل قد.قيل 
انه مات باليمن وقيل بمكة فان مبعثه كان باليمن ومهيجر:: بعد 
علاك قومه كان الى مك فاما الشام فلا داره ولا مهاجره قنوته بها 
ولمال عذه مع ان امل العلم ل يذكروه بل ذكروا خلافه فى غاية 
البعد SS,‏ مشهد: خارج الباب الغربى بدمشف يقال انه قبر 
ببس القرى وما ecke‏ احدا ذكر ان أويسا مات بدمشف ولا هو 
متوجة اليها9 فان اويسا قدم من اليمن الى أرض العراف وقد قيل 
أثم [47a]‏ قل بصقين رقيل اند مات بنواخى ارض فارس وقيل 
ذلك فاما الشام فما ذكر اناه قدم اليها Was‏ عن المبات بها ومن ذلك 
أيضا قبر يقال اند قبر ام سلملاً روج الثبى ضلغم ولا خلاف انها رضى 
الله عنها مانت بالدينة لا بالشام Ay‏ تقذم الشام ايضا فان ام Radar.‏ 
زوج. النى ضلعم لر تكن تسافر بعد رسول الله سلعم بل لعلها أم 
سلماة اسماء بدت يزيط بن السكن الانصاريئة فان اقل الشامر كشهر 
ابن حرشب واحو كانوا اذا حدّقوا عنها قالوا أم سلملة وى بدت عم 
معان بن جبل وى من اعيان الصبخابيات ومن 'ذوات الفقه والدين 
(منهن) إو لعلها أمٌ سلمة امرأة يزيد بن معاوية ومو بعين فان 2" 
ليست مشهوزة بعلم ودين وما .أكثر الغلط فى هذه الاشياء وامثالها 
من جهذذ الاسماء المشتركة او المغيرة ومن ذلك مشهى بقافرة. مص 
يقال أن فيد.رأش لفسين رضى all‏ “عند abet‏ انه 'كانْ بعسقلا 
مشهد يقال ان فيد رأس لملسين .فكمل فيما 'قيل الراس من 'عناك 
الى مصر وقو باطل باتفاف اعل العلم لم يقبل lieg amt‏ الغلم 
أن راس لاسين كان بعسقلإن بل فيد اقوال ليس عذا! متها فاته 
0 الع 


Ba. Lt, 3 0 














82 Schreiner, Bei. =, Geschichte d, theol, Bewegungen im Isläm, 


حمل رأُسد الى قدام عبيد الله بن زياد بالكوفة حنى روى له عن 
النبى صلعم ما يغيظه وبعص الناس يذكر ان الرواية كانت امام يزيد 
or‏ بالشام ولا يتبث ذلك فان الصحابة المسّين فى ذلك 
الحيث انما كانوا بالعراف وكذلك مقابر كثيرة لا سيما رجال معروفين 
قد علم انها wu)‏ مقابرعم فهذه المواضع und‏ فيها فصيللة ot‏ 
وان اعتقد AR‏ أن لها فسيلة TA‏ إن يكون قبراً ليجل 
مسلم فيكون كسائر قبور المسلمين ليس لها من لخصيصة ما سيم 
الجهال وان كانس القبور الصحكة لا ججوز Wil‏ اعياذا لا أن 
يُفعل فيها ما يُفعل عند هذه القبور المكذوية او تكون : 

صاع غير السنى فيكرن من القسم ai‏ ومن هذا الباب ايصا 
مواضع يقال أن فيها أثر الدى وغيره Wlan‏ منها مقام ابراعيم الذى 
بمكلا كما يقرله um‏ الجهال فى الصاضرة U‏ ببيت المقدس من أن 
فيها اثر من وطى رسولٍ الله صلعم وبلغنى ان بع A‏ يزعم انها 
من وطى الوب سبحانه وتعالى فيزعمون أن ذلك الاثرموتيع القدم 
وفى مساجد قبلى دمشف يسمى مساجد القدم AI‏ يقال ان ذلك اثر 
قدم مودى عم هذا باطل لا اصل لد A‏ يقدم مربى دمشف ولا ما 
حولها وكذلكى مشافد تصاف الى بعض الانبياء والصاحين بناه على 
اذه روى ف المنام عناك وروية النبى او الرجل الصالح فى المنام تنفعه 
لا يوجب لها فصيلة تفصل المنفعة لاجلها har Si,‏ باجماع 
المسلمين Lay‏ يفعل هذا وامثاله امل الكتاب وريما صور فيها صورة 
Al‏ صلعم او الرجل الصا او بعض اعصائد مصافاة 99 الكتتاب 
كما كآن فى بعص مساجد دمشف مسجد an‏ مسجد الكف 
فيه تمثال كف يقال انه كف على بن ابى طالب كرم الله وجهه حت 
عدم الله تع ذلك الوئن وهذه الامكنلا كثيرة موجودة فى اكثر البلاد 
وفى SET‏ منها مواضع كغار عن يمين الطريف دنس ذاعب من 
بدر ألى مكة يقال انه الغار الذى كان فيه النى صلعم وابو بكر 








‚Schreiner, Beitr. بع‎ Geschichte بك‎ Teol, Bewegungen im Isldm. 88 


وانه الغار الذى ذكره الله بقوله ثانى اثنين اف بجا فى الغارلة ولا خلاف 
بين اعل العلم أن عذا الغار المذكور فى القرّن انما موغار جيل 
كور قريب من مك معروف عند اعل مكة الى اليوم فهذه البقاع EU‏ 
يعتقد لها خصيصة كائنة ما كانت فان تعظيم مكان د يعظيد 
فان تعظيم الاجسام بالعبادة 
عندها أثرب الى عبادة الاوثان من تعظيم الزمان حتى ان الذى 
ينبغى جنب الصلاة فيها وان كان المصلى لا يقصد تعظيبها لثلا 
يكون ذلك ذريعة إلى تتخصيصها بالصلاة فيها كما ينهى عن الصلاة 
عند القبور المحققة وان ل يكن المصكّى يقصد الصلان لاجلها كما 
ينهى عن أفران Hast‏ وسور شعبان بالصوع وان كان الصاكم لا يقصت 
التخصيص بذلك الصىم فان ما كان Kyle‏ بالتتخصيص مع النهى 
عن ذلك ينهى عن تخصيصه ايضا بالفعل وما اشبه عذه الامكنة 
بمسجد الصرار الذى اسس على شقّاء [er [48a]‏ عار فانهار بد 
فى نار Nam‏ فان SE‏ المسحجد لما ga‏ صرارا وكفرا Wi‏ بين 
المومنين وارصادا لمن حارب الله ورسوله من قبل نهى الله نبيّه عن 
الصلاة فيه وامر بهدمه وهذه AHLEN‏ الباطلة اثما وشعيت مضاضاة 
لبيوت الله وتعظيما لما لم يعظمه الله وعكوفا على اشياه لا تنفع ولا 
I, Zus‏ للخلف عن سبيل الله وق عبادته وحده لا شريك لم 
جما شرعه على لسان رسوله صلعم تسليما وانضائه عيدا عو الاجتماع 
عندها وإعتياد قصدها فان العيى من المعاردة ER‏ بهذا الضرب 
لكدّه ليس منه Late‏ تُدَى لها خصائص لا تقبس مثل كثير من 
القبور الثى يقال انها قبر مودى او قبر صالم او مقام نجى او صالم وبحخو 
ذلك وقد يكون ذلك صدقا وقد يكون كذبا واكثر المشاعد التى على 
وجه الارض من هذا الصرب فان القبور الصحيحة والمقامات الصحيحة 
قليلة جذًا وكان غير واحد من اعل العلم يقول لا 




















من 





2) Suro 9,40. 9 Suro 9, 110 
5 





84 Schreiner, Beitr. z. Geschichte d. theol, Bewegungen im Isläm, 


الانبياء الا قبر ذبينا صلعم وغيره قد يقبت غير 8 ايصا مثل قبر 
أبراعيم لخليل عم وقد يكون علم ان القبر فى تلك الناحية لكن يقع 
الشك ف عمنه ككثيرمن قبور السحابة التى بباب السغيرءن دمشف 
غيرت هرات فتعيين قبر اند قبر بلا أو غير لا بكلا يثبت 
ألا من طريف خاصة وان كان لو ثبس ذلك ف يتعلف بده حكم شر 
ما قد احدث عندها ولكن الغرض ان نبين عذا القسم الاول وو 
تعظيم الامكنة التى لا خصيصة لها اما مع العلم بانه لا خصيصبة لها 
أو مع عدم العلم بان لها خصيصة أذ العبادة والعمل بغير علم منهى 
عند كما ان العبادة والعيل بما يخالف العلم منهى عذه ولوكان ضبط 
#ذه on‏ الدين لما اعمل وما ضاع عن الاملة المحفرظ دينها 
المعصومة عن La‏ وأكثر ما تجد لملكايات عن سبيل الله وقد جك 
من لملكايات المتعلقة بهذا عند السدنة والمجاورين لها الخين.ياكلون 
اموال الناس بالباطل ويصكّون عن سبيل الله وقد جك من ARE‏ 
التى فبها ناثيرمشل أن رجلا دعا عندها. فاستجيب له او تخر لها إن 
قصى all‏ حاجته فقسين حاجته ey‏ هذه الامرر كانت تعبد 
الاسنام فان القوم Ya‏ احيانا يخاطبرن من الاوثان. وربما تقصى 
حواتجيم اذا فصدوما وكذلكى [480] ججرى لامل الانداد من امل 
الهند Pads‏ وربما قيسست على ما شرع الله تعظيبه من بيده اللدجرج 
ولنجر الاسون الذى شرع استلامه وتقبيله كاه يمينه واللساجد N‏ 
& بيوتد وانما عبدت الشمس والقمر بالقاييس وبمثل غذه الشبفات 
حدث الشرك فى اغل الارص وقد صتم عن النبى صلعم انه نهى عن 
النذر وقال انه لا يأى بخير وانما يستضرج بد'من لخير فاذا كان 
نخر الطاعات المعلقة.بشرط لا فائدة فيه ولا de‏ باخير فما الظن 
بالنذر لما لا يضر ولا ينفع اما اجابة الدعاء فقد يكون شيبه 
اضطرار الداع My‏ وقد يكون arm‏ جرد Ar,‏ الله له وقد يكو 
alas Lat‏ الله لا لاجل دعائه وقد يكون له اسباب اخرى وان كانت 




















‚Schreiner, Beitr, .د‎ Geschichte d. theol. Bewegungen im Islim. 85 


u فى حف الداى طنا نعلم أن الكفار قد يستجاب له‎ ru 
ينصرون ويعافون مع دعائهم عند اوثانهم وتوسلهم بها وقد قال‎ 
تع كلا نيل عولاء وهأولاء من عطاء ربك وما كان عطاء ربك حظورا‎ 
وقال تع وانه كان رجال من الانس يعوذون برجال من لمن فزادوعم‎ 
رعقا. واسباب المقدورات فيها امور يطول تعدادها ليس عذا موضع‎ 
تفصيلها وانما على لكلف إتباع ما بعث اللد بد المرسلين والعلم بان‎ 
فيه خير الدنيا والاخرة ولعلى ان شاء الله ابين بعض اسباب عذه‎ 
اللناثيرات فى موضع اخر النوع التاق من الامكنة ما له خصيصة لكن‎ 
من العبادات غنحه فمن‎ By Mall عيذا ولا‎ WEHT ai لا‎ 
عذه الامكنة قبور الانبياء والصاين وقد جاء عن النبى صلعم‎ 
nal وخصرصا وبينوا معنى‎ Ligen عيذا‎ WÄRS والسلف النهى عن‎ 
فاما العبوم فقال ابو داك فى سئنه حدثنا احمد بن صالم قال قرات‎ 
على عبد الله بن نافع اخبرى ابن ابى ذويب عن سعيد المقبرى‎ 
قال قال رسو الله صلعم لا جعلوا‎ Min عن ابى غريرة رضى الله‎ 
بيوتكم قبورا ولا تجعلوا قبرى عيدا وصلوا على فان صلائكم تبلغنى‎ 
حيث كتئم صلعم تتسليما الخ“‎ 











m. 
Aus Tag al-din Ibn al-Subkt’s Al-fabakät al-kubrä. 
HS. der Loidener Universitätsbibliothek, 

وزعمت RL‏ فى واقعة ابن Gr}‏ أن الشيحخ ابا .7 ,11 

“ساق اراد ان يبطل Ad‏ لمنا وقع الفاتنة بين RL‏ والاشعرية 
وقام الشيخ ابر “حاف ” فى نصر ابى نضر بن القشيرى نصرةٌ AN‏ 
الأشعرق كاتب نظام النلك ى ذلئ كان من ذلك أن الشيع ابا 





2) Sure 17, 21. 2) Sure 72, 0, 
3) Siche über ihn Brockelmann رآ‎ $. 387. 





86 Schreiner, Beitr. ب‎ Geschichte d, heol, Bewegungen im Isläm. 


تحاف Sail‏ غصبه على للمنابلة وعزم على الرحلة من بغداك U‏ نال 
الاشعرى من سب A‏ دما نال ابا نصر بن القشيرى من 
اذادم فارسل لخليفة الى الشيج ابى اف يسكنه ويتخقف ما عنده 
تم كتب الشيج ابو اماق رسالة الى نظام الملك يشكو BE‏ 
يذكر ما نعلن: من ون ذلك من عادتهم ln,‏ المعونة 
في لم كنات الى يل بانكار ما وقع والتشديد على 
خصوم ابن القشيرى وذلك فى سنة تسع وستين وربعمائة فسكن 
الخال قليلا كم اخذ الشريف ابو جعفر بن أبى موسى ور شيخ 
أذاذاك وجماعته يتكلبون فى ul‏ ابى “حاف ويبلغره 
gt‏ بالسنتهم فامر لخليغة حجمعغ والصُلع بينهم بعد ما تارت Sur‏ 
فى ذلك un‏ عاكلة قُتل فيها نحو من عشرين re‏ 
وسكن الامر اخذ WR‏ لمنابلة يشيعون ان الشيخ ابا "حاف تبر من 

مذعب الاشعرى فغصب EU it‏ ا 
اتسكينه وكاتب نظام الملك فقالت لمنابلة أنه كتب يسأله فى ابطال 
مذعيع ور يكن a‏ السورة وإذما كاتب يشكو أعل RR‏ 
فعاد جراب نظام املك Kid‏ سبعين وإربعائة إلى الشين باستجلاب 


























الشيخ ابو تاق قالوا ومن كتتاب نظام الملك الى الشيح وإفه لا 
En‏ اتغيير المذاعب ولا نقل أعلها عنها والغائب على تلك Aa‏ 
مذفب إجبد رجه معريف ie‏ الاثمة وقدركه معلوم فى الست 

كلام طويل سكن به جاش )> (le‏ الشيح وأنا لا أعتقد أن الشيخ 
أراد إبطال مذعب الامام At‏ وليس الشيح من يُنكر مقدار هذا 
الامام لجليل ara‏ على alt le‏ من العلم والدين Y‏ مقدار A‏ 
من اصعابد اهل السنة والورع وانما انكر على قوم عزوا انفسام اليه وهو 
منهم برىٌ واطالوا السنتهم فى سب الشيخ ابى لسن الاششعرى وكو 





‚Schreiner, Beitr, z. Geschichte بك‎ theol, Bewegungen im Ialim. 87 


كبير اعل السنةة عنده وعقيدته وعقيدة الامام احمد رضى الله 
عنهما واحدة لا يُشك فى ذلك ولا يرتاب بد ويه صرح الاشعرى فى 
تصانيقه وكور غير ما مرة. 
وكان يكون بينه (يعنى الأمام مخر الدين بن عساكر) .851 ,2 
ee‏ 
كان لا ان يأقموا بالوقعة 
ليم ,إل رض مر بالشيع الويف بن قدامة9 فسلم فلم يرد المونف 
السلام فقيل له فقال إذد يقول بالكلام النفسى وانا ارن عليه فى نفسى 
u‏ هذه لملكاية نهى مع ما ثبت عندنا من ورع el‏ 
مانا الدب ee‏ ذلك لا يكفيه جواب سلام 
بير فخر الدين لا يسادف جواب 
جا وار ال ae‏ 
الموذف ولعل هذه لملكاية من ختلفات متاخرى المشرية وجدت 
بخط لمافظ صلاح الدين خليل بن كنكلدى العلاثى رجد اللد 
رايت بخط الشيم شيس الدين GA‏ انه شاعد بخط سيف 
الدين احيد بن المجد المقدسى لما دخلت بيت المقدس lt,‏ 
اذ ذاك فيه وجدت مدرسة قريبة من ll‏ فقلى اظتها الصلاحية 
والفرني بها يوذون المسلمين ويفعلون العظائم فقللت سبصحان الله 
يرى أي ثىه لان فى هذه المدرسة حتى أب بها حنتى Sun,‏ 
الى دمشف فحُكى لى أنّ الشيج ثخر الدين بن عساك ركان يقر 
بها المرشدة فقلت بل ف المصلةة 1« ما نقلته من خط العلاعى رجه 
الله ونقلت 83 من خطه ايضا وقذه العقيدة المرشده جرى قائلها على 
منهاج القويم والعقد المستقيم واصاب فيما ذه بد الع 
على جواب S‏ 
انومرت وذلك بعيكد من الصحة أو باطل لان المشهور ان ابن تومرت 
. ونقلتد .58 (3 .8.208 ,1 US. win}. 9) Vol. Drockelmann‏ (1 














وان كان ذلك منه لأنه يرى 








88 Schreiner, Beitr. z. Geschichte d. Yıeol, Bewegungen im Isläm. 


ey‏ اصولهم وعذه مباينة لهم u‏ واطال العلاعى 
فى تعظيم المرشدة والازراء بشيضنا الذعى وسيف الدين بن المجد 
فيما ذكراه فاما دعواه أن أبن تومرت كان .معتوليا فلم يصيم عندنا 
ذلك ولأغلب انه كان all‏ حم العقيدة أميزا عادلا داعيا الى 
طريف لقف واما قول السيف بن الجد أن الذى Et‏ 





Last‏ فوبسبب 
أقراء المرشدة فمن التعشب البادر وهل الفاسن وقد A es‏ 
داخل المسجد الأقسى العظائم فهلا نظر فى ذلك نعو بالله من 

الحذلان» 


89 


Zux Inschrift‘ von Behistän I, 63. 
von 
Ferdinand Justi. 


Im vorigen Bande der Zeitschrift 8, 592 wird die von mir 

im Grundriss der iranischen Philologie II, 426 versuchte Erkliirang 
dieser Stelle von Herrn Dr. Foy, dessen Arbeiten grossen Scharf 
erkennen lussen, einer ubfülligen Besprechung unterworfen, die 
mich zu einer kurzen Entgeguung voranlasst, Die schwierigen alt- 
persischen Wörter finden im babylonischen Text, keine Erklärung, 
weil dieser an der Stelle zerstört ist; nur für das Wort Aadına 
ist die Übersetzung „Haus der Götter* erhalten. Dieser Ausdruck 
giebt dio semitische Vorstellung eines „Tompels“ wieder, wihrend 
die Perser keine Tempel hatten, und hier daher nur eine heilige 
Stätte gemeint sein kann, ein eingofriedigter Platz, der zugleich 
م‎ Thingstütte war. Die susische Übersetzung, für die Ergänzung 
von Liücken im persischen Text von grossem Wert, kann zur Auf- 
klürung. oines dunklen persischen Wortes wenig beitragen, weil ju 
die susische Sprache mit Hilfe der persischen Inschriften tberhaupt. 
erst konstruiort worden muss; man kann daher das Susische aus 
dem Altpersischen, nicht dieses aus jenem erkliiren. . Here Foy 
verfügt daher bei’ der fraglichen Stelle über kein anderes Hilfs- 
mittel als seine Vorgänger, nämlich die Etymologie, welche, um 
einleuchtend zu sein, eine Stütze an geschichtlichen oder archko- 
logischen Gesichtspunkten haben muss. Er hatte seine eigne Er- 
klüvung schon Zeitschr. 50, 182 zu verteidigen gesucht, und dass 
ich diese gelesen hatte, kann er aus der Anführung seines Namens 
im Grundriss IL, 417, Note 8 erschen. Da ich mich in meiner 
Laufbahn als Gelehrter sehr oft überzeugt habe, dass wir alle der 
Schwachheit des Irrens unterworfen sind, so habe’ ich nie hartköpfig 
meine eigenen Fehler verteidigt und habe den Grundsatz befolgt, 
den Namen eines irrenden, aber von aufrichtigem Streben beseelten 
’Fachgenossen nicht preiszugeben und einfach das von mir für besser 
‚gehaltene m sagen in der Hoffnung, dass die Wahrheit sich in der 
‚Folge Bahn brechen werde. Dass Herr Foy ebenfalls irren kann, 
Inssen die mehrfuch von ihm selbst eingestandenen Fehler erkennen, 
z. B. stehen Zeitschr. 50, 188 auf Einer Seite drei -Widerrufe, 






































90 Justi, Zur Inschrift von Behistän. 


Zeile 19. 35. 42. Vielleicht hat er die Unterlassung ihn bei der 
Erklärung der Inschriftstelle zu nennen, für Bosheit oder Hochmut 
‚gehalten, denn er ist offenbar sehr verstimmt gegen mich. Seine 
Erklirung des Namens Gobryas, den er Gaubruwa liest und „der 
Kuhbrauige* übersetzt (Zeitschr. 52, 599), muss ich, da ich mir 
die Augenbrauen einer Kuh nicht vorstellen kann, ablehnen und 
„noch immer* den Namen Gaudaruwa lesen und nach Sinn und 
Etymologie dem griechischen Boupop#ög gleichstellen. Die von 
mir Zeitschr. 51, 242 gegebene neue Lesung des Monatsnamens 
Thaigratscht, die allein eine einleuchtende Deutung ermöglicht, 
begleitet, er zweimal, 52, 129. 180, mit einem Fragezeichen, ohne 
Gründe für seine Zweifel oder eine bessere Erklärung vorzubringen. 
Dieses Fragezeichen möchte ich lieber hinter seine Behauptung 
setzen, dass Dareios I die altpersische Keilinschrift erfunden habe 
(5%, 597), denn dass tuppa-me in der susischen Inschrift „Schrift- 
system“ bedente, lüsst sich, wie mich mein Kollege Jensen unter- 
vichtet, wicht erweisen, ist vielmehr im höchsten Grade unwahr- 
scheinlich, da die übrigen sicher mit dem Nominalsuffix me gebildeten 
Substantiva lediglich Abstracta mit der Bedeutung von Eigenschaft, 
Wesen, Thütigkeit u. dgl. sind. Dass sie aber unmöglich ist, be- 
weisen die Inschriften des Kyros in Pasargade, nicht nur die seit 
1877 verschwundene über dem geflügelten Genius (sogenannten 
Kyrosbild) in der kleinern Ruine, sondern auch die identische In- 
schrift an den Pfeilern des Palastes, den doch nicht Kyros der 
jüngere, der fast noch als Knabe als Karanos nach Kleinasien kam, 
'erbant, haben kann, wie ebenfalls behauptet worden ist (Zeitschr. 
48, 665). Es ist doch unwahrscheinlich, dass ein Reich wie Medien 
und dann das der ültern Achoemenier ohne Denkmalschrift bestanden 
habe, nachdem die Nachbarn der Meder in Armenien längst Keil- 
inschriften auf ihre Bauten eingegraben hatten und Susiana mit 
Inschriften der Hapirtip angefüllt ist. 

Was nun die Erklirung der schwierigen Wörter in der Behistän- 
Tnsehrift betritt, so habe ich!) Auralja (hadätscharis übersetzt 
Qurch „des Volkes Versammlung‘, eigentlich „das Gehn zu der 
Versanmlung® (sauskr. sabhätschard, der zur Versammlung geht), 
und erklärt durch die Zusammenkünfte auf der &2sufäpe ,ويرك‎ 
‚dem Platz, wo die Adligen ihre Besprechungen hatten (Brissonius IL, 
©. 76). Der Magier musste, wenn er sich halten wollte, die Macht 
der „Hiuser‘, des Adels zu brechen suchen, der mit dem Könige 
dus aristokratische Reich regierte. Er musste diesem die Gelegen- 
heit, Verschwörungen gegen seine Usurpation anzustiften, abschneiden 
und verbot, die Versammlungen des Volkes; kära ist das Heer oder 
bewafinete Volk, dessen massgebender Teil der ritterliche Adel war. 
Das gemeine Volk suchte der Magier durch Vergünstigungen auf 
seine Seite zu bringen. Herr Foy belehrt mich, man könne nur 





1) Nach Darmesteters Voigang. 


Just, Zur Inschrift von Behistän. 91 


abätschari3 lesen, vor a könne A nicht ergänzt werden. Woher 
weiss er das? weil zufällig in dem nicht grossen altpersischen 
Sprachschatz alle mit Aa beginnenden Wörter auch mit dem A- 
Zeichen geschrieben werden. An sich ist doch denkbar und durch 
Formen mit und ohne A neben einander im Neupersischen, wie 
asteh, hasteh, hasta, chasta, awest, ast! Knochen; hamjan, 
altp. *hamjähana Gürtel; andäs, hanbas, .وله‎ "hambaza Gemahl, 
wahrscheinlich gemacht, dass das 7 bei seiner schwachen Artikulation 
vor @ so gut wie vor u ((A)u, awest. hu, wohl; (H)uwia neupers. 
chüzistän, Land der Uxier) ungeschrieben bleiben konnte; für d 
fehlt es unter den nur sechs Wörtern an einem Beispiel, denn 
izäwam , ist durch Zerstörung des Anfangs unsicher und vielleicht 
Mewem zu lesen. Für a aber ist ein zweites Beispiel Arkija- 
bauschna, welches vorn awest. haithja- enthält; ein drittes vielleicht 
‚Autijära, welches im Susischen mit dem Hauchzeichen Haotijarusch 
geschrieben ist. Dazu kommt, dass das von mir angenomniene 
Wort (h)ada in dem Namen Hubäspa wirklich vorkommt. 

Ferner hatte der Magier die Besitzungen des Adels, altpers. 
‚gasthäm, konfisziert, Dies Wort kann nicht „Leben® bedeuten, wie 
Herr Foy bestimmt, sondern ist wie das identische awest. لمن‎ 
ein Landgut oder Hof, daher hadhö-gaütha Hofgenosse; man vgl. 
"Wend. 18, 10 (28), wo der das Vieh bewachende Hund, der in 
Gaätha einbrechende Diebe oder Wölfe verscheucht, erwähnt wird; 
in 18, 42 (120) wird gaötha geraden vom Viehstall oder vom 
Pferch gebraucht. Endlich mänijam habe ich natürlich wie Herr 
Foy von mäna „Haus“ abgeleitet, aber nicht „Heimat“ übersetzt, 
denn es ist als Adjektiv wie olxtzoy gebildet, aber mit der Be- 
deutung von olx&rng oder olxtug; es sind also mängja, womit wahr- 
scheinlich das kretische ung, Sklaven, identisch ist, die Leute, 
über welche der Dihkän und adlige Örossgrundbesitzer gebietet 
und mit denen er zum Reichsheer stösst, auf denen daher seine 
angesehene Stellung im Reich beruht. Die Worte stehen im 
Singularis als Colleotiva gefasst, wie wir übersetzen könnten „das 
Besitztum, die Dienerschoft, Hof und Haus nahm or ihnen“. So 
habe ich den der Lage der Sache angemessenen Sinn gewonnen, 
dass Dareios die von dem medischen Magier zerstörten heiligon Plätze, 
wo man dem Aurumazdä (Zeig, Herod. 1,181) unblutige Opfer 
brachte, hergestellt habe (der Magier duldete nur Feuerhäuser und 
Altüre in dunklen Riumen, weil das Feuer nicht von der Sonne 
beschienen werden darf), die dem Volke (den Aristokraten) ver- 
botenen Versammlungen wieder gestattet, die dem Adel konfiszierten 
Güter und die von ihm abwendig gemachten Gutsleute und Hinter- 
sossen den „Häusern® (with) wiedergegeben habo; von sieben Mit- 
gliedern dieser Häuser war ja der Magier gestürzt worden. Herr 
Foy tibersetzt: „ich erbaute wieder die Tempel (es giebt nicht 
einmal in Persepolis einen Tempel!), bewahrte dem Volke die 
Freiheit (ein griechischer, nicht persischer Begriff, selbst bei uns 



































52 Justi, Zur Inschrift von Behistan. 


erst nenern Ursprungs; pers. ملعم‎ ist ursprünglich „darin (im 
adligen Geschlecht) geboren“, im Gegensatz zum Unfreien und 
Hörigen), und das Leben (Gaumäta hat doch die Perser nicht um- 
‚gebracht, er hat ihnen vielmehr Aurch Stenererlass dus Leben ver- 
schönt, Horod. 3, 67), die Heimat (ev konnte doch die Perser nicht, 
aus Iran fortschaffen), und die Eintracht (uilldaische, ein schon 
Zeitschr. 50, 184 von Herrn Foy erfundenes Wort, welches wenigstens 
teidunaischa lauten müsste; es ist und bleibt لارام‎ oder ,لئام‎ 
Bartholomae, Grundriss $ 404). So sentimental schrieb nicht die 
Hand, die 19 Schlachten geschlagen, neun Könige gefangen und 
den Magier getötet hatte. 

Nur kurz sei auf die Art verwiesen, wie Herr Foy meine 
Erklärung von NAd zu zerpflücken sucht. In Wirklichkeit kann 
man dieselbe nicht für schlecht halten, denn sie erreicht: diejenige 
Wahrscheinliehkeit, welche in diesem schwierigen Gebiet überhaupt 
erreichbar ist. Ich habe die Beschreibungen des „Rinführers der 
Fremden® oder „Amnehmers der Gesuche bringenden® mit seinem 
Stabe bei den Alten als übereinstimmend mit den Skulpturen von 
Persepolis nachgewiesen, den Titel Stabfräger auf ungeswungene 
Weise in dem Worte wfhrör gefunden, dus ich wätkra-bara ge- 
lesen und mit einem englischen wand-Dearer verglichen habe, und 
io Aspatschana (Aspathines) den Chiliarch des Dareios erkannt, was 
auch Dr. Marquart zu derselben Zeit bemerkt hatte. Diese meine 
Erklärung, olıne Textinderung und nach den Lantgesetzen richtig 
bewerkstelligt, scheint mir trotz Herm Foys Kopfschütteln so sicher, 
wie es mit unsern Hilfsmitteln erreicht werden kann. 





93 


Hie und da. 
Von 
Fultus Oppert, 


Es wird Einem zuweilen recht schwer gemacht, seinen Einst 
zu behalten, trotz der Achtung, die man seinen Lesern schuldig ist, 
‚Auf meinen Aufsatz in dieser Zeitschrift (Bd. 52, 8. 2974), de: 
ie Nichtigkeit seines vermeintlichen Schaltkanons nachwies, hat 
Herr Dr. Fäuard Mahler geglaubt, er müsse antworten. Aber gogen 
ülle meine unabweisbaren und unwiderloglichen Gründe hat ex nur 
ein Argument geltend zu machen: „Ich entdeckte diesen Kanon 
1892 nach Christi Geburt“. Leid thun wird es Jedermann, dass er 
dieses nicht 2988 Jahre cher gethan hat: damals, nicht heute, hütte 
ex sich selber sagen müssen: „Wir zühlen jetzt 747 Jahre vor Christi 
Geburt: machen wir einen Schaltkanon“.” Dann wäre er für uns 
heute massgebend. gewosen 

Seine Entgegnung kann unsere Behauptungen nur bestätigen. 

Wer" die Arbeit des Herrn Mahler gelesen hut, wird anf- 
gefordert, mir einen anderen Gegenbeweis zu bezeichnen. Ein 
sonstiges Argument findet sich nicht, 

Meine ganze Aufstellung beruht auf Dokumenten: von diesen 
hat Herr Mahler kein einziges beseitigt. Ich habe nachgewiesen, 
duss ich von 980 Jahrosanfängen (von 747 bis 307) nur 151 kenne, 
und Anss 229 uns bis jetzt unbekannt geblieben sind. Ms wäre doch 
angezeigt, hier einige Fehler meinerseits nachzuweisen. Herr Mahler 
begatigt sich damit, auf einen von mir vor zehn Jahren bogangenen, 
seitdem berichtigten Irrtum, hinzuweisen, wo ich einer Mondßnsternis 
eine etwas längere Dauer zuerteilt, als sie wirklich gehabt. Un dieses 
Phiänomen aber handelt os sich nicht. Die von mir bezeichneten 151 
‚Jühresanfünge bleiben unangefochten; praktisch wäre es doch ge- 
wesen, wonigstens einen Fehler nachzuweisen, umsomehr, als diese 
151 Daten‘ den ganzen Kanon des Herrn Mahler demontieren. 

„Hie und da“ findet sich wohl nach Herm Mahlers Ge- 
ständnis ein Häkchen: der Ansicht bin ich auch, da man 
unter „hie und “هل‎ dreiviertel seiner Datumsangaben ver- 
stehen muss. 

Ein hie und da nicht eingehaltener Modus ist. sicherlich 
kein fixer. 




















9 Oppert, Hie und da. 


Andere werden entweder übergangen oder jeglichem antiken 
Zeugnis zuwider abgeleugnet. Dieses gilt von den Angaben, die 
uns die Keilschriften über die Frühlingsanfänge und über die 
Finsternisse hinterlassen haben. Aus diesen geht für jeden, der 
1892 nach Christi Geburt keine Offenbarung erlitten, klar her- 
vor, dass kein fixes Schaltsystem bestand. 1 

Wenn mun Herr Mahler in diesen Thatsachen einen. „Wider- 
spruch“ mit meiner Annahme findet, dass die Babylonier schon 
frühe die Gleichstellung der neunzehn Sonnenjahre mit 285 Mond- 
monaten kannten, so ist dieser Tadel für seine Logik kein Lob. 
Wenn die Chaldäer wussten, dass alle 19 Jahre der Anfang des 
Mondjahres gerade mit dem Aufgange der Plejaden zusammentraf, 
so beweist Dieses doch lange nicht, dass sie für jedes dieser neu- 
zehn Jahre eine fixe Norm hatten. Die Texte thun aber das Gegen- 
teil dar. Auch was Herr Mahler über meine Beziehungen zu 
Nabonassar behauptet, ist mir wie Andern nicht recht klar. Über- 
haupt geht der Autor des Kanons auf die eigentliche Frage gar 
nicht ein: er tut platterdings nichts, um die Richtigkeit seines 
Kanons darzuthun: er hat ihn aber 1892 nach Christo entdeckt. 

Ausserdem ist Herr Mahler auch recht neugierig. Er fragt, 
warum ich mich denn eigentlich in astronomisch-chronologische 
Fragen vertiefe? Ich will ihm nun antworten. Erstens, weil es 
mir gefällt, Zweitens, weil ziemlich sachverständige Leute behaupten, 
ich verstehe mehr von diesen Fragen, als Herr Mahlgr selbst. Drittens, 
weil Herr Mahler selbst so liebenswürdig war, mich damı auf 
muntern. Man lese eben, was er geschrieben hat (ZA. XI, 41), 
was er selbst citiert: 

„Jules Oppert gebührt das Verdienst, den Gebrauch der Saros- 
Periode, welchen wir bereits (?) bei Plinius (Hist. nat. II, 10, 56) 
erwähnt finden, auf Grund keilinschriftlichen Materials eingehend 
und wissenschaftlich beleuchtet zu haben!“ 

Diese Ermutigung nehme ich dankbar an und hoffe Dr. Mahlers 
Neugierde befriedigt zu haben. Wenn nun aber der Fragesteller 
bezüglich meiner Arbeit mich fragt, wie dann ohne einen fixen 
Cyklus diese Periode berechnet werden kann, so muss’ man doch 
über diese Naivetät staunen. Man konnte immerhin nicht allein. 
bis fünfe, sondern sogar bis 223 zählen, namentlich auch da. 
223 symodische Monate 10 Tage mehr sind als 18 Sonnenjahre. 

Die Entgegnung leidet an einem sehr grossen Mangel. Sie 
antwortet auf nichts. Unser Gegner glaubt ein System entdeckt: 
zu haben: man beweist ihm, dass kein System bis vor 867 v. Ohr. 
bestanden hat. Unser Interloquent musste also durch Dokumente 
dartbun, dass ein solches existiert hat Hat er auch mur den 
leisesten Versuch gemacht, dieses zu beweisen? Nein. Hat er die 
hundert Jahresanfüinge, aus denen die gänzliche Abwesenheit jed- 
weden Systems hervorgeht, geleugnet? Nein. 





Oppert, Hie und da, 95 


Die Thatsachen sind eben da, und unser geehrter Widersacher 
bestreitet sie nicht. Was hat er denn nun eigentlich gewollt, was 
will er, was wird er wollen? 

Herr Mahler giebt mir das Recht ihm zu sagen, dass or weder 
Geschichte noch Chronologie machen will. Er ist ein Logarithmen- 
rechner und das ist schr viel. Für seine 8014 Monatsanfünge hat er 
seinerseits das Recht, aufrichtigen Dank zu erheischen, den wir 
ihm nicht vorkümmern. 

Wäre der Tabellenautor Chronologe, so hätte er uns bei unserer 
wunden Stelle anfassen können, wenn sein System ihm dieses erlaubt. 
hätte. Ewald duzte ja den Papst in seinem Sendschreiben an diese 
er hätte mich fragen können: 

„Du citierst ein assprisches Datum für meinen babylonischen 
Kanon; wer giebt dir denn das Recht, vorauszusetzen, dass in 
Ninive und Babylon dieselbe Schaltordnung befolgt wurde, dass die 
üssyrischen Schultjahre immer mit den babylonischen_ zusmmen- 
fielen? Also, wenn auch die Sonnenfinsternis vom 27. Juni 1 
wirklich auf den 28. Tamınuz in Niniyo fiel, — woher weisst du denn, 
Auss es in Babylon nicht der 28. Sivan war? Die Astrologen in 
Ninive und Babylon konnten ja anderer Meinung tiber ‘die Hin- 
schaltung, sein.“ 

Und dieser Binwurf wäre sehr ernst gowose 
Denn selbst die Königsjahre zühlte man in Ninive anders wie 
Babylon. Freilich für unsere bekannten babylonischen 151 Jahre 
anfünge gab dieses dem Horrm Mahler nicht weniger Unrecht, 
aber der Einwurf ist berechtigt. Er selbst hat ihn aber aus 
gewissen Gründen nicht machen können, weil er eben ein fixes 
System annahm, und zweitens war diese Diskretion aus einem 
ündern Grunde auch sehr erklirlich: was man nimlich sagen will, 
























wirft mir vor, ich hätte soine Vorrede und seine 
andern Schriften nicht gelesen. Diesen Vorwurf verdiene ich 
reichlich. Ich benutze unseres Gegners nützliche Berechnungen mit 
vielem Danke, und handele hier wie die Biene: die 8014 Monats- 
anfnge sind Süssigkeit, aber die geschichtlichen Vorreden, Anlı 
tungen, Betrachtungen sind bitter. Einst las ich, jetzt nicht mehr. 
Die Begriffe, die der verdiente Arbeiter über Chronologie hat, geh 
‘von den meinigen weit auseinander. Es ist dieselbe Geschichte, di 
einst zwischen Heine und Hamburgs Göttin Hammonia spielte: „Die 
Göttin hat mir Theo gekocht und Rum hineingegossen, sie selber 
aber hat den Rum ganz ohne Thee genossen.“ Man muss Ge- 
schichte mit Chronologie geniessen, Herr Mahler aber geniesst. 
Chronologie ganz ohne Geschichte, was ihm gewiss nicht gut be- 
kormen kann. 

Man liest in den Berichten der Wiener Akademie 1885, 
p-940:. Die Finsternis des Abraham, die Finsternis des Jakob, des 
Josua, Moses und Nikodemus, die Finsternis des Sissera. In der 









96 Oppert; Hie und da. 


Genesis (XV, 5, 12, 17) bofieilt dor Herr dom Abraham, gen Himmel 
zu schen, denn seine Kinder würden so zahlreich sein, wie die 
Sterne amı Hinmel. Wie konnte aber der Patriarch die Sterne schen, 
da ja Tag war? Die Schwierigkeit, betroffs welcher Raschi- und 
Talmudstellen citiert werden, löst Herr E. M. durch die Annahme 
einer Sonnenfinsternis, Er bestimmt also die Zeit Abrahams auf 
den 8. Oktober — 1768! In Genesis XXVIIT, 11 heisst es: "Und 
‚Jakob kam an den Ort, und übernachtete daselbst, denn die Sonne 
war untergegangen‘. Dazu wird wiederum Raschi eitiert. Es hatte 
augenscheinlich gegen Abend eine Sonnenfinsternis stattgefunden, 
die den Tag verkürzt hatte. Alles dieses wird natürlich berechnet, 
und durch Logarithmen wird bewiesen, dass Jakob entweder den 
17. Februar 1601, oder den 30. Mai’1581, oder den 18. Mir 
(Jahrestag der Pariser Kommune) dort übernachtet haben muss. 

Wir’ schenken dem Leser mindestens einige Finsternisse, doch 
ist die des Sissra merkwürdig, dem im Buch der Richter (V, 20) 
heisst es im Lied der Deborah: 

„Vom Himnel warden sie bekämpft, die Sterne von ihren 
Bahnen wurden in den Kampf geschickt gegen Sissera‘. 

Also Sonnenfinsternis! Und sogar die vom 9. Oktober 1010 
v. Chr., was beilänfig gesagt jeder Geschichtsforschung ins Gesicht 
schlägt, 

kostet 1456 Berechnungen!‏ قوط 

Wir lassen die Propheten, wir haben mit Moses genug, und 
Jedermann wird fragen: 

„Warum verflacht sich denn: eigentlich Dr. Mahler in chrono- 
logische Fragen?" 

Et عمد‎ veges intelligite, eradimini qui judicatis terram! 

Man sieht also, dass Herr Mahler in Chronologie macht, und 
ubei ohme alle und jede Geschichte fertig wird. Deshalb habe ich 
seinen Vorwurf zu verdienen gesucht und von seinen Schriften nur 
‚die nützlichen 8014 Monatsanfünge-benntzt, mir aber die Entsagung 
auferlegt, seine vermeintlichen historischen Anseinandersetzungen 
durchzuschen. 

Um also zu resüimieren: Herr Mahler hat geglaubt, duss 
die Babylonier von 747 an einen fixen Schalteyklus besassen. Für 
seine Vermutungen hat er nicht einmal den Anfang eines Beweises 
angetreten. Durch assyrische Dokumente haben wir dargethan, 
dass dieses erst von 307 v.Chr. ab der Fall war, wie Strassinniers 
und Eppings Arbeiten festgestellt haben. 

‚ Aber Herr Mahler behauptet, diese auf Urkunden begründeten 
Arbeiten seien durch die seinigen, wie aus der Luft gegriffene, 
gegönstandslos?) geworden! Besagten Ausspruch habe ich leider 
nicht. ungelosen gelassen. 








3) Mierauf kann Horr Mahler auch gar nichts einsenden, dem ein 
sgener Einwurf würde sein eigenes System zerstören! Auch die Asspren, 


Oppert, Bie und da, 9 


Wir machen keineswegs ein Hehl daraus, dass des gechrten 
Geoditen technische Arbeiten uns von Wert gewesen sind, und das 
sie uns bei unseren Arbeiten willkommen waren. Einige Daten 
habe ich selbst verifiziert und sie richtiger gefunden als diejenigen, 
ie vorschiedene Chronologen aufgestellt hatten. So habe ich auch 
seine technischen Daten des attischen Kalenders mit Dank ver- 
werten könneh, obgleich seine Monatsabteilung falsch ist, aber der 
Vorwurf trifft nicht Herrn Dr. Mahler ), sondern die, die er irriger- 
weise für massgebend hielt. Auch seine Arbeiten über den ver- 
wickelten jüdischen Kalender sind zweckmissig und nützlich. 

‚Rufen wir nun unsererseits noch das letzte Dokument an, um 
den Gmadenstoss zu geben. 

In der jlngst erschienenen Collection of Assyrian deeds ‚von 
Herrn Johns in Cambridge Nr. 58 findet sich كله‎ einziges Datum 
eines Schaltmonates, Ans am 21. Vendardes Eponymus Atriel (678/672). 
Es ist, nach Horm Mahler selbst, dus Jahr 75 dos Nabonassar, 
also des 4. Oyklus 18. Jahr. Nach dem orfundenen Kanon war 
aber dns Jahr 16 (nicht 17) und 19 ein Schaltjahr, das Jahr 18 
ein gemeines. Nach seinem System hat dieses Jahr im Wiener 
Kanon zwölf Monnte von 073 bis 072 Wen sollen wir harm- 
losen Menschonkinder nun glauben, den vereidigten Zeugen Akhi« 
تسق‎ und Nabu-Sar-usur oder Herrn Dr. Fduird Mahler? 

Und wie war es anderthalb Jahrtausend vor Nabonassor, zur 
Zeit dos Königs Abasıı (2801—2270), wo wir schon den 20. Veadar) 
erwähnt finden ? 

Es hapert üb 
dio aber altbabylonlsche Texte koplerlen, kannten den Saros von 223 Mond 
also nach Herrn Mahlers Logik müssen auch sio oin ممع‎ System 
Nun war aber Amarhaddon, wo sein Grosvater Sargon, zuglale 
Ninlve und Babylon, und unter Assarhadden fällt die Eponymie v 
Zwei Schaltsystamo haben aber Sargon und Assarhadden sicherlich nicht ge- 
Quldet, sondern ie hätten den 2698 Jahre vor 1893 nach Christo von Eduard 

durchgeführt, Diesen Schema 
‚m 2698 Jahre nach 747 vor 

















all, nicht hie und da! 




























aber hatte das Unrec 
Christo wioder aufgefunt 

9) Ich habe der Verbindlichkeit auch {in meinem „Alexandre A Babylone“ 
Ausdruck gegeben. Die Verantwortlichkeit tif die Chronologen, dio sich mit 
grlschischer Zeitrechnung beschäftigen, chos die griechlschen Klassiker zu b 
Fücksichtigen, und diejenigen, welche ala einen Glaubenssatz aufstellen, Motons. 
System sel nicht sofort eingoführt wor plung, zu deren Gunsten 
sich. in keinem Teste und In kolnor Inschrift auch nur dio lelsosto- Begründung 
Andet, 

2 Gara in dor modernen Form (BA, 
vorher, Samslluna, Jahr 29, (2310) ist von 
is Rode. 




















16-919, 720). Kinige Jahre 
iom zweiten (1. ب‎ 284) Sivan 








Ba. Lan. 0 


98 


Eine katabanische Inschrift. 


Von 


Fritz Hommel. 


Diesen interessanten Text — zugleich die erste katabanische 
Inschrift, die zur Veröffentlichung gelangt —, sandte der griechische 
archiiologische Reiseführer Joannis Kallisperis aus Kalymnos 
in einer nach einer Kopie gemachten Photographie (s. den neben- 


oO oAtoldhoyHld 
RIRDNONNF4h 
Ar YholbDNolhh 
461336 IHN DI 
doloH)Fanııned 
1ه <ة لاا‎ 
ا‎ 
1192 1< ادق‎ 
أهثكره (1ه©18 زو نج‎ 
الكم 1 ةزه بلك‎ 
ره ؟‎ 1 © 1901 1 
نم <1 1لا‎ 1© | 1 

]1 <13 واخره عاذا تم 


stehenden Text) ohne weitere An- 
‚gaben als die Bleistiftnotiz »ع‎ 
Teutumg. d.i. von Santa in Jemen 
an Herrn Freihern Dr. Hiller von 
Gärtringen, dem er von Zeit zu Zeit 
Inschriftenkopien und -nbklatsche 
aus den griechischen Inseln schickt, 
Jener Brief an Freih. Hiller war 
ungenügend adressiert und kai 
daher an Herrn Kallisperis zurück. 
Herr Dr. Rudolf Herzog, dem ich 
ie Überlassung der Inschrift zum 
Zweck der Publikation verdanke, 
übernabm nun, als er im Sommer 
mit Herm Kallisperis auf Kos 
archfologisch und epigraphisch ar- 
beitete, die Besorgung des Briefes 
nach seiner Rückkehr. Dr. Hiller 
schickte die Photographie an Prof. 
D. H. Müller in Wien, von wo sie 
aber zurückkum, da dieser eben 
nach Südarabien abgereist war; 
darauf erhielt sie Dr. Herzog zu 
weiterer Verwendung, und_ war 
un so liebenswürdig, sie auf An- 





regung Prof. Dr. Seybolds mir zur näheren Bestimmung und zur 


Veröffentlichung zu übersenden. 


Die Inschrift ist, wie aus dem Vermerk am Schluss واخره‎ 


„und damit ist sie hi‏ هذا كم 








zu Ende“ hervorgeht, von einem 


Araber an Ort und Stelle kopiert und nach Santa gebracht worden. 


Hommel, Eine katabanische Inschrift. 99 


Wer dio Photographie gemacht hat, bleibt dunkel, ebenso, wie die 
Photographie oder Abschrift in die Hände von Herrn Kallisperis 
kam. Dr. Hiller vermutet, er habe sie von einem muhammedanischen 
Pilger auf Kalymnos mitgebracht, erhalten, os ist aber auch möglich, 
dass er sie von einem griechischen Kalymnier hat, da diese Leute 
sich vor denen der Nachbarinseln durch lebhafte Kauffhrtei aus- 
zeichnen. 

Soweit die Mitteilungen des Herrn Dr. Herzog. Als ich die 
Inschrift heute morgen zu Gesicht bekam, sah. ich sofort aus der 
Erwähnung des Gottes ‘Am (in Zusammenhalt mit den mintischen 
Formen), dass sie aus dem katabanischen Gebiete stammen muss; 
denn wir wissen ja durch Bd. Glaser, dass ‘Anm der Hauptgott 
der Katabanier wart) und dass die katabanischen Inschriften, deren 
Glaser ca. 100 in Abklatschen von seiner vierten Reise mitgebracht; 
ober leider noch immer nicht voröflentlicht hat, im mintischen 
Dinlekt abgefasst sind) 

Anbei nun meine Transskription®) und Übersetzung (Anfang 
der Inschrift fehlt): 











Blemalerı..) 
3lmen|anmi|o 
مام‎ | ana | Arie | dir 
Sri | anna | قاض‎ 
| دذ‎ | wor | اده | دز‎ 
دز | دممدكد | دم‎ 
a | Ham | طحودمز‎ 
Sue | 1nä | Dadb 
«قمدهدمز | ددم‎ |} 
دوذ | مقرد|‎ | Sun | 
10 قوذ‎ | son | دز | دذ‎ 
11 Rosi | omson | 5 
12 | تسمويددة | دز‎ | « 
18 عددقنام‎ 





3555-0-5 


sone 


i. [mit der Hilfe des ‘Alm von Dawwän (oder Daun)‏ بق 
und des Niswar (2) und des EI von Phr, und mit der Hilfe‏ 





1) Glaser (in meiner Besprechung von Molssnors Beitr, zum Altbabyl. 
Privatrecht), ZDMG. 49 (1896), 8. 825 £. 
2) Glaser, Die Abossinier in Arabien und Afrika (München 1898), 8. 72. 


3) Ich transskribiere Ah durch (das otymol, ontsprochende) رثا‎ 3 durch 
D, und X durch 5. 
5 


100 Homnel, Eine katabanische Inschrift 





seiner Sonnengöttin und mit der Hilfe und der Kraft (pl, 

ahjal) (4) des 018 Sohn des Kasim (oder von Lenten von 

on sonst in den Inschriften stets Leute, Vasallen heisst),‏ ول 
und der‏ عد alle (5) Stimme, in der Gnade (arr2s) des Gottes‏ 

(6) Aufgangs-Sonnengöttin; und es stellte N. N. (Diu-Galab, 

oder Bamü 6.2, dann: es stellten die Söhne G’s) diese In- 

schriften in den Schutz des aufgehenden?) Athtar und des 

“Amm und des Niswar und des El Phr vor jedem Verkleinerer 

(igtl. ingobile facientis) und Schädiger und Beseitiger und 

Zerstörer und Änderer (deelben) weg von ihren Pilzen. 

Interessant sind die neuen Verba عده‎ (rl. 5) und nıo 
(wel. زبخ‎ als Synonyme von bafı, „wo IV und 23 IV, besonders 
aber die Götternamen. Über das Epithetum تدده‎ wird uns jeden- 
falls Glaser aus seinen zahlreichen katabanischen Texten Auskunft 
geben können, und wohl ebenso über Sim dx; es hat vorher 
keinen Zweck, mutzlose Vermutungen anzustellen, ebensowenig wie 
über den Namen دده‎ 12 DT und über den offenbar nicht genau 
’kopierten Namen des Stifters, 2. 7 (in den minäischen Texten steht, 
sonst nach حضد‎ stets ahlu ete., also vielleicht | دز‎ = ana Z. 6 
Schluss zu restituieren?). 

Dagegen ist es wohl erlaubt, zum Gottesnamen „ums, 772, 
schon jetzt einiges zu bemerken. Ein تسور‎ we kommt neben 
23 91 419/8, 2. 4, einer sich eng mit der Sirwih- 
Inschrift‘ berührenden Mariber Marmorstele aus der Makärib-Zeit, 
vor; ausserdem ist تس‎ noch Stammes- oder Familienname, vgl. 
Asgyptiaca 8. 28 (Hommel, Ägypten in den südarab. Inschriften), 
und zwar eines Stammes des Gebietes von Ausin. Da es einen 
westlichen und östlichen Gott Nast gab (enfsprechend den zwei 
Adlergestirnen am Himmel), so könnte تسر‎ ein gebrochener Plural 
Nastwir von „us sein, falls تسور‎ nicht eine besonders in Süd- 








arabien beliebte Nebenform Js} von „us darstellt. 

als Sara wichtig kopiert ist, مد‎ möchte ich, des folgenden 
5 halber (vg. Bibl. Nat. Nr. 1, 2.2/9 مشرقيّتن‎ een 
„bei ihrer Sonnengöttin, der vom Aufgang“) عد‎ von ma (rgl. 
JE »Gnade*) abtrennen und عد عد‎ einen Gottesnamen (Mond oder 





Venustem, cf. ص‎ „Glanz‘) erblicken. Wir hätten dam den 





.(للشارق = تدمج 236 .30,8 .29100 Mordtmann,‏ سمة Sishe‏ )2 


Hommel, Eine katabanische Inschrift, 101 


palmyrenischen Gott عد‎ (Wellhausen, Reste ete., 1. Aufl., 8. 62) 
und das hebräische, bisher missverstandene Wort عد‎ Hos. 5, 11 
(kinter عرد‎ her wandeln) zu vergleichen. 


Zu ردم‎ nach welchem Gott sich die Katabanen „= U, nennen 
&0 in der Sirwäh-Inschrift) vgl. die stereotype Folge (ebenfalls in 
der Sirwäh-Inschrift) ووروال وقتبن‎ geile عم‎ „Amm und Anbaj 
(= Nebo?) und Warawa-il (König von Katabin zur Zeit des Mu- 
karrib Kariba-il Water) und Katabän*; ühnlich von Hadhramaut: 
وحول ويدعال وتضرمرة‎ „Sin und Haul (ef. hebr. صخط‎ „Phönix“ 


Hiob 29, 18, der ja vom Weihrauchlande stammt) und Jadi und 
Hadramöt* (ebendaselbst). Und aus en katabanischen Inschriften 
teilte mir seiner Zeit Glaser folgende Götteranrufung mit: 
0) بعثتر وعم 1 وبذت صتتم وبخت طهرى وبذت‎ 

„bei Athtar und bei ‘Amm und bei Anbaj und bei Haukam 
(oder Hank?) und bei den Sonnengöttinnen von Sinnat und 
Zahrän und Rahbän* 


(vgl. ein anderes Mal ومس‎ pn, ze, ebenfalls nach Glases Mit- 
teilung und ohne genauere Angabe der Belegstelle). 

Möge diese kleine -Publikation dusu den Anstoss geben, dass 
sich Glaser doch recht bald entschliessen möge, seine kostbaren 
katabanischen Texte entweder selbst herauszugeben oder sie doch 
wenigstens Freunden zur Herausgabe zu überlassen. Er wird damit 
der semitischen Altertumskunde ein weiteres neues Feld eröffnen, 
nachdem or schon durch soine früheren Mitteilungen über den Gott 
دم‎ den Schlüssel zur Brkenntnis so mancher Stellen gegeben und 
Andurch auch die richtige Einreihung der oben veröffentlichten 
Inschrift als katabanische ermöglicht hat. 

















München, 15. Dez. 1898. 


102 


Nochmals zur syrischen Betonungs- und Verslehre. 
von 
Hubert Grimme, 


Nach den Forschungen der Neuzeit, auf dem Gebiete der Metrik 
konnte es für ausgemacht gelten, dass Verse ohne Rhythmus nicht 
denkbar seien, weil gerade die rhythmische Regelung der Rede die 
Basis der Verse schafft. Entweder hat sich aber die Forschung 
geirnt, oder es giebt Leute, die ungescheut über Metrik schreiben, 
ohne {hro obersten-Gesetze zu kennen. Vielleicht, dass zu letzteren 
Dr. 0. Brockelmann gehört. Sein in Bd. 52, Heft 3, Seite 1 
bis 408 dieser Zeitschrift veröffentlichter Aufsatz: „Zur syrischen 
Betonungs- und Versichre“ lauft in die Behauptung aus, dass die 
Meinung gewisser Altvorderen, wonach im sprischen Versbau kein 
anderes Prinzip als das der Silbenzühlung vorhanden sei, voll und 
ganz in Geltung bleiben müsse. Auf dem Wege zu dieser Rettung 
standen ihm gewisse von mir aufgestellte Regeln über syrische 
Betonung und Metrik im Wege, die er bei dieser Gelegenheit „nuch- 
dem er lange darauf gewartet, duss etwa einer der anerkannten 
Meister der syrischen Wissenschaft sich die Widerlegung dieser 
Theorie würde angelegen sein Iassen*, ziemlich kurzer Hand abthun 
a können glaubt. 

Ich vermag es nicht auf mich zu nehmen, Herm Brockelmann 
zur Aneıkennung der Allgemeingiltigkeit des oben erwähnten rhyth- 
mischen Gesetzes zu bringen; ich will mich darauf boschrünken, . 
nunächst gewisse Unzuträglichkeiten, die die Annahme der von ihm 
dagegen gesetzten Behauptung für die syrischen Verse im Gefolge 
haben würde, kur anzaführen. 

= Brockelmanns Behauptung muss zur Meinung führen, dass die 
Syrer nicht Verse für das Ohr, um ihm einen ästhetischen Genuss 
mu vermitteln, sondern für das lesende Ange oder den zühlenden 
Finger gedichtet hätten. Dagegen halte man einmal äie Thatsache, 
dass ein Ephräm, der klassische Meister der syrischen Dichtung, 
alle seine Hymnen deutlich für den choralen Vortrag eingerichtet 
hat! Weiter ergübe sich nach Brockelmann, dass das Syrische ein 
Iäiom darstellte, deren einzelne Worte und Silben in der Ans- 
sprache gleichberechtigte Teile wären, die der Dichter wie Rechen- 


Grimme, Nochmals zur syrischen Betonungs- und Vorslehre. 103 


pfennige von bestimmter Zahl iin Verse uns vorzählte. Möge sich, 
‘wer kann, eine solche Sprache vorstellen! Mir beweist das Syrische 
Aurch seine Vokalverhältnisse, besonders die Reduktion jedes kurzen 
Vokals in offener Silbe, dass darin eine Betonung waltet, die von. 
ihrer Stärke an gewisse Hauptgipfel so verschwendet, dass die sie 
umgebenden Silben ungemein tonschwach worden; mit diesem stark- 
exspiratorischen Acoente verträgt sich aber nicht Zühlen der Vors- 
siben, sondern nur Wägen. Was bliebe endlich vom Satzaocent, 
der Tonabstufung von logisch zusammengehörigen Worten, dem zum 
Verständnis der Sätze und Verso notwendigen Begleitmomente im 
Syrischen übrig, wenn die syrischen Vorse einzig allein nach dem 
Messstocke zugeschnitten wären ? 

Nach diesen mehr allgemeinen Binwürfen gegen Brockelmanns 
oberstes metrisches Prinzip im Syrischen fordert die Weise, wie or 
mu einer unbedingten Verurteilung aller meiner Regeln über Be- 
tonung und Motrik gelangt, die Replik förmlich heraus, bereitet 
ih aber so leichtes Spiel, dass ich mit Freuden die Gelegenheit 
örgreife, weine alte Position zu schützen und zu fostigon. 

In der Überzeugung, dass die syrischen Verse thythmischen 
Gang haben mässten, war ich zunächst bestrebt gewesen, Wort- 
und Satzbetonung der syrischen Prosa zu ermitteln, woran die 
syrische Grammatik bislang fust uchtlos vorüborgegangen war. Ich 
heftete mich an die eine Thatsache, dass dio heutigen Syrer im 
mehrsilbigen Worte stets die Puenultima betonen. Unter heutigen 
Syrern verstand ich nicht Loute, die einen neusyrischen Diälekt 
sprechen, sondern solche, denen dio Gewohnbeit altsyrisch zu reden 
nach foster Tradition überliefert ward, also vor allem Mönche und 
Priester, die das syrische Wochen- und Festbrevier teils zu beten, 
teils zu singen vorpflichtet sind. Ich lego Gewicht auf das Singen: 
وم‎ geschieht nach altertümlichen, fremd aber nicht unschön anzu- 
hörenden Weisen, die leicht noch in die Zeit dor Blüte des Syrischen 
zurüickreichen können. Wonn irgendwie, so erhlllt sich aber eine 
alte Betonungsweise im Gefolge alter Musikweisen. 

Hypothetisch nahm ich nun dieso Fülle von Paenultimabetonung 
für echt altsyrisch und versuchte mit Verlegung von Hebungen 
auf die betonten Silben kurze viersilbige Verse, die keine einsilbigen 
Wörter enthielten, rhythmisch zu lesen. Es kamen regelrechte 
Accenttrochiien hervor. Ich logte das trochiiische Mass an Parallel- 
vorso an, die auch einsilbige Wörter zeigten; sobald ich dabei in 
bestimmt abgegrenzten Fällen letztere als Enklitiken der vorher- 
gehenden Wörter nahm, ergab sich überall leicht der trochäische 
Rhythmus. Der Annahme von häufigen Enklitiken schien mir der 
Umstand günstig, dass schon die bisherige syrische Grammatik nicht 
wenig einsilbige Partikeln aufzählt, die niemals am Satzanfange 
stehen, was auf ihre enklitische Verwendung und weiter auch auf 
Tonbeeinflussung durch das sie regierende Wort schliessen lässt. 
Alle Falle von Enkliso glaubte ich sowohl der Prosa wie der Poesie, 

















104 Grimme, Nocimals zur syrischen Betonungs- und Verslehre, 


dem Satzinneren wie dem Satzende zuschreiben zu sollen; aus Ver- 
schen liess ich drucken, dass jede einsilbige Verbalform „am Satz- 
ende® (8. 285, d) enklitisch wirke, wo es heissen muss ‚am Sprech- 
taktende“. Als specielle Dichtereigentümlichkeit gab ich weiter 
an, dass im Ausnahmefalle Schwa zu Vollvokal umgestaltet, be- 
zichungsweise die Schwasilbe den Rang einer metrischen Silbe 
exlangen könne, um dann selbst in der Hebung angewendet werden 
m können. 

Indem ich mun jegliche Art von syrischen Versen nach den 
vorstehenden Tonregeln las, gelangte ich zunächst zu der rlıyth- 
nischen Grundregel, dass nie 2 Hebungen ohne verbindende Senkung 
vorkommen, sodann zu der Unterscheidung von zwei-, drei- und 
vierbebigen Reihen oder Systemen. Innerhalb jedes dieser Systeme 
waren sodann noch vorschiedengebaute Verse zu unterscheiden, je 
nachdem eine kleinere oder grössere Zahl Senkungen verwendet 
wurde. Bei Versen von gleicher Hebungs- und Senkungszahl ergab. 
sich öfters Ungleichheit in der Verteilung dieser Elemente; das 
führte mich zu der vielleicht etwas kusserlichen, aber mir praktisch 
scheinenden Unterscheidung von Normal- und Ersatzmaassen, je nach 
der Hüufigkeit ihrer Anwendung. Jetzt würde ich wenigstens die 
Bemerkung nicht auslassen, dass die Ersatzmaasse keineswegs auf die 
Normalmaasse zurückzuführen seien, sondern Beides Abarten gewisser 
Urmanse, in later Hinsicht des ursemitichen chytimischen Takts 
seien. So wiren die Arehebigen Versformen 1.1.1. 

„Y. 1. wohl Modifikationen von älterem . ! . .! .. ! ., welche Reihe 
anı besten konserviert ist in dem zwar nicht schr hänfigen, aber 
fast Aurchgehends rein, d.h. ohne Rrsatzmasse angewendeten syrischen 
Verstgpüs ! ..! ..!.. Ich kann es mir nieht versagen, ein paar 
Strophen ans dieser Versgatfung in Transskription anzuführen, weil 
vor ihrer Regelmisigkeit. das Leugnen des syrischen Rhythmus fast 
undenkbar scheint. 




















Ephraemi Canon funebris 42 
str. 1 "djar bomußhämä md dendsbä 
‚germd dezaddige mepkänsin‘) 
wälgäl Spüra mepndhmin 
bohäild dallöha damgim-Ihön 
ste. 2 bejdumä dozaddige mepmähmin 
somdjja df ' ام‎ mephäfd)tjän 
wejähbin kusbäna dagnümhön 
dühnau dagnüna LE nehsorün 





3) Über die Schribung yon enfichem zweiten Radikal in manchen 
EpperalFormen sehe unten. 





Grimme, Nochmals zur syrischen Betonunge- und Verslehre. 105 


str. 4 denhä doraddige ma dameßgale 
bist wosifänd mephäjbin 
bondrä woheisöchä mestängin 
dosd’ar Iozaddige bosubhärhön‘). 


Dies ist in kurzen Zügen mein System; im Vorübergehen 
schloss ich aus der gefundenen Betonung, dass in der Vorzeit der 
syrischen Sprache der Wortacsent auf der Ultima gelegen hätte, 
dass aber diese Tonstelle — ausser vor Enklitiken — nachher in 
Paenultimabetonung übergegangen wire. Ich hiltte ohne Schaden 
für mein System dieso Bemerkung unterdrücken können ; den ganzen 
Tonzustand einer älteren Sprachstufe mit ein, zwei Schlagwörtern 
zu erklären, würde ich mich jetzt nicht mehr getrauen. 

Gegen alle meine vorstehenden Ergebnisse macht nun Brockel- 
mann Front; zunächst bricht er den Stab über meine Betonungs- 
lehre, um dann zu sagen: „Scht, auf wie mürbem Fundament die 
Rhythmik steht“ und endlich noch ihre innere Hohlheit darzuthun. 

Er theoretisiert über die syrische Betonung also: „In der Werde- 
zeit der syrischen Sprache herrschte ein freier®), noch nicht an die 
Ultima gebundener Accent, wie ihn dns Bibl.-Aram. noch bewahrt; 
hat ... Erst durch die Wirkung des speciell syrischen Auslauts- 
gesotzes, dem die hinter der Tonsilbe stehenden Vokalo zum Opfer 
Helen, ist die Ultimabetonung zur Herrschaft gelangt.“ Also was 
yorhor ultimabotont war, blieb es, und was paonultimabetont, wurde 
ihm gleich. Recht gut so weit — aber auch nur für ursprünglich 
eintonige Worte. Brockolmann ahnt offenbar nichts von der grossen 
Fülle der Neben: bezw. Gegentöne im Syrischen, die, weil hiufig, 
aus Haupttönen vermindert, günstigen Falls auch wieder u Haupt- 
tönen werden können. Doppeltonig sind z. B. bibl-arum. map? 
“älomb, ججييم‎ “dddnajjd, sicher auch Aie ontsprochenden MEFZTT 
Tiüchmopd, sort @mnajjä; mit Nebenton unmittelbar vor dem 
Haupttone z.B. تعججع‎ gobdrt£, vermutlich auch php mälkd, 
sohn 21404. Alle diese Worte erscheinen in neusyrischen Dialekten 
mit sterkbetonter Paenultima, d. h. der Hauptton hat sich auf dem 
begrifflich abgeschwächten Affix nicht halten können und ist zur 
Stammsilbe zurtiekgekehrt; das nebentonig gewordene Afıx aber 

1) Was langer und kurzer Vokal im Syrischen ist, hat — nach moinem 
Datürhlten سس‎ noch keine Graiomatik gendgend ausgemacht. Eigene Unter- 
suchungen darüber habe ch noch nicht zu Ende geführt, So wird es villsicht 
‚spiter als Inkonsequenz bezeichnet werden könne yonn ich jdumd mit kurzem, 
Järme aber wit langen Auslautsrokal angesetzt habo. — Ich macho nach auf 
وله‎ Wahrscheinlichkeit der Lesungen denfd-deaddigt, DirGusifäne, d. مط‎ 
Schwund des Schwa mob, mach unbeionter Endsilbe, aufnerksam. 

2) Solte helsen: Uldma- und Paenultimanseent, 























106 Grimme, Nochmals zur eyrischen Betonungs- und Verslehre, 


scheint vielfach noch weiter bis zur Unbetontheit abgeschwücht zu 
sein. Dieser Tonzustand muss auch für das Altsprische angesetzt: 


werden; denn wenn neben bibl.aran, Plural mälkajjd syr. malka) 
steht, so beweist dus, wie im Syrischen das Artikelaffix *& nicht 
mehr starktonig war, selbst nicht einmal nebentonig, sondern tonlos 
und sogar dem Abfall geweiht, wonn es wie in malkajja, bez. mal- 
kaj'a unmittelbar hinter einem Diphthong stand. War das Artikel- 
suffix am Plural unbetont, dann auch am Singular; eventuelle Ton- 
differenzierungen zu Gunsten von Formunterscheidungen sind nirgend- 
wo in der Grammatik zulässig. Daram ist im Altsyrischen sicher 
قساف‎ mälkä u. s. w. gesprochen worden, nicht wie Brockelmann 
will, dimd, malk&. Brockelmanns Berufung auf-pulsä (aus ,وذنم‎ 
Purgsä (us Ug705), pursä (aus rögog), als ‚nur aus Ultima- 
betomung zu erklären“, ist hinfällig; denn auch bei hauptbetonten 
Stammsilbe und nebentonigem Afıx -& (mild, purgosä, piirosä) 
entstanden notwendig obige Formen. Endlich kann man auch hoch 
auf die griechische Transkription syrischer Ortsnameh hinweisen, 
2. B. Biode, Zeiß@ u. ريه‎ wo niemals, so viel ich sche, die 
emphatische Endung a ascentuiert wird. 

Ähnlich wie mit dem Affix-& wurde im Sprischen mit -4 ver- 
fahren: bibl-aram. دجم"‎ Bajapd (oder wohl eher B4jaPi) lautet im 
Syrischen bdit („ANS). Nach Brockelmanns Gesetz müsste es Dautz 
sein. Hier liegt aber wieder eine ursprünglich doppeltonige Bildung 
vor, die im Bibl-Aram. noch die Endsilbe®), im Syrischen und 
Neusprischen aber schon die Stammsilbe stark betont, während das 
Aftx durch Nebenbotontheit zur Schwachtönigkeit und im Alt- 
syrischen sogar zum Schwinden gelangt. Es wird kaum zu kühn 
sein hiernach eine Regel zu bilden, wönaeh alle doppeltenigen 
Wörter, die im Bibl-Aram. den Hauptton hinter dem Gegenton 
tragen, letzteren im Syrischen zum Hauption machen. 

Für Paenultimabetonung eintoniger Wörter spricht noch Folge 
des. Der Imperativ vom Ejipa“al Inutet eßpa‘l, also von Vorech: 
efbarch. Darin sicht Nöldeke ($ 163) die Horäbernahme des 
Eßpo'el-Imperativs, obwohl er bemerkt, dass in letzter Form der 
dritte Radikal hart, in ersterer aber spirantisch sei. Solches beweist 
mir, dass man eßdarch als richtigen Imperativ von Ejpa“al gelten 
Tassen muss, entstanden aus eßddrrech, (vielleicht mit Vereinfachung 
der Verdoppelung?) ePädrach) — efbürch; wire es im Syrischen je 

















zurück; donajjZ, zmajjdn.s.‏ 0زم عادو Formen wi olajjd gehen nut‏ رد 
sind auf gelche Weihe entstanden, nur mit dom Unterschiede, das ihr }‏ 
rer Zustz ft, um die Stammformen aaf dio Höhe der Tliteraikt zu bringen.‏ 
Auser in dit!‏ )2 
Dass sem. ntensiformen schon in recht rüher Zeit die Verdoppelung nicht‏ )9 
wrahrten, meist am Dsten das ssyrsche Imperfakt do zweit Stammes‏ 
gesprochen wurde.‏ ود aikafi, Oas mach Aurmels von Formen wie unzis,‏ 














Grimme, Nochmals zur syrischen Beionungs- und Veralehre. 107 


eßbarrdch (oder eßbarräch) gewesen, so konnte direkt nie ein epbarch 
daraus entstehen. 

Der Hauptstoss, mit dem Brockelmann meine Betonung dı 
Syrischen zu erschüttern glaubte, scheint mir demnach vorbei 
gegangen zu sein. Nun geht er weiter und versucht meine Auf- 
stellungen über Betonung proklitischer und enklitischer Wort- 
verbindungen von spruchlogischem Standpunkte aus als widersinnig 
hinzustellen. Wenn es von vornherein schon manche Bedenklich- 
keiten hat, eine allgemeingiltige Sprachlogik anzunehmen, so wird 
das Verfahren um so unsicherer, je weniger Sprachen ınan zur 
Vergleichung gebraucht. Brockelmanns vergleichender Blick geht 
nicht über die hochdeutsche Prosa; dennoch oder eben deshalb glaubt 
er um jeden Preis beim Syrer eine dem Deutschen analoge Sprach- 
logik: voraussetzen zu sollen, Seine Methode Misst sich leicht als 
verfehlt orkennen, wenn man sich klar macht, welche indogermn- 
nische Vorstufe in Bezug auf Satzuccent das Hochdeutsche besitzt: 
„Adverbien, d. h. Praeverbien, Prae- und Postpositionen und die 
Negation tragen einen stärkeren Ton als die Worte, die sie or- 


weitern“1), Verdient da meine Ansicht, im Syrischen sei,2ä sophäq*) 


„nicht vermochte er*, “dm öl „mit Noah* betont worden, von 
vornherein Zurechtweisung®)? Um nun zuorst auf die häufigsten 
proklitischen Fülle, die Vorsetzung von wa, da, la, ba einzugehen, 
30 mache ich Br. darauf aufmerkunmn, das. B. wa'rag und darag 
nicht, wie or will, nur Sprechtakte, wie das deutsche „und or floh, 
duss er floh“ darstellen, sondern Wortverschmelzungen, neue Wort- 
einheiten. Das goht daraus hervor, dass hinter wa, da u. s. w. 
das Verb nicht mehr rag, sondern rag heisst; demnach ist watraz 
eine Bildung, die z. B. mit magtal = ma + gtal zu vergleichen 
wäre, und muss nach der Weise dor zweisilbigen Wörter auf der 
Paonultima betont werden. 

Bezüglich der onklitischen Verbindungen stösst sich Br. be- 
sonders an denen, wo die Enklitika ein einsilbiger Genitiv ist, und 
stellt solches hin als einen Widerspruch gegen alle semitischen 
Sprachregeln. Nun, im Widerspruch mit semitischer Sprachrogel 
steht es aber nicht, Anss aus zwei Nomen, besondors wenn sie ur- 
sprünglich in Annexion stehen, ein einziges werden kann, und. dieses 
alsdann in der Betonung wie andere Einzelworte behandelt wird, 


3. B. neusyr. Dödr& „Tenne® — bai-()drä, Mo’läla : Därnds „Menscht, 
































1) Yet. Hirt, Der Indogormanlsche Accent, 8. 1 
‚un öfters so zedet, عله‎ ob die Verdrkogung des Haupt- 
"+ Unbetonthelt bewirks, so konstatiere Ich, dass. 










'acin wird, der auch In der Vorsenkung durchklingen kann. 
5) Man halte dasu dio Betonung des Artikels Im syrischen Beduinendinlekte, 
folgende Wort einsilbig gesprochen werden kann: "her, "dern, "er 








108 Grinme, Nochmals zur syrischen Betonungs- und Verslehre. 


gösgodu} „Regenbogen“, wozu man auch die griechischen Trans- 
Skriptionen Piocura (Pia), Beharne, Bidza stellen darf. 

Als Seltsamkeiten bezeichnet Brockelmann ferner eine Anzahl 
von Satzbetonungen, wo z. B. bald das Subjekt, bald das Vorb in 
der Senkung steht, ein Substantiv als Hebung, das zugehörige 
Adjektiv als Senkung gemessen wird u. يه‎ w. Er ahnt, was ich 
zur Rechtfertigung anführen werde, nämlich meine frühere Auf- 
stellung: „dass durch eine schnelle Aussprache der Silben Hebungen '( 
zum Range von Senkungen herabgedrückt werden können, besonders 
im zweisilbigen Auftakte“, bezweifelt jedoch ihre Wahrscheinlich- 
keit. Es widerstrebt mir viele Worte für die Evidenz meiner Be- 
hauptung zu verschwenden; aus Hunderten von deutschen Liedern 
könnte man Ähnliches, wie ich es für das syrische Lied annehme, 
anführen. Man singe das Hofimann’sche, Lied „Zwischen Frankreich 
und dem Böhmerwald“ oder deklamiere es im Rhythmus der Melodie 
seines Dichters; dann worden, besonders in den Zeilen 3 und 4 
jeder Strophe sehr wichtige Satzteile in die Auftaktsenkungen zu 
stehen kommen, z. B. „Grüss’ mein Lieb‘, „Grüss' mir mei(nen)*, 
„Heisse Luft*, „Qual und Sorfgen)*, „Blühn Oranfgen)*, „Singe, 
sprach®, als. .!raythmisiert erscheinen; ebenfalls in Goethes Schweizer 
Lied: „Lugt' i Sum{mer)*, „Vögle a*. Recht übel steht Brockel- 
mann die ungekntipfte Bemerkung an, dass nach meiner Darstellung 
der Verse Ephrüm auf sinngemisse Betonung seiner Sütze nicht das 
geringste Gewicht gelegt haben müsse; denn wer in Fphrämscher 
‚Metrik nur Silbenzählung erblickt, der dürfte schon gar keine simn- 
gemässe Betonung der Verse fordern. 

Ich gehe über zur Antwort auf Brockelmanns Bemerkungen 
gegen meine Annahme, in der Dichtersprache könnten Schwosilben. 
der Prosa unter Umständen als Senkungen wie als Hebungen ge- 
messen werden. Er knüpft sie an meine Aufstellung, die Pronomen 
’onon und ’onen „sie“ würden alleinstehend im Sinne des Hilfsverbs 
sowie in aceusativischer Funktion meist zweisilbig gemessen, unter- 
drückt aber dabei mein einschränkendes „meist*, und urteilt 
über eine Reihe weiterer Fälle mit dem Ausruf: „Welcher deutsche 
Reimschmied würde es wagen „geihan® 1. staft .! zu betonen; 
etwas anderes ist es nicht, wenn Grimme statt no/4 auch die 
Betonung nöhet für möglich hült.“ Möge Herr Brockelmann nur 
noch recht viele solcher Gleichungen machen! Dann könnte die 
semitische Wissenschaft: leicht zu einer vergleichenden Richtung 
kommen, die das Staunen der Nichtsemitisten erregen müsste! Ein 
Blick in die Entwicklungsgeschichte der aram. Sprache kann lehren, 
dass eine Bildung nöhep möglich ist. Das Bibl. Aram. weist in 
der 3. Pers. sing. fan, Perf. slbgdP neben ’"mdroP auf; daraus 
inuss geschlossen werden, dass es einmal im Perfekt sowohl vom- 
wie hintenbetonte Formen gab, allerdings ursprünglich wohl. auf 























1) Besser gesagt: dass d. به‎ seim, Ausspr. „hebungsfhige Silben“, 


Grinme, Nochmals zur syrischen Betonungs- und Verslehre. 109 


verschiedene Wurzeln verteilt. Könnten Spuren dieser beiden Typen 
nicht archaistisch im Syrischen erhalten sein, so zwar, dass sie 
innerhalb derselben Wurzel als möglich empfunden wurden? Oder 
anders angesehen, könnten nicht von der syr. 8. Pers. fm. und 1. Pers. 
sing. ماقمو‎ ben. gefoeß, Raprisentanen, des hinten. betonten 
Stammes, gafal, getalt und andere ursprünglich vordertonige Formen 
des oyischen Vobs, gelegentlich im Tone beeinflusst sein?) 

Beim aram. Nomen list sich das Gleiche beobachten. Wenn 
ich ausnahmsweise B2pl@hom betone, so verstosse ich nicht gegen 
den Geist der aramtischen Sprache, sondern finde nur auf syrischem 
Boden wieder, was dus Bibl.-Aram. anerkannterweise besitzt, ein 
ووع‎ neben on, ein يده‎ neben رلدثه‎ ein وده‎ noben 
hier liegen ursprünglich getrennte nisemitische Bildungen’ vor, die 
jedoch schon innerhalb einer und derselben bibl.-aram. Wurzel ver- 
einigt werden konnten. Nur eine kurzsichtige Spracherklärung wird 
in den hintenbetonten Formen Hebraismen wittern, überhaupt das 
so eigenartige Bibl,-Aram. mit Hebraismen durchsetzt finden. Ich 
möchte in Bilde ausführlich darlegen, wie die beiden tonverschiedenen 
‚Typen dem Schoose des Ursomitischen entstammen und sich mindestens. 
spurenweise in allen semitischen Sprachen nachweisen lassen. Könnte 
da nicht das Syrische, dessen Prosa ja auch noch hintenbetontes "ürah 
und "ra neben der grossen Menge vornbetonter, sogenannterSogolat- 
formen, besitzt, die Erinnerung an den Doppeltypus bewahrt und ihn 
im Dichterstilo angewendet haben? Endlich liesse. es sich leicht 
denken, dass nach Analogie von Nomen und Verb auch Pronomen 
und Präpositionen gelogentlich ein Schwa vor dem Tone zum Range 
einer Vollsilbe erhoben hitten; bei مك ,ما رو‎ hat schon Nöldcke (Gramm. 
$ 52 A) die gelogentliche Ausgestaltung zur Vollsilbe befürwortet, 

Es erübrigt noch das Dutzend syrischer Verse zu skandieren, 
un denen nach Brockelmann meine rhythmische Theorie selbst bei 
Borticksichtigung aller Finesson vottungslos scheitern soll. Würde 
aber Brockelmann sich mit. den Finessen meiner wio dor allgemeinen 
Metrik gründlicher vertraut gemacht haben, so zweifle ich nicht, 
dass or Aufgabe gerade so leicht und richtig hitte leisten 
können wie ich. 


N 29,10 had Kol 2 009 nöpe Aibba bestn‘) 
ON 69,4 59 084 210ه' زب‎ gobaltär ما‎ 
NK Re لززمر‎ lüdäm had geld läch 


Subjekt, Prüdikat und Objekt im Auftakt können nach dem auf 
8. 108 Gesagten (bezw. Grundzüge 8. 290) nicht anstössig erscheinen. 






































1) Ähnlich denko fch mir die Entstehung von hebr. qdtal neben qdrdl. 
2) Von mir nicht, wie Brockelmann behauptet, nach ! . .! . skaudiert, 
sondern nur als zum aweihebig-fünfsilbigen Motrum zugehörig bezeichnet. 


110 Grimme, Nochmals zur ayrischen Betomungs- und Verslehre. 


CN 85,205 BEN NL) 2587,05 den "allähat pel ماقم‎ !.1..! 
EO II 420 F Kal uns جز دلا مؤمر‎ fr All jöm وما 44م‎ 





Brockelmann leugnet in beiden Fällen die Möglichkeit, einen 
einsilbigen Imperativ vor folgendem zweisilbigen Worte (kulZ jom 
hat als Worteinheit wie unser „täglich® zu gelten) in der Senkung 
zu losen; damit meistert er auch Goethe, dessen XV. Sonett, Z. 9 
beginnt: „Schan, Liebehen® . 


ON 54,10 0) Far 4 جاتوق‎ daprdihön deh .لح مسج‎ 

.&)] ist Enklitika, wie ich Grundz. 8. 284 als möglich vorgesehen 
habe. Oder stört es Brockelmanns metrisches Gehör, dass ein 
ursprünglich nebentoniges Wort wie „./ in die Hebung treten kann, 
wenn je eine unbetonte Silbe vorhergeht und nachfolgt? 


ON 68,008 Ars EN 4 hannöch-ger wilijd-Pobar = 1.1.1. 

SQ ist enklitisch als postpositive Partikel (Grundz. 286, h), 
ممق‎ als einsilbiges Prädikat (8. 285, d). 

N 91037 سب كر‎ Ayo ارقي أجودزءة‎ kad'anııl 

14% ist enklitisch als einsilbiges Prädikat, das, wie oben rekti- 
fiziert ist, nicht nur am Ende des Satzes, sondern auch des Sprech- 
taktes seinen Hauptton an die vorhergehende Silbe abgiebt. 

20 1114758 „0,5 جات لللتمعجنا‎ Mb bmeskönd-borah N 

Wenn ich glaube das Recht zu haben, einen einsilbigen Genitiv 
mit seinem regierenden Worte als Worteinheit zu nehmen und dem- 
gemäss im Tone zu schwächen, so kann nichts Auffilliges darin 
gefunden werden, wenn ich gleich solchem Genitiv auch eine ihn 
ersetzende Verbindung von Prüposition und Genitiv behandele; in 
beiden Fällen liegt eine Annexion vor, im ersten (nach arab. Sprach- 
gebrauch) eine eigentliche, im zweiten eine uneigentliche. 

280171 452 8: احخدهى‎ WÖLS wur Erb .gi- Dies könnte 
man mit Einsetzung von Vollvokal, in die Schwasilbe des letzten 
Wortes skandieren: den mirja din wapba‘ täbat IE 
so dass ein achtsilbiges Mass an Stelle des siebensilbigen getreten 
wäre. Doch scheint mir eine andere Lösung besser, und zwar eine 
solche, die mir Veranlassung giebt, eine kleine Lücke in meiner 
Zusammenstellung syrischer Enklitiken auszufüllen. Ich habe den 
allerdings nicht häufigen Fall übersehen, wo ein einsilbiges Nomen 
(mit oder ohne Suffix) an das Sprechtaktende tritt. Hier dürfte 
das Nomen, so gut wie jede einsilbige Verbalform in gleicher Stellung, 


























Grimme, Nochmals zur syrischen Betonungs- und Verslehre. 111 


als Enklitika behandelt worden sein. Dadurch. erhielte man im 
obigen Falle die Lesung: dün mdrjd-din wapbd‘ toba‘t; weiter in 
dem von Brockelmann beanstandeten Verse 

N 07,50 عصفه‎ Kr Lad RN omdnd فلمل‎ sanjd-srjot 
el, 

Endlich würe dann in ON 59, 14 a0) لكيه‎ D,} das letzte Wort 
als Verssonkung nicht mehr auffällig. Aber طم‎ Brockelmanns 
Auffassung von meiner Tonlehre müsste Zeh enklitisch mit dapl2 
‘verbunden und in der Sonkung gelesen werden, wobei der geforderte 
trochtische Rhythmus nicht bestehen könnte. Flüchtigkeit im Lesen )- 
hat ihn achtlos an oiner von mir deutlich gegebenen Vorschrift 
vorübergehen lassen, nämlich dass eine einsilbige Verbindung von 
Prüposition mit Suffix oder Nomen. als Vorausmahme eines gleich 
darauf folgenden Substantivs nicht onklitisch wirkt (Grundzüge, 
8. 285, Anm. 2). Demnach behllt hier dapld seine Paenultima- 
betonung und رحبب‎ lehnt sich an كيه‎ an. Nun würde ich immer 
noch eine Kakophonio in der Lesung 1#h zaben erblicken. Doch 


‚die syrische Grammatik gestattet so gut ركب‎ wie رحبب‎ zu lesen, 


cf. كاب‎ Cepdr) neben „HL? (dDor)?), und ein datsle Lh-zoban. 
beleidigt kein noch so empfindliches Ohr mehr. Es لوه‎ erlaubt, 
hier gegen Nöldekes Auffassung, wonach in „SL? das a der Ultima 
Mehagjtnßvokal, d. i. Gleitlaut sei, eine andere zu stellen. Mir 
bedeutet, es alten Wurzelvokal im Gegensatze zum a der Paenultima, 
das nur Stützvokal des ‘Alef ist, und scheinen mir somit auch vor 
dem syischen Sufüepronomen dio beiden alten Pamleltynen dal 
und gofdl ihre Spur hinterlassen zu haben. „Dass aber gerade durch 
ري‎ ursprünglich der vordervokalige Typus vortroton war, geht mir 
zur. Genüge aus hebr. ar} und hebr.. wie bibl-aram. }g7 hervor, 
wo Gemination und Vokaldehnung sich nicht an die letzte Silbe 
gehoftet hätte, falls sie nicht alte Tonsilbe gewosen wäre. 




















1) Derartige Plichtigkeite sind bei Brockelmann nichtäslten. Unter andern- 
gehört dahin seine Behauptung 9, 404 Anm. 1, das ich Im Dautschen Verso 
Wi: „Die Hand sell Dich greifen?“ „Das Ohr soll Dich hören?" „Ein Monsch 
Sol Dich oben’? mach dam Schema .. 1.1. für möglich hiele. Mlorbei konnte 
moin Kritikor vollständig überichen, was Ich 8. 16 meines „Strophenbnus in 
den Gedichten Ephrims" benüglich meiner metrlschon Üborscizungen beachtet 
‚wissen wollte: „Den musikalisch-rhythmischen Eifckt sollen dio beigsgebonen 
Qeutschen Übersetzungen kler machen, zupleich auch zeigen, In welchem Masse 
ie in den Schemata nicht beräcksichtigten Erataformen angewendet werden, 
Deshalb habe ich versucht den Tonfall des Originals genau wiederrugeben. 
‚Wenn aun Brockolmaun wirklich alle meine Verse im Rhythmus der Norm 
formen gelesun hat, a0 bewündere ich noch die Milde seiner Aburtellung. 

2)" Nöldoke, Gramm. $ 145 B, Anm. 




















112 Grinme, Nochmals sur syrischen Betonungs- und Verslehre, 


Diese kurzen Ausführungen scheinen mir genügend, um trotz 
Brockelmann meinen früheren Standpunkt in der Frage der sprischen 
Betonangs- und Versichre ruhig weiter vertreten zu dürfen. Ebenso 
glaube ich, dass yor allem zwei Folgerungen aus meinen Resultaten 
mehr und mehr ihre Bestätigung finden werden, wodurch die Be- 
deutung der Frage weit über den Rahmen einer internen Angelegen- 
heit der syrischen Wissenschaft hinauswächst: nämlich, dass die 
accentnierende Motrik, wie sie für Ans Syrische erwiesen is, für weitere 
semitische Sprachen mit Wahrscheinlichkeit anzusetzen. ist;: sodann 
Quss thatsichlich die syrische Poesie besonders in formaler Be- 
ziehung die Lehrmeisterin der abendländischen christlichen Völker, 
besonders der Byzantiner gewesen ist. Vielleicht dass Brockelmanns 
zuversichtliche Negierung und weiter die bei den Semitisten viel- 
fach zu beklagende unentschiedene Stellungnahme zu neuen Problemen 
und ihren Lösungsversuchen die Nichtsemitisten, welche sich meine 
‚Ergebnisse teilweise schon angeeignet hatten, für einige Zeit stutzig 
und zweifelnd machen wird. Ihnen gegenüber wird es nützlich 
sein, daran zu erinnern, dass im Jahre 1893 ein. Praetorius seine 
volle Zustimmung zu meinen Entdeckungen ausdrückte”), im Journal 
Asiat. (Jan.-Pebr, 1896) Rubens Duval darüber urteilte: „Les 
recherches de M. Grimme ont abonti & un. systäme mötrigue logique 
qui semble trös prös de la yeritö", endlich meine Betonung des 
Syrischen sich.als genau konform mit derjenigen herausgestellt hat, 
wie sie in Mosul in den dortigen Klöstern nach alter Tradition 
besteht). Das allein dürfte einem Brockelmannschen Nein schon 
&ie Wage halten können. 





1) Brifliche Mitsilung vom 25. Aug. 1899. 
9) Laut mündlicher Mittellung des P. Rhötord aus Mosul an’ Herrn Prof. 
Savoy vom blschöflichen Seminar hlerselbst. — Nöldeko hat in der zwolten 
Auflage seiner Syr. Gramm. (Leipz, 1808) auf das Zeugnis von. Guldl-Cardahi 
Qrucken lassen: „(dlo Maroniten lagen) don Ton immor, oder fast Immer, auf dio 
Eudsilbo, fall sio geschlosen Ist, » . Dagegen botonon sio dio vorlatt Silbe 
der "beinahe immer, wonn dis Wort auf einen einfachen Vokal aus- 
. Zum Teil macht sich noch ein Nebenten bemerklich.“ Diese An- 
Ind mir zu unbestimmt, um Stellung zu ihnen zu nehmen; cs hätte 
igtens gesagt sein sollen, wann die angedenteten Ausnahmen von den beiden 
Hauptregeln statänden, ob in bestimmten Worten Immer, oder in jedem Worte 
‚unter Umständen. "Ich vermute, was hier undentlich gesagt ist, luft genauer 
behandelt einfach auf das hinaus, was ich Uber die Verschiedenheit der Ton- 
stllen jo mach der Stellung der syrischen Worte Im Sprochtaktgoflge auf- 
gestllt habe, 




































113 


Notiz zur syrischen Metrik. 
3 
Franz Prastorius, 


Durch F6tis, Histoire göndrale de In musique T, 8, 4854 
wurde ich an ein Büchlein erinnert, das ich früher gelesen, aber 
jetzt fast vergessen hatte, und das neuerdings auch anderen ent- 
gungen zu sein scheint, nämlich Aug. Hahn, Bardesanes gnosticus, 
Syrorum primus hymnologus (Lipsine 1819). Der Verfasser redet 
uselbst 8, 842: mit voller Bostimmtheit von dem. accentuierenden 
Charakter der syrischen Metrik und ihrer Vorwandtschaft mit dem 
Rhythmus altchristlich-griochischer Hymnen. Matter der anscheinend 
von Hahn abhängige Uhlemann, Grammatik der syrischen Sprache®, 
8. 262—264. — Vgl. noch Bickell, carmina V. Ti metrice 8. 281 
Anm. a. E. 

Sollte übrigens der silbenzühlende Vors wirklich von vorn- 
herein so undenkbar sein? Sollten Silbenzühlung und Aceontuierung 
nicht Prinzipo sein, dio auch gemischt vorkommen, sich gegenseitig er- 
gänzen können? „Wir haben mehr silbenzühlende Verse im Deutschen 
als man glaubt“ Minor, neuhochdeutscho Metrik, 8. 40. Vgl. 
ebenda 8. 881, 8. 3251. 

Auf das Problem selbst, einzugehen, fehlt mir zur Zeit leider 
dio Musse. 














Ba. Lu. 8 





114 


Eine alte Erwähnung der babylonischen Keilinschriften. 
von 


W. Bacher. 





In dem grossen hebräisch-persischen Wörterbuche Salom, 
b. Samuels, das im Jahre 1889 in Nordpersien verfasst. wur 
ع ل‎ Stades Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft, 
16. Jahrg. 8. 242 — findet sich unter dem Artikel mn eine 
Exkltrung zur Mischnastalle, Kelim IX, 6. Die Erklärung zu den 
Worten nsaum mobau m:55 lautet‘): Tem moRsS 302 mu 
Srıaaz ددعت‎ bass Peg 90755 لدم دعددم‎ 7000177 Dad ns 
er pp maben Sm Sum bo en. D. بنط‎ [mı2> bedeutet] 
„Ziegel (pers. weis). Denn in alter Zeit siegelte man die 








Ziegelsteine und versah sie mit Zeichen vermittels eines Siegel 
vinges; noch jetzt sind solche Ziegelsteine vorhanden in Babylonien 
im Hofe?) Nebukadnezzars. Auch die Ziegelsteine des Turmes, den 
das Geschlecht der Spruchenteilung erbaute (Gen. 11), sind so be- 
schaffen‘. — Bs wird dann weiter zur Erklärung der Mischna gesagt: 
auabm yına mzacm zbam. D. h.: es kam zuweilen vor, das der 
Siegelring, mit dem der Ziegel bezeichnet wurde, in ihn eindrang 
und von ihm verschlungen wurde. Diese Erklärung stimmt über- 
ein mit der von R. Nathan im Aruch, Art. jab IV (V, 1115 el. 
Kohut) gegebenen: 25 دذ‎ d> nsaus jaro muyb namn mom und 
verdient der bei Levy, Neuh. Wörterbuch, II, 469b unten, zu 
lesenden Erklrung vorgezogen zu werden." Interessant ist aber 
der auf Autopsie oder auf zeitgenössischen Berichten beruhende 
Zusatz unseres Lexikographen, dass sich solche mit Zeichen ver- 
schene Ziegel noch vorfinden und zwar im Königspalaste Nebuk 
mezzars und im babylonischen Turme, also jedenfalls in den als 
Überreste dieser Bauten des Altertums geltenden Ruinen. Die auf 
den Ziegelsteinen dieser Ruinen befindlichen Schriftzeichen werden 
auf trefiende Weise mit der Angabe jenes Mischnasatzes in Ver- 
bindung gebracht, 














1) Ich eitiero nach zwei, Herm Elkan N. Adler in London gehörenden Hand- 
schriten des Werkes. Die Potersburger Handschrift (Nr. 75 der Sammlung 
Firkowitsch) ontbält diesen Teil des Buchstabns 72 nicht 

2) Eine Handıchrit hat 771. 

3) Hot, hebr. MET hat hier die spoesllo Bodontu 





Königlicher Palast, 





1 


Über Bäcker und Mundschenk im Altsemitischen. 
Von 


H. Zimmern. 


Es sind verschiedenartige Gründe, die mich veranlassen, gerade 
den beiden in der Überschrift genannten Berufsnamen eine kurze 
Notiz zu widmen. 

1. Das aram. Wort jooR.s وماج‎ „Bicker“ war bisher 
etymologisch völlig dunkel). Die Vermutung lag zwar nahe, dass 
es, wie so vielo aramäische Berufsnamen , babylonisch- assyrischer 
Herkunft sei. Doch wollte es bisher nicht gelingen, ein entsprechen- 
des Wort im Assyrischen ausfindig zu machen, Houte kann ich 
nachweisen, dnss „Bickor“ im Assprischen nuhatünmu hiess, womit 
natürlich das Vorbild zu aram. naftöma gefunden ist. nulatimmu 
„Bücker* orgiebt sich besonders deutlich aus dem neuen von Scheil 
in Masporos Reoueil de Travaux .ماه‎ Vol. XX veröffentlichten Texte 
zum Adapa-Mythus, in dem وه‎ 2. 10-12 von der Thütigkeit. 
Adapıs am Wohnorte Has in Eridu u. a. heisst: 

dei nuhatimme nulatimmüta?) opus 
03 لسرت‎ Ber hatte eppus 
akala u?) mö da Eridu ümisamma eppus 
„Mit dem Bückor besorgt or das Backen, 
Mit dom Büoker von Eridu besorgt or das ‚Backen; 
„Brot und Wasser für Eridu besorgt er tagtäglich“. : 

Dio phonetische Schreibung des Wortes تتفم زياد‎ findet sich 
ferner noch an den beiden von Delitzsch, Assyr. Häwb. 459 u 
unter nu/ätu aufgeführten Stellen, anstatt dessen aber nach obigem 
natürlich durchweg nuhazimmu, st. c. nußatim anzusetzen ist. Da, 
in den letztgenannten Stellen MU als Ideogramm von nuatimmu 
erscheint, so ist weiter klar, dass mit dem in den sog. Kontrakt- 




















1) Au einen Zusammenhang it PM12 lot natürlich nicht zu denken, wonn 
men auch vielleicht mittels Volksetymologte im Aramälschen es damit zu- 
Sammonbrachte, 3 

2) Geschrieben phonstisch nu-Da-tim-me nu-ba-tim-mu-ta, 

3) So nach der Photographie. 





116 Zimmern, Über Bäcker und Mundschenk im Altsemitischen. 


tafeln und auch sonst öfter vorkommenden (am&)M U durchweg der 
Bäcker gemeint ist, dass dasselbe demnach auch wohl um besten 
nubatimmu za losen ist. Höchstens könnte vielleicht auch noch 
die Lesung 290 als Partiz. von همه‎ mas „kochen, backen®, in Frage 
kommen! 

Was die Etymologie des assyrischen nußatimmu betrift, so 
ist dieses Wort wahrscheinlich. ein Kompositum aus sumerisch nu 
„Mann“ und einem Worte Jazimmu, dessen Ursprung (sumerisch 
oder semitisch-assyrisch?) und Bedeutung vorläufig noch dunkel 
sind. Zu vergleichen wird wohl jedenfalls der ähnlich gebildete 
Berufsuame nukaribdu sein. 

IL Seit den Ausführungen Schraders in KAT? 819 güt 
مه‎ fast allgemein für eine ausgemachte Sache, dass der دد ”فج‎ 
2 Kg. 18, 17 us. w. nicht, wie man früher annahm, und wie es 
gewiss auch die masoretische Punktation im Auge hat, den „Ober- 
undschenk* bezeichne, sondern dass in der Fassung als „Ober- 
mundschenk* nur eine auf Volksetymologie beruhende Aramaisierung 
eines assyrischen rad-3ag mit der Bedeutung „Oberhatptmann“ 
vorliege. Die folgenden Ausführungen werden zeigen, warum viel- 
leicht doch bei „Obermundschenk*, auch als ursprünglicher Be- 
‚dentung des entsprechenden assyrischen Titels, stehen zu bleiben ist. 

Nichts, ausser eben etwa dem biblischen دد نوج‎ selbst, spricht 
mit Sicherheit dafür, dass der Titel (ame) ra) SAG (pl) 
‚öder (mel) vab-SAG der assyrischen Inschriften wirklich rab- 
‚Säge wd nicht vielmehr etwa rad-r23e®) oder vielleicht noch ganz 
anders zu lesen ist®). Jedenfalls ist festzuhalten, dass der Berufs- 











2) Als weitere Wörter für ‚Bäcker: ergeben sich aus 83816: 1 
(& بق‎ Smith, Mic, Text 20), Kö. I, 33 und der verwandten () 

VR 1,52 b endibu, endubu, sowie ängimu, wonuch auch VR 13, 31 b 
(enkgimu oder ihnlich zu lesen sen wird. 

2) Mit Jensen, Zehn. 4 Am. VII, 174 Anm. 1 und bei Brockol- 
mann unter JAn.ion (vgl. auch Dolitsseh, Hawb. 694. unter dar 
wie deselbe Asıra. I, 92 vieleicht mit Recht Mas), bin Ich schr geneigt, an- 
zunehmen, dass dar Ursprung von 5775 in einem asyr. da rät, da 18 eig 
„der an der Spitze Befudliche, der Haspimann“ zu mehen ist. So wirde es 
Sich auch anfs einfachste erklären, wis 5979 sowohl eine militärische Würde 
bezeichnen, als auch spocioll ein Name für den Eanuchen warden konnte. 
DYAP"EN würde demnach einfach einem vorauszuseisenden asıyr. rad-da-räR 
entsprechen. Bis auf einen gewissen Grad. hakto bereits Winckler, Unter, 
بع‎ ltr. Gesch. 198 ds Richtige geshnt, sich aber die Sache dadasch ver- 
erden, dnss er das ganze Wort 3075-33, das ja allerdings 2 Kg. 18, 17 blass 
Giosse is, als künstliche, gelchrte Bildung orklären welt, 

3) Auf Grund von VR 18, 34.04 könnte man a. 8. auch an eine Lesung 
(amäl rab-beru für (amäl) rab-SAG denken. —- Übrigens It für die Lesung 
von rab-SAG oder rabSAG (pl) auf ale Fü die Schreibung 582-50 
anf 88-118, 959 (Ichs, Assyr Doods and Dae, Nr. 250), Mer. 2 zu Deschtan. 























Zimmern, Über Bäcker und Mundschenl: im Altsemitischen. 117 


nme (amil) vab-SAG bezw. (ame) vab-S4G (pl) den „Ober- 
(amil) SAG“ beuw. „Ober-(amzl) SAG (pl.)“ bezeichnet. Der 
(amel) SAG muss aber einen ganz speciellen Berufsnamen dar- 
stellen, nicht otwa bloss eine allgemeine Bedeutung wie „Vor- 
gesetzter* oder ähnlich haben. Das lehren unmissverständlich 
Stellen wie Asurb. V R 6,89 oder K. 11437 (Knudtzon, Gebete 
an d. Sonneng. Nr. 108), wo die (amzl) SAG (pl.) mitten unter 
andern Berufsnamen aufgeführt werden, Und zwar kann der, 
namentlich in den sog. Kontrakttafeln hünfig vorkommende (amel) 
SAG schon deswegen nicht etwa ein „Hanptmann*, ein „Offizier“ 
sein, weil, worauf mich Jensen "aufmerksam "machle, nach 
Bu, 91—5—9, 179 (Johns Nr. 200) auch ein Sklave den Beruf 
eines (amdl) SAG haben konnte. Schon dadurch füllt sowohl die 
Annahme Schraders, dass in rad-SAG ein aus dem sumerischen 
sag „Haupt“ stammendes assyrisches dag „Haupt, Hauptmann* vor- 
Inge, la Auch di, allerdings mur mit Resirye مود وه‎ Ansicht 
Delitzschs (Häwb. 607), dass das SAG in حي بسح‎ assyrisches 
هوم‎ „hoch“ mit der speciellen Bedeutung „Offizier ausdrücke. 
Gegen die letztgenannte Auffussung spricht ausserdem noch des 
Umstand, dass sich nicht nachweisen Iässt, dass das Adjektiv dagt 
„hoch* mit Substantivbedeutung für den Begriff „hoher Würden- 
{rüger® gebraucht worden sei. Zwar führt Delitzsch, Häwb. 
685 0 hierfür die Stelle aus Sm. 61 (veröft. Assyr. Lesest.E 134) 
an: nadanu da darri fubbu da da-ki-i (Ideogr. S{.QA.GAB) und 
fasst danach auch in der Berufsnamenliste IT R 81, 29 SU.QA. 
GAB als Tdogramm für Jagd „hoher Würdentriger*. Aber gerade 
die letztere Stelle logt os sehr nahe, in dem durch 87. Q4.GAB 
bezeichneten Berufsnamen vielmehr ein 3290°) „Mundschenk* zu 
schen. Denn unmittelbar auf diesen SU.QA.@AB bezw. den 
damit natürlich identischen SU.GAB folgt ja der rab-MU und 
der MU, dä. i. aber nach dem Obigen der Oberbäcker und der 
Bücker. Dass der Obermundschenk und der Oberbücker wie an 
andern orientalischen Höfen (rgl. dazu auch Gen. 40), so auch am 
assyrischen eine hohe Würde bezeichnet haben werden, legt nicht: 
nur die Berufsnamenliste 11 R 31 nahe, wo dieselben gleich hinter 
dem furtänu der Rechten, dem iurtänu der Linken und dem 
rab-BI.LUB®) erscheinen, die bekanntlich in erster Linie als. 


























1) Also das Partis. von قوعة‎ „trinken“, wie aram. EA (an dus wohl 
uch bei der masoretischen Punktaton von ME"IT gudacht It). 

2) Auch der rab-BI.LUB, der mit dem vab-LUB 4.1. rab-ranmaru 
(0 phonetisch ra)-sa-am-ma.ri geschrieben auf 83-218, 808 [Johns Nr. 284), 
Rev. 6) nichts zu than hat, scheint „Öbermundschenk", spociell „Oborbier- 
schenkt au bedeuten. Denehte dazu namentlich den in der folgenden Ar 
nerkung erwähnten Test .كد‎ 8009, in welchem es Kol. IH, 17 1. hasst: käsäh 
dannäte igarrubu (amil) fa مقع‎ ckalli iesas غواة‎ (mel) BI.LUB iqablk 








118 Zimmern, Über Bäcker und Mundschenk: im Altsemitischen, 


Eponymen fungieren. Auch andere Stellen lehren, wenigstens für 
den rab-MU, den „Oberbücker*, dass derselbe eine bevorzugte Stelle 
bekleidete. So spielt z. B. in’ dem interessanten Texte K. 8069); 
der die Beschreibung eines Gastmahls am königlichen Hofe enthält, 
der rab-MU, zusummen mit dem rab-84G3), eine wichtige Rolle 
bei dieser Gelögenheit. Der rab-MU ist es auch, der am Schlusse 
dus Zeichen giebt, duss das Festmahl beendet ist. Ein rab- MUT 
bekleidet nach 81--2—4, 161 (Jchns Nr. 435) geradezu auch einmal 
das Tponymat. Ich halte es darum für sehr möglich, dass der 
دوعوم‎ von 2 Kg. 18 wirklich ein rab-Jägi, ein „Obormundschenk* 
ist, von dem man sich nach dem Vorstehenden Schr wohl denken 
kann, dass er auch zu wichtigen diplomatischen Aktionen ver- 

wendet wurde. Dagegen ist nach den obigen Ausführungen ددج‎ 
von rab-SAG. wahrscheinlich ganz zu trennen. 

II. Bicker und Mundschenk nehmen nicht nur im Hofstaste 
eines irdischen orientalischen Grosskönigs eine wichtige Rolle ein, 
sondern entsprechend auch in der BasıAslu rüv olgavuv, dem 
göttlichen Gegenbilde des menschlichen Grosskönigtums. Darum 
„mächtige Becher werden herbeigebracht, der Palastbeamte tritt auf und giebt 
nem (im) BI.LUB den Bafehl zum Einschenkon“. 

3) In Teansskription, nach einer laut Vorwort nichtkallatienierten Ab- 
hr, voröffetlicht und’ übersetzt von Peiser in den Mitel. d. Vorde 
a, Jain, 1806, 8. 246.0. Da ich diesen Txt seiner Zeit ولاش اماع‎ 








0 auch phoisgrphlet habe, so gabe ich Dal diner 
Iny Verbesserungen zu Peisers Ausgabe: Obv. Kol. I, 2 era-bu 
st enpracba 5 geggeru st gag-gu | 5 dagquru اتفال‎ satt gag-qu 
gen made) 18 EHE] 14 mäf Kart ho che an] 16 ZUG 8.4 Seh 
Ann wat zit 0 | 10 gagegari war :مم ومن‎ am Aufn der Zeile er 
Bet ar man u ie Hama El 5 hab] Ka un 
ZAG 0.1 wohl im), تدر مله‎ 5 ZI at Zehn | 4 وده شو‎ mit 
سمس موه‎ | 6 kalt) urera | Uri sat Zehen | ben sat mes 
$”meteirru satt mu مج‎ | 13 1g.da.dammeru | 16 0602-7 
st Efeu dent | 20 karpat DA 0.1. weh baylu bi Heli | 91 هه ف امف‎ 
At derbarak | 28 quäblid memeon sat لللسيي‎ imhen? | 25 wohl 
لاوس‎ wat da لطبي‎ 20 die sat 6| zwischen 7 und 26 noch one 
Zalc: ] qüleu ara وموم‎ | Rev, Kal. I, 4 Ina put sk mn | 
5 نز‎ pair (1) aut Ina اساي‎ KA 1) | 8 gedzarı ei unter | 
3 agaate sat zrgae | 11 Masar-te sit naar | اط‎ gammurat 
Atct gammırtul und dahiter wahrscheinlich yu) Gert sat قد ]تشع‎ wohl 
Bere ira | 13 ma hin ma erura 0m) pure (U) 
sat (iu) KA (pi) ١ 14 (im) wiganane| لمك‎ ware umaklu | 13 090 
تميق‎ Gi) mtr (fa) Ka 1) | 16 ma--duate san mar.da-tn | 19 wohl 
0 nn 70 Sl da Mani 1285... m 
san "a re im Ktarsse dr Sache dnch ar grkten erschelne 
im di wenerdinge von einigen anyriologhchen Pachgenasen balabten Ver, 
entichung von derartigen mangelhaßer, unkulaenlrten Abschriken iras 
Weniger ابام‎ zu ai 

2) Dieses Nebeneinander von rab-SAG und rab- MU scheint es füst 
nahe zu legen, in rab-SAG eine psando-ideographische Schreibung für ونه"‎ 
„Obermundschenk“ zu schen, und also auch den (amäl) SAG als (amäl) züg 
Mandschenk zu erklren. Trotzdem möchte ich, namentlich im Binklick auf 
io Berafmamenlite IUR 31, Nr. 5, In welcher der (andl) SU. QA.GAD 























‚Zimmern, Uber Bäcker und Mundschenk im Altsemitischen. 119 


hat auch Marduk in seinem Tempel Esagil in Babylon seinen gött- 
lichen Bäcker und Mundschenk mit Namen Mina-iul-bel „Was 
isst mein Herr?“ und Mina-iti-bels „Was trinkt mein Herr?“ 
ك1‎ 8 56, 16.046.) So hat auch Ea in dem eingangs erwähnten 
Scheil’schen Adupa-Fragmentet) seinen göttlichen oder halb- 
göttlichen Bäcker, nu/atimmu, an seinem Heiligtum in Bridu. — 
Im Anschluss hieran sei auch darauf aufmerksam gemacht, dass 
wiederholt Tempelbücker in den assyrischen Texten erwähnt werden, 
so in der gonannten Borufsnamenliste IE R 31, 90 b (nach dem 
nen hinzugefügten Stück): (amzl) MU bit-ii, Teer Biücker im 
Nabt- und Ninib-Tempel in K. 382 (Johns Nr. 640) und wieder- 
holt in den neubabylonischen Kontrakten (s. dazu Bei 
TIL, 420 £) worden u. 0. ähnliche Backwerke zu 
habt haben, wie die Jor. 7, 18 (vgl. 44, 17) erwähnten Kuchen, die 
dusolbst von Frauen für die Himmelskönigin gebucken werden. 
doch wohl etwas andoros bedauten wird, als der (amäl) rab-SAG, diese Er- 
lärung nicht für ultsig haltan. 

9) Val. سول‎ schen Jensen, Zischr. ب‎ Kelschei.T (1884), 8. 817, der 
Doro fir MU an dieser Stllo مجاه‎ Bedeutung wio „Schauer“ orschlom. 

2) Vgl. dazu auch meinen Artikel „Lebensbrot und. Lobonswaer Im 
Babylonischen und In der Bibel, Archiv f. Rollglonswiasensch. I (1809), 108 1 














120 


Buddhas Todesjahr nach dem Avadänasataka. 
Yon 
I. 8. Speyer. 


Barnouf hat bekanntlich in seiner Introduetion & Yhistoire du 
boudähisme indien in botreif des Todesjahres Sakyamunis bemerkt, 
uss das Avadänatataka in der chronologischen Bestimmung dieses 
Datums von den andern ihm in den nepalesischen Handschriften der 
Hodgsonschen Summlung vorliegenden Quellen abweicht). Während 
sonst, wie im Asokkvadäna und im Divyäradäna?), ماقف‎ — und 
zwar, wio aus dem Zusammenhang dieser Texte hervorgeht, der 
Dharmäfoka — hundert Jahre nach dem völligen Erlöschen des 
Tirhabenen angesetzt wird, soll einer schr bostimmten Angabe des 
Aradänndatoka nach das Zeitalter dieses Ascka zwei Jahrhunderte 
nach Budähas Tod gewesen sein. "„Deux cent ans apr&s que le 
ienhenrenx Bnädho füt entrö dans 16 Nirväna complet, rögmait 
dans حل‎ ville de Pataliputtra un rei nomm& Agoke“ heisst cs in 
der Übersetzung dor betreffenden Stelle in der Introduction (8. 432 
der ersten Ausgabe). Die Diskrepanz tritt noch mehr hervor, wenn 
man beachtet, dass auch in der Erzählung, woraus diese Stelle 
genommen ist, derselbe &rävaka Upagupta, der Zeitgenosse zugleich 
'von Sakyamuni und von Asoka, seine in den erbaulichen Geschicht- 
chen des frommen Königs zu Pataliputra bekannte Rolle spielt, 

Auf diesem Ausspruch Burnoufs fussend, hat man eine zwei- 
Sache Überlieferung der Nördlichen über die zeitliche Entfernung 
zwischen dem Nirväpa des Buddha Sükyamuni und dem Zeitalter 
Asckas angenommen. So Cunningham in seiner Prefce zu Corp. 
Inser. Ind. I, p. VI: „In the Asoka Avad6na of the northern 
Buddhists, a prediction is attributed to Buddha that 100 years after 
his Nirväna there would be a king of Pataliputra named Asoka, 
who would distribute his relics. he same period of 100 years 
is also mentioned by the Chinese pilgrim Hwen Thsang. But in 
another Buädhist work, the Avadäna Sataka, the änte of Asokais 
accossion to the throne of Pataliputra is stated at 200 years after 








1) 8. Ttrodutien, 8, 436 der eten Ausgabe (164). 

ara) ES Au en Cor 2 N fie 08,25 ayam Ananda 
اا ل‎ allge 

uire nagare Ayoko nämnz roja havich ägeoakravert dhär- 

Te ليس‎ 918, 0 ie Aal سيا‎ 








‚Speyer, Buddhas Todexjahr nach dem Avadinasataka. 121 


the Nirvana of Buddha‘. Vgl. Feer in Joum. Asiat. (1879). 
757116 8. t. XIV, 141, Kern, Manual of Indian Buddhism (in Bühlers. 
Grundriss), 8. 107, N. 7. 

‚Fer hat in seiner Übersetzung des Avadänas. (Annales du Musse 
Guimet, XVII) die betreffende Stelle ungeführ wie Burnouf, doch 
nicht ganz so wie dieser, verstanden. In seiner Übersetzung (8. 432) 
heisst sie: „Dans le deuxiöme sidele aprös que le bienheureux 
Buddha fut entr6 dans son Nirväya complet, dans la ville de Päfali- 
putrn, le roi Agoka exergait هل‎ royauts*. In wie weit etwa die 
tibetische Übersetzung die Abweichung von der Burnouf’schen 
Fassung veranlasst haben möchte, ist nicht ersichtlich. 

‚Bei genauer Betrachtung des Originals hat sich mir die eine 
wie die andere Auffassung als unrichtig erwiesen. Wenn i 
Grundtexte, der bis jetzt nur handschriftlich vorliegt, die betreffende 
Stelle in ihrem Zusammenbang. liest, stellt sich vielmehr anstatt 
der behaupteten Abweichung die schönste Übereinstimmung mit 
der sonst bekannten Überlieferung der Nördlichen heraus, Auch 
das Avadänas. lüsst den Stifter des Buddhismus hundert Jahre 
vor Asoka in das Nirväga eingehen. 

Um den Beweis hierfür zu erbringen, in näheres Eingehen 
auf den Inhalt der betreffenden Erzählung notwendig. 

Dies Erzählung, welche die Überschrift sangiti hat (das Konzil)- 
ist die hundertste und letzte der Sammlung. Wie gewöhnlich 
besteht sio aus er Rahmenerzüblung und einer zweiten; allein 
während letztere sonst in Hinsicht zu der ersten atite 'dhvani spielt, 
ist hier die Rahmenerzühlung die zeitlich frühere. Jene nämlich 
betrifft einen gewissen Wunderknaben, der in Asokas Zeit lebte, 
diese besteht aus dem Bericht vom Tode des Erhabenen, füllt also 
inhaltlich mit dem sechsten dhanavara des Mahäparinibbänasutta 

;men. Richtiger gesagt, möchte man sio für einen Auszug 
aus einem dem Mahäparin. parallel laufenden Sütra der Nördlichen 
halten, insoweit sie aus aneinandergereihten Abschnitten besteht, 
welehe fast wörtlich in dem genannten dem kanonischen Pali-Tipi- 
taka einverleibten Werke sich vorfinden, sodass man für die be- 
{reffenden Abschnitte des Avadänad, im Vorgleiche mit dem Toxte 
des Mahäparin. den vollen Wert einer andern Redaktion der gemein- 
‚samen Überlieferung beanspruchen dürfte. Auch in 'r andern 
Erzählung des Avadänas., der vierzigsten, deren Rahmenerzählung 
&o Bekehrung des Subhadra, des letzten der säkgäcchrävakas zum 
Inhalt hat, findet sich ‘eine nicht minder grosse, ja meistens wört- 
liche, Übereinstimmung mit dem Bericht dieses Ereignisses im 
fünften dhdnavära des Mahäparin. - 

In Avadänag. Nr. 100 werden in schönstem Einklang mit der 
Überlieferung der Südlichen die gäthäs angeführt, welche in dem 
Augenblicke des Parinirväna des Gautama Buddha von Brahmä, 
Sakra und Anurudäha gesprochen wurden. In betreff der gäthz 
des Ananda besteht ein wesentlicher Unterschied zwischen Mahäparin. 
































122 Speyer, Buddhas Todesjehr nach dem Avadänasataka. 


und Aradänad, worüber unten mehr. Doch auch die andern gathzs 

nehmen sich in beiden heiligen Toxten nicht ganz. gleich aus. 

Darum kann cs seinen Nutzen haben die zwei Fassungen mit ein- 

ander za vergleichen. 

In Mohäp. wird erst Brahms Iyrischer Erguss erwähnt, nach- 
her spricht Sakka. Im Avadänas. ist die Reihenfolge eine um 
gekehrte. Hier heisst es Cambridge Häs. 1611 Add. 1.075 4 
Paris. £. 2502 8) samanantarapariniroyte buddhe bhagavat! Sakro 
devendro güthäm bhäsate 

bata samskava utpadanyayadharminahı‏ ترجه 

utpadya hi nirudhyante tesam vyupasamas sulham it. 

In der Pali-Redaktion ist der Wortlaut der gatha genau derselbe, 
mur ist dns letzte Wort das Adjektiv sukho: 

anicca, vata sankhära uppadavayadkammine 

uppajitva nirujjhanti tesam vüpasamo sukho ti. 

Für Brahmäs Worte sind die sanskritische und die Pali-Über- 
Hieferung folgende: 

Arad. sarvabhütäni loke'smin niksepeyanti samuechrayam 
@wanvidho yalra Sästa lokesv apratipudgalah 
tathägatabalaprüptah caksusmän parinirutah'); 

Mali. se vn تدم وان‎ 20040 1016 samumayar 
yatthä. etadiso امه‎ loke appatipuggalo 
Tathagato balappatto sambuddho parımibbuto. 

Im Sanskrittexte, der natürlich auf eine Vorlage in einer Volks- 
sprache zurückgeht, macht das eine Epithet tathägatabalapräptal, 
den Eindruck einer besseren Lesart als in den zwei entsprechenden 
Worten der Pali-Redaktion vorliegt. Es ist ziemlich unklar, was hier 
Balapräpta bedenten soll, während tathägatubalopräpta „einer der die 
Macht eines Tathägata erreicht hat“ eine im Munde des Brahmä Sahäm- 
pati zutreffende Bezeichnung für den erloschenen Samyaksambuddha ist. 

Anuruddhe sagt im Arad folgendes: 

1. sthita®) usväsaprascast sthiracittasya täyinah 

änijyam Santim ägamya caksusmän parinirurtal 

2. tadlllavad Uisarakan tadäbhad ronaharganayı 

sarväkürahalopetah Sästa kälam yadäkarot | 

8. asamlinena cittena vedana adhiväsayan (sic) 

pradyotasyaica nirvanam vimolsas tasya cetasa ii | 

In Mahäparin. spricht er nur دو‎ 1 und 3; gätha 2 wird 
dort dem Ananda zugeschrieben, auch ist sie der des Arad. nicht 
gauz gleich, denn in der Pali-Redaktion sind die vierten päda 
von 1 und 2 umgewechselt. Ananda sagt 

tadäsi yam Bhimsanakam tadasi lomahamsanam 
sabbükäravarüpete sambuddhe parinibbute ti, 

3) Unzweifshafe Verbwerungen handschriflicher Fehler werden hier und 
weiter nicht erwähnt, 

2) So nach eigener vorläufiger Vermutung. Die Ti. bat لتقم‎ oder neh, 











‚Speyer, Buddhas Toderjahr nach dem Avadınasataka. 123 


auch hier, wie oben entspricht.im Pali samduddho dem caksusman 
der andern Redaktion. Dieser Spruch Anandas folgt hier nach 
Anurudähas gäthäs 

1= Arad. 1 nahu assäsapassäso fhitacitiassa tadino 

anejo santin @rabbha ya külam akarı muni. 
2 Arad. 3 asallinena مهلف‎ vedanam ajjhaväsayı 
Pajjotassesa nıböanam vinalho celaso ah 4: 

Keine der beiden Redaktionen scheint hier die ursprüngliche Form 
dor gathäs gut bewahrt zu haben. In der sanskritischen Fassung 
ist natürlich nach dem Palitexte anstatt des korrumpierten adhivd- 
sayah zu losen adhyavdsayat (oder vielleicht adhivasayat ohne 
Augment?); hat, aber nach meinem Dafürhalten dus Ältere 
und Richtigere, wo sio den مهم‎ dasta kälanı yadakarot dem- 
‚jenigen Spruche einvorleibt, der in Mahparin. von Ananda ge 
wird, dugegen den vierten päda diesen Slokas in die erste gätha 
dos Anurudähn vorsetzt. Andererseits gehören die oben. citierten 
Avadänad, 1 und 3 ong zusammen, und steht 2 da an unrichtiger 
Stallo; hier hat also das Mahäparin. wieder das Richtigere. Die 
eigentliche Bedeutung der zwei Anuruddha-gätha Misst sich jetzt 
besser vorstehen. Mlıys Davids hat sie im XI. Vol. der Suered 
Books. of tho East mehr paraphrasiert als übersetzt. Anuraddha 
sagt sogleich nach dem Bintroten des Todes: 

1. Dio Athemholung steht still (Variant: ist gewesen) des stand- 

haften Meisters; 
Rogungslose Ruhe hat er erreicht; ganz erloschen ist der Weise, 
2. Ohne Zagen hat sein Geist die Schmerzen ertragen. 

Wio das Frlöschen einer hellen Flamme, war dio Erlösung 

seines Geistes. 

Die gathä des Ananda in Mahäparin. versteht-sich besser, wenn > 
man sie nicht unmittelbar nach dem Tode Buddhas, sondern splter 
‚gesprochen, denkt. 

Dass Ananda nicht zugleich mit den Andern, vielmehr orst 
bei einer späteren Gelogonheit seinem Göfühle durch’ einen Iyrischen 
Erguss Luft machte, wird im Avadännsataka ausdrücklich gesagt. 
Am Scheiterhaufen, 'als die Leiche des Erhabenen verbrannt war, 
soll er seine gäthäs gesprochen haben. Diese Stalle, welche sich 
dem Vorigen unmittelbar anschliesst, hat im Nahäparin. keine 
Parallele. Cambr. Häs. f. 97 b 7 saptähaparinirurte buddhe bhaga- 
غلم‎ äyusmän. änando Bhagavatas citam pradaksintkurvan gatham 
(lies: gäthe) bhägate. Es folgen zwei Strophen, deren erste wenigstens 
in den pada © und d so korrumpiert ist, dass ich sie hier über- 
gehe. Die zweite, im Upajktimetrum ist besser erhalten. In der 
Önmbriäge Häs. ist sio folgendermassen überliefert. 
sahasmätenänte civaranam buddhasya küya parivesthito "bhnt | 
dve civare tafra tu naiva dagdhe abhyantaram bähyam. atha 

Avityam || 


























124 Speyer, Buddhas Todesjahr nach dem Avadinasataka. 


+ Selbstrerstindlich muss ınan verbessern sahasramätrena und 
Kayalı, was für nta im ersten päda stehen soll, ist nicht so leicht, 
einzuschen. Vielleicht A. Päda 3 und 4 sind aber fehlerlos. 

Nun folgt unmittelbar nach den Schlussworten dieser Strophe 
und nicht einmal durch den danda davon getrennt, vielmehr in 
dex seriptio continun sich on deikiyaya hart anschliessend varsa- 
sataparinäroyte buddhe Dhagavatı pätaliputre nagare rüjasoko 
rajyam kärayati yddkam ca splitam ca U. s. w., eben die Stelle, 
weiche Burnouf in der „Introduction® 8. 432 übersetzte, und woraus 
ex den Beweis schöpfte, dass Adokas Lebzeit im Avadänasataka 
zwei Jahrhunderte nach dem Nirväga angesetzt wird. Er machte 
den Fehler, dass er die Worte aka daitiyam, den Schluss der 
Strophe, von dieser loslöste und mit dem 
Folgenden in Verbindung brachte. Dieser an sich sehr begreifliche 
Irtum wird noch verständlicher, wenn man bedenkt, dass in der 
Pariser Häs. zufüllig mit Zahyuma eine Zeile endet (£. 2505 7) und 
ie folgende also anfüngt مان‎ dvitiyanı varsasataparinirurte buddhe 
bhagavati. Treilich hat Burnout, sich keine Rechenschaft davon 
gegeben, dass ein Ausdruck wie deitiyam vargadata® = „200 Jahre* 
sich grammatisch nicht, rechtfertigen list. 

Die Übereinstimmung der Angaben über die Zeit des Nirväne 
in den heiligen Büchern der Nörälichen ist hiermit nachgewiesen. 
Für die kritische Beurteilung der Überlieferung mag ferner darauf 
hingewiesen werden 1. duss das Avadänasataka zu den ältesten 
‚Werken der Nepalesischen Sammlung gehört, 2. dass das Mahäparini- 
bbänas., dessen Überlieferung über die lotzten Augenblicke des 
Buddha mit dem Bericht darüber im Avadänns. fast identisch ist, 
im ersten öhänav&ra die bekannte Prophezeiung Buddhas über die 
künftige Grösse Päfaliputras enthält. Fasst man ins Auge, dass zu 
Lebzeiten Buddhas Räjagrha noch als Hauptstadt des Landes Magadhn. 
erscheint, dass aber Asoka und schon sein Grossvater ‚Candregupta 
zu Pätzliputra ihre Residenz hielten, dass letzterer eine neue Dynastie 
‚gründete, mit deren Anfang — wie so oft bei Dymastiewechsel in 
Orientalischen Monarchien — die Gründung einer neuen Hauptstadt, 
schr gut im Zusammenhange gedacht werden kam’): so liegt hierin 
ein innerer Grund für den relativen Wert der Überlieferung vor. 
Denn sie impliciert die Erinnerung an einen nicht allzu grossen 
Zeitraum zwischen Bnäähas Tod und Candraguptas Erhebung. Die 
Übereinstimmung dieses Datums mit den andern Daten derselben 
Tradition, Asokas Regierung hundert Jahre nach dem Nirväge und 
Upagupta, dem mehr als hundertjährigen, der beide gekannt hat, 
verdient hervorgehoben zu werden. 














1) Die Darstellung Im Mudraräksasa, wo Pätaliputra schen unter dem 
Aetzten Nanda dio bevälkerte Hauptstadt ist, kaun عولط‎ ausser Betracht Dieiben. 


a 125 


Anzeigen. 
isches Recht nach schafiitischer Lehre von 
‚ard Sachau. Lehrbücher des Seminars für orien- 
Sprachen in Berlin. Band 17. Stuttgart und 
(W. Spomann) 1897. XXIX + 879 + tv Seiten, 









' ‚nische Gesetz hat sich von jeher die Auf 
gestellt, Aajreligiöse, politische und sociale Leben der Menschheit in 
Seinem 'volltm Umfange zu beherrschen: das Leben seiner Bekenner 
ohne Einsofänkung, das Leben toleriorter Andersgläubiger insofarn, 
nss ihre Lbensusserungen dem Islam in keiner Weise hinderlich 
seien. In ‚er orsten Poriode des Islams nach Muhammads Tode, 
als die Vorilltnisse der jungen Gomeinde noch patriarchalisch-ein- 
fach waren, Furde jones Postulat zwar noch nicht: dogmatisch for- 
muliert, abd trotzdem stand das Ziel den Häuptern des Gomein- 
weseng dr For Augen. Die orsten vier Chalifen, gestützt und 














kontrolliert Pa den einflussreicheren „Genossen des Propheten‘, 
Vereinigten al Gewalt in sich, auch die legislative, bei deren Aus- 
ie sih durch Gottes Wort und das Beispiel des Gottas- 


gesandten für bunden erachteten. 

Mit dom Auftreten der omnjjadischen Dynastie fingt die Vor- 
weltlichung de: ‚muhammedanischen Staates an und in Folge 
Fo taktische Sheidung der geistlichen und der weltlichen 
Als dns politishe Centrum des Islams nach Damaskus verlogt 
wurde, blieben | Vertreter der religiösen und juridischen Ideale 
der neuen Relighn in den heiligen Städten Arabiens zurück; zu- 
nächst mühten sich mit Versuchen ab, gegen die Gewalt der 
Thatsschen anzuläfnpfen, aber allmählich wurde es ihnen Iklar, dass 
sie sich im sl ıteresse auf den Gebrauch von geistigen Waffen 
zu beschränken hat 5 

80 war der Gran? gelegt zur Entstehung eines Standes von 
Gesetzeskundigen, welche als autoritative Ausleger der göttlichen 
Offenbarung sehr bedeattnden Einfluss auf das geistige Leben der 
Bekenner des Islams gewahrt. Diesem Einfluss mussten die Leiter 
des Staates stets in hohem Güde Rechnung tragen, aber die Tren- 
nung hat sie doch von der täglicien Austibung einer lästigen Vor- 
mundschaft von Seiten jener theologsch-juristischen Macht befreit. 














126 Anzeigen. 








Die Selbständigkeit der Schule gab ihr Gelegenheit, sic 
ungeheinmt nach eigenem Genius zu entwickeln; mit grö 
‚sequenz hat sie denn auch, immer mehr ins Dötoil gehend; das ge- 
sumte Leben der Gemeinde sowie des einzelnen Menschen‘, seinem 
ganzen Umfang geregelt. Zu gleicher Zeit nam aber|die Ein- 
wirkung der juristisch-theologischen Theorie auf das j'aktische, 
sociale und politische Leben immerfort ab. Die Her ‘ler küm- 
merten sich um die Edikte der Fugaha (Gesetzeskundizun) nicht 
viel mehr, als ihnen bequem war; die Letzteren brau sten eben 
deshalb auf die Erfordernisse der Praxis weniger Riksgsicht zu 
nehmen. Wenn sie sich nur enthielten, direkt ode, indirekt 
Empörungen gegen die Inhaber der Gewalt zu predigenffso معدل‎ 
ihre Kritik über die Einrichtung von Stant und Gesflschaft so 
herb sein, wie es ihnen gefiel. Thatsichlich fliessen die 
Aber von abfälligen Beurteilungen der Zustände „un; 
"Was den Fürsten und Richtern als Recht gilt, ist. laı 
und Tyrannei; was dem Volke als Brauch und Sithf lieb, ist 
nichts als Missbrauch und Frevel gegen Gott. Die mein Stahom, 
le von Stants wegen, engememmen reden, ind dorge 
Iiche Erpre ( ); die gesetzlich angeordneterfzinnahm, 
(Zaikae Dich Grad) werden von der Ohrigkeifgn ni 
widriger Weise eingetrieben und zu falschen Zwecken rendet?). 
Die Gerichtsverwaltung ist überall wie eine öffentlichof/erhöhnung 
der darauf beniglichen göllichen Gesetze; die „Ri 

Zeit“ werden in allen Figh-Büchern als Teufelsdiend‘ yarsch; 
Die muhammedanischen Fürsten sind ihnen nicht etwa ftellvertrete 
des Gottasgesandten, wie es die ersten vier Ohalifon 

Trüger einer materiellen Gewalt, welcher man sich 
noch Schlimmerem und auch deshalb nicht widersethn darf, weil 
‚eine falsche Ordnung immerhin besser sei als Unorähung. " 

Der lotzgenannte Grundsatz, zu dessen Annfıme sich die 
Fageht. erst nach mancher empfindlichen Lektion Hauomten, war 
eben die Grundlage des Friedensschlusses zwischen] dor weltlichen 
und der geistlichen Gewalt. Mehr konnte jene Am dieser nicht 
verlangen als praktische Unterwürfigkeit unter der eäingung voller 





















x Zeit“, 
Unrecht 












Furcht vor 








Das Tdeal eines einheitlichen muslimischen S| 
mehr einer Gemeinde, welche ganz nach den Vo: 
lichen Gesetzes eingerichtet sein soll, haben dj 


tes, oder vial- 
iften des gött- 
Pagahd, nie anf. 
füge Bewertung mit 
elt hat. Seine Vor- 
wirklichung verlegen sie aber in die fornd Yr, it und 
ine unbestimmte Zukunft. N 












3) Daher leben denn, auch alle vom,Sinat beoidete Deamte nach der 
ان لزنت‎ von verbotene (Bart, uorochtnßnig erworbenen Gas 
Und ya de Fromme ie Annahme Gier’ Amt und, sole wie möglh 


‚Snouck Hurgronje, Sachau's Muhammedanisches Recht ee. 127 


Obgleich schon in den ersten dreissig Jahren nach Muhammads , 
Tode die junge Gemeinde durch politische Wirren hefüig genug 
bewegt wurde, ist es doch leicht erklärlich, dass jene Periode dor 
„vier frommen Chalifen® den späteren Gesetzeskundigen als das 
goldene Zeitalter des Islams gilt. Die historische Überlieferung 
brauchte nur ein wenig idealisiert zu werden, um die Fugahd 
in jener patriurchalischen Zeit dus Bild der vollkommenen Ge- 
meinde Muhemmads erblicken zu lassen, was ihnen um so leichter 
wurde, weil sio sich nicht: bewusst waren, auf legislativem Gebiete 
etwas Neues produziert zu hr Das ganze Gebüude des auf 
don „vier Grundlagen* (Qurän, Beispiel des Propheten, Consensus. 
der ünfehlbaren Gemeinde, Deduction per analogiam) "beruhenden 
Gesetzes war nach ihrer Ansicht wesentlich schon in jener goldenen 

vorhanden; ihre eigene Arbeit hatte nach ihrer Vorstellung 
mur den Zweck, dasselbe unverschrt und rein zu bewahren und 

den Gläubigen darin voranzuleuchten und den Wog zu zeigen. 

Die erste Generation nach dem Propheten logte ihm Weis- 
sagungen in den Mund, welche die orthodoxe Ansicht von der 
‚goldenen Periode im Gegensatz zum spiteren Rückschritt zum Aus- 
ärnck bringen. Die verschiedenen Lesarten jener Tradition lauten 
in der Hauptsache dahin, dass nach Mubammads Tode vier ge- 
vechte, Fromme Stellvertreter (Chalifen) nach einander die Leitung 
der Gemeinde übernehmen worden, dass aber nach ihrer Areissige 
jührigen Herrschaft weltlich gesinnto, tyrannische „Könige“ an ihre 
Stelle treten worden. Mit dem politischen Verfall sollte der 
religiöse und sociale Hand in Hand gehen. Zahllos sind die Über- 
Hieferungen, nach welchen der Prophet vorhersugte, dass in seiner 
Gemeinde jede folgende Generation böser und stndhafter sein werde 
als die ihr vorhergehonde bis auf die letzten Tage vor der Auf- 
erstehung, an welchen von der Bofolgung der göttlichen Gesetze 
kaum noch Spuren nachweisbar sein würden. 

80 sind zwar die muhammedanischen Gesetzblicher voll von 
Soufzorn der Verzweiflung über die immer tiofere Kluft zwischen 
Lehre und Wirklichkeit, aber am Ende müssen doch die Fugaht 
es Verhältniss als das normale, selbstverständliche anerkennen, weil 
ein besseres den Prophezeiungen Muhommads zumiderlaufen würde. 

Grossen Trost in jener Vorzweiflung entnehmen übrigens die 
Frommen einer andern Reihe von Weissagungen, denen zufolge doch 
noch vor dem Auforstehungstage ein neues goldenes Zeitalter an- 
brechen wird, in welchem Allahs und seines Propheten Gesetz zur 
vollen Herrschaft gelangen soll. Die Tyrannei der Fürsten wird 
im Laufe der Zeit ununterbrochen zunehmen, s0 heisst es da, aber 

„gegen das Ende der Tage wird ein von Gott rechtgeleiteter (mahdi) 
Fürst erstehen, der die Welt mit Gerechtigkeit erfüllen wird, wie 
ie jetzt mit: Unrecht und Tyrannei erfüllt ist?). 




















1) Über dio Hauptaäge dor Geschichte dieser Mahdl-Prophezeiungen 


128 Anzeigen. 


Manche Mahät-Weissogungen haben ihre Entstehung religids- 
politischen Empörungen zu verdanken, denen sie als Legitimierungs- 
dolument und als Programm dienen sollten, und bis in die jüngste 
Zeit sind dieselben bekanntlich noch wohl wirksame Mittel, hie 
und du die Volksmassen gegen ihre „Tyrannen* aufzuwiegeln, aber 
für dio grosse Mehrzahl der muhmmedanischen Gemeinde haben 
sie längst ebensowenig direkte praktische Bedoutung wie die mossia- 
mischen Weissagungen für dio heutigen Juden oder die Parusie- 
Erwartungen für dio heutigen Christen. Immerhin dienen sie ge- 
wissermanssen als Rechtfertigung des Fleisses, mit welchem Tausende 
von Gelehrten sich dem Studium eines Gesetzes widmen, von dem 
nur einzelne Kapitel praktischen Wert behalten haben. An und für 
sich ist das Studium des Gesetzes Gottes schon verdienstlich, oben 
weil es göttlich ist; bildet es ja den einzigen Gegenstand wahrer 
Wissenschaft. Sodann empfehlt sich die Kenntnis desselben den 
Frommen, dumit sie in den Stand gosotzt werden, soviel davon zu 
befolgen, als dio bösen Zeiten zulassen. Fmälich sind aber alle 
Kapitel gleich wichtig mit Hinblick auf dio zukinftige goldene 
Ära des Mahdt, von welcher niemand weiss, ob sie nahe oder 
dern s 

Die Fagaht. waren sich also schon seit Jahrhunderten bewusst, 
‚dass ihre Arbeit zum guten Teil mehr der Vergangenheit und dor 
Zukunft als der Gegenwart angehörte. Nichtsdestoweniger haben 
‚sie mit unermidetem Fleiss ihre Aufgabe gelöst, und wenngleich 
der Staat und die Gesellschaft, هذ‎ we io lebten, in mancher 
Beziehung unabhängig von ihrer Weisheit sich entwickelten, sie 
behielten die Herrschaft über dio Geister. Wer Anspruch auf den 
Namen eines Gelehrten erheben wollte, musste im Pigh (der Go- 
‚setzeskunde) bewandert sein. Das Volk gehorchte zwar den Fürsten 
als Vertretern der Gewalt, aber os vorehrte dio Ulamä ale Vor- 
treter der Wahrheit und holte sich in bewegten Zeiten von ihnen 
die Parole. Darum war den Machthabern immer viel daran ge- 
legen, mit den Fugaht auf nicht allzugespanntem Fusso zu stehen, 
und mussten sie sich schon vieles von diesen gofullen asson. 

Das Gesetz, welches im praktischen Leben dem Brauch und 
‚der Sitte der Völker und dor Willktr der Herrscher immer mehr 
Platz eintumen musste, gewann also anf der andern Seite bo- 
‚deutenden Einfluss auf das geistige Loben der Muhammedaner. 
Daher ist und bleibt es dem auch für uns ein wichtiges Objekt 
des Studiums, nicht nur aus theoretischen, rechts-, kultur- und 
religionsgeschichtlichen Gesichtspunkten, sondern auch ans prak- 
tischen Rücksichten. Je intimer die Beziehungen Europas zu dem 
‚muhanmedanischen Osten sich gestalten, je mehr muslimische Länder 
unter europäische Oberhoheit gerathen, um so mehr muss uns 
































vol. meinen Außatz „Der Mahl“ in „Rovne Coloniale Inte: 
nationale", Amstordam 1886. 





‚Snouck Hlurgronje, Sachau's Mulanmedanisches Recht etc. 129 


‚Europiern daran gelegen sein, mit dem geistigen Leben, dem gelten- 
den Rechte und den herrschenden Rechtshegrifien der Muhammedaner 
vertraut zu werden. 

Solchen praktisch-wissenschaftlichen Erwägungen ist der Plan 
Fäuard Sachau's entsprungen, der Aurch die Veröffentlichung d 
vorliegenden Lehrbuchs des muhammedanischen Rechts zur Aus- 
führung gelangte; gleich die ersten Zeilen des Vorworts weisen 
darauf hin (8. VID: 

„In Folge der Ausdehnung der politischen Macht Europas 
„über seine geographischen Grenzen hinaus sind mehrere christ- 
iche Staatsoberhäupter zu Souveränen muhammedanischer Linder 
„geworden, und über Millionen von Muslims wird gegenwürtig im 
„Namen eines christlichen Kaisers oder Königs oder einer christ- 
slichen Republik Recht gesprochen. So in Bri dien, Nieder- 
‚„lündisch-Indien, Algier und den meisten Asistischen Ländern des 
„Russischen Reiches. So auch in Doutsch-Ostafrika‘ 

Und etwas weiter (8. IX): 

„Der Lauf der Geschichte, der Recht bricht und Recht 
„schafft, hat es mit sich gebracht, dass Christentum und Islam 
„nebeneinander existieren müssen, und das Bestreben der Euro- 
„plischen Stantsrogierungen kann nur darauf gerichtet sein, ihr 
‚Vorhültniss zu ihren muslimischen Unterthanen möglichst friedlich. 
مور‎ gestalten, eino dauernd friedliche Entwickelung des birger- 
„lichen Verkehrs zu ermöglichen und zu gewährleisten. Und ein 
„solches Ziel kann nur auf Grund eines Compromisses zwischen 
„dem christlichen Staatsgewissen und dem Gesetze dos Islams 
„erreicht worde 

Der Verf, weist ferner darauf hin, dass ($. XVI ff) seitdem 
dus Deutsche Reich ein vom Islam kolonisiertes und zum grossen 
Theil von Muhammedanern bewohntes Kolonialgebiet in Ostafri 
besitzt, die praktische Bedeutung der Kenntnis des muhammedr 

ien Rochts den Deutschen ganz anders einleuchten muss, als es 
etwa vor 80 Jahren der Fall war. Aus diesem, sowie aus andern 
Gründen erschien es dem Verfasser 

„als eine zeitgemüsse Aufgabe, die hauptstchlichsten Rechts- 
„anschauungen darzulegen, welche die muhammedanische Welt, . 
Salso den grössten Theil Asiens und grosse Theile Afrikas regieren, 
nicht bloss für diejenigen, welche durch Amt und Beruf in 
‘solche Länder geführt werden, sondern auch für allo diejenigen, 
„welche an der Gestaltung der Beziehungen des Deutschen Reichs 
حمر‎ den Völkern Asions und Afrikas mitzuwirken berufen sind 
„oder daran Antheil nehmen*. 

Es versteht sich von selbst, dass der Verf, wenngleich or bei 
der Abfassung seines Lehrbuchs in erster Linie die praktisch-" 
wissenschaftlichen Interessen Deutschlands ins Auge fasst, zu gleicher 
Zeit allen denjenigen eine willkommene Gabe bietet, die sich für 
Aus Studium des Islams interessieren; namentlich gilt dies von uns 

Ba. Lat. ° 

































130 Anzeigen. 





Hollündern, weil die ca. 25 Millionen muhammedanischen Unter- 
{hanen unserer Königiun sich eben zu dem Ritus bekennen, den der 
Verf. sich zur Behandlung ausorwählt hat. 

Wer das muhammedanische Gesetz wissenschaftlich behandeln 
will, muss sich nämlich auf eines von den vier orthodoxen Rechts- 
systemen beschränken. Ein Vorsuch wie der Van den Bergs?), das 
muhommedanische Recht zu gleicher Zeit nach zwei von jenen 
Systemen zu beschreiben, ist von vom herein verfehlt, und wonn 
Van den Berg nicht üborhaupt seine Aufgabe in Inienhaft- ob 
Aüchlicher Weise gelöst hatte, so wäre ihm die Unnusführbarkeit 
einer solchen Arbeit von selbst klar geworden. 

‘Von jeher hat unter den muhammedanischen Gesetzeskundigen 

über viele mehr oder weniger wichtige Fragen Meinungsvorschieden- 
heit geherrscht; manchmal waren es recht unbedeutende Punkte, 
welche das odium theologieum zu Gegenständen heftiger Parteiung 
machte, und zwar unbedeutend nicht mur nach unserer Ansicht, 
sondern auch nach der Ansicht einer folgenden muslimischen Go 
ration, welche die Suche kühler und frei von persönlichem Bifer 
betrachten konnte. Wenn man die Geschichte der muhammedanischen 
Gesotzesentwicklung vorfolgt, so füllt es auf, wie unter den Fugaha 
jedes Zeitalters aus dem geringsten Anlasse Streit bis zur gegen- 
eitigen Vorkotzerung und Verdammung entsteht, und wio auf der 
andern Seito dieselben Leute immer mit grösster Einstimmigkeit 
bestrobt sind, ähnliche Zünkereion ihrer Vorgänger zu vorhüllen 
und üblen Folgen derselben vorzubsugen. Jede spätere Generation 
stellt sich die früheren Partoikimpfe auf dem Gebiete dor Gesetzus- 
kundo am liebsten als höflichen Gedankennustausch vor, und der 
Yerspitete Friedenschluss wird dann ddurch bosiogelt, dass man in 
Berug auf die streitige Frage von beiden Seiten sich einem var- 
mittelndem Standpunkte nähert, oder aber sich dahin einigt, dass 
beide Ansichten {hr Recht haben, indem es Sachverständigen üb 
Tassen bleibt, dio eine oder die andore mit dem Prädikat „besser 
zu versehen. 

Schon seit, vielen Jahren habe ich wiederholentlich auf den 
feinen katholischen Instinkt des Islams hingewiesen; gleichviel ob 
man die Geschichte des islamitischen Dogmas, der Gesotzeskunde, 
oder der Mystik vorfolgt, überall füllt os كسد‎ dass die Orthodoxie 
Anschauungen und Bräuche, welche ihr anfangs als Neuerungen 

ich waren, sobald ein bedeutender Teil der Gomeinde sich 
entschisden zu ihren Gunsten erklärt, in möglichst unschuldiger 
Form zu assimilieren pflegt. Tnstinkt nenne ich diesen Zug, weil 
das Acvommodationsprinzip nirgends ausdrücklich formuliert ist, auch 
von keinem dio Gemeinde vertretenden Ooneilium aufrecht erhalten 
































1) „Do beginselen van hot Mohammodnansche recht, volgens de بايذ‎ 
ودف‎ Kanifat on ,قزق‎ door Mr. L. W. 0. Van den Borg“. Derde druk, 
Batavia & 5 Gravenluge, 1 











‚Snouck Hurgronje, Bachs Muhammedanisches Recht ete. 131 


wurde, sondern überall unter den übor drei Welttheile verbreiteten 
Muhammedanern Anwendung fand. Allenthalben fühlte man, dass 
nur unter dieser Bedingung die Einheit der Gemeinde gegen die 
immer ärchende Gefahr der" Spaltung zu schützen sei. 

So gross die Virtuosität, des Islams im Wahren der Einheit 
war, auf dem Gebiete der Gesetzeskunde gelang es ihr nicht in 
gleichem Maasso wie auf dem der Dogmatik, alle unter einer Formal 
gefangen zu halten. Über das Wesen Gottes, die Ewigkeit des 
Quran, die Prüdestination u. s. w. konnten zwei einander entgegen- 
Yanfonde Ansichten auf die Daner nicht; friedlich zusammenleben ; 
dusselbe gilt von einigen prinzipiellen Streitfragen auf politischem 
Gebiete, namentlich von der Frage, wer zur Nachfolgerschaft des 
Propheten berechtigt sei. Da musste also schliesslich, wer sich der 
Ansicht der Majorität nicht fügen wollte, als Ketzer’ oder gar Un- 
gläubiger ausgestossen worden. Die Richtungen, bez. Schulen, die 
bezüglich der Auslegung und weiteren Doduktion des Gesetzes 
eigene Ansichten vortraten, sind nicht dazu gekommen, ihre Di 
vonzen ganz aufzugeben, aber, nachdem dio Zeit allmählich dem 
Kampfe der zahlreichen Schulen der Gesetzoskundigen seine Schirfe 
genommen hatte, haben die vier Madhab’s (Schulen), welche ihre 
‚Schwestern überlebten, sich dazu verstanden, einander gegenseitig 
als vollkommen orthodox und gleichberechtigt anzuerkennen. Auch 
so blieb die Einheit bewahrt, 

Die Verschiedenheit der Ansichten über Einzelheiten des Ge- 
sotzes wurde, mit Berufung auf einen Ausspruch Muhammads, als 
eine Gnndenerweisung Gottes gogen Muhammads Gemeinde dar- 
gestellt; ihre dauernde Berechtigung beruht. übrigens auf. dem 
überaus wichtigen Dogma der Unfehlbarkeit. der Gemeinde, wölche, 
wioderam einem Ausspruche des Propheten zufolge, niemals in 
einem Irrtume übereinstimmen soll. Der Consensus (Adjma‘) der 
Gemeinde ist thatsächlich die Grundlage dor Grundlagen des 
sotzes geworden, und die Schriftgelehrten jedes Zeitalters sind die 
allein befugten Organe, durch welche der Inhalt jener Überein- 

immung zum Ausdruck kommt, 

Zuerst im Jahre 1882), nachher bei jeder vorkommenden 0 
legenheit, und zuletzt in einem neuerdings erschienenen Aufsatz 2) 
habe ich die von europäischen Schriftstellern manchmal unter- 
schätzte oder missvorstandene eminente Bedeutung der IAjmä-Lehre 
für den Islam dargethan. Es wäre daher überflüssig, hier auf 
diesen Gegenstand zurückzukommen, wenn nicht Sachau in dem 
vorliegenden Werke den Oonsensus etwas ungenau dargestellt und, 
Aurch eine falsche, mitgebrachte Anschauung von dieser Rechtsgrund- 















































1) In Bijdragon tot do taal-, land- on volkonkunde van Noor- 


Nandsch Indiö (Haag), 4, Sorlo, VI, 892421, 
2) ‚Lo droit Musulman" in Rovus de U’histoiro dos roligions, 
Tome XRXVIL, p. 1-22 und 174-208, namentlich p. 16522 und 174-188. 


rs 





132 Anzeigen, 


Inge irvogeführt, sogar die Worte des von ihm übersetzten Textes 
unrichtig wiedergegeben hätte. 

8. 687 wird von dem Richter u. a. verlangt, dass er ($ 1, h) 
„der Übereinstimmung der Genossen“ kundig sei. Im Original 
Steht, ebenso wie in allen Darstellungen der Sache von Fugaha: 
„Bekanntschaft mit dem Consensus, d. h. der Überein- 
!stimmung der zum Binden und Lösen Befugten aus Muhammads 
!Gemeinde®. Badjürt sagt ausdrücklich: „Unter Oonsensus 
versteht سمس‎ hier dasjenige, worüber die Genossen, sodann die 
"Späteren sich übereinstimmend geäussert haben*, und otwas weiter 
unter denselben (den zum Binden und Lösen Befugten) sind. die 
Gelehrten zu verstehen, nicht die Laien‘. Es hat freilich vor 
Jahrhunderten Gelehrte gegeben, welche geneigt waren, den un- 
fehlbaren Oonsensus auf die Genossen des Propheten zu beschriknken, 
andere gab, die überhaupt vom Consensus theoretisch 
nichts wissen wollten. Diese Meinungsvorschiedenheit ist aber längst 
aufgehoben, und abgesehen von einigen Ultra-Hanbaliten, bezw. 
Wahhfbiten, die bis zum heutigen Tag den Consensus der Späteren 
nicht ohne Vorbehalt anerkennen, sind alle muhammedanischen 
Rechtslehrer darüber einig, dass dus ganze Gesetz in letzter Instanz. 
uf dem Consensus der “Ülama berube. 

Auch die Anmerkung Sachau's 8. 700, ad A, gibt wader den 
Sachverhalt noch die Worte Ihn Qäsims oder Badjürt richtig wied 
„Die Lehre von der communis opinio oder dem consensus der ınnass- 
‚gebendon Personen in der Gemeinde Muhummed's Iässt sich schw 
mgrenzen“, Doch kaum schwerer als die Lehre vom Qurän oder 
von der Überlieferung ? 

‚len was bertglich des Gesetzen glahrt wird, gleichrit cd es 
sich direkt aus dem Qurän oder aus einer heiligen Überlieferung 
herleiten lüsst, oder aber auf dem Wege der Deduktion mit jenen 
Quellen in Verbindung steht, alles wird erst durch den Stempel 
des Consensus gültig. Badjürt selbst schirft seinen Lesern diese 
übrigens allbekannte Wahrheit auf Schritt und Tritt oin, indem or 
in der Einleitung zur Behandlung jedes Rechtsinstituts zu sagen 
pflegt: die Grundlage dieses Instituts ist, vor dem ككس ز10‎ diese 
Quränstelle oder jene Überlieferung. 










































Die Wissenschaft von dem, was der Qurän und die Über- 
ieferung lehren, oder was dio Deduktion mit Recht daraus ab- 
leitet, erfordert eine Arbeit auf grammatischem, historischem, kri- 





tischem, exegetischem Gebiete, zu welcher höchstens einzelne Ge- 
lehrte im Stande wären. Die ganz Gemeindo bedarf aber zu jeder 
Zeit der Sicherheit, dass ihr religiöses Gesetz, so wie es gelehrt 
wird, göttlichen und nicht menschlichen Ursprungs sei. Hier bietet 
ihr die Consonsuslehre die gleiche Aushilfe, welche die Lehre von 
der Tradition der katholischen Kirche leistet. 0 

Selbst. die Differenz der Rechtsschulen ist im Consensus be- 
gründet; der Muhammedaner ist. verpflichtet, Bekenner eines andern. 


‚Snouck Hurgronje, Sachaus Muhammedanisches Recht etc. 133 


Madhabs als gleichberechtigte Glaubensbrüder anzuerkennen, sich 
selbst aber in streitigen Punkten der Lehre seines Madhabs zu 
unterwerfen, weil die übereinstimmende Ansicht der Gelehrten 
seiner Zeit ihm das zur Pflicht macht, 

Im engeren Sinne steht der Consensus (Idjma‘) als die Ge- 
samtheit der Fragen, worüber keine Meinungsverschiedenheit waltet, 

-der Differenz (dehtlaf) gegenüber d. h. der Gesamtheit der 
Fragen, worüber die Ansichten der vier Madhabs auseinandergehgn. 
Auch in diesem Sinne aber gilt von der Lehre vom Consensus 
keineswegs, dass sie „sich schwer umgrenzen lisst*. Wohl lisst sich 
sagen, duss es vom Individuum viel verlangt sei, alle die einzelnen 
Fragen, übor welche dio vior Schulen üboreinstinmen, auswendig 
zu wissen. Dies sagt denn auch Badjürt, und er fügt hinzu, duss 
dem Richter und dem Muftt nur solche Bekanntschaft mit: denselben. 
zur Pflicht gemacht wird, welche sie vor Entscheidungen oder Gut- 
achten behitet, die gegen alle vier Madhnbs verstossen. 

Hütte Sachau dio Bedeutung des Consensus richtig aufgefasst, 
so wäre olme Zweifel dieser ganze Pussus anders redigiert worden, 
und wicht: gesprochen worden von „jeder einzelnen Bestimmung, die 
„unter diesem Titel [NB. des alle Titel umfassenden Consensus) über 
„liefert wird*, noch von „diesem Theil der juristischen Überlieferung*. 

Genug, wenn wir von den Sekten Abstand nehmen, müssen 
wir bei dor Behandlung des muslimischen Rechts eine Wahl treflen 
zwischen „den vier Schulen“, welche sowohl die Grenzen des Con- 
sensus als’ der von diesem erlaubten Differenz darstellen. 

Die praktischen Gründe, welche Sachau zur Bearbeitung des 
schafititischon Rechtes bestimmten, müssen wir biligen. In 
Deutsch-Ostafrika ist die schäffitische Schule die vorherrschende, 
wihrend eine von Omän eingewanderte Minoritat sich zur ibadi 
tischen Selte‘) bekennt, und der banafitische Ritus sowie 
Schtitismus nur durch Fremde vertreten sind. 

Über die jetzige Bedeutung des schaflitischen Gesetz 
Ägypten hat Sachau's ägyptischer Helfer Muhammed Näsgar ihm 
zu grosse Dinge orzühlt (vgl. namentlich 8. XVILL—XIX). Das 
hanafitische Recht sollte „in Ägypten nur durch einige fette 
Staatspfründen gehalten® werden! Von mehr Bedeutung als diese 
Pfründen ist doch wohl die Thatsache, dass in Ägypten gleichwie 
in nahezu allen Ländern, die unter türkischer Oberhoheit stehen, 




































1) Es wire dennoch interessant, die Gesetzesentwickslung bel dieser ab- 
seits von dem grossen Woge gebliebenen chäriäjlischen Sakte zu vorflgen, 
Sachau's Aufsatz: „Mühammedanischos Erbrecht nach der Lehre der Ibaditischen. 
‚Araber von Zanalbar und Ostafrika in den Sitsungsberichten der Akadomie der 
Wissenschaften zu Derlin vom 15. Februar 1894, 8. 159 fl, trägt nur wonig 
zur Kenntnis jener Sekte bei, da das Erbrocht bal den verschidenen Schulen. 
3-0 مو‎ ziemlich هذ‎ allen Hauptpunkten übereinstimmt; waren ول‎ ale hier 
an die ziemlich detailierten Bestimmungen des Qurän gebunden. Sachnu hätte, 
Heber irgend ei anderes Kapitel aus dem Iblältischen Figh darstellen sollen. 




















134 Anzeigen. 


nur nach hanaftischem Rechte Urtheile gesprochen werden). In den- 
jenigen Teilen des Landes, wo Jahrhunderte lang der schäfiitische 
Ritus geherrscht. hat, ist jetzt von dieser Herrschaft nur das fleissige 
Studium des Figh und die private Beachtung derjenigen Vor- 
schriften des schäffitischen Gesetzes geblieben, welche sich dazu 
eignen, also in erster Linie der in engerem Sinne religiösen عمط‎ 
oränungen, welche Sachau in seinem Lebrbuch nicht behandelt, 

In den letzten Jahrhunderten, welche der Osmanenherrschaft 
vorangingen, hatte die schäflitische Schule unbedingt den Vorrang 
vor ihren Schwostern gewonnen; unter den Fürsten der wichtigsten 
Länder und den bedeutendsten Gelehrten war dieses Madhab am 
reichsten vertreten, und das Anschen desselben war in Zunahme 
begriffen, obgleich in den meisten Ländern dio Püisten auch die 
Bekenner anderer Riten nicht nur mit Muftls, sondern sogar mit 
Richtern ihres Ritus versahen. 

Seit dem Anfang des 16. Jahrhunderts n. Chr., als die Osmanen- 
sultane den grössten Teil der muslimischen Welt unter ihre Herr- 
schaft brachten, war die Bofestigung der Orthodoxie ein Objekt 
ihrer grössten Fürsorge, und zeigten sie dabei, soviel es der ortho- 
doxo Öonsensus nur zuliess, ihre grosse Vorliebe für dus hanaftische 
Mudbab. In meinem „Mokka* habe ich an einigen Beispielen ge 
zeigt, wie noch jetzt’ türkische Beamte und Gelehrte manchmal 
الام‎ Mod, den, algemeln eckanten, Grundmts der Gleich. 
berechtigung 'der vier Madhabs stellenweise zu vergessen. Viele 
hanaftische Gelehrte verfechten die Lehre, Übertritt aus einem 
andern Madhab zum hanafischen sei erlaubt, nicht aber das Um- 
gekehrte. 

Im Anfang der Türkenherrschaft geboten politische Rücksichten, 
die Pluralität der Qadis an verschiedenen Hauptorten, wo mehrere 
Madhabs Bekenner hatten, einstweilen unbehelligt zu lassen. Sobald 
aber die Centralregierung sich kräftig genug fühlte, hat sie überall 
ie einheitliche Gerichtsverwaltung nach ihrem eignen Madhab ein- 
geführt und den Bedürfnissen der Bekonner anderer Riten nur 
insofern Rechnung getragen, dass sie, wo es wünschenswert erschien, 
besoldete Muftis der vier Riten anstellte. So blieb die Gowissens- 
freiheit innerhalb des orthodoxen Islams gesichert; jeder kann nach 
seinem Madhab leben und in Fillen des Zweifels über die Lehre 
desselben autoritative Auskunft einholen, aber da, wo die Ent- 
scheidung der öffentlichen Gewalt angerufen wird, trifft sie dieselbe 
nach ihrem Ritus. 

Dies gilt von Ägypten ebenso wie z. 8. vom Hidjäz; auch in 
letzterem Lande — dies hätte im Vorworte Sachau’s Erwähnung 
verdient — bekennt sich die Majoritit der Bevölkerung immer 
noch zum schäßftischen Madhab, aber ebenso wie in Ägypten hat 
































1) 8. XII wird lose Thatsache von Sachan selbst in einem Oltat ans 
سملم‎ Gutachten von einem Ihäöiischen Juristen in Zanzibar mitgetilt. 


‚Snouek: Hurgronje, Sachau'e Muhammedanisches Recht ec, 135 


hier dieses Madhab seine praktische Bedentung zum grossen Theile, 
eingebüsst, seitdem die Richter von Constantinopel aus angestellte 
Hanafiten sind. 

Das hanafitische System wird in Oniro fleissig studierb; seit. 
1870 (1287 H) ist der hanaftische Muftt Muhammad al-‘Abbäst 
al-Bifnt al-Mahdt Rektor der Azhar-Universitüt?), und von diesem 
Gelehrten ist eine Reihe von offiziellen Gutachten (Fatwas) über 
: in Ägypten während seiner Amts- 
vorgekommen sind; diese Fatwas füllen sieben 1801-4 
der Hidjrah in Cniro gedruckte stattliche Bünde. 

Grössere Bedeutung als für Ägypten hat daher das schäflitische 
System heutzutage für Länder, “die, wie Deutsch-Ostafrika, Süd- 
arabien, Malabar, Coromandel, die Straits settloments, Niederländisch- 
Indien und die malaüschen Ränder des Reiches Siam, von türkischem 
Einflüsse nicht oder nur wenig berührt worden sind. Damit ist. 
aber Sachau's Wahl genügend begründet 

Der Verf. hab sich die Aufgubo gestellt, ‚eine‘ Einführung in 
das Verstäindniss des schaflitischen Rechts zu geben“ (8. XXVII) und 
hat sich deswegen auf die Behandlung derjenigen Kapitel beschränkt, 
welche er (8. XXVI) die ‚rein juristischen“ nennt. Dass eine 
solche Wahl nicht ohne Willktr vor sich gehen kann, gesteht 
Sachau zum Teil ein, weil manches in den Abschnitten, die er zum 
Ceromonial-Gosetz rechnet, in die rein-juristischen Kapitel hinüber- 
greife. Abgesehen davon, leuchtet es mir nicht ein, aus welchem 
Grunde z. B. dus Kapitel von der „Gomeindostouer“ (Zakdt) übe 
gungen ist. Der Verf. sagt (8. 730, Ann), seines Wissens habe 
von der ganzen Zakät-Gesetzgebung nur noch Ans von der Religion 
und guten Sitte geforderte Zakat al-ffe praktische Bedeutung, 
aber unseres Wissens liegt die Sache leider Gottes anders. In 
sen Teile Jayas wird das Zaktt vom Reis, also der 
Hauptprodukte des Landbaues, rogelmlssig von Seiten 
der muslimischen Richter (Panghulu's) erhoben und dient, zum 
‚Ärger vieler Frommen, hauptsichlich zum Unterhalt dieser Richter, 
ihrer Gehilfen, der Moscheediener u. به‎ w., sodass hier die Worte 
Ton Hadjar’s (t 1565) in einem seiner Fatwas noch volle An- 
wendung finden: „Es ist aber ein allgemein verbreitetes Übel, dass 
„die Richter unserer Zeit dus Zakat ganz für sich nehmen, und 
‚das ist absolut verkehrt“®). In anderen Teilen Javas, wo die 
Panghulu's weniger Ansehen geniessen, geben die Ackerbauer ihr 
Zakät den Religionslehrern, Studenten, frommen Bedfirftigen u.s. w. 


1) Mit Unrocht glaubt Suchau (9. XXI), der schäfitische Mufi El-Imbäbi 
sel bis 1890 Rektor der Universtit gewesen. 


2,95 عمي البلوى فى قضاة العصر باخذهم 5 مطلقا‎ A 
خطاء مطلقا‎ 

















































136 ° Anzeigen. 


In Atjüh aber ist die Zukätgesetzgebung eine Hauptursache der 
fortwährenden Unruhe. Gestützt auf dus Gesetz, demzufolge ein 
Theil des Zakit auf don heiligen Krieg verwendet werden soll, er- 
heben die Ulamd diese Steuer, welche früher hier ähnlich wie auf 
Java verwendet wurde, und verfügen sie Andurch über die Mittel 
zur Gründung eines dmperöf in Imperio, dem die alten Landes- 
hüupten nicht gewachsen sind. Die Neigung der Bevölkerung und 
‚mancher von ihren Häuptern zum Frieden wird von jenen Gesotzes- 
kundigen im Namen Gottes wie eine geführliche "Krankheit he- 
kämpft; in früheren Zeiten nahmen sie den zweiten Rang im Staute 
ein, und mit Recht befürchten sio von der Wiederherstellung der 
Ordnung den Untergang ihrer Macht), 

In Arabien wird dus Zaküt von Korn, Dattelpflanzungen und 
Vieh bezahlt, und manchmal hört man das Vorhültniss eines Stammes 
m müchtigen Houpto so definieren, dass jener diesem sein 
„Zikä* bringe. Auch in andern Ländern, wo ‘der Bauer nicht 
it andern Steuern überlastet ist, gilt das’ Zakdt-Gosotz nach wie 
vor in gleicher Weise wie andere Theile dus Gesetzes des Tslams, 
d.h. man befolgt os, soweit die Umstände es gestatten, obgleich mit 
vielen Missbräuchen im einzelnen. 

Sachau weist selbst darauf hin (9. XXVII, Anm.) dass die 
Kopitel über Glaubenskriog und Gemeindesteuer (= ) die 
Grundlagen der gesammten Steuergesotzgebung des Islams enthalten. 
Warum hat or denn beide Kapitel fortgelassen, zumal dio Gemeinde- 
steuer auch jetzt noch hohe praktische Bedeutung hat und anlässlich 
des Glaubenskriogs die Grundlagen des Sklavenrechts besprochen 
worden, von welch letzterem or den andern Teil (von der Frei- 
lassung) „auszulassen nicht für zwockmässig hielt“ (8. XXVII)? 

Es liessen sich noch manöhe ähnliche Bemerkungen gogon die 
vom Verf. gotroffene Wahl vorbringen, aber der Hauptfehler ist 
der, dass der Vorf. nicht nach einem der Natur der Sache ent- 
sprechenden, durchführbaren Prinzip verfahren ist, 

Wer den oben in seinen gröbsten Hauptzlgen angedouteten 
Entwieklungsgung des muslimischen Gesetzes richtig ins Augo füsst, 
‚muss, wenn er Andere in das Vorständnis dieses Gesetzes einführen 
will, sich für einen von zwei möglichen Gesichtspunkten entscheiden. 
‚Entwoder handelt es sich darum, den Lesern einen richtigen Ein- 
blick in ein Gesetz zu gowihren, das zwar zum grossen Teil rein 
theoretisch ist, aber dennoch als püdagogisches Instrument für die 
Konntnis des Geistes der muslimischen Gesellschaft die höchste 
Wichtigkeit hat, oder aber der Lehrer bezweckt seine Leser mit 
denjenigen Theilen jenes Gesetzes einigermanssen vertraut zu machen, 
welche noch heutzutage in muslimischen Staaten als Gesetz An- 
wondung finden. 


3) Über das Zakät in Aydh Ist zu vergleichen mein Werk „De Atjühers, 
177, 200, 0 7 
































‚Snouck Hurgronje, Sächaus Muhammedanisches Recht etc. 137 


Im ersten Falle thut man am besten daran, kein Kapitel un- 
erörtert zu lassen, denh alle haben für die Charakteristik des 
Ganzen ihren Wert und hängen mit einander aufs engste zusammen. 
Ist man jedoch aus andern Gründen, wie etwa wegen Beschränkt- 
heit des werfügbaren Raumes, genöthigt, eine Wahl zu treffen, so 
wird man am ehesten diejenigen Kapitel auslassen, die für’den 
Geist der Lehre am wenigsten charakteristisch sind. Hin sehr 
grosser Teil des IV. Buches (Sachenrecht) von Sachaus Werk könnte 
dann ohne Schaden ausfallen, wohingegen das in hohem Grade für 
den Telam charakteristische Kapitel vom Glaubenskrieg, welches 
immerfort das muslimische Urtheil über andero Religionen und deren 
Bekenner, über nichtmuslimische Rechtsinstitute, über die Rechte 
Andersgläubiger im muhammedanischen Staate u. s. w. bestimmt, 
unbedingt Aufnahme verdienen würde, ebenso wie das Kapitel von 
der Gemeindesteuer, über Schwur und Gelübde. Wenn dann noch 
Raum verfügbar wre, würde sich doch auch eine Inhaltsübersicht 
der im engeren Sinne religiösen Kapitel empfehlen, um es dem 
Leser recht klar zu machen, wie diese Gegenstände mit jenen 
„wein juristischen® für die muslimische Donkungsart ganz units 
‚generis sind. 5 

Im andern Fallo aber, wenn man die Praxis der heutigen 
Gerichtsverwaltung zum Massstab nimmt, hat man zu bedenken, 
duss, abgesehen vom Ceremonialgesetz, das Familien- und Erbrecht 
Jahrhunderten in nahezu allen muslimischen Linden 
dus einzige Gebiet bilden, wo der Schar‘ (das göttliche Gesetz) 
wirklich herrscht. Sachan (8, IX) nennt es ein glünzendes Zeugniss 
für den Scharfblick von Warren Hastings, dass ihm diese in die 
Augen springende Thatsache nicht verborgen geblieben ist, obgleich. 
auf den nlichstfolgenden Seiten 8. selbst hervorhebt, dass das gleiche 
Verhältnis von Theorie und Praxis des Gesetzes in Algerien, Nieder- 
ländisch-Indien und Ägypten ده‎ Sachau wird doch kaum 
glauben, Anss dieser Umstand dem „Eingreifen Europas in die wirt 
schaftlichen Verhülnisse des Islams“ zu verdanken sei. Der Islam 
hatte sich, wie wir oben sahen, längst voll und ganz unabhängig 
von jeder irtimeren Berührung mit Europa, selbst von einem guten 
‚Theile seines eigenen Gesotzes emanzipiert, wie dio Gosetzeskundigen 
seit Jahrhunderten auf jeder Seite ihrer Bücher klagen‘). Dies 























3) Im letzten Kapitel meines „Do Aykhers“ (I, 8! 298) habe ich das 
Thoma des Verhältnisses von Theorie und Praxis des mubammodhnischen Ge- 
aotaon ausführlicher erörtert und baisplolsmeise darauf hingewinsen, dass sogar 
in dem fanatischen, von dor übrigen Walt zimlich abgeschlossenen Hadramant 
des Gowohnheitsrecht dermaassen zur Herrschaft gelangt Ist, dass هاه‎ Gosotzas-, 
kandiger jenes Landes in oinem Werke darüber klagt, dio Konntniss des gätt- 

ichen Gesetzes sei „aum Luxusartikel ohne Worth geworden, und derjenige, der 

Verstehe, gewinne dadurch zur Belohnung seiner mühsamon Studien. bloss 
‚as Ruhe wegen seiner Bekanntschaft mit don Bestimmungen und seines 
Verstindnisses derselben, weil man sich In dor Prasis so gut wie.gar nicht 
Jam dieselben kümmeret, 

















138 Anzeigen. 


Gesetz war weder von dieser Welt, noch auf die praktischen 
Bedürfnisse derselben eingerichtet; man beschränkte sich also 
darauf, es hoch zu verehren, olme sich im Leben viel darum zu 
ktimmern, 

Die Muhammedaner betrachteten zwar das ganze Figh als gütt- 
lichen Ursprungs, aber trotzdem machen sie einen bedeutenden 
Unterschied zwischen den verschiedenen Kapiteln in Bezug auf 
ihren religiösen Charakter. Von dem Ceremonialgesetz versteht 
sich dies von selbst; wer sich duram nicht kümmert, ist ein Sünder. 
Aber auch die Familiengesetze haben ihro besondere Heiligkeit, win 
wohl überall in der Welt; Vorgehen gegen dieselben werden ganz 
anders beurteilt als etwa Abweichungen vom Sachen- und Obli- 
gationenreoht u. s. w. Zwar gilt die Übertretung des Wucher- 
Verbots als eine schwere Sünde, aber sonst steht es dem Eigen- 
thümer frei, über das Seinige in anderer als der vom Gesetze 
angeordneten Weise zu verfügen. Der Fagfh mag einen von ihm 
‚nach Landesbrauch abgeschlossenen Vertrag „ungiltig® nennen; wenn 
darüber Streit, ontstehen sollte, wird dieser doch den Verwaltungs- 
behdrden unterbreitet, welche die Giltigkeit nach anderm Manssstabe 
bonrtheilen. 

Seit Jahrhunderten haben ja die Verwalter von Reichen und 
Provinzen die Gerichtsvorwaltung zum guten Theil an sich 
und ihre Urteilssprüche gründen sich theilweise auf Land 
theilweise auf Willkür. Nominell steht dabei den Parteien die Be: 
rufung ‚auf den Qadt zu, aber dieser ist selbst meistens eine 
Oreatur der executiven Gewalt; er verfügt nicht über die Mittel 
zur Execution von Urtheilen, welche der Verwaltung nicht genchm 
sind, uhd in den meisten Fällen wagt er es nicht einmal, sich in 
Sachen einzumischen, welche gewohnheitsmlssig an anderer Stelle 
verhandelt worden. 

In Mekka, wo keine Spur von’ europtischem Einfluss bemerkbar 
ist, Niogt die Sache ganz obenso; auch dort versteht dio Laionwelt 
untor dsch- Schar‘ (verkürzt aus MäAkamdt sch-schar‘) den Ge- 
richtshof, wo Prozesse über Ehe und Vormundschaft, Erbrecht, 
fromme Stiftungen geführt werden, und betrachtet sie andere An- 
gelegenheiten als zum Diwdn, dem Bureau des Gouverneurs, ge- 
hörig. Wie ich in meinem „Mekka“ weiter ausgeführt habe, ist 
im populären Bewusstsein von der unumschränkten richterlichen 
Befugniss des Qidis nur dies übriggeblieben, dass das Volk in 
seltenen Fällen, wo schreiendes Unrecht Empörungen veranlasst, 
zum Hofe des Qigis eilt, um von diesem die Wiederherstellung 
der göttlichen Ordnung zu verlangen; der Qädt macht sich dann 
aber mit vernünftiger Eile aus dem Staube. 

Es bleibt also Anbei, dass sich ohne jegliche fremdartige Ein- 
Wirkungen in der muslimischen Welteine zwiefache Gerichtsverwaltung 

wusgebildet hat, welche man mit gewissem Rechte die geistliche und 
io weltliche nennen kann. Der ersteren ist die Aufrechterhaltung 















‚Snouck Hurgronje, Sachaus Muhammedanisches Recht etc. 130 


der eigentlich religiösen Anordnungen, sowie der Familien- und 
Erbrechtsgesetze ziemlich unbeschränkt überlassen, und auf diesem 
Gebiete gilt also das göttliche Gesetz; zum Theil auch noch, wo 
von frommen Stiftungen oder von. den eivilrechtlichen Folgen von 
Gelübden ete. die Rede ist, aber schon hier ist das geistliche Ge- 
richt nicht ganz unabhängig von den weltlichen Behörden. Andere 
gesellschaftliche Verhiltnisse werden durch weltliche, meistens un- 
geschriebene Gesetze beherrscht, die mur hie und da Spuren von 
Einwirkung des heiligen Gesetzes zeigen. 

Hieraus ergiebt sich ohne weiteres, dass eine Einführung in 
das Studium des Figh, welche sich von rein praktischen Rück- 
sichten leiten lüsst, zunlichst das Familien- nd Erbrecht, eingehend 
darzustellen hat, und sich bezüglich aller anderen Kapitel auf die 
Andeutung einiger leitenden Gedanken beschränken kann. Jeden- 
falls kommt auch hier wieder das Sachen.“ und Obligutionenrecht 
erst in letzter Linie in Betracht; cher das Kapitel von der Ci 
meindesteuer; dus von den Gelübden, weil dieselben überaus haufig 

kommen, zum Teil Gelübde religiöser Natur, zum Theil solche, 
die man zur Umgehung des Wucherverbots des Verbots der 
Bestechung ablegt; das vom Glaubenskrieg, weil in bewegten Zeiten 
die Handlungen der Muhammedaner durch dessen Inhalt ins 
werden. 

Das Gerichtsverfahren verdient natürlich ebenfalls Besprechung, 
weil auf dem kleinen Gobiete des Rechts, wo das muslimische 
Gesetz noch prakt itung hat, dio Bofolgung der muslimischen 
Prozessordnung unerlässlich ist. Suchau’s Behauptung, jenes Gerichts- 
verfahren gebe seines Erachtens einer christlichen Regierung keinerlei. 
‚Anstoss ($. XD, klingt freilich etwas sonderbar, wenn man bedenkt, 
duss 2. B. dus Zeugniss von Ohristen oder anderen Nichtmuhamme- 
danern unter keinen Umständen als giltig angenommen wird! 

Sachau scheint mir also bei seiner Wahl kein logisches Princip 
zu, Grunde gelegt zu haben, da er auf alle Fullo Überflässiges den. 
Platz von solchen Kapiteln hat einnehmen lassen, deren Behandlung 
von jedem Gesichtspunkte aus erwünscht wäre, Aber mit Recht 
hebt “er (8. XXVII) hervor, duss keine Wiedergabe, arabischer 
Rechtsbücher jo die Originale ersetzen kann, und warnt daher 
seine Leser vor der Meinung, sein Lehrbuch enthielte so ungefähr 
alles Nöthige. 

Viel vom Nöthigen enthält es ohne Zweifel, aber einem wesent- 
lichen Bodürfniss derjenigen, die man in das Vorständniss des mus- 
jimischen Rechts einführen will, hat Sachau so gut wie gar keino 
Rechnung getragen. Zwar hat er Recht, wenn er sagt (9. XXIV), 
die muslimischen Studenten studierten die juristische Ein- 
leitungswissenschaft vonden Quellen des Rechts und 
den Methoden der Rechtsdeduktion erst nach den Pan- 
dekten; es gieht sogar viele Fugaha, die von jener Wissenschaft 
nur das erlernen, was beilkufig in den Figh-Büchern gesagt wird, 





















































140 Anzeigen, 


aber für europtische Studierende eignet sich eine solche unlogische 
Methode gar nicht. 

Bei den Muhammedanern hat jene, an sich verkehrte, Reihen- 
folge ihren historischen Grund. Das Figh hatte schon eine gewisse 
Höhe der Entwickelung erreicht, bevor man auf den Gedanken kam, 
die seit langer Zeit befolgte Methode systematisch daraulegen. Der 
‚Europier, der zuerst mit muslimischen Recht bekannt wird, muss 
aber vor allen Dingen wissen, welche Bedeutung und Autorität die 
arabischen Rechtsbücher haben und in welchen Zusammenhang die- 
selben mit dem Qurän und der Überlieferung stehen. Rs herrschen 
darüber unter Laien und Orientulisten so ganz irige Anschauungen, 
dnss man einer Darstellung der “صا‎ (einzelner Bestimmungen) 
unbedingt eine kmappe, klare Darstellung der 07م‎ (Grundlagen) 
vorausschieken muss 

Snchau bemerkt gelegentlich (3. XV), es charakterisiore „die 
„Art der Überlieferung und des Studiums der Rechtswissenschaft 
den Muhammedanern, dass die Werke dieses Meisters (1s- 
"Schafli’s) über den Commentaren seiner Schüler fust vergessen 
Ysind.“ Ganz richtig?); aber kein Leser kann daraus errathen, dass 
dio Lebre vom Consensus der unfehlbaren Gemeinde die heutigen 
Gelehrten für unfthig erklärt, ihre Kenntnis vom Gesetze aus jenen 
lteren, Werken zu schöpfen. 

Die Frage, ob es jetzt noch ‘zur selbständigen Erforschung 
der Gosetzesquellen bofhigte Gelehrte geben könne, wird wohl 
‚einmal von den Juristen besprochen, aber für die Praxis ist sie 
müssig, denn daräber sind alle ‚einig, dass es keinen Mudjtahid 
muflag giebt, dass sogar nieder Grade des 144144 keinem 
jetzigen Gelehrten erreichbar sind. Die Erfordernisse zum Richter. 
ie sie Suchau in Buch V, $ 1 nach Badjürt mitteilt, kommen zwar 
in allen Figh-Büchern vor, aber sie gehören zur idealen Theorie, 
und alle Richter, Muftts u. s. w. der Realität sind zweifelschne 
Mugallids, fest. gebunden an die’ Autorität ihres Madhab, ja selbst 
innerhalb des Madhab ist: ihre Befügniss noch beschränkt anf den 
Gebrauch der späteren Rechtswerke. 

Der Islam hat obenso wie die katholische Kirche ganz richtig 
erstanden, dass eine unfehlbare Gemeinde, will sie einigen Vortheil 
aus ihrer Unfehlbarkeit ziehen, zu jeder Zeit lebendige Örgane ihres 
Consensus haben muss, damit nicht verschiedene Anschauungen 
über den Sinn geschriebener Taxte dio Übereinstimmung illusorisch 
machen. Wenn jetzt noch Gelehrte übor den Sinn von Schaf 
Wörten differieyon könnten, so gäbe es kein einheitliches schaflj- 
tisches Madhab. 

Diesen Thatbestand hat Sachan erkannt, und darum 'hat or 


































3) Nicht ganz richtig ist die Behauptung, dass „bis jetzt noch nicht ein 
einziges der Werke des Meisters gedruckt“ sei, den die Aisdlah Ist vor 
einigen Jahren in Cairo heransgegeben. 





‚Snouck Hurgronje, Sachaus Muhammedanisches Recht عله‎ 141 


(8. 699) die Ansicht Badjürt's fulsch wiedergegeben. An der 2. 20: 
der citierten Seite übersetzten Stelle eitiert Badjürt die zwei An- 
sichten über die Möglichkeit der Existenz eines Mudjtahid mı 

in späterer Zeit, Mussert aber nicht seine eigene Ansicht. Was 
Sachau für diese Ausserung angeschen hat, gehört noch zum Citate 
von Ihn Dagtg al-Id. Letzterer behauptete im Gegensatz zu 
Ghazelt, es könne auch in späteren Zeiten absolute Mudjtahids geben, 
und er führt als Beweis das Zeugniss von drei älteren Gelehrten an, 
die von sich selbst aussagten, sie erkennten die Autorität as-Schaftt's 
nicht ohne Prüfung an. Von der Epoche jener Gelehrten gelte 
also nicht (s0 üührt Ibn Dagtg al-JA fort) die Behauptung Ghazalts, 
sie sei ohne Mudjtahids. 

Btäjürt fand hier an dieser Stelle keinon Anlass, seine eigene 
Ansicht noch einmal zu formulieren, weil er das im Anfunge seines 
Werkes schon ausführlich gethan hatte. Die Stelle (I, 8. 81) scheint, 
Sachau entgangen zu sein; ich halte sie für wichtig "genug sie hier 
zu übersetzen): „Zdjtihdd....... . heisst ferner das Ableiten 
„gesotzlicher Bestimmungen aus dom Buche (dem Qurün) und dem 
„Beispiel des Prophoten (der Sannah). In diesem Sinne hut وه‎ 
Jungefihr seit dem Jahre 300 der Hidjrah zu existieren aufgehört. 
„As-Sujüft behauptete zwar, dnss es noch immerfort existiere bis 
سدور‎ Ende der Zeit, und er stützte sich dabei auf das Wort des 
„Propheten: ‚Gott wird alle hundert Jahre einen Mann senden, der 
„loser Gemeinde dio Sache der Religion كد‎ Neue herstellen wird‘. 
„Diese Beweisführung wird aber hinfilig, wenn man bedenkt, dass 


(6 toffliche Ausgabe von 1278 H, (1850), welche von den. 
Ihrer Korrektheit vor- 


والاجتهاد .. . . . ثم استعمل فى استنياط gezogen wird. Der Test Intatı‏ 
الاحكام من LK‏ والسنة وقد gli‏ من حو الثلثماثة واذعى 
لهلال السيوطى بفاءه الى اخر الزمان واسنتدل بقوله صلى all‏ عليه 
وسلم يبعث الله على رأس كل ماثئة سنة من ججدد لهذه الامة أمر 
wie Le‏ الاستدلال بان امراك بمن ججدد أمر الدين من يقور الشرائع 
والاحكام لا all‏ المطلف وخرج به مجتهد N‏ رقو من 
يستنيط الاحكام من. قواعد امامه كالمزفى Ar‏ الغتوى 9 من 
وقدر على الترجيم فى الاقوال كالرافعى والنووى لا كالرملى وان 
حجر فانهما لم يبلغا مرتبة الترجيح بل غما مقلدان فقط وقال بعضهم 

جل له ترجيم فى بعص المسائل بل وللشبراملسى ايضا. 














1) Ich ai 


اسمس 








jon Gelohrten allen spilteren "0 











142 Anzeigen, 


„Äie Worte: der die Sache der Religion aufs Neue her- 
/stellen wird bedeuten: der die gesetzlichen Anord- 
nungen und Bestimmungen befestigen wird, das sie 
Yaber nicht den absoluten Mudjtahid bezeichnen. Wenn es mun 
heisst, absolute Mudjtahids gebe es seit dem Jahre 800 nicht mehr, 
مود‎ bleiben die Mudjtahids innerhalb des Madhab von dieser Sentenz 
‚unberührt, das sind solche, welche wie al-Miznt gesetzliche Be- 
immungen aus den Grundthesen ihres Imäms abzuleiten ver- 
mochten; ebenso die Fatwa-Mudjtahids, das sind solche, welche 
متو‎ ar-Raft und an-Nawawi im Stande waren, verschiedene An- 
Jsichten (Ihrer Vorginger) selbstündig gegen einander abzuwägen. 
Zu letzterer Klasse gehören aber ar-Ramlt!) und Ihn Hadjar') 
Tnicht mehr; diese haben den Rang des Abwigens nicht. erreicht, 
sondern sie sind nichts mehr als Mugallids (Nachbeter). Rs giebt 
jedoch Leute, die behaupten, auch diese beiden seien in Bezug 
Nanf einzelne Fragen zum Abwägen bofugt gewesen, ja dns gelte 
"sogar von as-Schabrämilist* 

Man sicht also, wie weit Badjürt von der Ansicht entfernt 
ist, die ihm Suchau )8. 699) zuschreibt, es könne zu jeder Zeit 
„generelle Mudjtahids“ geben, und der Richter habe dio Wahl, er 
Könne als Mudjtahid auftreten, oder sich daranf beschränken, die 
Grundsktze einer der vier genannten Meister zu vertreten. 

Ich kann in dieser Anzeige nicht alles geben, was der Anfünger 
'von der Upülwissenschaft zu wissen braucht, um mit Vortheil zum 
Studium der einzelnen Rechtssitzo übergehen zu können. Nur soviel 
sei hervorgehoben, dass seit dem 18. Jahrhundert n. Chr. mit all- 
mühlich zunehmender Antschiedenheit die ganze schäffitische Welt 
den Hauptworken des Rat und Nawawt die höchste Autoritit zu- 
erkannt hat, und dass seit dem 16. Jahrhundert n. Chr. die beiden 
Commentare auf Nawaw's Minhadj: die Tuhfah von Ibn Hadjar 
und die Nihdjah von ar-Ramlt als die Gosetzbücher dis 
schäflitischen Ritus betrachtet. werden. ! 

Differenzen zwischen Ibn Hadjar und ar-Ramlt gaben im An- 
fang Anlass zu heftigen Streitschriften®) zwischen den Hadjarifitn, 
welche hauptsächlich in Hadramnut, Jemen“), Hidjtz sussen, und 



































1) Diese beiden Gelehrton dos 16, Jahrhunderts n. Chr. and dio gromen 
atstorne aller späteren Schäften. 

7) Bis zum heutigen Tage untorschelden sich Ale gelchrten Vorfassor 
grösserer schäfitischer Rochtsbücher von einander durch Ihre Neigung für 





Gesetzeskunde, wohin auch ans östlichen und nördlichen Ländern viele Stidie- 
rende reisten. Aber sedem der Handel Südarablens seine Internationale 








‚Snouek Hurgronje, Sachaue Muhammedanisches Recht ee. 143 


den Ramlijjin, die in Ägypten und Syrien arbeiteten. Allmählich 
wurde der katholische Instinkt des Islas jedoch wieder wach, und 
jetzt gelten die beiden Meister des 16. Jahrhunderts unbestritten 
als die einandor ergünzenden und befestigenden Ernenerer der Sache 
des schäfitischen Madhabs. Zwar nchmen Rift und Nawawi einen 
bedeutend höheren Rang ein, aber dem Consensus gelten Ibn Hadjar 
und ar-Ramit als unumgängliche Vermittler des Verstündnisses der 
Schriften jener „beiden Scheiche*. 

‚Wenn nun, wie wir gesehen, so eminento Gelehrte des 16. Jahr- 
hunderts als einfache Mugallids betrachtet werden, während nur 
Einzelne geneigt sind, ihnen in einigen Fragen den niedrigsten 
Grad der Selbständigkeit zuzuerkennen, so versteht man, welchen 
Werth die Diskussion über die Möglichkeit eines Mudjtahid murlag 
für die Praxis hat. 

Übrigens tritt in der Darstellung der schäflitischen Rechts- 
litteratur, welche Sachau 8. XVIII-XXIV giebt, die alles وان‎ 
ragende Bedeutung der Tuhfah und der Nihhjah keineswegs hervor. 
Kein Loser wird, wenn er diese Kommentare 8. XXIII. als 3 und 
© der vierten Gruppe aufgeführt und als berühmte, Ichrrsiche, aber 
‚jetzt weniger für das Studium als zum Nachschlagen benutzte Werke 
charakterisiert, findet, die geringste Ahnung davon bekommen, dass 
alle übrigen Bücher, welche Sachau aufführt oder noch hütte auf- 
führen können, ihre Autorität nur ihrer Übereinstimmung mit 
Tabfah und Nihäjah entlehnen. Die älteren Bücher, welche irgend- 
wie bedeutend von diesen beiden abweichen, sind obsolet; die 
neueren Schriftsteller kennen keine höhere Aufgabe als die trene 
Wiedergabe und Erklürung der Werke Ihn Hudjar’s und. ar-Ramlt's 
oder die Behandlung der von diesen Meistern nicht berührten 
Fragen nach den von ihnen festgesetzten Regeln. Dass die beiden 
Gosetzbüicher woniger für das Studium benutzt werden sollten, ist 
nicht ganz richtig; nur soviel ist wahr, dass man dieselben den 
für den Anfänger bestimmten Vorlesungen nicht zu Grunde logt, 
‘weil es eben nouere Handbücher giebt, welche den Inhalt von Tahfah 
und Nihäjah in leichterer, moderner Sprache zugänglich machen. 
Auch der gelehrte Sprachgebrauch hat selbstverständlich in drei 
Jahrhunderten manche Änderung orlitten. 

Die Literaturübersicht. des Verf. giebt also keinen Ersatz für 
dns Fehlen der Einleitung in das Gesetzesstndium. 

In der dritten Gruppe führt Sachau (8. XXI) don „vortreft- 
lichen Oommentar des Ihn Kasim* auf, welchen al-Chattb as- 
Scharbint verfasst haben soll und den man vielfach ohne weiteres 
als al-Ohatib citiert findet. In schwierigen Fragen (8. XXV) 
hat Sachau besonders diesen al-Chafib zu Rate gezogen. Das ge- 
meinte Werk ist aber gar kein Kommentar zu Ihn Qäsim, sondern 














Bedeutung vorloren hat, ist auch dio Pioge der Wissenschaft dort zurlick- 
gegangen. 


14 Anzeigen. 


al-Chaftb hat, ebenso wie Ibn Qasim selbst, einen Kommentar zu 
ba Sehudjü' geschrieben und diesem den mit letzterem Namen 
reimenden Titel al-Iqna‘ gegeben‘). 

Die auf dus Ignd' basierte Glosse®) des Badjürı soll in Mekka 
und Medina geschrieben sein. Hier scheint Sachau die Worte mi 
verstanden zu haben, mit denen Badjürt sein Werk schliesst; er 
sagt dort nämlich, dass es beim Schreiben dieses Werkes als ein 
besonders segensreicher Umstand zu betrachten sei, dass der Ver- 
fasser einige Sätze in der unmittelbaren Nähe der Ka'balı und 
ebenso einige Sutze (بعض عبارات)‎ nahe dem Grabe des Gottes- 
gesanäten geschrieben habe, wihrend das Ganze am Geburtstage des 
grossen Heiligen Ägyptens, Sıdt Ahned ul-Bodtwt, abgeschlossen 
worden sei. 

Es ist übrigens allgemein bekannt, dass Badjtrr's Glosse nichts 
anderes enthält als dio Kollogienhefte, welche der Cairiner Muftt 
jahrelang im Ashar zur Erläuterung ‘von Ihn Qasim’s Kommentar 
gelesen und natürlich immerfort vermehrt und revidiert hat, In 
ühnlicher Weise entstehen alle derartigen Worke. Wor die musli- 
mische Gedankenwelt kennt, wird es verstehen, dass der Mann, als 
ex in höherem Alter die Pilgerfahrt nach Mekka und Medina 
machte, Werth darauf legte, den eigens dazu mitgenommenen Heften 
in jenen heiligen Studten ein paar Sütze hinzuzufügen. Weiteres 
über Bhdjürt werde ich unten geben. 

Zur vierten Gruppe der von Sachau aufgeführten Rechtswerke 
hatte es, angesichts. ihrer ganz einzigen Wichtigkeit, , Erwähnung 
verdient, dass alle diose Werke durch das Muharrar auf eine Reihe 
von Büchern Ghazalt's (al-Chulägah, al-Wadjtz, al-Wastt, al-Basit), 
durch diese auf die Nihajah des Imam al-Haramain und so auf 
@l-Buwaift zurückgehen. Unter den Kommentaren zum Minhadj 
hätte wenigstens auch der al-Mughnt genannte von al-Chafib (nicht, 
weniger berühmt als sein Tgnd‘) aufgeführt werden sollen. 

Die fünfte Grappo hat der Verf, nicht kennen gelernt, ob- 
gleich sie in Ostafrika, wie übrigens auch in Niederländisch“ und 
Britioh-Indien und in Mekkn, Besondere geschätzt ih 80 führt 
ex denm auch dus Qurrat al-/nin als einen Kommentar zum Fath 
al-Mulin auf, während das Verhältniss gerade ungekehrt liegt, Die 
Nisbah des Verfassers‘) heisst al-Malebart (nicht Maltbari), und der 
Name des Autors der Glosse T'Anat af-falibin ist Abü Bakr, nicht 
Ion Bekr. 

Über die Art des muhammedanischen Studiums wird der Leser 
aus den Mitteilungen des Vorworts (8. XVIIT, XXIV) nicht mit 






































1) Diesen Titel hat Sachau gar nicht erwähnt, während doch das Buch 
rocht häufig {n der Rechtliteratur unter dem Namen eitiert wird, 

2) جاشيئة‎ (8, XXI) ist natürlich Druckfahler, 

8) Er schrieb seinen Kommentar zu seinem eigenen Werke im Jahre 1574 
982 ,زلا‎ lobte also Im selben Jahrhundert wie Ibn Hadjar und ar-Ram. 


‚Snouel: Hurgvonje, Sachau's Muhammedanisches Recht عله‎ 145 


genügender Schärfe und Klarheit unterrichtet, „Universitäts- 
bildung* soll im Islam „stets schr hoch geschätzt und begehrt ge- 
wesen® sein. Aber dei Bogrifl dor Universität ist dem Islam fremd. 
Was im Islam hoch geschätzt wird, das ist die Kenntniss des Ge- 
setzes, der Instrumentalwissenschaften, welche zu jener Kenntniss 
den Weg bahnen, und der theologischen Wissenschaften, welche 
damit verwandt sind. 

Durch Privatstudium), im Sinne des Solbststudiums ohne 
Lehrer, sind solche Kenntnisse nach muhammedanischer Anschauung 
unter keiner Bedingung zu erworben. Man braucht einen 
Lehrer von anerkannter Autorität, denn nur mündlicher Unterricht 
ist im Stande, den Schüler in zuverlässiger Weise mit dem Inhalt 
des unfehlbaren Oonsensus bekannt zu machen. „Wer keinen Lehrer 
hat, dessen Lehrer ist der Teufel*2) sugt eine hüufig eitierte 
Überlieferung. Durch eigene Lektüre (Muf@la‘ah) kann man nie 
zur vollkommenen Beherrschung eines Textes gelangen, wenngleich 
die besten Kommentare und Glosen dabei zur Verfügung stehen. 
Dazu ist Qir@'ah, Studium unter Leitung eines Scheichs, orforder- 
lich, und zwar eines solchen Scheichs, der selbst in derselben Weise 
seino Kenntniss erworben hat und dessen geistige Gonenlogie bis 
zum Verfasser des Textes hinaufreicht. Ebenso wie dem katholischen 
Christen die unfehlbare Kirche für seine Person durch seinen 
Priester vortreten wird, so tritt dem Muhammedaner der unfehl- 
bare Consensus in der Gestalt seines gesotzeskundigen Lehrers ent- 
gegen; nur handelt es sich hier nicht um die Austheilung von 
‚Sakramenten, sondern um die Mittheilung von Kenntnis. Die Blicher 
sind dnbei lediglich Hilfsmittel des Gedlchtnisses, 
ie Muhammedaner können sich denn auch ein fruchtbaren 
Studium ihrer Wissenschaften in Europa nicht denken, weil dort 
allos in letzter Instanz auf die Mufalafah zurtickgeht." Nattırlich 
liegt in diesem Urteil grosse Übertreibung, al 
der mündlichen Tradition ist doch nicht ganz unbegründet, wie ich 
dies persönlich bei meinen Fighstudien erfuhr. Ich hatte, bevor 
ich nach Arabien reiste, längst, ausführliche Handblicher des scha- 
tischen Figh fleissig studiert, sowohl Kollegienhefte für Anfänger 
(wie Badjtrt's Glosse), als Werke von Meistern (wie die Tahfah). 
Trotzdem ist mir manches erst recht klar geworden, als ich vor 
14 Jahren in Mekka das oben erwähnte Iqnä' und einen Theil der 












































1) Sachau 8. XVII: „Es ist allerdings nicht do rigueur, Auss die für die. 

erforderlichen Kenntnlaso grade an einer Universität er- 
jessen sie sind dort leichter und bosser zu erlernen als Im 
“بي‎ Ich glaube kaum, dass Sachsu hier mit Privatstudlum 
as Stadium unter Führung einss Lehrers gemeint hat, denn in dem Falle 
hätte die Unterscheidung gar keinen Sinn. Ob dor Lohrer zu Hause oder in 
der Moschoo est, Ist natizlich vollkommen gleichgiitig. 


.من لا شيع له فالشيطان شيضه ره 
za. zum. 1‏ 












146 Anzeigen, 


Tahfah von meinen Scheichen erklären hörte. Die Toxte sind 
übrigens darauf berechnet, dass die Studierenden in der muham- 
medanischen Gesellschaft leben und die Lehrsätze von einem im 
Figh Bewanderten vortragen hören. 

Wird daher die Möglichkeit des Selbststudiums von vorn herein 
nogiert, so macht es doch keinorlei Unterschied, ob der Lehrer 
oa in einem obskuren Dorfe seine Kenntnisse mittheilt, oder ob 
ex in der Hauplmoschee einer grossen Stadt Vorlesungen halt; es 
ist einerlei, ob der Schäler allein oder in einem weiten Kreise von 
Mitschülern zu seinen Füssen sass 

Nun wird man zwar aus unheliegenden Gründen die besten 
Lehrer in Vorkehrsoontren antroffen, und dieso benutzen dann hüufig 
io geräumigen Hallen einor grossen Moscheo für ihren Unterricht, 
Der Charakter des Unterrichts bleibt dabei aber ganz derselbe, als 
wo Lehrer und Schüler in einom entlogenen Winkel zusammentreffen. 

Gewöhnlich bilden dio Lehrer, dio ihre Vorlesungen in einer 
contralen Moschee wie al-Azhar oder den Möscheen von Mekka un 
Medina abhalten, eine Art Zunft!) unter einem Haupte, dem 
cum grano salis den Titel eines Rektors beilegen dürfen. D 
hat aber hauptsächlich nur dafür Sorgo zu tragen, dass nicht Un- 
würdige übor die für den Unterricht benutzbaren Räume verfügen, 
nd dass nicht durch Zusommenkommen vieler Gelehrten und 
Studenten irgendwelche Störungen der Ordnung und des Friedens 
im Gobothause entstehen. Wo Fürsten oder fromme Privatleute 
Stiftungen angeordnot haben, deren Einktinfte Professoren oder 
Studenten zu gute kommen sollen, hat das Haupt der Gelehrten“ 
zunft meistens auch eine wichtige Stimme bei der Vertheilung jener 
Pfrlinde, 

Es giebt. also an manchen Hauptorten eine unibersitas im 
Sinne einer Gelehrtenkorporstion, aber darin liegt nicht dur ge- 
zingste Grund, von „Universitätsbildung® zu reden. Solche existirt, 
nicht und a” fortiori nicht die damit verbundene Anwartschaft 
anf öffentliche Stollungen. Im Ganzen sind Sachau’s betroffande, 
Äusserungen allzu europäisch gefärbt, und die meisten Leser werden 
ieselben wahrscheinlich noch mehr europäisch auffassen, als es der 
Vort, wohl beabsichtigt hat. 

Sochau's Darstellung des schäfitischen Gesetzes ist „in der 
Hauptsache aus dor Glosse des Baguri® geschöpft*, aber hie und da 
sind besonders al-Chaftb, der Minhadj und die Nihäjah zu Rathe 
gezogen (8. XXV). 

Der Wall von Büäjtrt's Glosse kann ich, wo es sich um die 
Einführung von Anfängern in das Studium des positiven Gesetzes 
handelt, nur beistimmen. Ich selbst habe jahrelang das Buch als 
Grundlage von Vorlesungen über das muhammedanische Recht: für 
angehende Kolonialbeamte Niederländisch-Indiens benutzt und somit 


























1) Man vergleiche hierüber dns Kapitel „Wissenschaft“ in meinem “ملعاو لق‎ 


‚Snouck Hurgronje, Sachau's Muhammedanisches Recht ee. 147 


Gelegenheit gehabt, die Vorzüge und Fehler der Glosse zu würdigen. 
In einem kritischen Artikel, den ich im Jahre 1884 in der Zeit“ 
schrift „De Indische Gids“ veröffentlichte, habe ich mit zahlreichen 
Belegen nachgewiesen, wie viele grobe Fehler Van den Berg in 
seinem Lehrbuch des muhammedanischen Rechts hätte vermeiden 
können, wenn er einen im Ganzen leicht verständlichen Text wie 
Badjürt ordentlich gelesen hatte. Die Gründe aber, welche Sachau?) 
für seine Wahl anführt, sind nur zum Teil richtig. 

Die Glosse ist nicht der jüngste der grossen Rechtskommentare 
(&. XXV), denn der von Sachau selbst, erwähnte Kommentar zum 
Fathı al-Mulin ist viel jünger, und es ist auch in den späteren 
Jahren in Cairo noch eine neue, ausführliche Glosse zur Tahfah 
von Abdal-Hamid as-Schirwänt erschienen. Aber dass er zu den 
‚jüngeren gehört, ist unbedingt ein Vortheil, weil dadurch eine den 
heutigen Muhammedanern fassliche Darstellung der jetzt geltenden 
Anschauungen ermöglicht wird. „Die grösste Auctorität“ geniesst, 
Baajürı, weil or im grosson Ganzen die Lehrsitzo der Tuhfah und 
der Nihäjah richtig reproduziert, abor doch mit einigor Beschränkung, 
denn es ist ihm von spiteren Gelehrten im Einzelnen mancher 
Fehler nachgewiesen worden. Ein trftiger Grund ist der „lehr- 
hafte Charakter“ des Buches, den es nicht, wie Sachau will, zum 
Theil, sondern voll und ganz besitzt, denn dasselbe enthült, wie wir 
oben gesehen, Kollegienhefte, die jahrelang zur Einführung von 
Anfängern in das Rechtsstudium gedient haben. 

Die Worte der Bewunderung aber, welche Sachau dem seligen 
Badjürt widmet, haben mich wirklich in Erstaunen gesetzt." Br soll 
„ebenso gelehrt wie scharfsinnig* gewesen sein; ich muss gostehen, 
änss ich von beiden Eigenschaften, nach 17 jührigem fast täglichem 
Gebrauch der Glosse mit vielfucher Vergleichung verwandter Werke, 
keine Spur bei dem alten Schulmeistor entdeckt habe. Wie al 
Verfasser von Figh-Büchern giebt or meistens die überlieferten An- 
sichten in einor Auswahl von überlieferten Worten wieder, dann 
und wann mit Hinzufügung einer kurzen kritischen Bemerkung, 
Es gilt überhaupt. als ein Vorzug bei solchen Büchern, wenn sie 
möglichst wenig vom Vorfasser, möglichst viele Citate von älteren 
Autoritüten bringen, und mancho von diosen „Autoren® rühmen sich 
‚gerade in ihrer Vorrode, dass ihr stattlicher Band nur ganz wenige 
‘von ihnen selbst herrührende Sütze enthalte. Bezüglich der Ein- 
{heilung des Stoffes, dor Reihenfolge der Kapital sowie der Paragraphen, 
kurz aller Rinzelheiten von Form und Inhalt, ist der Schriftsteller 
anf diesem Gebiete durch das als heilig betrachtete Herkommen 
‚gebunden, und wenn in ganz winzigen Dötails dieser Art zwei heutige 
Ölossatoren von einander abweichen, so folgen beide ohne Zweifel 
einem älteren Vorbilde. 



































1) 8. XXI-XXH und XXV-XXYI Anstatt dor auf Salto XXV etiorten 
Seiten XV. XVI Ist wohl XXI. XXIE au losen, 4 


10” 


148 Anzeigen, 


Dem Scharfsinn und der Gelehrsamkeit bleibt daher nicht viel 
Spielraum übrig, aber auch wo dieser vorhanden ist, habe ich nie- 
mals konstatieren können, dass Badjürt die Gelegenheit benutzt hat. 
Er hat die Haupttexto feissig studiert; seine jahrelange Thitigkeit 
als Lehrer hat ibm reiche Gelegenheit zur Nachprüfung gebolen; 
er hat es ziemlich gut verstanden, den hergebrachten Stoff dem 
urchschnittlichen Verständnis heutiger Studierender zugänglich zu 
machen. Er hat die meisten Tugenden und Fehler eines guten 
Schulmeisters. Langweilige Wiederholungen, etwas kindlich - naive 
Witze, für vernünftige Leser ganz überflüssige Abschweifungen sind. 
bei ähm nicht selten; er sagt übrigens selbst in der Einleitung, er 
beabsichtige, die vortreffliche Glosse von al-Birmäwi durch eine für 
Anfünger leichter verständliche zu ersetzen. Meistens ist seine Aus- 
drucksweise klar, obgleich einige schlecht rodigierte Sitze stehen. 
geblieben sind, welche bei sorgfültigerer Revision ohne Zweifel 
korigiert worden wären. 

‚Bei aller Bewunderung vor Baguri* ist Sachau gonoigt, dem 
orabischen Stil al-Chafıbs vor dem seinigen den Vorzug zu geben. 
Wenn in Lehrbichern, die zu wenigstens dreiviertel aus Oitaten. 
bestehen, von Stil überhaupt die Rede sein kann, so bewogt sich doch 
der Pigh-Stil innerhalb so eng abgegrenzter Riume, dass man von 
der Individunlitit des Autors kaum etwas bemerkt. Es ist ein 
technischer Stil, den sogar nicht-arabische Studierende ohna lite- 
varischo Begabung sich unschwer aneignen, und das ist viel gesagt, 
denn des arabischen literarischen Stils werden solche höchst selten 
Herr, فنك‎ das Arabisch nicht als Muttersprache gelernt haben. Ma- 
Inien und Inder, die im „Stile‘ ul-Chattb’s oder Bädjürr's korrekte 
Fatwas und Abhandlungen schreiben, sind gar nicht selten. 

Badjürt soll weiter „mit dem praktischen Leben namentlich 
„Ägyptens ebenso vertraut’ gewesen sein wie mit der Wissenschaft“. 
Seine Glosse enthält für solche Vertrautheit keine Bologe, es sei 
denn, dass man die Erwähnung von ein paar in Ägypten üblichen 
Spielen (Schachspiel u. s. w.), vom Schattenspiel (anlüsslich dus 
Bildervorbots), von ganz einzelnen valgür-arabischen Wörtern und 
dergleichen als solche gelten lassen will. 

Er sei „als Systematiker von mathematischer Consequenz, am 
„hervorragendsten indessen als Kritiker.‘ Wie gesagt, dns Syste- 
inatische rührt nicht von Badjürt her, sondern os lag ihm als fertig 
Gegebenes vor, und wenn er in einigen Fragen von seinem Vor- 
gäuger al-BirmAwı abweicht, indem er anderen Autoritäten folgt 
als dieser, so bethätigt er dabei doch nirgends hervorragende kritische. 
Begabung. 

Wo er ein seltenes Mal auf aktuelle Zeityorhältnisse hinweist, 
zeige er sich ‚als einen strengen, allen Neuerungen abgeneigten 
Muslim.“ Das Figh-Buch muss noch geschrieben werden, dessen 
Autor jene Abneigung nicht. zeigen sollte. 

Den Vorzug, ‚dass er die Grausamkeit der Todesstrafen 


























- fühlbaror sel als andere; d 


‚Snouck Hurgronje, Sachau's Muhammedanisches Recht ete. 149 


„früherer ‚Zeiten für gesetzwidrig erklärt“, hat er gleichfalls mit 
allen älteren und neueren Kollegen gemeinsam; das heisst, ebenso 
wie diese erklärt er alle Strafen, die nicht in dem Gesetze von der 
Blntrache, von den Hudüd und dem Taiztr begründet sind, für un- 
gesetzlich, weil sie os sind. Das jus talionis aber und das Abhauen 
der Hand des Diebes gilt ihm ebensowenig wie Anderen als grausam, 
denn beide sind von Gott verordnet. 

Sachau's Verwunderung darüber, dass ein so ausserordentlich ge- 
scheiter Mann „die Teufel elginn nicht ganz aus seinem System aus- 
gemerzthat“, wird gegenstandslos, wenn man bedenkt, dass kein einziger 
muslimischer Fagih oder Theologe von dergleichen revolutionären 
Gedanken, ergriffen worden ist und dass jeder, der solche dem Qurin 
und der Überlieferung zuwiderlaufende Anschauungen Aussern sollte, 
vom Consensus als Ketzer und Ungläubiger verdammt werden würde. 

Badjürt wird also von Sachau mit Zügen charakterisiert, die 
ihm zum Theil nicht eigen, zum Theil mit seiner ganzen Zunft ge- 
meinsam sind. Dass er ein guter Schulmeister ist, genügt aber voll- 
ständig, um die Wahl seiner Öollegionhefte als Grundinge für Sacher 
Darstellung zu rechtfertigen. 

Eine andere Frage ist ich überhaupt ompfchlt, zur 
Einführung Buropischer Studierender in die muhnmmedanische Ge- 
sotzeakunde einem arabischen Lehrbuche auf dem Fusse zu folgen. 

Sachau hat (3. XXIX) nicht geglaubt, die Arbeit eines Juristen 
machen zu können, sondern sich darauf beschränkt, „als arabischer 
„Philologe seine Auffassung des Originals so deutlich als möglich 
„wiederzugeben“. Aber auch ohne das Gebiet des Juristen zu bo- 
Treten, kann man die Lehrsüitze dor Arab 
‚gogisch besser ordnen und sio dem europhischen 
bringen, als dios in den arabischen Originalen ge 

Selbst vom Arabischen Standpunkt betrachtet, ist 
der Figh-Bücher in logischer und pädagogischer Bezichung schr 
mangelhaft; dieselbe beruht ja garnicht auf vornüinftigen, sondern 
gänzlich auf traditionellen Gründen. Wer ein kleines Beispiel von 
den blödsinnigen. Argumenten schen will, mit welchen die ‘Ulamd 
wohl einmal versuchen, der althergebrachten Anordnung der Kapitel 
einen vernünftigen Anstrich zu geben, der lese Badjürt's Einleitung 
zum Kapitel von der Ehe‘). Selbst legen sie aber auf solche Argu- 































1) Es heisst dort, Ale fünf Skulon des Telams würden von den Fagaht an 
erster Stelle behandelt, well ale sich spoolell auf Gott bezögen; sodann das 
Sachen- und Obligationenrecht, weil das Bodürfnlss, Verträge 

Erbrecht stehe in der Mitte, wel 














gesagt habe, os sel dl 
mach der Siltigung des Bauches der sozualle Trieb sich geltend mache; 

echt, weil Verbrechen gewöhnlich nach Sättigung des Bauches und 
Beielodigung des sexusllen Triebes erfolgteu; Annn das Gerichtsverfshren, weil 
ممق‎ Verbrechen beim Richter zur Verhandlung komme; schlieslich die Froi- 
Yassung, woll der Mensch hoffo, dass Gott am Ende seines Lebens seine Bonle 
von der Hölle freilasse! x 














150 ‚Anzeigen. 


mentationen weniger Gewicht als auf die Thatsache, dass die Alten 
mun einmal ihre Bücher so und nicht anders eingerichtet haben. 
Ein muslimischer Professor, der die Lehrsütze seiner Schule unver- 
ändert, aber in einer Ordnung publizierte, die püdagogischen Zwecken 
und logischen Prinzipien besser als die hergebrachte entsprüche, 
würde als Neuerer verschrien werden und keine Leser finden. 

Darin liegt aber für uns kein Grund, die manchmal unver- 
nünftige Darstellungsweise beizubehalten. Gleichviel ob man sich 
an einen autoritativen Text binden will oder es vorzieht, aus ver- 
schiedenen solchen Büchern das von unserem Gesichtspunkte aus Wich- 
tigste zusammenzubringen, man wird Immer europtischen Studierenden 
am meisten nützen, wenn man zwar die Originale mit grösster 
‚Akribie wiedergiebt, aber in der Anordnung?) dem Bedürfnisse seiner 
Leser Rechnung trigt. 

Wil man z. 8. die gesetzlichen Anordnungen des Islams in 
Bezug auf Ungliubige kennen, so muss man fast alle Kapitel der 
Figh-Büicher durchnehmen, denn diese Bestimmungen finden sich über- 
allhin verstreut; manche werden nur ganz beillufig erwähnt. Dem 
muslimischen Studenten schadet das‘wenig, aber dem Buropker ist 
ie Zusammenfassung aller jener Einzelheiten unter einem Gesichts- 
punkte höchst. interessant, 

Die Steuergesetagebung muss man, wie Sachau selbst: bemerkt, 
son zwei Kapitaln نشي‎ verschiedener Arı erlernen, und wenn man 
alle gesetzlichen Stantseinkinfto, beisammen haben will, kommen 
noch ein paar Kapitel hinzu. Auch hier wäre eine zusammenfassende 
Darstellung Aussorst Ichrreich, zumal wenn der Verfasser seinen Stoft 
aus mehreren Originalen entnlhme. Ohne sich auf juristisches Gebiet 
zu bogeben, könnte er dann die Aufinerksamkeit seiner Leser darauf 
Nenken, dass. alle sonstigen Einnahmen des Fiskus den Fugahd als 
mäl hardm gelten, von welchem der fromme Muslim nichts ge- 
niessen darf, soduss’ alle Staataämter dem theoretischen Cesotzo zu- 
folge schon aus dem Grunde verworflich sind. 

Überhaupt hätte Sachan jedenfalls ein Kapitel über das Staats- 
recht geben sollen, denn darin kommen ja manche Fragen zur Ver- 
handlung, die vom praktischen sowie vom theoretischen Standpunkte 
aus gleich wichtig sind. Welche gesetzliche Ansprüche hat der Osmanen- 
sultan auf das Chalifat? Kennt das Gesetz erbliche Dynastien ? 
Welches ist die gesetzliche Stellung der vielen muslimischen Fürsten 
und Häupter? wie verhalten sie sich zu einander und etwa zu einem 
Chnlifen? Giebt es eine Möglichkeit dor gesetzlichen Anstellung 
muhammedanischer Beamter durch einen andersgläubigen Fürsten?) 
Auf solche Fragen wird der Studierende nicht mit Unrecht in einem 














1) Ich meine hier nattrlich nicht die an und für sich gleichgiltige Reihen- 
folge der Kapital, sondern die Bintheilung des Stafos überhaupt. 

2) Diese wichtige Brago wird 2, D. im Fath al-Mutn, was die Richter 
anbetrit, flgendermaassen beantwortet: „Hat ein Fürst, sulbet ein un- 
„elfubiger, oder ein Landeshaupt einen unfühlgen, 2. 8. einen Mugellid oder 


‚Snouel Hurgronje, Sachau's Muhammedanisches Recht etc. 151 


Lehrbuch des muhammedanischen Rechts die Antwort suchen, aber 
im vorliegenden Werke findet er darüber keine Auskunft. 

Namentlich über solche Fragen, die für die Praxis der späteren 
Zeit, von höchster Wichtigkeit sind, findet man ergiebige Auskunft 
in den berühmten „Sammlungen von Gutachten oder Fotwas“ ( 
(Sachen 8. XXIV). Sachau sagt, dieselben werden im Azhar nicht, 
studiert; wenn damit gemeint wird, man gebrauche sie nicht als 
Grundlage für Vorlesungen, so versteht sich das ganz von selbst 
und gilt es natürlich auch ausserhalb Oniros. Sie werden aber nicht; 
bloss ‚von den Kadis viel als Nachschlagebüicher benutzt“, sondern 
alle Gesotzeskundigen studieren dieselben, und das Meiste 'von dem, 
was die neueren Figh-Bücher mehr als die alten enthalten, ist den 
Fatwasummlungen berühmter Muftis entnommen. Hitte Sach 
dieselben zu Rathe gezogen, so wäre sein Work praktisch viel nütz- 
licher geworden, denn jetzt bringt es zu vieles, das eigentlich zum 
Reiche des Mahdis gehört, und zwar ohne das für den Lesor un- 
ntbehrliche Korrektiv; dieser sollte wenigstens davor gawamt 
werden, dass er die aufgeführten Bestimmungen (ausser denen, die 
sich auf Familien und Erbrecht bezichen) nicht als Gesetze in unsorem 
Sinne auffasse, sondern dieselben vielmehr mit dem talmudischen 
und dem kanonischen Rechte in eine Klasse zu stellen habe. 

Namentlich in Bezug auf das Erbrecht ist dom Buroplischen 
Schriftsteller Selbständigkeit in der Darstellung geboten. Muhammad, 
der die Hauptbestimmungen dieses Gesetzes selber getroflen hat, 
verstand nichts von der Arithmetik, wie die glänbige Tradition dies 
unbedingt anerkennt, und auch die Fugahh waren meistentheils nur 
missige Arithmetiker. Trotzdem halten die arabischen Toxte sich 
auch hier in der Darstellung strenge an die Aurch Quran und Üb 
lioferung gegebene Form und führt sie das Ungstliche Festhalten 
des überlioferten Ausdrucks manchmal bis an die Grenze der Un- 
Klarheit. 

Wenn unsereiner aber das in ziemlich weitlünfiger und un- 
geschiekter Weise überlieferte Brbrocht des Islams eingehend studiert 
hat, so gelingt es ihm ohne Mühe, die Bestimmungen in besserom 
Zusemmenhange zu oränen, als wie es die Fugaha سك‎ Ver- 
schiedene Wege können zu diesem Ziele führen, aber ohne Zweifel 
empfiehlt es sich, die ‚allgemeinen Trben* selbständig voranzustellen, 
dann Ans Quotenerbengesetz als Ergänzung zum Agnatenerbrecht 












































„einen Unwissenden, zum Richter angestellt, مد‎ gelten. dewen Richtersprüche‘, 
(فان ولّى السلطان ولوكان كافرا او ذو شوكة غير اهل للقضاء امقلن‎ 
وجاعل تفذ قضاعم).‎ 

1) Diese sind gemthnlich in dieselben Kapital elgethelt wie die Plgh- 


bücher; jedes Kapitel enthält alle Gutachten des Verfassers, dio sich auf den 
im Titel erwähnten Gogenstand beziehen. 





152 Anzeigen, 


(was es auch im Sinne Muhammad’s wirklich sein soll) folgen zu 
Inssen und schliesslich die Präklusion u. s. w. zu behandeln. 

Das Ganze macht dann nicht mehr den Eindruck der Ver- 
worrenheit, den der Inte aus dem ersten Anblick der Darstellung 
der arabischen Bücher bekommt, und man sieht gleich, dass dus 
System auch nicht so unvernänftig ist, wie die eigenen Anmerkungen 
Sachau’s (8. 198) es darstellen. 

Die ‚allgemeinen Erben* werden in den betreffenden Kapiteln 
der arabischen Bücher zwar erst nach den Quotenerben aufgeführt), 
doch sind ihre Interessen keineswegs, wie Sachau glaubt, hinter di 
‚jenigen der Quotenerben zurlckgedrängt, wenngleich das System in 
einzelnen Fällen vom Gesetzgeber selbst weder beabsichtigte, noch 
vorausgaschene Konsequenzen ergicht. Suchuu's Behauptung, es könne 
vorkommen, „dass die genannten Erben alles bekommen, während 
der Houpterbo, der Sohn, Ivor ausgeht*, ist absolat fulsch; hätte 
der Vorfösser einmal versucht, oin Beispiel dieser Bnormitht zu 
‚geben, so würe ihm das gleich klar geworden. 

Auch durch andero Versehen in diesem Kapitel erhalten wir 
den Eindruck, duss Sachau zwar gewissenhaft danach gestrebt hat, 
ven Original ten „widermgeben, aber nicht dem gekammen it, 
sich in das ganze System hineinzudenken. 

soll, nach 8. 210, 2. 45, der Sohn die Schwester zur‏ م8 
allgemeinen Erbin machen. " Ist hior die Schwoster dos Vorstorbenen‏ 
gemeint, so ist die Theso falsch; meint Sachau aber die Schwester‏ 
des Sohmes, also die Tochter, so ist das eine müssige Wiederholung‏ 
des auf der vorigen Seite (209, Z. 22 #) Gesagten,‏ 

8. 229, 8 15. Nicht bloss auf die Schwastern der hier 
‚genannten Porsonen, sondern such auf weibliche Verwandte gleicher 
„Richtung* und „Niho* strahlt ihr Erbrecht aus, also auch die 
Tochter des Sohnes A wird zur “asadah durch den Sohn d 
Sohnes BN, 

8. 224—5 isst Sachau den richtig verwalteten Fiskus orst 
dann erben, wenn keine entferute Vorwandte vorhanden sind. Das 
Verhiltniss ist gerade umgekehrt, die dawul-arkäm kommen orst in 
letzter Instanz in Betracht, wie Badjürt und die anderen Quellen 
sehr deutlich horvorheben®). 


























1) Dies geschieht hauptsichlich deshalb, weil mar die Quotenerben im 
Quräu genannt worden, was sich von sulbet vorstaht, weil das Racht der All- 
gemeinen Erden von Muharamad als bekannt vorausgesetzt wurde. 

2) 8.215, 2.1 2: hat Sachau selbst das Richtige, 





Auch in der Lehre vom Testament kommen Missvorstindnisse vor.‏ لق 
f heist os bei Sachau, der Tostamontsvollstrecker habe nicht das‏ 2.7 ,280 .8 
Recht, minderlihrige Rinder des Verstorbenen zu verheirathen, noch von. dem‏ 
Nachlass einen solshen Gebrauch zu machen, der den Geotzen des Ilams‏ 
widerspricht (z. B. zum Bau einer Kirche). Im Originale steht, man könne‏ 
einem Wast nicht durch Testament zur Verheiretung minderjähtiger Kinder‏ 
bevollmächtigen, noch ihm das Verwondon von Geld auf durch den Ialam ver-‏ 
botene Zwecke übertragen. 8, 289, Z. 17 M heist das Verbilniss zwischen.‏ 





‚Snouck Hurgronje, Sachaus Muhammedanisches Recht ee. 153 


Nur aus dem Umstande, dass das schüfätische Erbrecht dem 
Verfasser selbst nicht ganz klar geworden ist, kann ich mir die 
etwas sonderbare Thatsache erklären, änss er diesen Teil des Gesetzes 
in doppelter Darstellung giebt, einmal nach Badjürt, dem alle tbrigen 
‚Kapitel des Lehrbuchs entnommen sind, sodann noch einmal nach 
dem Minhädj. Nach der Vorrede (8. 'XXV) soll diese doppelte 
Behandlung des Erbrechts „mit Rücksicht auf seine praktische Be- 
deutung“ stattgefunden haben. Dann hätte allerdings das Rhogesotz 
wenigstens ein Gleiches verdient. Aber wozu soll denn die Winder- 
holung aller wichtigen Finzelheiten dienen? Natürlich kommen die 
im Minhädj ebenso wie bei Badjürt vor, und was der eine mehr 
als der andere hat, ist wirklich unbedeutend. Wenn man sich nun 
einmal auf die Wiedergabe eines arabischen Originals beschränken, 
aber über das Erbrecht etwas mehr geben wollte, als Badjürt bringt, 
50 hätte man das betreffende Kapitel des Muharrar an die Stelle 
desjenigen: Badjüıt's setzen sollen. Dort wird das Erbrecht schr 
detailliert behandelt, und viele Studenten, welche sich für das Übrige 
mit dem Minhadj oder Badjürt begnügen, erlernen jones aus dem 
Mubarrar, 

Jedoch, wie gesagt, viel fruchtbarer wire eine Darstellung 
namentlich dieses Kapitels nach Europlischer Methode gewesen, und 
dazu genügen die bei Bädjürt vorhandenen Daten vollständig. Da 
alles sich in Ziffern ausdrüdken und nachrechnen lsst, braucht 
man vor unwillkörlicher Abweichung vom Originale keine Furcht 
zu haben, 

Badjürt's Glosse bezieht sich bekanntlich auf den Kommentar 
des Ibn Qasim zur kurzgefassten Anleitung des Abü Schudja. Von 
den 16 Kapiteln hat Sachau 9 ausgelassen und die übrigen 7 in 6 
zusammengefasst: Ehorecht, Freilassung, Erbrecht und Testament (bis), 
Sachenrecht, Richter und Gerichtsverfahren, Strafrecht. Ein aus- 
führlicher, sehr gut, eingerichteter Sachenindex hob bis zu einem 
gewissen Grade die Beschwerden auf, welche die traditionelle, un- 
vernünftige Disposition des Originals dem Europäischen’ Studierenden 
beim Nachschlagen in den Weg legt. Es wird jedoch dadurch, wie 
aus dem Obigen ersichtlich, dem Mangel einer selbständigen Bi 
handlung nicht abgeholfen; "auch im Index findet man bloss das- 
jenige aufgeführt, was Badjürt bringt, d. h. auf der einen Seite viel 
zu viel, auf der’andern viel zu wenig, und alles ohne Erklärung 
der Bedeutung des Gegebenen für die Praxis ud das Leben. Nur 
schr selten fügt der Verfasser seiner Wiedergabe eigene Anmerkungen 
bei, und diese sind, wie wir anlisslich des Erbrechts sahen, nicht 
immer glücklich. 














Tostator und Wast oln zu Jeder Zeit beiderseits lösbarer Kontrakt, aber Bhdjüri 
fügt ausdrücklich hinzm, der Wast sel sur Annahme verplichtet, wenn die 
Interessen von Minderjährigen durch seine Ablchnung Schaden erleiden würden, 
8. 238, Anm. muss für عادل‎ (gerecht) JS (unbescholten) gelesen werden. 








154 Anzeigen. 


Ausserdem ist die Wiedergabe in mancher Beziehung so frei, 
dass dadurch vieles von den Vortheilen, die der enge Anschluss an 
ein Original von anerkannter Autorität immerhin bietet, verloren 
geht, Dies hängt nicht damit zusammen, dass der Verfasser an 
schwierigen Stellen das Minhadj oder das Igqnä‘ zu Rathe gezogen 
hat, denn devon bemerkt der Leser nur wenig. Aber wihrend 
Suchan auf der einen Seite, wie er selbst im Vorwort eingesteht, 
aus pldagogischen Gründen erfolgten Wiederholungen des Bädjürt 
„absichtlich nicht ganz vermieden® hat, sind manche Sätze aus- 
gelassen oder sehr bedeutend verkürzt, deren vollständige Über- 
setzung erwünscht gewosen wäre. Da der Verfasser sich nun einmal 
selbst die beschränkte Aufgabe gestellt hatte, einige Kapitel eines 
Arabischen Textes vom Standpunkte des arabischen Philologen aus 
möglichst: treu wiederzugeben, hätte er besser däran gefhan, die 
Wiederholungen und einige für eine Überlieferung weniger geeignete 
‚granmatische Anmerkungen ganz auszulassen, dagegen das Übrige 
ohne weitere Freiheiten zu übersetzen. Er hütte dann mit, seiner 
ürabischen Schulung natürlich eine ganz andere Arbeit geliofert als 
von ürgerlichen Schnitzern wimmelnden Französischen Übe 
setzungen von zwei schäfßftischen Rechtsbüichern 1), welche Van den 
Berg veröffentlicht bat Um-aber eine freie und dennoch pünktlich 
treue Wiedergabe eines solchen Textes Hofern zu können, muss man 
in dieser tochnischen Litteratur durchaus bewandert sein; dass dies 
mit Sachau nicht der Fall ist, kann man ihm angesichts seiner viel- 
seitigen Studien nicht verargen. Die Wiedergabe seines Originals 
ist indessen jetzt nicht überall zuvorlässig, wie wir schon hie und 
Um diese Bemerkung noch etwas nüher zu 
‚greife ich aufs Geradewohl ein paar Seiten aus der 
V. Buche (Richter und Gerichtsvorfahren) heraus. . 

8.696, Z. 6. hat Sachau sein Original völlig missverstanden: 
‚Wenn ein Richter nicht vorhanden it fer ein vorhandener Richter 
„unerschwingliche Gebühren vorlangt, können zwei oder mehr Per- 
sonen, einerlei ob sie zum Richteramt qualifizirt sind oder nicht, 
als Schiedsgericht fungieren über Sachen, bei denen u. s. w.* Man 
fiagt sich natürlich, warum denn wenigstens zwei Personen zum 
Schiodsgericht erforderlich sind und wie die Entscheidung getroffen 
werden soll, wenn die zwei verschiedener Ansicht sind. Bädjürt 
sagt aber etwas ganz. anderes: „Es dürfen zwei oder mehr Personen 
„über Sachen, bei denen u. بع‎ w., zum Schiedsrichter an- 
„stellen 1. سد مم‎ Richteramt qualifizierte Person, unbedingt; , 
#2. eine nicht dazu qualifizierte Person nur dann, wenn ein Richter 
‚nicht vorhanden ist oder bedeutende Gebühren verlangt“ 2). 






































3) Der Minhädj und der Fat al-Qurib, Kennzeichnend für diese beiden 
Übersetzungen ist os, dnss die beiden Titel der Originale falsch wiedergegeben 
und gleich die einleltenden Worte des Fatlı al-Qarfb falsch übersetzt sind, 


ز ان RE‏ فاكثر فى غير عقوية لله تعالى 2 











‚Snoucl: Hurgronje, Sachau's Muhammedanisches Recht ete. 155 


8. 696, 2. 208: Hier und an vielen anderen Stellen hat 
Schau nicht genau zwischen den „fünf gesetzlichen Klassen“ 
(خيسة الاحكام)‎ unterschieden, in welche alle denkbaren Hand- 
lungen des Menschen zerfallen. Diese sind: 1. Las oder .وأجب‎ 
بق‎ h. eine Pflicht, deren Erfüllung belohnt, deren Vernachlässigung 
bestraft wird; 2. Kim, „gina, مندوب‎ oder ,مسحب‎ d.h. eine 
gesetzlich anempfohlene Handlung, deren Verrichtung belohnt, deren 
Nichtyerrichtung aber, nicht bestraft wird; 3. جائر‎ oder رميام‎ eine 
erlaubte, gesetzlich gleichgiltige Handlung; 4. مكره‎ eine vom Ge- 
setz. missbilligte, aber nicht: strafbare Handlung; 5. ,حرام‎ eine 
gesetzlich verbotene, strafbare Handlung*). Nun gehört alles, was 
Suchau hier mit seinem zweimaligen „soll“ zur Verpflichtung 
macht, in Wirklichkeit zu den anempfohlenen Handlungen (zweiter 
Klasse). Das Gleiche gilt u. a. von dem fünfmaligen „soll* 8. 700, 
Z. 84-8. 701, 2. 9. In diesen Fullen ist der Fehler allerdings 
weniger bedenklich als 8. 708, 8..10—22. Im Kontext ist hier 
von verschiedenen Handlungen die Rede, welche der Richter ;unter- 
lassen soll, weil sio seine Unparteilichkeit beeintrüchtigen. Es wird 
بع‎ B. angegeben, von welchen Porsonen der Richter ohne Bedenken 
Geschenke annehmen darf, von welchen nicht, welche Rinladungen 
anzunehmen ihm gestattet oder verboten ist. Da heisst es nun u. 9: 
„Es ist dem Richter orlaubt, im Interesse einer von den Parteien 
„der andern eine gütliche Einigung zu empfehlen, die Bezahlung 
„der Schuld einer Partei selbst zu übernehmen, Kranke zu bo- 
}suchen, Bogrübnissen beizuwohnen, von der Reise zurückgekehrte 
„Personen zu bewillkommnen, (die drei letzgenannten Sachen) auch 











للقضاء مطلقا أو غير اقل لد مع عدم اللقاضى او مع طلب مال له وقع. 
Von „unerschwinglichen‘ Gebühren ist gar nicht die Redo; BAdjür) gebraucht‏ 
(auch wo von den Geschenken, welche der Richter annehmen darf, gehandelt‏ 
dem Slono von „alcht vlg unbedentend“. Andore Rects-‏ هذ لد وقع wird)‏ 
a) aus. Ebenso wie die Lotztoren ehrt‏ وقع Achrer sen übrigens die Worte‏ 
Badjt, dass der Richter überhaupt kolne Gebühren vorlangen darf, aber In‏ 
Abweichung von ihnen findet Badjürl in der Erhebung von gank unbodeutenden‏ 
Gebühren noch keinen genügenden Grund, nicht-qualiiierte Parsonen als‏ 

Schiedsrichter zuzulasson. 

1) All diese termin رطضاف‎ mit Aussahme, des fünften, Aalen In 
Sachaus Indsc, vielleicht weil dieselben zufllig I don von Ihm übersetzten. 
Kapiteln BAdjtrfs nicht zusammen aufgeführt und erklärt worden. Im ersten 
Bande Didjtrts wird die Erklärung mehr al siomal gegeben, und in allen 
Kapiteln kommen einzelne von diesen Kategorien vor, sodnss man aine Ermäh- 
nung ‚derselben In einer Eiafübrung in die Gesotzekunde ungern vormist, 
Zwischen der ersten und zweiten, some zwischen der verten und Mnften Klasse 
(werden wohl nach Übergangaklassen aufge 





























156 Anzeigen. 


„wenn dio Betroffenden einen Prozess haben sollten, weil es gott- 
sgefilige Werke sind* 2), 

Sacheu macht hieraus: „Der Richter soll, bevor es zum Prozess 
„kommt, eine güfliche Einigung der Parteien anstreben. Er soll 
„Kranke besuchen, den Begräbnissen beiwohnen, die von der Reise 
„Ankormenden besuchen“. 

Hier wird also nicht nur der erlaubte Vermittelungsversuch 
dem Richter zur Pflicht gemacht, sondern noch dazu ganz gegen 
den Charakter des Islams als Laienreligion ohne Priester der Richter 
als eine Art Seelsorger dargestellt. Durch a) (welches Sachau 
mit عليد‎ vorwochselt hat) sind die besagten Handlungen als zur 
3. Klasse (erlaubte) gehörig bezeichnet, Mit Seelsorge hat der 
Qadt als solcher nichts zu thun; das Besuchen von Kranken sowie 
alles, wras man zur Seelsorge rechnen kann (z. 8, das Mahnen zum 
Guten und das Abmahnen vom Bösen), ist die Aufgabe allor Gläubigen 
ohne Unterschied. Es bleibt auch dem Qadt trotz seines 
Amtes erlaubt, sich daran zu betheiligen, obgleich man darin eine 
besondere Gefülligkeit gegen die batreffenden Porsonen schen könnte. 

Bidjürt (Band IT, 8. 547 der vom mir benutzten Ausgabe) 
sagt: „Es ist (dem Landeshorrn) orlaubt, mahr als Richter 
„an einem Orte anzustellen, wenn er sie nur nicht zur Einstimmigkeit 
sin ihren Entscheidungen verpflichtet; in diesem Falle wäre es nicht, 
„erlaubt, wegen möglicher Meinungsverschiedenheit zwischen den- 
ben in solchen Sachen, welche dem Ermessen des Richters übar- 
Massen sind. Aus dieser Begründung orgiebt sich, dass das Nicht- 
„erlaubtsein (der bedingten Anstellung) sich beschränkt auf die 
„Fragen, übor welche kein Consensus existiert, und das liogt denn 
„auch auf der Hand*®), Sachau’s verkürzte Wiedergabe (8. 696, 
2. 27—29) lautet folgendermassen: „Dor Landesherr kann an einem 
„Orte mehr als einen Richter anstellen, aber jeder Richter bleibt 
„Binzelrichter und der Landesherr kann sie nicht verpflichten, ge- 
„meinschaftlich zu urtheilen“. 





























وللقاضى AI aid]‏ لخصبين عند الآخر 6 يدفع عنه 2 

ما عليد وان يعود المرضى ويشهد ER‏ ويزور القادمين من السفر 
ولوكان لهم تيملا لآن ذلك : تربلا 

وبجوز نصب اكثر من قاس بمحل أن لم يشرط عليهم ( 
اجتماعهِم على لمكم .ولا فلا تجوز لما يقع بينهم من الخلاف فى جل 
الاجتتهاد ويوّخف من التعليل ان حل عدم لمواز فى غير المسائل 
اللتغف عليها ,9 Pb‏ 





‚Snouck Hurgronje, Sachau's Muhammedanisches Recht. etc. 157 


Den nüchstfolgenden Satz hat Sachan zwar etwas besser ver- 
standen, aber doch wieder nicht ganz richtig, und auch bei der 
Wiedergabe dieser Bestimmungen hat er ohne giltigen Grund allerlei. 
ausgelassen. Badjürı IT, 8. 547: „Es ist ompfehlonswerth für den. 
„Landesherrn, dem Richter zu gestatten, sich Stellvertreter zu seiner 
„Hülfo zu nehmen. Hat or dieso Rrlaubniss unbedingt: ertheilt, so 
„darf der Richtgr ohne Beschränkung Stellvertreter anstellen; hat 
sder Fürst dieselbe aber auf gewisse Fälle beschränkt, so darf der 
„Richter diese Bestimmung nicht übertreten. Hat der Fürst die 
„Stellvertretung weder orlaubt, noch verboten, so darf der Richter 
„sich nur aus Noth in Füllen, wo er selbst ausser Stande ist, seine 
„Amtspflicht zu erfüllen, einen Stellvertreter annehmen. Hat der 
„Fürst ihm die Stellvertretung verboten, sö ist ihm dieselbe unter 
„keinen Umständen gestattet, sondern er beschränke sich auf die 
„Arbeit, wozu er im Stande, ist“). Bei Suchau (9. 696, Z. 30.1) 
heisst das: „Es ist empfehlenswortk für den Landesherrn, dom Richter , 
„zu gestatten, dass er sich selbst einen Stellvertreter zu seiner Hülfe 
annehme. Wenn der Landeshorr diese Erlaubniss von Bedingungen 
’hängig macht, missen sie orfüllt werden; wenn er dagegen in 
„dieser Sache nichts verfügt, kann sich der Richter nach Bedürfniss 
Jeinrichten“, 

8.097, Z. 14 hat dio Auslassung des im Original vorhandenen 
«7% die Übersetzung etwas unklar gemacht. „Bine solche Absetzung 
„ist vorboten, aber trotzdem giltig, wenn eine zum Richteramt go- 
„eignete Person in loco vorhanden ist"), sagt Badjürt. Beiliufig 
bemerken wir, dass solche Bestimmungen natürlich erst recht auf 
dus Mahätveich berechnet sind. In dieser bösen Welt sind, nach 
der Ansicht der Fugahf, schon Jahrhunderte Jang keine eigentlichen 
Richter, auch nicht solche, die den niedrigsten Bedingungen ent- 
sprechen, sondern nur Quahdt adıdhardral, Beamte, weiche man 
aus Noth als Richter anerkennt und deren Anstellung und Absetzung 
nach der Willktir der Landeshorron erfolgt. Fast alles in diesem 
Kapitel gehört omnsum consensu zur idenlen Theorie. 



































ويندب للامام ان يأ للقاصى فى الاستضلاف اعانة لد فان 2 
أطلف الائن فى الاستضلاف .استضلف مطلقا وان خصصه بشىء لم 
يتعده وآن لم يأدْن .له ى الاستضلاف ولم ينهد عنه استضخلف فيما 
مجر عنه لحاجتة اليه دون ما قكر عليه وان نهاه عنه لم يستخلف 
Noel‏ ويقتصر على ما يمكند. 


Dei Buch, naht:‏ حرم عزلد ولكن 


solche Absetzung Ast vorboten nach dem Gesetz. Diese‏ و 
‚fort in Kraft, wenn oino ande w.‏ 









158 Anzeigen. 


8.700, Z.18#. „Der Richter muss eine: genügende Kenntnis 
„haben van der Differenz der Vier, d. h. den Verschieden- 
Pheiten in den Systemen der Begründer der vier Rechtsschulen 
Tu. sw.“ Im Original‘) wird gar nicht von den vier Rechts- 
Schulen gesprochen; die Ergänzung Matt dem Sinne der Worte 
Badjürrs sogar zuwider. Sachau hat wieder vergessen, dass hier 
nieht von den Richtern der Reulitit, sondern von dem idenlen 
„generellen Mudjtahid® die Rede ist, und dieser hat mit der Autoritit 
der vier Schulen nichts zu thun, wohl aber mit dem Consensus im 
allgemeinen Sione, d. h., wie Bädjürt mit klaren Worten sagt, er 
darf keine Entscheidung nach einer Ansicht treffen, welche weder 
unter Muhammad’s Genossen, noch unteren spiteren Gesetzeskundigen 
Vertreter gefunden hat.“ 

Für die Praxis ist das alles ohno Bedeutung, sintemal es seit 
den Zeiten Ibn Hadjar's und ar-Raml’s nicht einmal Mudjtahids 
.des niedrigsten Ranges mehr giebt, 

Einige andero Fehler, welche hauptsichlich auf Missverständniss 
der Oonsensuslchre beruhen, haben wir schon oben besprochen. 

Die Sutzo Bädjürts, welche von den Pflichten des Qüähts mit 
Bezug auf die Gofangenen handeln, sind von Sachan, 8. 701, Z. 10 

is 18, schr verkürzt und ungenau wiedergegeben. So muss der 
ichter „oventuell auf: Grund des Cestündnisses eines Gefangenen 
ein neuos Vorfahren einleiten“, Bei Badjürt findet sich nichts dur- 
artiges, und das nimmt nicht Wunder, da nach dem muslimischen 
Goseti Aus Geständniss jeden Prozess beendigt, weil es als vollgültiger 
Bowois angenommen wird. Die Worte, welche Sachn möglicher- 
weise in dem Sinne missverstanden hat, sind folgende: „oder ex 
„(der Richter) gebietet ihm (dem Gefangenen), falls er eingestanden 
„bat, otwas schuldig zu sein, seine Schuld zu zahlen; wenn er 
saahlt hat, lässt der Richter es durch Ausruf bekannt machen, weil 
‚vielleicht noch ein anderer Kläger etwas gogen den Gefangenen 
‚noch vorzubringen hat. Bringt aber niemand eine Klage vor, so 
Arzt er ihn in Pre), 


معرفة REN‏ الواقع بين العلماء أى معرفة :001 Daart I,‏ )1 
المسائل المختتلف: فيها gar‏ العلماء ولا يشترط معرفتة لكل 85 من 
أفراد المسائل المختلف فيها كما هو ظافره بل يكفيه معرفقد ان DR‏ 
فى المسالة التى يقصى. فيها .لا يخالف اقؤال العلناء قيها من الضحابة 
قبن بعد . 

أء يأمره باداع المال 5 افر بمال فان اداه امر بالنداء: عليه 9 
لإختمال خصم er‏ فأن 'لم zus‏ احد' اطلقد. 




















‚Snouck Hurgronje, Sachau's Muhammedanisches Recht مله‎ 159 


8. 702, Anmerkung 1 bezieht sich auf ein paar Worte, die bei 
Bädjürt vorkommen, aber in Sachau's Übersetzung ausgelassen sind, 
nämlich: „und er"sorge für eine Peitsche zur Ausführung von 
„Strafen“ .ل‎ 

Bääjürt I, 559 handelt von der Pflicht des Richters, alle 
Muslime, die als Parteien vor ihm erscheinen, völlig gleich zu be- 
handeln. Dies soll der Qhdht thun, „wenngleich beide Parteien in 
„Bezug auf Tugend oder in anderer Hinsicht einander nicht gleich 
„sein sollten; auch darf er eine Partei, die sich im Prozess durch 
„einen Bevollmlichtigten vertreten lässt, nicht’ höflicher behandeln 
sals Letzteren, noch als die Gegenpartei, denn der Bevollmächtiger 
„bleibt auch selbst in den Prozess mit einbezogen, wie man daraus 
sersicht, dass der Richter ihn, falls seinerseits ein Bid geleistet 
„werden soll, porsönlich (d. بط‎ nicht durch den Bevollmächtigten) 
„schwören lassen تقدص‎ . . . . . . . . Wir haben aber oft geschen, 
„dass eine Partei aus Unbokanntschaft mit dieser Vorschrift sich im 
„Prozess durch einen Bevollmächtigten vertreten lios, um der Gleich- 
„setzung mit der andern Partei zu entgehen, und dieses Übel hat 
„sich leider Gottes überall eingeschlichen“ 2). 

Snchau, 8. 702, Z. 24 4: giebt dies schr ungenau wieder: „Die 
„Gleichheit vor dem Gericht wird so aufgefasst, duss der Richter 
szwei Parteien (Porsonen) oder eventuell deren Vortroter, falls die 
„Parteien den gleichen Rang einnehmen, in jedor Boziohung 
„(also nicht bloss in den drei in diesem Paragraphen genannten 
„Dingen) völlig gleich behandeln soll. Alle freien Muslims sind, 
„sofern sie bürgerlich unbescholten, dom Range nach einander gl 

Dass letzterer Satz im allgemeinen Sinne unrichtig ist, 
‚jeder, der den Paragraphen von der كفاءة‎ aus dem Ehegesotz kennt, 























ويسوى القاضى وجوبا بين لخصدين وان اخائلفا فى الفصبيلة )2 
وغيرها ولا يرفع الموكل عن لخصم مع وكيله لان الدعوى متعلقةا بد 
ايصا بدليل انه اذا يمين وجب حليفه .... . .. وقب رأينا 
من يوكل فرارا من التسويلة بينه وبين خصمه net‏ بهذا لمكم 5 
مما ans‏ به البلوى ولا حول ولا قرة آلا بالله العلى العظيم. 

Bias weiter figt Diäjt hinzu, mar nichtmasimische Untorthunen eines 
muslimischen States seien von dieser Glichsetzung ausgeschlossen, obgleich 


einige Autorltäteh der Ansicht seien, der Richter habo die Wahl, dieselben mit 
Muslimen gleich zu behandeln oder nicht. 





160 Anzeigen, 


denn dort werden Aie freien Muslime nach Abstammung, Beruf 
Ws. w. in oine lange Reihe von Rängen eingeteilt. Meint aber 
Sachau bloss die Gleichheit vor dem Richter, so hätte er das Wort 
Rang nicht gebrauchen und nicht von Freiheit und Unbescholtenheit 
reden sollen. Die Unbescholtenhoit der Parteien ist dem Richter 
völlig gleichgültig: weder Badjürt noch andere Autoritäten erwähnen. 
dieselbe in diesem Zusammenhang auch nur mit einem Worte. 

8. 708, 2. 14 giebt Sachau als die Ansicht Bädjürt's über 
die Frage „ob der Richter den Christen unter den Muslim placieren 
muss oder es ihm erlaubt ist“ gerade diejenige, welche Bädjürt 
mit den Worten فالمعتيد الرجوب‎ ablehnt. 

8. 708, Z. 17-18: „Der Richter darf Geschenke von seinen 
„Verwandten annehmen, da er über sie nicht zu Gericht sitzen 
darf“, soll heissen: „Der Richter darf Geschenke von seinen 
‚„Ascondenten und Deseendenten annehmen, da or kein Urtheil zu 
„ihren Gunsten sprechen darf“ 2), 

Dem Richter wird bei Bädjürt anompfohlen, sich nicht 
persönlich mit Handel und ähnlichen Geschüften einzulassen, wenn 
or oinen Bevollmächtigten finden kann, um ihn zu vor- 
troten®). Daraus macht Sachau ein unbedingtes Verbot (8. 708, 
2. 25-6): „Der Richter soll nicht Handel oder anderweitige Ge- 
„schäfte treiben“, 

Dieso Dötailbemerkungen werden zur Begrlindung meines Ur- 
teils genügen , dasp grössere Akribio, namentlich weil wir es hier 
mit einem juristischen Texte zu thun haben, erwünscht gewesen 
wäre. Der Verfasser hat die vielfich unvernüinftige Disposition 
seines Originals ängstlich beibehalten, dagegen die einzelnen Sitze 
mit bisweilen schr grosser Freiheit wiedergegeben; dem Leser wäre 
mehr genützt mit einer freieren Disposition bei unerbittlicher 
Strenge in dor Übersetzung des Einzelnen. 

Nicht weniger unvernünfig als die Einrichtung der igh- 
Bücher sind manche der darin enthaltenen Bestimmungen; wie 











ويستثنى من ذلك عديئا أبعاضم كما قالد :0 يكذ Baaptnt‏ زد 

sind im Sprachgebrauch‏ ابعاض ZEN. Die‏ لانه لا ينفل حكمه لهم 
Micherprach und Zeugnis and baldo‏ .فروع 6ل und‏ أصول هله dir Fagada‏ 
nach musliglschem Rechte ungliig, wenn sie zu Gunsten von Ascendenten‏ 


oder Descendenten Inaten selten, Im entgoponsetzten Falle aber .وقلع‎ Auch 
hier hat Sachau die Präpoaition falsch aufgefasst, 


ويندب أن لا ولا يشترى وهكذ! سائر المعاملات بنفسه )2 
إلا أن فقد من يوكله او بوكيل له معروف لملا ln‏ فيهما 
قلبه الى من جابيه اذا وقع بينه وبين غيره RK‏ 














Snouck Hurgrenje, Sachs Muhammedanische Richt ee. "61 


lassen sich diese nur auf historischem Woge erklären, aber darin 
mit den Muhammedanern Äussorungen göttlicher Weisheit zu or- 
blicken, wird unserem ‚Verständniss zu schwer. Manchmal gestehen 
Co Fugahd in Bezug auf eine gesetzliche Bestimmung selbst 
dass es ihnen nicht gelingt, den vornünfligen Grund derselben zu 
entdecken, und sie nennen solche Artikel ta'adbudt, d. h. Anord- 
mungen, welche der Glaube als göttlich anzunehmen hat, aber 
der Verstand nicht ergründen kann. Wonn irgend möglich, finden 
sie aber auch in den seltsamsten Gosetzen eine Adkmaı, einen Ge- 
danken göttlicher Weisheit, 

Nun sind aber Sachau einzelne von diesen Bestimmungen so 
unvernüinftig vorgekommen, dass er ihren wirklichen Sinn für un- 
wahrscheinlich gehalten und sie in seiner Darstellung durch andere 
ersetzt hat, Ein auffallendes Beispiel davon liofort seino Behand- 
lung der Strafe füx Unzucht. 

Mit Bezug auf dieses Verbrechen worden die Monschen in zwoi 
Houptklassen eingeteilt, die der Muhpans, welche dafür die Stra 
der Steinigung zu erleiden haben, und dio der. Nicht- Muhgans, 
welche mit 100 Hieben bostraft werden, falls sie frei, mit 50, falls 
sie Sklaven sind. 

Muhgan aber ist diejenige männliche oder weibliche Porson, 
welche volljührig, im Vollbesitz der Geistoskrüfte und frei ist und 
in legalen Ehe die Cohabitation ausgeübt hat. Diese Bedingungen 
worden von Bädjtrt ganz übereinstimmend mit den übrigen Ge- 
sotzeslchrern erwähnt ). Auf die letzte Bedingung kommt eigentlich 
alles an, denn nur sie unterscheidet den Mubsan von dem vor- 
antwortlichen Nicht-Mahgan, 

Derjenige Froio also, der etwa nur einen Tag seines Lebens 
verheirathet gewosen ist und seine maritalen Rechte rite ausgetibt hat, 
bleibt sein Leben lang Mu/gan, und im Falle von Unzucht wird 
dio Todesstrafe über ihn verhüngt, während der Unverheirathete, auch 
wenn er immer eine grosse von gesotzlichen Concubinen zu 
seinor Verfügung gehabt hat, das gleiche Verbrechen nur mit Geissel- 
strafe büsst. Verntinftig wird keiner von uns diese Unterscheidung 
‚nennen, du sie jedes logischen oder moralischen Grundes Onthehrt, 
Baäjürt hilft sich und seinen gläubigen Schülern mit folgender Be- 
gründung®): „weil der Geschlechtstrieb in dio Sorlen gelegt ist und 
„also derjenige, der ih legaler Ehe die Cohabitation ausgeübt hat, 

















1) Ab “الفط‎ hat die Worte: تيح‎ ZUG ,ووجود الوطىٌ فى‎ In 
Qisim beschreibt den Muhsan näher als الذى غيب حشفتد أو قدرعا‎ 
Er اده رمن مقطوعها بقبل فى نكا‎ Date fügt zur معطا‎ Mo, 
Guss der besagte Acts auch مله‎ Fran zur Muhsanah الموسماء‎ 


لان الشهو مر مركية فى النفوس فاذ! وطى فى فكام :367 Dada m,‏ )2 


Ba. “كام‎ 


162 Anzeigen. 


„äiosem Triebe Genüge geleistet hat, so dass von ihm zu erwarten 
wäre, dass er sich von Unzucht frei hulten sollte; darum wird 
über ihm, wenn er das Verbrechen begeht, die schwerere Strafe 
"der Steinigung verhängt“. Dieser Blödsinn ist keine Erfindung 
Badjürf’s, denn auch ültere Autoritäten, soforn sie sich nicht mit 
dem sit pro ratione voluntas begnügen, bringen die nämliche Argu- 
mentation vor. Die Frage, wie so z. 8. durch einmalige Cohabi- 
tation dm Geschlechtstriobe für immer Genüge geleistet sein sol, 
‚oder die andere, warum diese Befriedigung nur in der Ehe und 
nicht auch in anderer gesotzlich erlaubter Cohabitation zu Stande 
kommt, lasson die Gelehrten unboantwortet. Mündlich hörte ich die 
Sache einmal von einem grossen Fayth in dem Sinne erläutern, der 
Muhsan habo, wäre es auch عدم‎ ein einzelnes Mal, die odelste Art 
der legulen Cohabitation durch eigene Erfahrung” kennen gelernt 
und solle Andurch dor illegalen in doppeltem Maasse abgeneigt sein! 

Suchau (8. 809, $ 2) aber hat. die sonderbure Bedingung durch 
folgende vernünftige ersetzt, dass der Muhsun „die Möglichkeit hat, 
„in logoler Eho die Cohabitation auszutben*, "Das wire allerdings 
in moralischer Grund zur Verschlrfung der Strafe, aber or kommt 
in keinem Figh -Buche vor. 8. 816, 2. 184. giebt Buchnu die 
Bogrüindang Büdjürt's mit diesen. Worten wieder: „Wer muhsan, 
„Ai. wohl bowahrt, durch oine rechtmissigo Ehe gegen Aus- 
„schweifungen wohl bewahrt ist, ist unentschuldbar, wonn or Un- 
امسر‎ bogeht, und leidet die höchste Strafe des Gesetzes“. Badjürt 
Sagt aber nichts derartiges, denn or wusste zu gut, dass die Frage, 
‚ob der Schuldige gerade zu der Zeit, wo عه‎ dio Unzucht beging, 
verheirathet war, gar nicht in Betracht kommt. 

8.817, Z. 304. wird die falsche Bogrüindung in etwas anderer 
‚Form wiederholt: „Wer rito verheiratet ist, soll sich des Fhebruchs 
„enthalten und verdient, wenn er dennoch die Ehe bricht, die 
„schwarste Strafe‘. Hier kommt der neuo Irrthum hinzu, der männ- 
liche Muslim könnte Ehebruch begehen, eine These, die mit dem 
‚ganzen Wesen der Ehe nach muslimischen Gesetz unvereinbar ist?). 
Der Mann verpflichtet sich durch den Mhekontrakt, seiner Frau 
Wohnung, Lebensunterhalt, Diener n. s. w. zu verschaffen, wonn 
er mehrere Weibor heiraten sollte, nicht längere Zeit bei der einen 
als bei der anderen zuzubringen, aber in sexueller Beziehung werden. 
ihm durch die Ehe keinerlei Vorpflichtungen auferlegt, und von 
Treue in unserem Sinne gegen die Gattinnen kann nicht die Rede 


gu‏ فقن استرفاها فكان حقد أن يمتنع من الزنا فاذا وقع فيه غلظ 























1) Suchau sagt selbst 8. 810, 2:5 
„zucht zwischen Ehebruch und. anderweitiger Unzucht nicht. unterschieden‘, 
Natürlich, weil cs Ehebruch überhaupt im Ilam nicht glebt, aber der Vor. 
hätte dies nicht auf dor folgenden Salto wieder vergesse 

















‚Snouck Hurgronje, Sachaus Muhammedanisches Recht .ماه‎ 183 


sein. Der Mann dar? ja vier Weiber heirathen, so viele Concubinen 
kanfen, als er will, und wenn er nun einmal ausserhalb dieser legalen 
Wege geschlechtlichen Verkehr sucht, so versündigt er sich damit 
gegen Gott, bricht aber weder Treue noch Hhe, 

Die Frau wird durch den Heirathskontrakt verpflichtet, ihren 
Manne in Bezug auf die Cohabitation Genüge zu leisten, die ihr 
‘von ihm angewiesene Wohnung nicht ohne seine Erlaubniss zu vor- 
Inssen u.s.w. Wenn sie Unzucht begeht, wird dios dennoch auch 
in erster Linie als eine Sünde gegen Gott betrachtet, aber hier 
kommt allerdings eine Verkürzung der Rechte des Gakten hinzu. 
Daher stellt ihm das Gesetz den Weg der eidlichen Anklage (Za'&n) 
offen, namentlich damit or nicht genöthigt sei, von Anderen erzeugte 
Kinder als die seinigen anzuerkennen. Obgleich hier also ohne 
Zweifel Untreue gogen den Mann vorliegt, betrachtet das muslimisch 
Gesetz das Vorgehen nicht von dem Gesichtspunkte aus, wie wir 
den Ehobruch. 

‚Noch seltsumer als Sachau’s oben erwähnte Änderung der Be- 
dingungen, denen der Mulsan zu ontsprechen hat, ist die davon 
abweichende Donition desselben Wortes, die er auf der nümlichen 
Seite (8. 809, $ 1) giebt: ‚muhpan, d. h. eine verheirathete, im 
„Vollbesitz der Bürger- und Threnrochte befindliche Porson 
ist nur dann nicht fülsch, wenn man unter Bürgerrech 
Freiheit (als Gegensatz der Sklaverei) und unter Ehrenrechten 
den Vollbesitz der Geistoskrüfte versteht, und wenn verhoirathot 
den Sion hat, dass die betreffende Porson wenigstens einmal vor- 
heirathet war und ihr maritalen Rechte ausgeübt hat. Aber dann 
hütte der Verfasser doch andere Ausdrücke wählen sollen ). 

8.819, Z. 6—8: „Der Richter darf von einer Bestrafung ganz 
„abschen, wenn kein Kläger vorhanden ist, dagegen muss er strafen, 
wenn ein Kläger vorhanden ist*. 

Im Original wird gesagt, dass der Richter von der Anwendung 
diskretionlirer Strafen?) absehen kann, wenn es sich bloss um Vor- 
gehen gogen Gott handelt, weil in Bezug auf diese das Prinzip der 























1) Vieleicht hat Snchau sich thollweiso durch dio Thatsache Irroführen 
Iassen, dass mulgan im Kapitel von der „Vorloumdung“ oine etwas andere 
Bedeutung hat, aber dies wird von den Fugahd immer gehörig hervorgehobe 
und die von 8. gegebenen Erklärungen finden sich nirgends. Auf dio vor. 
schiedenen Bedeutungen von mulgan hätte 8. hinweisen sollen, denn jetzt 
wirken die Angaben 8. 74, Ann. 1, 8. 809 und 8. 818 verwirrend auf” den 
Loser, der sie zusammenhilt, 

9) 8. 810, Z, 1 iet statt „dor diserotionkren Straf zu loc 


stimmten Strafe‘, Die von BAdjürt angegebenen Arten ds Tatsir من ضرب)‎ 


أو صفع أو حبس أو تتخريس ol‏ وجه أو قيام من جلس أو 
Raumverschwendung duselbet genan Übersetzen‏ ممه .5 Mitte‏ (توييخ يكلام 
عمد 











‚dor be- 








ie 








164 Anzeigen, 


Freigebigkeit gilt; nicht aber, wenn das Recht eines Menschen ver- 
letzt worden ist und dieser die Bestrafung verlangt. Dem fügt 
Badjürt hinzu, der Richter habe dagegen keine Wahl in Bezug auf 
die Anwendung der „bestimmten Strafen“; wenn er wisse, dass ein 
Verbrechen, dessen Strafe bestimmt ist, begangen sei, müsse er 
dieselbe vollichen. In Bezug auf diese letzteren Strafen 
ist Pürbitte im Interesse der Schuläigen nicht erlaubt, während 
dieselbe sonst anempfohlen ist‘). Aus lotztorem Satze macht Saohan: 
„Fürbitte in Bezug auf die Abünderung oder Milderung von Strafen 
ist unter allen Umständen unstatthaft‘. Diese an und für sich 
falsche Übersetzung wirkt noch beirrender, da sio in einem Kontext. 
‘vorkommt, wo gerade von den diskretioniren Strafen die Rode ist?). 

Einen anderen in diesen Zusammenhang hineingehörenden Passus 
ولط فل‎ (I, 384 in der Einleitung zur Besprechung der bestimmten 
Strufen) bat Sachau hier nicht verworthet; er hätte anlässlich desselben 
auf einen merkwürdigen Charakterzug des schäflitischen Strafrechts 
üie Aufmerksamkeit lenken. können. 

Dem Richter ist zwar, wenn ein Verbrechen mit bestimmter 
Strafe rite konstatiert ist, keine Nachgiebigkeit erlaubt, aber dus 
ganze Strafgesotz ist darauf angelegt, dass solche Strafen nur höchst. 
selten angewondet worden. 

So bedarf es به‎ B. zur Constatiorung einos Falles von Unzucht 
dos schwer au erbringenden Boweises Aurch vier Zeugen. Gesetz 
einmal, diese wären vorhanden, so droht ihnen die Gefahr, dass, wonn 

vom Richter nicht als vollgültig angenommen wird, 
lbst die Strafe wogen Verleumdung (80 Hiobe) v 
hlingt wird. Dasselbe gilt mutatis mutandis in Bezug auf andere 
Übertretungen gegen Gott; dabei unterliegen die Zeugen diskrotionären 
Strafen wogen Verleumdung, wenn der Bowois nicht allen An- 
forderungen genügt. Es steht jedem frei, sich selbst beim Richter 
als Zeugen in solchen Sachen zu melden, aber wer wird das unter 
solchen Umständen thun? 

Zum Zeugen aufgefordert wird men nicht, denn wihrend sonst, 
in Fallen, wo das freiwillige Zeugniss Dei causa zugelassen ist, auch 
dem öffentlichen Klüger®) die Thüre des Gerichtshofs offen steht, 














ولا u‏ للامام العفو عن AL‏ بعد أن بلغد :300 Badjtrt I,‏ )3 

ما يوجبها ولا تجوز الشفاعة فيها ........ وتسن الشفاعة Kind‏ 

عند ولاة الأمر فى غير a‏ 

2) Unter den Gesoluosibriretungen, für wolche diskrtiokre Bestrafung 

führt Saclau 8, 819, 2. 14-15 Im Widersprach mit seinem eigenen Taste‏ الاق 

ABeschimpfing oder Verleundang wogen Unzucht“ auf. Sein Original hat im 
Gegenteil: ,روسب بغير قذف‎ und قذف‎ it gerade الرمى بالونا‎ . 

9) Das Zeugnis Dei causa und namentlich such die Klage Dei can, 








‚Snouel: Hurgronje, Sachau's Muhammedanisches Recht etc. 165 


sind die Vergehen, für welche bestimmte Strafen gelten, davon ans- 
genommen. Auch gilt das Ablegen eines solchen Zeugnisses, wie 
wir gleich schen werden, gar nicht für verdienstlich. 

Nun darf der Richter in Fällen, wo ihm persönlich die Sach- 
lage auf irgend einem Wege bekannt geworden ist, ohne Zeugen 
zu hören oder Eide schwören zulassen „nach seinem eignen Wissen 
Urtheil sprechen“, und auf keinen Fall’ darf er, wenn etwa der 
Zeugenbeweis seinem Wissen von der Suche widerspräche, gegen 
dieses Wissen urtheilen; dann soll er vielmehr die Sache unent- 
schieden Jassen?). Jenes Wissen muss aber denselben Bedingungen 
der Sicherheit entsprechen, welche für eine giltige Zeugenaussage 
erforderlich sind. 

Die nähere Bestimmung dieses قضاء القاضى يعليد‎ gehört zu 
den Fingen, über welche die Hadjarijjin und die Ramlijitn aus- 
einander gehn. Der Verfasser des Fath al-mu'tn (vergl. das Citat 
in der Anmerkung) folgt der Ansicht Ibn Hadjars, nach welcher 
jeder Qtäht, wenn im Übrigen soin „Wissen* den gesofzlichen An- 
forderungen entspricht, nach diesem Wissen Urtheil sprochen kann, 
auch wenn or eigentlich unqualifiziert, also nur Richter faute de 
mieuz ist, Dementgegen vertritt Bädjürt?) die Ansicht ar-Ramlt’s, 
nur Quähts, welche den Grad dos Idjtihhd besitzen, seien zu solchem 



















,ارام 





entwickelt hat, hätten wohl eine mehr eingehende زوف‎ 
Sachnu (9. 74348 und Ann) Ihn 


Im Index fohlen die Kamdt شهادة‎ , die Kumdl (540 und der ساعد‎ 


33 
Von diesen wichtigen Bestimmungen findet sich bei Sachau ni‏ )1 5 
vergesen hat, Ihn einen Dosonderen Abschnitt‏ املاظ wahrscheinlich wel‏ 
bekannt versus und erwähnt wur  gelgentich‏ وله Zu widmen. Ex seit le‏ 
lo geich Unten anzufthrende Beschränkung und die Aumahrne. Andere Bücher‏ 
ind über "diesen Gegenstand ausführlicher; so halt es im Path al-mutn‏ 
(@V, 280 der Yalager Auspebo mit der Glosse des Dakrl 1900 Mi)‏ 
ولا يقصى اى القاضى اى لا جور له القضاء a‏ علمه El‏ 
ينة كما إذا شهدت برف اء نكاح او ملك من يعلم حريقه او 
بينوئتها او عدم ملكه لاند قاطع ببطلان لمكم به Sam‏ وللكم 
بالباطل حرم ويقضى اى القاضى ولو قاضى ضرورة على الارجد 
بعلمه ان شاء اى بظنه المؤكد الذى عبوز له الشهادة مستندا 
اليه وأن استغاده قبل a‏ نعم لا يقضى به فى حدود أو تعزير لله 
ie‏ كحد الونا او سرقة او شرب لندب الستر فى أسيابها. 


9) Bädjüri bemerkt (IT, 504) zu den Worten Ih :واستمقج‎ „wenn der 
Richter selbst die Zengen als unbescheltin kennt, nimmt or Ihr Zougnlas als 

















3 


166 Anzeigen, 


Verfihren befügt. Beide Richtungen einigen sich aber darin, dass 
&ie Urtheile, welche zur Anwendung einer bestimmten Strafe oder 
sogar zu irgend einer andern Strafe wegen Vergehen gegen Gott 
Anlıss geben würden, davon ausgenommen sind!) 

Praktisch bleibt also als einziger Grund, auf welchem die Voll- 
ziehung bestimmter Strafen basiert werden könnte, das Gestündniss 
des Schuldigen. Hierüber sagt aber Badjür I, 884: „Es ist dem 
„Unzüchtigen und jedem, der ein Vergehen gegen Gott begangen 
That, abempfohlen, seine Schande bedeckt zu halten, wegen der 
„Überlieferung eine von diesen Scheusslichkeiten begangen 
That, der bedecke sich mit der Bedeckung Gottes; wer aber seine 
"Nacktheit vor uns offen logt, an dem vollziehen wir dio bestimmten 
"Strafen Tr bokehro sich dann still vor Gott, denn Gott nimmt 

ine Bekehrung an, wenn seine Absicht lauter ist* 2). 
pitel vom Geständniss (vergl. Sachau, 8. 447—8) wird 
das Gleiche gesagt?) und hinzugefügt, auch dem Zeugen sei in 
solchen Fällen das Schweigen anempfohlen und dem Richter gezieme 
igen, der ein Geständnis abgelogt hat, auf die Giligkeit. 
einer Widerrufung desselben hinzuweisen. 

So gewinnt man einen ganz anderen Rinblick in das Wosen 























glg an“, Ans Folgende: „Alos gehört aber zum Urthllsprechen nach dem 
öigenen Wissen des Richters, und Anfür it dessen TAjhld als Bedingung“ 


.لهذا من قبيل القصاء بعلم SL‏ فيتقين بكونه مججنتيد) 

401 رك مازقا Bentglen des Fat alımain genügt das obige Oiat,‏ )1 
فلا ds‏ بشهادة رجل وامراة ولا demerkt mu den Worten Ihn Qisime:‏ 
أى das Folgender‏ بشهادة امرأتين ولا بيمين مردودة ولا بعلم القاضى 
.لائه لا يقسى فى > الله تعالى 

ويسن للزاقى ولكل من ارتكب معصية ان يستر على نفسه (8 
لخبر من الى من علذه القاذورات شيثا فليستتر بستر الله تعالى فان 
من ابدى WI‏ صفحته Lust‏ عليه لملن. . يبقوب بينه وبين 
الله تعالى فان الله يقبل توياته اذا اخلص نم 

3) Mi Unrecht fügt Sachan dert dem Satzo die Worte hinzu: „meint 
Dagar, BA giebt ach hir bloss die Anleht dr schäfiischen Autrliten 
‚Wider, ebenso wie dus Aral Jahrhunderte Aero Fath aka الستر)‎ AS 

N) im obigen Citste. Überhaupt hat Sachau viel zu viel Gewicht auf die 


Tnäividuslitkt Bädjteis gelgt; solche Work sind Im höchsten Grade un- 
persönlich, 















‚Snouek Hurgronje, Sachau's Muhammedanisches Recht ee. 167 


des Strafgesetzes') als durch die blosse Mitteilung der einzelnen 
Bestimmungen. 

Man wird in jeder Hinsicht billigen, dass Sachau sein in vielen 
brauchbaren, sogar ein paar vortreflichen orientalischen Drucken?) 
zugüngliches Original nicht noch einmal ediert hat, Die Ausgabe 
des Minhadj und des Ibn Qäsim, welche van den Berg seinem 
französischen Übersetzungen dieser Werke beigegeben hat, sind, al 
gesehen von den vielen Fehlern, als gänzlich überflüssig zu be- 
trachten. Sogar der arabische Text derjenigen Kapitel des Muchtasar 
von Abü Schudja‘, welche in Sachau's Lehrbuch zur Behandlung 
kommen, hütte .بس‎ E. ohne Schaden fortbleiben können; derselbe 
nimmt aber nur 27 Seiten ein®). Dor Varf. fand (8. XXVI) diese 
Zuthat zweckentsprechend, weil nun ein Europier, der etwa einen 
arabischen Juristen consultioren wolle, nur den botreffenden Para- 
graphen des Abü Schudjt' anzuführen brauche „um an dessen Aus- 
Negung jede Frage der Thoorio und der Praxis anzmschliessen*. Wie 
das vor sich gehen soll, ist mir allerdings etwas rüthselhaft. 

In den einzelnen „Büchern® bez. „Theilen® und „Kapiteln“ 
des Lehrbuchs hat Sachau als „Text“ die Übersetzung der be- 
treffenden, von ihm in Paragraphen cingotheilten Abschnitte des 
Abt Schudja® vorangestellt; denselben folgen jedesmal in kleinerem 
Druck die „Anmerkungen*, d. h. die von Sachau übersetzten Er- 
Näuterungen” Badjtut 

Druck und Ausstattung des Werkes sind von gleicher Vor- 
trofflichkeit ‘wie bei den übrigen bereits erschienenen Lehrbüchern 
des Berliner Seminars für orientalischen Sprachen. Druckfehler 
sind mir nur ganz wenige aufgestossen. 

Trotz vielerlei Ausstellungen begrüsse ich Sachau's Lehrbuch 
als هزه‎ höchst erfrenliches Zeichen erwachenden Interesses für das 
Studium des Islams unter deutschen Orientalisten; hoffen wir, dass 
es dazu boitrage, viele junge Krifte'für die Urbarmachung dies 
zum guten Theil’ noch wüsten Bodens zn. gewinnen, 


Kutaradja (Atjüh) Juli 1898. 
Dr. 0. Snouck Hurgronjo. 























1) Übrigons ist auch diosos rein theoretisch, denn be 
muslimischen Regierungen von Jehor gana andere Grundsätze befolgt, 

2) Während sonst die orientalischen Drucke arabischer Warko den 
uropälschen ‚an kritischem Worthe bedeutend machstehen, gilt dies von den 
theologlach-Juristischen Büchern nicht. Auf diosem Gebiete blieb Im Orlent 
die wissenschafliche Tradition سام‎ allen, polltischen und soelalen Wirren un- 
getribt; In jedem Jahrhundert der Hidjrah wurde namentlich dns Figh mit 
nunterbrochonem Fleisse studiert, 

®) Bekanntlich wurde dor ganze Text dos Muchtagar schon im Jahre 1850 
in Leiden von $, Keyzer mit französischer Üborsotzung, veröffentlicht unter 
dem Titel: Pröcis de la jurisprudence musulmane selon ما‎ rite Chafäte 
par Abou Chodjä'. Sachiu hat den Text der Büläger Ausgabe ds Büdjhrk 
(1307 M.) reproduziert, 











168 Anzeigen, 


P. Jensen, Hitler und Armenier. Mit zehn lithographischen 
Schrifttafeln und einer Übersichtskarte. Strassburg, Trübner, 
1898. XXVI, 225 8. 80. Mk. 25 


Seiner bekannten Abhandlung über die sog. hethitischen In- 
schriften in Bd. 48 dieser Zeitschrift vom Jahre 1894 hat Jensen 
obiges Buch folgen lassen. Tr führt in demselben die von ihm 
unternommene Entziflerungsarbeit fort und verfolgt insbesondere 
weiter den von ihm als foststehend betrachteten Zusummenhang der 
Sprache der „hethitischen* Inschriften mit dem (indogermanischen) 
Armenischen. " Aus den sehr tenperamentvoll geschriebenen Vor- 
bemerkungen des Buches kann ıman die übrigens recht wohl zu 
begreifende Bitterkeit und den Unmut des Verfussers darüber heraus- 
losen, dass seine Butzifferungsarbeit, ausser einem im Wesentlichen 
zustimmenden Artikel von Reckendorf in Zeitschr. 2 Assyr. 
Bd. XI, während vier Jahre von keiner Seito eine ernstliche Nach- 
Prüfung erfahren hat, dass man-sich aber trotzdem vielfach nicht 
scheut, mit ungläubigem Achselzuoken an derselben einfach vorüber: 
zugehen, oder sich sogar herausnimmt, absprechend über dieselbe 
zu urteilen, ohne sich durch eigenes Studium der Toxto die Kompetenz 
Anzu erworben zu haben. Glanz ohne eigenes Verschulden ist frei- 
lich Jonsen nicht an dieser Sachlage. Er hütte nämlich entweder 
ول‎ Daegung seiner Batiferung In dieser Zetchrif so gustaten 
mtisson, dass dieselbe für jeden Interessenten auch ohne Einblick 
in die Inschriften selbst ohne Weiteres hinreichend überzeugend 
‚gewesen wäre, oder aber, da or dies nicht that und vielleicht bei 
der Schwierigkeit der Muterie im Rahmen jenes Zeitschriftartikels 
{überhaupt nicht fhun konnte, so hätte er von vornherein deutlich 
erklären missen, dass er mur solchen ein kompetentes Urteil über 
seine Eintzifferungsarbeit einräume, die sich der Mühe unterzichen, 
seine Ausführungen an der Hand der Inschriften selbst zu 
verfolgen. Das hat Jensen solbst gefühlt, wenn er in den Vor- 
bemerkungen zu seinem vorliegenden Buche 8, XVI sagt: „Um bei 
Unvoreingenommenen und Vorurteilslosen eine günstige Meinung 
von meinen Entzifferungsversuchen zu erwecken, dazu genügten nach 
meiner Ansicht allerdings die von mir in meiner ersten Abhandlung 
errungenen und veröffentlichten Resultate durchaus, Um sich aber 
von deren Richtigkeit zu überzeugen, dazu bedurfte es eines 
eingehenden Studiums der Arbeit und der Inschriften selbst.“ Wonn 
nun aber Jensen wenige Zeilen dahinter fortfährt: „Heute glaube 
ich sagen zu dürfen, dass die Resultate allein in geschlossener Linie 
Jeden überzeugen müssen, der sich überzeugen lassen will, ohne 
dass er sich der Müho unterziehen müsste, die Inschriften” selbst. 
auch nur anzusehen“, so halte ich diese Behauptung, mag sie inhalt- 
lich berechtigt sein oder nicht, jedenfalls für einen neuen taktischen 
Missgrif, den Jensen gegen sein eigenes Interesse begeht, indom er 
dudurch nur abermals oberflächliches Aburteilen auch über seine 





























Zünmern, Jensens. Hititer und Armenier. 169 


meue Arbeit begünstigen und von eingehendem Studium der In- 
schriften selbst andere abschrecken wird. Denn — das muss der 
Klarheit wegen gleich hier bemerkt werden — ein Ersatz etwa 
für die erste Abhandlung in dieser Zeitschrift ist das neue Buch, 
wenigstens was die eigentliche Darlogung der Entzifferungsarbeit 
betrifft, keineswegs; es setzt vielmehr jene Abhandlung einfach 
voraus. Solches durfte aber auch Jensen mit vollem Rechte thun, 
und er war nicht genötigt, noch einmal den Gang seiner Ent- 
aifferung im einzelnen vorzulegen, da ein ernsthafter Widerspruch 
gegen dieselbe bis zum Erscheinen seines neuen Buches nicht er- 
folgt war. Denn was otwa ein Sayoo oder ein Hal&vy dagegen 
vorbringen zu sollen geglaubt hatten, war so oberflächlich, dass 
‚Jensen darüber mit Recht einfach so hinweggehen konnte, wie er 
و4‎ in seinen Vorbemerkungen gethan hat. Bine Abhandlung von 
Dr. Leopold Mosserscohmidt „Beinerkungen zu den hethitischen 
Inschriften“ ), die sich gegen Jonsens‘ ersten Aufsatz kehrt und 
seine Entaifferungsmethode als von vornherein verfehlt nachzuweisen 
sucht, ist erst nach dem Erscheinen von Jensens neuem Buche 
herausgekommen, konnte also für ihn noch nicht in Botracht 
kommen. 

‚Nun könnte auch ich bei Besprechung des vorliegenden Buches 
von Jensen, vorausgesetzt, dass ich mit den in der ersten Abhand- 
Hang gelogen Grundlagen im Wesentlichen einverstanden wire, mich 
einfach mur an diese Fortsetzung halten, ohne wieder auf die ersten 
Fundamente zu sprechen zu kommen. Damit wäre indessen, wie 
die Sache nun einmal liegt, den meisten Lesern wohl wenig gedient. 
Überdies halte ich mich umsomehr für verpflichtet, an dieser Ställe 
auch auf die Grundlagen von Jonsens Entaifferung einzugehen, als ich 
bisher noch nicht anderweitig öffentlich Stellung dazu genommen habe. 

Dabei ist es nun im Interesse der Sache — weil es Anderen 
Vormutlich auch ähnlich ergangen jst — vielleicht nicht unwichtig, 
wenn ich ausdrücklich bekenne, duss ich lange Zeit hindurch den 
hothitischen Porschungen Jensens gegenüber ziemlich skeptisch war, 
duss die. blosse oberflächliche Lektüre seiner Abhandlung in dieser 
Zeitschrift: und auch seines vorliegenden Buches’in mir höchstens 
den Rindruck ‚möglich‘, aber nicht „gewiss“ hervorrief. Auch 
die an beiden Orten gegebenen Übersetzungsversuche waren nicht 
dazu angethan, durch ihre blosse Lektüre überzeugend anf mich zu 
wirken. Von dem Momente an jedoch, in welchem ich die In- 
schriften selbst vormahm und di Ausführungen Jensens an der 
Hand derselben auf mich einwirken liess, erkannte ich mit steigen- 
äer Gewissheit, dass es sich bei Jensens Entzifferungsarbeit um 
unumstösiliche von ihm aufgedeckte Thatsachen, nicht um blosse 
mehr oder weniger wahrscheinliche Möglichkeiten handelt. Natürlich 




















1) Erschienen als Haft 5 der „Mitellungen der Vorderasintischen Gesll- 
schaft“ 3. Jahrgang 1898. 


170 Anzeigen. 


soll das nicht so zu verstehen sein, als ob nun alle Aufstellungen 
Jensens ohne Weiteres richtig und nicht verbesserungsbedürftig 
würen. Das widerlegt sich ja einfach schon dadurch, dass Jensen 
selbst in seinen Darlegungen im Laufe der Jahre ger Mancherlei 
im Einzelnen geindert hat. Ja, auch an seinem neusten Buche 
würde er, wie. ich aus persönlichen Mitteilungen weiss, bereits 
wieder recht viele, zum Teil nicht unwosentliche Änderungen vor- 
zunohmen haben. Aber das ist ja im Hinblick auf die in Betracht 
kommende Materie auch mur ganz selbstverständlich. Unwissen- 
schaftlich wäre in diesem Falle das Beharren und Glei 
nicht der Fortschritt und der Wechsel. Trotz alledem zieht. sich 
über durch Jensens Entzifferungsarbeit von den ersten tastenden 
Versuchen an bis zu dom Stande, zu dem or heute gekommen ist, 
wie ein goldener Faden eine Summne von Errungenschaften hindurch, 
ie als bleibender' unvorlierbarer Gewinn zu bezeichnen sind. 

Im Folgenden werde ich nun versuchen, dem Leser an der 
Hand der Inschriften zu zeigen, warum die Entziferung Jonsens 
als in der Hauptsache vollständig” gelungen zu bezeichen ist. Dabei 
werde ich, im Einverständnis mit Jonsen, auch einige seiner noueren 
wichtigen Funde, die ihm erst nach Abschluss seines Buches go- 
lungen sind?), mit verwerten. 

1. Die erste Frage ist die: Ist Jensen in den Sinn der In- 
schriften wirklich eingedrungen ? So wio die Dinge liegen — os 
handelt sich anerkanntermassen um eine gemischt. ideographische 
und, phonotische Schreibwois ja sohr wohl denkbar, di 
„hothitischen® Inschriften dem Sinne nach zu ‚einem grossen Teile 
Yerstehen zu können, ohne dass man auch nur von einem einzigen 
Zeichen dio Aussprache festgestellt zu haben brauchte. Hier würde 
nun von vornherein die ganze Mothode eines Entzifferers gerichtet, 
sein, wenn es sich z. B. nachweisen liesse, dass or in einer längeren 
Inschrift, auf die er bei seiner Hntzifferung woittragendo Schl 
baut, die Zeichengruppen in fülscher Ordnung liest. So wur — 
abgesehen von allem Anderem — 2. B. Peisors Bntzifferungs 
versuch schon aus dom Grunde von Anfang an verfehlt, weil er 
die von ihm hauptsächlich zu Grunde gelogte Inschrift Jorabis I 
in 4 Kolumnen teilte, statt die Zeilen, wie Jensen thut, ganz quer 
Aurchzulesen, Neuerdings قلاط‎ nun Peiser, wie Messerschmidt 
به به‎ 0.8.7 [185] mitteilt, an seiner früheren Lesung nicht mehr 
fest, sondern liost die Inschrift in zwei Kolumnen. Wenn nun 
Messerschmidt bei Erörterung dieses Punktes fortführt: „Wer von 
beiden im Recht ist [nmlich Peiser mit seiner Lesung in zwei 
Kolumnen oder Jensen mit seiner Aurchgehenden Lesung in einer 
Kolumne), lässt sich, soweit ich sehe, aus den in der Inschrift vor- 






































1) Vel. dazm auch den neuesten Artikel von Jonsen „The undoeiphered 
Mitite Inseriplons. In reply to profüssor Sayco“ in The Exposltory Times, 
April 1899, der mir jedoch erst nach Niederschrift des Folgenden zu Gesichto 
gekommen Ist, 








Zimmern, Jensens Hittiter und. Armenier.” 151 


kommenden Gruppen nicht sicher entscheiden. Die Frage wird erst 
sicher beantwortet werden können, wenn die Entzifferung gelungen 
ist. Vielleicht spricht das zu Peisers Gunsten, dass Jensen bei 
seiner Annahme über die vorstehende Ecke hinweglesen muss, eine 
Unbequemlichkeit, die wohl diese Anordnung als falsch erweist*, 
so zeigt Mossorschmidt schon durch diese eine Bemerkung, dass er 
nur sehr oberflächlich in die Inschriften selbst eingedrungen ist. 
Denn allerdings lässt sich, ohne dass man auch nur ein Wort vom 
Sinn oder der Aussprache von Jerabis I zu verstehen brauchte, 
durch blosso Vergleichung der Gruppen zeigen, dass nur Jonsens durch- 
gehende Querlesung berechtigt ist. Für die scheinbaren Kolumnen 
A und B einerseits, 0 und D andererseits geben dies ja Peiser und 
Messerschmidt — belehrt durch Jensens Bemerkung in dieser Zeitschr. 
BA. 48, 8. 275 Anm. 8; vgl. auch Reckendorf in Zeitschr. f. Ass, 
Ba. 11, 8. 14 — jetat zu. Dass aber auch B und 0 und somit 
alle vier scheinbaren Kolumnen in fortlaufender Reihe quer durch 


m lesen sind, lehrt die Gruppe روم‎ Bar روم‎ WIÄN 
(82) Bügel Königin N verglichen mit (A 4. 8) Brww 


ENG Bügel Königin (B 5) ملام‎ unwiderloglich. 

Dass aber, auch abgesehen von dieser ‚einzig richtigen Zeilen- 
lesung in Jorabis I, Jensen wirklich in den Sinn der Inschriften 
eingedrungen ist, lehrt u. a. Folgendes. Einen der Hauptausgangs- 
punkte von Jensens Hntzifferung bildet die Beobachtung, dus in 
mehreren der als Königsinschriften zu betrachtenden Texte im 
Anfange Gruppen stehen, die meist auf (I endigen, während, sei 
es unmittelbar damach (Bulgarmaden), sei es an einer späteren 
Stelle (Bor, Mar'aö Löwe, Jerabis I) ähnliche, aber doch nicht, 
durchweg identische und nicht auf (, sondern, wenigstens zum 


Teil, auf مط‎ endigende Gruppen folgen, mit einem an jener ersten 


Stelle nicht stehenden | (Bulg. 2), »Ie® (Bor 4), لسك مناه‎ 
L. 5) oder Zeichen IV 18:) dahinter. Die Annahme Jensens, dass 
in diesen Fallen an erster Stelle, und zwar im Nominativ, Name 
und Titel des Königs stehen, der die Inschrift hat setzen lassen, 
duss dagegen die ühnlichen Gruppen: an zweiter Stelle Namen und 
Titel des Vaters des Königs enthalten und im Genitiv stehen, dass 


endlich das dahinter folgende oder زه‎ © oder لتم ده‎ oder Zeichen 


IV 18 der ideographisch bezw. phonetisch geschriebene Ausdruck 
für „Sohn“ ist, erscheint mir durch die Gesamtheit der betreffenden 























1) Diese Bezeichnungswelso hier und im folgenden bezicht sich auf die 
Schriftaföln am Schluse von Jensens Buch, 





172 3 Anzeigen. 


Inschriftenstellen so einleuchtend und so ausschliesslich in Betracht 
kommend, dass mir jede weitere Diskussion ‘gerade über diesen 
Punkt, überflüssig vorkommt). 

Eine weitere für den ungefihren Sinn der Texte sehr wichtige 
Beobachtung Jonsens, die bereits in seinem ersten Aufsatze un- 
‚gebahnt war, aber erst im vorliegenden Buche (s. bes. 8. 134. 
und Schrifttafel 1 und IN) in weiterer Ausdehnung nutzbar gemacht 
wird und die ganz neuerdings Jensen noch zu weiteren wichtigen 
Resultaten geführt hat, ist die, dnss in fast allen Texten Gottheiten 
urch Hondhieroglyphen mannigfacher Art, in einem Falle auch 
durch eine Fusshieroglyphe, ausgedrückt werden. Diese auf den 
ersten Blick vielleicht etwas befremdlich erscheinende Beobachtung 
boruht nicht, wie Messerschmidt in seiner Besprechung von 
Jensens Buch’in der Orientalist, Litterat.-Zig. 1898 Nr. 12 Sp. 8981. 
oberflächlich dartiber aburteilen zu dürfen meint, auf ganz unsicheren 
Kombinationen, sondern gerade sio gehört, wie einem Jeden bei 
etwas tieferem indringen in die Texte sofort klar worden muss, 
zum sichersten Bastando der Jonson'schen Errungenschaften. Bo- 
zeichnend dafür, dnss Jensen gerade in diesem Punkte gewiss das 
Richtige getroflen bat, ist der Umstand, dass er in seiner ersten 
Abhandlung bloss auf Grund der Inschriften selbst zu dieser Auf- 
stellung gekommen war und duss er erst nachträglich in den Bi 
‚schriften zu den Götterbildern von Boghazköi eine glänzende B 
stätigung für diese Aufstellung fand. So wie Jansen jatzt, 
noch genauerer Prücisierung der botroffenden Ausführungen sein 
Buches, die Hand (and Fuss.) Hieroglyphen zu deuten vermag, 
liogt die Sache folgendormassen, In mehreren Inschriften steht 
a) an orster Stelle eino flache Hand, so in صمل‎ 12, Jar. ITS, 
Martad. L. 1, Ordasu 1, Bor 2, Bulg. 1, Kirtschoghlu 1; b) au 
zweiter Stolle eine Fanst, so in denselben Inschriften Jar. 12, 
مآ لماعملا (0 114 نمل‎ 8; Ordasu 2, Bor 2, Bulg. 2, Kirtschoghlu 2. 
Former steht aber anch in كسمل‎ 2-1111 die Faust ebenfalls an 
awoiter Stolle, während hier an erster Stelle statt dor flächen Hand 
vielmehr Bügel + 55%) orscheint, Diese Gottesbezeichnung Bügel 
+ X findet sich noch Bulg. 3, Gürlin IL 2 und, wie ich vermute, 
auch Iyriz 1 1, wo ich gogen Jonson Schrifttafel 1 6 1 annchme, 
dass einfuch das Zeichen X vorliegt, und an der unmittelbar darüber 
befindlichen Bruchstello den Bügel orgänze. Endlich steht in Gürtn 
14, 11 6 (sgl. auch IT 1 und 2) an orster Stelle ein Zeichen 
(Gchriftt. 1 8 9), dos wahrscheinlich den Dreisaok darstellt®). Aus 















3) Auch Mossorschmidt vormag In selner Polemik 8. 114: [189] 
nichts Entscheidondes gogen diese Aufstellung Jonsons vorzubringen, 

9) Dafür im folgenden X. 

%) Dasselbe Zeichen, als Gotteshleroglyphe, liegt gewiss auch in der 
Schaleninschrit vor und Auf nicht, we von Jensen Schrift, TIE 5 geschieht, 


ii de Zuender were. Vo nd dr tt 


Zimmern, Jensens Hittiter und Armenier. 173 


diesen Entsprechungen geht hervor, dass 1. die flache Hand 
Hieroglyphe der ersten Hauptgottheit in den Inschriften ist und 
zwar wohl einer männlichen Gottheit, änss 2. die Faust Hiero- 
glyphe der zweiten Hauptgottheit ist und zwar wahrscheinlich einer 
weiblichen Gottheit, wohl derselben Gottheit, die wir auch in dem 
‚Kopfe einer Königin Jer. 12. 5, Jer. 11 8, Fraktin (Zeichen Schrift 
111 8( zu erkennen haben. Ferner lehrt der stehende Gebrauch 
سس‎ Stelle, dass die an erster Stelle 

Ayphen (flache Hand, Bügel + X, 
Dreizack) Bezeichnungen für eine und dieselbe Gottheit und zwar 
wahrscheinlich für den Götterherrn, den Gemahl der durch die 
Faust, ausgedrückten Göttin, sind. —— Neben diesen Hieroglyphen 
für die beiden Hanptgottheiten erscheinen nun in den Inschriften 
namentlich noch c) solche für eine dritte Gottheit, nämlich «) eine 
schräg aufwärts gestreckte Hand, so Jer. 1 8, Jar. II 2, 
Fraktin, Ivriz 1 2, Mar’ad 11, 6) oine Figur, den unteren Teil eines 
Mannes mit zwei schreitenden Beinen darstellend, Gürtn 1 4, II 6 
(Schriftt, 14), mit der gowiss auch die Figur mit zwei: Beinen 
سمل‎ IT 4 identisch ist. Da am Ende von Hama I—IIT Ähnliches. 
von „NT 55 2(, Ans sich auch noch auf der Schale findet®), aus- 
gesagt wird, wie von der Hieroglyphe mit den beiden Beinen in 
سول‎ III 4, so ist es zuniichst wohl sicher, dass auch [| 7 ]| X die- 
selbe Gottheit, wie diese Fusshieroglyphe م‎ ist. Andererseits scheint 
auch, mach Jorabis III 2, die schrig aufwrts gestrockto' Hand 
mit [| TIIX identisch zu sein, also «, م‎ und y dieselbe Gottheit 
zu ropräsentioron. — Somit مهالا‎ in Hamä 1111 eine Trias von 
einem Götterpaar und einem dritten Gotte vor, dieselbe Trias 
in Fraktin, ferner, jedoch vermehrt um einige weitere Gottheiten, 
in Jorabis I (and IL?), Mara Löwo, Gürtin; die Dyas allein, Götter“ 
herr und dosson Gemahlin, in Ordasu, Bor, Bulg., Kirtschoghlu; 
die beiden männlichen Gottheiten allein in Ivriz und auf der Schale. 
AN das Vorhorgehende, das sich bis zu einem gewissen Grade 

von Sicherheit bloss aus den Toxten selbst entnehmen lässt und auch. 
von Jensen zuerst allein aus diesen erschlossen worden ist, findek 
nun eine schr orwiinschte Bestätigung durch die Hieroglyphen in 
den kurzen Beischriften, die die Hauptgötter in den Götterdar- 
stellungen am Yasilikaya bei Boghazköi tragen. Dort hat der erste 
Gott, also doch wahrscheinlich der Hauptgott, der Götterherr, das 
Gotteszeichen @, mit einem wahrscheinlich den Dreizack darstellen- 
den Zeichen (Schrifttafel 1 2 8) darunter, vor sich; die ihm gegen- 
überstehende, doch wohl seine Gemahlin vorstellende Göttin nach 
Jensens genauer Foststellung wahrscheinlich unter dem Gotteszeichen 

















3) Für das letzte Zeichen im folgenden wieder X. 
2) Auch hier nehme Ich, gagen Jonsen Schrift, 1A 1, an, dass os sich 
einfich um das Zeichen X handelt, 





174 Anzeigen, 


die Zeichen © © und darunter eine Faust (Schriftt, 18). Ferner 
hat der hinter dieser ersten Göttin stehende kleinere Gott mit der 
Doppelaxt deutlich unter dem Gotteszeichen das den Unterkörper 
eines Mannes darstellende Zeichen mit zwei schreitenden Beinen 
(Schriftt. 14) vor sich. Ebenso lehren die Beischriften auf dem 
Pelsenrelief von Fraktin, dass durch den Kopf einer Königin 
(Schriftt, II 8) mit Bügel (Schriftt, IV 11) darüber die Hauptgöttin 
bezeichnet wird, die aussordem davor dieselbe Grappe © © wie in 
Boghazköi und darüber vielleicht eine Handhieroglyphe, wahrschein- 
lich dann. wieder eine Faust, als Beizeichen ha 

Ich habe gerade über diesen Punkt bezüglich der Götterhiero- 
‚giyphen absichtlich eingehender referiert, weil, wie schon oben an- 
gedeutet, mir hieraus, wo Inschriften und bildliche Darstellungen 
sich gegenseitig stützen, besonders deutlich hervorzugehen scheint, 











dass Jenson im allgemeinen wohl wirklich in den Sinn der In- . 





schriften eingedrungen ist. Giebt man aber Jensen die Deutung 
der Hand- (und Fuss-) Zeichen als Götterhieroglyphen zu — und 
ich für meinen Teil finde, dass man nach dem vorliegenden That- 
bestande gezwungen ist, dies zu thun ist: Anmit über den 
Sinn der Inschrifien schon von vornherein ziemlich fest entschieden. 
Denn dann wird der überwiegend grössere Teil der Inschriften, in 
onen diose Hieroglyphen vorkommen, mit grosser Wahrscheinlich“ 
keit dns Vorhältnis des Verfassers der Inschriften zu den vor- 
schiodenen darin genannten Göttern zum Ausdruck bringen. Dor 
verhältnismässig kleine, noch übrig bleibende Teil, namentlich am 
Anfang, zuweilen auch am Schluss dor Inschriften, muss dann natur- 

mis Name und Titel der Könige, Nennung des Gebiets, über dus 
herrschen, ihro Genealogie und Ähnliches enthalten. Auf diese 
Weise sind nun namentlich in einigen kürzeren, aber vollständig 
oder wenigstens nahezu vollständig erhaltenen Inschriften, wie der 
Schalen-Inschrift, der Steleninschrift von Bor, der Inschrift Jerabis T 
und IT, den Inschriften Ham 
nach Ausscheidung der Göttertitulaturon, allein Königsnamen, Gebiets- 
namen u. . W. gesucht werden können, so an die Hand’ gegeben 
und so wenig ausgedehnt, dass man nicht otwa blosse Willktr, 
‚sondern einfache Konsequenz darin schen muss, wenn Jensen z. B. 
in Bor gerade die Grappe llojs oder in den Jorabis-Inschriften 


gerade die Gruppe [bar N für dio Gebietsbezeichnung in An- 
spruch nimmt. 

Man kann es ja nun vielleicht bedauern, dass die meisten der 
Inschriften nicht mehr historischen Inhalt haben, sondern sich 
zumeist einfach etwa auf die Formel reducieren lassen: „Ich bin 
der und der, König von dem und dem Lande, Sohn des. und des 
Königs, Knecht des und des Gottes, Diener der und der Göttin, 
Verehrer des und des weiteren Gottes“. Aber für „undenkbar® 
darf man dies darum nun doch nicht erklären. Vielmehr lassen 




















IH, diejenigen Gruppen, in denen, . 





Zimmern, Jensens Hittiter und. Armenier. 175 


sich mancherlei Analogien gerade für einen derartigen Inhalt von 
Inschriften z. 8. aus den altbabylonischen Königsinschriften ent- 
nehmen. 

IL. Die zweite Frage: Hat Jensen mit der Lesung der 
Zeichen im Grossen und Ganzen Recht, ist, wie schen oben bemerkt,‘ 
dadurch noch nicht ohne Weiteres beantwortet, dass man zugiebt, 
er habe den Sinn richtig erkannt, sondern sie bildet cin Gebiet 
für sich im Ganzen der Entzifferungsangelegenheit. Hier sind es, 
wie allgemein bekannt sein dürfte, vor allem die vermuteten Gruppen 
für Ortsnamen, von denen ausgehend Jonsen eine Reihe von Zeichen- 
lesungen gewonnen hat. Dass diese Gruppen von Jensen nicht 
willkürlich herausgegriffen ‚sind, wurde am Schlusse von Nr. I 
betont. Dazu’ kam gleich im Bogiun der Entzifferung die geniale 
Täee?), in der Gruppe ص © دزه‎ ls, die sich in mehreren Inschriften 
aus Öllicien wiederholt an Stellen findet, an denen ein Königs- 
titel zu erwarten ist, den wohl als Titel aufzufassenden Namen ver- 
sohiedener Oilieiorkönige Duevverig zu vermuten. 

‘Von diesen grundlegenden Tdentiieierungen und Lesungen or- 
scheinen mir als völlig gesichert die der, Gruppe le © —Ueje als 


Sms di. Zvsveoı-g, von Baw als Karkami (-H-mi) d. i, 


Karkomid, von [B AP © مسار )سعط علد‎ (-ö%-m) 2.1. Karkami-h, von 
09 0 3 لك‎ als ’-m-Amat)- d. i. Hamät, von 5زه لكا‎ als 29-4 
4. i. Tarsus, somit die Lautwerte oe = 4, ® =’, بس نحص‎ 
7=hV-n, 625 ,لووط‎ Tl 0 ع لك رو عد‎ 
يكح‎ = fr. Aber auch die Gewinnung weiterer Lautwerte, wie 
vor allem der Vokale = dund = ), ner © رمد‎ 
N = ar resp. fd u. a. wird man für gut begründet erachten 
müssen, wonn os auch an diesem Orte nicht möglich ist, den 
ف‎ im einzelnen nachzugehen. Dor stärkste Boweis 
htige Bestimmung der genannten Lautwerte liegt übrigens 
‚gar nicht in der Einzelbogründung, sondern, wie Jonsen in 
Vorrede 8. XVIf. selbst, hervorhebt, darin, dass sich die teilweise 
ganz unabhängig von einander gewonnenen Losungen mehrfüch 
gegenseitig aufs beste kontrollieren und niemals miteinander kolli- 
dieren. Das ist besonders zu betonen gegenüber der von Messer- 
schmidt beliebten Manier, die Gründe für die Ansotzung eines 
jeden einzelnen Lautwertes' bei Jensen nicht ausschlaggebend zu 
finden und daraufhin die ganze Entzifferung zu vorwerfen. 




















1) Messorschmidt will, nach 8. 84 [212] a. a. O., die 
aötagig von Jonsan, ebene, gehabt haben; Vorwirt sie aber sclie 
ganz nichlsngenden Gründen trotzden, Wenn diese Unabhängigkeit eins 
Absolut it, nicht auf unbowusster Reproduktion von Jensons Fund. (demelb 
Autiert vom 81. Dezember 1802! 4. ZA, VIL, 26) Doruht, o دولا‎ darin ja ei 
للم‎ zu unterschitzender Beweis für din Folgerichtigkeit Alses Godankens 














176 Anzeigen, 


Weniger sicher; wie dds auch in der Natur der Sache liegt, 
ist dagegen noch die Lesung der meisten Ideogramme, sowohl für 
Nomina propria als für Appellativa, namentlich wenn die Lesung 
nicht Aurch ein oder mehrere phonetische Komplemente oder Aurch 
eine völlig phonetische Schreibung an einer Parallelstelle an die 
Hand gegeben ist. Jensen ist sich aber auch dessen voll bewusst, 
ممق‎ an diese seine Ideogramm-Lesungen nicht derselhe Massstab 
der Sicherheit angelegt werden darf, wie an die Lesung der phone- 
tisch geschriebenen Wörter; er spart daram auch gerade auf diesem 
Gebiete nicht die reichliche Anwendung von Fragezeichen, Wer 
nur ein bisschen mit alten Schriftsystemen sich vertraut gemacht 
hat, die Ideogramme neben phonetischer Schreibung verwenden, wie 
dus Assyrisch-Babylonische und das Ägyptische, für den kann es 
auch gar nichts Auffilliges haben, wenn die Lesung der meisten 
Tdeogramme, trotzdem deren Bedeutung ganz feststehen kann, noch 
allerlei Schwankungen durchmachen muss, bis auch sie viel- 
leicht einmal durch einen glücklichen Zufall endgiltig fostgestalt 
werden kann. 

Jensen kennt nun freilich noch ein weiteres Mittel, als phone- 
tische Komplemente und phonetische Schreibungen an Parallelstellen, 
um der Lesung yon Ideogrammen beizukommen, ein Mittel, yon 
dem er gerade in sinem vorliegenden Buche einen viel weiter- 
gehenden Gebrauch macht, als noch in seiner ersten Abhandlung. 
Das ist die von ihm angenommene Verwandtschaft oder vielmehr 
Ientitut der Sprache der „hethitischen® Inschriften mit dem indo- 
‚germanischen Armenisch. Man hat in dieser Hinsicht Jensen wohl 
mehrfach den Vorwurf gemacht, dass ar sich hierbei in. einem 
erculus vitiosus bewege, insofem er für ein seiner Bedeutung, 
nach noch nicht einmal ganz sicheres Zeichen oder Zeichengruppe 
den doch erst zu beweisenden Zusammenhang mit dem Armenischen 
'heranziehe und, von letzterem aus jenes Zeichen oder Zeichengruppe 
dor Inschriften erkläre. Es ist zuzugeben, dass Jensen im Einzelnen 
in dieser Hinsicht wohl gleich otwas zu woit gegangen ist, dass 
2 B. Lesung des als Vignette anf dem Titel fungierenden 
Zeichens (Faust mit Dolch) als Aat und die Deutung desselben als 
Hatior wegen armenisch hatanel „schneiden“, oder dio Losung d 
als Füllenkopf gedenteten Zeichens Schrift. IV 3 als Mutal wegen 
armenisch mutruk „Füllen“ bis jetzt mehr genial als sicher zu 
nennen ist, Ebenso muss die, von Jensen auch nur mit Frage- 
zeichen gegebene Lesung der Gruppe ® () = als Arpauia wogen 
armenisch artsiv—artsul „Adler“ als noch äusserst unsicher gelten. 
Dagegen wird man nicht "wınhin können, prinzipiell diese Heran- 
öiehung des Armenischen für die Lesung von Ideogrammen für 
berechtigt zu halten, wenn sich dor Armenismus des Hittitischen 
nun wirklich auf anderem Wege herausstellt. Das führt zur 
letzten Frage. 




















Zünmern, Jensens Hittter und Armenier 177 


II. Hat Jensen Recht mit der Annahme, dass die Sprache 
der „hethitischen® Inschriften verwandt sei mit. dem heutigen 
Armenisch oder vielmehr geradezu die Mutter desselben sei? 
Referent versteht vom Armenischen nichts, ist darum für Rinzel- 
fragen, die sich an dieses Problem knüpfen, völlig inkompetent. 
Vielleicht vermag ich aber gerade deshalb um so unbefangener 
über den Grad der Sicherheit derjenigen Wörter und Floxions- 
endungen zu urteilen, die Jensen ohne Horbeiziehung des Armenis- 
mus nur aus den Inschriften selbst gewonnen hat und die er dann 
erst mit dem Armenischen zusammenstellt. Bloss aus dem Zu- 
sammenhang der Inschriften selbst sind gewonnen die in denselben 
phonotisch geschriebenen Wörter (sl. zum Folgenden die Liste bei 
Jensen 8. 89 8( "-4-f-r Sohn; -Pa (4-w-t) Kind; m-ta)r Mutter 
(wicht ganz sicher); r Mann, 4-2) Her; 7+p(d)-d.d Diener; dir 
Knecht; ك0‎ )6( gross; r-' männlich, tapfer; 4 ich; d+f, 264 
dieser; m£ ich bin: von Flexionsendungen ein Genitiv Singularis 
auf Cd), sohr wahrscheinlich ein Genitiv Pluralis auf -m, eino 
Gentilnamenendung -fd; die syntaktische Brscheinung, dass der 
Genitiv seinem Rogens sowohl folgen, als vorangehen kann. — 
Wenn mir nun Jomand erzühlen würde, dass etwa in Sädnfrikn eine 
Sprache gesprochen wird, in welcher ustr Sohn, zavak Kind, mayr 
Mutter, ayr Mann, tör Herr, arbaneal: Diener, struk Knecht, mets 
‚gross, ar tapfer, es ich, ays dieser, em ich bin heisst, eine Sprache, 
in welcher mayr Mutter nachweislich auf ülteres "mat, "matör, 
em ich bin auf ülteros emi zurtickgeht u. s; w., für die forner eine 
alte später abgefullene Genit. Plur-Endung auf -m angenommen 
werden muss, so würde ich dieso Übereinstimmungen mit der Sprache 
der „hethitischen® Inschriften vielleicht für einen allerdings sehr 
merkwürdigen Zufall erklären. Wenn nun aber diese Sprache mit 
den Wörtern ustr, mayr به بن‎ w. nicht allzufern von, ja zum Teil 
in eben den Gegenden, in denen jene Inschriften etwa in der 
Zeit 1000—600 v. Chr. gesetzt wurden, gesprochen wird, wenn 
ausserdem forner nichts entscheidend dagegen, wohl aber manches 
änfür spricht, dass die Verfasser unserer Inschriften Indogermanen 
‚waren, so würde ich von meinem semitistisch-sprachwissenschaftlichen. 
Standpunkte aus es allerdings für zwingend erachten, anzunehmen, 
dnss die Sprache dor „hethitischen® Insphriften, sei es die direkte 
Mutter des heutigen Armenisch, oder wänigstens ein ihm und dem 
alten Armenisch nächststehender Dialekt war. Nachdem dazu noch 
neuerdings ein speziell für das Armenische kompetenter Bourteiler 
wie Brockelmann in den Gött. Gel. Anz. 1899, No. 1 sich aufs 
entschiedenste für die Richtigkeit von Jonsens Zusammenstellung 
dos Hittitischen mit dem indogermanischen Armenisch ausgesprochen 























1) Der Gen. Sing, auf -Ar ist nach neueren Forschungen Jonsens zu 
eliminieren und Anfür durchweg -id zu loson; vgl. dazu dio von Jansen in der 
Theo), Lit, Zig. 1890, Nr. 3, Sp. 70 brelis angewandte Losung -"(م)2‎ 406 
statt früheren Tajr-sdr. 


‚na, Lu, 2 





118 Anzeigen, 


hat, dart diese These Jensens jetzt wohl als absolut sicher gelten 
und! wird es nieht mehr lühger angehen, dass die Indogermanisten 
dieselbe so gut wie ganz ignorieren. 

Ausser diesem im Obigen versuchten direkten Nachweise von 
der Richtigkeit der Jonson'schen Entzifferung lüsst sich, wie mir 
scheint, ohne dass man sich der Gefahr eines cirenlus yitiosus aus- 
setzt, auch folgender indirekte Beweis anführen. Ich halte es nitmlich 
für ganz ausgeschlossen, dass Jonson zu solchen zum Armenischen 
durchweg stimmenden Resultaten kommen könnte, wenn die Basis 
seiner Entzifferung nicht richtig wire. Lüge hier von vornherein 
ein fulscher Ausgangspunkt vor, so wire es doch ganz undenkbar, 
duss sich allos, was sich hishor als Resultat der Entzifferung ergiebt, 
‚ohne Schwierigkeit nach dem Armenischen erklären lüsst!), ja dass 
و‎ gelingt, immer neue Zusammenhänge zwischen armenischen 
Wörtern und aus den Inschriften gewonnenen Lesungen aufzufinden 3). 

Das ganze neue Buch Jonsens ist nun, wie bereits oben an- 
gedoutet, von dieser von ihm gewonnenen Position aus geschrieben, 
dass seine Entzifferungsarbeit richtig und nicht mehr erst wieder 
von neuem des Beweises bedürftig, und dass die von ihm entzifferte 
Sprache mit dem indogermanischen Armenisch identisch ist. 0 
versteht sich der ganze Inhalt und die Anlage des Buches, von 
dem ich hier-nur noch kurz die Kapitelüberschriften geben will; 
Kap. I Das Volk und das Land der Hatio-Hayk. Kap. IL Die 
hatisch-armenischen Inschriften (Liste der bekannten Inschriften, 
Transskriptions- und Üborsetzungswersuche). Kap. III Das hatisch- 
armenische Schriftsystem. Kap. IV Dio Sprache der Hatier und 
dus Armenische. Kap. V Zur hatisch-armenischen Religion. Kap. VI 
Zur hatisch-armenischen Geschichte. — Ich nehme davon Abstand, 
was keine Kunst wre, nach beliebter Manier Binzelheiten aus dem 
Buche herauszugreifen und zu bemängeln, und glaubte statt dessen 
den Lasern dieser Zeitschrift oinen grösseren Gofullen zu thun, indom 
ich anf dio Grundfragen der Entziflerung in der obigen Weise einging. 
Was nicht bleibend, sondern nur vorüborgehender Natur an seinen 
Ausführungen ist, weiss Jensen selbst vieleicht besser, als irgend. 
einer seiner Kritiker. Nicht unterlassen möchte ich es aber, be 
sonders noch auf den Abschnitt über hatisch -armenische Religion 
aufmerksam zu machen, in welchem Jonsen eine grosse Menge 
von zum Teil schr entiegenem Minzelmaterial zu einem’ grossen 
mythologisch- historischen Cosamtbilde vereinigt hat: „Wir sehen 




















3) Zwei Punkte, dio scheinbar Schwierigkeiten machten, der Genlt. Sing. 
Auf -ar und das Adj. {mfa „gross“, fallen jotzt wag. 8, dazu die Anmorkung 
auf 8, 117 und Jonsen in dor Expos. Timds (x. 0. 8, 170 Anm). 

3) Obwohl ich, nach porsönlichen Mittellengen von Jensen, noch eine 
متحي‎ Reihe derartiger von ihm men gofundener, mehrfach ganz besonders 
frappanter Mttisch-armenischor Übereinstimmungen als Beweise anführen könnt, 
halte ich os doch für richtiger, dio Bokauntgebung dieser neuen weiteren Funde 
Jansen selbst zu überlassen, 


Zimmern, Jensens Hititer und Armenier. 179 


in Syrien beim Anbruch des Tages der Geschichte den Wettergott 
auf dem Thron; wir schen an seiner Seite die grosse Mutter, die 
Gobürerin dessen, das da Leben hat; ihr zugeselit als Buhlen den 
Sonnengott. "Wie sich diese Trias spüter in Persien den Eingang 
erzwingt, so geht ihr Siegeszug, mit der grossen Göttin an der 
Spitze, über die Hatier®), über Kleinasien hin. Die grosse Göttin 
macht dort nicht Halt, Dis in den fernen Westen dringt sie, sie 
erobert sich das Abendland, sie ist unüberwindlich durch Raum und 
Zeit. Wie das Heidentum untergeht, geht sie nicht unter, sie lebt 
fort im Marienkult unserer Tage (8. 176 £) 
Schr dankenswert sind die ausführlichen mit besonderer Sorg- 
falt angefertigten Verzeichnisse am Schlusse des Buches, die nicht 
ausschliesslich auf die Angaben des Buches selbst, sondern auch 
auf die früheren Abhandlungen von Jensen in dieser Zeitschrift, 
Bd. 48, in Masperos Recueil, Vol. XVIIT und in dor Wien. Ztschr. 
%. d. Kunde d. Morg., Bd. X, Bezug nehmen, so dass man auf Grund 
derselben ohne weiteres sich leicht darüber unterrichten kann, wo 
‚Jensen bereits früher diese oder jene Lesung fostgestellt hat, mit der 
x in seinem Buche einfuch als bereits gewonnenem Resultate op 
Dosgleichen werden die mit grosser Sorgfalt angefortigten 
Schrifttafeln namentlich von demjenigen, dor wirklich in die In- 
schriften selbst eindringt, als sehr angenehme Beihilfe empfunden 
werden. Ebenso ist die beigegebene Übersichtskarte am Schlusse 
des Buches ein willkommenes Hilfsmittel zur Orientiorung über die 
Fundgebiete dor Inschriften. Dagegen vormisst man in dom im 
übrigen حل‎ so äusserst splondid ausgestattetem Buche nur ungern 
die Anwendung von hothitischen Typen. Nachdem einmal eine 
Anzahl der gebrüuchlichsten Zeichen angefertigt war und ohne all- 
zugrosse Schwierigkeit auch noch oinige weitere horgostellt worden 
konnten, wäre es für das Vorstündnis eine orhebliche Rrleichterung 
gewesen, wonn statt ausschliesslicher Transskription wenigstens stellon- 
weise auch hethitische Typen selbst, Verwendung gefunden hättan. 
Noch empfindlicher allerdings als der zuletzt erwilhnte Mangel 
ist der Umstand, dass die Inschriften selbst nicht im Originaltexte 
beigegeben sind, so يعمل‎ man, um das Buch mit Erfolg studieren 
zu können, sich zuerst die Originalpublikationen an ziemlich zer- 
streuten Stellen zusammensuchen muss. Ich hätte, offen gestanden, 
eine auch noch so primitivo autegraphische Reproduktion wnig- 
stens der besterhaltenen Inschriften den mit so vieler Mühe her- 
gestellten Schrifttafeln beinahe noch vorgezogen, zumal Jensen 
durch die ihm zur Verfügung stehenden Abgüsse, Abklatsche und 
Photographien hier ja mancherlei, anderen unzugüngliche, Ver- 
bessorungen geben konnte. Ich erwähne jedoch gorade diesen Mangel 
nicht so schr, um Jensen daraus einen Vorwurf zu machen, als um 
































2) Vgl. dazu die obigen Ausführungen über die von Jenson erkannte 
Trias von Götterherr, Göttarhorrin und drittem Hauptgott in den Inschriften. 


10" 


180 Anzeigen. 


auch an dieser Stelle meinerseits mit Nachdruck darauf hinzuweisen, 
dass, was auch Jensen selbst immer wieder betont, die dringenäste 
Forderung für eine weitere fruchtbare Behandlung dieses Gebiets 
darin besteht, vor allem ein zuverlissiges Corpus inseriptionum her- 
zustellen. Dazu gehört freilich nicht etwa bloss eine Vereinigung 
des sehr zerstreut publizierten Materials an einem einzigen Orte, 
sondern vor allem eine genaueste Kollation nicht mur der vornehmlich 
in den Museen von London und Konstantinopel befindlichen In- 
schriften, sondern vor allem auch der Inschriften in Kleinasien 
selbst. Es ist dringend zu wünschen, dass Jensen, wie er dies 
schon wiederholt, aber leider bis jetzt vorgeblich angestrebt hat, 
in den Stand gesetzt werde, eine Reise zu diesem Zwecke zu 
unternehmen, und zwar am besten in Gemeinschaft mit Jomand, der 
bereits praktische Erfahrang im Boreisen des Orients hat und im 
Abklatschen und Photographieren von Inschriften Übung besitat. 

Es ist wohl kaum anzunehmen, dass die immense Geistesarbeit, 
die in Jensens Fntzifferung der hethitischen Inschriften vorliegt, im 
Laufe der nächsten Jahre so schnell die gebührende allseitige Wür- 
gung finden wird. Wünschen wir dem bahnbrechenden Forscher, 
dass er, unbekümmert um die Gunst oder Ungunst der engeren oder 
weiteren Fachgenosson, den von ihm eingeschlagenen neuen Weg be- 
harrlich weiter verfolge. Für sohr empfehlenswert würde ich os aber 
halten, wenn Jensen, um seiner Sache die nötige Anerkennung zu 
verschaffen und Anderen das Studium der Inschriften zu erleichtern, 
alsbald in Gestalt einer elomentaren Chrestomathie, vielleicht. am 
besten ganz, isch ohne allo nähere Begründung (für die ja 
infach auf seine anderweitigen Arbeiten vorwiesen worden kann), 
die Resultate beiner bisherigen Forschungen, verbunden mit; Inter- 
protation der Inschriften, in leicht fasslicher Weise vorlagte. Ohne 
Anwendung einer gewissen Portion Pidagogik kommt man nun eben 
einmal auch anf den Höhen der Wissenschaft nicht aus. 


Leipzig. H. Zimmern. 
























181 


Über das babylonische Vokalisationssystem des 
Hebräischen. 


von 
Franz Prastorius. 


Man hat bisher, soviel mir bekannt, allgemein angenommen, 
der dem Konsonanten übergesotzte wagerochte Strich bedeute in 
den Potersburgor Propheten und in den wenigen, sonst noch auglng- 
lich gemachten Bruchstticken des komplizierten babylonisch-hebrü- 
ischen Vokalisationssystems1) (nussor Rafe) sowohl Sohwa mobile wie 
Schwa quiescens. Und in dor That, wenn man an das babylonische 
Vokalisationssystem herantritt mit dem Manssstab des tiberiensischen 
und der für letzteres überlieferten Aussprache, so muss man aller- 
dings sngen, dass der übergosotzte Sohwastrich bei den Babyloniern 
ausserordentlich hüufig auch da steht, wo bei den Tiberiensern 
völlige Vokallosigkeit, also Schwa quiescons verlangt ist 

Aber or steht hier durchaus nicht immer. Vielmehr lüsst 
sich erkonnen, dass der Schwastrich, wo man ihn als Schwa quies- 
ons suchen sollte, in bestimmten Formen und in bestimmten Laut- 
Verbindungen fohlt, teils so gut wie ausnahmslos, teils dooh mit, 
auffällender Häufigkeit. 

Ich will das hier mr an den durchgreifendsten und somit, 
sohlagenästen Füllen nachweisen, einen erhöblichen Teil meiner 
Boobaaktungen rurtckrtllend. 

‚Wir finden mit; grosser Rogelmüssigkait mähb5, uf}, رافق‎ 
Fiokbnt, WEB}, währt, ymiäbh, رضطقذ رقطفه ,أدكة‎ Abs, Abb, 
bh, rbb, bb, FISSRA, #طامنم‎ , win, Akad u. 5. f. Forner 
mit gleich grosser Regelmissigkeit wahr, mies, Emo, Arie, 
She, Aultub, miäict, wis, تغطتت ,مدق ,قططقم ,اهام ,رادا‎ 
ws. Alko überall wo der oısere von zwei zuskmmenstossenden 
Konsonanten 5 oder & ist, haben die babylonischen Punktatoren 

. dos vermeintliche Schra quiosoons bei dem 5 und & nicht bezeichnet. 




















1) Durch die Güte des Herrn H. L. Strack konnto-ich dosson Abschriften 
sus end, Techufatkae وه‎ benutzen, aus welchem Mob 30, 1-11 la 8. Baer 
Liber Jovi mitgeteilt sind. 


Ba. zu, 1 





182 Prastorius, Über d. babylon. Vokalisationssystem d. Hebrüischen. 

Ich habe os nicht fir nötig gehalten, die oben gegebenen Bei- 
spiele Aurch Stellennachweise zu belegen, da sich jeder durch Lesen 
weniger Seiten der Petersburger Propheten von der Richtigkeit der 
Beobachtung leicht überzeugen kann. Ich weiss wohl, dass Aus- 
‚nahmen vorkommen, die indes die Richtigkeit der Beobachtung nicht 
im geringsten beeintrlichtigen. Und ich möchte diese Ausnahmen 
hier und anderswo damit erklären, dass auch in den Petersburger 
Propheten bereits ein Verkennen der Bedeutung dcs Sohwustrichen 
begonnen hatte. 

Wenn dem gegenüber ebenso regelmissig geschrieben wird 

١ Eu, ,فقون‎ ih u. s. رك‎ so deutet dus 
or ein Unterschied in der Aussprache 
angedeutet werden soll: Nach Absicht der babylonischen Panktatoren 
sollte Jüma®nu, ,ماقمو‎ mißtpät, migtdas, tastger gesprochen 
worden, und so in den meisten Füllen, wo zwei Konsonanten zu- 
summenstossen, mit einem wenn auch noch to flüchtigen Vokal- 
anstoss zwischen beiden, ungenchtet der Aspirationslosigkeit einer 
eventuell folgenden حدددمم‎ (vgl. may, Im). Der Schwastrich 
vollte also hier ein (wenn auch parasitisches) Schwa mobile be- 
zeichnen. Dagegen märbi, Set sollten gesprochen werden mil- 
Hama, yier@] ا‎ Co > und D- 

Wenn forner von zwei zusanmehstossenden Konsonanten der 
eistero völlig vokallos, dor andere aber mit Schwa mobile vorsehen 
ist, so fehlt dem orstorn Konsonanten horrschend der Schwastrich. 
Auch hier kann ich aus der-angedeuteten Gewohnheit der Baby- 
Yonier nur den Schluss zichen, dass sie den so beliobten Einschub 
eines ganz flüchtigen Vokalanstosses zu vermeiden pflegten, wonn 
der unmittelbar folgende Konsonant bereits ein altes, berochtigtes 
Schwp mobile hatte. Rin Inutlicher Grand zu dieser Abneigung 
liegt ja nahe genug. Man findet also durchaus horischend go- 
schrieben x. 8. ns (aber her), Fiat, neo, ققد‎ (aber 
Feed), yon, راكذت‎ (ber FhSSish), wsnt, wi a, Indie, 
wüuh u. s. £ Auch hier finden sich Ausnahmen, die aber das 
erärickende Übergewicht der Regel nicht in Frage stellen können. 

Wenn endlich der Schwastrich bei den Babyloniern bowusstes 
Zeichen der Vokallosigkeit sein könnte,-so sollte man ihn doch auch 
‚wohl über dem lotzten Konsonanten konsonantisch auslautender 
‘Wörter erwarten, wie das ambische Sukün. Davon findet sich 
aber auch nicht die geringste Spur: Nur 55, hie u. s. f, nie 
etwa auch nur vereinzelt اكت‎ , Eile. 

Eigentünnlich ist bei den beiden Verbis m und mir: Setzung 
und Nichtsetzung des Schwastriches verteilt. Wir finden ohne den- 
‚selben Ar, Anh, Fk bei hitufigstem Vorkommen fast aus- 
mahmälos, Dagegen mit Schwastrich wis, yıfin, ebenfalls häufig 

























‚Prastorius, Uber d. balylon. Vokalisationseyetem بك‎ Hebräischen. 183 


und fast ausnahmslos. Ganz ebenso bei den entsprechenden Formen 
von mr. Seltneren Vorkommens zwar sind die übrigen Imperfekt- 
formen رفك‎ "Ah fin, aber auch hier herrschend der Schr 
strich. Desgleichen im Nifal Mb, Frist. (Die Infnitive 8#, 
,ذا‎ Ankh, bei denen ein altes, berechtigtes Schwa mobile vor- 
liegt, kommen hier nicht in Betracht) Auch hieraus geht wieder 
soviel hervor, dass die babylonische Voklisation eine bestimmte 
Absicht damit verfolgte, wenn sie einen seiner Bildung nach vokal- 
losen Konsonanten mit dem Schwastrich versah. Es dürfte sonst. 
durchaus nicht zu verstehen sein, warum der Schwastrich gerade 
den drei Formen ,رخ‎ Fin, Fink so beständig versagt ist, 
wihrend 9%, طق‎ ihn hoben. Und dnss jene Absicht, einen laut- 
lichen Bewoggrund haben muss, dass keine willkürliche Spielerei 
vorliegt, dürfte von vornherein alle Wahrscheinlichkeit für sich 
haben. "Warum hier aber die durch die Vokalisation ausgedrtickte 
lautliche Differenzierung eingetreten ist, kann ich nicht erkennen. — 
Natürlich geht für die Natur des tiberiensischen Schwa in diesen 
Formen aus der babylonischen. Vokalisation nichts Sicheres hervor; 
vermuten abor darf man vielleicht, duss die Bostündigkeit von 
Ars, Horn, Fort cher zu Gunsten der Auffassung des tiberien- 
sischen Schwa als Schwa quiescens spricht, und zwar nicht mur in 
„MOIN, Ps, sondern auch in 07 u. 3. W. 

Aus den hier mitgeteilten Beobnchtungen scheint sich mit 
Sicherheit zu ergeben, duss der Schwastrich im komplizierten 
babylonischen Vokalisationssystem keineswegs auch Schywn quiescens, 
sondern ausschliesslich Schwa mobil bedeutet, dass aber kurzer 
und kürzester Vokalanstoss einerseits und vollständige Vokallosigkeit 
andererseits in der babylonischen Überlieferung der hebrlischen Aus 
rache anders gegen einander abgegrenzt waren, als in der tiberien- 
sischen, und zwar zum Vorteil des kurzen und kürzesten Vokal- 
anstossas. — 

Weder über das Verhältnis des babylonischen zum tiberien- 
sischen Vokalisationssystem, noch über ihre Entstehung sind Hussere 
Zeugnisse bekannt; bei der Beurteilung dieser Verhältnisse sind wir 
‘vielmehr lediglich auf innere Anzeichen angewiesen. Verschiedene 
innere, Anzeichen scheinen nun darauf hinzudeuten, dass der tiberien- 
sischen Vokalisation die babylonische, d. h. die komplizierte baby- 
Nonische vorangegangen ist, dass die Tiborienser ihre Vokalzeichen 
اعت‎ auf Grund dor komplizierten babylonischen gebildet haben. 
Wenn ich die oben ausgeführte Thntsache ins Auge fusse, dass bei 
den Babyloniern der Schwastrich lediglich den Vokalanstoss be- 
zeichnet, dass dieser Vokulanstoss aber bei den Babyloniern in 
erheblich weiterem Umfange vorhanden war als bei den Tiberiensern, 
0 glaube ich aus dieser Sachlage heraus den Weg zu erkennen, 
auf dem das tiberiensische ب‎ (das auch der Form nach wahrschein- 

a” 
































184 Prastorius, Über 4, babylon. Vokalisationssyetem d. Hebräischen, 


lich von dem babylonischen Schwastrich herstammt) zu seinen beiden 
Werten gelangt ist. Die Quelle dieser Verschlechterung des Systems 
scheint deutlich zu Tage zu liogen: 

Weil die babylonische Überlieferung vielfach da einen kurzen 
Vokalanstoss sprach und bezeichnete, wo dio Tiberienser nur Vokal- 
Tosigkeit kannten, so schien es den letzteren, als habo das haby- 
lomische Schwa beide Werte; und sie nahmen auf Grund dieser 
falschen Beobachtung nunmehr auch das Schwa quiesoens in ihr 
Systam auf und führten den Gebrauch desselben folgerichtig durch. 
Gewiss glaubten sie damit das babylonische System zu vorbessern, 
in sofern ihnen dusselbe yon seinom Schwa quiescens nur lücken- 
haften und schwankenden Gebrauch zu machen schien. —— Nur beim 
wortauslautenden Konsonanten drüngte sich das Fehlen des Schwa- 
striches, im (ogensatz zu seiner ungeheuren Mäufigkeit im Wort 
innen, doch auch den Tiberiensern so sehr als feste Regel auf, 
dass sic hier nichts Underten. Vielmehr setzten sie im Wortauslaut 
ihr Schwn nur in den wonigen Füllen ein, wo dio ihnen über- 
lioforto Aussprache — anscheinend anders als die der Babylonier 
— ein auslautendes 7 zeigt, also به‎ B. un = ae, my = 
näft u. 0 m. (Woher das Schwa im tiberiensischen 7 stammt, 
weiss ich nicht) 

Im Zusammenhange mit anderen Übereinstimmungen betrachtet, 
scheint es wahrscheinlich, dass der babylonische Schwastrich das 
den Syrorn ontlehnte Mohaggyänd-Zeichen ist). Man hat sich diesen 
مد‎ naheliegenden Ausblick auf dus syrische Mohaggyänk bisher eben 
durch die irrige Annahme getrübt, dor babylonische Schwastrich 
sei sowohl quiesons wie mobile. "Mohaggyänk hat aber in der 
babylonischen Vokalisation seine aus dom Syrischen bekannte Funktion 
erheblich erweitert. Allerdings nur in einer Weise, die unmittelbar 
nahe lag und die fust naturgemiss geboten war, nachdem das Zeichen 
yon seinem syrischen Ursprunge losgerissen, plötzlich auf fremdes 
Gebiet verpflanzt worden war. Ms bezeichnet nicht nur das عد‎ 
Erleichterung der Aussprache zwischen zwei  zusammentroffenden 
Konsonanten fakultativ eintretendo Hülfsschwa, sondern auch das 
durch die Wortbildung geforderte, berochtigte alte Schwa mobile. 
Es hütte geradezu tiefer thooretischer Erwägungen seitens der Vor- 
pflanzer des Zeichens bedurft, wenn diese Überschreitung der 
ursprünglichen Funktion nicht hitte eintreten sollen. In dem 
einfacheren babylonischen Vokalisationssystem, dus sich bei den 
stiäerabischen Juden herausgebildet hat (und das ich keineswegs 
für das ursprünglichere halte), ist nur diese sekundäre Panktion 
des Schwastriches erhalten: der Schwastrich bezeichnet hier lediglich 

















2) Nahe liegende Erwägungen können auch darauf deuten, dass dar Ge- 
branch des Übergesstzten wagerochten Striches als Rafo lodilich eine Abzweigung 
سور‎ Mihnggyüaf sein Aürfte. Doch soll diese Hypothese nicht welter ver- 
Solgt werden. 








Praetorius, Über بك‎ babylon. Vokalisationesystem بك‎ Hobräischen. 185 


das berechtigte alte Schwa mobile. Ein zwischen zwei zusammen- 
stossende Konsonanten etwa tretendes Hülfsschwa bleibt hier un- 
bezeichnet: — und selbstverständlich auch die völlige Vokallosigkeit 
eines Konsonanten. 


Dass das —- der Babylonier und das entsprechende — der 
Tiberienser dom — dor Syrer genau gleichen, ist schon längst be- 
inerkt worden; und ich zweifle kaun, dass zunlichst die Babylonier 
diesen Vokalpunkt von den Syrom entlehnt haben. 

In dieser unmodifizierten Gestalt. bezeichnet das babylonische 
— zuntichst das lange t, gleichviel wie das Verhlltnis desselben. 
num Accent ist; so z. B. oh! Hi. 42, 15, 59, Hi. 86, 8, 5s#shn Ob.1,8, 
كدودر‎ Hab. 2, 18. Sodann aber auch das vom Accent getroffene 
‚kurze 7; denn Niemand wird behaupten wollen, dass in 3% Hi.36, 10, 
Di Jes. 4, 4, Jer. 22, 5, ui Jes. 8, 18 und Ahnlichen Wörtern’ das 
X anders als kurz sei. Hieraus ist orsichtlich, dass das unmodifiierte, 
babylonische — nicht etwa eine bestimmte Quantität des «in dem 
gewöhnlichen mathematischen Sinn bedeutet, nicht etwa das 3, son- 
dern vielmehr lediglich ein ب‎ dem ein hoher Grad von Schallfülle, 
‘von Lautgewicht innewohnt, gleichviel ob auf Litnge beruhend, oder 
auf Hervorhebung durch den Accent, 

Das trifft jedenfalls auch in denjenigen Füllen zu, wo das عمد‎ 
modifizierte — vor einer aufgehobenen Konsonantenyerdoppelung 
steht, wie in unish .وول‎ 8, 14, oimärh Zach. 10,6. Denn um 
sich in der offen gewordenen Silbe als © halten zu können, musste 
das 3 entweder aus dem Ausfall der folgenden Verdoppelung die 
öigene Quantität einigermaassen vermehren, oder os musste sich 
durch. einen Nebenaccent hervorheben. In Füllen wie nu35 Jas. 1,4 
= رويد‎ var) En. 7,24 = vonz, wo dio dem # folgende offene 
chor noch weiter zurücktreten wird, als die 
5, ,خشعصنم‎ erhebt sich die Annahme öines 
starken Nebenneoents wohl zur völligen Gewissheit. — Wenn aber 
durch das Schwinden der Verdoppelung eine geschlossene oder ihr 
nahestehendo Silbe entsteht, so gilt die betreffendo Silbe nunmehr — 
wenigstens in dem einen mir zu Gebote stehenden Beispiele — auch 
als eine geschlosse كاده‎ pass. von Mit. 

Über die Quantität des # in den eigentümlichen Formen Hm}, 
Äh u. به‎ w. (rg. 8. 188) sagt somit die babplonische Schreibung 
nichts Bostimmtes aus. Nur soviel wird aus der Schreibung klar, 
duss hier kein kurzes und' zugleich unbotontes 7 vorliegt. Ich halte, 
über nach wie vor eine Länge, f, für wahrscheinlich, indem das 
dem A unmittelbar folgende y die Quantität des voraufgehenden 8 
verlängert haben dürfte. 

Wenngleich das unmodifzierte —- nicht: ausschliesslich die‘ 
Länge des ö bezeichet, so werden die beiden Modißzierungen بك‎ 



































186 Prastorius, Über d. babylon. Vokalisationssystem d. Hebräischen, 


und — doch thntsächlich nur Kürzen ausdrticken, und zwar un- 
betonte Kürzen in geschlossener bez. geschlirfter Silbe. Allerdings 
worden die babylonischen Punkctatoren schwerlich so abstrakt; theo- 
vetisch gedacht haben, dass sie dieser komplizierten Thatsache durch, 
ie Modifizierungen hätten Ausdruck geben wollen; vielmehr werden 
sie aller Wahrscheinlichkoit nach durch die Beifügung des Schwa- 
striches zum Vokalpunkte die sich ihrem Ohr aufdrängende Ver- 
minderung der Schallfülle haben andenten wollen. Diese Ver- 
minderang der Schallfüle, der Inutlichen Schwere, war aller Wahr- 
scheinlichkeit nach um stitrksten, wenn zwei Konsonanten folgten, 
also in geschlossener Silbe; weniger stark, wenn nur ein ver- 
doppelter Konsonant folgte, also in geschürfter Silbe. Denn die 
Verdoppelung eines Konsonanten scheint; recht unvollkommen ge- 
bildet worden zu sein; oft genug schwindet sie ja ganz. Die ge- 
schürfte Silbe stand also der offenen wohl ziemlich nah, woraus 
sich für ihren Vokal die Folgerungen von selbst ergeben. — Zu 
diesem m. E. massgebenden und obersten Gesichtspunkte traten 
dann beim © und bei anderen Vokalen noch beiläufige Unterschiede 
in der Qualität des kurzen Vokals, die sich an die Über- und Unter- 
zung des Schwastriches, .ل‎ h. an die geschärfte bez. geschlossene 
Silbe knüpfen. (Diesen Qualitätsunterschieden sind verwandt 
such in der fiberiensischen Vokalisation markierten Unterschie 
wie bp — Ta): 

Was hier über den Wert des unmodifzierten Zeichens und 
‚don Wort dor beiden Modifizierungen im besonderen von # bemerkt 
worden, wird im wesentlichen ebenso — zum Teil mit bestätigenden 
Erweiterungen — von den übrigen Vokalzeichen bemerkt werden. 
Ausärticklich möchte ich aber nochmals hervorheben, dass die 
Modifizierung des Vokalzeichens durch den oberen Schwastrich, 
also — vom —-, durchaus nicht in der geschärften Silbe schlecht“ 
hin steht, sondern eben nur in der unbetonten geschirften 
Silbe. 6 tritt dies bei denen, welche früher über den Gegenstand 
grciben(&B. Oldhnsen, Monntabe, Dr, Aka v. 10, Tl 1805, 

385, 2. Abs,), nicht immer deutlich hervor. — Weiter ist zu 
bemorken, dass das, was sich aus der Betrachtung des babylonischen 
Voknlisationssystems sooben botreffs der Inutlichen Schwere ver“ 
schiedener Silbenarten ergeben hat, genau in Übereinstimmung mit 
dem steht, was in $ 22 meiner Abhandlung „Über den rtiekweichen- 
den Accent“ aus anderen Gründen gefolgert worden ist. 

Wenn sich ein langer, geschlossener Vokal verkürzt, so lautet. 
seine Kürzo meist nicht gleichfalls geschlossen, sondern offen. Und 
der Gedanke scheint von vornherein nicht fernliegend, dass viel- 
leicht das babylonische — eine solche, von 2 nicht sehr fernliegende 
offene Kürze bedeuten sollte. Fassen wir andererseits Wörter wie 
inf, nis ins Ange, so ist es hier von vornherein recht wahr- 
scheinlich, dass ein kurzes geschlossenes 7 vorliegt, und vielleicht 











‚Prastorius, Über d. babylon. Vokalisationssystem d. Hebräischen. 187. 


dürfen wir diese Qualität auch auf andersartige Fälle, wie رطام‎ 
55, SER u.a. übertragen. 

Diese aprioristische Konstruktion erhält mindestens eine teil- 
weise Bestätigung durch die von den Tiborionsern überlieferte Aus- 
sprache des Hebräischen: 

Für das babylonische —- haben uuch die Tiberionser rogel- 
müssig —. Nur in einem einzigen Falle, nämlich in der 1. Pers. 
sing. Imperf., haben sie dafür ihr Segol eingesetzt, und auch hier 
nicht immer. So omg, Jes.1,24 = ok, aber maps ibid. = 
Späk; vgl. Pinsker, Einleitung in das babylonisch- hebrlische 
Punktationssystem 8, XXV, 8). nathlige Male dagegen haben die 
Tiberlenser Sogol für babylonisches —, namentlich bei Gutturalen, 
z.B. ping Jes. 47,2 = رقناو‎ vg) Hab. 1,8 = ls, um, 
د 22,20 .مك‎ oipb&, Happgn Mi. 1,18 55h u. mm; 
vol. Pinskor a. a. 0. XXIL, 2) 8: 

Speciell auch in der 1. Pers. sing. Import, Qal wurde das 
Prüformativ & sehr entschieden wio 2 gesprochen. Denn während 
dom babylon. >Eßs, SEA auch in den tiberions. Überlieferung 
ups, جونذ‎ entspricht, haben dio Tiberienser Stpt, für babylon. 
SERÄ. Aus dieser Aussprache des Prüformutivs erklürt وه‎ sich, 
Auss wir yon mr zwar rn haben (vgl. 8. 188), aber in 
der 1. Pers, sing. beständig rn (z.B. Jes. 9, 7; Jer. 24, 7; 82,88; 
Br. 11, 20; Hos. 11, 4; 14, 0; Zach. 8, 8). Denn wonn die Ent“ 
stehung von Hm, Fri oben 8. 185 به‎ ‚htig verstanden worden. 
ist, so ist sofort ersichtlich, dass in d.i. &hyd die Bedingung 
nicht vorlag, die fllr die Entwicklung des langen Prüformativrokals 
vorausgesetzt wurde. Aber die Tiberiensor haben wohl die Analogie 
wirken lassen, wenn sie جيم‎ fixierten (statt mg), wie Mn وج"‎ 





























Dass das تك‎ der Babylonier und das entsprechende —- der 
Tiberienser dem ب‎ der Syrer genau gleichen, ist längst beinerkt. 
Ich zweifle kaum, dass das syrische Vokalzeichen zunlichst von den 
Babyloniern. herülbergenommen worden ist als Bezeichnung des e. 

Das babylonische -"- wird ohne Modifizierungen gebraucht, und 
auch mit. denselben beiden Modifizierungen wie Es ist von 
vornherein anzunehmen, dass dies alles beim -- denselben Sinn 
haben wird wie beim 

Dass das unmodifiziere “_ als langes & gebraucht werden 
kann, gleichviel wie das Verhältnis desselben zum Accent ist, 
wird nicht bezweifelt werden. Ich führe nur an mis = 12, 

5 كبرت ,ردبو‎ = mim, wo überall die Länge des 3 auser 
Trage steht. Nicht von vornherein so klar ist es aber, ob. auch 
als Kürze vorkommt; indes wird auch diese Frage bejaht werden 


























Fi 
ل‎ 





188 Prastoriue, Über d. babylon. Vokalisationssyetem d, Hebräischen. 


müssen. In den zullreichen Fallen, wie Ariwaks Hab. 2, 4, Fakt 
. Jer. 9,4, mbß5 Hi. 96, 2, Sfr 3قٌقظى ,5 ,19 وول‎ Jes. 10,28, 
pr Jer. 8, 5, also überall da, wo dem unmodifizierten —- eine, 
meist nur mit anlautendem Gutturel denkbare oflene kurze Silbe 
folgt, glaube ich, dass نت‎ kurz ist. Zunlichst spricht eiymologisch 
alles zu Gunsten der Kürze. Sodann musste die —--haltige Silbe 
naturgemiss in der Betonung stark hervortreten, da die ihr folgende 
in der Betonung so weit wio möglich zurücktritt; die ---haltige 
Siübe besass hier mithin ein erhebliches Lautgewicht, es war die 
Grundbedingung gegeben für Anwendung des unmodifizierten Vokal- 
zeichens. — Ein letztes Argument für die Kürze des ل‎ der in 
Rede stehenden Formen entnehme ich der Überlieferung der 
Tiberionser. Bekanntlich schreiben diese hier immer Segol, z. 8. 
rbb, nicht etwa mon. Es wurde bereits bemerkt, dass kurze 
Vokale in der Regel offen klingen, nicht geschlossen. Darin, dass 
die Tiberionser nun hier das von ihnen ausgeprügte Zeichen für 
den offenen Vokal setzten, sche ich einen Hinweis auf die Kürze 
desselben im Babylonischen. Die Babylonier hatten in ihrem Systeme 
nicht, die Möglichkeit, hier diese Offenheit entschieden auszudrücken; 
denn hitten sie etwa ققدم‎ geschrieben, so wire zwar die Oflen 
heit dos Vokals zum Ausdruck gekommen und wohl auch die Kürze 
Aessolben, zugleich aber wäre Aamit auch, dor thatsichlichen Aus- 
sprache zuwider, eine vollständige Unbotontheit ausgedrlickt worden. 
Nicht wesentlich anders liegen nah verwandte Fülle wie 
قمر‎ Hos. 11, 11, mag immerhin die dem - folgende, fust ge- 
schlossene Silbe nicht ganz so stark in der Betonung zurücktreten, 
wie eine oflane. 
Es fragt sich, ob wir Kürze dos unmodifizierten 
weiterem Umfange annehmen dürfen, ob namentlich die neuerdings 
mehrfach behauptete Kürze eines durch Ton und Vorton entstandenen 
Zero aus der babylonischen Schreibung irgendwie hervorgelt, ob 
Abs فوذقم س‎ die e als kurz an- 
genommen worden könnten. Ich finde nichts, was für diese Bo- 
hauptung sprüche, möchte im Gegenteil zunächst auf den. Umstand 
hinweisen, dass die Tiberienser ker ihr offenes Sogol nicht ein- 
gesetzt haben, wie sie es in zibxb-thaten, dass mithin ein ent- 
schieden offener Vokal vorliegt, von welchem die Länge nur schwer 
trennbar ist. Und weiter, da wir den sogen. Vorton schwerlich 
(in dem Sinne wie Haupt- und Gegenton) ‚als exspiratorische Kraft 
werden annehmen dürfen, so wäre in den’ Vortonfällen, also 2. B. 
in ,ككلم‎ die Schreibung durch das unmodifizierte —“" höchst be- 
fremälich und gegen alle Analogie, wenn dieses (unbetonte) © eine 
Kürze wire. Und was endlich speciell das durch den Hauptton in 
der Ultima entstandene e betrifit, so wird durch die beim rück- 
weichenden Acvent anftrotenden Erscheinungen nahegelagt, hier 
Längen. anzunehmen. 


























‚och in 
























‚Praetorius, Über d. babylon. Vokalisationssystem بل‎ Hebräischen. 189 


Von den beiden Modifzierungen, — und =, kommt die erst 
nur ganz vereinzelt vor. Ich kenne nur F5£N7 Jos. 49, 8, DiERt 
Hos. 10, 10, a5$R7 Zach. 7, 14, alles 1. Pers. sing. Imperf. Qal und 
Nifel, also Formen, die für gewöhnlich in der babylonischen Vokali- 
sation ل‎ nach x haben sollten. Vielleicht sollte in den angeführten 
drei Pormen ein besonderer Einfluss der Zischlaute auf die Aus- 
sprache 7 festgelegt werden. Dass es sich in allen drei Füllen 
um unbetonte Kürzen handelt, ist selbstvorständlich. 

Die andere Modifizierung, رت‎ ist dagegen ungemein hiufigen 
Vorkommens. Sie findet sich zuniichst, wie —-, in geschlossener 
und gleichzeitig unbetonter Silbe und bekundet’ hier deutlich be- 
wussten etymologischen Zusammenhang mit ,ل‎ indem sie vor- 
wiegend du gesetzt wird, wo dus gleiche, Wort auch mit -”. vor- 
handen ist, wo sich also die Form mit —- sofort als Abzweigung 
oder Ableitung von der Form mit <- zu erkennen giebt. Beispiele: 
Säsährh .وول‎ 51,2 = nohhirm, فتاه‎ Je. 51, 12 = npunmp, 
PS Tor. 81,28 — ربووج؟‎ 865 Hi. 80, 1, Jen. 8, 5 = nein, 
5497 Jon. 8, 6 = ممه روود‎ Jer. 15, 15 = رجووه‎ "Air Hi. 86, 8 
= "og, 3م‎ Hag. 1,2 = "nz. Ausserhalb eines erkennbaren ety- 
mologischen Zusummenhanges mit “- x. B. 55 Jar. 52,27 == bam, 
FÜR Hab. 2,1. 

Ausserdem findet sich -*- aber noch in einer Stellung, in der 
nicht vorkommt, nämlich in offener, gutturalisch anlautender 

Ibe; z. B. #ذندثم‎ Hi. 86, روطم‎ "nik Hag. 2, 2 = “an, 
Aakhäft oiröRt En, 40,2 = mern Dimby u.a m. Durch das 
Hinzutreten dieser Fülle ergiebt sich der eigentliche Sinn des bai 
gofügten untergesetzten Schwastriches beim شل‎ mit noch weit 
grösseren Schüirfo als beim نت‎ Nicht eine bestimmte Art von 
Silben sollte rein thoorotisch bezeichnet werden, auch nicht otwwa 
eine bestimmto Quantität des Vokals, sondern lediglich sollte ein 
grosser Mangel an Schallfülle praktisch, gekennzeichnet werden. 
Allerdings wird thatsichlich auch das “- immer عدم‎ kurz sein 
können. / 

Und wie das “- aus einem bestimmten Grunde eine besondere 
Qualität der Vokulftrbung ausgeprägt hat, so aus dem gleichen 
Grunde auch —. Es ist das (kurze) offene e, &. Die Tiberienser 
haben dafür, soviel ich sche, beständig Segol eingesetzt. Aber ich 
gehe noch weiter: Dieses babylonische <- ist selbst bereits das tibe- 
tiensische Sogol, auch der Form nach; die Tiberienser verringerten 
nur noch den untergesetzten Schwastrich zum Punkt. Damit ver- 
lor dieses Vokalzeichen jede Spur seiner Zusammengesetztheit und 
seinen ursprünglichen Beschränkung auf“ bestimmte Fälle. Ent- 
sprechend nahmen: die Tiborionser das Zeichen auf als offenes e, & 
schlechthin, sowohl als Kürze wie als Länge, und wendeten es an, 






























5 


190 Prastoriu, Über d. babylon. Vokallatinssyelen d. Hebräischen. 





wo ihnen dieser offene Laut vorzuliegen schien, weit über das 
Gebiet der ursprünglichen Anwendung hinaus. Diese Entwickelung 
des selbständigen Sogol ist die hervorspringende Eigentiimlichkeit 
des tiberiensischen Vokalisationssystems. In erster Linie hat dns 
nunmehr ausgiebig angewendete Sogol nach verschiedenen Rich“ 
tungen hin zersotzend auf das den Tiberiensern vorliegende alte 
hab. Vokalistionseystem eingewirkt; ohne die Entwickelung des Sogol 
würde dus tiberiensische System seinen babylonischen Ursprung wahr- 
scheinlich weit deutlicher verraten, als es thatsichlich der Fall ist, 





Im Zusammenhange mit den übrigen Ähnlichkeiten. betrachtet, 
will es möglich eischeinen, duss das babylonische Zeichen für 
0, رك‎ aus dem syrischen & entstanden sei, so dass also der untere 
Pakt des —- eigentlich die syrische mater leotionis wire. Welche 
Erwügungen stattgefunden, als die Tiberienser diesen Doppelpunkt 
in ihr einfaches —- umsotzten, können wir schwerlich sicher wissen. 
Jedenfalls genügte im Tiberiensischen ein Punkt oben, während im 
Babylonischen durch einen Punkt oben das # bezeichnet wurde. 

Dieses Zeichen kommt nur in unmodifisierter Gestalt vor. Bs 
steht, ganz unabbingig vom Ancentö, bei natürlichen Längen, wie 
,تكاس‎ mt, STR us. w. Hier liegt sicher der geschlossene, 
lange Vokal vor. Ausserdem steht ل‎ für das im Tone entstandene 
0, dessen Kürze neuerdings behauptet worden ist; ب‎ B. LEBS, رتك‎ 
‘4 u.a m. Ich halte jene Behauptung für ebensowenig wahr- 
scheinlich, wie dio analoge in Botref? des —- (8. 188 a. 0, und zwar 
im Hinblick darauf, dass auch hier niemals das Zeichen für den 
entsprechenden offenen Vokal eingetreten ist. 

Aus dem Fehlen der Modifziorungen des ل‎ ist nicht otwa mu 
schliessen, dnss die babylonische Überlieferung den o-Laut mit 
mangelnder Schallfülle nicht gekannt habe. Obwohl es aus etymo- 
logischen Rücksichten husserst nahe gelegen hitte, — zu modifi- 
zieren, so lag es aus lautlichen Gründen, doch noch näher, statt 
dessen das Zeichen für den offenen Laut & zu modifizieren. "Don 
die geschlossene Länge nimmt bei der Kürzung in der Rogel den 
offenen Klang an. Hütten die Babylonior bereits ein Zeichen für 
& (&egol) schlechthin gehabt, so zweifle Sch nicht,. dass sio auch 
‘von —- keine Modiflzierungen gebildet, sondern statt dessen das 
& (Segel) modifiziert haben würden, 














Das Zeichen für das offene © (&), —-, stammt sicher nicht aus 
der sprischen Schrift her. Ich glaubo, dass sich auch ein Grand 
erkennen lässt, weshalb hier eine Entlchnung unthunlich war: 
Nicht etwa weil das syrische =“, im Osten wenigstens, wie @ klang 
(das hätte sich bei der Entlehnung wohl ignorieren lassen), sondern 
weil es ein anderes, der sprischen Schrift entlehntes Zeichen سك‎ mit. 


‚Praetorius, Über d. babylon. Vokalisationssystem d, Hebräischen. 191 


ganz anderem Lautwert gab; und diese beiden zusammen zu ge- 
brauchen, war unmöglich. So denke ich denn, kam man auf den 
Einfall, von der einheimischen mater lectionis x das Vokalzeichen 
= abzuktirzen. — Die Tiberienser nahmen das Zeichen als be 
'herüber. 0 

Weder hier noch anderswo glaube ich eine Spur der griechischen 
Vokalzeichen der Syrer erkennen zu müssen, wie es Margoliouth 
thut (Proe. Soc. Bibl. Archneol. vol. XV, 1898, .هدم‎ 164 #). Der 
Anfang des babylonischen Vokalisationssystems mag daher, wenigstens 
in Rücksicht hierauf, immer vor 700 p. Chr. angesetzt werden. 

Falls die obigen Ausführungen über die Entstehung di 
das Richtige getroffen haben sollten, so würde in ihnen zugleich 
ein Beweis dafür enthalten sein, dass das superlineare System der 
südorabischen Juden ein spütöre Vereinfachung des komplizierten 
Systems ist. Denn د‎ die südarabischen Juden haben das بست‎ 
obwohl ihr System jenes -“- nicht kennt — nicht mehr kennt. 

kommt unmodifiziert vor und auch mit den gewöhnlichen‏ كت 
beiden Modifizierungen verschen. In unmodifizierter Gestalt findet‏ 
es sich zunlichst überall da, wo ans Gründen der Etymologie‏ 
natürliche Länge zu erwarten ist,‏ 

* tonung, 2 B. nei, nik, MEBF, müs in beiden Bilben, شقفكد‎ 
قمام‎ Jer. 29, 28, قمة‎ Ex. 26,12 (B). Dass hier wirklich Längen 
durch كت‎ bezeichnet worden, wird nicht bezweifelt werden. Aber 
ich glaube, dass das unmodifizierte = auch als Kürze vorkommt, 
ünd zwar in denselben beiden einander nahverwandten Fällen, wo 
auch das unmodifizierte ie Kürze bezeichnet; vgl. 8. 188 a. A. 
Beispiele für beide Fülle: o5$b Hi. 86, 9, S#R Hab. 3,7, vu 
مل‎ 34, 3; 5558 Hab. 8, 2; nicht gutturalisch 385 Hos. 18, 14. 
Also pötöldm u. s. w. Diese Formen sind mehrfach verkannt und 
sogar beanstandet worden, indem man von der irrigen Ansicht aus- 
ging, dass gewisse babylonische Vokalzeichen chne Modifzierung 
lediglich zum Ausdruck von Längen bestimmt seien, während 
in Wirklichkeit doch nur einen hohen Grad von Lautgewicht 
anzeigen. 

In weiterem Umfange aber glaube ich nicht, dass das un- 
modifizierte als Kürze vorkommt. Und zwar im Vorton aus 
denselben Gründen nicht, wie حك‎ (welche Gründe beim — ‚giniger- 
mäassen noch durch die Erwägung verstärkt werden, dass - auch 
bei Nichtgutturalen in offener Silbe für die unbetonte Kürze vor- 
kommt). Sodann im Hauptton, abgesehen von anderen Gründen, 
deshalb nicht, weil beim —- die beim rückweichenden Accent in 
Betracht kommenden Verhältnisse mit besonderer Deutlichkeit zu 
Gunsten der Länge zeug. 

Bei den beiden Modifizierungen des ist eine hervortretende 
Verschiedenheit der Vokelqualität nicht erkennbar. Im übrigen 



































192 Praetorius, Über d. babylon. Vokalisationssystem بك‎ Hebräischen, 
steht I, wie ‚ in unbetonter geschürfter Silbe, z. B. كوك‎ 
Hab. 2, 85 —- dagegen steht, wie رت‎ in unbetonter geschlossener 
Silbe, z. B. #دذم‎ Hi. 86, 4, -%5, und in offener Silbe nach Gut- 
turalen. Aber hie und da auch nach anderen Konsonanten; so oft 
كلدم‎ , Dash, كتلاه‎ Em 44, 13; SEA Jer. 8, 22. — Dass os 
sich auch hier überall um Kürzen handelt, ist klar. 








Nur einmal ist das Prinzip der Übersetzung der Vokalzeichen 
in den Potersburger Propheten noch nicht zum Duichbruch ge- 
kommen, mämlich beim Ausdruck des 4. Hierzu setzt man der 
mater lectionis 7 einen Punkt iunen hinein, also z.B. manp. Aber 
man kann auch hier die Verlegenheit erkennen, in der sich die 
babylonischen Punktatoren befunden, als sie die Vokalzeichen der 
Syrer auf hebrlisches Gebiet verpflanzten: Ohne undeutlich zu 
worden, &. h. ohne eine Verwochselung mit dem Zeichen لل‎ nahe- 
zulegen, konnte man syrisches 9 nicht superlinear verwenden. So 


bildeto man denn 1, der Weise der betreffenden syrischen Vokal- 
bezeichnung ungofilir entsprechend, 

Aber indem hier der Punkt an die mater lectionis gefesselt 
war, machte sich (anders als im Syrischen) die Unmöglichkeit bo- 
merkbar, den Vokal in den zahlreichen Füllen auszudrlieken, wo or 
nicht durch eine mater lectionis angedeutet war. Dieser Mangel 
Arkngte dazu, ein neues, frei anwendbares Vokalzeichen zu ersinnen. 
Dor Gedanke war wohl schr naheliogend, dafür > selbst zu ge- 
brauchen. Und so wurde denn aus 7 das superlineare Vokalzeichen 
— abgekürzt, goradeso wie — aus 8. 

In dor ültesten, aus dem Jahre 916 .د‎ Chr. stammenden Peters- 
burger Propheten-Handschrift ist dieses superlineare ,سك‎ soviel ich 
sche, noch ausschliesslich auf diejenigen Falle beschrinkt, wo die 
mater lootionis nicht vorhanden ist; ich entsinne mich nicht, eine 
Schreibung wie «ثمة‎ gefunden zu he Dagegen bietet die 
Handschrift Tschufutkale 8°, deren Alter meines Wissens zwar 
unbekannt, die aber doch um Jahrhunderte jünger sein dürfte, hin- 
sichtlich dor Anwendung des superlinearon —- ein ganz anderes 
Bild: Das Prinzip der Übersetzung der Vokalzeichen war jetzt 
auch beim u fast völlig durehgedrungen und hatto von dem alten 
3 nur geringe Rosto übrig gelassen. Man sche Hi. 86, 1—11: 
رمسم‎ Amis, Hisst, ركماقد ,#متقط‎ Höher, ,أقدطط‎ MWST, 
gegenüber von uisnas, "755°}! Ebenso ist es in dem vereinfachten 
Bystem der südarabischen Juden. 

An dem übergesetzten لك‎ konnten auch die beiden Modifi- 
zierungen gebildet werden, was bei ؟‎ schwer möglich gopesen wire 
(wozu freilich aber auch nur in ganz seltenen Fällen, wie مكنم‎ 
Er. 16, 4, Veranlassung vorgelegen hätte). Das unmodifizierte لل‎ 





























Praetorius, Über 4. babylon. Vokalisationssystem بك‎ Eiebräischen. 193 





steht also dem د‎ als Länge völlig gleich, vgl. ar‘ Jer. 21, 6, 
Jes. 83, 24. Fälle wie märh Ex. 16, 4, Fön Jes. 54, 11 sind wie 
uhöön u. s. w. (8. 185) zu beurteilen. — Die beiden Modifizierungen 
werden angewendet, wie gewöhnlich; also تاجردت‎ Js. 84, 1, var 
Jes. 38, 55ER .وول‎ 34, 3, beachtenswert MoKE pass. In offener 
gutturalisch anlautender Silbe kommt nicht vor. Unterschiede 
in der Qualität sind nicht erkennbar. — 

Selbstverständlich konnten die Tiberienser den Thatbestand nur 
مق‎ herübernehmen, wie er in den babylonischen Handschriften ihrer 
Zeit vorlag. Und nun wird es deutlich, dass die Petersburgen 
Propheten-Handschrift das u noch so ausdrückt, wie es die baby- 
lonischen Handschriften bereits 200—800 Jahre zuvor ausgedrückt 
haben werden. Das wird durch die Thatsache erhärtet, dass auch 
dio Tiberienser die mater lectionis ausschliesslich mit dem Innen- 
punkt verschen, »; dass sio nicht otwa مسد‎ schreiben, was der Weise 
der jüngeren babylonischen Handschrifteh entsprechen würde. Denn 
das tiberiensischen ne ist weiter nichts, als kursive Umgestaltung 
des superlinenren - oder +. Welches von beiden Zeichen zu 
Grunde liegt, ist nicht klar zu orkennen; ich vermute dus latztere. 
Die Tiberienser brauchten ein frei anwendbares w-Zeichen so gut 
wie die Babylonier, und da entlehnten sie denn von letzteren (ver- 
mutlich) dns رش‎ es zu — nbktrzend, geradeso wie sie + in ب‎ 
abktirzten. Und wie sie — schlechthin als ä aufnahmen, so nahmen 
sie auch —, unbeschränkt als نه‎ hertiber, d. h. als kurzes wie langes. 
Nur der عملم‎ lectionis blieb —— form, entsprechend dem haby- 
lonischen Vorbilde. 3 

















Da die Neigung, oder der Grundsatz vorhanden war, die Yokal- 
zeichen den Konsonanten überzusetzen, war das syrische Zeichen 
für & — für die Bobylonier nicht zu gebrauchen, Denn wenn aus 
— etwa سل‎ gebildet worden wäre, wäre es mit dem Vokalzeic 
für م‎ musammengefallen, was unmöglich anging. So bildeten die 
Babylonier denn dafür Aus Zeichen —, wie es nach seiner Gestalt 
namentlich in den Petersburger Propheten scheint, eine Abkürzung 
von >"), Die Tiborienser mahmen dieses Zeichen in der weiteren 
Kürzung — herüber. Voraussichtlich fanden ‚sie diese Kürzung 
noch nicht in den ihnen vorliegenden babylonischen Handschriften 
vor, sondern bildeten dieselbe allmählich selbst. Amch in süd- 
arabischen Handschriften hat sich das —- zu einem wagerechten 
Strich vereinfacht, der nur mit einem kleinen, of& kaum erkenn- 
baren Pünktchen an der oberen Seite versehen ist. 

Wenn es richtig ist, dass das — ‚vom > ausgegangen, so möchte 
es auf den ersten Blick scheinen, als könne — nur den Lantwert 











1) Ich orsche nachträglich ans ZDMG. Bd. 49, 16 Anm. 1, dass schon 
مايه‎ so genrteilt, 





194 Prastorius, Über d. babylon. Vokalisationssystem مك‎ Hebrüischen. 


» haben, Au der Aussprache des semitischen > ein ره‎ ich möchte 
sagen, inlüriert. TIndes scheint sich doch unabweislich zu ergeben, 
Quss auch die Babylonier das —- hier und da mit einer schwücheren 
oder stürkeren Neigung nach & hin gesprochen haben, wie denn dio 
Tiberionser für babyl. =- vielfach ihr entschiedenes Sagol eingesetzt 
haben. Hütten die Babylonier ihr —- beständig wie a gesprochen, 
so würden bei Segolatformen wie 555 (= 79%) doch wohl üher- 
haupt nur Pausalformen wie "SE (= *7535) haben entstehen können. 
Bas ist abor hier m. W. keine Abweichung von dem bekannt, was 
uns dio Tiberienser überliefert haben: die genannten Formen lauten 
auch in Pausa jh (= Ta), also لقا‎ was doch nur auf Grund 
einer Kontextaussprache wie miöläk denkbar erscheint. Ich meine 
wir worden die Aussprache des babylonischen —-, mindestens un- 
gefihr, aus der beriensischen Überlieferung erkennen dürfen. Diego 
war nach Erfindung des Sogol in der Lage, ihr vom babylon. لت‎ 
herrührendes Zeichen Patach anf den einen der beiden in — ver- 
einten Lautworte boschränken zu können, wihrend Sogol da eintrat, 
wo — mit dom andern Loutwerte gesprochen wurde. 

Neben, dem unmodifzierten - findet sich nur die eino Modi- 
faierung رك‎ wie zu ermarien in unbetonter geschlirlar Silbe, 2. 
ab, Finfs u.a m. Hinsichtlich der an ist das System 
anfllenfermise von سمو‎ sonst so beständig betretenden Wege 
abgewichen: Es hat — nicht gebildet, vielmehr ماقمل‎ aus- 
Arücklich ein ganz anderes Zeichen, رس‎ eingesetzt, Dieses erhält 

6 Modllzierung, en ist un sich chen dem. fehlenden 
gleich. War der qualitative Unterschied des durch —- ausgedrüickten 
Lantos yon — und — so erheblich, dass man glaubte ein gunz 
anderes Zeichen dafür gebrauchen zu müssen, oder glaubten die 
babylonischen Vorpflanzer der syrischen Vokalpunkte etwa, das noch 
nicht, vorwendote syrische ب‎ nicht auslassen zu dürfen ? 

Denn dass in dem bühyl. ل‎ das syrische — wiederkehrt, 
möchte ich kann bezweifeln. Es steht auch woiter fast, dass ل‎ 
en Lautwort mindestens haben kann, der dem des syrischen 
Zeichens ungeführ entspricht. و8‎ z. B. in dem sehr häufigen ,ذل"‎ 
39%, wo durch die Schreibung mit “- in entsprechenden Formen 
anderer Verba (wie 38%) die Aussprache des Zeichens hinreichend 
festgelegt erscheint, ganz abgeschen von dor tiberiensischen Wieder- 
‚gabe durch Sogol. "Ferner wird wohl Niemand darun zweifeln, dass. 
dus in der zweiten Silbe von Sogolatformen wie Fb, Eih (= 
33, توق‎ rogelmissig auftrotende —- obenflls einen Laubwert wie 
&, 4 haben muss. 

Schwerlich aber wird -- diesen Lautwert durchgehends haben. 
Wenn auch Segolatformen wie ws“ 55د ,10,22 سول‎ Jes. 59, 21 
Aurchweg — in der zweiten Silbe haben, so wird man hier kaum 



































‚Praetorius, Über d. babylon, Vokalisationssystem d. Hebräischen. 195 


an einen Lautwert wie % & denken können. Hßinfih Am. 2, 18 
wird man nicht @Atzkäm sprechen wollen. “Wenn weiter Formen 
wie AbEP bei Verlegung der Accentstelle N5L$T geschrieben werden, 





wenn ردت‎ 55 bei Makkefierung sich in +73, ذذ‎ umgestalten, so wird 
man Bedenken tragen, ein und, derselben Form einen so starken 
Wechsel der Aussprache zuzumuten. Wenn angesichts des tiberien- 
sischen bsepm, babylonisches ضوف‎ als „Agpll* angesetzt werden. 
sollte, so würde man bei diesem erheblichen Unterschied in der 
Aussprache beider Schulen stutzen. 

Es scheint in der That wahrscheinlich, dass die babylonischen 
Punktatoren das syrische — als unnötigen Ballast ihres Schrift- 
systems mitschleppten und, um es unterzubringen, zu — in I 
dige Beziehung setzten. Indem dies geschah, musste —- auch 
beiden in — vereinten Lautwerte annehmen. — 

Wir erwarten, dass das unmodifizierte —, gleich siihtlichen 
anderen unmodifizierten Vokalzeichen, als Länge vorkommt, gleich- 
viel wie sein Verbültnis zur Stellung des Aocontes ist. Und in 
Ar, Ah, Ft, لشدقدت‎ ASS, FREE Jos. 49, 22 und ühnlichen 
Formen bezeichnet -- sicher Naturlängen, in unb&p, o55ro mög- 
licherweise Tonlängen (Rückw. Accent $ 166). Es sind das alles 
Fülle, in denen nach Ausweis der tiberiensischen Überlieferung die 
nach & geneigte Aussprache des — vorliegt. Aber überall hier 
wird die betreffende Sübe zugleich vom Hauptaccont getroffen. Und 
zufillig giebt وه‎ m. W. ausserdem nur noch” wenige, vereinzelte 
Wörter mit auslautendem unbetonten -, das sicher bez. möglicher- 
weise als Jang anzusehen wäre. Zunlichst Aas Pronomen F5S Hab. 
2,6, Er. 11,2, wo im Auslaut sicher eigentlich eine unbetonte 
Länge. Weit häufiger aber als SFR schreibt man dadurch 
andeutend, dass die auslautende Silbe dennoch. geringste Schallfülle 
haben , also unbetont und zugleich kurs sein soll. Und ebenso 
schreibt man شيرع‎ Jos. 2,7, Nah. 2,10; 8,8.9, قا‎ Em 2, 10, 
wäh Jes. 85, 7, NA pass., wo man tiber die eigentliche Quantität 
des unbetonten Auslauts wohl nicht ganz so bestimmt urteilen kann. 

In zahllosen Fallen bezeichnet das unmedifizierte — dio 
tonte Kürze, und zwar sowohl da, wo nach Ausweis der tib 
Überlieferung die geneigte Aussprache des Vokulzeichens vorl 
wie in كنات‎ (Rückw. Accent $ 16a), als namentlich da, wo die 
‚Tiberienser ihr Patach eingesetzt haben. Für welchen letzteren Fall 
Beispiele anzuführen unndtig ist). 

Das unmodifizirte “ findet sich ferner, wie # und u, ausser- 
halb des Hauptaccentes da, wo eigentlich ein vordoppelter Konsonant, 
























































1) Ich möchte dio Prago aufwerfen, ob nicht hio und da هله‎ 4, — als 
2 (weder U noch &) aufsufasen sein solto? Ich denke dabei an einige pausale 
Patsch und namentlich an TER) — YIRI u. Anl, 








196 Praetorius, Über d. babylon. Vokalisationssystem d. Hebräischen. 


folgen sollte, die Verdoppelung aber geschwunden ist; so "Sins 
Hi. 86, 10 (tib. Spmab), DfrS Jes. 49, 18, Jer. 21, 7, 54fi Jen. 21, 7, 
mas Ob. 18 (ib. mayb); Sahräfn وول‎ 12,1. Sogar ri, obwohl 
hier Aurch dns Schwinden der Verdoppelung eine fast geschlossene 
Sübo entstanden ist. In der Regel aber wirkt in Fallen wie der 
letztere die alte Verdoppelung nicht mehr nach, und man erkennt 
der nunmehr (fast) geschlossenen Silbe die möglichst geringe Schall- 
fülle zu (vgl. 8. 185 gegen Ende). ’ Daher z. B. ı£# Jer. 89, 11, 
MÄR} Jer. 97,21; 38,10, 137% Jar. 88, 8; 89, 5, 5% Hab. 9, 
6, مكلام‎ Hab. 8,19, نول شتصوتذه‎ 40, 11.12; 41, 8, oiWpäh Ter- 
38, 16, "ups نول‎ 21,7; 29, 25. 

Das unmodifizierte -" steht endlich, wie — und رك‎ in offener, 
von einem starken Nebenaccent getroffener Silbe in den beiden 
einander nahe verwandten Füllen, die oben 8. 188 und’191 bo- 
sprochen; also z. B. NEN Jar. 28, 28, FH Jor. 9, 8, ت#فاقت‎ der. 
9,1, G5S5$% Jar. 21, 14 u. u m. — 

= steht da, wo die durch den unteren Schwastrich modifizierten 
Vokalzeichen stehen, also zunächst in geschlossener unbetonter Bilbe, 
2 B. määh Ob.4, أ ,يكم‎ Hi. 88,2, DiSRbh Jos. 18,2 u. 0. 
m. n.; sodann in offener’ unbetonter Silbe, dio ziemlich ausschliens- 
lich mur bei silbonanlautendem Guttural möglich sein wird, 
راد‎ ar, دقر طقنم‎ Er 11, 5. — Über musinutonde Kürzen 
5. oben 8. 195. 











197 


Lexikalische Studien. 
Fortetzung.) 


Von 
Friedrich Schwally. 


1. 


Ich stelle hier eine Anzahl von Lehnwörtern zusammen, die 
* bei. Fraenkel fehlen. Selbstverständliche Entlehnungen, die auch 


gewiss Andere erkannt haben, sind m,” „Sesselt = Los, 
,ددر‎ Kai „Docht* = كان ,مهدج‎ 


sonst! = رطم‎ br ninterior pars dom = RL, — 
شعبذة‎ „Zauberei, z. B. Fihrist 3, شعبك زد‎ „Zauberer Tabari 
1.1796, ı ماه شعودة)‎ Da „ana im literarischen Syrisch nur in 
der Bedeutung „unterworfen* nachzuweisen ist, so wird der m 
bische Gobrauch des Wortes aus der Vulgürsprache stammen’). — 


dl „Leiter“ = رجات‎ das ausser dem Hebrlischen nur noch im 
jüdischen Aramtisch vorkommt. Assyrische Herkunft des Wortes 
ist schr wahrscheinlich. — Die Wurzel سرس‎ enthllt nur Deri- 
vato von سريس‎ „Kastratt. Dieses Wort muss dem ayr. Jana 
entlchnt sein, dessen assyrisches Vorbild noeh nicht sicher nach- 
gewiesen ist, س‎ Bei der Annahme, dass سبيل‎ „Weg“ echt arabisch 
ist (1 8. Nabigha V 18), scheint es mir auffallend zu sein, dass 
unter den verschiedenen Synonymen gerade dieses dem Aramlischen 
und Hebrüischen gleiche Wort für den religiösen Sprachgebrauch 
ausgesucht: ist. Ich kann mir diese Rrscheinung nur aus Entlehnung 
erklären. — Entlohnt ist auch „Leis „Brauch“ z. B..Qoran 5, 8: 
Tabari 1 1065, 1.9 ans jüd-aram. arm. Das Syrische kennt die 
betreffende Wurzel nicht. Im A. T. kommt das Wort nur einmal 























3) Die Nebenformen شعرذة‎ eis. Inssen sich aus dem Arsmlschen nicht 
erklisen und sind deshalb villicht als Angleichungen an die Wurzel عاق‎ 
60: معوث‎ „Amulot‘) zu verstehen. 

Ba, zur. 1 





198 ‚Schwally, Lesikälische Studien. 


(U Reg. 9, 0) vor in der Bodentung „Art und Weise zu führen. 
Die Grundbedeutung „Weg“, welche man in den nordsemitischen 
Sprachen erwarten sollte, ist nur im Arabischen erhalten, z. B. 
Nabigha XV 1. Tabari 12488, .ود‎ Ihn Hishäm 420,5. 525, 4.’ 618, 1. 
Känil 1808, .بد‎ Baihngi cod. Lugd. 14%, ı7, synonym „sis Kamil 
11178, + Während dns derselben Wurzel angehörende نهم‎ „Weg“ 
‚cht arabisch sein muss (a. B. Kamil IT 177, .مد‎ Hishäm 880, » v.u. 
1028, ,د‎ Abu Zuid 77, ı1), ist منهج‎ vielleicht auch in der Bedeutung 
„Weg“ entlehnt. Diese Entlehnung müsste aber dann schon in 
sehr alter Zeit orfolgt sein, als das Aramüische noch jene eigent- 
liche Bedeutung von srı= kannte. Übrigens ist, soweit ich das 
Material übersehe, die Zahl der mit prüfigirtem » gebildeten Sub- 
stantiva — die Partiripielbildungen der abgeleiteten Verbalstiime 
ausgenommen —, für welche Urverwandtschaft zu behaupten ist, 
relativ gering. 











2 

Unter den hebrlischen Wurzeln der Klasse هاه‎ 
deren Beziehungen zu anderen Dinlekten schr unsicher sind. Ich 
مهما‎ im Folgenden einige Kombinationen vor, in denen ich glaube, 
über meine Vorgünger hinausgekommen zu sein. 

Hebr. 13% „Postament, Fandament* ist nicht nur zu assyr. adattu 
zu stellen, sondern wahrscheinlich assyrischer Herkunft. — Ting 
„Herr“ ist weder von حجر‎ noch mx herzuleiten, seine Wurzel ge- 
hört vielmehr zu assyr. danänu „wichtig sein. Die hierbei zu 
‚konstatiorende Entsprechung, einer "Wurzel wo und einor anderen 
داع‎ scheint mir einen prinzipiellen Wert zu besitzen, da sie mit 
mehr oder weniger Wahrscheinlich noch für eine Reil inderer 
Beispiolo behauptet werden kann. So stelle ich 2m „lieben“ nicht 


m mas, sondern zu arab. عب‎ „wehen® (rom Winde). Eine nahe 
Analogio املا‎ vor in dem Verhältnis von عرى‎ „liehen® zu قراء‎ 











„Iaft*. — عرذ‎ „woggehen® hat nichts mit „je mı thun, sondern 
gehört cher zu J; ‚„ausgleiten“ (wenn nicht m J15). — Des- 
gleichen weist hobr. Ss „verwelken® nach ambisch ‚Na, dessen 
Grundbedentung in ملال‎ „Fieborhitze“, xLr „glühende Asche® (vgl. 
Hamäsa 276 v.1. IHishfm 801 +. :. Tarafı Muallag. 98. Urva ibn 
al Vard 22, «. Kamil 11 884, v4), noch deutlich zu erkennen ist. — 
Da hebr. Yrax kein syrisches Ägüivalent hat, so ist nicht genau zu 
sagen, ob im Arabischen eine Wurzel mit > oder yo oder yo 
entsprechen muss. Dem Sinne nach 1iesse es sich nicht schwer 





mit 5x zusammenbringen. — ex „aufhören® durf man vielleicht 
zu assyr. pasäsu „vertilgen® stellen. 











‚Schwally, Lexikalische Studien, 199 


Arab. „OS heisst „bereuen“, „05 „Zechgenosse*. Die Deri- 
vate der Wurzel gehen in diesen beiden Bedentungen ohne Rest 


auf. Die einzige Ausnahme ist „A in der von den Original- 
Lexika behaupteten Bedeutung „Spur*, Ich kenne daflır nur einen 
Beleg Aghani 1155, ,عد‎ und der ist nicht einmal über joden Zweifel 
erhaben. Schon die arabischen Philologen haben die Schwierigkeit, 
dio jene beiden disparaten Bedeutungen in einer Wurzel nebei 
einander bereiten, deutlich empfunden und sind so auf die Aus- 
kunft geraten, نادم‎ aus يحمن شرب الشراب‎ zu erklären. Darauf 
ist natürlich gar nichts zu geben. Da andererseits kein Grund vor- 
handen ist, irgendwelche Entlohnung anzunehmen, noch eine Spaltung 
der Wurzel zu behaupten, so muss der Versuch gemacht warden, 
ie beiden Bedeutungen aus einander, abzuleiten oder auf ei 
einsame dritte zurückzufüihren. Und zwar hat sich die hist 
Spruchvorgleichung die Frage vorzulegen, ob es im arabischen 
Hoidentume eine Institution gegeben hat, bei der Reue und Zechen 
in irgend einer Weise verbunden sind. Bine derartige Einrichtung 
hat es m. E.in der That gegeben, nünlich das Loichenmahl, تحيم‎ 
war nach meiner Vormutung wsprünglich der Name für die Teil- 
‚nehmer an einem solchen Gelage. Dabei lasse ich dahingestellt, welches 
&io eigentliche Bedeutung ist, die diesem Gebrauche von „a5 zu 
Grunde liegt. Indessen glaube ich im stande zu sein, die Wahr- 
scheinlichkeit meiner Kombination durch eine gute Analogie zu 
stützen. Im Hebrüischen heisst يوه‎ „trösten‘, und amaman دده‎ 
Becher, welcher beim Leichenmahl für den Toten aus- 
in wurde (Jer. 16, 0). am (Niphal) aber bedeutet „bereuen“, 


قطر .4 

Die Bedeutungen, welche in den arabischen Wörterbüchern 
unter der Wurzel „Las aufgezühlt werden, Tassen sich in vier Gruppen 
teilen 1. قطر‎ ‘„spaltent; 2. قطر‎ „Fustenbrechen® und seine Derivate; 
3. فطير‎ „ungesäuort* und seine Derivate; 4. ‚as „schaffen“ 

1. In der Bedeutung „spalten® ist die Grundbedeutung der 
Wurzel zu erblicken, was nicht nur durch das Assyrische bestätigt 
wird, sondern auch Aurch hebr. or وود‎ und mDe I Kin. 6, uf, 
dus doch wahrscheinlich „Knospo® heisst. Über die hierher ge- 
hörenden arabischen Bedeutungen der Wurzel kann nicht gut ein 
Zweifel möglich sein. Von ganz nahe Liegendem zu schweigen, 
hebe ich besonders hervor قطر‎ „melken® als denominiert von ‚Li: 

1 1 


























20 Schally, Lezikalische Studien. 
„dio aus den Eutern durchbrechende (tropfende) Milch“, قطير‎ 
„voreilig*, = B. Gähig Bajän 1 157, 0 vw, und تغاطير وسمئ‎ 
Hufat’o Divan od. Goldziher Nr. 78, ره‎ nach dem Scholion = أول‎ 


Doch geben die Lexika (Täg al ‘Ars,‏ .نبتد ما تفطر عن وسمم 
an, das sie von einer‏ تقطرر Lisän al Arab) als Singular much‏ 
.قى صفلا ابل weg‏ الى تبت بلك ableiten‏ تقطر Wurzel‏ 

Die Bedeutungsgruppen Nr. %—4 können natürlich alle von 
der Grundbedeutung abgeleitet werden und gehen sicher in letzter 
Linie auf diese zurück, Es fragt sich aber doch, ob diese abstrakten 
Beziehungen dem Verlaufe der arabischen Sprachentwickelung auch 
wirklich entsprechen. 

2. Die Ableitung von ‚as ‚Rastenbrechen*ishnicht ohne Schwiorig« 
keit, da die Sprache andere Wurzeln besitzt, deren Gebrauch für 
‚jene Bedeutung anscheinend viel näher gelegen hätte, 2. 8. نقصض‎ . 
„Die Fasten entlassen® kann aber أقطر‎ nicht heissen, da die Bo- 
deutung „weggehen, sich entfernen® nur jm Hebrlischen und Ara- 
inllischen "entwickelt ist, Nun ist os ja nicht nötig, dnss alle 
Nominalbedeutungen noch im Vorbum lebendig sind, aber diese 
Forderung sollte doch bei einem Worte erfüllt sein, das’ wahrschein- 
lich erst islamischen Ursprungs ist. Um die Wahl gerade dieses 
Ausdruckes zu erklären, glaube ich auf das syrische حار «عهمن]‎ 
vorweisen zu dünfen, aber nicht im Sinne des jüdischen Mazzot- 
festes, sondern des christlichen Passah, z. B. Joh. Ephes, p. 28, #. 
Zwar konnt die Kirche kein eigentlichen Test des Fastenbrochens, 
aber thatsichlich bedeutate Ostern den Anfang des normalen Lebens- 
‚genusses nach den grossen Quadragesimalfasten. Diese Beziehung 
würde noch einleuchtender sein, wonn dio Ramndhanfasten wirklich 
eino Nachahmung jener christlichen Fasten wiren. 

3. فطير‎ sungosinert“ (z.B. Hufaf'a Nr. 18, » Scholion) ent- 
spricht aram. [ä&. Wenn diese Bedeutung aus der anderen 
„sich entfernen“ abgeleitet wäre, so müsste das arabische Wort 
Sntlehnt sein. Vgl. oben. Da هؤير[‎ aber wahrscheinlich eigentlich 
„eben Aurchgebrochen, frisch“ auch „ungegerbt“ heisst, so ist in 
ser Beziehung nur auf die Möglichkeit der Entlehnung 
za schliessen. Gegen eine Urverwandtschaft sprechen in der 
That gewichtige Gründe. Das arabische Wort wird nämlich genau 
wie das aramlische nicht nur vom Teige, sondern auch vom un- 
gemischten, d. h. nicht mit Hücksel oder Stroh versetzten Lehme 
gebraucht. Ausserdem ist das Wort für den entgegengesetzten 
Begrifl, خمير‎ „gesäuert*, schon lüngst von 8. Fraenkel (Fremd- 
wörter 8.38 £) nach dem Vorgange Guidis als Lehnwort aus dem 


























| 
| 


‚Schwally, Lexikalische Studien, 201 


Aramäischen erkannt. Deshalb wird man auch فطير‎ „gesäuert* 
für entlehnt halten müssen. 

4 قطر‎ „ereare* gehört theoretisch ziemlich nahe zu „spalten, 
durchbrechen, beginnen“. Indessen haben schon die alten arabischen 
Philologen an dieser Bedeutung Anstoss genommen. Dies geht; aus 
‚einer Überlieferung hervor, die nach dem übereinstimmenden Texte 
von Zamachshari I 446 zu Sure 8, ,عد‎ Beidhawi bei Häschiat al 
Shihab IV 87 margo, Gauhari, Lisfn له‎ ‘Arab, Tag al ‘Ards so 
lautet: اعرابهان #ختتصمان‎ db > ما عرفت ما فاطر السسماوات والارض‎ 
إفى بثر فقال احديها انا فطرتها اى ابتدعاتها‎ Wenn wir nun weiter 
die Beobachtung machen, dass unter allen semitischen Sprachen die 
Bedeutung „orcare, formare“ allein im Äthiopischen, und zwar sehr 
stark, ausgebildet ist, und wenn wir uns weiter daran erinnern, 
dass aus Abessynien eine ganze Reihe von Wörtern für religiöse 


Begriffe oder kultische Gegenstände nach Arabien importiert worden 
ist, so wird die Entlehnung von قطر‎ „create“ keinen Augenblick 





zweifelhaft sein. Das synonyme يرا‎ ist aus dem Norden ein- 
gewandert, wihrend خلقف‎ ccht arabisch ist. ٠. 

80 hat sich von den vier Bedeutungsgruppen der Wurzel ‚ts 
nur eine einzige als original-arabisch erwiesen, wihrend die ärei 


ünderen auf Entlehnung aus dem Aramllischen bezw. Athiopischen 
beruhen. 


Aus dem Rahmen der angegebenen Bodeutungsgruppen füllt 
mur فطارى‎ „Schwamm“ heraus. Das ist das syrische هؤؤفج[‎ . 
Über dessen Etymologie wage ich nichts zu sagen. 








202 


Miscellen, 
(Portotzung zu Bd, 82, 8. 618) 
Von 


0, Böhtlingk. 


16. 
BV. 5,74, 4 


st 9 ارود‎ ١ وج ع‎ Aalen a 
قجاموي د‎ ١ مي مجه‎ u 


ist von vorschiedenen Gelehrten übersetzt und besprochen worden, 
zuletzt und am Ausführlichsten von Th. Baunack in Kuhns Zeit- 
schrift, Bd. 86, 8. 245 .ويا‎ Ich godenke nicht die verschiedenen 
Auffassungen hier vorzuführen, sondern beschrünke mich, bevor ich 
meine Übersetzung vorlege, auf einige allgemeine Bemerkungen. 
Das dreimal sich wiederholende Wort WIR muss, du as sich 
hier offenbar um ein Wortspiel handelt, meines Erachtens stats eino 
andere Bedeutung haben; also kann der Vocativ WIR nicht wie 
der Aconsativ WTA, wie Baunack annimmt, den Soma bezeichnen. 
وق‎ erscheint mir überhaupt sohr gewagt, die durch 1959: unter- 
brochenen Worte dere — ad 372033138 die Asvin 
sprechen zu Inssen und zu übersetzen: üleende für den Fülle 
spender (Opferer)! Lass dich von ihm greifen. WITT هله‎ Adjektiv 
wird wohl le haben, vollauf mit Ge ran Voll. 
8 WERT NV. 8, 61, 6 würde ich mit reich an Rossen wieder- 
geben. Der Soma wird seinen Namen wohl vom Saftreichtum ex- 
halten haben. Der Vocativ 1> wird, da mit 559: die Asvin 
angerodet. worden, am Natrlichsten auf dio ASvin zu bezichen sein, 
wie schon Sayapa annimmt. Ob 1> als Anomnlie beizubehalten 
‚oder mit Grassmann in UT zu ündem ist, mag einem Zweifel 
unterliegen; ich für meinen Teil wäre geneigt mich für Grassmanns. 
Konjektur zu entscheiden. Die ASvin können als Besitzer vieler 
Güter recht wohl von einem Dichter als WITT angerufen werden. 








Böhtlingk, Misoellen, 203 


Nach Säyaga sollen sie nach Paura, dem angeblichen Dichter unserer 
Hymne, benannt worden sein, da sie dadurch, dass sie von ihm 
gepriesen werden, in ein nalıes Verhältnis zu ihm treten. Eine 
sonderbare Erklärung, zu der auch die Auffüssung Shyapas von 
TOR als Wolke stimmt, die auch nach dem: Dichter benannt sein 
soll, weil dieser dadurch, dass er die Advin um Ragen angeht, 
zum Regen in ein nahes Verhältnis tritt‘). Schliesslich ist 5> 
(ÜTTM) hier und an einer andern Stelle Nomen proprium eines 
Mannes. 

Sehen’ wir uns die Strophe genausr an, so ergiebt sich so- 
gleich, dass die orste Hälfte von einer den Asvin zugeschriebenen 
That berichtet; aber auch die zweite Hälfte verräth bei niherer 
Betrachtung eine einheitliche Erglazung zur vorangehenden Hilfte, 
Der Dativ verkündet, wozu die That der Asvin erfolgt, oder was‘ 
durch sie erreicht wird. WX dass, damit ist zwar überflüssig, 
lüsst sich aber als fulerum des enklitischen KM rechtfertigen. 
6805 kann als Gleichnis nur zum unmittelbur Vorangehenden 
in Beziehung gebracht werden; daraus folgt, dass TR, wie auch 
sonst, als anaphorischer, hier auf WYTA zu bezichender Accusätiv 
zu füssen ist. Nun fragt sich aber, wovon dieser Acc. abhingig 
ist. Ich wage die kühne Vermutung, PAAR sei als eine Art 
von Infinitiv mit aktiver Bedeutung zu erklären. Pür dieso Auf- 
fussung spricht seine Stellung unmittelbar nach einem Accusativ, 
vor Allern aber 295, das nur von ihm abhängig gedacht werden 
kann. Einen gleichgebildeten Genossen, der für oder gogen mich 
auftreten könnte, hat YAMAATET leider nicht. Ist dieses vielleicht 
eine gowagte, nicht ganz gelungene Bildung unseres Dichters, die 
keinen Anklang gefunden hat? Eine zum allgemeinen Sprach- 
‚gebrauch gowordene ähnliche Verirrung des Sprachgefühls ist im 
Lateinischen die Konstruktion des sogenannten Gerundium mit einem 
Acensativ, als wenn dieser ein richtiges Ohjekt darstellte. Das 
Gerundium ist ja nichts Anderes als ein Casus obliguus des im- 
personalen Gerundivum, hat also wie dieses von Haus aus passive 
Bedeutung. Im Sanskrit wird das entsprechende Participium ne- 
cessitatis imporsonale, das ich Nomen passionis zu benennen gewagt 
habe, nicht mit dem Acousativ, sondern mit dem Genitiv konstruiert, 
der hier, strong genommen, kein objektiver, sondern ein suhjektiver 
Genitiv 'ist; es ist mein’ sogenanntes Nomen pationtis. Diesen 
Genitiv glaube ich auch im Lateinischen erkannt zu haben. Wenn 
es in oiner mir vorliegenden Schulgrammatik heisst: „Zu den 
Genitiven der persönlichen Pronominn mei, fl, sui, mostri, vestri 
tritt das Gerundivum in derselben Endung ohne Rücksicht 



























1) Mit dieser Dontung von Säyayas Worten stimmt Jetzt auch Baunack 
2 





204 Böhtlingk, Miszelen, 


anf Numerus und @onus, z. B. nostri, veotri, tul videndi est 
opia“, so ist nach meinem Sprachgefühl vidends nicht Gerundivamn, 
sondern Gerandiüm, mein Nomen passionis, nd der Genitiv des 
Pronomens mein Nomen patientis. Dass schon die Römer früh. 
zeitig dus Gefühl für diese Konstruktion einbüssten und sie als 
Kongruenzverhültnis empfunden, beweist wohl der Umstand, dass 
sio auf den Genitiv des Gerundium beschriinkt blieb. Vgl. meinen 
Artikel „Über den impersonalen Gebrauch der Participin necess. 
im Sanskrit* in BA. 42 dieser Zeitschrift, 8. 966 fgg. und BRSGW. 
Bd. 49, 8. 184 unten und 8. 185. Karl Brugmann, dem ich 
ine Korrekttr dieses Artikels ausandte, schreibt mir, dass or meiner 
Ansicht in Betreff von nostrd u. s. w. videndi est copia nicht bei- 
pfichte, hd dnss auch die nicht seltenen Ausdrücke wie exemplorum 
eligendi potestas (Cicero) wohl nicht zu meinen Gunsten sprächen, 
du sio auf eine natürlichere Weise gedeutet werden könnten. Die 
ausführlichen Auseinandersetzungen des Freundes, deren Gewicht, 
ich mioht verkenme, hier mitzuteilen würde zu viel Raum in An- 
spruch nehmen. 

Bei meiner Auffassung von RV. 5, 74, 4 gestaltet sich die 
Strophe zu einem sprachlich korrekten und leicht hinfliessenden 
Sutze, Meine Übersetzung lautet: Ihr treidt Ja, 0 Asvin, im 
Watser schwimmenden Soma dem Paura eu, dämib er sich dessen 
wie eines Löwen in der Wall bemüchtige. Aus dem Vergleich 
mit einem Löwen in der Falle ersicht man, dass die Asrin mit, 
List verfahren, um dem Paurs fremden oder horrenlosen Soma 
zuführen, 

Ich glaube, wie os sich von selbst versteht, der Wahrheit 

١ näher gekommen zu ‚sein als meine Vorglinger, ob ich nbor das 
Matel endgiig glöh hab, it eine andere Prag, Bannacks 
Artikel habo ich Manches zu verdanken. 














205 


Zur Exegese und Kritik der rituellen Sütras’), 
. Von 
W. Caland. 


XVII. Zum Kausikasütra. 


Der genaue Inhalt des ebenso schwierigen wie wichtigen Kausika- 
sütra wird sich erst nach jahrelanger Aeissiger Beschäftigung mit. 
Üesem und den vorwandten Texten gonüigend bemeistern lassen. Zu 
einer Übersetzung braucht es noch vieler, schr vieler Vorarbeiten, 
Über dns Heiratsrituell, welches von Hans-Weber (Ind. Stud. V), 
über die einzelnen rituellen Abschnitte, die von Bloomfield (Sner 
Books of tho Enst, vol. XLIL, passim) und über das Bestattungs- 
vitnell, wolches von mir behandelt worden, ist noch bei weitem 
dus letzte Wort nicht gesagt. Auch nicht über Bloomflelds Aus- 
gabe des Kausikasütra. y 

Allerorst ist os in hohem Grade auffallend, dass bei der Fost- 
stellung des Toxtes dio Haug’sche Handschrift (Nr. 9, 
44), dio doch allgemein zugänglich ist, gar nicht benutzt worden 
ist, ja sogar mit keinem einzigen Worte ihrer gedacht wird. Die 
einfachste Erkliirung davon ist, dass Bloomfeld sie nicht gekannt 
hat, sonst hätte eine Erwähnung in der Einleitung, auch nur der 
Vollständigkeit halber, nicht fehlen dürfen. Ich habe nur die ersten 
Kandikäs und die beiden Adhyäyas über Viräha und Pitrmedho 
'vorglichen und obschon ich nicht glaube, dass eine Benutzung dieser 
Handschrift anf die Gestaltung des Textes grossen Einftuss gehabt, 
haben würde, enthält sie doch manches beachtenswerte. Bo liest. 
&,B unsere Handschrit 1, 16: dakrinäpratgak; 4 18: jyokpmas; 
20, 5: pürusam; 76, 27: supatnyam; 79, 39: 8 % (bie); 
81,20 Saghonyamı, bi, 38 Brand, 4,9. km an; 
86, 8: yalhäparu; 88, 29: manobhütamupäkvayanlti. 

Der Text wird in der Haugischen Handschrift so wie in den 
übrigen Handschriften (Introduction to the Kauf. sü. p. XI) un- 
getrennt und durchlaufend, also in Sandhiform gegeben. Die 
Trennung der Sütros beruht also, die ersten Adhyayas vielleicht‘ 
ausgenommen, wo Därilas Bhäsya von einiger Hülfe war, bloss auf 


























2) Vol. diese Zeitschrift: LIT, 425. 








206 Culand, Zur Exegese und Kritik der rümellen Sitras. 


der subjektiven Ansicht des Herausgebers. Dass nun die Sütrns an 
‚mancher Stelle entschieden falsch getrennt sind, davon habe ich 
schen einige Beispiele gegeben und werde unten noch mehrere 
nachweisen. 

Die Exogese auch nur eines einzigen Kapitels aus diesem Werke 
soll also der schürfsten Kritik die Hand reichen. Dann wird sich 
öfters herausstellen, dass Bloomfield bei dem vielen Guten, das er 
uns geboten, auch’ manchmal den Sinn des überlieferten Textes 
nicht begriffen hat: seine Emendationen, die der Mehrzahl nach 
vichtig sein dürften, stellen leider auch hie und da an Stelle der 
richtig überlieferten und begreiflichen Losart, Unbegreifliches in 
den Text. 

Meinen früher gemachten Tmendationen und exogetischen Be- 
merkungen (WZKM. 1111, 8. 307-70, Altind. Ahneneult; die 
Altind, Todten- und Bostatbungsgebräuche, pass) füge ich jetzt die 
folgenden hinzu. 

1. In 80, 80 = 80, 41 ist die Rede vom Agnihoten, das nach 
einem Todesfall im Hause eines eben verstorbenen Ähitägni und 
später auf der Kremationsstätte darzubringen ist, vgl. Todten- und 
Bas. Gebr, Nr. 110 Bloomfeld ir „with Aonbtfl emendaion ؛‎ 
grinan hyal nidhanäbhir juhuyat, dus biesse: „Zur Be- 

altung seines Ein- und Aushauchs soll er mit den Nidhanäs Spenden 
ين‎ Mir it ap vlg unbagreflic, zu schweigen davn, 
dus nidhana- sonst immer مله‎ Neutrum ist. Die Hndschriften 
aber bieten 'otwas ganz anderes, nl. ATUTATATTERRNFÄ RETTET 
WAT. Mit einer leichten Änderung, die eigentlich kaum eine 
Änderung zu nennen ist, lese ich: ATATITATTaRRIfTURTeETT- 
FATAL. Fine wiederholte Kollation der Handschriften würde wahr- 
scheinlich auch diese Lesart un den Tag bringen. Wann alle 
Handschriften an zwei verschiedenen Stellen dasselbe bieten, ist 
‚jede Emondation mehr als „doubtful*. Also: pranapanav avaru- 
dhyomnidhanadhir Juhuyal, Nach meiner Vermutung bedeutat 
dus: der Adhvaryu’soll, nachdem er Ein- und Aushauch zurück- 
gehalten hat, die Spenden darbringen mit den zugehörigen Reas, 
an deren Schluss jedesmal die Silbe om anzuhlingen ist. Die Vedh- 
verse sind also genau so zu sprechen wie bei jenem Opfer an den 
Todesgott Yama von Bhäradväja-Hiranyakesin (Pi. Su. IT, 6, 8. 52, 
2.248) vörgeschricben ist. omnidhana- ist; ein Kompositum wie 
00 16 لش‎ em. ‚XI, 12, 1, hier von den Sümans). 
Zum Fenin. (sc. zgDhif), vgl. Kans. sü. 4, 11: evahantablah?). 

















1) Ville hit Biomed hr das Richtige nicht gechen, weil er ich 
A Sandhlrogl den om nicht vergogeniärigt hat, Die Kigentämllchkelt 
Schein ihm rentgies Sera aufälender Kernen zu sin, ve. قلط‎ l, 8, 10 
Nana, 8.50 Na 1, Bnhr Aa. 15 ler au en, Tr aa 
goman mayy astu puslon Mür Mucah ee. emendleren in mustam om. it 
ل‎ Madram op 5. D. wird Madrom Bir pi 0.9 1 2 Di. 





Caland, Zur Esageso und Rriti; der ritulln Sütras. 207 





2. Was soll in dem Sütra: pura vivahat samamsah pindapi- 
tryajnahı (84, 12) die Heirat? Dem Wortlaut nach bedeutet die 
Vorschrift: „vor der Heirat ist das Klössemanenopfer mit Fleisch 
durzubringen®. Die Lösung dieses kritisch-exegetischen Ratsels 
meine ich endlich gefunden zu haben. Ich schioke aber eine Be- 
merkung über die Würdigung eines von Bloomfield für seine Aus- 
‚gabe benutzten Kodex voraus. Über die von ihm mit Bü be- 
zeichnete Handschrift Uussert er sich in seiner Vorrede so: „The 
first Kandikäs are correoted; beyond that it is extremely faulty*. 
Es scheint mir dieses Urteil des Herausgebers etwas ungerecht zu 
sein. Wenigstens für den elften Adhyäya, den Pitymedha, mit dem 
ich mich eingehender beschäftigt habe, ergiebt eine Prüfung der 
mitgeteilten Varitas Leotionum, dass der textus reoeptus sehr oft 
auf Bü allein beruht. Hüufig findet man in den Fussnoten: „so 
‚Bü only*, und „so Bü* (zu 80, 11; 81, 19. 21. 22; 82, 18; 88, 15. 
23; 84, 1.6. 9,85, 26; 86, 15)'), wihrend auch übrigens die von 
Bü gebotenen Lesarten meistens mit, denen der besten anderen 
Handschriften übereinstimmen (r. B. 80, 28; 81, 1. 8: anurapam. 
30; 82, 86. 40; 88, 2. 12. 14; 85, 10 (bis). 19; 86, 2: car. 4. 16. 
30). Diese handschriftliche Autoritit scheint also eine nicht allzu 
niedrig anzuschlagende zu sein. Wie nun vom Herausgeber selber 
Ant Grund: dinser Handschrift ellein Nie und da der Tezt gutaltet 
worden ist, مه‎ dürfen auch wir die in Bü, von den anderen Hand- 
schriften. verschiedentlich, überlieferten Lesarten besonders bertick- 
sichtigen, zumal wenn dieso Lesart sich mit den ans anderen Quellen 
bekannten Thatsachen vereinigen lisst. So meine ich mun, dus 
wir an den folgenden Stellen die von Bil gebotene Lesart entweder 
als die einzig richtige anzuschen, oder für den Ausgangspunkt zur 
Feststellung der guten Lesart zu halten haben. 

An der schon angeführten Stollo (84, 12) losen nur zwei Hand- 
schriften vivahan; B bietet 585788715 Bü 1591817. Ohne Zweifel 
ist dus Richtige: 25851815. Wenn also an dem dem Neumonds- 
tage vorhergehenden Abend (Kand. .له‎ 83, 18 und 27) das dhuvana 
begangen und um Mitternacht und in der zweiten Hälfte der Nacht 
wiederholt worden ist (84, 11), soll ausnahmsweise (vgl. 87, 2) noch 
vor Tagesanbruch, wohl an derselben Stelle, wo das’ dhuvana 
stattgefunden hatte, der Pindapitryajfu begangen werden, bei welchem 
dem eben Verstorbenen zuerst zugleich mit seinem Vater und 
Grossvater der Kloss dnmgebracht wird. Dann erst, also in der 
Neumondsnacht geht man zur Schichtung des Smasäna über. 

3. Weitere sichere Emendationen bietet Bü zu 82, 12. In 
Kandikk 82 wird die Heimkehr der Verwandten nach der Krema- 
tion behandelt; bis zum Erscheinen der Sterne sollen sie im Freien 

1) So auch 16, 185 35,27 (vgl. &.B.E. NLIT, 8. 888); 47,54; 48,215 
49,617, 1; 110, 7. 














208 Culand, Zur Exegese und Kritik der rituellen Sütras. 


*ileiben (82, 11, vgl. Av. grhs. IV, 4, 10); dann heisst es: sam- 
yakılı samidha udhäyagrato Drahmajapati yasya traya etc. Zwar 
giebt das einen Sian, aber wenn verordnet wird, dass er später, 
machdem man dus Haus betreten hat, dämyakdr' adhupayati, so 
erweist sich das 82, 12 von Bü B überlieferte adaya statt adhaya 
als richtig. 

4. An und für sich sind auch die beim Safcayana erwähnten 
Vorschriften (82, 29-81) verständlich: „unit den Sprüchen ma to 
mano yat te angam sammelt er (die Gebeine) pädaweise (dus hiesse: 
bei jedem Viertelverse eins der Gebeine auftehmend); zuerst die 
Schüdellenochen; nachher schüttet er alles in einen Krug*. Ich 
frage aber erstens: woru das überflüssige تيمم‎ und zweitens: wie 
lässt sich die Lesart von Bü: pattalı stalt pacchal orkliren, die 
auch Aurch die Antyastipaddhati bezeugt ist und hier mit pädatah 
gleichgestellt wird?” Alles kommt in die schönste Ordnung, wenn 
محر‎ auch hier die Lesart von BU aufnimmt und die Sutras etwas 
anders abteilt: ma de mano yat te aigam it sameinoti | 29 | pattah 
prathamam. dirgakapalanı“padent | 80 | kalade ja usw. 
Also aush von den Kannakita werden, wie von den Zurelkyaniyıs 
nd den Mädhyandinas die Knochen der Füsse zuerst, die des 
Kopfes nachher zusammengelesen, vgl. die altind, Todtan- und Be- 
staktungsgebräuche 8. 104. 

5. In 86, 17 fohlt ein Vorbum: zu welcher Handlung sollen 
denn die Anselhst erwähnten Mantras gesprochen worden? Statt 
ultarato gner aber liest Bil upatisthante, Dass wir alles Recht 
haben dios für dio richtige Lesart au halten, beweist Kodaya, 
den Passus in folgender Weise umschreibt: etaih pasenz 02 
upatigthante karta gotrinas co. 

Weniger sicher aber entschieden heachtenswort scheinen mir 
dio folgenden Lesarten yon Bü: 

6. 80,18 dantyudakena. statt; Santyudakodakena, Dass dus 
Santyudakam che weiteres zur sakralen Toilette benutzt. wird, 
zeigt 82, 18. 

7. 81, 2 ist wahrscheinlich adhapya statt adhäya richtig. 

8. 81, 21 ist allein in Bü der sogenannte doppelte Sandhi ver- 
inieden. Die Handschrift ist: Jaghanata Aghnamlah statt Jaghana- 
täghnamtah. 

9. 82,2 Avapazi statt ävapate. Was soll hier das Medium? 

10. 82, 22 ist vielleicht Bis adahane vapi statt capt richtig. 
Im Fouer (zu Hause, sü, 21) oder an der Kremationsstätte oder auch 
auf dom Rücken einer gaur anyavats. bringt er den Sthälnpäka dar. 

11. Vielleicht ist auch 84, 15 adhi nistisfhant‘ mit Bü statt 
ablatigfhanti zu lesen, vgl. auch die Lesart der anderen Hand- 
schriften, wo sich das s von nis noch findet, 

12. Unter vielen andern Rütseln giebt uns Bloomflelds Ausgabe 
des Kaufikasütra auch dieses zu lösen, wie ein Atharvavedin seine 
Opferschnur zu gleicher Zeit auf der rechten und anf der linken 

















Caland, Zur Erogese und Kritik der rituellen Sütras. 209 


Schulter zu tragen im Stande geırsen sin mag; 87,20 heist es: 
مله‎ yajtopaviti piryupaviii barhir grhitva; 87, 30: atah püry- 
مره‎ yajkopaviki... ulmukam ...nirasyati; 88, 6: مله‎ yaplio- 
paviti piryupavitt darvyoddharati und zuletzt 88, 29: atah pitryu- 
’Paviti yajropaviti ٠. . mana upahvayati. Schen wir aber einmal 
die handschriftliche Überlieferung nach, so ergiebt, sich, dnss an 
zwei Stellen (87, 30 und 88, 29) der Text von Bloomfield „omendod* 
worden ist und dass die Handschriften ausnahmslos ninayedlatah bzw. 
‚poräyapayatyatahı haben. Behült man ferner im Auge, dass in 
den Handschriften, so weit ich habo schen und schliessen können, 
keine Sütrateilung’ überliefert ist, so ergiebt sich als die hand- 
schriftlich überlieferte Lesart der beiden anderen Stellen: tad upa- 
samahrtyato (87, 25.26) und jato (88, 6.7). Das Un- 
bogreifliche wird nun mit einem Male begreiflich. Man hat nämlich 
zu lesen, 2. B. 87, 26: tad upasamährtya; to yajiopavitt; püryu 
paviti barkir grhitwa u. s. w. d.h. „Bis du (2 atahı) ist er opfer- 
inässig behängt. Mit der Opferschnur über der rechten Schulter 
grei is u. يه‎ w.* Vorher (87. 14) war ja verordnet 
yajtopaviti daksinäptrvam u. s. w. Diese Vorschrift für die 
Tracht der Opferschnur gilt also für alle Handlungen, beschrieben 
in 87, 7 bis 25; von 87, 25 bis 29 ist der Verrichter präcinatzin, 
von da bis 88, 6 wiederum yafopavitin, von da bis 88, 28 “مم‎ 
eimzwitin und von 88, 28 bis zum Schluss yayfopavitin. 

18. Falsch getrennt scheinen mir Sütras 82 und 38 der 80. Kan- 
,كلتق‎ die Bloomfield so liest: uttisfhety utthapayati | 81 | pra 
yavasveti trih samhapayati yavatkıtvas cotthüpayati | 82 | evamı 
eva kudim jaghane nibadhya | 88 |. Gehört nicht vielmehr evam 
eva noch zu Sütra 82? Die Stelle bedeutet dann: „Mit dem Sprach 
‚stehe auf‘ lüsst er ihn aufstehen (d. h. heischt or’den Todten nuf- 
heben); mit dem Spruch: ‚eile fort‘ lässt er ihn dreimal sich auf 
die Wege machen und obenso (evamı eva, also mit denselben Mantras) 
so oft er ihn aufstehn lässt,‘ 

14. Für dio 84, 14. 15 enthaltenen Vorschriften, deren Bedeutung 
mir lange Zeit verborgen geblieben, glaubo ich endlich einen Inter- 
protationsvorschlag machen zu können. Nur der Sinn der ersten 
rei Wörter entgeht mir. Die gemeinten Vorschriften besagen, dass 

io Smasänas horrichten soll immer „hinter den früher ge- 
imnchten und zwar mehr nach vorne die für die ülteren Verstorbenen, 
mehr nach hinten die für die jüngeren, in stdistlicher Richtung, 
während man die Reihe sich verfolgen (sich schliessen) Mast in 
noräwestlicher Richtung“. Es hat also in alter Zeit eine Art 
Familionfriedhöfe gegeben. 

15. In 85, 11 bildet sauyand einen Satz für sich, ganz ebenso 
47,4. Das Wort giebt an, dass man bei der Konstruktion eines 
$matäna die linke Seite zukehren soll, die linke Hand gebrauchen, 
präcindvitin sein soll u. s. W. 

6. Die beiden Sütras 89, 14. 15: abhud data ity agnim pratya- 





























210 Caland, Zur Exegese und Kritik der rituellen Sütras. 


nayati | 14 | yadi sarvah pranitah syad daksinagmau to etad 
alätanel | 15 Sind wohl cher so zu trennen: abhud düta رين‎ agnin 
pratjänayati yadı sarvah pranitah syat | 14.| daksinägnau ممه د‎ 
ول‎ | 18, Die letztere Vorschrift ist eine allgemeine, für den 
Ähitägni geltende, im Gegensatz zum Anähitägni, der gräye "gnau 
zu opfern hat )8. 16, 2. 1.: gpAye 'py anähitägneh 

17. Weder mit Bloomfelds Lesart: vndhüyasya dasam catu- 
spathe daksinair abhitigthat! (77, 4) noch mit Haas’ Übersetzung: 
, . مد‎ tritt er nach Süden zu auf einen Kreuzweg auf den Zipfel 
des Brautkleides“ (Ind. Stud. V, 393) kann ich mich einverstanden 
erklären. Auch hier hat nur die geschmühte Handschrift Bü das 
einzig Richtige: daksinair abhitiyflanti, d. h.: mit dem rechten 
‚Füsse versuchen sie (nl. das Gefolge dos Brautpnares) auf den Zipfel 
zu treten*. Zu daksinarl ist padöhih zu orgänzen, ebenso pädena 
au dakgipena prakrämati (50, 1). Über den Gebrauch des rechten 
Fusses vgl. man Verslagen en modederlingen der Kon. Akademie 
van Wetensch. IV® recks, “ك1‎ dl. 280, 81. 

18. Unbefriedigend ist Hans’ Übersetzung von 78, 12. 18 (Ind. 
Stud. V, 887). Ich begreife die Stelle so: „auf den Ast (offenbar 
ist bier derselbe Ast gemeint, an welchen nach 75,19 der Krug 
mit dom geweihten Wasser gehlingt wurde) legt ein anderer ein 
Joch und hült es in südlicher Richtung. An dem rechten Trage“ 
balken des Joches (und zwar) in dus linke Loch (des rechten Trago- 
bulkens) verknüpft or mit einem Grushalm ein Stick Gold?) und 
nachdem er dus Gold auf ihro Stirne befestigt hat (d.h. nachdem 
er die Braut unter das Gold und damit unter das Loch des Joches 
gestellt -hat), Aüstort er den Vers: ‚heil sei dir. Mitten durch 
das Loch, begiosst er (sie). Er fasst dann den Wassorkrug unten 
und giosst ihn nördlich vom Fenor (wo ja das Wasser auf den Ast 
gehängt war, 75, 19) mit dem Spruch: ‚von Glied und Glied‘ aus“. 
Mit dieser Auffassung der Vorschriften” im Kaufikasütra stinnn 
die ändern Sütratexte überein, besonders Män. قطي‎ I, 10. 7, Ap. 
grhs. 4,8 und Kafl. grhs. 25: aparenägnim ano ralham vava- 
sthapya | yoge yoga ie yunakti .im itaram utlaram itaram| 
tüyaiım vimueya | مانا‎ rathasya .. u. s. w. .. süryavareasam it 
hirapyam nistarkyam baddiwädlyadhi mürdhani daksinasmin 
Yuyatartmany adbhir avakgülayalı Say te hiranyam ... u. w. 
١ tanva sam Srjasveh, 

19. Bei Gelegenheit des feierlichen Empfungs eines Gastes (ma- 
diuparka) werden ihm u. a. auch Sklaven und Diener geschenkt. 
Zu diesen soll der Gast sagen (92, 25): Dhiyanso Bhüyasma ye ca 
no bhüyasalı kürgtapı ca no 'nye bhüyanso Jüyankum. Die Worte 
‚enthalten keinen befriedigenden Sinn. Die Handschriften aber bieten: 
bhayamso bhüydsma ye cu no bhüyaso (;o alle Handschriften) 

1) Vgl. Das, Kar. und Ath. Paddh. zu dieser lo; natürlich ist 
pad Uhr Menyar danke me de N 









































Caland, Zur Exegese und Kritik der rinellen Sütras. 211 





kästapi ca... oder kanthüpi co; Bloomfeld schligt vor zu 
lesen: ye ca no bhnyänsah kästhäpi. Ich sche nicht. welchen 
Sinn man dieser „emendierten® Lesurt abgewinnen könnte. Über- 
haupt steht uns die Meta (kay/h2) hierbei im Wage. Es ist aber 
au vermuten, dass der kritische Apparat zu dieser Stelle fehlerhaft. 
ist und dass überall kärgfapi und kärsthäpi, mit r, gelesen wird 
(ie Haug’sche Handschrift wenigstens hat r); wie lisst sich sonst 
das von Bloomfleld stillschweigend in den Text aufgenommene r 
(kärgfapi) erklären? Ist aber wirklich das von den Handschriften 
gebotene ye ca no bhüyaso kürgfa verdorben? Die Worte bedeuten 
ja einfach: „mögen wir zunehmen, sowohl ihr, dio uns habet au- 
nehmen Iaseen (BRüyaso ’hargfa, qui nos phures feciti), ala die 
welche . .* u. به‎ w. In analoger Weise ist 92, 28 herstellen, 
nl. annada Dhüyasma ye ca no 'nnadan akärgta u. s. w. 

20. Auch 137, 36 bieten die Handschriften otwas anderes als das. 
vom Herausgeber aufgenommene barisäm mülanı chadayantotta- 
rasya vedisroneh, wo man einen sogenannten doppelten Sandhi 
anzunehmen hütte: chadayanta uftarasya. Man braucht aber nur 
richtig zu Yosen und folgender Sinn ergiebt sich: „(er treut عمل‎ 
Grts) die Wurzeln der Grüser bedeckend, von der nördlichen Altar- 
hüfte ab, im NO. abschliessend* : mülanı chädayann ottarasya (d.h. 
a uttarasya) vedisroneh. 

21. Mit Bloomfields Emendation zu 47, 46: vikaryil ist dem 
Sütra kein verständlicher Sinn abzugewinnen. Nach, meinem Dafür- 
halten ist die Bedeutung: „wostlich vom Fouer legt or in den Korb 
(s0. 45) Kleine Stitckchen Salz (und) dreimal achtzig glatte Kiosel: 
vikarnisarkaranam. Das Scholion zu der Stelle lose ich wie folgt 
vikarnisarkaranam ceti samartıyad | vigatakarnanam ca Sarka- 
ranam tisro "Sit kode 'vadhäya. 

22. Höchstwahrscheinlich ist svayapı aus Sütra 8 in Kund. 49 
zu Sütra 2 herüberzunchmen: asvatihir avapannah svayam (sc. 
adadhatı). 

23. Ganz fehlerhaft ist die Lesung des folgenden Passus (49, 948). 
idam aham yo ma difam antardesebhya üy apakramamiti| 9 | 
مده‎ abhistoa | 10 | 
napohanantvestanami sarvanı Khalu Jasvad bhntanı | 11 | 
brähmanad vajram udyacchamanae chankante u. s. w. 

Besonders abhigtvä, das nicht einmal ein Wort ist, macht 
Schwierigkeit. Auch Bloomflelds Konjektur evam anisfoa hilft uns 
nichts. Wir haben hier aber wieder einen Fall von. unrichtiger 
Satztrennung. Ich lese unter Berücksichtigung der handschriftlichen 
سي‎ 7 
تمده‎ abhisthänapohananivegtanznd | 10 
sarvani Ihalı dasıad Ohutani brahmanad. vajram - 
mimae u. s. w. Das heisst: „ebenso finden statt das Betreten, 
Wegschieben, Niederdrücken“. "Sütra 11 ist jetzt ohne weiteres 
deutlich. Also in den Sata 7—9 gemeinten Mantras soll apa- 

















212 Culand, Zur Bregese und Kritik der rituellen Sitras. 


kramamd ersetzt werden durch: abhitigfkumd, apohämd und nive- 

/ 

24. Für blosso Druckfehler zu halten sind wohl 35, 27 ardayan 
hate statt; chete, 57, 1 Sräddhaya statt sraddhayn, 76, 7 yoktrena 
statt yoktrona. AR 

25. In der Behandlung des Visarga hat sich Bloomfield, wie ich 
fürchte, einige Inkonsequenzen zu Schulden kommen lassen. Bine 
genaue Prüfung der handschtiflichon Überlioferung lehrt uns, dass 
in diesom Texte der Visarga konsequent weggelassen wird 
vor einer Verbindung von Sibilant und stimmlosem Verschlusslaut. 
Eine Ausnahme machen zwei Stellen: 46, 42 mantroktail (so auch 
ie Haug’sche Handschrift) sprsati, wo keine Var, Lect. mitgeteilt 
wird und 187, 80: palabhih staranam, wo vier Handschriften 
den Visarga haben; dio Haug’sche hat ihn nicht, Hier druckt 
Bloomfield ohne Visarga; konsequenter Weise hätte or ihn auch 
46, 42 woglassen können. Sonst wird der Visurga woggelassen, 
2. B. vor st (82, 8), vor str (22, 5, 61, 40), vor ath (11, 8), vor 
de (08,19: adbhi scotya; 38,17: addhi Scotayatı. An dieser 
letzten Stello schreibt der Horausgobor dennoch addhak) Weniger 
konsequent ist die Üborlioferung wenn es sich um dio Vorbindling 
eines anlautenden Sibilanten mit Nasıl oder Halbvokal handelt, So 
wird x. B. 89, 15 der Visargu vor ay in fünf Handschriften wo 
‚gelassen, 68, 6 wird or von allen Handschriften ausser Bil E wo; 

Insen; in beiden Füllen nimmt Bloomfield ihn in den Toxt auf; 
7,11 dagegen, wo alle Handschriften havisyabhakga syur bieten, 
halte er um konsequent zu sein auch -Dhakpah schreiben sollen. 
Für diseo Gohwunkung vgl. man Wackernagel, Altind. Gramm. 
LEBT, bc 




















XIX. Das Paläsablatt im Ritual. 


Don meisten europäischen Gelehrten scheint die eigentliche 
Bedeutung des im Ritual so oft vorkommenden madliyamapalasa 
‚noch immer verborgen zu sein. Hoas wenigstens übersetzt (Ind. 
Stud. V, 995) madlyamapalade: ‚auf einem in dessen Mitte sich 
befindenden Blatte*; Böhtlingk giebt für madAyamaparna die 
Bedeutung: „etwa: ein Bintt mittlerer Grösse“ (Wörterbuch in 
kürzerer Fassung V, 19); Hillebrandt gebrancht in seiner Rital- 
Littaratur das Wort unübersetzt; Bloomfleld endlich (Sacred Books 
of the Hast, XLIL, 557) übersotzt: „loaf of middling size", fügt 
aber hinzu: „uncertain‘. Doch ist gar nichts Unsicheres oder 
Geheimnisvolles bei dieser Sache. Gemeint ist einfach dns mittlere 
Bintt des drei an einem Stiele tragenden Paläsa, wie schon im 
Jahre 1852 Bpgeling dargethan (8. 8. 8. XII, 439, Anm. 2): zthe 
Huf, of the paläde (Daten frondoe) coat 'of dire ,هاما‎ — 
Icathery, above shining and pretty smooth, and below slightly hoary ; 
the contral one being cborate and م‎ Targa: ع‎ 














Caland, Zur Exegese und Kritik der rituellen Sütras. 213 


lateral ones“; auch Säyaya zu Taitt. 8, I,8,6 findet man ebenda 
eitiort, 

Das mittlere Paläsablatt finde ich an folgenden Stellen des 
Kauf, .هه‎ erwähnt: 21, 2. 48, 28. 77, 18. 86, 6. Ein merkwürdiger 
Gebrauch dieses Gegenstandes wird im Mäharagthya I, 7, 6 und 
Bhüradv&jagrhya 1, 23 überliefert; diesen Texten zufolge wird das 
Medbäjanana bei dem eben geborenen Kinde vermittelst eines 
mittleren Paläablattes verrichtet, das man zusamnienvollt und durch 
welches man dem Kinde gewisse Zauberformeln ins Ohr flüstert: 
madhyamapalasa samvestya tenasya daksinam karnam ajapati 
has twayı dadhamiti ü. s. w. (Phäradv.). Besonders im Traiyam- 
bakaritual findet man das Paläfablatt als Stellvertreter eines Opfer- 
1öffels. Während die Mädhyandinas bei dioser Gelegenheit nur das 
mittlere Blatt erlauben, darf man nach einigen Schulen des 
Schwarzen Yafuz auch eins’ der beiden onderen Blätter verwenden : 
‚madhyamenantamena va palasaparnena juhoti, Ap. srs. VIIL, 17, 
13, ebenso Hir. rs. V, 15; Bhär. cktarm. 80. 22: madhyame palasa 
upastiryantame va ...Juhoti‘). Das ültere Baudhäyanasütra da- 
gegen wulaubt mur dus’ Anssorste Blatt: anfame parne sarvepam 
traiyambakananı salyt sakrt samavadaya juhoti und etwas weit 
atraitad antamam parnam yam duesti lasya samcare pasünäm 
nyasyati ($es. V, 16), Im Brühmapa (T.Br. 1, 6. 10. 8) wird beides 
orlaubt: „mit, einem mittloren Paläsablatte opfart er; dus ist ja 

in Opferlöffel?); nun (heisst es) auch: nur mit dem am Ende 
befindlichen Blatte soll geopfert werden: am Ende ja (des Süka- 
medha-Tortialopfers) findet man sich mit Rudra ab*. Das Ritual 
der Mänayas erlaubt mur das mittlere Bintt: madhyamaparndna 
Juhoty; tdd dhy drakso hatdm aranyina juhoty; dranya ed 
'rudrdm nirdvadayate;, ydt pdtrena juhuydd, rudräm prajäso anv- 
dvanayet; tdsmäd üranydna مضل‎ (Maitr. 8. 1, 10. 20). Ich 
möchte auch in der Interpunktion eine leichte Änderung vorschlagen 
und lesen: قله‎ dhy drakgohatam; aranyena u. به‎ 7. d. h.: „mittelst 
eines mittleren Blattes (des Paläda) opfert or; denn dieses ist ein 
‘von den bösen Geistern nicht getroffenes; mit einom aus der Wildnis 
(dem Walde) herkömmlichen (Opforgerät) bringt or die Spende; in 
der Wildnis (im Walde) findet man sich ja mit dem Rudra ab; 
sollte er mit einem, Gefüss opfern, so würde er den Rudra hinter 
seinen Kindern horholen; deshalb opfert er mit einem aus der 
Wildnis (aus dem Waldo) herkömmlichen (Opfergerät)*. 

Der Grund der Vorschrift, dass im allgemeinen ein Mittel- 
nicht ein Seitenblatt zu gebrauchen ist, scheint mir ein doppelter 
zu sein: zuerst ein praktischer, weil ja das mittlere Blatt sich 
besser als Stellvertreter eines Opferlöffels verwenden liess; dann 














1) 80 vorbossere ich die Lesurt der Haugschen Handschrit: madhyame 
‚paläiam upästivämtame vü. 5 
©) Zu 9ه بده‎ ghy opt. 
Ba. Lin 1 





214 Caland, Zur Ecegese und Kritik: der rituellen Süras, 


aber auch ein mystischer, da man es vermied in rebus faustis 
etwas zu gebrauchen, das an „das Ende* (den Tod) erinnerte. Nach 
meinem Dafürhalten war nun سد‎ Rudradienste einst nur dus End- 
nicht das Mittelblatt des Paläsa in Gebrauch und hat nur Bandhäyana 
den ursprünglichen Sachverhalt ungetrübt bewahrt. Es war ja 
selbetredend, dass man sich mit dem unheilbringenden gefürchteten 
Gott Rudra nicht nur an derjenigen Lokalität „abfand*, die mit 
der Natur dieses Gottes in Einklang war, sondern auch dabei die- 
‚jenigen Gegenstiindo zu gebrauchen vormied, die man zu res faustae 
zu verwenden pflogte. Später aber haben sich Art und Wesen des 
Rudradienstes geändert, wie sich aus dem Ritual selbst nachweisen 
lüsst?). Man antiquierte nun auch den antamapaläsa, du es über- 
dies auch für den Verrichter selber schädigend erscheinen konnte, 
mit einem den Tod horbeilockenden oder auch nur an den Tod 
erinnernden Gegenstande zu opfern und ersetzte ihn durch den. 
gitekverbeissenden madhyamapalad. So wird such beim العام‎ 

n ca im Kaus, st. 48,28 und bei dem von Apastamba. 
(6. IX, 2. 6) erwihnten Präyadeitta ursprünglich nur das Seiten- 
blatt in Gebrauch gewesen sein. 








XX. Zu Hiranyakesins Grhyasutr. 


In dieser Zeitschrife 52, 81fg. hat Böhtlingk einige kritische 
Bemerkungen zu diesem Sütra mitgeteilt. Es seien mir ein paar 
Bemerkungen zu diesem Aufsatz gestattet. 

Dass Oldenberg Recht hatte, als er wsädya in I, 9, 19 عقا‎ 
[yalniyenotsadya mit „abreiben® übersetzte, geht aus den vı 
wandten Texten hervor, Ap. grhs. 12, 7: smäniyofsädita emätah 
(&.i. Ssaditah®). Den Instrumental hat auch Bhkradväja grhi. 
Fi 18 s.£.: snänlyena pratapya (so die Grantha-hs.; pratipya die 

ran. 
Für kümäyteyai T, 11, 4 vgl. man Gött. Gel. Anz. 1898, 8.954. 
ir. 1, 16,9 ist dahrddhatau in sakrdritau zu emendieren, 
vgl. Äp. grhs. 9, 8. 

Zu 1, 26, 7 fragt Böhtlingk: „Wie kommt Oldenberg dazu das 
ganz unbekannte sala durch „big vessel“ wiederzugeben ? Ist viel- 
leicht karte zu lesen?“ Mas Wort sata ist aber gar kein un- 
bekanntes Wort. In Baudhäyana kommt es sogar sehr oft vor, 
2. B. im Pitymedhasütra, $. d. Index. 

Zu 1,26, 14 bemerkt Böhtlingk: „sagraham kann schwerlich 
die von Oldenberg vermutete Bedentung haben; wir werden wohl 
eine Korruptel anzunehmen haben“. Ich frage aber, ob denn alles, 




















ter Kon. Akad, v, Wotensch., Afd, Letter- 





3) Verslagen cn Mededoallngen 
kunde, عل‎ Racks, Desl II, png. 818. 

%) Die Korruptel von 46 zu cch ist in don Handschriften häadg; in den 
Handschriften a, B. des Kaub, st. indot sie sich of. 








Caland, Zur Exegese und Kritik der ritwllen Sütras. 215 


was uns unbekannt ist, Korruptel sein muss. Und vollends die 
Bedeutung von sagraham war bekanit; über sie ist gehandelt in 
dieser Zeitschrift 51, 186. 

Hir. 11, 12, 10 hatte man nicht nyubjam pätram عمجا‎ ex- 
wartet, sondern nyudjya pätram, wie ich'schon früher zu lesen 
vorgeschlagen hatte. 

Dass kgamya (1, 18, 7 und 20, 9) verdorben ist, wird man 
Böhtlingk ohne Weiteres zugeben; die Richtigkeit seiner Korrektur 
uißramya dagegen, wird man vielleicht in Abrede stellen, besonders 
da Bhäradyäja bei der Behandlung desselben Stoffes das richtige 
hümyeta hat, Annehmbarer wlre also cher Kirstes Konjektur 
alkyamya, 

XXI. anvarabdhe, anvarabdhayam. 


Das in Hir. grhs. I, 19, 6 vorkommende samanvärabdhayam 
ist von Oldenberg (Sacr. Books of the E. XXX, 187) durch: „she 
(al. dio Braut) touches him* (nl. den Brüntigam) übersetzt. Darüber 
ussert sich Böhtlingk nun in seinem oben erwähnten Aufsatz in 
folgender Weise: „Der wunderlichen Erklärung von samanvära- 
bahayam., die der’ Komm. vorbringt, hat sich auch Oldenberg an- 

schlossen. Der Lok. ist in derselben Bedeutung wie samanvära- 

Äsv. gihs. 1,22, 18 aufzufassen, 4. i. als Pussivum*. Diese 
Bemerkung hat eine grosse Tragweite, denn sie trift natürlich auch 
alle anderen Stellen, wo (sam)anvzrabdhe und (sam)anvarabdhäyam 
gefanden und in aktiver Bedeutung aufgefasst werden. We laas 
(Ind. Stud. V) und Winternitz (das altindische Hochzeitsritnell) 
‚nehmen anvärabdhein passiver Bedeutung; die Wörterbücher erkennen 
dem Worte, d. h. dem Partizip im allgemeinen, sowohl die aktive 
wie die passive Bedeutung zu; Oldenberg nimmt überall, so weit 
ich gesehen habe, die aktive Bedeutung an. Nicht bloss aber ist 
es des Mätrdatta „wunderliche“ Erklärung, der er sich angeschlossen 
hat; er teilt seine Auffassung mit allen mir bekannten einheimischen 
Kommentatoren. Ich verweise z. B. auf Kauf. su. 7, 21, wo Därila 
zu anvürabdhäya bemerkt: anväradhatity anvärabdhah karayıta 
kartäri, Mit karayıtr bezeichnet Dürila den Yajamäna, mit kart 
den Priester; der Lokativ kartarı ist von anvärabdhah abhüngig. 
Das in Ap. grhs. 5, 2 vorkommende anvärabdhayam wird in der . 
Proyogacandrikä 8. 84 durch Zemya "nvrabdhah, von Haradıtta 
durch anvarabdhavatyam umschrieben. Der ausgezeichnete Kommen- 
tar des Bhavasrämin zum Baudhäyanasrautasätra umschreibt anva- 
vabdhe yajamame durch yajamanenänvarabdhah, ebenso Säyanı 
m Ait. "Br. VI 17,1 asmınn anvarabdhe durch upasprstauati. 
Diese Erklärung könnte nun zwar eine von späteren Scholiasten 
ersonmene sein. Ich meine aber, dass sich einige direkte Beweise 
bringen lassen, dass wir die von den Scholiasten vorgeschlagene in 
den meisten Fällen für richtige zu halten haben. Der zweite 
Äghära soll nach Baudh. ($rs. I, 15) und Bhär. (rs. II, 18) vom 

10° 

































216  Culand, Zur Eregese und Kritik der vituellen Sütras. 


Adlyaryu ausgegosen werden anvärabdhe yajamanc. Apastamba, 
der in seiner Beschreibung des Darsapürnamäsa (IT, 14, 1) diese 
Bestimmung nicht erwähnt, schreibt ängegen in dem vom Yajamnı 
handelnden Kapitel (IV, 9, 5) vor: srueyam anvarablya vay زه‎ 
aindrity anumantrayate, 0. h. „das Ausgiessen des srucya üyhära 
begleitet er (der Yajamäna), indem er (den Adhraryu) von hinten 
anfasst, mit dem Spruche väg as’ u. 5. w.* — Beim Nirvapayı 
vor der Ätithyasfi soll die Gattin den Adhvaryu’ von hinten an- 
fassen: painy anvärabhate TS. VI, 2, 1. 1 Baudh,, der srs. VI, 10 
‚dieses Brähmaya eitiert, drückt dasselbe wnmittelbar nach dieser 
Citation so aus: atkhyam nirvapaty anvärabdhayam patnyam; 
ebenso Bhäradväjn (Somasütra 1, 19) und Hiranyakesin (is. 
irvapati . . . anvürabdhäyum. Ebenso Kedavasvämin zu 
— Auch das Grliya des Hiruyakesin selber liefert 
uns, wie joh meine, einen Beweis, Aus einer Vergleichung der von 
Böhtlingk ins Auge gofussten Stelle: acäntasamanvarabdhayam 
parigiicati yatha purastät mit der hier gemeinten Stelle 1, 2, 6: 
acantah kumäva upavisyänvärabhate ergiebt sich, dass auch hier 
dus Partizip in aktiver Bedeutung zu nehmen ist. Ausserdem kommt 
mir, obschon von keiner Handschrift gestützt, dio folgendo Emen- 
Antion annehmbar vor: Acantayam anvärabdhäyäm. In der Ragel 
wird ja samanvärabhate nur gebraucht von mehreren Personen, 
dio der Reihe nach einander von hinten anfassen. Nur Advalk: 
yana scheint in Bezug auf diesen Sprachgebrauch eine Ausnahme 
zu machen. — Man vergleiche auch noch die Gobhilastelle (IT, 1, 
2): dalyinma محريام‎ daksinam, amsam ansarabähayah 
Juhot, mit. dem einfachen anvärabdhäyam der anderen Sutron 
(« B. Khnd. 1, 9, 8. Baudh. 1,6 u. به‎ w); dakinena pänina be- 
zieht ich hier ohne Zweifei auf dio Brauk; wäre ملل‎ Rechte den 
Brüutigums gemeint, so hätte or, was unerhörk wire, die Spande 
mit der Linken darzubringen. Der Sinn ist daher: „wihrend sie 
nit ihrer Rechten seine rechte Schulter von hinten berhrt*. 
Freilich ist die Sache hiermit noch nicht ganz sicher gestellt. 
Im Todtonritunl der zum Schwarzen Yajus gehörigen Schulen wird 
die ‚erste* Spende (vgl. dio altindischen Todten- und Bestattungs- 
‚gebräuche 8. 18) dargebracht anvärabdhe myte (Hir. pi. st. I, 1, 
8. 84 2. 8). Im Pitrmedhasära 8. 14 worden diese Worte durch 
‚pretanvarabdhal, im Prayogadarpaga 8, 9 durch pretenänu&rabdhe 
umschrieben; das vorzügliche Bhäsya des Gopälayajvan sagt zu 
dieser Stelle: ätmänam anvärabdhe, tasya dakyinam panim ätma- 
Samsparsamı kertvä. Danach brachte man den rechten Arm des 
Toten mit. dem opfernden Adhvaryu in Berührung. Nun lautet aber 
‚&ie Parallelstelle des Baudhäyann (pi. sü. I, 1, 8. 4, Z. 8): pretasya 
dalginam dahum anvarabhya; vgl. auch Gaut. pi. sü. ب‎ 27. 
Desgleichen findet man. statt des sonst üblichen anväraldhäyzm. 
und anvürabdhe der Braut bei der Hochzeit und des Vodaschülers. 
beim Upanayana, im Mänaragrhya I, 10, 8:und I, 22, 3: anvärabhya. 















































Caland, Zur Exegese und Kritik der rituellen Siüras. 217 


Ich wage es vorläufig also nicht diesen Punkt zu entscheiden, 
bin aber zufrieden gezeigt zu haben, dass Mätyäattas Rrklrung des 
Lokativs weder wunderlich noch von ihm allein vorgebracht, ist 
und dass er höchstwahrscheinlich an den meisten Stellen in aktiver 
Bedeutung steht, als Participium deponentis zu anuärahate. Für 
Oldenbergs und meine Auffassung spricht auch der Zweck des 
anvärambhana: man fasst ja den opfernden Priester, das zum Tode 
geführt wordende Opfertier an, um sich mystisch am Opfer zu 
beteiligen. 1 
XXI. Zum Kausikasütra. 


ine Durcharbeitung der wichtigsten Teile dieses merkwürdigsten 
aller rituellen Sütras giebt mir zu den folgenden Bemerkungen 
Anlass, 

1. En heisst 9, 1fg.: ambayo yant! dambhumayobkü hiranya- 
varpa nissalam ye aynayo brahma jajianam ity eka هما‎ eva 
mygärasüktanı | 1 | 

uttamam varjayiwapa nalı Vofucad agham ... . an brümo 
vanaspatin ii | 2 | 

لاسي مدا سات ا 

(ach dem Wortinut dieses Textes hütte man anzunehmen, dass 
der Verfasser des Sütrn als Mrgärasüktas die Lieder I, 4; I, 55 
1,65 1,33 detzteros von Bloomfleld in seinor Note ? anf’ Seite 28 
vorgessen); II, 14; 111, 21 und die Strophe IV, 1,1 bezeichnet. 
Unbegreiflich ist mir Bloomfiolds Verweisung auf das Potersburger 
Wörterbuch s. v. mpyärasäkta, wo ganz andere Lieder, nl. IV, 28 
bis 29 als Migärusüktas angegeben werden. Die Sache verhält 
sich aber ganz anders als man mach dem von Bloomfield auf- 
genommenen Texte meinen würde. Die Pratikas der Mygärasuktas 
werden nl. nicht im Kausika gegeben, wie Bloomfield gemeint 
hat. Das Richtige weist uns zweifellos auch hier (vgl. diese Zeit- 
schrift 58, 8.207) die vielgeschmähte Handschrift Bü. Die oben 
citiorten Sutras sind nl. in der folgeuden Weise herzustellen: 
ambayo yantı dambhumayobha. hiranyazerna nissalam yo 
anayo brahma jajhämam رزلا‎ ekota deva mygärasüktany uttamam. 
varjayitöpa nah dofucad chem... vonaspatin Wi 1 2 | 

Das. heisst: „(Die Lieder) 1, 4; يآ‎ 5: 1,6; 1, 88; I, 14; IIT, 
21; die Strophe IV, 1, 1; (das Lied) IV, 18; die Mrgürasüktas ohne 
dus letzte; (die Lieder) IV, 88; . . . und XI, 6°. 

Sutra 1 und 2 geben demnach die Atharvantexte, die bei 
der Zubereitung des Säntyudaka herzusagen sind. Die Mygüra- 
süktos, dio also im Kaufika nicht näher, angedeutet werden, sind 
nach den Schol.: IV, 28—80%1); beim Säntyndakakarapa kommen 
änvon jedoch nur IV, 28—29 zur Anwendung. Dass auch Därila 








1) Auch 78, IV, 7,10, die Mantras zur Mrgärostl enthaltend, giebt als 
ersten Mantra: agner manve (= AS. IV, 29, 1). 





218 Caland, Zur Eregese und Kritik der rituellen Sütras. 


unsem Text so gelesen hat, wio er von mir ist hergestellt, worden, 
beweist seine Bemerkung zu Sütra 1: ekägrahanam (das Wort ist 
‚ganz korrekt, das von Bloomfielä hinzugesetzte „!* hat keine Berech- 
gung) suktaprasaigat, d.h. „hier wird das Fenininum eka, nicht, 
das Neutrum ekam gebraucht, weil mit den andern Pratikas jedes- 
mal sükta, dus ganze Lied angedeutet wird, hier aber die Strophe 
wa devah). Auch sprachlich würe das von Bloomfield auf- 
genommene هما‎ eva mrgärasüktäni wnvichtig. Man hütte mit 
vollstem Rochte täny eva m. erwarten dürfen. Nur eines scheint 
meiner Emendation im Woge zu stehen, ml. dass von Bloomfield 
unter den VV. مارآ‎ nicht; Yadeoa erwähnt wird, mit 2 statt به‎ Ich 
weile aber nicht, dass eine wiederholte Prüfung des handschriftlichen 
Materials auch diese Lesart zu Tage frdemn würde. 

2. Zu 9,4. Im Texte müssen auf unerklärliche Weise zwei 
Prattkas zwischen dantäfiyam und Jia nah ausgefallen sein, nl. 
yady antarikge (VI, 6, 6) punar maito indriyam (VII, 6, 7). 

3. Zu 15,4. Statt ekevähatasyadahana ist, wie schon mus 
Divilas Kommentar ersichtlich ist (eka ipva hato yas, tasya) zu 
trennen: ekepva hatasy@®, d. h. „im Kremationsfuuer eines von 
einem Pfeile Getödteten legt er Brennholz nach“ u. s. w. 

4. Zu 15, 10. Nach meiner Ansicht giebt auch hier die von 
Handschrift Bü überlieferte Lesart yamı na statt yan na dus 
Richtige. Die Satras 9 und 10 besagen vormutlich das Polgende: 
In einor Schule mit Wasser (in welche die Überreste des Schmalzes 
gethan und über welcher die Strophe AS. V, 2, 6 ausgesprochen 
worden ia, Ist (der Prise) je zwei Krieger von dem König?) 
beschauen, um zu wissen ob seine Krieger mit dem Leben aus der 
Schlacht Auvonkommen worden. Dorjenige (der Krioger, die er 
paarweise in dus Wasser hat schauen lassen) welchen or nicht er- 
blickt, der soll nicht am Kampfo teilnehmen). 

Was wir hior erfahren ist vollkommen in Finklang mit dem 
was uns die übrigen Quellen des Rituals berichten. Beim Trtiya- 
savana sollen die Sämansinger in eine Schale mit fssiger Opfor- 
butter hineinschauen; wer sich solbst nicht erblickt, der gilt als 
ein yatas) (itasuh, paräsuh), d. h. als einer dessen Lebensäther 
weggegangen ist, als einer der dem Tode nahe ist“) (vgl. TS. VI, 
6.7.1; MS. IV, 7.2; Baudh. srs. IX, 3; Bhär. &rs. IX, 18; Ap- ins. 
XIU, 14.8. 4; Hir. بع‎ IX, 9; Läty. II, 8, 6; Adv. ärs. V, 19. 5). 
Man vergleiche duzu Oldenberg, Die Religion des Veda 8. 526, 
Note 4 und Williams, The Fidjians $. 241: „his shadow is للم‎ 
the dark spirit, which goes to Hades; the other is his likeness 



































2) Genen dusabe Kat, st. 36, 12. 
2) räjfä@ nicht ganz sicher. 
9) Re Jan na pafyet ka na (yudhyae) godhayel. 
„ „N, re Wen ااال‎ (nl ب سماد‎ 100) As Wort 


Caland, Zur Exegese und Kritik der rituellen Sütras. 219 


reflected in water or a looking-glass and is supposed to stay nenr 
{he placo in which a man dies“, 

5: Sütras 16 und 17 in Kapdik& 16 bilden wahrscheinlich 
Ganzes: afvatthäni تبه‎ dhangani مله‎ badhakadandanı 
„0... mit Stielen von Bädhakaholz*. 

6. Statt viparidadhzne (17, 5) ist, wieder mit Bü, wohl 2“ 
paridadhäte zu. lesen. Das 0 ‚am ist eine Handlung für 
sich (17, 29). 

7. Ohne Zweifel ist 18, 20 kuläya مارك‎ (so liest Bloomfeld) 
zusammenzurticken. Nicht von einem „für die Familie gekochten* 
Sthaltpäka ist hier die Rede, sondern 'von einem Sthälfpäku, der 
ber einem Fouer von kulaya, „Geflecht“, gar gekocht ist, vgl. 
madanakasytam (12,1), märutagrtam (40, 7), Ihramsadytam (48,39). 
In gleicher Weise ist 21, 18: tiorah kudimayir üurnanabhikulaya 
‚parthita anvakta adadhäti aufzufassen. Was soll hier die „Familie 
der Spinne“?! Grnanabhikuläyaparihita ist ein Wort. "Er soll 
drei Sttioke Kudtholz, umwickelt mit Spinnengeweben und (mit 
Riya) bestrichen ins Feuer legen. 

8. Ob 19, 4 sam sam sravanto dei navabhyam udakam aha- 
vatah sarvata upäoseom dus letzte Wort mit Dloomkeld in upa- 
secayet su Undern ist, bezweifle ich. Wahrscheinlich ist dns Wort 
nicht einmal verderben und für ein unrogelmässig gebildetas Absol. 
zu upäsincati zu halten. Rogelmüssig wire upäsokam. Eine 
schöne Analogio liefert Adv. جف‎ IL, 6, 7 auiwecam gegenüber dem 
regelmissig gebildeten auivekam, das sich Ap. .ف‎ 1 7. 10 findet 
za vergleichen ist auch das bekannte Wvarjam statt eines zu a 
wartenden ®vargam. 

9. Unbegreiflich ist nach dem von Bloomfield horausgoge 
Texte 22, 10: nifayam ägrayanatandulan udakyan madhumitran 
nidadhaty 3 yavänım pankteh. Böhtlingk (Wörterb. in مسلط‎ 
Fassung VII, 8. 328) fasst udakyan als Synonymon zu udasya- 
makan. Nach meiner Ansicht ist udankyam zu loson (rgl. die 
Var. Lect. zu d. 8. und Därila ad Sutra 11), Loc. zu udanleı 
„Schöpfgeftss*, ein Wort, das uns schon aus dom Mänavasrauta- 
Sütra bekannt "war (s. dio Stelle in: Altind. Ahnencult 8. 209). 
Was soll hier ferner „der Gorste Fünfzahl oder Gruppe‘? Es ist 
natürlich 6 yavanıım pakteh zu lesen: „bis zum Reifworden dor 
Gerste‘. Was Sütra 11 botrift, hätte ich die beiden letzten 
Worte cher zum folgenden Sütra genommen, und in folgender 
Weise getrennt: ewam yavan | ubhayan samopya trivpti u. s. w. 
Die Vorschrift ist jetzt ganz deutlich. Die Worte ewam yavanı 
werden von Därila richtig so umschrieben: عنمن‎ tandula nikhaza, 
wa, udankyam kytva nidadhyat 5 vrihipakteh (so ist auch 
hier zu bessern). 3 

10. Zu 24, 3: vimite prägdvärapratyagdvaresu, was mir 
wenigstens ganz unbegreiflich ist, vergleicht Bloomfield die Parallel- 





























220 Caland, Zur Exegese und Kriil: der rituellen Sütras. 


stelle 84, 8: frisu vimitesu prägdunrapratyaydväregu: „in drei 
Hütten, die jede eine Thür an der Ost- und an der Westseite 
haben“. Därila hat 24, 8 aber oflenbar prägdeüre gelesen und 
Syapa citiert dio Stelle so: präydväre praiyaydvare va. Ohne 
Tweifel ist unsere Stelle zum Bösen beeinflusst von 34, 3. Di 
ürtiges kommt im Kaufikasttra mehr vor, vgl. 81,28, wo yosalım 
interpoliert ist nach 24, 10. 

11. Ein blosser Druckfehler ist wohl 24, 12 saysthabliya statt 
sarstabhya. 

12. Wonn 24, 21 eino Form von pravartate angemessen wire, 
hitte man wenigstens das Causot. pravartya herzustellen. Leichter 
ist die Emendation pracytya, So auch, wie ich jetzt sche, Säyayı, 
Vol. II, 8. 698. 

18. Zu 26, 22. Ohne Zweifel ist alohilam د‎ lesen: „bis 
sich Blut zeigt‘.” Die gemeinte Vorschrift ist: man soll das” im 
Mantra genannte (die Stelle, wo sich weisser Aussatz zeigt) mit 
(trockenem) Kuhdünger reiben, bis sich Blat zeigt und dun (die 
im Mantra genannten Substanzen) Aurauf sohmieren. Freilich or- 
wartet man Sakrta statt dakyda, Ich bin aber geneigt Jakyda für 
einen heteroklitisch gebildeten Instr. zu halten, der sich auch 80, 0 
Andot; tal (we. uklal) dahdadhyantarem lmpanti dupkene va 
Pürayanti; hier hat man wohl dakrda adhyantaram zu trennen. 
abhyantaram, nicht äbhyantaram erwartet man, 

14. Die richtige Lesart steht auch 27, 9 in den Fussnoten: 
statt prefhasamhitav ist mit KPBh. pryfhasamhatau aufzunehmen: 
„indem ihre Rücken angeschlossen sind®. In dieser gowöhnlichen 
Bedeutung wird das Wort in Kauf. sü. 4, 4 selbst und von Di 
gebraucht, zu 6, 14, wo sauyam pädam pascät samhatam (vor- 
fehlt ist Bloomflelds Änderung sarutamı) daksinasya haratı. 

15. Nach meiner Ansicht, enthält 28, 80 zwei verschiedene 
Sütras: sayave ca | uttarena yavam badhmati. Zu sayave ca ist 
udapätre aus 88. 17 herüberzunehmen. Dio im Vorhergehenden 
erwähnten Sampätas können also entweder in eine Schale mit 
fuchem Wasser gegossen werden, oder in eine Wasserschale, in 
welche auch Gerstenkörner gethan 

16. Statt des von vier Handschriften gebotenen syandamanıı 
anvipam ahärya (90, 18) nimmt Bloomfield ohne uns seine Gründe 
mitzuteilen syandamänäd anvipam Ahärya auf. Die überlieferte 
Lesort ist aber ganz deutlich: „er Ist strömendes Wasser dem 
Strome entlang schöpfen‘. Zu syandamanah ist natürlich apah 
hinzuzudenken. Gegensutz zu anvipam ist prafipam. 

+ 17. Statt prasrtam (80, 15), das Böhtlingk (Wörter. in kürz. 
Fass) und Bloomfeld (Sacr. Books of the Enst XLIN, 8. 452) von 
هك‎ + pra herleiten („the sap, which has boiled forth into a cup), 
ist obte Zweifel mit Därila prasytam zu lesen; vgl. auch den 
Kommentar der mit parnarasam umschreibt; prasrtam, „das Aus- 
gestwömte, das Hervortriefende, der Saft*. 





























Caland, Zur Exegese und Kri 





der rituellen Sütrası 221 


18. Den Kommentaren zufolge hat das Sutra 81, 18: anda- 
rilgeneti palgahatam mantroktam cankramayü folgenden Sinn: 
kakakapotasyenadipaksihatam aigam svapadasthänampttikam 
abhimantrya pralimpet. Dazu bemerkt Bloomfield (Saer. Books of 
the Bast, vol. XLIL, 8. 501): „the paralysed part of the body is 
rubbed with earth taken from the footprint of a dog, while keeping 
in quick motion... . The dog, — the word occurs only in the 
commentaries mot in the Süten itself — refers, of course, to the 
„heavenly dog“ in مط‎ mantra*. Ich glaube alles wird deutlich, 
wenn man liest: mantroktacankramaya. Das Wort ist dann als 
Bahuyrihi aufzufassen: mantroktanya (sc. dunah) cankramahı ya- 
oyäh, صق‎ (sc. mpt). Der Sinn ist: „(or soll) die von einem Flügel 
eines Vogels berührte (Körperstelle "bestreichen) mit (Lehm) einer 
(Stelle) entnommen," wo das im Mantra genannte (ein Hund also) 
geschritten hat“. So scheint auch Därilas Auffassung gewesen zu 
sein, der kommentiert: gamanam cakramah (Maso.). Das Subst. 
Pem. cankrami ist danach aus den Wörterblichern zu streichen. 
Zur Zusammensetzung vgl. 31, 28: mantroktaphalam: „Aie Frucht 
dor im Mantra genannten (Pflanze). 

19. Nach BR s. v. udodsa und Bloomfield (8. B. 8. XLIT, ٠ 

356) soll raja-udvasa (85, 2) bedeuten: „dio Frau, welche die 
‘von den Monses befleckten Kleider abgelegt That“. Man betrachtet; 
es also als eine Zusunmensetzung mit väsa = väsas. Einfacher 
ist dio Ableitung von udväsa (ausummengehörend mit 5 vas + ud), 
sodass rqja-udvasa bedeutet: „bei welcher die Menses (zeitlich) zu 
erscheinen aufgehört haben“. 

20. Wohl ein Druckfehlor ist 95, 4 Oeudaryau statt Ooidaryau. 

21. Das 35, 16 überlieferte dhätarıyablir ist unbedenklich in 
dhatyoyabhir ma emendieren; gemeint sind, wie Bloomfleld richtig. 
gesehen hat, die vier Dhätystrophen (VII, 17,14). dhatruya 
gebildet wie pitruya, Öhratruya, 

22. Zu losen ist 86, 25: pratijapapradanabhimarsanani, 

23. Wos mag wohl das rütselhafte anyam in folgender Stelle 
(93, 16) önıten: asantape jyoiäyatmaryaskatı nyam deyine 
'haumam japati? Ich glaube, niomand wird mir widersprechen, 
wenn ich statt des sinnesleoren 'nyam, nyan herstelle., Dem Sütra 
‚gewinne ich jetzt diesen Sinn ab. An einer Stelle, wo die Glut 
des (sakralen) Feuors nicht zu orspüren ist (in einer so grossen 
Entfernung des Feuers), flstert er auf einer Seite liegend (das 
asapala-lied); mit. dem Gesicht nach unten gekehrt das Dhümi-led. 
Man vergleiche die vorhergehenden Sütras 11 und 12 und Däri 
agman adhomukhah bhaumam japati. In dem verdorbenen afman 
steckt wahrscheinlich unser nyaz. 

24. Vielleicht ist dieselbe Änderung auch 39, 16 angemessen, 
wo die Handschriften anyatpärdeim, %pärsnim, Spärdeim bieten, 
vgl. Därila, der hier wieder hat: adAomukhifm). 

25. Ist nicht der Acc. gräman, 42, 7, in yanend pralyancau 






























222 Culand, Zur Exegese und Kritik der rituellen Sütras. 


‚man pratiyadya in den Abl. grämat zu indern: „nachdem er 
in westlicher Richtung aus dem Dorfe geführt hat“? Man 
benchte das unmittelbar folgende äydfah, „nachdem er zurlick- 
gekehrt ist“. 

26. Das Sütra 44, 29: (vafam) uttänam parivartmanulomam 
näbhidese darbham ästrnäti ist sicherlich so zu emendieren: uitä- 
هد‎ parivartya®: „nachdem er die Kuh umgedreht hat, so dass 
der Körper auf den Rücken zu liegen kommt*. 

27. Weshalb soll nicht 50, 8 zwetam padav ity avasasyıa ذا‎ 
behalten werden? Bloomfield ändert: avasasya, „reciting down 
upon*, Die Strophe soll er aussprechen, wenn er müde wird, also 
zu sas + ava, 

28. Zu 51, 14 bietet uns wiederum einmal die von Bloomfield 
mit Bü bezeichnete Handschrift das einzig richtige. Es ist zu lesen: 
afmavarma ma مم غلا‎ afmanalı sampälavatah sraktisüpary adha- 
stän nikhanati und zu über :م‎ „die Anwendung des Liedes 
AV. V,10 ist folgende. Sechs Steine werden mit den Sampätas 
beschmiert, (mit dem genannten Liede eingesognet) und an den (vier) 
Eoken hingelegt (rosp. mit V, 10, 1. 2. 8. 4); (der fünfte Stein) oben 
(mit V, 10, 5), (der sechste Stein) unten (mit V, 10, 6)*. Man ver- 

‚eiche dnzu die Stichwörter der einschlägigen Strophen: präcya 
dich (), dakeinayah (2), pratieyah (9), udıeyah @), dhrwayah 
(6), ürdhvayah (6). Nur erwartete man nach dem Sukta statt 
upary adhastat: adhastad upari. 

29, War Bioomfield im Recht, als er das 54, 4 einstinmig 
überlieferte Iytanakham in krttanakham ünderte? Es hiess eben 
vorher: nakhän kuru. Auch ist hiranyavarna ıty etena sülktena 
aus, Sütra 5 noch zu Sütra 4 herüberzunehmen. Dieses Lied soll 
die Handlung des Badens begleiten. 

80. Nach meiner Ansicht ist 55, 6 völlig korrekt überliefert: 
ann Bdhneyananaparyauetauaadikrinyamananzm. ist Dvandva: 
„für einen, der sich die Feuer gründen will, für einen, dessen Ge- 
lübdezeit verstrichen ist, für einen, der die Weihe zum Somuopfer 
zu unternehmen wünscht*. 

31. Lange Zeit habe ich mit der folgenden Stelle (19, 12. 13) 
nichts anzufangen gewusst: 

trnanam grantlän udgratnann apakrümati | 12 

tan udavrajann udapatrasyodapätrenabhiplavayati | 18 

Dem Genitiv udapätrasya bin ich nicht im Stande einen 
guten Sinn abzugewinnen; ich bin überzeugt, dass ein anderes Wort 
darin steckt. Den Weg zeigt uns Säyaya zu Ath. Samh. II, 24: 
trnagranthin kytva udapätre pratyrcam visrasya tenodakena üpla- 
vanam mukhamärjanam ca kuryät. Därila ist furchtbar verdorben; 
m 12: väristamvan udgrathyatibadknatityarthah ta vadhann 
apakrämati avatarati._ Zu 18: tan grantkin udäurajan saliläsa- 
yad vitvamvayası aplavayati. Zunächst ist die Auffussung von 





















Caland, Zur Exegese und Kritik der rituellen Sütras. 223 


Böhtlingk-Roth, nach welcher an dieser Stelle ud-grach „aufkntpfen, 
Iösen“ bedeuten soll, zu rektifizieren. Weshalb soll es denn hier 
eine von der gewöhnlichen Bedeutung („knüpfen, winden“) ab- 
weichende haben? Überdies müsste man’ ja auch, che man die 
Knoten lösen konnte, sie geknüpft haben. Übersetzt man unsere 
Stelle wörtlich, indem man vorläufig udapätrasya oflen lässt, ‚so 
bekommt man folgenden Sinn: „Knoten in Gräser bindend entfernt 
er sich (vom Ufer); diese auf’ dem Hanswoge . . . . . übergiesst 
er vermittelst einer Wassorschale*. Es ist deutlich, dass in uda- 
‚pätrasya ein Absolutiv steckt, das sich mit Sayapıs wierasya 
decken muss. Ich vermute: udavasrasya; u und بر‎ werden öfters 
verwechselt und der Übergang von 79 in © عدم‎ sehr leicht‘), 
Die Lücke in unserer Übersetzung ist demnach auszufüllen mit: 
„wieder losknüpfend“. Därilas Kommentar lsst sich so bossern: 
varistambün udgrathya nibadhnätity arthah. tan badknann, apa- 
krämati avatavati | tin granthin udavrajan salilasayad vieram- 
sayati aplavayatı. 


XXI. Pratiharam im Kausikasütra. 


Nach den Petersburger Wörterblichern soll dieses Wort dus 
Absol. zu pmadiharati sein in dor Bedoutung: „stossen, tupfen auf“. 
Betrachten, wir uns einmal die Stllen, wo es’ vorkommt. 

1. Behandlung einer von einem Piöten besessenen Person. Am 
Noumondstage nimmt dor Brahman eine Handvoll Gerstenkörner, 
lässt diese unenthülst, stösst diese Körner fein aprafihäram, 
umstreut das Fouor in der beim Abhicärn üblichen Weise und 
söhüttet. (die zerstampften Körner) in ein Feuer von Senf pflanzen 
«5, 27). 

2. Bine an Kusfha leidonde Person soll er unter Hersagung 
der Strophen, die das Wort kusfha (costus speciosus) zum Stich- 
wort haben, 'mit (costus spociosus), unter welchem frische Butter 
gemischt worden ist, bestreichen aprafikäram (28, 18). 

3. Rin von Würmern geplagtes Kind setzt or der Mutter auf 
den Schoos und wärmt vormittelst eines mit frischer Butter ge- 
sulbten unteren Teiles einer Mörsorkeulo dreimal zratihäram den 
Gaumen des Kindes (29, 22). 

4. Mit dem Liede XVI, 2 wird ein Knabe, für den langes 
Leben gewünscht wird, im Walde mit pulverisierten wohlrischenden 
Substanzen apratikäram bestrichen (58, 12). 

Die Bedeutung ergiebt sich, wie ich meine, aus Gobh. grhis. 
بك‎ 6,9, Khad. gıhs. 11, 2, 22: Drahmabandhuh kumarı vapratyn- 
haranti جمدم‎ (se. nyagrodhasuhgam). Obschon hier noch die 
Prüp. 2 steht, die in unserem Absolativ fehlt, lässt doch eine Ver- 






























1) Der Grammatik nach erwartete man freilich udavasraihaya, vgl. abor 
Äp. بوم‎ XIV, 29, 1.9, Hir.pl.oü. 1,2, I1,2 wo sich prasrasya Andet. 





924 Culand, Zur Exegese und Kritik der ritullen Sütras. 


gleichung dieser Stelle mit der oben zuerst eitierten Kausikastelle 
keinen Zweifel über die Bedeutung von prafihr in diesem Zu- 
sammenhang; es ist weiter nichts als „zurücknehmen, zurückführen, 
aurückschicben“, so dass prafihüram bedeutet: „jedesmal zurüick- 
nehmend, zurtiokschiebend*. Wenn von reiben die Rede ist, wire 
apralihtram am Besten mit: „von sich ab, in einer Richtung von 
sich ab“ wiederzugeben. Gleichbedeutend mit pafihäram des 
Kausikasütra und pratyähärantı des Gobhila ist yunarähäram in 
den Grhyasütras des Baudh, Bhür. Ap., Hir. Beim ufpavana des 
Opferschmalzes heisst es immer (z. B. Hir. grhs. I, 27): udayayra- 
öhyam pauirablyam yunaraktram üjyamı tri: utphya. Voll 
kommen richtig übersetzt Oldenberg (Saor. Books of the, East vol. 
XXX, 8. 141): „ho purifies the Ajya three times with the two 
purifiers, holding their points towards the North, (drowing them 
{hrongh he Ajya from West to East and) taking them back (to 
the West) euch time". Aus dieser Stelle eısicht man, duss das 
Zurückbewegen in rebus faustis üblich ist. Danach lisst es sich 
begreifen, duss in robus infaustis, d.h. bei rituellen Vorrichtungen, 
die zum Zweck haben Böses von sich und Anderen abzuwenden, 
dus Gogenteil angetroffen wird. Deshalb wird bei einem Besossonen 
die Handlung nicht wiederholt: apratikäram, weil man hier den 
Pifüea austreiben will. Diese Bedeutung passt aber nicht gut un 
der vierten Kautika- und au der Gobbilastelle. Indessen der Zweck, 
welchen die in dor vierten Stelle beschriebene Handlung hat, ذل‎ 
uns nur von den Scholiasten überliefert: idam karma vikalendr- 
yasya, und vielleicht wurde auch dieso Abnormitit einem Pisüen 
zugeschrieben. 8 





















XXIV. Jambhagrhita im Kausikasutra. 


Indem man früher meinte, dss jambhagyhita den von einer 
Kindovkrankheit, etwa dem Zahnen, bötroffenen bezeichne, hat sich 
Bloomfield in einer Anmerkung zu AB. II, 4, 2 (Sacred Books of 
{he East, vol. XLIT, 8.288) ängegen erklärt und bemerkt, dass 
zwar das Tpithoton des jamdhia: sarnıanu „die Kinnladen zusummen- 
klappend* dafür zeuge, eine Stelle aber aus dem Kansikasütra, nl. 
85, 12—15, auf eino andoro Deutung: „eonvulsions, eramps or colic“ 
hinweise. Die Stelle lautet: 

rdhaimantra üy eka yatheyam prthioy aeyutei garbha- 

ee ns eh 31 
jambhagrhitäya prathamzwarjam jyam عررلاه ريف عنما‎ badl- 
nad] 18] 

Darüber Bloomfield: ‚the seone here is childhirth, the passage 
is part of the strikarmänı (womens rites) and the Jamdha has 
seized the baby or the foetus either at the moment of birth or 
prematurely . . . Hore Jambha seoms to rofer to some irregular 
behavionr of the footus*. Nun ist es freilich klar, das, wenn in 











Caland, Zur Exegese und Kritik der rituellen Sütras. 225 


der Kausikastelle die Rede ist nur von den Handlungen, die das 
Befestigen des Embıyos zum Zwecke haben, Jambha hier unmdg- 
lich eine Art Krankheit des Mundes andeuten kann. Besieht man 
sich aber die Stelle genauer, so ist auch eine andere Auffassung 
möglich. Besonders auf die Restriktion pratkamävarjam ist Nach- 
Aruck zu legen: „unter Fortlassung der ersten Strophe“. Es ist 
ja sehr auffallend, dass nachdem in Sütra 12 diejenigen Strophen 
und Lieder aufgezählt sind, deren Zweck das garöhadrmhana ist, 
unmittelbar darauf in der Beschreibung des dazu gehörigen Rituals 
gesagt wird, die zuerst genannte Strophe gehöre nicht dam! Ich 
schlage die. folgende Eixegese vor: 

„Die ‚Strophe V, 1, 1, das Lied VI, 17 und dus mit aoyuta 
anfongende Lied (zu finden Kauf. su. 98, 2) haben den Zweck der 
Frucht Festigkeit zu verleihen | 12 | 

„Eine Bogensehne (die bestrichen ist mit den Resten der unter 
Horsagung der genannten Sprüche, dargebrachten Buttersponden und 
ملق‎ mit diesen Sprüchen eingesegnet worden ist?)) bindet or (dev 
schwangeren Frau, die vor einer Pehlgeburt geschützt werden soll) 
einem von ‚Jambha ergriffenen (Kindo jedoch) unter Weglassung 
der zuerst genannten Strophe, um (den Hals), nachdem or in dieser 
Bogensehne drei Knoten gelegt hat* | 18 | 

Die Redeweise ist in der in diesem Sütre üblichen Weise ver- 
kürzt; dass es sich an erster Stelle um eine schwangere Frau 
handelte, brauchte nicht ausdrücklich erwähnt zu werden, da ja von 
‚garbhadymhana die Rede war. Eine derartige Vorkärzung fanden 
wir oben, unter 38, 16. Hütte Därila zu 85, 18, Note 14 Recht, 
so würde” das Sata Jambhagrhitäyas lauten, wie or selbst später 
Jambhagrhitam (Ron.!) hat. 

‚Nur eines scheint, dns gesteho ich offen ein, meiner Rrklärung 
im Woge zu siehn, ui al. für einen Jamdhagrita das Li VL 
17 zu verwenden ist, welches ofenbar seinem Inhalte nach nur, für 
dus garbhadymhana geeignet ist. Vielmehr würde für oinen Jam- 
bhagrhita nur das letzte Lied acyuta (Kauf. 98, 2) passen. "Wie 
diese Schwierigkeit zu lösen ist, sche ich jotzt nicht. 








XXV. Zum Vaitänasutra 


Da sich seit 1878, als R. Garbe seine Übersetzung des Vaitäna- 
sütra veröffentlichte, unsere Kenntnis des Opforrituals bedeutend 
erweitert hat, ist es kein Wunder, dass wir jetzt im stande sind, 
vieles, was Garbe unbekannt war, zu bogreifen und viele Irrtiimer 
zu berichtigen. Ich bespreche die folgenden‘ Stellen. 

1.11, 18 (IV, 2): agnidhrali sphyam agnim ca sammärgan an- 
Harı kyton paridkin ..  sammärjya.... sammärgenärväiicam agnm 





1) In dem Stile des Kaudikasktra würde das alles ganz einfach‘heissen: 
sampätyäblimantrya, ve). 7, 15. 16. 





226 Culand, Zur Exegese und Kritik der rituelien Sütras, 





‚ati. Dass Garbes Übersetzung: „der Ägnidhra ... steckt 
den Snlya und das Feuer (&. h. den bionnenden Sphya) in den 
Sammärjabüischel, veinigt die Paridhihölzer ... und fücht dann das 
ihm zugewendete (Ahavanıya)-Fouer mit dem Sammärjabüschel an“, 
ganz verfehlt ist, braucht nicht erst durgethan zu werden. Unsere Stelle 
ist in Verbindung mit IV, 1.2 zu betrachten; hier heisst es: pari- 
dlin sammärgfi agnim ca präßcam. Wieder unrichtig Ci 
‚Diver ‚(der Ägufähe) reinigt dis Prihiier ebene reinigt 
عل‎ das östliche (d.h. Ahayantya)-Fouer*. Nach dieser Übersetzung 
Wire انقبس‎ und_präh agnih gleichbedeutend, während doch zur 
Bezeichnung des Ahevanfya das einfuche ayni? genügt hätte (Vait. 
1,6). Vielmehr sind arsäfcam und praicam prüäikativ zu nehmen 
und zu übersetzen: „auf sich zu*, „von sich ab°; apAyam agnim 
ca sammärgan antara بآ‎ bedeutet: „nachdem er den Sammärga 
mwischen den Sphya und das (Ahavaniya-)Feuer gebracht hat“, 
d.h. während des Abwischens hält er den Sammärga zwischen dem 
Fouer und dem Sphya. 38 

2. In VII, 15: tasya pranabhakgam ‚ati hota- 
لكو يسان‎ | pralyaksam yajamanah bedenten. die 
“beiden letzten Worte nicht: „auch der Yajamäna ist dabei gegen- 











wirtig‘. Wie soll man sich bei äieser Übersetzung den Accusativ 
zratyalgem معطلا‎ Der Sinn it einfach: „der Yalandaa (u; 
niesst, nicht wie die andern durch blosses Riechen, sondern) wirklich“ 
(mit dem Munde‘); vgl. dnzu Läfy. IV, 12. 15. 

8. Zu VII, 17. Es war Garbe wahrscheinlich unbekannt, 
duss beim Varupspraghäsn #woi Vodis gemacht und zwei Fouer 
„horübergoführt worden“ (rgl. Hillebrandt, Ritualliterutur 8. 110). 
Zu streichen ist also in der Übersetzung „(havanlya und daksine)* 
und in VIIL, 19 „(dem Gürhapatya)*, 

4. Die daivävrdh-Formeln. Es scheint noch immer ein 6 
heimnis zu sein, welche diese angeblich bei der Pitryogti zur An- 
wendung kommenden Formeln gewesen sind. Böhtlingk im Wörte 
buch in kürz. Fassung citiert das Wort auch noch: „eine bestimmte 
Formel, Vaitän.*. In keinem der uns bekannten Ritualtexte wird 
sio gofunden, auch nicht im Kausikasütra. Und das ist ganz in 
der Ordnung, da es ja niemals daiväupdh-Formeln gegebon hat, Das 
Wort Ändet sich zweimal, IX, 9: piryayam äjyabhägantam 0“ 
ارق‎ somäya pilrmate u. s. w. und IX, 14: parisikte سمل‎ 
‚chamyvantä, d.h. bei der pitrya Isti gilt bis zu den Äjyaportionen die, 
daiva :لبت‎ verführt man in der Weise, wie cs beim Opfor an die 
Götter geschieht, von da an also ist man präcinävätin, gebraucht 
man die linke Hand, kehrt die linke Seite zu, u. s. w. Diese Vor- 
schrift hat Geltung bis nach dem Umgiessen (IX, 14), dann tritt 
wieder die daiva مريت‎ ein. Die „Daivävydh-Formeln“ darf man also 
ruhig zu den Toten lagen. 

5. Zu IX, 12, Sind die $lokas wirklich fehlerlos überliefert? 
Man lese einmal Garbes Übersetzung. Mir. scheint die Emendntion 





























Caland, Zur Eegese und Kritik der rituellen Sara. 227 


Asita statt des überlieferten Asida geboten. „Bei der pitry& (Isfi) 
soll der Brahman, während er die Voropfer darbringt, mit dem 
Angesicht nach Osten, danach, während der Handlung (während der 
eigentlichen Igfi) südlich vom Feuer mit dem Angesicht nach Westen. 
sitzen, der Agnfdhra und der Yajamäna jedoch nördlich‘. In 
Garbes Übersetzung der vierten Zeile ist „auch“ zu streichen. 

6. Zu XI, 7. svapnesüktam divo nu mam it ca bedeutet 
nicht: „wenn er in Träumen etwas gesprochen hat, noch ausserdem 
den Vers VI, 124. 1°, sondern: „welche Sühnung er vornehmen 
soll bei Träumen, das ist behandelt (al. im Kaufikasüten 46. 9, 10); 
auch das Sükta VI. 124 (kommt hierbei zur Verwendung“). 

7. Besonders in der Andeutung der die jedesmälige Handlung 
verrichtenden Opferpriester scheint mir Garbes Übersetzung an 
mehreren Stollen fehlerhaft zu sein. Richtig sagt Säyana (Atharva 
ملم‎ 1 8. 27) von unserem Sutra: vailänasüfre dardapi 8 
audlgs oyamäntıgu rayhahilakermanı 0500 
nidhrah potet! caturnam ytojlam kartayyam pratipadyate, 


XXVI. Zu لفق‎ grhs. IV, 6.5. 


Die bis jetzt geltende Auffussung von agniveläyam an dieser 
Stelle scheint mir durch eine bessere ersotzt werden zu können. Man 
übersetzt nl. in der Stelle anivelayam agnim janayad. ihaivayam 
مجم‎ jütavedä ity ardharcena dns erste Wort durch „zur Pouer- 
stunde“ (Stenzler) oder: „at the time of the Agnihotra)“ (Olden- 
berg) und folgt dabei dem Näräyaga, dessen Kommentar aber keine 
allzugrosse Autorität zu nennen ist, Mir ist kein Beispiel duvon 
bekannt, dass Agni für Agnihotra gebraucht wird. Die richtige 
Interpretation scheint mir die zu sein, dass wir -veläyam als Syno- 
inymon von »sthäne nehmen. Unsere Stelle verordnet dann, dass 
Feuer zu reiben sei an jener Stalle, wo nachher dor (Gärhapatya- 
oder der hitusliche) Feuerherd sich befinden soll; -velä scheint nl. 
im Ritual auch die Aurch Linien angedeutoto Stelle der 
im ersten Kompositionsglied genannten Lokalitit anzudeuten, vgl. 
Sat Be. V, 1.1.90: oawalat; IX, 2. 8. 16: Amidhra®; (aored 
Books of tho Fast XLIET, 8. 196, Fussnote): Besonders deutlich ist 
folgende Baudhäyana-Stelle (irs. I, 8): ddimam . . . anvaharya- 
Pacanavelayanı sadayıtoa. 


XXVIL Das vorkürzte Agnihotra. 

Es war unter gewissen Umständen erlaubt, das Agnihotra, 
welches tüglich abends und morgens dargebracht worden musste, 
so zusummenzufassen, dass man die fünfzehn für den nächsten Halb- 
monat bestimmten Spenden am ersten Tage vereinigt (samastan) 
durbrachte. Es heisst bei Hiranyakesin-Bhäradväja?): „In alter 

















1) Pitrmodhasttra II, 9 (Geite 50, يك‎ 11-10), 


998 _Caland, Zur Exegese und Kritik der rituellen Sütras. 





Zeit lebten einige Rsi, Yäyfrara mit Namen; diese ermüdeten sich 
auf der Reise; da opferten sie das Agnihotra jedesmal für einen 
Halbmonat, Deshalb darf er nach dem Ritunl der Yäyävarı, wenn 
er krank, wenn er von Unglück befallen ist, auf der Reise oder . 
im Fall der Not, jedesmal für einen Halbmonat das Agnihotra dar- 
bringen. (In diesem Tolle) giesst er am ersten Tage der Monats- 
hälfte abends (mit dem Sruva-Löftel) vierzehn!) in vierzehn Tempi 
genommene Spenden (der fürs Agnihotra bestimmten Milch in die 
Aguibotrahavapt). Es kommt mur ein Stück Bremihols zur An- 
wendung, nur einmal findet die Spende (d. h. das Ausgiessen' der 
Milch über das erwähnte Sttick Breunhols im Ahevanlya), nur 
einmal dus Abwischen der Hand, nur einmal die ehrerbietige An- 
rede (des Ahnvanlya) statt. Dosgleichen morgens.. Nur dies ist 
der Unterschied (des aumasta aynihotra vom normalen), dus Übrige 
‚geht vor sich wie bei der Grundform*, 

Auch aus anderen rituellen Sütras lüsst sich jetzt diese „zu- 
sammengeworfene, verkürzte“ Opferweise des Agnihötra nachweisen. 
Zuerst aus dem Baudhäyaniya Karmänte I, 31: alkemam samasta- 
homam yayävaradharmena vidyamanam Acarya bruvate.  Tatro- 
daharanti: yayavarı ha val näma ysaya üsams; to ’dhvany 
asrämams, te samastam ajuhavus, tasmäd yayavaradharmend- 
dhvand samastam hotavyam. Tasyanimito homasamvesanena va 
nisilanena vopasamadhänena väntardadyat, 

Dazu vergleiche man Baudh. Präyade. IL, 12: 

trayo ha sma prayoga üsams, to ’rdhamäse 'rdhamäse "ymi- 
hotram ajuhavuht). Pratipadi säyam caturdasa caturgrhitant 
‚grhnati; sakyd unnayate havir; ekäm samidham; sakrd 

ıthanam sakrt päninimärjanam; evam pratalı. 

Endlich das Minavaritun] in einer noch stärker verdorbenen 
Stelle aus dem Anugrähikasttra: 

'rdhamäsäya-‏ ها ha prä äsan‘) prayogikn üsams;‏ مرزمور 
rdhamasäyanihotram ajuhaıs; tasmad yäyavara amayaoy‏ 
'rdhamasäyardhamasayägnihotram Juhoti: caturdasa‏ 0د va‏ مامه 
Saturgphitän! sakrd unnayaty, ckü samit, sakyd dhomah, so‏ 
"rdhamasaya kalpate u. s. w.‏ 

An den beiden letzten Stellen scheint der Personennamen 
Prayoga (bzw. Präyogikn) vorzukommen, wenn wenigstens statt 
prayoga bei Baudhöyana prrayoyä zu lesen ist. 











3) Unter normalen Umständen wird nur, einmal die in vior Tempi ge- 
mommeue Spende aufgegossen, unnayana, &. Ap. ärs. VI, 7, 

9) 8. juhuyul, 

9) Stadt prä ist wohl 9ma horsustollen und ممه‎ zu ilgen. 








Caland, Zur Eregese und. Kris: der ritullen Sürras. 229 


Verzeichnis der behandelten Stellen. 


Äpastamba srantasttra IV, 9,5 . . . . . XIX. 
2 3 1# ا‎ 1 x 
» ع . ...20 .18,7% فصني‎ 
Asvaläyana grhyasütee IV, 6, 5 . 0... . 21 
Bandhüyane srautasttra 1, 16 . 2 2 2. . XIX. 
Bhäradvaja grhyasütrn 1.28 . . 2... XIX 
u... 2 
Hiranyakesin grhyasütra I, 9, 19. 2 2... XX. 
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230 


Caland, Zur Kritik und Exagese der rituellen Sütras. 


Kansikasütrn 44, 29 . 


Maitrhyantya Samhita 


47, 
4, 
4, 
0, 
3, 
54, 
55, 
38, 
26, 
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0, 
0, 
0, 
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8, 
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8, 
82, 
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54, 
8, 
86, 
87, 
88, 
8, 
9, 
187, 


4... 
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14. 
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26. 30 
6.29. 
14. 15 
25. 28 
86. 


Mänava grhyasütra 
Taittiriya Brähmapa. 
Vaitännsütra IT, 18 . 


W, 


2 


110,20. 


176. 


van a5. 


VII, 17, 19. 
IX, 9, 14. 


I 


xıT, 


22. 
3. 


16.10. 8 


XXI, 26. 
XVvIn, 21. 
XV, 22. 
XVII, 28. 
XXI, 27. 
XXI, 28, 
XXIT, 29. 
XXI, 80. 
XXI. 
XVII, 18. 
XVII, 17. 
XVII, 6. 
XV 1. 
XVIH, 18. 
XVII, 7. 
XV, 8. 
Xvoo, 9. 
XV, 3. 
XVII, 10. 
XVII, 4, 
XVIH, 2. 
XVII, 11.14. 
XVII, 15. 
XVII, 5. 
XVII, 12. 
XV, 18. 
XVII, 16. 
XVII, 29. 
XVII, 20, 
XIX. 

XIX. 

XIX, 
Rx, 1. 
XV, 1. 
xx, 2% 
XXV, 8. 
XXY, 4. 
XXV, 5. 
AN, 6. 


331 


Zu den rhetorischen Schriften des Ibn al-Mugafla‘. 
Von 
©. Brookelmann. 


Untor dem Titel „addurra al “مسقم‎ veröffentlichte der 
Eintr Sukaib Arslän im معطمل‎ 1898 Zu Kairo nach einer Hand- 
‚schrift der Bibliothek ‘Air Efendis zu Konstantinopel eine kleine 
Schrift des ‘Abdalläh b. al Mugatla‘ (gest. on. 140]757), dio in zwei 
Kapiteln über den Umgang mit Machthabern und den mit Gleich- 
gerilten handelt, Bine weile Auflage enchien Beirut 1897 und 

ist im Folgenden benutzt. Dieselbe Schrift findet, sich mit‏ مومنا 
dem gleichen Titel im Brit, Mus. Suppl. 1008 IV. Schon Rieu‏ 
hat darauf aufmerksam gemacht, dass der Verfasser des Fih‏ 
in seiner Liste der Schriften des Ibn al Mngaffı‘ mit dem‏ 118 


Titel اليتيمة‎ ein andres Werk gemeint haben muss, wie sein Zu- 


satz Tu} فى‎ beweist. Nun eitiert Ibn Qutaiba in den “Tan 
al ahbär (cod. Mus. As. Potröpol. nr. 691) fol. 167 ,—17" بد‎ aus 
N einen bis in Einzelne durchgeführten Vergleich des Königs 
mit dem Rogen u. 6. w., der sich in dem gedruckten Buche nicht findet. 
Ion Qutaiba nennt hier allerdings den Ihn al Mugaffı‘ nicht als 
Verfasser; der ganze Tenor des Stückes aber, der durchaus zu dem 
hinlänglich bekannten Stile des Übersetzers von Kaltla und Dimna 
stimmt, lässt. keinen Zweifel zu, dass das Werk des Ihn al Mugufla‘ 
‚gemeint ist, abgeschen davon, dass wir aus älterer Zeit kein Werk 
mit dem gleichen Titel kennen. Dagogeır inden sich in demselben 
Worke des Ihn Qutaiba an vier Stellen (I 14” "قاسو‎ 5, IT 80 سير‎ 
818, 155 8271082”, IV 40r0-.) Citate aus Ibn al Mugaffa‘, zu 
denen sich in dem Drucke (1 14 1-12; 11 263-5, 27 1-4, 26 18-15, 
18 4-4, 19 0-18, 22 0-11; DIT 21-10; IV 12 0-16) Parallelen nach- 
weisen lassen. An der 1. Stelle citiert Ihn Qutaiba كتتاب ابن‎ 


OKT. Da an der 2. Stelle‏ ابن المققع an den drei anderen‏ ,المققع 

in der Pet. Häs. آنزب‎ über durchgestrichenem كناب‎ steht, so ist 

es möglich, dass auch an der 1. Stelle ركتاب‎ obwohl so auch die 
1” 























232 Brockelmann, Zu den rhetorischen Schriften des in al-Mugafja‘. 


Const. Häs. (Köpr. nr. 1344) liest, aus (IT entstellt ist; denn Ibn 
Qutaiba, der ausser den Ädab mindestens noch zwei andre Werke 
des Ihn al Mugaffa‘ benutzt hat (vgl. Nöldeke Sasan. XXI Anm. 2) 
konnte ein einzelnes Werk desselben nicht wohl als „äas Buch 
des Ibn al Mugafl‘* citieren. Nun können aber die Citate des 
Ibn Qutaiba nicht direkt aus derselben Schrift wie der Druck ent- 
‚nommen sein. Denn die Übereinstimmung betrift überall nur den 
Sinn, nicht den Wortlaut im Einzelnen, der vielmehr bei Ibn 
Qutaiba meist etwas ausführlicher ist. Ferner ist 2. Stelle bei 
Ton Qutaiba ganz aus einem Guss, während sie aus einzelnen 
Stücken des Druckes zusammengesetzt scheint, endlich hat sie noch 
einen Schluss 81”1-s, der im Drucke fehlt. Nun wissen wir aus 
dem Fihrist, dass Ibn al Mugaffa' unter dem Titel GLS} zwei 
in grosses und ein kleines, verfasste. Ibn al Mugnfla‘ 
agt am Schlusse der Vorredo 8. 105 des Druckes, dass er in 
dieser Schrift einige من ابواب الادب‎ behandeln wolle. Somit wird 
فم‎ wahrscheinlich, duss der Druck das Kleine DISS كناب‎ enthlilt, 
einen Auszug aus dem grösseren von Ibn Qutsiba دما سوط‎ Werke 
gleichen Titels. In den Hass., die beide ganz jung sind (Opel. 
988 H, Lond. 1076 H) wird der Titel اليتيمند‎ UN, der den Ab- 
schreibern anderswoher bekannt sein mochte, dem Buche irrtimlich 
beigelogt sein, da der einfache Titel كتاب الآداب‎ nicht mehr zu 
den Gopflogenheiten der späteren Zeit passte. 

















Chansons populaires turques. 
Bar 
Dr. Ignace Kanon. 


I. Türk. 
1. 
اماق‎ lo printemps, les enux conlent vers Ia prairie; 


Ta te fatigueras, ne monte pas sur هل‎ collino, 0 mon agmenu 
Le berger arrive, desireux de te söparor du’ troupenu, 


loignons-nous en suivant cette vallde; " 

Peut-ötre nous conduira-t-elle lä-bas, aupräs de la gzelle, 

Malheur, Malheur, sur ton esclave dont la. vie.n’est pas encore en 
sn eur! 






Les plnines sont lo 
In couche des agnenux est fuite de gazon; 
Les fouilles de هل‎ rose sont هل‎ demeure du rossignol. 
44448. 
صولر جايره‎ ET يهاز اولدى‎ Bahar oldu akar sular ajtra, 
يوريلورسن جيقمد قوزم بايره‎ Jorulursun Shma kuzum bajtra, 
جوبان كلير استر سنى آيره‎ doban gelir ister seni ajtra. 
كل كيدلم شو درءنك يولنه‎ Gel gidelim Fu derenin joluna, 
a بلكد اورالرد» آغو‎ Delki oralarda ahu bulma, 
عور العو يازف يازق او كوريدجك قرلنه‎ 0 körpefük Tubuna. 
اووالردر طاوشائلرك طوراغى‎ Ovalar-dir tausanlaren durd, 
جيمندندر قوزيلرك يتاغى‎ ämenden dir Tuzulartn jata, 
بلبللرك اوتاغى‎ el كل‎ ١ قو‎ japrald bilbillerin ماه‎ 

















234 ‚Kino, Chansons populaires turques, 


2 


Les montagnes se sont vötnes de verdure; 
Qui sait pourquoi 16 rossignol so lamente? 
Le printemps est venu, les eaux murmurent. 


Viens, parons, mon petit agnean. 
Sur cette montagne pas هل‎ moindre surface plane; 
Cesse iei de parler aveo droiture. 


Nous avons chemind, pendant la nuit, sur Ja route de Sivas; 


Nons avons bu de Yoau limpide et de You saumätre; 
Aurions-nous done (par impossible) renoncd A cette bien-nimde? 


4+4 
dalar‏ مافلاة تنازو 70801 يشيل كيمش بتون طاغلر 
nid bülbül ülar,‏ قله جب نيجو بلبل آغلر 
dahar gelmis sular dälar.‏ بهار كلمش صولر جاغلر 


Gel gidelim jauru huzu,‏ كل كيدلم ياورو قوزى 
اماك Joh bu da'en 108 bir‏ يوق بو دأغك يم بر دوزى 
burada 07: sözil.‏ مم1 كس بوراده طرغرى سوزى 


انهو Sivas jolın gege‏ سيواس يوان كيجد كجدك 
ade tatld sujun 041‏ آجئ طائلى صوين ايجدك 
bir bu jardan varmd geitik?‏ جز بو باردن وازمى كجدك 


3 
Le troupeau est descondu de la montagne do Meldmen; 
On en a söpard un agnenu et on Ya emportö; 
Mon suint Add? (derviche) a fait un tapis do sapaan;, 
Fuis, gezelle, avec tes petits fuis, füis, 
Par piti6 pour toi, fuis, voilh lo chasseur. . 





fumse de mon foyer #%löve vers le ciel dans une plaine immense,‏ مل 
OR je sonffre @une siparation plus eruelle que In mort;‏ 
Sucrifie tout co qui est en ten pouroir, mais sanve ta te.‏ 

Fais, gazele, soo tes تمي‎ . . - . 


Künes, Chansons populaires turques. 235 
On Ya fait descendre de la montagne en هل‎ pourchassant; 
Attrape! a-t-on فته‎ au lövrier teint du rouge hennd; 
‚En prösence du danger qui Ja menace elle-meme, la gazelle ne songe 
‘pas & ses petits. 
Fuis, gazelle, avec tes petits . 7 
4+4+3 
ملحمن طاغنحن ايندى سوريسى‎ Melemen da’indan indi sürüsi, 
الديدك قوزينك برين‎ OT دار‎ aldödin kuzının birin, 
وى ددهم يوست ايلمش دريسين‎ veli.dedem post ejlemis derisin, 
اقل قوزوك جيلان فاج قاج‎ 8. ad hub «مازوق‎ had had, 
كلدى‎ TEST amandn kad امو لزه‎ 


Bir engin ovada tütünüm Hüter,‏ بر انكين أوواده توثونم توثر 

Dunda ajriläk var ölllmden betr,‏ بونده ايريلف وار Mel‏ بتر 

sr) olanfa maldn ver tekserin kurtar.‏ مالك وبر ذك سرك قووثار 

Rad Amulu gejlan had kat,‏ .2 قاج قوزولى جيلان قاج قا 
geldi,‏ از amanen has‏ آمانك قاج أوجى كلحدى 

Kova kova indirdiler koruja,‏ قوره قووه اينديرديلر قورئيد 

بدزاعما tut ettiler al könald‏ طرت ايتديلر آل فينم طارئيد 

تزلسهها bad dürünge bakmas‏ 0 ايش Kal‏ دوشياجه باقمز فوزئيه 

kad had,‏ «مازوق kad kusulu‏ .18 قاج قوزوك جيلان فاج فاج 
geldi.‏ فده had‏ قدصم آمانك قاج آوجى كلدى 


4 
A cause de Y’ardenr des feux qui me devorent, mes soupirs s’exhalent 
„en fümde; 
Les rossignols chantent dans le jardin de ma bien-aimee; 
Oesse de chanter, rossignol, cesse de chanter, je suis dans un #tat 
lamentable. 
Ma patience est & bout; tous les jours je verse des larmes; 
Je le dirai bientöt au tribunal de Dieu. 


236 Künor, Chansons populaires hurques. 


Sn stature est plus &levde que le eypris &lanod; 

Sa taille est plus fine que le jeune plant gröle 

Sa voix est plus douce que 1١ chant du rossign 
Ma patienee est & bont . x 





4+4+3 
Aeiim Janmadan tütünihn tüter,‏ انشم er‏ توتونم توثر 
jarin bahdesinde bülbüller öter,‏ يارك wis‏ بلبللر أوثر 
bes-beter.‏ “نألا ütme‏ 3014004 306 أوثمه بلبل اوتمه حالم بس بتر 
اللاواهال «باجم ةلله« «قمه 10.1640 (Falls‏ صبره مجالم آغلارم عركرن 


 jardn hakkön divandnda rin dir‏ ديواننده سويلدرم بركون 
gün.‏ 


run selilerden uun-dur boju,‏ اوزون سلويلردن أوزوندر بوبى 
ine fidanlardan inje dir bel,‏ اينجد RR ps‏ در بلى 
dien Dülüllerden tatl-der di,‏ اوت بلبللردن طاتليدر ديلى 
Bhalmadbsabremegalömülartm hergün;‏ قالدى it yo‏ آغلانم عركون 


 Jardn hakkın divandnda ae dir‏ يارين حقك ديوانند» سويلهرم بركون 
in.‏ 1 


5 
Sur cette montagne d’en face, il y a de In neige et pas هل‎ fumde 
d’une habitation;; 
Cello que Faime a de هل‎ religion, elle na point de fol, 
Jo suis all6 voir mon Aycht, mais elle n’ötait pas له‎ a maison, 
A cause delle. mon intelligence m’est en partie ravie; 
Eile me plonge dans los tourments de Yamour. 


No balance pas In töte comme 16 oheval arabe, 
Ne fronce pas las sonroils, comme une fianete de fruiche dnte, 
Tai recommand6 ma compagne au Seigneur. 
A cause delle . 
Les marchands ne viennent plus de vis-i-vis, 
Dis-moi 6ه‎ quo tu A6sires, je Yachbterai pour toi au murch6. 
Hölas! Aucun salut no m’ost plus transmis de In part يده‎ 
A omuse Welle . 0 : 


‚Kinos, Chansons populaires turgüss, 


237 


F 4+4+3 
Sr شو قارشوكى طاغده قار واردومان‎ Su hardt-ki dada kar var duman jok, 


بنم سوديكيده دين وار ايمان يوك 
واردم باقدم خائم عايشدم ارده يوف 
ارجف عقلمى الدبربيرر 

باشيمي سودايه صالديريمور 
To‏ كبى صاللامه ir‏ 

يك كلين كى جائيد قلف 

بن مولايه اصمارلدم اشمى 

Gi)‏ عقلمى الديريبور 

باشمى سودايه صالديريمور 


lg‏ كلمو اولدى قارشيكين 

نه استرسان الايم سكا جارشيدن 
سلام كلمز اولدى خائم عايشدين 
رجف عقلبى ri‏ 

باشمى سودايه صالديرييور 





benim sendijimde din var iman jok; 


vardem baktim hantm Ajsem evde 
53 





Arab قله‎ gibi sallama ,فطاقمة‎ 
Toni gelin gibi datma kastnd; 
ben mevlaja demarladim esimi, 
B. arajök aklmd alderijor, 
bastmd seudaja saldirsjor. 


‚Bastrgjanlar gelmes oldu karätdan, 
ماد‎ üstersen alam san aräldan; 
solam gelmez oldu hantm Ajseden. 
B. azajtk aklimd aldirijor, 
bastmd seudaja salderier. 


3 


fait söcher mon foulard;‏ تماق 
Tu tes endormie sur mon sein;‏ 
Je connaissais ton nom, Yai onblid.‏ 


‚Jones vermeilles de ma bien-aimde! 
Löyres de miel de ma mattresse! 


Ma file tu es un vrai guiaour, un vrai guiaour 
Ta parles d’une fagon peu compröhensible. 
Fuis, ma belle, fuis ma prösence. 


‚Jones vormeilles de ma bien-aimöe! 





238 Künos, Chansons populdires tırques, 


Eile porte une ceinture de sole, 
Dont ها‎ frange tratne jusquit terre. 
Eile est lente & se lever pour embrasser! 


‚Jones vormelles. de ına bien-aimde! 


Les roses se sont fündes: 
Le rossignol prenait ses &bats sur leur tige, 
Elles se sont flötries sons ses baisers. 





444 
Destemalämd kuruttum,‏ دستمالى قوروتهم 
"Ani ‚she sinen! sinemde yjuttum,‏ أويوتدم 
aden‏ آذيكى بيليردم أونوتدم 
B. jarimin al janaklart,‏ يارمكى آل يناقلرى 
بأجمانلمقسة bal‏ ممه آشنامك بال دوداقلرى 








unuttum. 


Ah hösdm son djaur-sen djaur,‏ آ قزم سن كاوور سك كاوور 
راسم رامال ihn dilin söjler‏ سويلر جويل ياوول 
gürel kariimdan saul‏ قم قلي كوزل قارشمحن صاوول 
jarimin al janaklard,‏ .0 يارمك آل يناقلرى 
ainamen bal dudaklart.‏ آشنامئى بال دوداقارى 
kusandr,‏ بلعقلها Löriim‏ ايبريشم قوشاق قوشائير 
بعل vadald jere‏ صججاغى يرد ists‏ 
öpmgje üsenir.‏ 1ه قالقرب اويمكد اوشدنير 
B.jarimin al janaklare,‏ يارمك أل يناقلرى 
ainamen bal dudaklarl,‏ آشنامى بال دوداقلرى 





il «وقمةة خانم كللرى‎ güleri öillenmis, 
دالنده يليل اكلنيش‎ daldnda bülbiul ejlenmis, 


‚Kinos, Chansons populaires turques. 239 


a. üper iken kederlenmis,‏ كدرلنيش 
B. jarimin al janaklart,‏ يارمى آل يناقلرى 
aönamen bal dudaklart.‏ آشنامى بال دوداقلرى 


% 
Ce qui fait marcher 16 navire, 
C'est la vergue et la voile, 
Les meilleures d’entre les filles sont celles 
Qui se donnont sans se faire prier. 


La ceinture qui porte mes armes, 

Est en cnir de mouton, en onir de mouton; 
Une fomme s’en va devant moi, 

Et jo roste derridre dla contempler. 


Tont on مس‎ rogardant, do vis-d-vis, 

Tu attaches un gland & ton fuz; 

Et comme si je n’avais pas assez Atune maltresse, 
Toi aussi, tu m’enflammes le caur. 





Janc6 un petit onillou & ma bien-aimde;‏ نمال 
taille;‏ ها & II ost all6 In frapper‏ 

Ö Fianede, sois offerte en holocauste 

Aux fils dor de ma moustache! 





4+3 

Gemileri jürüden‏ كيملرى يوريحن 
jelken ie seren dir;‏ يلكن Al ab‏ 
gi,‏ «اسماعلة 0 SB‏ اببيسى 
istemeden veren dir.‏ استدمدن pp‏ 





Silahlmen hajtst,‏ سلاحمى قايشى 
 mösinden dir mesinden;‏ مشيندندر مشيندن 
handım güder önümden,‏ خاتم MET JS‏ 

Den bakardın pesinden.‏ :0 بقارم يشتحن 


210 ‚Künos, Chansons populasres turques. 


Kardt-beri bakürsin,‏ قارشى برى باقارسىك 
püskül takarstn;‏ منغ فسد بوسكل طاقارسى 
sankd benin jarim jok,‏ صاتكه ينم يارم يرقف 
gs aim sende deni jakarstn.‏ باقارسى 
attlm geline,‏ نما Bir‏ بر Tb‏ كليند 
vurdu beline;‏ ثبو RT‏ أوردى بليند 
gelin kurban olastn,‏ كلين قربان Sucht‏ 
ضام bujdmen‏ بويغمك تليتد 


8 
Comment pourrai-je monter 
Dans ها‎ miture du nayire? 
Quo mon Seignour et Muttre accorde ها‎ rösignation. 
Au our de ma möre! 


La rose de هل‎ vallde 
Est partio pour les rives du Danube; 
Comment se fait-il, ma panyre möre 
Quelle اتام‎ oubli6? 








My a une paire de voanx & ادهل‎ 
Jo men vais les vendre on bloe, pour acheter un templarant, 
Car Yagent de Ia conseription est arrivd; 

Puisse-t-il pordte las deux yaux! 





Nous devons nous rendre & Tröbizonde, 

Et ma main ignore ce que d’est quo Yargent; 

81 Yanchois ne se montre pas cette fois, 

A quelles extrömitds en serons-nous. done röduits? 


Tai mis des anchois dans هل‎ pokle A fire; 
Dis ont commeno6 له‎ so ddmener; 

Je me suis approchö, mais d’ancheis point; 
Je me suis pris & pleurer. 


4+3 
بن نصل جيقدجغم‎ Ben nastl Gkaja!tm, 
NG كمينك‎ gem 1 











„Rünos, Chansons populaires turgues, 941 


مولام re‏ ويرسون 
والدهم يوركينه 

دردده بر كل بتدى 

طونه يولنى طوتدى 

أو بنم غريب والحهم 

نصل بنى اونوتحدى 
آخورده بر جفت طوسون 
بهالرى بر اولسون 

ينه كلدى قرعدجى 
ايكى كوزى كور أولسون 
طربزوندر In‏ 

اقجد كورمز اليم 

بو ييل خمسى جبقمزسه 
نهه وارر خالمر 

خيسى قويدم طاوديه 
باشلادى اوينامغه 

كلدم باقدم خيسى يروف 
باشلادم اغلامغه 


meslam. saburlar versin, 
validem jürgjine. 

Derede bir gül bit, 
Tuna johımu tuttu;, 

0, benim garib validem, 
nastl beni unuttu, 
Ahlrda bir dift tosun, 
Pahalard bir olsun; 

ine geldi kurajt, 

iki نعلاو‎ hör olsun. 
Trapezan dir jolumus, 
akde gürmes elimiz; 

bu jül hamsd ,ممعم اولان‎ 
neje vardı halim 








Hams? kajdum tavaja, 
عرسم لفماقمة‎ 
geldim baktm hamsd jok, 
basladtm alamaja, 


11 y a des limes sur lo chemin. 

Ta poitrine est couverte de boutons. 
Que lo taillenr perde la vu, 

Pour avoir ainsi emprisonns tes seins! 


Tai mis mes sandales; 





entrechoguö mes talons dans la danse, 
frottais ına monstache 


Bi ji 
Ä ces seins d'une blancheur de lait! 


2 Künos, Chansons populaires turgus. 


Allons, gravissons la montagne 
Cachons-nons sous ها‎ feuillde; 

Que tous les moutons de la-montagne 
Soient immolds en ton honneur. 


Quand je suis ariv6 au sommet de la montagne, 

Da commenes A neiger; 

A peine avais-je port6 هل‎ main au lacet de son chalvar, 
Quelle sest prise & pleurer. 


un Hit do torrent sans süble? 
un Inc sans poisson ? 
Nous pusons Den ما‎ jounde de fon on Zantıe 

a-tril uno muit (digne de co nom) sans la bien-almde?‏ ير 








443 
بيول أوستده اكدلر‎ Jol üstünde ger, 
كوكسك طول دويملر‎ gürün del düjmelr; 
dal توزى كوزك كور‎ tere görün kör olsun, 
حبس اولدى ممطر‎ Mapds oldu memeler. 
جارقاريمى‎ es Aijdim dariklartme, 
طويدم طرهرقاريدى‎ toptum topuklarimd; 
wma أو سرت بياض‎ 0 süt-bejas memelere, 
sürsen bujöklartmd. 





Haydt &ikallm da'a, 
karsaltm japra'a; 
dada olan kajunlar, 
hep kurban olsun sana. 


Olktöm da’tn badtna, 
kar jümaja basladl; 
el atnja uekura, 
اغلامغد باشلادى‎ Alamaja basladl. 





Künos, Chansons populaires turques, 245 


bl درك قومسز‎ Dere kumsus olur-mu, 
كول بالقسز اولورمى‎ göl baldkake olar-mu? 
كوندز بر خال ايحرز‎ gündüs bir hal ederiz, 
كيججه يارسز أولورمى‎ Jede Jarsiz olur-mu? 


1. 
Oh6! nabot, animal! 
Ta es un avorton, un avorton. 
Dans le courant du mois 
Ta ne m’envoies seulement pas une toute petite fols au Aammam. 
Je renonce aux droits que je tiens de عمس‎ contrat de mariage; 
Va le dire A Yimam, va! 





Tu apergois de هل‎ viande chez le boucher, 
Dos melons, au marchö aux melons, 

Et si jien dösire, tu me dis que tu was pas dargent; 
Dien ما‎ fusso rentrer dans le ndant! 


On les apporte dans des, ouflet, 
A une ou deux heures du matin, 

Le soir Ju dit A notre homme: 

Eh! morveus, seoute — 

Ten ai assez de tes mauyais procddös; 
Quitte-moi! II 16 faut ubsolument, 


4+4—4+3 
بريده بويك يوق أخريف‎ Bojda bojun نامز‎ a herif, 
شاماما سك شاماما‎ Jamama-sin Jamama; 
أولسون‎ Su آيده بر‎ ajda bir kerrojik olsun, 
بوللامزسك حمامد‎ jollamazstn hamama; 
نكاخمحن بن واز كجدم‎ nikjahömdan ben var gedtim, 
all وار كيت سويلد‎ var 16و‎ söjle imama. 





اق قصابده كوررسى 

قاوون قارهوز u‏ 

ütesem paramı jol dersin,‏ إيستسم eu‏ يوق ديرسى 
all gu amd alla jok de;‏ بيوق NE‏ 





244 Kinos, Chansons populaires turques. 
Kufe de gekiirler, 
مزهو‎ sahat jedide. 
aksam dedin bizinleine: 
a sümüklü bana bak:, 
dekemem kahrönd herif, 
beni elbette birak. 





1, 


Eaux-Douces d’Europe & Stamboul 
Qui done a pu vons order? 
est une wraie porlo quo Yohjet de mon amonr! 
Khanems, petites ou grandes, vous ne devez point vous con- 
Vous ne devez boire ni vin ni عام"‎ Sue, Kal 
ممما‎ de Stambonl! 


Conaks qui vous fites vis-A-vis! 
0 Beautös aux joues vermeilles! 


‚Khanems, potites ou grandes 





Nuits dhiver de Stambonl 
ont les divortissoments sont si baaux! 
ma belle, pareille au bouton do roso oourtis6 par هل‎ rossignol! 


‚Khanems, petites ou grandes 
ari 
استانبولى كاغدخانسى‎ Istambulun Kjadhanesi, 

nasil do'urmus anasd,‏ نصل طوغورمش اناسى 
ge serdijim dir dür tanesi.‏ در دأنسى 
B. 18018: biljük kandm‏ كوجكه Sn‏ خانم 

 eimemeli dir,‏ ايتمامليدر 

Jarab‏ مله ملعم _ راق ايله شراب 

umemeli dir.‏ ايعدم امليدر 


(inos, Chansons populaires turques. 


استتانبولك سوقاقلرى 
قارشو قارشو قوناقلرى 

آل آل اولمش يناقلرى 
كرجك بيوك خائم 
اييتمامليدر 

راقى ايله شراب 
ايجمامليدر 

استانبولك قيش كحجسى 
يك كوزلدر اكلنجسى 
ادالم بلبل غنجسى 
كوجك بيرك خائم 
ايتمامليدر 

راقى ليله شراب 
ايجمامليدر 


Istambulun sokaklars, 
kars? karit konaklare, 
al al olmus jänaklare, 
B. Küsük büjük hantm 

eimemeli dir, 

vaki üe Jarab 

ümemeli dir. 
Istambulun his geden, 
‚pek لمعلاو‎ dir gjlengesi, 
edallm bülbül kongest, 
B. Küguk bijük hantım 

etmemeli dir, 

vaki ملة‎ Burab 

ümemeli dir. 


1. 
Tökerlönd (sorte de pot-poumi). 
all6 do YA jusguan B; 
حدم تفال‎ jusqu’an Village; 
Au villnge, jal mang6 de In oröme; 
Te suis rovenu & هل‎ maison et نال‎ ai tät6 du baten; 
ai donn6 16 biton & ma bonne; 
Ma, bonne m’ dönnd du petit millet; 
نمال‎ donn6 le petit millet & T 
Y’oisoou ma donnd des ailes 
Vai frapp6 les ailes contre la terre; 
Lo terre ونس‎ donn6 de Yherbe; 
ai donn& Yherbe A la brebis; 
La brebis m’a donne un agnenn; 
Tai done Yogncau au bey; 
Le bey m’a donnd un cheval, 
Que وال‎ monts pour aller a Canlidja; 
A Canlidja, le sang coule; 
Deux beautös ravissantes me regardent; 




















Ba. un. 17 





216 


Künos, Chansons populaires turques. 


Tai envoyd un salut & la grande; 
Te suis tomb6 amoureux de Ia petite; 

Jo me suis enflammd comme we bougie de sa table; 
Jo suis devenu ها‎ cendre de son foyer; 

Je suis devem une rose de son jardin; 

Je me suis panoui 16 matin 

Et me suis repliß sur moi-meme le soir. 


ركه 


Saul جيقدم‎ il 
كويدجى‎ ke 

كويده قايمق يدم 
كلدم اوه دكنك يدم 
دكتكى ons ob‏ 
دادم بكنا دارى. Wr‏ 
دارىبى. قوشم وبردم 
قوش بكنا قناد ويردى 
كنادى ير جاريدم 

بر بكا جمن وبردى 
er‏ قويوذه وبردم 
قويون بكا قوزى وبردى 





نك نابر يها بكر 
بيوكنة سلام ويردم 
يجونده مايق الجر 
سفرستده مو اولدم 
اوجاغنده كول اولدم 


4+8 
Hliften. &ähttm bejejek, 
شاوه‎ Tönejek, 

Teajmale jedin,‏ ملز[ 
geldim eve dejnek jedim,‏ 
dejngji dadima verdim,‏ 
dadtm bana dard verdi,‏ 
dardjt kuda verdim,‏ 

us bana kanad verdh, 
kanadt عمل‎ darptim, 

bana dimen verdi,‏ مار 
imeni kojuna verdin,‏ 
verdi,‏ نسحا kojun bana‏ 
euzuju beje verdim,‏ 

bei bana bir at verdi; 
bindim gittim Kanlöjaja, 
Kanlöjada kanlar akar, 
dei dilber bana bakar, 
Biüjüjüne selam_verdm, 
küötjüne ask oldum, 
sofrasnda mum. oldum, 
فسؤم‎ kül oldum, 





Künos, Chänsons populaires turques. 247 


rn bakdesinde gül oldum,‏ كل أولدم 
sabahlard adtldtm,‏ صباحلرى آجلدم 
akdamlard kapandim.‏ اقشاملرى قيائدم 


18. 


On m’a frappd sur la vonte de Smyrne; 

On ma laisse, baignant dans mon sang; 

On a band& ma biessure aveo le mouchoir Aune jeune Alle; 
Hölas! chöre möre, تداز‎ 666 frapp6 (mu cwur?), je brüle; 
Quel dommage de mourir si jeune! 


My a une haio d’öpines sur la route de Smyme; 

Puisse-t-il perdre In vuo, celui qui stme des 6pines dans les sentiers! 

Mais dest la douleur sonle de In separation qui ploie mn taill 
Mens! chöre möre, Jul 616 bless6; je dösire un remdde; 
Te Asiro quo 16 gouvorneur m’accorde ma grüce par un firman 





On fire au sort, & Smyine, 
Ceux sur lesquels il tombe, courbont tristement la töte; 
Leurs pöros et عسوا‎ möres s’en vont (A ler suite) par Jes chemins. 


11 16 fant, il lo faut, la belle (il faut quil parte); 
Ta dois mettre du m6z6 sur هل‎ foulard de ton amant, 


Lorsque jo vais & Smyrne, jo demiande du vin; 
Et aprös le vin, du mdad; 
Je d6sire que ma future femme soit jolie. 


Nous avons fait nos affaires & Smyme; 
Dien sait & quoi nous avons employ6 notre angent! 
Le premier changeur venu ne serait pas ل‎ möme den fournir autant 


44448 
Er ازميرك يولند» اورديلر‎ Zemirin johında vurdular ben, 
آل قائلر ايجنده قويدياربى‎ al kanlar iinde kajdular dent. 
62 مغن قرك جورءسنم صارديلر‎ devresine sardilar ben. 
بن أورلدم يانيورم‎ WB. Ah mine, ben vuruldum janijorum. 


AS Jastheter genölijäne, Jan verijorum.‏ ركايجلكيه جان وبرديورم. 
a"‏ 





28 Kinos, Chansons popnlairen turques. 
ازميرك يرلنده بر صره ديكن‎ Iemirin jolhunda bir عجان‎ diken, 
Tr كور أولسون ديكنى‎ Kür olsum dikeni jollara chen, 
آيريلقدر بنم بليمى بركن‎ ajrlähter benäm beim büken. 
ننه أورلدم درمان ايسترم‎ TB. Ahnine vuruldum, dermanisterim; 
أزمير واليسندن فرمان ايسترم‎ Tamir valisinden ferman isterim. 





Ismirin üinde kura dekilir,‏ ازميرك. أ قرعه جكيلور 
lkandn bejnu bilkülir,‏ امسا فرعسى جيقانكى بوينى am‏ 
analar badalar jola dökülür.‏ ' انالر بابالر يوله دوكيلور 
güzel olmalt,‏ المماه bl Al B. Olmald‏ كوزل lt‏ 
 Jardn devresine meze kajmall,‏ يارك ya ug‏ قويمدلى 


Zemire güdinge bade üsterim,‏ ازميره N‏ باده ايسترم 
Dadenin üstüne mexe üsterim,‏ باددنك اوستند مزه أيسترم 
isterim.‏ امناو alajalm Teded‏ الدجغم قزى كوزل ايسترم 


اسمس kurduk‏ فانط 0م01 ازميرك ايججنده قوردق بازارى 
بازوصمتر ne hale ürattäk bakdr‏ ند حالد ارغراتدق باقر بارديى 
dejme, sarraf' vermer bunge parajl.‏ دكمد صراف ويرمز بوئجد يارديى 


14 


Dans lo campement 366 dos Yuruks, il ya une tente vorte, 
A Yintörieur de Inquelle un jeuno homme rop 
Fais-Ini une caresse, afın quil ne oonserve pas de raneune. 





Dans le campoment d’öt6 des Yuruks, le jour vient et so retire; 
Les gargons y onvrent Yesprit aux jeunes filles. 
Ma mignonne amante röpand de pelites pidees dargent. 


Un bazar souyre A Smyrme, 
Mais les vauriens de 1a ville troublent les transactions; 
‚Relöve-ta jupe, pour to garantir du mauyais il, 





Künos, Chansons Dojnlaires turques. 249 


I y a des tavernes a Smyrne. 


Mes moustaches aux franges dor sont devemıes rouges de sang 


Paisso cı 





(& la suite d’un rixe); 


٠6 qui وام‎ enfantf n’en pas concevoir de chagrin! 


Si tu viens & Passer par 16 campoment d’6ts des Yrruks, 
Ne tire pas le Khandjar, autroment il y aurait; du sang vorse. 
'Tu ne maimes pas, et en meme temps tu ne veux pas renonoer 4 mol. 


4+4+8 


يورك يايلامئده بريشيل جادر 
جادرك ايججنده بر جوان ياتير 
صيغدده Kuss‏ فالمسون خاطر 
يورك يايلاسند» كون كلي ركججر 
قزلرك يوزينى اوغلانلر آجار 

ينم سودججكم جيل باره مساجار 
ازميرك ايجنده قوريلور N‏ 
ازمير جايةمنلرى بازارئق بوزار 
تلن ستلاعي شري سر 
ازميرك اياتجنده واردر مضخائه 
صيرمه بيقلرم بوياندى قائه 
Art‏ كورمسون طيغوران آنا 
يورك بابلاسندن كلي ركجرسىك 
جكبه خاجريكى قانلر صساجارسك 
ذه الى سورسكه ذد وا ركاهرسك 


Soldats de la guerre sainte, هل‎ voi 


Jürük jajlastnda bir همل لفقل‎ 
dadtrön üinde bir Sivan jatkr. 
stva-da bajalnd kalmasin hatır. 





Jürük jajlastnda gün gelir geder, 
köelartn jürünü dlanlar adar, 
benim sendiggjim il para sadar, 
Iemirin ibinde kurulur pacar, 
Tsmir dapkinlard pazarlik borar, 
kaldtr fittanend dejmesin nazar. 
Iemirin itinde var-dir mejhane, 
strma bujtklarbm bojandd kana, 
ajllar görmesin do'uran ana. 
Jürik jajlastndan gelir gelersin, 
chme handerini kanlar sadarsin, 


ne beni seversin ne va gelersin. 


15. 





sourre de nouvenu devant ma’ 
pauyre personne, 


Mes soupirs attendriraient les rochers. 
Domeure en paix, gentille amie; allons, chacun de son 0016. 


rt 








230 Kinos, Chansons‘ populaires turques, 


La muit passte, ma töte reposait sur un petit oreiller de pierre, 
dans هل‎ maison de ma bien-aimie. 
Tetais couchd sur la dure, couvert de feuilles et pourtant mon 
our ötait satisfit. 
Demeure en paix, gentille ame. 2.2 +» 


Titeis Libre comme Yair, quand tu mas pris A tes filets; 
Favais conseience de ma valeur, et tu mas xöduit A rien. 


Demeure en paix, gentille amie . 


Je suis descendu an jardin do ına bien-nimde, ses vosos s’entrouvmnient 
comme des coupes, 
Trois grains de beauts ornent lo cou de ma bien-aimeo; on dirait 
des grains de corail non porfords. 
Demenro en paix, gentille 20 SIERR 


4rdt+s+3 
غازبار بول كورندى ينه غريب‎ sl Zi ganıler jol göründü,jine garıb 
سريمة‎ serime; 
طاغلر طاشلر طيانمز بنم 7 و‎ dalar taslar dajanamas benim 
زاريمه‎ ah-u zartma; 
يارم بر بيانه سن‎ EB. Kal selamet nazld jarim, bir 
rer Jana sen birde ben. 


Din geje jar hanesinde jastt-‏ دون كيجه يار خانسنده 

‚ga'm tas idi,‏ يصدجيغم طاش ايدى 

+ آلتم طويراق اوستم بايراق‎ altem toprak üstüm japrak, jine 

göndm hos iii;‏ كوكلم حرش ايدى 

B. Kal selamet nazld jarim, dir‏ قال سلامت نازلى يارم بر يانه سن 
Jana sen birde ben.‏ ابرده بن 





Ben havada udar iken ay de‏ بن nl‏ اوجار ايكن أ ايله 
tuttun beni,‏ , طوتدك بنى 





Künos, Chansons populaires turquss, 251 
بن يهامى بيلور يكن بر يوله‎ den pahamd bilir iken bir pula 


satten ben;‏ صاتدك بى 
le EB. Kal selamet nazld jarim, bir *‏ بر يانه سن 
Jana sen birde ben.‏ ابردم بن 


Indim jarin bahdesine güller:‏ ايندم يارك بغجدستم كللرى 
gibi,‏ ممما فضجان كبى 
gerdandnda üd den: var deliksiz‏ كردائنده اوج بنى وار RD‏ 
mergan gibt;‏ مرجآن كبى 
B. Kal selamet nazld jarim, bir‏ قال سلامت نازلى بارم بر يانه سن 
Jana ven birde ben.‏ بردم بن 


16, 


Les Russes ont frunchi 1١ Danubı 
فل‎ ont reconnu les avant- 
Soixante-eing mille coups do canon ont 416 tirds. 
De Yailo gauche commandde par Osman-pachn. 





Le Danube pas 
11 ronge ses rin 
Lillustre, lo glorienx Osman-pacha 
A Au courber هل‎ töte et son va prisonnior. 





Un cadi nous arive de Stamboul; 

Ce bas-monde n’aura d6sormais plus de charınos;” 
Ce tyran de cadi est devenu imbecile; 

Ce cadi est devenu fot. 


dit (em reolant Xhorrens) 16 Danubo sanglant.‏ علدو de‏ مسن ول 
Je ne point Venmemi;‏ 

‚Tant que je n’aurai pas rendu mon sabre, 

Je ne sortirei point do Plewna“, dit Osman-pacha. 





„Jai plnc6 la peau (de monton eto).sur mon cheval gris-pommel6; 

Üne-paire de pistoleis inerustös de diamant A ma beinture (dit 6 
bey)*. 

Ne pars pas, mon bey, il y auto pour toi frahison eb mort 

Dans مسوم‎ mot qui sortira da la bouche de ces vizirs, 





22 Kinos, Chansons populaives turques. 


pent:il, 6 bays se pont-il?‏ م8 


Que des enfants frappent leur päre? 





Bourreaux du padischäh! 


Ce monde va-t-il rester dösormais & votre merci? 


4+4 


روسلر طونديى آثلادى 
قربغطلرى يرقلادى 

عثمان ياشانك قولندن 

يتمش بش بيك طرب باتلادى 


قائلى طوده آقار كيدر 
اطرافنى يمقار كيدر 

ag شائلى عثمان‎ RT 
بهون اكمش أسير كيدر‎ 
استائيولدن كير قادمى‎ 
دادى‎ SH (u 
AD شاشقين اولدى‎ 
دلى اولبى دلى قادمى‎ 


قاتلى Sb‏ ديمور 
بن دشمندن قورقهم ديبور 
قلججمى ويرمياجد 

بن يلون جيقيم ديبور 
قير آنيمه آندم يوبتى 
wir‏ طبائجة البان طاشلى 
En‏ اولدهررلر 

بو وزبولو افر بر سوزدة 


Ruslar Tunaje بلقماله‎ 
karakollart jokladt; 

Osman pasanen kolundan 
jetmis bei bin top patladt. 


Kanlö Tuna akar gider, 
etrafönd jükar güder; 

adld Sanl! Osman pasa, 

jesir gider.‏ لس سازوة 
Istambuldan gelir kadı,‏ 
kalmadt dünjanin dadd;‏ 
oldu zalim kadı,‏ ««اناقمة 

deli oldu deli kadi. 

Kanld Tuna akmam dejor, 
ben düdmandan korkmam dejor; 
kölöjEmd vermejinge 

ben Pleuneden &kmam dejor. 
Kür atlma attim postu, 

&ft tabanda elmas زفاقما‎ 
مدقاو‎ beim öldürürler, 

bu verirler her bir süede, 


Künos, Chansons populaires turques. 253 


Olrmu bejler olur-mu?‏ اولورمى AR‏ أولورمى 
ewlad 29 vurunmut‏ اولان بابايى اوررمى 
salimleri,‏ :0641810 بادشاعك طالملرى 

bu Jihan size altı-md?‏ بو جهان سه قاليرمى 


17. 


Modesto bourg qui as nom Plema! 
L’armde russo est trop forte, elle est innombrable; 
Les ماما‎ que Yon apporte ne sauraiont tenir dans ton enceinte! 
0 beau marcher, los Balkans 
"nen Anissent plus! 
| ول‎ rogurde derrire mol, — möre — lo secoums attendu 
wareive point! 





bean marcher, — möre — أل‎ 








Plevna s’est transforms en un camp retranch6; 
Osman-pacha a لاه‎ atteint au Hane gauche; 
Da 6t6 fait prisonnier avec quarante mille de ses soldats. 
Toi bean marcher, — märe — ji bo marcher . «+ + 





Le bout de mon fusil est en argent travailld; 
Ma moustache aux franges d’or, jadis si före, tombe aujourd/hni 


! tristoment, 
Des cosagues qui ne parlent point notre langue m’environnent, 
Tai bean marcher, — möro — ji boau marcher . « 
4+44+3 


Plevne dedilderi kütük kasaba,‏ يلوند ديدكلرى كرجك قصبه 


dok-tur gelmer hesaba,‏ ##ناقه us‏ روس عسكرى ججوقد ركلمز حسابه 
kelleler almas. kasaba,‏ «مانعمة كسيلان كلدلر zT‏ قصيد 


Plevnenin finde ordu kuruldu,‏ يلرندنك ايجنده أردو قورلدى 
„Aue Oman-pada sol jandndan vuruldu,‏ ياشد صولٍ ياننحن اورلدى 
bed bin askerle jesir tutuldu.‏ 11016 قرق بشبيك عسكرله اسير طوتلدى 


54 Kinos, Chansons populaires turquer. 
تفنكمك أوجى كموشدى ايشلى‎ Tüfengimin uju gümüsten il, 
صيرمه بيقارم. جوريدى دوشدى‎ sörma Dujöklaren انان‎ düstn, 
جاشمد اوشدى‎ JENE 1ن ديل ببلمز‎ bilmer kazaklar baskma use. 

giderim, ballcan tühenmez,‏ :000:3 .1 كيجرم كيدرم بالقاى توكنمر 
ardima bakartm, indadim yelmer.‏ أردمد بأقارم امدادم كلمر 








18. 


Un corps d’arınde a &t6 xduni dans les diserts de ’Y&men; 

Mon bien-alm& a #6 blessö au genou gauche, 

soul A Yignorer.‏ متمافال lo monde 16 suvait;‏ سول 

Oruel Ymen, tu mas fait de douloureuses blessures; 

Si du moins mon compagnon habituel venait les guerir (par an 
prösence)! 

Jo suis malado ot oblig6 do garder ها‎ chambre; 

Do gräce, amis, approches-vons pour m’emporter 

Auprös de mon gentil amant, 

Pout-ötro trouvera-t-il quelguo remdde A mes manx; 

Oruel Yömen, tu mas fnit de douloureuses blessures! 











Jo’ini ai تسلف‎ son sabre de mes propres mains. 
Cost moi-möme qui Yni envoy6 jusque dans YYömen ; 
Et pourtant jo no cosse de le plourer, depuis son döpart 
Oruel Yömen, tu as taill& bien de هل‎ besogne & nos soldats; 
My a des sideles quiils attendent leur conge. 





Les agnenux paissent dans les plaines de I’Yömen, 
Mon our, fon damonr, soupire apres le pays nafal; 
Do temps en temps mes plaies me font un mal affreux; 
Oruel Xömen, tu nous as fait de doulourenses blessures, 
Si quelgu’un peut les gudrir, 'ost senlement notre Seigneur et Maitre. 
44443 
يمن جوللرنده )30 قورلميش‎ Jemen döllerinde ordu kurulmus, 
يارم صبول 5 أورلمش‎ „is Denim Jarim sol’ dizinden vurulmus, 
دويمش‎ Alle بن دويمددن جمله‎ Den düjmeden jümle alemler düjmüs. 
Aue بكا‎ ST ظالم يمن‎ B. Zalim Jemen alten bana jareler, 


Fr كلسون أشم بولسون بكا‎ gelsin odim Dulsun bana, dareler. 


‚Kinos, Chansons populaires turques, 


خسته اولدم بن اوطعمده erde‏ 
آمان دوستلر كلك بنى قالديرك 
قالديركده نازلى يار: كوندرك 

يار بولورسه بولسون بكا Dur‏ 
ظالم يمن تجدك بكا A‏ 

قلجنى بن المله باغلادم 

بن يارمى on‏ يوللادم 

| زارى اغلادم‎ a 
| Rn ظالم يمن آجدك ايشار‎ 
| بيك ييل اولدى بكلمورر‎ 
يمن اوواسند» اوتلار قوزيار‎ 

ذل كوكلم صلسى أرزوئر 

| صيره سولر‎ ae au 
بارولر‎ ST ظالم يمن‎ 

بولسه بولور مولام جا جارلر 





255 
Hasta oldum ben odamda jatbrim, 
aman dostlar gelin bend kaldertn, 
kalderön-da nasl? jard günderin. 
B. Jar bulursa bulsun bana dareler, 
zalim Jemen altin bana jareler. 


Kältgönd ben elimle baladim, 

ben jarimi Jemenedek jolladim, 

arkastndan zarizari üladtm. 

B. Zalim Jemen aöttn üler askere, 
bin jöl oldu beklijorus tezkere. 

Jemen ovastnda otlar kuzular, 

deli güjnüm stlasönd arzular, 

‚Jarelerim stra-stra stallar. 

B. Zalim Jemen adtin bize jareer, 
bulsa bulur mevlam bize Laroler. 





Zur Alexiuslegende. 
Yon 
Theodor Nöldeke, 


In dem neuesten Werke des beispiellos fleissigen Budge ') steht 
بن‎ A. ein üthiopisches Heiligenleben, welches mir sogleich beim 
örsten Blättern als eine Version der Alexiuslegende erschien. Das 
hat sich durchaus bestätigt, nachdem ich jetzt die Geschichte 
gel auch wer des Asthiopischen nicht mächtig ist, kann 
sich aus Budge’s englischer Uebersetzung davon überzeugen. 

Die Grundzüge der Geschichte sind die bekannten; im Binzelnen 
kommen freilich allerlei Abweichungen vor. Dor Name „Alexiust, 
„Alexis* fehlt natürlich, wie in allen orientalischen Texten. Der 
Heilige heisst hier wie in der syrischen Urgestalt einfuch „der 
Mann Gottes® DE ägelabhör. Er ist ein Sohn des Kuisers The 
dosjus, wobei man eher an den zweiten (408—450) denkt als an 
den ersten (379—892). Seine Frau heisst Marközä, was vielleicht 
aus 455, vacls (بلكيرة)‎ der arabischen Vorlage entstellt ist; dns 
wire Pulcheria, die tromme Schwester des jüngern Theodosius. 
Oberpriester (Zäga päpäsät) in Constantinopel ist Theophilus; darin 
haben wir den Patriarchen von Alexandria Theophilus (98 
412)%) zu erkennen. Die ügyptischen Ohristen und gar die Abessinier 
kannten eben nur die Nachfolger des h. Marcus. Statt des ihm 
fremden Namens Edessa الرعا‎ (oder Lus}?) setzte der Asthiope oder 
Yieleicht schon wrabische Vorlage Armenien. Der Wohn- 
sitz des Kaisers ist Constantinopel. 


























1) The Indy Meux Manweript No. 1. Tho Ives of Mabi S6yön-and 
Gabra Kröstts. ho Eihloplo texts oditod with an English translation and a 
ehapter on the illostraions of Eihloplo MSS. by E. A. Wallls Budso ... With 
92 eolourod plates and 38 Hlustrtions. London 1808. Das überaus prächtig 
ausgestattete Werk ist auf Kosten der Lady Moux hargestellt worden. Es kommt 
nicht in den Buchhandel. Von Erzeugnissen der, allerdings immer höchst 
kindlich gebliobenen, abessinlschen Malorel erhalten wir hier eine reiche Ans-, 
wahl. Kenner mögen deren specilles Verhälinss zu der koptischen und byzan- 
nischen Kunst bestimmen, 

2) Siehe Gutschmid, Kleine Schriften 2, 450. 














Nöldeke, Zur Aleziuslegende, 27 


Dass, wie ich schon angedeutet habe, der äthiopische Text einen 
arabischen wiedergiebt, zeigt schon der ganze Stil; die Erzählung 
fliesst leicht dahin, ganz anders als die vorhergehende echt. 
üthiopisches Original. Dazu stimmen die Formen Römjü = روميد‎ 
und Qustanfenja قسطنطينيد ع‎ für Rom und Oonstantinopel 
und ganz besonders das als ursprünglicher Name des Heiligen an- 
gegebene Abdalmasih (et 42)?), das richtig mit Gadra 
Kröstös übersetzt wird. Beachte auch den Ausdruck tagalda „ward 
gekreuzigt‘ = صُلبَ‎ 86, Anm. 5, der in der andern Handschrift 
durch das gewöhnliche tasagla ersetzt wird. 

Einiges hat übrigens der Aethiope selbständig hinzugethan. 
Dass dio himmlischen Schaaren der Erzengel, Erzväter, Propheten, 
Apostel, Coneilväter und sonstigen Heiligen?) dem Manne Gottes 
vor seinem Tode leiblich erscheinen, mag schon der arabischen 
Vorlage angehören: in Geschmacklosigkeiten aller Art waren ja di 
Kopten die Vorbilder der Abessinier. Aber unser Text hat in der 
mehrere Seiten füllenden Liste auch einige abessinische Heilige. 
Dazu wird davin das Athiopische Reich in einer Weise gesegnet, 
wie man es kaum bei einem Nichtäthiopen erwarten kann. 

Wie der gründliche und besonnene Amiand®) nachgewiesen 
hat, geht die Alexiuslegende auf eino ganz einfache, leidlich histo- 
vische Geschichte in syrischer Sprache zurück, die uns noch er- 
halten ist; sie hat dann aber durch eine daran gefügte Fortsotzung 
die Gestalt erhalten, in welcher sio, im Wesentlichen gleich bleibend, 
einen wichtigen Bestandtheil der Weltlitteratur des christlichen 
Mittelalters bildet. Und zwar Alrfte die Logende damals ebenso 
schr als Unterhaltungslootüre wie als Erbauungsschrift gedient haben. 
Ich muss wenigstens gestehen, dass mir das poetisch nicht eben 
hochstehende, eiwas lang gedehnte Godicht des Konrad von Würz- 
burg‘) ganz diesen Eindruck macht. Nur wogen dieser ihrer 
































1) Ein ganz andrer Heiliger عبت المسيي‎ Ist der, desen syrsche Actın 
Jos Corlay In den Anal, Balland. tom. V (1890) und much separat heran“ 
gofeben bat. — Auch der h. AragEwT (ZAMTKREI) soll ursprünglich Ans 

Guldls Gadia Aragarı‏ به Gabra Krüstös geheissen haben;‏ = أ 

64 unton; Kleino Ausgebo 8. 4. 

2) Mit einigem Dofromden Andet man darunter auch den Pils, aber 
selbst der h. Ephraim (Lamy 1; 607. 877) nennt diesen Mann „den Gerechten'. 
Er wäscht ja seine Hände in Unschuld, und die gotlosen Juden nehmen die ganze 
Sünde aufsich Math. 21, BEE. 

3) La lägende syelague de Saint Ale. Paris 1889. Vgl. meine De- 
sprechung in der WZEM. 4, 251, 

4) Neueste Ausgabe von Rich. Henerynaki (Das Loben dos heligen Alesius 
von Konrad von Würzburg. Strasburger Dissertation. Berlin 1808.) 








28 Nöldek, Zur Message, 


Stellung in der Litteratur, nicht weil ich ihr oder gar ihrer Tendenz, 
Geschmack abgewinnen könnte, habe ich es für angemessen erachtet, 
die Forscher, welche auf diesem Gebiet thätig sind, auf die üthio- 
pische Version aufmerksam zu machen. Vielleicht lässt sich übrigens 
die arbische Vorlage oder wenigstens ein ihr nahe stehender 
arabischer Text noch auffnden. 

Mir ist noch der Gedanke gekommen, dass am Ende der sog. 
Sabtt‘) nur ein ins Muslimische übersetzter Alexius sei. Der welt- 
entsagende Sohn des Weltherrschers Harun ar-Rasid, von dem der 
Vater erst nach seinem Tode wieder Kunde erhält, entspricht dem 
heiligen Schne des Kaisers Theodosius. Die muslimische Logendo 
wäre denn aus der Porm der christlichen umgebildet, worin der 
Heilige gradezu ein Kaisorschn ist, Nach aller Analogie war der 
arabische Text, den der Aothiopo übersetzte, ein ügyptischer. 06- 
rade in Aegypten kann aber sehr wohl die Sabti-Geschichte ent- 
standen sein, denn das Grab dieses Mannes ward nicht nur in 
Baghänd, als der Residenz seines Vaters, sondern auch in Oniro 


geaigt?). 








3) 8. diese Zeitschr, 48, 8971. und 45, BOLL, 
9) Ihn Gubair 45; du ist or on Urenkel des Chalifen Hürün. 


259 


0 Noch einmal die syrische Chronik. 
(ZDNG. 51, 509) 


Von 
Siegmund Rrankel, 


Nach den Gegenbemerkungen des Herm Brooks (52, 416. 417) 
muss jch zunlichst mein Bedausen aussprechen, dass ich seine An- 
gaben über seine Erglnzungen der Handschrift überschen habe, 
Darnach muss ich allerdings meine Note zu 875 1. 7 zurlick- 
nehmen, ebenso meinen übereilten Vorschlag, JAN? für JS) zu 
lesen, und danke Horm Brooks für die Richtigstellung. 

Bezüglich der anderen Stellen — einige Emendationen scheint 
ول‎ der Herausgeber stillschweigend angenommen zu haben 

ng ich ihm indessen nicht beizuflichten. 

Die Erklürung, die Herr Brooks für die „Syrer* (52, 416) 
giebt, ist zwar nicht ganz so seltsam, wie seine Annahme (61, 585 
‚Note 11), dass im 2. Jahrhundert der Hegra noch ein christliches 
‚Kloster in Modina, der Stadt des Propheten (), bestanden habe), aber 
auch sie ist sehr bedenklich. Herr Brooks empfindet es selbst als 
Unbequemlichkeit, anzunehmen, dass jene Syrer grade in Surdes 
oder Porgamon sich angesiedelt haben sollten und hilft sich mit der 
‚Ausrede, sie können in den mehr östlich gelegenen Provinzen Klein- 
üsiens aufgefunden worden sein. Diese Ausrede wird aber dadurch 
hinfüllig, dass hier ausdrücklich von einer Expedition zur See 
erzählt wird, von einer Durchquerung des Landes also nicht di 
‚Rede sein kann. — Wonn im Übrigen der Autor das hätte erzählen 
wollen, was Horr Brooks ihn’sagen lässt, dann wäre doch die Haupt- 
suche die Thatsache gewesen, dass jene Syrer repatriiert wurden 
(vgl. 51, 574 1.4). Das kann.aber mit بي حمهم‎ anp)o nicht 
ausgedrtiekt sein. Ich ziehe vor, hier eine Lücke oder sonst eine 
starke Beschlidigung des Textes anzunehmen. 


























1) Ve. Noldeke, Deloetns 74 not. 8. — Auch dio schr merkwürdige 
Nachricht von der Existenz einer jüdischen Gemeinde in Wa zur Zeit 
des Gädn Serirk (Rechtsgutachten dor GAdnim ed. Harkavy p. 94 u. 397) bedarf 
‚Jedenfalls noch genauerer Untersuchung. 








260 ‚Fraenkel, Noch einmal die syrische Chronik, 


51. 375 1.8 habe ich haupisichlich daran Anstoss genommen, 
dass |$> AD gewissermanssen in der Luft schwebt und ausserhalb 
jeder Konstruktion steht, Dass es nach Analogie der bei Nöldeke, Syr. 
Gramm. $ 248 aufgezählten Bildungen behandelt worden könne, ist 
schwer glaublich. Auch die schr eigentümliche Anordnung der 
Zeitbestimmungen macht den Eindruck, dass hier etwas gestört ist; 
vgl. dagegen 572 1. 10. 

51, 578 1. 17. 18 wird durch die Berufung auf 872 1. 8. 4 
doch nicht genügend gestützt, da immerhin zwischen aktiver und 
passiver Konstruktion noch ein erheblicher Unterschied ist. (Über- 
dies ist auch jene Stelle — vgl. Ann. 1 — ohnehin gestört und 
der Ausfall von وميك‎ nicht gunz ausgeschlossen.) 

Zu 571 1. 5 bemerke ich noch, dnss سلف لمحيل‎ kaum an- 


geht, Es ist vielleicht لحمجق‎ (Aexriston) zu erglinzen. 





261 


The Chronological Canon of James of Edessa. 
Von 


B. W. Brooks. 


In Brit. Mus. Add. MS 14, 685, dating from the 10% or 
11% oonfury?), are containod fragments of a chroniole by a certain 
Jos أسدر‎ Saas. or Jumes Philoponos. On fol. 1 th is 
given as “A Chroniole in continuntion ‚of that of Eusebius of 
Kaisareia composed by James Jana jass". This title is however 
preceded by a fow lines recording the denths of Lieinius and 
Martin, which must bo supposod to form the oonelnsion of a version. 
of the Ohronicle of Eusebius; but whether this is by the same 
author as the chronicle following there is nothing in the MS to 
show. The chroniole begins with a long introduction, which is 
published in full in Wright’s Catalogue of the Syrio 8 
». 1062 f, followed by a discussion of an error of 8 yanıs in the 
reokoning of Eusobius and a list of Aynasties contemporary with 
{he Roman Empire (Wright OBM p. 1064)2). After this introdustory 
matter, which. oooupies 9 folios, wo havo the chroniele proper, 
which bogins on fol. 10 with the 21 year of Constantine (826), 
and extends with several gaps down to tho yaar 680, where it 
broaks oft, In the middle of ench page is a chronological canon, 
in which the years from the beginning of the chroniole are equated 
with the Olympio years and tho yoars of the Roman, Persian, and 
Arabie sovereigns. , 14 would apptar also that originally an oquation 
with tho Soleueid rockoning was given overy ten yoars; but in 
our MB only a fow of these remain, and of these a large pro- 
portion are incorreet®), At ench side of the canon, and sometimes 
also above and below it, historical notices aro inserted. It is" 
‚probable that, originally ench notice was written against a particular 
yoar in the: canon; but such- juxtaposition is onsily lost in copying, 


























1) Weight CBM p. 1008. 
9) It ميلم‎ contalns a fragment of a list of Emporors (fol. 60( extending 
from Augustus م‎ Maximinus Thrax. This soms to haro formed part of the 
discussion of the error In Euseblus. 
®) Tho Seloueid yoars, being placod not in the canon proper but in notes 
at the side, aro onsily misplacnd. . 


Ba. ان‎ 1 











262 Brooks, The Chronologienl Canon of James of Edesse, 


and little eonfidenee can be placed in the dates devived from the 
position of the notices in our MS?) In a few enses however u 
Consulate or a Seleueid or vegnal year is given in the text, 

As the frogments are at present bound up, several of them 
ano in the wrong order: thus a little examination makes it عوك‎ 
that the fragments on fols. 11 and 18 belong to the sume fulio, 
while other correotions may bo mnde by simply observing the 
ans in the canon: such comestions are mentioned in te notes 
On the toxt below. 

As to tho author, the same مسحت‎ has أسور‎ Saas ocaus 
also us that of the seribe of Add. MS 17, 194, witten in 675 (Wright 
CBM p. 886). Wright in both cases identifies the writer with 
James of Ecssn, and in the ense of 17, 184 supports the identi- 
fontion by anguments given on p. 998; and I may hero add thnt 
“the onreful transliteration of Greek names noted ‚by Wright in 
17, 184 is found also in 14, 085, but, as is natural in the case 
ot’ copy,.with less porfeot aecurany. 

M. Nau however in an article in tho Journal Asintigue 1898 
eontests the identification on the following grounds. 

1. James of Bäossa is never called :ؤس حطل‎ and, as his 
chroniole was written after his elevation to the bishopric, he must 
ocessarily have given his episcopal designation, or at any rate 
it must have jed by a soribo; and oven in 17, 184 it 
would have been added afterwards. 

To this it may bo answered that James rosigned his soo in 
688 after an episcopate of 4 years and was not. restored fill 
4 months: before his death in 708; hence, if the chronicle was 
written during those 20 years, he could sourcely have used the 
opiscopal title; and, though a seribe might have been expected to 
supply it, we can hardly affirm that such must necossarily havo 
been the case. In 17, 184, written before his elevation, the title 
could not possibly haye been given, and it ii surely unrensonable 
#0 say that some render must have added it in the margin. The 
reisen that Jhos أسور‎ is not elsewhere found applied to ‚James of 
Edessa may be sought in the pmetioe of transeribeis of giving 
{he titles of works in their هده‎ words. If wo had tho beginning 
of the chroniele, wo should perhaps find the author described as 
Lono/ Sans), 

2. Our chronicle is too short to be the oelebrated work of James. 
of Eiessa, and the eitations from James in Michael are not found 
in it. Moreover our chronicle is a continuation of Busebius, wherens 
Gregory quotes James as supporting Ensebius, and the Bibliothögue 























1) In some instanoes a mark of refsrenee Is Inserted to show to which 
year the notice balongs. 

2) That is if 
James: ممه‎ below. 





lost enlier portion of the MS was also tho work of 


‚Brooks, The Chronological Cnon of James of Edessa. 263 


Nationale possesses a MS?) which contains extracts from the chroniele 
of James, dealing with a period anterior to Constantine. 

To this I answer that our chroniele is not. the full work of 
‚James but only a series of extraets from it. This may be proved 
from the existing fragments; for on fol. 217 we find tho following 
Statement: “And, when he soon died, John came in, the predecessor 
of Felix, of whom it has been previously stated that he had been 
expelled”, wherens the suocession of Felix to John is mentioned on 
{he sume Page, where there is no gap in the MS, withont any 
mention of an expulsion. Other passages which point to the same 
conelusion are mentioned in the notes. As to Michael’s citations, 
1 have examined the MS of Michael?) for quotations from James 
mot contained in our text, and the only one which I can find 
relntes to a poriod long after the point where our MS breaks اه‎ 
but, even if I have missed any, the fact that our text contains. 
only extracts is a suffieient oxplanation of their absone. 

In tho period covered by our MS I find the following 

















tations from James in Elijah of Nisibis‘); (i) Building of Ami 
AS 660, (ii) Appearance of u cross AB 064, (ii) Death of Ephraim 
AS 684, (iv) Death of Maurice AS 914, (v) Edlipse of the moon 
AS 915. Of these () occum word for word, (Hi) with only vorbal 


iferences, (iv) with some details omitted, in our text: (v) is absent, 
while, as to (fi), it is not in our present text, but, since some- 
{hing has been Jost at the bottom of fol. 11, we cannot be sure 
that it was not originally contained in the MS. Bosides those 
Elijah gives a voferenoo to James under AS 698, but through an 
oversight, no historical notice is written there. There can be little 
doubt that the notico intended was ho death of Eulogius of Bdossn, 
which the Bdessene Chroniole records under that year. This is 
not mentioned in our MS, but the accession of Cyrus, which ınust 
havo formed part of the same notice, is recorded opposite the 
yonr 60 (885). This state of things is just what we should oxpert 
to find, if the MS contains, as I suppose, a series of extracts from 
{he chroniolo of James. 

As to tho passages which show that the chroniele of James 
bogen before tho time of Constantine, 1 hayo alrendy mentioned 
{hat the continnation of Eusebius is precoded by a chronicle dealing 
with earlier events, and it appears to me most probable that this 
was the work of the same author. I may add that Michael‘) 
expressly states that James of Fdossa wrote a translation as well 
as 0 continuation of the Chronicle of Eusebins. 

3. A hymn of James of Fdessa,. which is found in the Paris?) 
and Vatican MSS%) which contain the revision of Paul’s translation 








1) Syr. 800. 2) Brit. Mus, Or. 4402. 
9) Brit. Mus. Add. MB, 7, 197. 9 fl. 81 
5) Sy ser. 9) Aisım. BO 1. p. 487. 


10” 


264 Brooks, Ihe Chronological Canon of James of Edessa, 


the hyınns of Soverus and others by James of Edessa, is not‏ عن 
found in Brit. Mus. Add. 17, 184, which contains the revision of‏ 
and in the case of m‏ زأسور حصلا the same translation by James‏ 
hymn of Soyorus which is found both in the Paris aud in the‏ 
London MS the correotions of James found in the later are‏ 
absent in the former.‏ 

This هذ‎ onsily oxplained by supposing that the hyımn of James 
was not written in 675, the date of the London MS, but, belonged 
to a later recension, and that in the hymn of Severus the seribe 
of the Paris MS did not trouble himself to add the corrections. 
IE James did not make any correotions, the collection would not 
be u rovision at all, which it is exprossly stated to bo). 

On the other hand the canon of Michnel, which is with very 
few exceptions identioal with that of our author, is expressly stated 
in notes on fol. 81 and fol. 264r to bo taken from the canon 
of Jumes of Fdessn from 326, where our authors canon in fach 
begins, down to 710%). Yot more, in tho former of these passages 
Michnel also informs us that James made a oorreotion of 3 years 
in the chronology of Busobius and gave lists of Aynasties omittad by 
him, both of which wo find in our MS. Acooräingly, if James of 
Edossa and James Jos yasi are different persons, we must 
suppose that, between 675 and 7OB there lived two men who were 
both named James, both wrote ohronologienl canons boginning in 
826, both made a correotion in 8 years in Eusobius, both gave 
lists of dynasties omitted by him, ‚both rovised Paul's translation 
of the hymns of Severus, and were طامط‎ learned Greck scholars. 

I am unable therefore to feel the lust doubt as to the 
identificotion and havo no hesitation in entitling the work “The 
Chronological Canon 0f James of Edossa”. 

It is not possible to reproduse in print the oxach relation 
between the canon proper and the historioal notices; but in the 
translation I havo placod before ench notice the year of the em 
of James (beginning in 926) to which it appears ما‎ correspond; 
but it must be understood that in many instances it is Impossible 
#0 sy with certainty to which year tho seribo ment to vefar a 
motiee, I have not thought it necessary to reproduce the canon 
proper in the translation, but have confented myself with giving 
the term assigned to euch sovoreign and the equation for tho frst 
year of euch together with tho oquations for the Seleucid yoars, 
rhereyer such are given in the MS. I havo added the citations 
from James in Elijah of Nisibis, which are not contained in our 
MS: of these those which relate to the period after 622 have 

















or =.‏ سوال Lopo? Saaıy‏ (د 


Wem a 10, مت نحط‎ ie نه‎ 31 esplains that tho canon 
was continued by one of his puplla down to TI 





Brooks, The Chronological Canon of James of Edessa, 65 


already been published by Dr. Basthgen in his edition of tho later 
portion of the chronicle of Elijah (Abh. für die Kunde des Morgen- 
landes Bd. 8); but for the sake of completeness I repent them here. 
1 have also added a citation in Michael, which, as it relates to a 
period after the death of James, must be’taken fiom the continuator. 
The introduetory portion öf the chroniele (fols. 1-9) does not 
appear to be worth publication, and I have therefore confined 
myself to the chronological canon which begins on fol. 10. 

As. the MS unfortunately breaks off bofore the Arab invasion, 
the fragments are valunble rather for the light which they throw 
on the works of Theophanes, Michael, and other authors who drew 
directly or indireotly from James than for ‚any direet historical 
information which they supply. The MS gives us however more 
detailed information us to the length of the reigns of the Persian 
kings, Ardashir IT, Shahpuhr I, and Warahran IV, than is 
provided by any other authority, and it adds soveral names ما‎ 
our list of the bishops of Edessn in the 68 and 7 oenturies. 
Among these ocours the name of Paul, whose accession is assigned 
to the year 604; and, since under the year 6067) wo aro told 
that the bishops of the East ed to Egypt before the Persians, 
and wo know from other sources tbat after tho conguest of Egypt 
the patriarch and other Egyptians fled to Cyprus, thero can be 
little doubt that this is the Paul, bishop of Rdessa, who, while 
secking refüge from the Persians in Oyprus?), translated the hymns 
of Sovorus, John, son of Aphthonia, and John Psaltes, whose 
identity has hitherto been a matter of considerable doubt. 

Words and letters supplied from oonjecture to Al gaps in the 
MS are enolosed in square brackets, but no alteration has been 
made in the text. 

In tho translation I havo placed all the notioes on the right 
of the canon proper on ench page before those on the left, This 
of course violates the chronological order and sometimes causos 
awkwardness, as on fol. 217, where the roference ما‎ the motico of 
the succession of Pope Felix appears to precede the notice itself; 
but on the other hand to arrange tho noticos chronologically would 
often separate notices which are elearly mennt to be rend together, 
and, seeing how very doubtful the dates are, it wonld be an un- 
factory plan to arrange the notices in accordance with them. 





























1) Tho dnto is elearly t00 early, but مومه علطا‎ not affeot he accuracy of 
io fact, That the chronology is horo confused وذ‎ ahomn by مط‎ fact that 
Ordination of Cyrus of Alexandria, which did not take placo til 681/82, Is 
signed to 610. 

2) Wright CBM p. 988. Moroover Paul, the translator of Grogory, was 
in Cyprus in 624 (id. بز‎ 420). 








266 Brooks, The Chronologicul Canon of James of Edessa. 


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268 Brooks, The Chronologieal Canon of James of Edessa, 





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‚Brooks, The Chronologieal Canon of James of Edesa. 269 


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270 Brooks, The Chronological Canon of James of Edessa. 


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Brooks, The Chronological Canon of James‘ of Edessa. 271 


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279 Brooks, The Chronological Canon of James of Edessa, 


‚Brooks, The Chronological Canon of James of Edewsa. 273 


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274 Brooks, The Chronologieal Canon of James of Kdessn, 























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276 Brooks, The Chronological Canon of James of Edessa, 


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Brooks, The Chronologieal Canon of James of Edersa. 277 


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The Chronological Canon of James of Edeusa. 


278 Brooks, 





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‚Brooks, The Chronological Canon of James of Edessa. 279 


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280 Brooks, The Chronological Canon of James of Edessa. 


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Brooks, The Chronological Canon of James of Edessa. 


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Brooks, Tie Cironolopisal Con of James of Eine. 9 


Translation. 


the 130% [year] of Shabur, the 9% king of the‏ — — سم 
kingdom [of the Persians]. But according to the era of the Grecks‏ 
this first (yoan] is the year 687, and by the Olympiad reckoning‏ 
it is the first year of the 270% Olyımpiad, and by the era of Antioch‏ 
it is the year 374, and by that of Dioeletian it is the year 422).‏ 

Constantine made his two elder sons, Constantine and Con- 
stantius, Onesars, 

1. [Aithalloho,] the 19% bishop, [was] celebrated in Bdessa, [and 
James) in Nisibis; and both of them wore present [at] the [Synod 
6ن‎ Nail — سس سس سس سس لس‎  - - -  --_ 

1. Constantine the king apportioned and assigned money to 
the churches, and [apportions it] also to the widows and to all 
who were oecupied in divine service. 

1. Constantine [sent] letters ovorywhere, both to all the bishops Sohr. 1.9.) 
übont [he peace] of the churches, and also to Mafkarios,} bishop 
of Jorfusalem] about the building of [Xhe church] of our Savionr, 
and — — — — to the bishops, [and also ordered] Eusehius to 
[prepare copies of]*) the Holy Beriptures. 

18. (Juljius [the 884 bishop,) was appointed in the church 
of [Rome] for 15 years. 

18. Maximus, the 4254 [bijshop, was appointed in the church Thea. 4.2. 
of Jerusalem. His right oyo had been knocked ont in the heathen 
persecutions. 

18. Barni was appointed to sucoeed Habsi as21* bishop in Edessu?). 

18. [At] this time time this Synod was assembled‘). 

18. — — Athfanasiu]s [returned) at [the beginning] of the reigmn sow. به به‎ 
of Constantine the yonnger. Por <his father(?) > also, [before] 
died, was renäy to restore him. He sont a message also to the i 
Alexandrines by a royal lotter, in order that they might receive him. 

18. At this [time] the Iberians also are attraoted to Christianity so, 1.20. 























1) The two last Indientlons مده‎ in peinting to tho yonr 85 
Soleucid yoar is tho same. Tho Olympiad rackening Is very confused. Aasor- 
ding to the usual equaton (Ol. 1, 1 == 778 BO) the Int yans of tho 370% Olym- 
ind is 825, but Eusoblus ac م‎ Jerome egqunted to 20th of Constantine 
with OL. 276, 2 and tharc an or fine with Ol. 976, 8, while 
James oquates it with Ol. 270, 1, wblch ha must therefore havo rogarded as 
edalvalent to 826 AD. The se follows from his eguntion AB 680 == Ol. 
389, 2 (fl. 162), The Olymplo yoar, whlch properly bagan in July, was therefore 
enuktnd with the Soleueld yoar beginning in October flloming- 

2) It is عممله‎ from Sokrates that thla هذ‎ the sense required, bat 1 do not 
know what Syrino words to suppiy. 

3) Michnel (fl. 86r) montions these bishops, but not the Edessa Chroniele 
عن‎ Gregory, Im both of whlch authoritios Abraham is iho Immediato successör 
6) Aithalloho. In the ist of bishops in Mich. fl. 4157 ho succession Is Aithalloho, 
Abraham, Euloglus, Rabbulo, Aithutloho, Habe, Barni, Abraham, Barse, Eulogius, 

4) Posslbiy ie Synod of Tyro is m shows 
hat onr MS did not contain tho للك‎ chronicle of James. 


1 Ba. LI. a 


and the 


























310 Brooks, The Chronological Canon of James of Edessa. 


by menns of u certain Christian woman, who had gone to that coun- 
try as u captive. 

At this time again Shabur raises a persecution against the‏ .18 اميه ممق 
Christians throughout his country, and in it many are martyred‏ 
for Christ’s sake,‏ 

18. Shabur goes up to make war against Nisibis, and he re- 
وص‎ from it in shame through the prayers of James the bishop; 
und immedintely he goos in wrath and caries of captives fronı 
the whole of the land between [the rivers) and devastates it in 
the year 
[But, since Eujstace, bisfhop of Antioch, had been sent into) exile 
in the lifetime of the older Confstantine, the orthoJdox ordain in 
place of Eustace Pfaulinus], while [the Arians] appoint Eulalius 
and, when be [lived] but a short time, they put [Ruphrojnius in 
his place: and, when [he] also did not [live long] ?); Flaceilltelas(?) 
was appointed by the Afrians] to succeed him, [and after] his denth 

. {hey ordain Stephen. And the Arians oocupied all the churches 
of Antioch, whilo Paulinus [had] only [one] little one. 

[Now] in Constantinople, after Alexander fell asleep, who ruled 
{ho church 28 years, the ortl[odox) ordain Paul, and the Arians 
Macedonius: (and, when] Paul-was drivon out by [the Arians], Mace- 
Aonius onme in — — — لس سس سس سس سس‎ he brought 

from [Nikomedein — — —) und rejected both of them. 

16. Oonstantine, the eldest king, diod, when he had reigned 3 عور‎ 

14. When James, bishop of Nisibis, died, Walgash was appointed 
ما‎ succeed him. 

16. At this time Antony the hermit was colebrated for ascotieism. 

14. A synod [at Antioch), and it performed the dedicntion. 

14. Ommtanius Se king (nel) ا‎ the opinion, of the Aranz, 
[and] through him [they did] whatever [they wished). 

16. Athannsfius] is immediately banished for the 204 time; 
sand he fied and went to Julius at Rome; and with him [was] 
m. Oonstans the king, who [asembled) a synod at Serdica in the 

matter of Athanaslus. And [two] bishops are sont by Constans 
Ihnen. a. 7. from Rome to Antioch [to] Constafnjtius, Eufphratas] and Vincefnt: 
‚ud Stephen prepared] & plt [againt Che 


























523009 {he younger, the son سس‎ 8 years, they are both killed 

Bois. س] مووي‎ — — by] the advice of Magnentius and Bretanio, while [Nopo- 
an) also, who was of the royal family [and — — —] had assumed 

{he sovoreignty in Rome, [is killed by the soläiers of] Magnentius. 

Magnentius acoordingly [was in possession of]') the whole of Italy and 

Afrien, while Bretanio [was] proclaimed [at Sijrmium. But Constantius.‏ بعد بد مر 

{he king, when [he heard of] all these things, marched hastily against; 

x 3) This is Ch لدوم ممصم‎ A 








19. [Ajthanasfius is banished for the 3"% time, and] the Arians miooa.a.io;u. 
ordain George, [a man of] their [opinions, to suceeed him] at 
Alexandria. 

22. [There are some] who say that in the year [6158 of the 
Greeks the city of Amida was built. 

25. Liberius, the 34% bishop, was appointed in the ohurch Sokr.2 #1. 
[of] the Romans for 7 yours. 

27. Ephraim, tho Syrian doctor, was distinguished at Nisibis 
at this time, 

27. (The city of) Thello between the rivers was built and Ohrog, don. 
was called (Oonsjtantfia], which [was] formerly onlled [Antipolis]). 

27. [Liberius, bishop] of Rome, is sent into exile — — — — 

19. Constantine®) makes war with the Franks and overeomes 
them. And the sume year there were many earthqunkes in tho 
East, and especially at Antioch, throughout the year. 

21. The year 660 of the Öreeks. This year Oonstantius built Ohrog, Fi 
the city of Amida between the rivors; and the same year the 
Romans fought a battlo with the Porsians by night. 

25. A synod is held at Milan about the fnlth and abont بصم‎ 2.0. 
Athannsius; and thoy hold to the definition of faith dran up at 
Nikaio and acquit Athanasius. 

27. This your, مط‎ 15 (of Oonstafaltfius], was the battle 
between Oonstantius and MalgJnentius. 

[The yoar 064. This year a oross appenred in the sy in ran. Zi. 
the East on the 5% of Mayj®). 

29. Dofmasus), the 8840 bishop, [was appointed] in the church 
08 tho Romans for 19 years, 3 

28. Mognentius killed himself, and Decentius his. brother was بط سمة‎ 
strangled, 

28. Constantfius) gives orders, and Gallus the Cnosar is put sa su 
to death in the year 666. 

29. Oonstantius makes Julian, the brother of Gallus, Cnesar ma. 
in the year 687. 

30. Leontias of Antioch died, and immediately Eudoxius of m. 97. 
Germanikein seizes the seo of that eity. At this time — — — 

Upon tho death of ArsenifuJs, whom the Arians appointed in 1a. .كه‎ 
Jerusalem, [who] was the 44% bishop, Herakleios, an Arian, suc- 
ceodod as the 45%, and after him Hilarion, the 46%. 

At this time Aetius, who was the teacher of Eunomius, was 1a. 5: 
Aistinguished. 

Julian the Onesar rebels against king Constantius; and, when به فص‎ m. 

1) Seo Haller, Untersuchungen über dio Bäessenische Chronik p. 97. 

3) Constans is monat, 

DE 3 

ar 























312 Brooks, The Chronologieal Canon of James of Edessa. 


te king heard of the rebellion of Julian, he went out from Antioch 
مه‎ march against him and died in Ciliein. 
When Eudoxius was expolled from Antioch, he expelled Mace- 
®* donius from Constantinople and occupied the church there, After- 
بع سمع‎ 4. wards the Arlans appoint Melstins to succeed Endoxius at Anti 
When then Meletius did not teuch in accordance with the زه‎ 
of the Arlans, they expel him and appoint Euzoifus) in his place; 
but he was appointed in the church of the orthodox in the city. And 
some of [the orthodo)s, avoiding the communion of Meletfius), ap- 

pointed [Paulinuf, an old man, to be their bishop (by the instru-‏ .4.0 مع 
mentality of Lucifer], because of what has already previously [been‏ 
stated] above [that he was appointed to succoed Eusltace — —‏ 
At [this] time — — was. celobratod‏ 

89. Upon the death of Julion they appoint Jorian (king] over 

He, making amity and peace [with Shabur, gave] him Ni 

39. Athanasius returns to Alexandria from his fourth 

and oconpies the see für 6 years, 

89. Jovian after reigning 7 months only diod in Bithynin. 

89. And upon Eunomius being expelled by the Arians then 
fhoy beoome two partios. 
ne 40. Tiere was a great‘sarthquake; and there was a synod of 

bishops [at Ljampsakos in the 7 yoar [after] that of Seleukein. 
tho tyrant dibd in the 2" yaar of the kinge. 
١ تمممع م‎ and marvellons hail In Constantinople. 

44. Gratian became king on the 24% [of] August in the 
3% (year) of the kings. 
ulty 44 One spnod (is assembled in Mijyrioum, and another at 

"4 7 Rome, and they confrm the confession {of the co]-essentiaity. 
ميض‎ 44. The kings write to the bishops of Asia and to all the 

bishops of the diocese of the East, and they confirm the confossion 
and طانم‎ of Nikain, 
km 41 In the yanr 680 of the Grocks there was a severe carth- 
quake, and Nikola was ovorthrown on the 119: of October; and the 
süme year there was another enrthquake. 
44(). [Eudoxius قمنة‎ in] tho 8"% [year] of the two kings, which 
is [the year 678 of the Grocks, and] the Arians [ordnined] Dfe- 





























“ able), سس سس سم سس ل سك سس سس سس لس‎ 
Mwst. u 48. [Valens [makes] a persocution aguinst the orthodox and 
“wi, send many bishops into exile. Athannsius the combatant also is 





3) It hard ما‎ 100 Dow علطا‎ santaneo can be lid up eseıpt ab above; 
It, 2.009 cannot مجه‎ wi Ai, عمال‎ some unul erpreslon war nnd 
68 009 بع و1‎ eapynds ممصي‎ ar Of. متعم ادك‎ id nt In fs ie للا‎ 870, the 
SW Js of Valentin and Vale: 6 also ann. 48 (970), where Eudoslus ie 
مهتردق‎ aypaeniy an ai all. 





‚Brooks, Tlie Chronological Canon of James of Edessa. 318 


expelled from his church for the 5% time, and the Arians ordain 
Lucius in his place, whom the Samosatenes expelled from their eity. 

51. At this time Gregory, bishop of Nazianzos, is established Sokr. .به‎ 
in Constantinople by the orihodox bishops to look after the be- 
lievers there; for he was colebrated at that fine, as were Basil 6f 
Kalreis, and Grogary of مسرا‎ and Poter of Sehutes, مذا‎ brothers 
ot Basil. 

51. Valentinian died after a reign of 12 years, and Gratian 
his son ruled after him, who had also been made Emperor in his 
futhor's Ifetime at Rome. : 

45. Valens went out against the barbarians, who قمط‎ orossod sor. 6 

| {ho river Istros; and he fonght and overeame them, and expelled 
i them from the land of the Romans. Further also, when he made Thd. ذه به‎ 
j peace with them, he put constraint upon them, and all the Goths 
became Arians by the advice of.the impious Endoxius. 
47. After Athannsiu[s] had served the bishopric 40 yoars, and le 
j had made 28- bishops, and had been sont into oxile 5 times, he 
N fell asleep piously on the 254 of May; and after him Peter, "the 
1 20% bishop, was appointed in the church of the Alexandrfines] 
| for 7 اعسوم‎ 
} 48. The orthodox are expelled from tbe church of the Häossfones] 
} by the Arians, and Barfse] the bishop is also [sent] into exile. 
} 51. The blessed my lord Ephraim, having been oelebrated in Cnry; Mon. 
Edessa up to this time, died in the yanr 684 of the Groaks on 3 
the 9% of June. 

52. At this [time] Libanius the sfophist) was Aistinguished 

1 at Antioch, while [at] Allexundria) Diäymos, [1 blind man], was co- Sokr. 4.6. 
lebrated as an expounder of the Seriptures and of the authors. In 
{ho same Antioch also Afrahat the monk too was celebrated for Tot. 4 3. 
ascoticism, who also reproved Valens. 

52. The Saracons riso up against tho land of tho Romans [— Bow. 4. #. 
— — and] a woman, [whose name was Mufawiya,] reigned over 
Ban اس ل - —- - - -- 4 -- سس‎ -—-— 
they made pie — — — — — — nun 

58. Isaac the monk, who was oelebrated ab this time, was ,اق امن‎ 
Aistinguished in Constantinople; who reproved Valons, when he 
went out to fight with tho Goths and Avars(?) and was killed there. 
For, when [the Romans) were defented [and] flcd, the barbarfians] 
found him (in a village] and burnt him. with fire together with 
it. [As] they said(?), when his brother was alive, [and he asked him ıa. 2. 
for help) against the bafsjbarlans,; [he said, “It is not lamful to] 
help a man who fghts with God". — — — — — سس‎ — — — 


























1) These fragments ropresont "Araoı نف‎ Abe dedalrı رشقل" تعب‎ 
a ovdaioss wei‘, bat I am unable to Mi up سم‎ 9 





314 Brooks, The Chronological Canon of James of Edessa. 





Only against the orthodox he stirred up a persecution, allowing the‏ .18,18 صحف 
Arians to do with them whatever they please. For this re‏ 
herefore, when he was in Nikomedein, he gave orders that some‏ 
presbyters, [who] had come to him from Byzantion [to] accuse the‏ 
Atians, should be burnt with the ship [on which] they had come‏ 
in the midst of the sea; and in fact they were burnt.‏ 





57. The city of Rhesnina between the rivers was built. 
58. [In the yoar 69]1 of the Grecks, which is the 4% year of 
Theodosins?), [he assembled a synod of Bish]ops in the royal city 
of Constantinofplo, who] annthematized Mucedonius, the fighter against 
the Spirit, and those who shared his (opinions]. When the synod 
met, ib dismissed Gregory, that ho might go to Nazianzos, and up- 
pointed Nactarius 6% bishop there. 
ممصم‎ 58. Ab this time were oelebrated the bishops Amphilochius of 
Tkonion, Ambrose of (Milan, [Opltirus of Antioch in Pisidia, and 
Diodoros of Tarsos. 
59. Thoophilos was appointed 2258 bishop in Alexandria for 
27 yes. 
00, Oyrfuls was appointed 25% bishop in Edessa, 
67. King Valentfinian] died, and Eugenius re 
58. Upon the denth of Meletius the great in the Synod 
Flarian is appointed in his placo as 38" bishop in the church 
ot Antiöch, 
58. Arcadius was procluimed king by his father. 
58. The other orihodex party in Antioch appoint Paulinux 
bishfop) over them‘), 














— — showed intense eagerness to — — — — Constantinople. 

wo. 69. Theodosius marched against Eugenius the tyrant: und, 

when they joined battle, the tyrant was defented and killed in the 
0.8" consulship of Arcadius and the 298 of Honorius. 

69. — — — the asostio was distinguished at this time in 

---- -- - - - - - - سس لس Ip‏ 


1) According to the canon of Jamos AS 091 (880) is the 2ud yaar of 
Theodosias. The error is perhaps duo to a confuslon between, two autheritie, 
sinsn tho Chronielo of Kaossn places the synod in AS 008. The yaar 38, in i 
لماك‎ tho notien seoms to bo aaigned, answers to the Dih of Theodosius; but, 
as the motico is at the top of a Page, wo shonld porhaps refor it 6 فلا‎ Iast 
عر‎ on the precoding Page, 1. يه‎ 37 == tho dih of Thoodosius. 

2) It is eloar that مرك‎ MS is horo disarranged and that these Inst two 








‚Brooks, The Chronological Canon of James of Edessa, 315 





But, when he was ready to march, he proclsimed [his] son Hono- son. s.6. 
1fius] king. 

169. Anastasius was appointed 87% bishop in the chusch of Rome. 

70. [Theodosius died, [and Arcad]ius [and Honorius reigned 
after) him. الال ل - - سس - سس سس ل لس‎ 

699. — — — Arbogast killed himself — 





72. (Sisinjius [he Novatian), a lcarmed man, [as distin-1. m 





guished] — — — — — ---- 
71. (Upon the death of Nectarius John, who is called] Chliy- ä 
sostom, was appointed 5% bishop in Constantinople] — — — — 


76. [Gainas] the Goth raised a rebellion against Arcadius; and سامة‎ 0.5 
[on fighting taking place he was defentod) in the consulship of 
Stilicho and Aurolian, or, [as some] say, in the following consulship. 40. 
76. [At this time] some monks aro sent by John to Phocnice Theo 
by the king’s [orders) to destroy the temples of the heathen and 
#0 break in pieces tho idols and graven image. — — — — — 











78. Acensations are made aguinst John the bishop, and he is باذ به بعلو‎ 1. 
sont into oxile, and Arsnoius is appointed to suoceed him there as 
6% bishop?). Then [after] John’s depositin — 

78. Theodore, [bishop] of Mfopsouostin, a city] in Cflicia], دة‎ a. . 
was distinguishod at this time as an oxpounder of {he Scripfures. 

78. In [Hdessn F’kido wos appointed 27% bishop]. 

(The year 723. This year Rabbulo was appointed bishop ofa. قط‎ 
the Jncobites in the city of Edessa. 

‚The year 785. This yaar Honorius, King of the Romans, died sokr. 1.2 
on the 18% day of Au 

The year 7 0 yenr Rabbulo, bishop of Bdessa, died, Mrz, gi 
and Hibo succeoded him] ?). 












and, when they were dranm up in battle arıny own. 2.18‏ — — — — لم 
when Ardabufriuls, the Roman general, [and‏ سس سس مالم 
Areobindus and Bitiajnus, the Roman generals, sler — — — —‏ 


——, aro drowned in the Ruphrates. The Saracens وعلة‎ — — 





y Tu ماف‎ vofer 20 the rebellon of Engenlus and Arbogast. 
3) James is incensistent in his reekoning of the bishops of Constantinople, 

Since he has above deseribed Nectarius as the Gh bishop- Seo p. 287 moto 4 
9) EL Ni 





316 Brooke, The Chronologieal Canon of James of Edessa, 


114. Dioskoros was appointed 24% bishop in the church of 
Alexandria for 8 years. 

116. Leo was appointed 49“ bishop in the church of Rome 
for 21 اسم‎ 








[The year 761. This year Theodosius, King of the Romans, 
died on the 11% day of July, and Mareian reigned after him.]?) 

125. Upon the expulsion of [Doninos and Hibo Nonnos was 
appointed] in Fäossa, [and] in Antioch Maximus, [the 41” bishop] 
= — ل‎ — — — — — {In Constantinople Anatolius was ap- 
pointed] 18% bishop. 

— — سس سس سس سس لس لس لس — Ab this time‏ .136 

{The year 768. This ycar Marclan, King of the Romans, died 
om the 1518 day of January, and Leo reigned after him. 











ge ie yoar 770. This yoar Hibo, bishop of ,مومهل‎ died, and 


Nonnos succeeded himJ®) 

=... — — shunning [the communion 
of the bjishops who had sworved from [the fit. — — — إل‎ 
those ‚of Jerusalem (appointed Theodosin]s [in place of Juvenal), 
while those of Alexandria [appointed Timothy]. He also in like 
manner in many places — — — — — ل‎ Bat the bishops 
who had sworved from [the faith, since) they were [not accepted] 
by the churches, and they would not endure their [eommunion], 
not considering their folly, — — — [out of] desire of power make 











use of wordly authorities and [the sword of tyranny — — — —] 
to got possession of churches and seos [and the fock — — — — 
wich) was purchaned with the blond of Ohrist — — — — — 


(The year 786. This year Leo, King of the Romans, died, on 
tho 11 Any of January, aud Leo his daughter's son reigned after 
him for less than a year; and he died, and Zenon reigned after him], 9, 





— — — — And [Peter was expelled), and [Stephon,] a Nestorfian, 
"suceeeded him as] 45% (bishop. In Alexandria] on the death of 
(Tinsothy Salofajciolus®) Peter, [who is called] Mongos, [succceded him 





DA وا‎ and م اه‎ Incun I a ragmenteontaaing he name Bar عسو‎ 


ES. hr. Bögen At فو‎ TR. In Hi Nie ne 
iin 2 Ara Band te rt ad an ii Arie var we 
an ann d I Wk a a Em 1 

ا 00 
ar pic,‏ ا م ادي افد 

ea nd Ti alla ! 

















Brooke, The Chronologisal Canon of James of Edessa. ١ 7 


as] 26% [bishop. But,) when [Zenon heard of it,) Petfer] is expelled 
(after a] short [time] from Alex[andria, and) SaflJofacioflus took 
his place] In Jerusalem Mart[yrius] was appointed 5254 [bishop). 
[The year 802. This year Zenon, King of the Romans, died, 
and Anastasius reigned after him. 
166. Sallustinus [was appointed 5]8"4 bishop in Jerusalem. 
16.- —- ره تسروف‎ Kalandion of Antioch [was] also an Mich, fl 
accomplice. For this renson, when after 8 years these men 
had been overcome by Zenon, Kalandion also was expelled from 
Antioob, and Poter came in again by the king’s orders. 
166. Leontius and Illous are taken and killed. Kg 
166. Thooderie came as far as Rhagion Malanthiodes(), and بغي يدي‎ 
he went on and passed into Thrace; and he burnt and destroyed 09 
much property and withärew. . 
166. [Theode]rie the tyrant entered Rome; and [Odoace)r. the Krk" معي‎ 
Anti-Onesar, who had been nppointed there by Zenon, fled before : 
him to Rafvenna]; and [he carried off captives from —— —) Italy. 
166. Zenon gave orders, [and] Pelagius, [bishop of Orete,] wasih, 
strangledd, ست سس سس سس لس سس‎ - - - - - 
167. Upon the death of [Palladins Flavian was appointed 
47% bishop in Ant)ioch. 




















[Upon the ospulsion of Enphojimius [Mjaoodenius [was appointed 
18%% bishop in Constantin]ople 

"The payment of gold“) [was remitted] to the workımen [through- Op; Pat, 
out the land] of the Romans. [A large number of locusts] came, a, لع‎ 
but [did] not [do much damage. There was] a great earthquake, ma, 
(and مط‎ hot spring of AbameS)] was dried up [for three days] 

176. [A comet] appeared, im. 

177. A: large number of loousts [damaged) all the crops, and Fo. sep 16: 
[ihere was] a sevore. famine throughont the Iand between tho riyers. "Levi" 

178. A great, fre appoored fu the northern quarter and burned u. uxxix. 
{hroughont the night. And immediately after. a short time the 
Huns went out and made war with the Porsians. 

178. Kowad came. from Armenia [and encamped against) the 
city of Amida betweon the rivers, (and, when] he had taken it, he 
massaored within [it eighty] thousand men, 


179. Anastasius was appointed 48% [b]ishop in the church of Rome. 














2) Ei N. 2) Seo note on tust (p. 208). 7 
3) The fragment whleh follows refors to مط‎ rebelion of the Tsaurians, & 
the zevongyugov: cl. Eragr. 3. 89; “Josh. Styl” 315 Jo. Mal. 






318 Brooks, The Chronologieal Canon of James of Edessa, 


179. Elios was appointed 54% bishop in the church of Jerusalem. 
180. John was appointed 29% bishop in the church of Alexan- 
drin for 11 كسمي‎ 
181. Simeon, bishop of Both Arsham, was celebrated in prison 
at this time. 
185. Paul was appointed 34% bishop in Bdessn. 
187. When Macodonius was banished from Constantinople, Ti- 
mothy took his place as 191% bishop- 
188. And in Antioch, when Flavian was banished, Soverus 
was appointed 48% bishop. 
192. Symmachos was appointed 4918 bishop in Rome for 6 years. 
as 195, In the first year of Justin Vitalian after being reconeiled 
wos killed, مط‎ and Paul the notary and Colorian his domestic. 
mr. 195. In the 254 year (of) Justin John, bfishJop [of Conjstan- 
tinople, died, and [Epiphanius) took his place [as 21“ bishop). 








179. (five) Roman [generals] are sont out; and they fonght 
[ngainst Nisibis] and could not take [it. For this renson [the city 
of Dara] is built on tho frontier of the Romans. 

"188. The king gives orders [to open the coffin] of tho martyr 
Euphofmia and bring out) from there the ordinanco Iaid down by 
the Sy[nod_of Chalkedon] and burn it. 

ach. 7. لذ‎ 187. Vitalian rebelled [against the king]; and, when H[ypatius] 
went against him, he was defented and taken prisoner by him. 

188, Dioskoros was appointed 30% bishop in Alexanfäria for 
3] yours. 

Tom 191. A grent and terrible comet appeared in the Enst. 

192. Elijch was banished from Jerusalem, and John was ap- 
pointed 55% bishop. 

191. Anastasfius] died on [tho 9%] of July. 

198. John was appointed 20% bishop in Constantinople, while 
in Rome Hormisda was appointed 50% bishop. 

195. When Justin became king, [he accepted] the synod of 
Chalkfedon; and] Severus [withärew] from Antifoch, and] Paul the 
دمل‎ {was appointed 49%) bishop there. [And after] one year they 
banished him; and Euphrasius [was appointed] 50% bishop. 

hrs. 195. Amantius the provost and Theofkritos] and Andrew the 
chamberlain were put to denth, becanso they tried to prevent the 
proolamation [of the Synodl. 

196. [Paul assembled the bishlops [of Syria and restored to] 
their churches [all thoso who] accepted [the Siynod [of Chulke]don. 
196. (AsklepiJos was appointed [85%] bishop in Edessa 

197. [Timothy was appointed 81*] bishop [in Allexandria for 
17 yours, 

199. [In Jerusalem MakurJios [was appointed] 36% bishop; 
after him was [Peter, the 578 bishop]?). 


1) James has transposed these to bishops. 














Brooks, The Chronologieal Canon of James of Edessa. 319 


201. Ephraim was appointed 51 [bis]hop [in Anti]och. 
202. Anthimos was appointed 2254 bishop in Constantinople. 
202. Andrew was appointed 36% bishop in Fdessa. 

204. Addai was appointed 87% bishop in Rdessa. 

205. In Rome Bonofatius was uppointed 534 bishop; and, 
when he soon died, John entered upon the see, the prededessor of 
Felix, of whom it was previously stated that he had been expelled?): 
and after [surviving] a short time he died, [and] Agapetos became 
54% bishop. 

207. [And] Justinian assembled before him the expelled [bi]- 
shops; and Severus came to him with many others, and they spenk 
about the peace of the churches: and they did not efleet anything, 
because [A]gapetos prevanted it. 

218. Upon tho departure of [A]athimos Monas was appointed 
29" bishop in Constantinople. 

196. Cofrinth] was ovorthrown by an earthquake 2). 


196. The Homerites woro martyred in Nigrun. eh. 
196. There was a flood in Edessa, "Zach. = 





197. John was appointed 51" bishop in Rome; after him as 
the 5254 bishop was Felix. 

198. Antioch and Seleukeia were ovorthrown in an onrthquake. 

109. A cross of light appeared in the sky in the northern 
quarter, and the church of Antioch was burnt. 

200. There went ont an order [from the king to] the soldiers 
that they should all nssent [to the Synod] of Ohnlkedon: and in 
fact they assented. 

201. The Persians and Sarucens came us für as the districts sen, دياه‎ 
of Antioch and Apamein, 

202. Thore was a riot in Constantinople, and the church was td 
burned, and Hypatius was put to death. 

208. Tho Persians came to the land betweon the rivars and aan. io. 
fought against Martyropolis, and they لثما‎ many places waste and. 
carried off captives from them. 

205. The Huns wont ont and carried off captives and deväs- ‘uch... 
tated as far as the distriets of Antioch. 0 

205. Rufinus and Hormogenes, the master of the office, were u. 3١ 
sent by Justinian to Khosru; and he made peace for 7 yoars, 

207. Tho Samaritans rebollod and sot up a chief for themselves; 
and the Romans came and massaored them. 

209. Belisarius the general went and took Carthage and brought ia. 17. 
the tyrant, who had rebelled there, prisoner; and with him came 








1) The sneeassion of John and Falls is mentioned In tho opposite column 
of the same page {n the MS (100 p. 209), but nothing is there stntad as to John 
being expallod, which shows that our MS is only an epitome of the work 
ot James. 

®) Eragelus (4. 8) also places هط‎ oarthauake of Corinth in the reign. of 
Justin. Dionyslos’ places 1 In AS 881. 





320 Brooks, The Chronological Canon of James of Tessa. 


“Saen. 0.19. also Agapetos of Rome and died in Constantinople; and Silverius 
took his place in Rome as 55% bisho 
1970). The orthodox in Alexandria are divided; some [ordain 
Gaian, and, others) Thefo)dosiufs, the] 3254 [bishoJp — — — — 
un... 214. There was a hard and sovere persecution in the land 
between the rivers, and upon all those who would not consent to 
communicate with the S[ymod) of Chalkedon: and all the monks 
were espelled from their oloisters and lived in the open air in 
the frost; and the winter happened to be a hard one with much 
frost and snow, so that many men and animals died in it. 
0 214. Ephraim assembled a synod 2ه‎ 182 bishops in Antioch 
4.9,» and anathematizod the Synod: and there was a severe persecution 
in Amida, and many wero killed. 
215. Severus died. 
215. Vigilius was appointed 568 bishop in Rome, 
215. (John) Philopfojnos was celebrated in Alexfandria] at 




















AS Ong 
اليا‎ time, 
later. 215. Zoilos was banished from Alexandria, and Apollinarius 
R was appointed, 
217. And after Ephraim Domninus becomes 5254 bishop in 
Antioch. 5 
9 218. Mark bocame 58% bishop in Jerusalem. 


et 220. Two bishops are now ordained in the East by those who 
did not assent to the Synod of Chalkedon, James and Theodore, 
because their bishops had failed on account of the persecution of the 
haleodonians, 
225. Butychos was appointed 24% bishop in Constantinople, 

227. Amazon was appointed 88% bishop in Edessn. 
| 227. There was a postileneo among oxen throughout the مسف‎ 
"tries of the Enst for 2 yaoıs, so much so that the fields were left 
enltivated for Inck of oxon. 

227. In the 25% yoar of the reign [of) Justinian the king 
[the bish]ops [were assombled in Constanjtinofple, and the synod 
was held) which is called [the fifth Synod: and) he commanded. 
“them, [and they anathematizad Theodoret] and Theodore [and Hib]o 
and their woitings. 

215. The penoo between the kingdoms was broken; and the 
#.% same year in Khonun‘) thero was a great comet in the evoning for 

40 days; and then in the same yoar, [which is the year 850] of 

the Greeks, Khosru went up [and carried off captives from] Soura 
ey 92} and Berrhoia and Antfioch] and Apamein and their territories. . And 

@eg.1.& the Romans [also] carried of captivos from the lands of the Kfurds] 
وروي‎ „md the Arzanenians and the Aral 
A 221. Khosru went up and carried off captives from Kallinik[os] 
90638 and the whole of the southern portion of the Jand between tho rivers. 





























1) December or January. 





Brooks, The Chronological Canon of James of Edessa. 321 


221. There was a great pestilenee. [thronghont] the earth, “zen. 1». 
which began in Ethiopia [above] gypt in the year 858 of the Greeks, 
while in the year 854 it sprend over the whole distriet of the East. 

224. The Romans went down [with an army] and ‚destroyed-zucn. u. 10. 
much property in the country [of the Persians]. 

226. Khosru again went and took Petra, a city in Lazioa, and لم1‎ Mh: 
placed a gurrison thore. 5 

227. Khosn went and fought against Edessa and carried of بلطل قنش‎ 
captives from Batnai. And thenceforward it happened that the ref. re 
Romans fought against it for [a time; and after] 7 yenıs they de- in Tottken 
feted the Persians and took it from [them] ). 

227. There was a great famine and scarcity throughout the تيوك‎ 4; 
istriot of the Enst; and all this was so severe that, though many One 8: أل‎ 
ate men, they could not satisfy themselves. : 

227. Th[eodora] the quoen died. 5 

227. Theofdosius) and Anthimos and many archimandrites were ويل ارش‎ 
summoned to Constantinople by the king [concerning] the pence 2ه‎ 0) 

{ho churchen. 3 

227. The barbarians took [Rome and) utterly destroyed it; 
(and Vigilius]*) Aed from it [to Oonstantinlople. — — — — — 

228. Tho king commanded that the monks who had bean driven 
away should return to their cloisters. 

228. At this time [rose] the heresy of the Agnoetes. ae ايام‎ 

228. Pelagius was uppointed 87% [bjishop [in Rome. 

229. The perseoution of the beliovars in the Bast having [cansod] 
a little, [hey ordnined] for themselves as archbishop [in place of] Id; 4 
Soverus a man of Thello called Sergins of the [nrchive:Jhouse; and "pi 
ho soon died. 7 

288. [In Jojrusolem Eustace was appointed SH bishop. 

285. [Jojhn was appointed 89% [bisjhop in Edessa?). 

286. (JJohn was appointed 58% bishop in Rome. 

286. In Antioch Anastasius was appointed 58"! bishop. 

238. John of Sarmin was appointed 25% [bis)hop in Constan- 
tinople. after the expulsion of Eutychos his predecasor. 

240. In Bdessa Rpiphanius was appointed [40] bishop®). © متم مد‎ 

240. Now the orthodox had the following bishops; in Syria sin. 
were James and Theodore; and in Constantinofp]lewere John of 
Asia and Theodosius of Alexandria, who died at this time. 

229. Thoro appenrod fire in the sky in the North for several 
days. In this way it also appeared like a terrible comet, 

















1) Te MS ie here ont of order, sinee ft i.char. that th atıtmant 
apDies mot ما‎ Edesen, which war never taken by ho Perslans, Dat 1a Pate, 
SEE oe in et appear in Mich, who Tolles the same authority as Jam. 

9) It a name I to do supplied, Vigltu Sa Ihe only one وو لامع‎ but 
perhaps we should zo 


8) Not known from any other source. 





392 Brooks, The Chronologieal Canon of James of Edessa, 


292. There was an assembly of many monks from the East 
before the king concerning the pence of the churches; and with 
them went up also James the bishop. 

Men, 280, The heresy of the Tritheites مومه‎ at this time. 
En 286. Those evil things which were done among men by Photius 
3. 290. نعم بد‎ he monk, 
rg 
7 


237. The king drew up an ediot concernig te faith, and 
ordered that mo one should stir up any question abont the fait 
at all, but that everyone should believe in aeeordance with the 
ملقم‎ and those who did not assent to it should bo driven out. 

229 (9). The orthodox appoint as archbishop in SyrfiJa Paul 
(who oame from AlexJandria, who is called “of Beth Ukhome”. 

229 (?). [Annstasius is expellod] from Antioch, and Gregory 
becomes bishop- 

229 (?). John is sent to Alexfandrio from CoJastantfinople] by 
{he [Chjalcedonians in succession to Apfollinarius]. — — — 

[The yenr 886. This yoar Justin the Cnosar made Tiberius 
{he Cnesar partner in the kingdom on the 78 of December. 

The year 890. This year Justin, King of the Romans, died 
om the 44% of October, and Tiberins succoeded him. 

The year 899. This yoar Tiberius, King of the Romans, died, 
and Maurice suceeeded him. 

The year 915. This year مط‎ ınoon was oelipsed on the night 
of the Afth day of the weck on the 16% of July.]?) 

277. Sevorufs), bishop of Edessa, was stoned. 

277. The boliovors in the Bast made Athanasius, archbishop. 

279. Tho believers in Edessa had Paul for their bishop, while 
the Chalcedonians appoint Theodosius for themselves?). 

4 281. The bishops of tho district of tho Fust (and with them 
were monks and many people) fled to Fgypt before the Persiuns. 

285. In Alexandria Cyrus was appointed bishop for the Chul- 
cedoninns. 

286. [The union] of the believors made in Alexandrin ), 

287. The bishops are expelled — — — — سس‎ — — — 




















277. Manrice is killed, [and] all his sons with him). 





1) EL Ni, 

9) This Paul is no doubt the franslator of he hymas. of Sovarıs and 
others (Wright OBM, p. 836; ef. Schröder in ZDMG. 81 p. 400; Hallior Untor- 
suchungen über die “ملظ‎ Chronik p. 77). Theodoslus is not kuomn. from 
Any other soure 

9) Mich. (ol. 297,7) places this unlon in AS 031 (AD 610), but, since 
ho aseribes it to the action of Niketas, the date in our toct (= AD 611) is 
more probablo. The Liber Ohnlifarum bowoyer assignes it م‎ 618. 

4) EI. Nis. (quoting James) “The yoar 914. This yaar Maurice, King of 
{ho Romans, was killed, and his wifs and his sons, on dhe 28rd of November: 
and Phokas reigned after him.” 











‚Brooks, The Chronologieal Canon of Jumes of Edessa. 823 


277. The peace between the Romans and the Persians is broken. 

278. Narses rebelled against Phokas and came to Bdessa and 
oeeupied it and was besioged in it. 

280. The Persians took the city of Dara. 

282. The Persians took the fortress of Tur “Abdin. 

284. Tho Porsians took the eity of Amifda], also Thello, also 
Rhesaina, 

286. The Romans kill Phokas and make Herakl[eios) king, 

287. The Persians took Hdessa. 

288. The Persians conquered the whole of Syria and Phoonice 
and Paflestine]. 

289. Herakleiofs] made [his son] Constantin (Caesar). 

292. The Persians took [Egypt] and conguered [Libya]. 

298. Isaiah is sent to مسومل‎ as bishop from the land of 
the Persians. 

294. In Alexandria, tho beliovers ordnined Andronikos bishop. 

296. [In] Alexandria Benjamin was appointed [bjish[op] for 
the believers. 

296. Khosru gave orders, and Edessa went into cnptivity. 

300. Oyrus made a persocntion against the beliovors in Alexandria. 

801. The beliovers in tho Eust ordained John archbishop?). 

304. Of Shahr Warz and of Boran and of Khosru [and of] 
سار‎ and o? Aumayindukhth {und of Hojemiad, of all of them — 

299. And (Majhomet goes down for [murposes of traffic] ما‎ the 
oountry of Palestine and of Arabia and of Phoonice and of Tyre. 

206. There was an eclipse of the sun. 

296. Tho Porsians carried off captivas from the whole of tho 
land of the Romans as für as Bithynia and Asia and as far as the 
son of Pontus and devastated it. 

296. The kingdom of the Arabs, whom wo call Saracens, began 
when Herakleios, King of the Romans, had reuched®) his 1118 yoar, 
and Khosru, King of tho Porsians, his 81“ ycar 




















301. The Saracens began to make incursions into the land 
of Palestine. 

308. The Persians killed Khos[ru), and Shirwi became king سس‎ 

308. And the Edessenes who — — — — — seturned from 
[eaptivity]. 

804. Herafkleios] and Shahr Barfz] made [a treaty], and [the 
Porsians] began to como out from [the land of the Romans] and 





3( 16 16 clear at ie coppat hs place la note دما‎ eurly, ins the 

dest dr he predecener لعفاف‎ 4 recarded by شدلا‎ Tom James under 
ne der, 

9) Li nad beonght; dat ihe contract ia a strnge one, and [AD 

peraps sorapı.‏ ل 














324 Brooks, The Chronological Canon of James of Edessa, 


[The year 10. This year died Athanasius, Patrinrch of the 
Taeobite 

The year 18. This year there was a severe pestilence through- 
out the distriets of Syria. 

The year 56. This year appeared a terrible comet in the 
morning; and أذ‎ bogan on the 28% day of August and lasted till 
the 20% day of October. 

The year 66. This year Psomiros®), King of the Romans, 
came to the throne. 

The ycar 75. This year there was a total eclipse of the sun 
om the first day of the weck, the 5% of October, at the Afth hour 
of the day.]d) 

[In the year 1019 of the Greoks in July there was a sign, 
and that was stars which shot or moved about in the air, which 
some men call falling stars. And they appeared in every part of 
the sky, moring about quickly and rapidiy the whole night from 
tho southern to the northera quarter, u thing never heard of before 
the orention of the world. And learned und holy men, in 
Partioular James of Edessn®) and Moses the son of Al Hugr, wrote 
with rogard to thom what was suid at the time by those natural 
philosophers who tench that they.are vapour, that هذ‎ condensed air, 
and, when it ascends, it comes in contact with the fire abovo and 
is burnt. And then tho questioner asked them, “Whence has all 
this condensed air asconded? And where is it concenled ” And 
Ahey could not then roturn any answer at all, but were reduced 
to saying, “Whatever the Lord pleuses ho does” And the auteome 
of events showed that these shooting stars denoted the Arabs, who 
at مضنا ملل‎ entored the istriot of the North and slew and burnt 
stroyod tho distriet and its inhabitants.]*) 
























Synchronisms of James. 
Constantine 32 years. Shabur 69 years. 
Year 1 = 01. 276, ı = 21" of Constantine = 20% of Shabur. 
Constantine with his brothers [24] مر‎ 9. 











1) Justinan IT Ss meant, but tho name elosrly stands for Apslmar. مزلا‎ 
or some earlior copyist took the namo Tibarlus Apsimar for two Emparors and. 
substituted the Itter namo for Justiolan which fllowed, Tho same error oocurs. 
in his list of Bmperors (Brit, Mus. Add, MS 7197 fol. Air). 

9 .Eı. Ni. 

9) ie. the eontinnator. James died in Juno 708. This fact shows that 
{t is the chroniele, not some other work of James, which Is here quoted, 
بل‎ Nan has however called my attention to a vory similar pussage {a Dion’ 
AS 987, wre che allusion to the Arabs Is more in place han here. Perhaps 
herafore tbere is some error In our taz, and it was renliy the orant of 026 
which James rooordad.] 

9) Mich, 5) The number Is snpplied from Michael, 














‚Brooks, The Chronological Canon of James of Eden. 325 


Year 18 = 01. 279, = 1 of Constantius = 3354 of Shabur. 
[Year 87 = Ol. 285,1 = 1 of Julian = 56% of Shabur.]2) 
Jovian 7 months. 
Year 89 = Ol. 285,5 
Valentinian, the 39% king, 
14 yeans, 
Year 40 = Ol. 285,4 = 1" of Valons = 59% of Shabur. 
Ardashir, the son of Shabur, the 10% king, 8 years 8 months?), 
Year 51 = Ol. 288,9 = 12% of Valons = 1 of Ardshin, 
Theodosius, the 40% king, 16 years 8 months. 
Yen 54 = AB 690 — Ol. 289,4 — 1“ of Theodosius = 
Ai of Ardashir. 
Shabur, the 11% king, 4 years 4 months. 
Yoar 55 = 01.289, 5 = 254 of Theodosius — 11 of Shabur. 
Warahren Germanshah, the son of the eldor Shabur, brother of 
Ardashir and Shabur who preceded him, the 12% king, ten yanıs 
dlevon months. 
Year 59 — Ol. 290, 3 = 6% of Thoodosius = 1 of Warahran. 
Year 64 — AS 700. 
Yozdegerd, the son of Shabur, the 13% king, 21 .عور‎ 
Yoar 70 = Ol. 298, و‎ = 17% of Thoodosins = 1" of Yozdagerd, 
Arcndius succoeded as 41 king together with Honorius for 18 years. 
Yoar 71 = O1. 298, » = I" of Arcndius — 204 of Yordogerd, 
(Year 84 — Ol. 296,4 = 1" of Theodosius = 151 of Yor- 
dogerd?). 
Year 91 = 01. 298, » = 8% of Theodosius = 1" of Warahran.] 
Yozdegerä, the son of Warahran, the 15 king, 19 years. 
ممولا‎ 118 = Ol. 804,1 = 30% of Thoodosius = 1" of 
Yerdegerd. 
nn, the 4858 king, 6 years 6 months. 
Yaır 196 = O1. 807, حو‎ Im of Marelan = 14 of Yordogord, 
(Year 182 — Ol. 808,4 — 1“ of Leo — IM of Piraz)t) 








1" of Jorian = 58% of Shabur. 
th Valens his brother and Gratian 














Marc 








1) This equatlon vente from Ihe number ofyaar aoribad ما‎ Costantlas. 
The MS is hore defctlve, 

9) The 0dd menths of Ardasle and {he next to king are konn kom 
his source only. The’lst given dy EI. Ni. (Dit Mur. Add, MS 7187 fl. 
11) We Quoted by Nöldeke (Al Taberi p: 400) as the work of das, Biene, 
Eijah howayer, hongh in علط‎ lat of Emperors he mentpns James among other 
auihotien does mot In the Aut ofPorlan Kings name any source at al. More- 
rer In his ohroleo, in whleh the soureo of erery statemant I mentioned, the 
ts of the Porsan king are always quoed rom a work ouled Ja} JS 
O042y down ما‎ the accnsfon of Khosra II, and In no Instaneo om James. 

3) The MS Is bare Aefotive, hut Ken to egnatons flow om the 
لطس‎ of years asrfbed to لاسي‎ and, Yerdegerd zerpetiveiy, 

his pro-‏ م Tie enundon for Pire i dorived om be term asrigud‏ زا 
decessr and om ie equation for his 2294 yoar, wich walch the MB again‏ 
begtan; At for Deo I supplied rom Mich‏ 


Ba, LI. 0 














396 Brooke, Iie Chronologieal Canon of James of Edessa. 





20% of Piroz?), 
I of Kawad 3) 


Year 151 = Ol. 818,3 = 1 of Zenon 

Year 168 = Ol. 816,5 = 13% of Zenon 
Anıstasius the silentiary, the 47% king, 27 years. 

Year 167 = Ol. 817,3 = 1" of Anastasins — 5% of Kawad. 

[Year 174 = 01.819, = 8% of Anastasius = 1 of Zumasp.]?) 
Kawad the son of Piroz, the 17% king, 80 years. 

Year 176 = O1. 819,4 = 10% of Anastasius = 1" of Kawad. 

Year 181 — AS 820. 

* Justin, the 48% king, 9 years 
Year 194 = Ol. 344,» 
Your 195 = AS 830. 

Justinian, the 49% king, 38 yoars. 
Year 208 = Ol. 326,9 = 1" of Justiniun = 28% of Kawad. 
‚Khosru, the son of Kawad, tho 18% king, 47 years. 
Year 206 = 01. 827,3 = 4% of Justinian = 1 of Khosru. 
Year 297 = AS 800, 
Justin, the 50% king, 18 yaarı 
Year 241 = Öl. 886, ı 











of Justin = 19% of Kuwad. 














"of Justin.= 86% of Khosru, 
[Year 258 = Ol. 889, ı = 18% of Justin = 1" of Hormizd. 
Year 254 = 01. 889, و‎ = 1“ of Tiberius = 2rd of Hormizd‘). 
Yoar 258 = Ol. 840,» = 1" of Maurice = 6% of Hormizd. 
Year 266 = O1. 342,5 = 9% of Maurice = 1“ of Khosru,]5) 

‚Phokas, the 59"! king, 7 yoars 8 months. 
عدولا‎ 278 = Ol. 345,4 = 1" of Phokas = 19% of Khosru. 
Yan 285 = AS 920. 

Horakleios, the 54% king, 92 years. 
موفلا‎ 286 = Ol. 347, و‎ = 1 of Horakleios = 21 of Khosmu. 

Mohomet became first king of the Arabs for 7 yanıs. 

Year 297 = Ol. 850,1 = 12 of Horikle 
Khosra = 1" of Mahomet, 

Shirwi, the son of Khosru, the 21 king, 9 ‚months. 

Abu Bakhr, tho 24 king of tho Saracens, 2 years 7 months, 
Year 304 = AS 940 = 01. 851,4 = 19% of Herakleios 
“ل‎ of Shirwi = 1" of Abu Bakır. 

Ardushir, the son of Shirwi, the 2204 king of the Persians, 1 year 
10 months. 














ون انو = 














1) The MS ممتووط‎ with the drd of Zenon, from whlch. Ahle equation is 





2) Tho MS dagins wich Aho Ah of Kamad. 
9) Supplied from Mich. 

4) Mich, whose canon fs defaetivo from the 6% of Justin to the Jet of 
Tiberlus, by selgning only 12 yoars to Justin oquates ho Int of Tiborlus with 
ho Int of Hormied, The equellons in tho text result from the term ausigned 
to Justin and.Rhosra dy James, Mich. assigus only 12 yanrs to Hormizd, and 
Abus all again Into مصلا‎ with Jamos at ho accossion of Khosru IL, 

&) To MS begins with che 20% of-Maurieo and 12ih of Khosru, from 
wich these eyuations are ealenlated. 


‚Brooks, The Chronologieal Canon of James of Edessa. 327 


Year 305 = Ol. 852, ı = 20% of Herakleios — 1" of Ar- 

dashir = 204 of Abu Bahr‘). 

[AS 943 = 01. 352, و‎ = 2254 of Herakleios — I of danghters 

of Khosru = 1" of "Umar. 

AS 944 = Ol. 852,4 = 234 of Herakleios = Ir of others 

= 24 of Umar, 

AB 945 = Ol 358, 1 = 24% of Herakleios = 1 of Yez- 

degerd = 9" of عمسن‎ 

AS 954 = Ol. 855,2 = 1“ of Constans = 10% of Yazd. 
12% of تمص"‎ 

AS 955 = Ol. 855,5 = 204 of Constuns = 118 of Yozd. 

= 1" of Uthman. 














rd of Constans = 12% (and Inst) 
rd = Zei of ‘Uthman. 
O1. 358,5 = 14 of Constans = 1“ of “Ali and 





Mutawiyn. 


AB 972 = Ol. 859,4 = 19% of Constans = 1" of Mutewiya. 
48 981 = Ol. 862,1 = 1" of Oomstantine = 108 of 
Mu'awiyu. 

AS 992 = Ol. 364, a د‎ 12% of Constantine‘) = 1“ of Yazid. 
AS 997 01. 866, 1 Im of Just = 1" of ‘Abd 
Al Malikh. 

AS 1007 = Ol. 868, 3%) = 1" of Leontius = 115 of ‘Abd 
Al Malikh. 

AS 1010 = Ol. 869,2 = 1“ of Tiberins = 14 of Abd 
Al Malikh. 

48 1017 = 01. 971,1= 











of Justinian = 1 of Al Walid.]‏ "ا 





4) Hero the MS of James onds: what follows la takan from Mic 
1) Ei. Ni. {in hia It of Emporors taken from "Ptolemy, Thoon, James of 
lidonsa, and trustwortby writers” (Brit, Mus. Add, M$ 7197 fl. 10 v) has "Con- 
wantins and Tiberlus and Horaklolos his sons 9 yoars. Constantine alone 7 “مور‎ 











From this polnt onwards the Olympic yaars In Mich, aro fulty, being‏ رق 
One yoar In advanco of the Saloucid dates. 1 rastoro tho correct rockonlag In.‏ 
accordance with {bo schemo of Jar‏ 





Addenda. 


Aocording to EI. Nis. (fol, 88r) the chroniele of James‏ .262 بر 
was written in AS 1008 (692).‏ 

El. Nis. also cites James for the death of Phokas and‏ .268 ير 
accession of Herakleios (AS 921), where his sentence is in a‏ 
somewhat, different forın from that in our MS.‏ 











rl 





328 


Die Saptapadärthi des Siväditya. 
3 
Ar Winter 
2 


The Saptapadürthi (of the Vaisesika system) of Sivaditya 
together ade Commentary the Mitabhagint of Alndiane di 
rasvati oditeA by Ramasästri Tailanga, Assistent Professor, Sans- 
krit Oolloge, Benares (in: The Vizinnagram Sanskrit Series vol. VI, 
Benares 1898). 

Die Wichtigkeit der Saptapadärthı konnte sich nicht besser 
erweisen, als dadurch, dass unabhängig von einander in dems 
‚Jahre zwei „erste Ausgaben‘ von ihr erschienen sind, eine in 
Deutschland nd eine in Indien. Es verlohnt sich deshalb. wohl 
‚der Mühe, die obengenannte Ausgabe des Rämnsästıt Tailanga einer 
kurzen Besprechung zu unterziehen. 

Diese Ausgabo hat ihren besonderen Wert in dor ziemlich 
reichhaltigen, in Sanskrit abgofassten Vorredo und in dem dem Texte 
beigedruckten Kommentare; in richtiger Weise hat der Hrag, die 
Mitabbäsigt gewählt, weitem besten Kommentar; die Hofl- 
nung, die ich in der praefatio meiner Ausgabe in die Worte kleidete: 
‚maior horum scholioram pars digna est, qunc typis edatr, hat sich 
also wider Erwarten schnell erfüllt. 

Die Praefatio zerfällt in drei Teile: Untersuchungen über 
Sivaditya, den Verfasser des Textes, über Mädhavasarasvatt, den 
Autor der Mitabhäsint, und Notizen über die gebrauchten MSS. 
des Textes und des Kommentares. Der erste Teil gliedert sich 
wieder in Arei Unterabteilungen, deren Inhalt Untersuchungen über 
den Namen des Verfassers, ود‎ Lebenszeit und sein zweites Werk, 
Laksapamälß, bilden; über die verschiedenen Namen der Baptapı- 
därtht selbst (Saptapadärthasütra, Saptapadärthaprakarann, Sapta- 
padärthanirtpana) finden sich keine Angaben. 

Dass der Autor des Werkchens Sivaditya (Sivadityamisra) 
heisst, steht so fest, dass das Vorkommen eines anderen Namens 
— RT. findet, in der Subseriptio eines MS. dor Mitabhäsigf den 
Namen Vyomasiväckrya als den des Verfassers der Saptapadärtbt. 
— keine Beachtung verdient. 





























Winter, Die Saptapadürıt des Siväditya. 329 


Was die Untersuchung über Sivädityas Lebenszeit betrifft, so 
hat der indische Hısg., wie zu erwarten war, bedeutend mehr und 
bessere Zeugnisse beigebracht, als es einem deutschen Hrsg. mög- 
lich gewesen wäre. Wenn die angezogenen Stellen nur andeutungs- 
ise und nicht genau nach dem Wortlaut, wie wir es wünschen, 
abgedruckt sind, wenn ferner manches erwühnt ist, was zur Auf- 
hellung der betr. litteraturgeschichtlichen Fragen ohne Belang ist, 
und wenn auch die Reihenfolge der beigebruchten Angaben eine 
andere hätte sein sollen, als sie ist, kurz, wenn auch ein deutscher 
Hrsg. das Material richtiger und geschiekter zu bearbeiten ver- 
standen hätte, so thut das doch dem Wort der Arbeit R, T’s nur 
wenig Eintrag. 

Von der Verwertung des Materiales folgendes Beispiel: die 
Subseriptio fitabhägint-MS. wird benutzt zur Bestimmung 
der Lebenszeit des Siväditya; im Fortgange der Untersuchung wird 
jedoch diese Bestimmung durch andere Subscriptionen älterer MSS, 
wertlos. Dass aber die obige Subscriptio zur Datierung des Autors 
der Mitabhägigt verwandt werden muss, daher bei der Datierung 
des Sivädityn besser fortgeblieben wire und nur bei der Datierung 
des Müdhnvasarusvatt hätte angezogen worden sollen, hat der Hısg. 
ausser Acht. gelassen. 

Die Untersuchung über die Person des Siväditya stützt sich 
nun auf folgendes: Unter den von Bhandarkar (Report 1880/81, 
nieht 1882/88) durchgesehenen MSS. befindet sich ein im Besitz 
des Jinavardhanastiri gewesenes Palmblatt-MS. von Udayana’s Tät- 
paryopariudähi (== NyRynvärtikaparisnddhi, Aufrecht Cat. Cat), 
welches auf spüter hinzugefügten Blättern in abwechselnder Hand- 
schrift die Jahreszallen A. D. 1247 und 1414 enthält und den 
Beinamen des Siväditya, Nyüyichrya, nennt. Darauf (warum nicht 
vorher?) kntipft dio Untersuchung an Finavardhanasüri, den Ver- 
fasser eines Kommentars zu Saptap., an. Jinav. hat, wie auch 


























Bhandarkar (Report 1882/88 .مر‎ 25) mitteilt, bis samv. 1475 ge-, 


lebt; demnach wire Siväditya vor dem 14. Jh. p. Ohr. n. an 
zusozen. 

Ferner ergiebt dje schon oben erwähnte MitabhAginisubseription 
(1528 A. D), Ass Giradityn spitestens im 14. oder 15. dh. ger 
lebt haben könnte. Nach den Ergebnissen dieser drei Angaben, 
des Palmblatt-MS., der Zeit des Jinavardhanastri und der Mitabhä- 
siptsubsoription, wird es klar, dass gerade die umgekehrte Reiben- 
folge der Angaben die richtige gewesen wäre. 

Das Wichtigste ist jedoch das, was-folgt, die Besprechung der 
Notiz der Tattvacintämani des Gahgesvara oder Gangesoptähyäya. 
In der Kulkuttaer Ausebe, Anen Yan, p. 820, Im Abechnitt 
über nirvikalpakay , wird Sivaditya mit Namen erwähnt; 
Gasgesopädhyäya Ber lebte im 12. 0h lan ب مدا حك‎ 
dns 12. Ih. als terminus ante quem erreicht. 

Die noch weiter gehende Untersuchung scheint nicht: ganz 




















390 Wine, Die Saplapadartii dee Sorlty, 





einwandsfrei zu sein. Sriharga soll im Khapdana (= Khaydana- 
khupdakhädbya) verschiedene Lehrsütze unseres Autors erwilnen; 
leider zitiert R. T. nur einen einzigen, diesen einzigen aber falsch. 
Die angegebene Definition lautet in der Saptapad, nicht: tattvanı- 
bhatil, prama sondern: tattvanubligvah prama. Ob Srıharga 
gevade bei diesem Satze den Namen Siväditya erwähnt, giebt R. T. 
nicht an. Dass Sankuramisra, der Kommentator des Khandann, den 
Verfasser jener Satze Nyayhektya nennt, zwingt noch nicht zu der 
Annahme, damit könne nur Siväditya gemeint sein; allerdings be- 
weichnet Sankaramisra den Sivaditya mit dem Namen Nyäydcktya 
da, wo er von ihm als dem Verfasser der Lakgapamalä spricht. 
Die ganze Suchlage wire aufgeht, wenn en der Bing der Mühe 
ir wert gehalten hütte, mehrere oder alle der von Sriharga dem 
Sivaditya augeschriebenen Definitionen wörtlich abzudrucken. Die 
Lebenszeit $riharyas wird auf 1094 A, D. bestimmt; Büblers An- 
‚gabe (Report 1874/75 p. 8), wonach موسطتية‎ ans Ende des 12. Jh. 
zu sotzen ist, wird nicht bericksichtigt. Dass er vor Gahgesvurn 
gelebt hat, geht daraus hervor, dass er in der Tattvacintämapt er- 






























wähnt wird. Nun hat aber sein Lehrer Mammafabhaffa unter dem 
Samy. 1150 (A. D. 1094) geborenen "Könige Jadaskaradeva gelbes 
, Be 


folglich hat: Selharga selbst im 12,, vielleicht bis ins 18. 
lobt, was sowohl mit der Angabe des Räjasekhara boi Bühler (a 
vollkommen übereinstimmt, als auch mit dem oben gefunde 
minus ante quem. Der Hı ‚tat nun aber sav. 1150 = däkav. 
889 und kommt quf diese Weise dazu, die Zeit des Siväditya end- 
gültig in dns 9. Säka-dh. (10. Ih. p. Ohr.) zu setzen. Hierbei or 
wähnt R. T. auch, dass Arad, wie vor Sriharga, s0 auch vor 
Udayana gelebt habe — Sriharga und Udayana sind Zeitgenossen 
‚gewesen, denn sie erwähnen sich gegenseitig. — Auch diese Be- 
hauptung wird binfillig. 

Wichtig und neu ist der die Laksapamäls, das zweite Werk 
des Siväditya, betreffende Abschnitt der Binleitung. Ob sie etwa 
eine nühere Ausführung des zweiten Teiles der Saptap. bot;, 
Defnitionen der im ersten Tail, der uddesa, aufgeführten 
oder ein ganz selbständiges Werk war, wird nicht erörtert. 
‚gagamälä wird erwihnt als von Siväditya herrührend in dem von 
Pratyaksvarüpo verfassten Kommentare der Citsukht und in San 
‚karamisras obenerwähntem Kommentare zu ممه‎ Khapdana. Der 
Beweis, dass diese Lakgupam. ein von der Saptapad. verschiedenes. 
Buch ist, ist klar und zwingend: in ihr war als erstes laksapa nach 
dem Citsukhikommentare das des Begriffes zramä angeführt; die 
sonstigen angeblich der Laksapam. ontnommonen Definitionen haben 
eine yon der in der Saptap. angewandten verschiedene Form. — 

Über Mädhavasarasvatı, den Verfasser der Mitabhäsigt, erfahren 
wir leider wenig. Dass er nach Udayana und den Udayanäcäryas 
gelebt hat, geht daraus hervor, dass er die Udayanäcäryas als Ge- 
wihrsmänner und den Udayana und seine Werke mit Namen nennt, 

































Winter, Die Saptapadärtli des Siväditya, 331 


Nun sind die Udayanäc. ans Ende des 10. Ih. (A. D.) zu setzen; 
zwischen diese Zeit und das in der angegebenen. Subskription 
genannte Jahr 1523 A. D. füllt das Auftreten des Mädhavasaı 
svatı. Alles was über Sarvajlätmamuni und über den König Ma- 
mukuladityn gesagt wird, auch die Festsetzung des Satıkara auf 
680 A. D., die nichts Neues besagt, trägt zur Bestimmung des 
Mädhayasar. nichts bei. Doch mögen die angeführten Daten für 
manche von Interesse sein. Dem Hrsg. scheint nämlich der sonst 
unbekannte König Manukuläditya aus der bis 738 A. 0, regieren- 
‚den Cälukyafamilie ‚zu stammen, deren Mitglieder die Beinamen 
mänavyagotra gehabt haben sollen; nach seiner Meinung kann. 
‚mänavya für manugotrodbhava stehen. Jene Könige haben ausser- 
dem Aditya geheissen: Vikramäditya, yaditya, Vijayädityn. 
- Willkürlich nimmt or nun an, dass jener Manukuläditya gleich sei 
in beiden Vikramäditya; wenn man annehme, dass der. 
von الس ا‎ gemeinte sei (747 A. D)), so passe 
alles vorzüglich: Sakaramisra habe 680 gelebt, sein Schüler, eben 
der Sarvajfätmamuni, habe dann unter jenem Könige gelebt." Von 
irgend einer Sicherheit ist dabei keine Rede. — 

In der Textgestaltung vermissen wir, wie nicht selten bei 
chen Ausgaben, die notwendige Sorgfalt. Aus den varine 
leotiones ergiebt sich nicht, welche 2188, Abweichungen enthalten, nur 
die Abweichungen selbst werden angemerkt. D: ine Anzahl kleiner 
Verschiedenheiten von der deutschen Ausgabe vorkommen, kann 
nicht auffallen, das notwendiger Weise eklektische Verfahren bei 
der Textkonstruktion bedingt das. Bedeutender ist vielleicht folgen- 
des: P. 20: kapila ist vorzuziehen, da von 11 2188. — die von 
mix benutzten zähle ich hinzu — nur 2 kapisa bieten. — P. 20: 
caturvidham (parimänam) statt vividham. — P. 21: taccahvara- 
ghräna® gehört nicht hierher‘, sondern nach p. 60, wo dieser Satz 
ja sonst unnötig wiederholt wäre. — 2, 27: der über die qunas 
im allgemeinen handelnde Abschnitt ist in vollständige Unordnung 
‚geraten durch die Auslassung zweier Sätze; statt ... dabda auya- 
Bekthrm® muss 0 heiten... لاه ماه وفص قوق‎ ange 
nityanityarapäh, samyogavibl Ivesasamskara dha- 
vmädharmasabda avyapakal. buddhtechäprarm®. Nach der Mi- 
tabhasigi kann diese Stelle, wenn die 2188. des Textes nicht ge- 
nügen, zweifelhaft sein; andere Kommentare, die Sigubodhint, Sap- 
tapadärthaffkä und die Padärthacandrikä, bezeugen genau die obige 
Fassung. — P. 30: vifistam statt vadfigtyam; Aie Mehrzahl der 
MSS. — 8 gegen 3 — bestätigen vifisfam; valsistyam wird ja erst 
9.78 definiert. — P. 35, 18:. „jNäna® ist ofenbar überschen worden; 
sämtliche Kommentare schreiben: tdanim لس يم و‎ 
jHanajtänasya ,0جنلما‎ — P. 36: prayogastu® ohne Interpunktion 
Aid ken hier hat dh der Hrsg. offenbar keinen Rat gewusst, 
In der That ist gerade an dieser Stelle die Menge der Varianten, 
besonders auch inbetreff der Interpunktionszeichen, so gross in allen 





















































332 Winter, Die Saptapadärthi des Sivaditya, 


NSS. des Textes, dass man mar nach den. Kommentaren und nuch 
den Regeln des nur ausschliessenden Schlusses Ordnung hinein- 
zubringen vormag; ich verweise auf meine Lesurt. — P. 66: die 
angeführten Definitionen der hetwäßhäsas stinmen hier mit den 
p 28 aufgezühlten Scheingründen nicht überein; vgl. meine Aus- 
gebe adnot. 41 

Eine Kapiteleinteilung fehlt; kein MS. hat eine solche. Un- 
angenehme Verstüsse gegen die richtige Abgrenzung der Abschnitte 
liegen an folgenden Stellen vor: P. 27, 8 ete.: mit atra gandha 
beginnt ein neuer Abschnitt, der über die gunas insgesamt handelt. 
— P. 28, 1: mit utksepandtlayo® beginnt auch hier ein neuer Ab- 
schnitt; der Verf. geht von den gunas zu den karmanı über. — 
P. 87; der orste Satz: euem sarvatra ist der Schlusssatz des 
‘Vorhergehenden, der zweite Satz: tatra padärthalaks" ist der 
Anfangssatz des folgenden Abschnittes. Ein Abtrennen dieser Sutze 
‘von ihren Abschnitten, besonders aber das Zusammonfligen zweier 
so heterogenor Satzo, ist ganz unbegründet. — P. 67: die Zeilen upa 
Sioyapram® gehören eng zum vorhergehenden Abschnitte, die 
Trennung ist daher zwocklos, ebenso p. 75 die Absonderung des 
Abschnittes amyonyadhava® von dem vorhergehenden Absatze. 

Trotz dieser Ausstellungen ist der Text brauchbar, ebenso der 
Kommentars, der natürlich von den beiden von mir durch- 








Text 
ichenen MSS. der, Mitabhägipt noch mehr variiert, als dies bei 


0 
den Saptap-MBS. dor Fall ist. 








ı 
Sivaditya’s Buch über die sieben Kategorieen 
Ins Deutsche überatst von A, Winter.) 


Verehrung dem Ganesa, Verehrung dem Siva, dem Urgrunde 
der Welt, der Brücke über den Strom des Erdenlebens, dem Be- 
‚herrscher aller Wissenschaften, unserem Lehrer! 


A. Aufaihlung.?) 


. Die Kategorieon sind dio Objekte der wahren Erkenntni 
os sind dies felgendo sieben: Substanz, Eigenschaft, Handlung, 
Gattung, Besonderheit, Inhärenz und Nichtsein. 1) Substanzen sind 
hierbei folgende neun: Erde, Wasser, Feuer, Wind, Luft, Zeit, 








3) Text, Int, Übersetzung und Noten In, meinom- Schrifchen „Siwaditpt 
Saptapadärthf“ ,كمه‎ Leipaig, Otto Harrasowits 1809; Text und Kommentar 
@litabhäsin) In der beinahe gleichzeitig mit meiner Ausgabe erschienenen in- 
Qischen Publikation des امقيس‎ Tailuige in The Vizlanagram Sanskrit 
Sorles vol. VL. 

3) Die 
meiner Ausg 


in Kapitel und Unterabtellungen entspricht der in‏ مطاف 
ıngsmandten,‏ 








Winter, Die Saptapadärtli des Siräditya, 333 


Raum, Seele und innerer Sinn. 2) Eigenschaften giebt es vier- 
undzwanzig: Farbe, Geschmack, Geruch, Berührung, Zahl, Mass, 
Besonderssein, Verbindung, Trennung, Entfernung, Nähe, Verstand, 
Gut, Übel, Begierde, Hass, Anstrengung, Schwere, Flüssigsein, 
Zuhsein, Spannkraft,, Verdienst, Sünde und Laut. 3) Handlungen 
giebt es fünf: Aufwürtswerfen, Abwärtswerfen, Zusammenziehung, 
Ausdehnung, Bowegung in unbestimmter Richtung. 4) Gattungen 
giebt es drei: höhere, niedere und mittlere. 5) Besonderheiten 
giebt es unendlich viele, und zwar ebenso viele als unvergängliche, 
Substanzen existieren, mit denen sie verbunden sind. 6) Die In- 
härenz ist nur von einer Art. 7) Das Nichtsein ist vierfach: 
dus vorhergehende, das durch Vernichtung verursachte, das absolute 
und dus gegenseitige. 

I. 1) Erde ist entweder ewig oder vergänglich; in Atom- 
form ewig, in Produktform vergänglich. Erdprodukte sind ent- 
weder Körper oder Sinnesorgane oder Sinnesobjekte. Erdkörper, 
2. B. die unsrigen, sind durch die Gesichtswahrnehmung allgemein 
bekannt; Sinnesorgane aus Erde (Geruch) geben den Geruch an; 
Sinnesobjokte aus Erdo sind Töpfe u. u. 2) Auch Wasser ist 
entwoder ewig oder vergünglich; Wasseratome sind ewig, fertige 
Produkte aus Wasser sind vergängli 
weder Körper oder Sinnesorgane oder Sinnesohjekte. Wasserkörper 
giebt os im Reiche des Varupa (Noptun), Sinnesorgane aus Wasser 
(Geschmack) geben den Geschmack an, Sinnesohjekte aus Wasser 
sind das Meer u. a. 3) Auch Fouer ist entweder ewig oder 
vorgänglich, ewig in Atomform, vergünglich in Produktform. Peuer- 
produkte sind entweder Körper oder Sinnesorgune oder Sinnes- 
objekte. Feuerkörper jommen vor im Reich des Aditya (So); das 
aus Feuer bestehende Sinnesorgun (Gesicht) giebt die Farben an; 
Sinnesobjekte aus Feuer sind das indische (lanmende Hord-)Feuer, 
dus himmlische, das im menschlichen Leibe und das in Bergwerken 
befindliche. 4) Ebenso ist der Wind entweder ewig oder vor- 
gänglich; ewig in Atomform, vergünglich in Form fertiger Pro- 
dukte. Windprodukte sind entweder Körper oder Sinnesorgane 
oder Binnesobjekto oder Lebenswinde (Hauche), Windkörper giebt 
وم‎ im Reiche des Väyu; dus aus Wind bestehende Sinnesorgaiı 
(Gefühl) giebt die Berührangen an; Wind als Sinnesohjekt ver- 
wsacht die Bewegungen der Bäume u. s. w.; die Lebenshauche 
befinden sich im Innern des menschlichen Leibes; sie haben ver- 
schiedene Namen je nach ihren Funktionen: Ausbauch etc. Die 
Windstille entsteht durch eine blosse Zusammenhänfung von Wind 
in Atomform, aus ihr kann ein Sinnesobjekt aus Wind nicht ge- 
bildet werden. 5) Luft ist unendlich vielfach (je nach dem Raume, 
in dem sie sich befindet) Luft in einem Topfe u. s. w. 6) Zeit 
ist dreifuch: Zeit der Entstehung, des Bestehens, der Vernichtung. 
7) Räume (Himmelsgegenden) giebt es elf: Ost, Südost, Süd, 
Südwest, West, Nordwest, Nord, Nordost, unten (Nadir), oben 












































334 Winter, Die Soptapadärtli des Siväditya. 


(Zenith), schräg()). In Wirklichkeit giebt es nur eine Luft, eine 
Zeit und einen Raum; wir nehmen jedoch an, dass sie vielfuch 
sind je nach den Bedingungen, unter denen sie vorkommen. 8) 
Seelen giebt es zweierlei: die höchste (göttliche) und die mensch- 
lichen; die göttliche Seele ist die Gottheit selbst, sie ist nur eine; 
menschliche Seelen, zu denen unsere eigenen u. a. gehören, giebt 
es unendlich viele. " 9) Auch der innere Sinn ist unendlich viel- 
fach, weil er mit jeder oinzelnen Seele zusammen vorkommt. 10) 
Luft, Zeit, Raum, Seele sind nur owige Substanzen, die übrigen 
sind sowohl ewig als auch vorgänglich. 

II. 1) Es giebt sieben Farben: weiss, rot, gelb, schwarz, 
‚grün, braun und gemischt (bunt). 2) Auch der Geschmack ist 
Siebenfach; süss, bitter, scharf, zusanmenziehend, sauer, sulzig und 
gemischt. 9) Der Geruch ist zweifach: entweder angenehm oder 
unangenehm. 4) Die Berührung ist dreifich: kalt, warm und 
lau. 5) Die Zahl ist dreifach verschieden nach Einheit, Zweiheit 
und Vielheit. 6) Mass vierfach: klein, gross, lang und kurz. 7) 
Das Bosonderssein kommt entweder nur an einem Dinge vor 
oder an mehreren. 8) Die Verbindung ist zwoifuch: entweder 
durch eine Handlung oder Aurch eine Verbindung verursacht, 9) 
Ebenso ist die Trennung zweifach: entwoder durch oine Hand- 
hung oder Aurch eine Trennung verursacht. 10) Die Entfernung 
wird entwoder auf die Zeit oder auf den Raum bezogen. 11) Auch 
die Nahe wird entweder auf die Zeit oder auf den Raum bezogen. 

12) a] Vorstond begreift zweierlei unter sich: Godächtnis 
und Wahrnehmung. Wahrnehmung ist doppelter Art, entweder 
richtig oder unrichtig; die unrichtige Wahrnehmung ist wieder 
zweifach, zu ihr gehören nämlich Zweifel und Irrtum. Auch dio 
richtige Wahrnehmung ist zweifach, sie wird nämlich durch die 
Sinnesorgane oder durch das Schlussverfahren vermittelt. Die sinn- 
liche Wahrnehmung wird. auf sieben verschiedene Weisen gewonnen: 
Aurch dio Sinnesorgane (die fünf Ausseren: Geruch, Geschmack, Ge- 
sicht, Gefühl, Gehör, den inneren Sinn) und durch die Gottheit. 

Beim Schlussvorfahren sind drei Arten des Schliessens zu‏ زط 
unterscheiden nach der dreifnchen Verschiedenheit des Kennzeichens‏ 
das Sohlussverfahren ist entweder nur einschliessend oder‏ :) 
mur ausschliessend oder einschliessend und ausschliessend zugleich.‏ 
Dabei sind wieder zwei Arten des Schliessens zu unterscheide‏ )© 
man schliesst entweder für sich oder einem anderen gegenüber. &]‏ 
Die Glieder, aus denen ein einom anderen gegenüber angewandter‏ 
Schluss zusnmmengesetzt ist, sind: Behauptung, Grund, Bai-‏ 
spiel, Anwendung (anf den’ vorliegenden Fall), Schluss. Die‏ 
allgemeinen Regeln, die für beide Arten von Schlüssen gelten,‏ 



































1) Vol. meine Ausgabe p. 17; raudıT erklärt Müdhavnsarasvati durch. 
antarüigapradesa (Latvaun). 


Winter, Die Saptapadärthi des Siväditya. 335 


sind folgende: ع(‎ das Kennzeichen muss an dem (in der Behauptung 
genannten) Gegenstande vorkommen ; #) das Kennzeichen muss nach 
ällgemeiner Annahme an dem im Beispiele genannten Gegenstande 
vorkommen; 7) das Kennzeichen muss von dem im Gegenbeispiele 
genannten Gegenstande ausgeschlossen und mit ihm unverträglich 
sein; 0) das zu beweisende darf durch keine entgegenstehende Sinne, 
wahrnehmung als der Behauptung widersprechend dargethan werden; 
9 es darf kein Gegengrund vorhanden sein. 

«] Scheingründe giebt es folgende: unvollkommene, verhinderte, 
ausweichende, unbestimmte (durch Sinneswahrnehmung), später be- 
vichtigte uud problematische. f) Widerlogung und Traum gehören 
unter Zweifel und Irrtum. g) Die be 
Sinneswahrnehmungen gehören unter die wahren und falschen Vor- 
stellungen. h] Ebendahin gehören auch Wiedererkennen, Verweigern, 
‚Annehmen und Gleichgültigkeit. Vermuten und Schwanken gehören 
unter Zweifel, 

18) Ein Gut gehört entweder dem menschlichen Leben an 
oder ist göttlich. 14) Auch das Übel gehört entweder dem 
irdischen oder dem überirdischen Leben an; es entsteht aus der 
Gesamtheit seiner Ursachen. 15) Die Bogi ist doppolter 
‚At; sie erstreckt sich entweder unmittelbar auf ihr Objekt (Gltick) 
oder auf das, was dieses hervorbringt (Kranz). 16) Rbenso erstrookt 
sich der Hass entweder unmittelbar auf sein Objekt (Unglück) 
oder auf das, was dieses herbeiführt (Dornen). 17) Die An- 
strengung bezieht sich entweder anf etwas Gebotenes oder auf 
etwas Vorbotenes oder auf etwas Gleichgültiges. 18) Schwere 
erscheint entwoder als Eigenschaft mehrerer Dinge, die zu einem 
Ganzen vereinigt sind, oder als Eigenschaft eines aus Teilen zu- 
summengesotzten Dinges. 19) Das Flüssigsein ist entweder eino 
absolute, wesentliche oder eine zufillige Eigenschaft eines Dingen. 
20) Das Zühsein gehört entweder zum Wosen seines Substrates 
oder beruht auf äusseren Umständen. 21) Die Spannkraft um- 
fasst Schnelligkeit, Gedächtniskraft und Elastizität. 22) Verdienst 
ist. das, was entweder antreibt oder abhält. 28) Die Sünde wird 
entweder durch Bostrafung oder durch Anbetung und andere gute 
Werke aufgehoben. 24) Der Laut ist entweder artikuliert oder 
nartikuliert. 

25) Von diesen genannten Bigenschaften sind vergänglich: Ge- 
ruch, Verbindung, Trennung, Entfernung, Nühe, Gut, Übel, Hass, 
Spannkraft, Verdienst, Sünde und Laut; die übrigen sind sowohl 
ewig als auch vergänglich. 26) Verbindung, Trennung, Gut, Übel, 
Hass, Spannkraft, Verdienst, Sünde und Laut sind nicht immer mit 
Qsmselben Substrate verbunden; Verstand, Begierde und Anstrengung 
sind entweder immer mit demselben Substrate verbunden oder nicht; 
die übrigen Eigenschaften sind immer mit denjenigen Substraten 
verbunden, zu deren Wesen sie gehören. 

IV. Das Aufwärtsworfen und die übrigen Handlungen be- 



























386 Winter, Die Soptapadartt: des Sivtditye 


ziehen sich entweder auf Gebotenes oder auf Verbotenes oder auf 
Gleichgtltiges. 

V. Die Gattung beruht entweder auf der Gleichheit der 
wesentlichen Eigenschaften (der in ihr zusunmengefassten Unter- 
arten oder Einzeldinge), oder auf der Gleichheit anderer, unwesent- 
licher Merkmale (logische Gattung). Gattungen der ersten Art 
(Wesensgattungen) sind: Sein, Substanzsein, Eigenschaftsein ; logische 
Gattungen: Reitsein u. 

VI. Das vorausgehende Nichtsein und eine übrigen Arten 
sind unendlich vielfach, weil die (positiven) Dinge unendlich viel- 
füch sind, auf welche das Nichtsein bezogen werden kann. 

VIL Mitte ist Nichtsein von Entfernung und Nähe. Auch 
Finstewnis ist eine Art Nichtsein. Die Bedeutung eines Dinges 
beruht auf seinem Wesen. Das (durch Unterscheidngsmerkmale) 
Bozeichneto vereinigt in sich das zu unterscheidende (charak- 
terisierende) Merkmal, das zu charakterisiorende Objekt und die 
Verbindung dieser beiden. Ähnlichkeit beruht auf einer logischen 
Gattung. Leichtsein ist Nichtsein von Schwere. Auf dieselbe 
Weise (wie hier) sind auch andere Bogriffe (die man sonst. als 
Kotegorisen auffasst), unter die angeführten sieben Kategorieen ein- 
zurechnen; z. B. Zahl unter die Kategorie Figenschaft. 

VIII. Ursache ist das, was im Vorhergehenden bei den Sub- 
stanzen als ewig bezeichnet‘ worden ist (die nur ewigen und die 
in Atomform ewigen Substanzen II. 10)); das Vergängliche ist 
entweder Ursache oder Produkt. Es giebt drei Arten von Ursuchen: 
inhaorierendo (stofliche), nicht inharierende (nichste) und wirkende 
(Instrumental-)Ursachen. 

Andere Einteilungen der Katogorioen, Substanzen u. 
von selbst zu erschliessen. 

IX. Die Erkenntnis des wahren Wosons dieser Kategorien 
ist dio Ursache der ewigen Glücksaligkeit. Das Wesen eines Dinges 
beruht auf einer Daseinsform, die nicht durch eine Übertragung von 
etwas ausserhalb des Dinges Gelegenem mit ihm verknüpft wird, 
sondern von vorn herein mit ihm selbst aufs engste verbunden ist. 
Die Erkenntnis dieses Wosens kann auf vierfache Weise geschehen: 
durch Überlieferung (Geschriebenes oder Gehörtes), Überlagung, Bi 
trnchtung und sinnliche Vorgegenwärtigung. Die ewige Glück- 
ligkeit selbst besteht in dem Nichtsein aller Übel, welches 
erreicht wird durch die Vernichtung und zugleich besteht mit der 
Vernichtung aller Ursachen der fälschen Brkenntnis, wobei diese 
Ursachen vernichtet werden durch die Ursachen der wahren Er- 
kenntnis, Es giebt, einunzwanzig Arten von Übeln: die Körper, 
die sechs Sinnesorgane, die sechs Arten von Sinnesobjekten (die 
durch die sechs Sinnesorgane wahrgenommen worden), die sechs 
Arten der Erkenntnis (die entstehen durch die Verbindung der 
Sinnesorgane mit dem entsprechenden Sinneshjekten), die Ger, 
ie 





























w. sind 











Winter, Die Scptapadärtht des Sioädityi, 337 
B. Definitionen. 

X. Da die vollkommene Erkenntnis, die auf der Erkenntnis 
yon dem wahren Wesen der Kategorioen beruht, erreicht. wird durch 
Definitionen, so sollen jetzt die Definitionen (der in der Auf- 
zählung genannten Begriffe) angeführt worden. Eine Definition 
kommt nun aber zu stande (durch ein besonderes Merkmal oder) 
durch den besonderen (Haupt-)Grund des nur ausschliessenden Schluss- 
verfahrens. Ein solcher Schluss hat folgende Form: 

dus. besondere (Unterscheidungs-)Merkmal kommt anderen (als 

den in Frage stehenden) Dingen nicht zu, 
denn es ist gleich dem Hauptgrunde des nur ausschliessenden 
Schlusses; 

was auch anderen Dingen zukommt, das ist auch nicht gleich 
diesem besonderen Grunde, 2. B. das Versehensein mit 
Rauch; 

un verhält os sich aber bei den besonderen Merkmalen nicht 
80; wenn also jemand behauptet, dass das besondere Merk- 
mal nicht gleich ist jenem Grunde und auch anderen 
Dingen zukommt, so hat ex Unrecht; 

folglich kommt das besondere Merkmal anderen Dingen (als 

den in Frage stehenden) nicht mu. 

In dieser Weise muss immer die Gültigkeit der Definitionen 
durch ein Schlussvorfuhren geprüft werden. 

XI. Die Definitionen der Kategorioen sind folgende: 1) 
Substanz gehört zur Gattung Substunzsein, hat Eigenschaften und 
ist inhtrente Ursache. 2) Bigenschaft gehört zur Gattung igen- 
schaftsein, umfasst in sich Unterarten (die einzelnen Eigenschaften), 
kommt den Handlungen nicht zu, und kann nie inhirente Ursache 
sein. 8) Handlung gehört zur Gattung Handlungsein und ist 
die nüchste Ursache für den Anfang von Verbindungen und Tren- 
mungen. 4) Gattung ist ewig, und, wihrend sie selbst nur oino 
ist, inhärieren viele Dinge zugleich in ihr. 5) Besonderheit 
kann nicht Gattung sein und haftet an einem Dinge. 6) Inhäronz 
ist eine ewige Verbindung. 7) Niohtsoin ist ein. Begriff, dessen 
Erkenntnis vermittelt wird durch die Erkenntnis des seionden, dem 
Nichtsein entgegengesetzten Dinges, auf welches das Nichtsein be- 
zogen wird. 

XI. 1) Erde umfusst die Gattung Brdesein und hat Geruch 
(ls besondere (Haupt-JEigenschaft). 2) Wasser umfasst die Gat- 
ung Wassersein und hat kalte Berührung. 3) Feuer umfasst die 
Gattung Feuersein und hat heisse Berührung. 4) Wind gehört 
zur Gattung Windsein, ist farblos und hat (weder kalte noch heisse) 

5) Luft ist diejenige Substanz, deren (besondere) 
Eigenschaft der Laut ist, 6) Zeit ist diejenige Substanz, an der 
علق‎ nüchste Ursache für Entfernung und Nähe haftet, die Aurch 
Umdrehungen der Sonne entstehen, ist aber nicht das materielle 














338 Winter, Die Saptapadärti dus Side. 


Substrat, an dem Entfernung und Nähe vorkommen. 7) Raum 
ist. diejenige Substanz, an der die nächste Ursache für die Auch 
eine Verbindung mit der Sonne nicht hervorgebrachten Entfernungen 
und Nühen haftet, ist aber nicht das materielle Substrat dieser 
Eigenschaften. 8) Seele umfasst die Gattung Seelesein, ihre (be- 
sondere) Eigenschaft ist Vorstand. 9) Innerer Sinn gehört zur 
Gattung Sinnsein, hat keine Berührung und ist die gemeinsame 
Grundlage der Handlungeı 

XL. 1) Farbe ist diejenige Eigenschaft, welche die Gattung 
Farbesein umfasst und mur durch den Gesichtssinn wahrgenommen 
wird. 2) Geschmack diejenige, welche zur Gattung Geschmack“ 
sein gehört und durch den Geschmack wahrgenommen wird. 8) Ge- 
ruch diejenige, welche zur Gattung Geruchsein gehört und durch 
den Geruchssion wahrgenommen wird. 4) Berührung diejenige, 
welche zur Gattung Berührungsein gehört und nur durch den 0 

ion wahrgenommen wird. 5) Zahl gehört zur Gattung Zahl- 
sein und ist die besondere Ursache für die Anwendung des Zühlens. 
6) Mass gehört zur Gattung Masssein und ist die besondere Ur- 
suche für dio Anwendung des Massens. 7) Bosonder 
hört zur Gattung, welche alles Besonderssein unfasst und ist die 
besondere Ursache zur Anwendung der Ausdrüicke, je einer, jo zw 
u s.4. 8) Verbindung umfasst; die Gattung Verbindungsein 
und ist eine vorgängliche Verknüpfung. 9) Trennung gehört 
zur Gattung Trennungsein und ist die besondere Ursache dafür, 
duss man yon Getronntem spricht. 10) Entfernung gehört zur 
Gattung Entfernungsein und ist die besondere Ursache daftir, dass 
man von Entferntem spricht, 11) Nühe gehört zur Gattung Nühe- 
sein und ist die besondere Ursache dafür, dass man von Nahem 
spricht. 12) Verstand umfasst die Gattung Verstandsein und ist 
eine Art Licht, das in der Solo wohnt, 13) Gut umfasst die 
Gattung Gutsein und wird erkannt an dem ihm selbst innewohnen- 
den Glücke. 14) Übel gehört zur Gattung Übelsein und wird 
erkannt an dem ihm selbst anhnftenden Unglücke. 15) Begierde 
umfsst die Gattung Begierdesein und hat als besonderes Merkmal 
dus Verlangen. 16) Hass umfasst die Gattung Husssein und hat 
als wesentliche Eigenschaft das Aufflammen. 17) Anstrengung 
umfasst, die Gnttung Anstrengungsein und ist die besondero Ursache 
dafür, تعمل‎ man von Anstrengung spricht, 18) Schwere umfust 
die Gattung Schweresein, kommt an einem Dinge vor und ist die 
michste Ursache für den Anfang des Fallens. 19) Flüssigsein 
fasst die allem Flüssigsein übergeordnete Gattung, kommt an 
einem Dinge vor und ist die nächste Ursache für den Anfang des 
Fliessens. 20) Zühsein umfasst die jedem einzelnen Zühsein über- 
geordnete allgemeine Gattung, kommt dem Flüssigsein nicht zu und 
ist die besondere Ursache des Sichzusammenballens. 21) Spann- 
kraft ist diejenige Eigenschaft, welche die Gattung Spannkraftsein 
umfasst und den Zustand (ihres Substrates) wiederherzustellen be- 












































Winter, Die Saptapadärtıı des Siväditya. 339 


strebt ist, aus dem sie selbst hervorgegangen ist. 22) Verdienst 
umfasst die Gattung Verdienstsein und ist die besondere Ursache 
des Gutes. 28) Sünde umfasst die Gattung Sündesein und ist 
die besondere Ursache des Übels. 24) Laut ist diejenige Eigen- 
schaft, welche zur Gattung Lautsein gehört und durch das Gehör 
wahrgenommen wird. 

XIV. Aufwärtswerfen ist diejenige Handlung, welche 
die allem Aufwärtswerfen übergeordnete allgemeine Gattung um- 
fasst, und die Ursache zur Verbindung des aufwärts zu werfenden 
Dinges mit. einem höher gelegenen Orte. Abwärtswerfen ist 
diejenige Handlung, welche die jedem einzelnen Abwürtsworfen über 
geordnete allgemeine Gattung umfasst, und die Ursache zur Vor- 
bindung des abwürte zu werfenden Dinges mit einem niedriger 
legenen Orte. Zusammenziehung diejenige, welche die allen 
einzelnen Zusammenziehungen übergeordnete allgemeine Gattung um- 
fasst und Krümmungen hervorbringt, Ausdehnung diejenige, 
welche die allen einzelnen Ausdehnungen übergeordnete allgemeine 
Gattung in sich schliesst und die gerade Richtung erzeugt. Be- 
wegung diejenige, welche die Gattung Bewegungsein enthält und 
die Ursache ist für die Verbindung des zu bewegenden Dinges mit 
einem unbestimmte Orte. 

XV. Eine höhere Gattung ist diejenige, welche in anderon 
(niederen oder mittleren) Gattungen inhitriert, in der selbst aber 
undere Gattungen nicht inhürieren. Eine niedere Gattung ist 
diejenige, in der andere (höhere) inhlrieren, die selbst aber in anderen 
nicht inhäriert. Eine mittlere Gattung ist diejenige, die selbst, 
in anderen (niederen, ihr untergeordneten) Gattungen inhlriert, in. 
der aber auch andere (ihr übergeordnete) inhärieren. 

XVI. Das frühere (dem Bestehen des Dinges vorausgehende) 
Niohtsein ist dasjenige, welches anfungslos ist, aber ein Ende 
hat; dns durch Vernichtung hervorgebrachte (spätere, nach der 
Txistenz des Dinges angenommene) ist das, welches einen Anfang 
hat, aber endlos ist; das absolute Nichtsein, auch Verbindungs“ 
nichtsein genannt, ist dasjenige, welches sowohl anfanglos als end- 
los ist; gegenseitig das, welches die Identität verschiedener 
Dinge yorneint. 

XVII. Ewig ist das, was nie vernichtet werden kann; ver- 
günglich das, was der Vernichtung anheimfallt. Bin Atom ist 
unteilbar und mit Handlung verbunden. Der Toil ist die stofl- 
liche Ursche des (ganzen) Dinges. Das vollendete (vollkommene) 
Ding ist Substanz in Form eines fertigen Produktes, das zu 
Bildung eines anderen Dinges nicht als Teil beiträgt. Das fertige 
Produkt ist charakterisiert durch sein eigenes früheres Nichtsein, 
essen kontradiktorisches Gegenteil es selbst ist. Der mensch- 
liche Körper ist ein solches Produkt und die gemeinsame Grund- 
Inge der Empfindungen. Empfindung ist Wahrnehmung des 
Gutes oder Übels, die in dem, der die betreffende Empfindung hat, 









































IRRE 





340 Winter, Die Saptapadärtii des Siväditya. 


vorkommen. Die gemeinsame Grundlage der Empfindungen 
ist das, mit dem eng verbunden die Seele das Gut oder Übel em- 
pündet. Das Sinnesorgan ist die Ursuche der Erkenntnis und 
nimmt die Sinnesobjekte wahr. Das Sinnesobjekt ist die Ur- 
suche dafür, dass die Soele empfindet. 

XVIIL Das irdische Feuer, (die lohende Flamme u. a) 
ist dasjenige, dessen Brennmaterial' aus Erdstoffen besteht; dus 
himmlische (der Blitz u. a) das, dessen Breunmaterial aus Wasser 
besteht; das Leibesfener (die Ursache der Verdauung) ist das- 
jenige, Bronnmaterial sowohl Erde als Wasser sind; das 
Bergwerksfeuer ist dusjenige, welches kein Brennmaterial hat, 
2. B. Gold u. a. 

XIX. Die Entstehung (eines Dinge) hängt davon ab, ob 
alle zu seiner Hervorbringung notwendigen Ursachen zu gleicher 
Zeit vorhanden und wirksum sind; sie i Zeit 
vorhunden, wenn sie, obwohl sie mehrere sind, in einem und 
demselben Augenblick zusammentreffen. Ein Augenblick ist ein 
Zeitabschnitt, der bestimmt ist durch eine Handlung, die verbunden 
ist mit dem früheren Nichtsein einer Trennung, die nicht durch 
eine andero Trennung, sondern durch eine Handlung hervorgebracht. 
wird; augenblicklich (oder unmittelbar vorübergehend) ist das 
was nur einen Augenblick dauert, Das Bestehen (eines Din 
fit zusammen mit dessen Gegenwart; oin gegenwärtigen Ding 
aber ist dasjenige, welches seinem eigenen Wesen entspricht und 
befreit ist von seinem eigenen früheren Nichtsein, mit dem os vor- 
her ‚behaftet war; oder auch das, welches bezogen wird auf dus 
frühere Nichtsein dos durch das gegenwärtige Ding selbst hervor- 
gebrachten Dinges. Vernichtung ist Untergang. 

XX. Die menschliche Seolo ist diejmige, welche Andurch 
m Erkenntnissen kommt, dass sie mit dem Körper verbunden ist. 

XXI. Das Zusammenvorkommen des inneren Sinnes mit 
jeder einzelnen Seele besteht darin, dass durch Verdienste oder 
Sünden, die in den einzelnon Seelen inhärieren, der Binn (der die 
Güter und Übel, die Wirkungen der Verdienste und Sünden, wahr- 
nimmt), mit der Seole verbunden wird, 

XXIL. 1) Die sieben Farben, die weisse u. s. w. werden 
durch die betreffenden Gattungen definiert, zu denen sie gehören. 
2) Die sieben Geschmacksarten, der süsse u. s. w., werden 
ebenfalls durch die betreffenden Gattungen definiert. 3) Der un- 
genehme und der unangenehme Geruch worden ebenfalls durch 
متك‎ den beiden Geruchsarten übergeordneten allgemeinen Gattungen 
definiert. 4) Die Berührungen, die kalte u. s. ,عد‎ durch die 
betreffenden Gattungen. 5) Die Zahlen, die Einheit u. s. w. 
durch die Gattung der Einheit u.s. w. 6) Die Masse, das kleine 
us. w., durch ihre Gattungen. 8) Durch eine Handlung hervor- 
gebracht ist diejenige Verbindung, deren nächste Ursache eine 
Handlung ist; durch eine Verbindung hervorgebracht diejenige, 












































Winter, Die Saptapadärchi des Siväditya. 3a 


deren niichste Ursache eine Verbindung ist. 9) Durch eine Hand- 
lung hervorgebracht. ist diejenige Trennung, deren nächste Ur- 
suche eine Handlung ist; durch eine Trennung hervorgebracht: 

diejenige, deren nächste Ursache eine Trennung ist. 10) 11) 
Auf die Zeit bezogen sind Entfernung,und Nähe, wenn sie 
durch die Umdrehung der Sonne entstehen; auf den Raum be- 
zogen dann, wenn sie nicht durch eine Verbindung mit der 
Sonne entstehen. 

12) a) Das Gedüchtnis(-Erkennen) ist dasjenige Erkennen, 
dessen besondere (Haupt-JUrsache die Rrinnerungskraft ist; jede 
andere Art von Erkenntnissen ist Wahrnehmung. Die richtige 
oder wahre‘ Erkenntnis beruht auf der Wahrnehmung des wahren 
Wesens (des betreffenden Dinges); die falsche Erkenntnis beruht 
auf der Wahrnehmung des nicht wahren Wesens. Dar Zweifel 
ist eine unsichere Erkenntnis; der Irrtum ist oine sichere Er- 
kennnis des nicht wahren Wesens. Die richtige sinnliche 
Wahrnehmung ist diejenige Wahrnehmung des wahren Wesens 
eines Dinges, bei der die Mittel der Brkenntı 
nicht erkannt werden (wie das beim Schlussverfähren geschieht). 
Mittel der Erkenntnis ist, was immer zugleich bosteht mit der 
wahren Erkenntnis. Ein sinnliches Beweismittel ist das, was 
inner zusammen besteht; mit der durch Sinneswahrnehmung go 
wonnenen Wahrheit; dies geschieht durch die Gottheit, den Ge- 
vuch, den Geschmack, das Gesicht, das Gefühl, das Gehör und den 
inneren Sinn. 

b] Das Schliessen ist oin Vorführen, das charukterisie 
durch eine Wahrheit, die durch eine logische Erkenntnis ve 
mittelt wird; das Schlussverfuhren beruht auf’ der Erkenntnis eines 
Kennzeichens, die den Inhalt hat, dnss dus Kennzeichen Merkmal 
des Subjektes (des in Redo stehenden Gegenstandes) ist, und dass 
es immer in steter Begleitung mit dem zu Beweisonden (Prüdikate) 
vorkommt. Die stete Begleitung (vyäpt‘) ist eine Art Verbindung 
zwischen dem state Begleitenden (ryapake) und dem stats Beglitaten 
(oyäpya), bei der kein besonderer Fall (upädhi als Bedingung der 
stoten Begleitung) in Betracht kommt. Das Kennzeichen ist Merk- 
mal oder Attribut des Subjektes, wenn das stets Begleitete mit dem 
Subjekte verbunden ist. Das stets Bogleitende ist gleich dem zu 
Boweisonden; das stets Begleitete ist das Kennzeichen selbst. Ein 
besonderer Fall tritt ein, wonn eine besondere Bedingung nicht 
stets zusammen vorkommt mit dem beweisenden Kennzeichen, son- 
dern nur immer mit dem zu Beweisenden. 

Das Schlussverfahren ist nur einschliessend, wenn 
dns Kennzeichen Attribut des Subjektes ist, iumer zusammen vor- 
kommt mit dem im (positiven) Beispiele genannten Gegenstande, 
ein (negatives) Gogenbeispiel nicht vorhanden ist, das zu Beweisende 
nicht durch eine entgegenstehende sinnliche Wahrnehmung wider- 
legt wird, und ein genügender Gegenbeweis nicht vorhanden ist: 

Ba. Lin. 2 












































32 Winter, Die Saptapadürtit des Sivaditya. 


Das Schlussverfühten ist nur ausschliessend, wonn dus Kenn- 
zeichen Attribut des Suhjektes ist, ein (positives) Beispiel nicht 
vorhanden ist, das genannte Kennzeichen dem im (negativen) Gegen- 
beispiele genannten Gegenstande nicht zukommen kann, das zu Be- 
weiende uch eis etigegenstehende sinnliche Wahrnehmung wicht 
widerlegt wird, und kein genügender Gegenbeweis vorhanden ist. 
Das Schlussverführen ist sowohl einschliossend als aus- 
schliessend, wonn dus Kennzeichen Attribut des Subjektes ist, 
immer zusammenvorkomnit mit dem Beispielsubjekte, nicht zu- 
kommt dem Gegenbeispielsubjekte, das zu Beweisende Aurch keine 
entgegenstehende Sinneswahrnehinung widerlegt wird, und kein ge- 
nügender Gegenbeweis vorhanden ist. 

Subjekt ist Angjenige, dessen Verbundensein wit dem zu 
‚Beweisenden (Prüdikate) fraglich ist (und eben erörtert wird). Sub- 
jekt im (positiven) Beispiele ist das, dessen Verbundensein mit dem 
zu Boweisenden bestimmt und unzweifelhaft ist. Subjekt im (ne- 
gativen) Gogenbeispiele ist das, dessen Verbundensein mit dem zu 
Beweisenden unmöglich 

Der für die schliossonde Person selbst vollzogene‏ زه 
Schluss kommt zustande nicht durch sprachliche Wörter, sondern‏ 
durch die blosse Bedeutung von Wörtern; der für andere Por-‏ 
sonen zu doren Überzeugung vollzogene Schluss dagegen durch‏ 
den Gebrauch von sprachlichen Wörtern. Das Wort selbst ist‏ 
(eine Art) Schluss, weil es ein unsichtbarer Gegenstand des Schliessens‏ 
ist, und woil es (uls Kennzeichen mit den anderen im Satze ge-‏ 
brauchten Wörtern) ein bestimmtes Verhältnis (des Aufeinan‏ 
bezogenseins) bildet,‏ 

@) Die Behauptung giebt an, dass das Subjekt (der in 
Frage stehende Gegenstand) mit dem zu Beweisenden (and Ba- 
haupteten, dem Prüdikate) verbunden ist; der Grund giebt an, 
dass dns Kennzeichen Attribut des Suhjektes ist, (os gegenwirtig 
begleitet); das (positive) Beispiel führt allgemein eine steto Be- 
gleitung (ein stetes Zusammenmiteinandervorkommen zweier Dinge) 
an, durch die gezeigt worden soll, dass das zu Beweisende in steter 
Begleitung mit dem Beispielsuhjekte vorkommt; die Anwendung 
(des Beispieles auf das vorliegende Suhjekt der Behauptung) gicht 
an, dass das Kennzeichen, ebenso wie beim Beispielsubjekte, so auch 
beim Hauptsubjekte in steter Begleitung mit dem zu Boweisenden 
vorkommt; der Schluss stellt fest, dass das zu Beweisende be- 
stimmt am Subjekte vorhanden ist, indem zugleich die Verbindung 
mit dem Kennzeichen ausgesprochen wird. 

e] Scheingründe entstehen, wenn die Glieder des Schlusses 
mangelhaft sind. Der unvollkommene Grund ist der, durch 
den keinerlei Sicherheit erreicht wird; der verhinderte Grund 
ist der, bei dem das genannte Kennzeichen nicht nur am Suhjekte, 
sondern auch an einem Gegenbeispielsubjekte vorkommt; aus- 
weichend ist ein Grund, wenn das Kennzeichen an allen drei 



































Winter, Die Sapiapadartti عمف‎ Sioritye. 348 


Subjekten (dem der Behauptung, dem des positiven Beispieles und 
dem des negativen Gegenbeispieles) vorkommt; unbestimmt ist 
ein Grund, wenn das Kennzeichen lediglich am Subjekte vorkommt 
und so zur Begründung des zu Beweisenden nicht genügt; zweifel- 
haft, wenn sich auf gleiche Weise einerseits zwar das zu Be- 
weisende, andrerseits aber auch dessen Gegenteil beweisen lässt; 
später berichtigt, wenn durch eine Sinneswahrnehmung, deren 
Beweiskraft stärker als der Grund selbst ist, das Gegenteil des zu 
Beweisonden dargethan werden kann. 

f} Die Widerlegung besteht darin, dass die etwas be- 
hauptende Person die Existenz dessen zuzugeben gezwungen wird, 
das immer zugleich besteht mit dem Gegenteil des von ihm Be- 
haupteten. Dieses Eingeständnis besteht in der Zulassung einer 
Negierung, die deshalb erfolgt, weil immer die Negierung des einen 
(des Grundes) die Negierung des anderen (des begründeten) nach 
sich ziebt. Der Traum ist (eine Art) Erkenntnis, die in dem 
durch den Schlaf beeinflussten (vordorbenen) inneren Organ ent- 
steht; der Schlaf besteht in einem Verweilen des inneren Sinnes, 
der nicht durch Verdienste unterstützt wird, die aus Betrachtungen 
entstanden sind, an einem übersinnlichen Orte, 

g) Unbestimmt ist eine Erkenntnis, wonn sie lediglich (die 
Existenz oder) dus Wesen ohne dessen Besonderheiten erfasst; (be- 
stimmt ist die Erkenntnis, wenn sie auch die besonderen Merkmale 
(des betreffenden Dinges), erfusst, 

Wiedererkennen ist das (geistige) Erfassen einer Sache (oder‏ ا 
Person) als identisch mit der in einer früheren Zeit gekannten.‏ 
Die Verweigorung (eines Gegenstandes) beruht auf dor Er-‏ 
kenntnis davon, dass der Gegenstand Übel verursacht. Die An-‏ 
mahme (eines Gegenstandes) beruht auf der Erkenntnis, dass er‏ 
Gutes verursacht. Gleichgültigkeit entsteht den Gegenständen‏ 
gegenüber, die weder Gutes noch Übles bringen. Schwanken‏ 
ist eine unsichere nach zwei Seiten (Möglichkeiten) neigende Er-‏ 
kenntnis.‏ 

18) Ein Gut ist irdisch, wenn es abhüngig ist von Mitteln, 
die man durch Anstrengung erreichen kann; es ist überirdisch, 
wenn es abhängig ist von Mitteln, die man durch einen Wunsch 
erreichen kann. 19) Flüssigsein ist absolut, wenn es nicht 
durch eine Verbindung (des mit dieser Eigenschaft verschenen 
Dingen) mit Poner mustande kommt; en it ,لالد‎ wenn es durch 
eine Verbindung (des vorher mit dieser Eigenschaft des Flüssigsei 
‚nicht behafteten Dinges) mit Feuer entsteht. .21) Die Seinelligkeit 
ist diejenige (Art der) Spannkraft, welche durch eine Handlung 
entstanden ist; Frinnerungskraft diejenige, welche durch Erkenntnis- 
akte entsteht; die Elastizität ist diejenige Spannkraft, welche das 
Geraderichten eines in eine gekrümmte Lage gebrachten Dinges 
verursacht. 26) Nicht immer an demselben Substrate kommen die- 
jenigen Eigenschaften vor, welche an ebendenselben Dingen haften, 

a 






































34 Winter, Die Saptapadärtiı dee ترف ةنك‎ 


an denen ihr eigenes Nichtsein sich befinden kann; die von diesen 
verschiedenen Eigenschaften haben immer dasselbe Substrat. 

XSIL Handlungen sind geboten, wenn sie Verdienste, 
verboten, wenn sie Sünden, gleichgültig, wenn sie weder 
Verdienste noch Sünden hervorbringen. 

XXIV. Die auf den wesentlichen Rigenschaften beruhenden 
Gattungen sind Geschlechtsgattungen, bei denen keine 
Hindernisse die Bildung der Gattung verbieten; logische 
Gattungen sind diejenigen, bei denen derartige Hindernisse vor- 
kommen. 

XNV. Die Finsternis ist ein Nichtsein (des Rrblickens), dus 
auf fülschlich angenommener schwarzer Farbe beruht. Eine Ver- 
bindung mit Erkenntnis besteht, wenn (das zu erkennendo Ding) 
Objekt des Erkennens ist. Rrkennbar ist, was in bestimmter Weise 
durch die Brkonntnis seines wahren Wesens-charakterisiert werden 
kann. Wenn wir die Eigenschaften und die übrigen Kategorien 
zählen, so werden die Zahlen mit den Eigenschaften u. s. w. in- 
direkt verbunden; deshalb beruht die Anwendung der Zahlen aut 
7 indirekten Verbindung. 

XXVI. Ursache ist, was zur Erzeugung eines Gegenstandes 
(Produktes) beiträgt; eine materielle (inhärierende, direkte) Ursache 
ist. die] die zur Hervorbringung eines Gegenstandes 

0 نوما‎ (a. B. als Stof) 
materielle (nichste, indirekte, nicht inhlkrierende) Ursuche ist die- 
jenige, die zur Herstellung des Gegenstandes wirklich beiträgt und 
mit der materiellen Ursache indirekt verbunden ist; die von diesen 
beiden Arten ‚von Ursachen vorschiedenen Ursachen sind Instrunen- 
talursuchen. 

Körperlich ist eine Substanz, wenn sie eine gowisse Aus- 
dehnnng hat, die durch. bestimmte Grössonverhältnisse angegeben 
; unkörperlich ist eine Substanz, wenn das nicht der Fall ist. 
Die Gesamtheit der Ursachen ist das, wodurch das (noch) 
nicht fertige Produkt charakterisiert wird. 

Die Aufzihlung ist die Angabe der Kategorioen (amd ihrer 
Unterabteilungen) durch den blossen Namen (ohne Definitionen der 
Begrifle). 

XXVIL In Erde inhürioron folgendo Bigenschaften: Farbe, 
Geschmack, Geruch, Berührung, Zahl, Mass, Besonderssein, Ver- 
bindung, Trennung, Entfernung, Nihe, Schwere, Flüssigsein und 
Spannkraft. In Wasser inhärieren Farbe, Geschmack, Be- 
vührung, Zahl, Mass, Besonderssein, Verbindung, Trennung, Ent- 
fernung, Nähe, Schwere, Flüssigsein, Zühigkeit und Spannkraft. 
In Feuer: Farbe, Berthrung, Zahl, Mass, Besonderssein, Vor- 
bindung, Trennung, Entfernung, Nähe, Plüssigsein und Spannkraft. 
In Wind: Berührung, Zahl, Mass, Besonderssein, Verbindung, 
Trennung, Entfernung, Nähe und Spannkraft. In’ Luft: Zahl, 
Mass, Besonderssein, Verbindung, Trennung und Laut. In Zeit 



































Winter, Die Saptopadarthı des Siväditya, 345 


und Raum: Zahl, Mass, Besonderssein, Verbindung und Trennung. 
In der Seele: Zahl, Mass, Besondersein, Verbindung, Trennung, 
Verstand, Gut, Übel, Begierde, Hass, Anstrengung, Spannkraft, 
Verdienst und Sünde. Im inneren Sinn: Zahl, Mass, Be- 
sonderssein, Verbindung, Trennung, Entfernung, Nähe und Spann- 
kraft. Handlung inhäriert in körperlichen Substanzen und ist 
vergänglich. Gattungen inbürieren in Substanzen, Eigenschaften 
und Handlungen. Besonderheiten in den ewigen Substanzen. 
Inhürenz und Nichtsein inhärieren nirgends. Die Substanz 
in Produktform dagegen inhtriert in den Teilen dieses Pro- 
duktes; die Substanzen, weiche nicht Produktform haben, inhärieren 
nirgends, 2 

XXVII. Die Vernichtung einer Substanz (in Produkt- 
form) geschieht durch die Vernichtung der materiellen oder der 
nichsten Ursache; die Vernichtung der Bigenschaft durch Vor- 
nichtung der stofflichen oder der niichsten oder der Tnstrumental- 
ب لير‎ oder, Ju andere (mfgegengestse) Eigenschaften; die 
Vernichtung der Handlung durch Vernichtung der stoflihen 
oder nüchsten Ursache und durch spütere Verbindungen; die des 
früheren Nichtseins durch die Gesamtheit der Ursachen, welche 
dus dem Nichtsein. entgegengesetzte (positive) Ding hervorbringen 
(wuf welches das Nichtsein bezogen wird); die des gegenseitigen 
Nichtseins durch die Vernichtung des einen von den zwei Dingen, 
&o im gegenseitigen Nichtsein stehend gedacht worden. 

Die Entstehung der Substanzen, Eigenschaften, 
Handlungen erfolgt durch die (nötigen) inhärenten, nicht in- 
hitrenten und Instramentalursachen ; und zwar ist unter diosen drei 
die inhärente Ursache die Substanz, die nicht inhiirenten Ursachen 
für Substanzen und Handlungen sind tbindengen ; die nicht, 
inhirenten Ursachen der Rigenschaften sind teils andere Eigen- 
schaften derselben Art, teils andere Eigenschaften anderer Art, 
teils Handlungen. Allen gemeinsame Instrumentalursache ist die 
Gottheit, das Schicksal u. a. Die Entstehung des gegenwärtigen 
und des spkteren (durch Vernichtung entstandenen) Nichtseins 
beruht lediglich auf Instrumentalursachen. 

XXIX. Alle folgenden Sätze sind leicht verständlich. Charak- 
terisiert ist etwas, was von (der Identität mit) anderen Dingen 
ausgeschlossen ist; charakterisierend (Attribut) ist das, was aus- 
schliesst und mit dem. zu charakterisierenden eine gemeinsame 
Grundlage hat, immer mit ihm zusammen vorkommt. Das immer 
zusammen Vorkommende wird ausgedrückt durch die Endungen 
desselben Kasus. Nebenbezeichnung (Aceidens) ist das, was ein 
Ding ebenfalls unterscheidet, aber nicht immer mit ihm "zusammen 
‘vorkommt; was nicht immer zusammen vorkommt, wird durch 
&ie Indungen verschiedener Kasus ausgedrückt. Die Bestimmung 
des Immerzusammenvorkommens und sein Gegenteil beruht auf einer 
indirekten Verbindung mit der Gattung des betreffenden Dinges. 






































3416 Winter, Die Saptapadärtii des Sivrdüya. 


Die allgemeine Durchäringung besteht in den Verbundensein 
mit allen körperlichen Substanzen. Äusseres Zusammensein besteht 
in der Verbindung zweier Dinge, die sich (auch nach ihrer Ver- 
bindung) deutlich von einander unterscheiden lassen; inneres Zu- 
sammensein ist die Verbindung zweier Dinge derart, dass das eine 
die Grundlage bildet, das andere das auf ihr Beruhende ist, sodass 
sie sich nicht ohne weiteres von einander trennen lassen. 

Die hier erörterten Lehrsitze bringen Heil und ewige Voll- 
endung- 

86 lange die sieben Weltinseln, so lange die sieben Berge uls 
Träüger bestehen, so lange soll dieses Buch üiber die sieben Kuto- 
gorieen die Dinge erklären. 

"Ende der von dem erhabenen Siväditya verfassten Saptapadäitht. 








347 


Die ältesten Lautwerte einiger ägyptischen 
Buchstabenzeichen. 
3 


Fritz Hommel, 


In Band 46 (1892), S. 711, dieser Zeitschrift behält Stein- 
dorff zwar die 1899 von der Äg. Zeitschrift aufgestellte Trans- 
skription von كن‎ als g und von «=> (Hand) als 4 bei, glaubt aber 
doch 8. 719 4, dass die beiden Laute ursprünglich nicht reines 9 
und d waren, sondern dass ersteren mehr einom tönenden Explosiv- 
سمل‎ (also etwa wie ى رم‎ in einigen Teilen Arabiens) ühnlich war, 
letzteres aber nicht dein semitischen Daleth, sondern dem ©, b& 

;iner Aussprache nach gleich zu setzen ist. 

Dass aber in der ültesten Zeit, also ursprünglich, ZI wirk« 
lich g und — wirklich d war, erheben, wie ich glaube, folgende 
Beispiele zur Gewissheit: 

Id ein Gewicht, urspr. gleich dem babyl. Sekel, dessen‏ به 
Ideogramm (Sibenzeichen fu) auch die Aussprache Tuddu hat.‏ 

üg. hdd „schlafen“, babyl. kuddud appä-Fu „gesenkten Ant- 

(einer, "der einnickt, senkt oder beugt ja das Antlitz). 

üg. dind „vereinigen® (transpon. aus dd), babyl. gamddu „fest 
binden, zusammenfügen, anschirren“, 

ig. dd „Rückgrat“, babyl. gaddu „Lehne, Rückhalt“ (vgl. auch 
saditw „Proviant“ mit ddit Merenrd Z. 309). 

üg. rdi, in gewissen Formen zu dZ verkürzt, „geben“, babyl. 
entweder nadänu (mper. idin) „geben“ oder madß (imper. idi) 
„hinlegen“. Zum Übergang von n zu r vgl. babyl, Unuk zu Uruk, 
ind umgekehrt üg. shn „umarmen“ = babyl. sahäru (aus ülterem 
‚sahänu?) „umschliessen“. 

äg. dbw „Schwein“ (erst später Hippopotemus), bahyl. dab 
„Wildschwein“, 

äg. dy? „sehen“, babyl. dagälu „sehen“ (diese zweifellos rich- 
tige Gleichung nach Dyrof). Äg. 3 (Aleph) geht ja auch sonst 
ft genug auf urspr. 7 oder ] zurück (vgl. z. B. üg. m? „schauen‘, 
babyl. amäru; nd „schützen*, babyl. masüru; 13 „eich erinnern“, 
babyl. sahru „suchen, bedacht sein“; äg. m3c (x) „opfen*, 
mäct „Wahrheit,, m3Ct „Schlüfe“, babyl. mahäru „Opfer dar- 























litze 



































348 Hommel, Die ültston Lautwerte einig. ägypt. Buchstabenseichen. 


‚mihru „entsprechendes“, mitlurtu „Übereinstimmung, 
nahru „Stirn®). Dies Beispiel 2و0‎ leitet zugleich zu 
ein zweites wol nicht zu beaustandendes ist 

üg. gli „Gazelle, arab. ass gewöhnlich „Wildesel-Füllen“ 
(#0 Imr. 34, 24, Mut. 8, 10, Lab. 17,29), aber nach den Lexiko- 
graphen im Hudh.-dialekt „Gazelle“ (so Abu Duaib 11,27, wo 


Codex Landberg allerdings L4L&t, statt ars bietet). 
üg. gr „Nacht“, sumer. gig „Nacht, dunkel“, was aber, wie 
Nebenform dirig „Aunkel“ beweist, aus girig entstanden ist 
(ähnlich .ع‎ B. gin neben und aus girin). 

üg. Con „Getreidetenne* (Dümichen, Gesch. Äg.'s, Einl,, 8. 59), 
arab. عجن‎ Teig kneten, aber urspr. vielleicht „Afehl stossen oder 


treten“, vgl. sül& 2 يفصن‎ (vom Pferd). 


Bodenkt man, dass die Zi-haltigen Wörter im ägyptischen 
überhaupt viel seltuer sind, als solche mit d, so dürften di 
führten Beispiele, von denen vor allem dy3 = dagälu 
Zeit wiederspiegelt, vollauf genügen, um zu erhärten, dass wirklich 
9 und d die ursprünglichen Werte von Z4 und > waren. 


Dass لك‎ urspr. x war, ist auch von Steindorft zugegeben (u. 


a. 0., 8.720), hur übor den ursprünglichen Wert von دصح‎ 1) herrscht 
ein Schwanken (onch Steindorf entweder » oder»). Seit es mir 
lungen, in den Pyramidentexten neben حت‎ = 4 ein doppel 

en (s. darüber auch Steindorfl, 8. 712 und 7181. 
st, dass anfänglich N nur das sog. unreine s (hebr. 


bkisch fh) und سب‎ dns reine م‎ (hebr. ره‎ sab. X) gewesen sein 
kann?); aann aber bleibt für > nur mehr 1, da 5 schon vor- 
geben ist, übrig. Das kann ich jetzt durch ein uraltes gemeinsam 
Äg,semit. Wort bestätigen, nämlich durch فق‎ „; 
(hebr. فيج‎ ist erst ägyptisches Lehnwort aus diesom 43) = „gs, 
78 „awirnen®, wozu natürlich auch Ath, ZAIC „Spanne* (als 
eigentlich Schnur) gehört. 

Zur Charakterisierung des يسمه‎ welches ursprünglich mehr wie 
wie f gelautet haben muss, verweise ich auf 













































3) Bekanntch umschreitt man) gewöhnlich dureh d) = durch ,ا‎ 
wei schon in der Byr-zit ” in einer Reihe von Fälen in, 4, und > 
> 4 .موجن‎ 

?) Man vergleiche auch dis „Kalb“ (mit ——), babyl. buliädu (was, wie 
ausloge Flle zeigen, abllert zur مقي‎ glatet habep kannt, veL 4. 
اعمط‎ „Hürde“ aus dad, 


Jacob, Die Etymologie von spanisch naipe, 349 





fr „Füngling, babyl. nibru (Volkssprache etwa mivr) 
„Spross, Kinde. 
üg. nfr „Laute, babyl. näru (aus nahru oder namru?) „Musik. 
üg. nfr „schön, babyl. namru „schön“ (Volksspr. etwa navr). 
‚Ändrerseits haben die Babylonier im Volkmund gelegentlich 
b zu p verhürtet (. B. ip&si für 10440 „er ist“), und so haben wir 
für ibri, ibtäri (inf. bard und Ditrü) „er sieht, schaut“ altigyptisch 
PR und ptr „u 











Die Etymologie von spanisch naiße. 
Yon 
Georg Jacob. 


Bekanntlich heisst die Spielkarte im Spanischen: naipe; dus 
Wort taucht im 14. Jahrhundert in den Formen nazb, nayp, nahip 
auf, s. Himly in dieser Zeitschrift Band 48, 8. 417 1: 

Man hat eine grosse Anzahl Etymologien vorgeschlagen. Alt- 
spanisch kann das Wort nicht sein, wie mir Horr Professor Suchier 
sagte, da sonst ai in © übergegangen wäre. Brunet y Bellet (Lo 
joch de naibs, naips 6 oartas, Barcelona 1886) denkt an katnlonisch 
mayı map em vos: Himly aa 0, 8. 619. Ba lohnt nicht sat 

jere Erklärungsversuche wie N. P. == Nioolao Pepin («. Diez) 
näher einzugehen. Der maurische Ursprung des Spiels ist durch 
Himly’s Untersuchungen wieder recht wahrscheinlich geworden. Go- 
stützt auf Analogien hat man schon mehrfach eine Ableitung des 
Wortes najp aus dem Arabischen versucht, ohne bisher zu einem 


hefriedigenden Resultate zu gelangen. Man dachte z. 8. an تن‎ 
„Prophet“, weil die Karten zum Weissagen dienen; die lautlichen 
Bedenken gegen diese Etymologie werden von den sachlichen noch 
übertroffen. Auch auf die andern vorgeschlagenen Ableitungen von 
نائب‎ „Stellvertreter“ (Mahn vrgl. Engelmann, Eguilz y Yanguas), 
ناعب‎ „Plünderer, أنياب‎ „Zähne“, die man bei Himly a. a. 0. 
findet, brauche ich nicht näher einzugehen. Der Vergleich der 
Formen nazb, nayp, nahip, weist auf ein ع‎ als mittlem Radikal 
hin. Es liegt daher wohl am nächsten an das gewöhnliche arabische 

















350 Jacob, Die Etymologie von spanisch naipe, 
Wort für Spiel لعب‎ leid zu denken, obwohl auf diese Ableitung 


noch Niemand gekommen zu sein scheint. Ob der Übergang des 
Tin n im spanischen Vulgärdinlekt des Arabischen haufig war, 
weiss ich nicht, für den ägyptischen führt Spitta-Bey, Grammatik 
8. 20 eine Reihe von Beispielen an, von denen ich Jandr, Kıystull, 
für Dillaur ArjguAlog, irän, Koiriner Aussprache für göran, sluwisch 
Iral, bortugdne, ital. portogallo erwähne. Die meisten der dort 
‚gennnnten Beispiele sind allerdings nicht ohne Weiteres zu. vor- 
werten يد‎ B. fingäl, dus entschieden علد‎ eine Dissimilation aus 
fingän „Tasse* zu erkläven ist, da dns Vulgärtürkische auch die 
Form fikjan hat: Radloft, Proben 7111, 8. 817%). Doch könnte der 
Übergang des 2 in م‎ sich auch erst auf vomanischem Boden voll- 
zogen haben; Herr Prof. Suchier machte mich auf niveau von 
Mel aufmerksam, Vgl. auch den Südtenumen Niebla ab. 2001 
Allerdings stört auch hier Dissimilation. Wahrscheinlich fund dem- 
nach der Lautwechsel bei der Entlehnung statt, 











1) Yo. einsile: ZDMG. Bd. 58, 8. 715, Dilader: obend. 8. 704. 





351 


Türkische Volkslieder aus Kleinasien. 
Von 
Enno Littmann. 


Herr Hagob Thopdschian aus Aintab, der augenblicklich 
Studien halber in Deutschland weilt, hatte Anfang dieses Jahres 
für Herm Dr. Jacob zehn türkische Volkslieder in armen. Schrift. 
durch einen Archidiakonus in Etschmiadzin aufzeichnen lassen. Da 
Horr Dr. Jacob jetzt anderweitig schr beschäftigt ist, stellte er sie 
mir mit gewohnter Liebenswürdigkeit zur Verfügung. "Beiden Herren, 
gebührt somit mein aufrichtigster Dank. 

Ich hielt es wohl für der Mühe wert, diese in der 
Originalschrift: und Transskription mit dem Versuche einer Über- 
setzung herauszugeben. Dabei unterstützte mich durchgehends mein 
Freund Komitas Wartapet aus Kjutahia, ein urmenischer 
Gelehrter und ein genauer Kenner orientalische Musik, der in 
Berlin onroplischo Musik studiert; ihm danke ich auch hier herz“ 
lichst. Sehr oft habe ich seine Angaben (dureh K.) eitiert, Zu 
weiteron Forschungen über den Inhalt, die Verbreitung und die 
littorarische Bedeutung fehlt auch mir leider jetzt die Musse; damit 
‚jedoch die Herausgabe nicht noch länger verzögert würde, habe 
ich die Arbeit übernommen und lege diese Lieder hiermit vor. 
Der Wert dieser kleinen Sammlung besteht nicht in postischer 
Tiefe und Schönheit, doch lehrt sie uns immerhin, wie das türkische 
Volk in Anatolien denkt und singt, und sie enthllt Proben ann- 
tolischer Sprache, 

Die Lieder stammen aus dem Munde von Armeniern aus Jozgad 
(bei Angora) und Baiburt (armen. Babert) am Dschoroch; die 
Muttersprache dieser Leute ist meist türkisch, aber innerhalb ihrer 
Sprache macht sich oft eine besondere Aussprache und Syntax 
geltend. Dies kommt hier jedoch kaum in Betracht, da die Lieder 
(vielleicht: mit. einer Ausnahme, vgl. unten 8. 358, Anm. 6) von 
Türken gedichtet sind und von den Armeniern nachgesungen werden. 

Die Orthographie des Originals lsst zu wünschen übrig. Im 
allgemeinen ist der Gebrauch der türkischen Armenier befolgt, dem 
die westarmenische Aussprache zu Grunde liegt; also: ع يه‎ b, 





























352 Littnann, Türkische Volkslieder aus Kleinasien. 


d4,4= ع زو‎ oder pp, (2 ode) A = t, ع‎ oder 
Ru.s.w. Doch du der Aufzeichner kaum türkisch verstund, 
mir K. mitteilt, so ist diese Regel oft vernachlässigt; da müssen 
wir denn den alt- oder ostarmenischen Lautwert der Buchstaben 
ansetzen. Hauptsächlich auch deshalb habe ich den Text ganz so 
abdrucken lassen, wie er geschrieben ist; man kann also meine 
Transskription, die infolgedessen manchmal von den Regeln türkisch- 
armenischer Schreibweise abweichen muss, überall genau kon- 
trolieren. Ferner ist der Buchstabe م‎ nach bekannter 
armenischer Eigenart oft nicht geschrieben; ich habe ihn daher iu 
‚solchen Füllen ohne weiteres hinzugesetzt, aber durch [] deutlich 
gemacht. Die Vokale jedoch habe ich nicht ändern zu sollen 
glaubt, da hierbei im Vulgtr-Türkischen die grösste Mannigfaltig- 
keit herrscht. Wie weit eventuell der armenische Aufzeichner sich 
versehen 'baben kann, entzieht sich einer sicheren Beurteilung 
meinerseits; doch hat K., dem ich die Lieder vorlas, hier keine 
Ausstellungen gemacht. Manchmal, wo ich ihn wegen Abweichungen 
‘von der gewöhnlich gelehrten Aussprache befragto, sagte er, man 
spräche beides, 4 habe ich durch 2, A durch 0, am Anfang je, 
wiedergegeben; ersteres int ein ziemlich offener e- Laut. 

Innerhalb der Konsonantengruppen kommen natürlich vielfach 
gegenseitige Boeinflussungen vor, namentlich boim ‚Antritt von 
Affixen, wie sie Radloff für die nördlichen Türksprachen nach- 
gewissen, Jacob für das Vulgartürkische zuorst ausführlicher dur- 
gestellt hat?). 

Sollten diese Lieder zu weiterer Forschung anregen, so wire 
ihr Zwook erfüllt; auch bin ich gern bereit, im Laufe des nächsten. 
Jahres durch meine armenischen Freunde in Etschmiadzin eventuell 
nihere Erkundigungen einzuziehen. 




































سلسو awewhb‏ مام Del Word gwep‏ .1 
السام سسووهرا0 
مبرسس _رزجا up‏ سسوررسع Tu‏ .1 

kufdge‏ “لسوسشريس جاسقاي| #بيرسمه 

Swen‏ ومارتلر وسيم “لسوسديف؟ 
مباسكزيها hat?‏ “لإسئاشج"[ا Rhpbrub‏ 
متباسشزيبا رسرسم. يمسرءس جاسسء Mg‏ 
«متباستاربارا جارس 2 “سورب برس" 


seinen Aufsatz „Zur Grammatik des Vulgkr-Türkischen“ ZDMG.‏ اولك لد 
Die gegenseitige Beeinflussung stimmhafter und sümmloser Konsenanten.‏ .1898 


Litemans, Türkische Volkslieder مده‎ Kleinasien. 388 


إمسباى راطا مزه Dar pupzpemu‏ .2 
إمسه ينا “لسه ياكزمسم كإسطاي]1 
ghunp‏ وسسخلبه سسكم كإس ]1 
120 لرايلم. 


8. ماسياسى وسعاطليه واه سسوروسع هن‎ 
Org op ماس ]م جالتوصسمس مارجلىم!‎ 
Php 17 متبامسشيه! “سكسا “لمإسجلجا‎ 
Mp مياسشزي! وسرسزي يمسردد بامسبه‎ 
«ماباسوسوومو_رأكسغ “لررسبروربه برس"‎ 
اسه وعول)‎ 
1. du karäyda bir اقل‎ dadyr 
dadyr[yln töindd Tkaimakam jatyr 
kaimakam udaky sahnajior hatyr 
keöleilli Mömmadim jand(yJm dlinden 
bir Bade deldur Tabar 2linddn. 
nasyl aörylajym taz) gelinden, 





2. u kardyda bir jest ddsti‘) 
Mömmidin üstimd®) sam jeli audi 
Mömmidin anasy umudy kasdi 

kakilli . 


3. du karäyda bir عمزؤة‎ tavdan ) 
dk امناو “مناه‎ ardynd diüdan 
kkill‘‘) Mmmadim jandym dinden 
bir bada doldur Tibar 2linddn 
nasyl ainylajym jahil kyzlarden. 
ist ja mus vielen anderen Sprachen bakanat (1. a. habe ich io auch für dns 
Neinboscinsche verschiodentlich in meinem „Verbum der Tigresprachet Zeit- 
schrift fir Assyriel, XI, XIV. konstatiert) 
2) Das zweite m mt, 
سم زو‎ 
9) Im Texte افا‎ (verschieben). 








354 ittmann, Türkische Volkslieder aus Kleinasien. 


in Joagad)‘) 
1. Dort drüben [steht] ein grünes Zeit — 
Im Zelte Arinnen schläft der Kaimakaın — 
Des Kaimakam Diener®) kennt keine Rücksicht‘). 
„Mein lockiger‘) Memmed, ich verbrannte durch dich!* 
‚Schenke 'malt) Wein ein mit deinen zarten. Händen, 
Wie könnt ich mich trennen von der jungen Frau?“ ' 





2. Dort ärüben [steht] ein grüner Krug. 
Über Memmed hin wehte der Samum. 
Des Memmed Mutter gab die Hoffnung auf. 
„Mein lockiger Memmed . + + 


8. Dort drüben [läuft] ein weisser Hase; 
Viele sind es, die hinter dem Schönen her eilen!") 
„Mein lockiger Memmed, ich verbrannte duxch dich !* 
„Schenke تمس"‎ Wein ein mit deinen zarten Hünden! 
Wie könnt’ ich mich trennen von Jungen Müdchen ?* 





سمس وطرسع) عماس باس ع 11 .15 
Sirakan. (Baberdun.)‏ 


1 
Zur ppq جاسوعاءة مكمسباصههاءة‎ ha جروا‎ nerda-sun مد‎ 
جامستاسره “لمم سمس‎ kapuda im bajadı 
Muri “لجاسيايا‎ uhr bajada güsm?) söni 
“لب ممسر متتس‎ le ul bajaklardum‘) bin لقثم‎ 
2 
Zu ‚ppq ,كمسباسمناءة‎ thank ha عرو‎ nerdö-sun nerda 


slullfnnk- ajird im &imönda‏ “لد جاسوارب:9 


D) Die von dem srmentichen Aufelchner hinnagenetto Oberschrit Dyrle 
Heß nos. w. ‚Bine Witwe weint um ihren Sohn‘) beruht wohl nur auf Sir 2, 
4.35 dus Did’ nchent eher in Liebnid zu sin. 

2) Nach Kit وما‎ und udagy in Anatlen gebrkuclich, 
8) D. „at ein nolzer Jung 





4) لطا‎ „Locke“ scheint anaolsch zu sen. 
9) Bir — „'mal* im Anatolischen sehr hkufg; auch nonarm. hf. 
©) Falls nicht dio drito Zeile durch Versehen ausgefallen Ist, wird die 





zweite noch olomal gesungen. 
7) gösdm für görsdm scheint nicht Schreibfehler zu sein, da es dreimal 
ot, al wohl eine dinlektlsche Form. K. sprach görsim. 
&) Im Texte bapakladım (Schreibfehler). 





Littmann, Türkische Voltslieder aus Kleinasien. 355 


Ylktunk “لبجاسميايا‎ uküf Gimdnda göstm) sin 
Arlinßpopunmied bt الإتياء‎  imdirurdum ben soni, 
3 
Zu جأصوعانة مكمسياصسمعاءة ورم‎ ha kyz nerde-sn nerdd 
Punpmemu (ul gunfmumu kapuda im kapuda 
“لجاسيلرا سس مرسع.‎ akt kapuda (امقمقو‎ oini 
«مإكيات يليه “لبمس وستؤسع.‎  Tapar idum Den seni. 
in Babert)e) 


1. „Ach Mädchen, wo bist du, wo?* 
„An der Thtir’bin ich, im Schornstein !*?) 
„Wenn ich dich süh’ im Schornstein, 
+ Diese’ ich dich nicht ungeschoren*4). 





2%. „Ach Müdchen, wo bist du, wo?“ 
„Auf der Wiese bin ich, im Freien + 
„Wenn ich dich süh’ im Freien, 
Würd’ ich dich dort gleich freien!*®) 





3. „Ach Midchen, wo, bist du, wo?“ 
An dor Th’ bin ich, an der Thür?* 
„Sähr ich dich an. der "Thüren, 
مق‎ würd’ ich dich entführen !*0) 


و“سمسمارسم) ‏ عماس /(1 I‏ 
سمسه يملعو كمسوسؤإسنا جانة_ عرس نا" .1 
يي حيو بح af pur‏ 
وبلي un.‏ جاسجامجام be‏ _ مس بره Teb‏ .2 
رسيس olspın‏ جامجليو زؤسويام مسموليا ؤرسوعاة 





1) Slohe vorige Salt Note 7. 
3) Armenische Überschrift: „Dar Geliebte". 
= „iberalk, 
Baal „Schenkal“, scheint nur anaolisch 
im Sinne von rumil. kujaklamak gebraucht zu werden. 

5) Eimdirmök, anstllsch ebenhls — kuaklamak. K. kennt وه‎ nur in 
dieser Bedeutung, kann mir ador über das vorauszusetzende "Zinmiß keine 
Auskunft geben, 

0( Dies Lied scheint in verschiedenen Variationen weit verbreitet zu sein; 
Herr Dr. Sacob tete mir heundlichst Künos, Orzmän-török. Ih 8. 386/86 




















356 Lättmann, Türkische Volkslieder aus Kleinasien. 
بسورسيه وسستتاس لس 2اط: كن ييه‎ 
متإسرر| بسزرسع.‎ Jung «سرتهم] ملرانام‎ 
4 “لمإسرج©‎ Plqunfıl شمممة‎ plug سوسيرسس‎ 
Vokal Don. ueber be سس م يرس ره‎ 


مالسساه “الهس hf‏ “لسإوجارس؟ Ph‏ 3 
بومسما gu‏ وبلهويا2]_مسصوسي Siku‏ وسومة 





Bulbül. (Baberdun), 
1. Dülbil nd jotarsun dulur') ovada 
in arar seni bulmaz Juvadat). 


2. iki bülbül bir derdde su ihr 
rdli سافن‎ derdsialir? dird adar. 


3. bülbülm vetany bafdalar bajlar 
karid®) jidin vitany kaifeler hanlar. 

4. Bedim Bedin‘) Giran‘) gibi‘) daylara 
inimadim’) mor sümbüllü bajlara. 

5. kam habdrim gider badıim‘) anama 
ممق‎ Ahmed. kardak tükdr kan jasy. 


(in Babert) 


1. Nachtigall, was schläfst Ausim tiefen (hunde? 
Dein Männchen sucht dich, findet: [dich] nicht im Neste. 









den obigen nach Tahalt und Form (vgl. besonde 


mit, 
eu wird sicher noch eine Reiho ähnlicher Verso 


Sn 

ee 

3) Au wire Dosır Aunch ym. wiederzugeben, Au fu (0 oben) sonst 
Per 

9 E> 13 wie Uran, Der al غرييب‎ 

4 rmäk den Wü. u. X. unbekannt; ich vermute ine Nobentorm für 
لوطلع‎ und übeneen مد‎ X. gibt zu, de die möglich sel 

9) fir Zeran- 

9 Ted ki, 

3 init volati, fir مط‎ 

6) Die WIN. geben بأجى‎ mur als ehrendes Bawort der „Gattin. K. 
ir. dns man 1Antslien Ban ananı ot gebrche In dam Sinne 

er. 2 








Littmann, Türkische Voltslieder aus Kleinasien. 857 


2. Zwei Nachtigallen trinken Wasser in einem Thale; 
Der Schmerzen kennt, kommt und eröffnet Schmerz denen, die 
ihn nicht. kennen, 


3. Meiner Nachtigall Heim sind Blumengürten, Weinberge; 
Des reisenden Helden Heim sind Kaflechäuser, Chane- 


4. Ich lief, ich lief(?) wie eine Gazelle auf die Berge; 
Ich konnte nicht hinabsteigen in die blauen, hyacinthenfarbenen 
Weingürten. 


Schlechte Nachricht von mir dringt zu meiner lieben Mutter! 
Es hört [es] Bruder Ahmed, er vergiesst blutige Thränen, 


IV. (beppwmmur) (Josgadum) 


1. 
“لدسمصيملء سوسكمحة‎ gunlayf _punara vurdum karmaji 
ملاس “لسرا ]را‎ ‚gültm aman aman aman?) 
قبلا‎ une موسجا‎ koynbepnfis jar öldürdin bin 
kl 
«مإكياه “لسن امرهيليا_رجاع. متباسليرهجا‎  ölmaden gel) gürdjim sind. 
2. 


guybp punaryn alt jany dajir‏ شما هاس تروسكمة 
uf Abel mulup  نوزررفم bir galin wür‏ سسمررب9 
wmyfup  kalk galin odaja bujür.‏ سريدصه Aue‏ رسع 


(in Jongad) 
1. An die Quelle schlug ich die Hacke, — meine Rose, ach, ach, ach! — 
Geliebte, du hast mich getötet; 
Eh ich sterbe, komm, dass ich dich sche! 


2. Jenseits der Quelle ist eine Wien 
Auf der Wiese schläft eine Maid?). 
Steh auf, Maid®), komm doch ins Zimmer! 








1) Nach K. Angabe haba ich aman aman zur ersten Zeile gezogen. 
2) So zu losen sta رافظ‎ wohl Schreibfehler. 
3) Worlich „Junge Frau “اوراس‎ 


Ba. LI, 2 








358 Littmann, Türkische Volkslieder aus Kleinasien. 





V. (beypmmnusr.) (Jogadum.) 
1 
Zob لاطائراة‎ Ode hop #اضلان لاملاق‎ 
Buy مجلرومجابا سوسع.‎ ubeplkib has kara güsler sürmali 
اتام‎ (erkmel), 
2 
إسجلع. سرسرا سممورسرة‎ karsydat) قا (اهجمما‎ 
Veran ghpiih blal ageynda kaklik U 
«رمستسراردية‎  .عسموتم‎ blog Baikanuj?) kadyn سناو‎ 
bepuzop ليازلطال‎ Jakajor mömlakeei 
8. 
Mupilkkpmk kof kobe balealdrda?) dv علد‎ 
(معسم)‎ (salor) 
مإيكوجليا جاالواة‎ The milch  pAmbR‘) ضراو‎ na Bijuk") 
bi or ib “سوسا‎ min. ojli Ibrahim 
beafı يسوم‎ hkgbhr Jedi bujnusli gjik) 
(In Jong) 


1. Aut, (du) Zierliche, Zierliche! 
[Du] Schwarzbrauige, Dunkellugige 1%) 


2. Drüben ist eine schwarze Katze, 
In ihrem Mundo Rebhuhnfleisch. 
Haikanujsch 9), deine Brauen, deine Augen 
Entzünden die [ganze] Stadt. 


3 4) اس علط‎ 
9) عملا عد‎ = &, wio schon بكلا‎ 3. 
9) Im Texte vorschrieben (): pimpt. 
4) Das zwolte = 
5) Im Texte noch armen. Ärmel == „wiederholen“, bezieht sich nur auf 

lese Zeile, 
6) Haikannjsch (Hafks Liebliche) st ein armenlscher Mädchenname; K. 

macht mich darauf aufmerksam, dass überhaupt dioses ganze Lied armenisch, 
türkisch gedacht sol. 











Lättmann, Türkische Volkslieder aus Kleinasien. 359 


8. In den Gärten ist eine schwarze Pflaume‘). 
Wie gross?) ist dein zartes Hera!?) 
Des Öheims“) Sohn Thrahim 
Ist ein Reh mit sieben ‚Hömem). 


VL (مسمكرسع)‎ (Baberdum.) 
» 1 
برسسييرسره يمه جاييام مزه‎ bu ders dus bajladıy 


iz bajlady‏ سمابرؤهه mung‏ .]مسب تابنا 

DER be Heel سما‎ Beni bir gelin wurdy 

bupudp ‚gg. «رمسورسه‎ jaramy kyz baglady. 
9 2 

Uy نامريه سهدت‎ auf زه‎ dogar ajan ajan 


jola düsdim jajan‏ صل تسريدما unfuzunful®‏ سيرمعا مرسرة 
Phodfep hhoqdle ulelakjldl  Tömür gsi studijim‘)‏ 


Pofinio “لمإسيلاب‎ myuln kajinuna diüädim?) wjan, 
% 
Tre جاوياد‎ una سوسره‎ du der? basdan bada 
Rhorkıke جلمدجاع.‎ ehok اذالم‎ Rs ksos) 
Te «اإتباميام‎ wg gung du dörinin Tazlary 
V.gewpkur Bampupuges aksarja masharaly. 
(in Babort) 


1. Das Eis hat diosos Thal verschlossen, 
Es hat den Jüger-Pfad verschlossen, 
Mich hat, eine Fran getroffen, 
Meino Wunde hat ein Mädchen vorbunden. 


1) ealor, armen, em ärik; 30 drik beschreibt mir K. als ol Mngliche, 
schwarze Plaumenert 

2) böjük volgkro Aussprache fr bilfük, 

3) Nar bel Samy-Boy ب‎ v. finde ich für كوكل‎ auch die Aussprache 
rind; مه‎ Sat Als In Anstollen gebräuchliche voikstimliche Form. 

1) Ich habe Zmin ala Kos put; oder Ist أمين وه‎ (Eigonname)t 

9) d.h. en wird die Plaumo abschütteln, Halkanusch gowianen. 

9) Im اسه ماج‎ Sehrelbi 

7) Im Tests düdin (Schrelbfhle). 

9) Im Tee KR. 











w 





360  . Litmann, Türkische Volslieder aus Kleinasin. 


2. Der Mond steigt auf, gemächlich. 
Liebste, auf den Weg machte ich mich zu Fuss. 
Meine kohlenäugige Geliebte, 

An deinem Busen ruhe ich, wach auf! 

8. In jenem Thale von einer Seite zur andern 

Sind Ecken, hie und da! 
Die Lazen jenes Thnles 
Sind meist(?) lustige (spöttige?) [Leute]. 


VL (eng) (Josjadun) 

1. 
Muffe ul hip zul  bahenin alt jany dajir 
“لبمسممق‎ ul برارسع. بإتاء‎ dostum?) sen ايها للم‎ 





قلف kamaji‏ منامكة أسعبار إربتلسع. Pape‏ 
١ güeleri alm jakdi.‏ «مإسيسا “لببلرس «إوجارودجابا 

2% 
Yepulb وبلررإسمجاسهباس‎ ') dödördiler ‘) 
bobfehf مجارن| سس اإجار‎ önünd سناطن‎ 17 
Mr مسقي ربراه “سمس‎ bir adam vurmajinan 
وبارر]سمياصسميارا سمسربسحة‎ ٠ Pajasa göndördiler. 


(in Jengad) 
1., Drunten im Garten ist eine Wi 
„Mein Fround, sorg’ du für dich selber!*) 
Koko hat seinen Dolch gezogen, 
Seine Augen haben die Welt ontflammt. 





nicht zu den vorhergehen- 
‚deutung ist auch recht unklar; 
‚Thopdschlan, den ich um 
جمدم‎ Strophe bat, schreibt mir: „Die von Ihnen angeführten Varso 
about historische Bedeutung: Dieso Schlucht war ganz und gar yall von 

Lazen (die aus dem Kaukasus nıch dom Kamplo‏ ول 
Schamils angesiodelten Lazen) dieser Schlucht sind Spassvögel von Aksarja‏ 
(Name eines Borges im Kaukasus?)‏ 

2) Das zweite m hier اس‎ 

3) 4 == hy vgl. 8, 801 Anm. 1. k 

4) Wahricheinlich zu losen dönddrdiler (K.); danach übersstzo ich. 

5) Wörte des Räubers (1) Kako, anf den dies Lied gedichtet ist, an sein 
Opfer, dus er an Joner Stile gotroffen hat, K; orklärt den Namen Koko für 
لهسم‎ Sal er ale eher لاعس‎ sin, da ja ut ae Kurden 
Damen auf 0 auslanten 














Littmann, Türkische Volkslieder aus Kleinasien, 361 


2. Sie haben den Kyrat‘) zur Umkehr gebracht, 
Vor ihm haben sie abgesperrt, 
Um eines Maunes Ermordung 
Haben sio [ihn] nach Pajas?) geschickt. 


VII. (uakpns) (Baberdum) 


.1 
bi bp mejbür oldum ben bir‏ “لدمصره ردجالا 
فالاو امه 
düsdum dildn di.‏ تقمقة بلاس كباصر ]م لسر]سيس]س بإطلريج 
32 


سه mm sen giddrsin jolin‏ مإرهسا ,الإسيياسزيا كبالا 
ara diniz johm olsun.‏ «مكمسره hof‏ _وبإكياس Rap‏ 
3 
Ch ml ben sarylsam ing Dal‏ “لسسررروسه Mi‏ 
.(اباطلاة صف Vearpunpplddhunt uläf hy kpl _ sardyrtmam‏ 
(in Dabort)‏ 


1. Gofessolt ward ich von einer Rose; 
Drauf kam mein Name auf aller Lippen‘). 


2. Du magst gehen, dein Wag [sei] weit, 
[Über] das schwarze Moor sei dein Weg. 


3. Wenn ich umarme den zarten Leib, 
Lass ich dich nicht von andern umarmen. 


(الدملاك سس يقدس» يح ومؤليل) TE‏ 
Trudi‏ ررس سس سسرس متبلي] وباسيرا جاوجا راس« .1 
عم اوسا وإوجاروديارا_لإلستسيه متسسدميوه رسلفإسلم: 


1) Kyrat قي رت‎ (Grauschimmel) wird der Name des Rkuberpfordos sein 
's Erklärung). 

9) D.h. ins Zuchthaus, das slch In Aleser am Meerbusen von Iskenderun 
gelogenon Stadt befindet. 

9) Es ist ellär! zu sprechen, wie ich auch deutlich von K. gehört habe. 
Aulsutendes © kann oben srmenisch nicht anders als durch و‎ bezeichnet worden, 
a عل‎ je it, 

4) Wörtich: ich hal von Zunge zu Zunge. 








(uch 














362 Littmann, Türkische Volkslieder aus Kleinasien. 


2 Ruf Pkpyb سستتموعزد‎ elglıl elgnbukeg 
إسنة.‎ bulk upglug, بأجلتوجاع.‎ uk hleakı Iwproben: 
3. جاوبامس راسد‎ hflnkp كبلي]‎ be Höunfg nenn 
السمسيمسردس “لسموو جاتاي شإر سك[‎ 
4. Ph .م فإسعام.‎ wpup “لب مصومه س«لستروع. مكبلي]‎ 
رم لفإسطة‎ ball مسرا سير ]رتسام تله‎ 
(Ambojf Tabkastanum,) 
1. üsküdtre gider iken aldaı) da bir jagmur 
hjatib wykudan wjanmis göelori malmur. 
2. kjatib terei dükanlyInda bitim bitdirt\jor 
hjatibimd syrmali güjndk‘) nd güsdl jakysly)jor. 
3. üskädere gider ken bir möndil buldum 
möndilin ind lokum doldurdum. 
4. ins) hjatibi arar ükön kojnumda buldum 
hjatib benim bin kjatibin Ollar*) kasysly\jor. 
(in der ganzen Tirkel) 
1. Auf dem Woge nach Skutari fng’s /mal an zu rognen, 


Der Schreiber, der aus dem Schlafe erwacht, ist, hat schlaf- 
trunkene Augen. 





2. Der Schreiber lässt sich im Schneiderladen Maass nehmen; 
‚Wie schön passt meinem Schreiber das gewirkte Hemd. 


3. Auf dem Wege nach Skutari fand ich ein Taschentuch, 
Das Taschentuch füllte ich mit Lokum-Kuchen. 


4.. Den Schreiber suchend, fand ich [ihn] an meinem Busen; 
Der Schreiber ist mein; ich bin des Schreibers! Was kümmert's 
die Anden! 





11 al. Ma De Boy Mt Jo ad ne Sana fr 
ته‎ nun 
Text Schreibfehler); gön&k „Hemd“ ist von abzuleiten 
wie gm von GONE. Leitern 3 Sach In Anal len Dan 
Ga Ki rar) 
Pr ren 
00 Arme 












Littmann, Türkische Volkslieder aus Kleinasien. 363 


X (Popkpmmut) (Baberdun) 

1 
Pu بارس | فإسممع‎ kalanlyn فالعلا‎ bajür 
متباسوجاياس1‎ gung buyfp dskerden‘) kalmady ترم‎ 
Pson. oyumımd WwSulim fun Tür olasın Mahmud pasa 

مانالام! المإربايه 

dajir.‏ متهن Luybp Buybe: Biel jakdin‏ تاسيسط! زولا" 

2 
...“لم جاسسكم ]هاسع ظلئم فإسمع:‎ Kiylratymlyin üstünd in 
]سياس مزلرزة/8رسثلا‎ funk “لمم‎ martinimin döstindd im 
Der ltr huhkp جللةإطلبرعيا‎ ١ عار‎ bin daher galt jlnde 





ah Bijim dman‏ “لماريجاره 
(uR bin ordumum üstünd? im.‏ جاسكم #إسمم/ opınmalac‏ كاه 
(in Bavert)‏ 


1. Auf dem Abhange der Festung 
Blieb vom Heero nichts verschont. 
Sei blind, Mahmud Pascha!  ه‎ mein Bej?) — 
Du hast uns gänzlich verbrannt. 


2. „Auf meinem Kyrat®) bin ich, 
Meine Martiniflinte in meiner Hand.) 
Mögen auch hunderttausend Soldaten kommen — 0 mein Bej?) — 
Ich wache®) über mein Lager* ®) 





‚örger Ausraf, der mehr zur عمط‎ 
fülung der Melodie dient. 

®) Vgl. oben 8. 361 Anm. 1, 

4) Wörtlich „ich bin in der Hand meiner M.. 

5) Wörtlich „bins, 

„8) Die zweite Strophe ist als Antwort des stolzen Mahmud auf dio Klagen 
der Bevölkerung gedacht (nach R.). 











364 


The Indian Game of Chess. 
Br 
ب‎ W. Thomas. 


On pp. 271/720f this Zeitschrift 1 suggested that in two pas- 
süges (Barga-Carita p. 10 1. 10—12 Bomb. ed. and Vasavadatıa 
ل‎ 284 od. Hall), where the game of chess is zefened to, the 
ention of Kala is not without some special appropriateness, This 
inferenee from the style is oonfmed by a verse from Bhartyhari 
(Varragya-Sataka 88) quoted by Mucdonell in, his artiele on “The 
Origin and Barly History of Chess” in the Journal of the Royal 
Asintio Sooioty for Jan. 1898. 

yatranckah Iwacid مارو أده‎ tatra tisthaty athaiko 

yatrapy ekas tadanu bahavas tatra cante na calkal. 

üttham cemau rajanidivasau dolayan dvtv wvaksau 

kalah, kalya saha bahukalah lotdati pranisarail. 

“Where in some house was many an no, there afterwards 
stands on 

“Where again one, there subsequentiy are many, and then 
100 at Inst not oven one. 

*Eren so, swinging day and night like two dico, 

“Küla with Kalt plays, a skilful gamoster, with the living 

: for pieces, 

In two of these passages, therefore, wo have Käln ropresented, 
as tho player, and we must infor that the same idea is intended 
in the third, viz. the passage from the Harga-Cnrita. It is scarcely 
doubtful that this iden must have been a commonplace in the 
Kövya, and we may expeot to find it recurzing in other passages. 

The gume referred to by Bhartyhari_ is however not chess, but 
backgammon (ef. Macdonell .جره‎ ei. يبر‎ 122, and for the term gräa 
ci. Kadambari ed? Peterson p. 61.15), and it may be questioned 
whether after al the Yänavadazta yassago has mot this game in 
view. This seoms, howeyex, improbablo not only because the com- 
mentator understands chess to bo meant, but also because the term 
nayadyüta seems more appropriate to the game of poliey?). The 














1) Noto also that maya وذ‎ explained by the Härävali 171 and. other 
Grammars as jatuputraka, which soems to imply العامة‎ figures, and uot mer 
dranghi, 


Thomas, The Indian Game of Chess, 365 


Harsa-Crita Passage p. 10 11. 10—12 Aytakälasannidhänäm ivän- 
dhakäritalalatapaffastapadam cannot vefer to the Indian back- 
gammon if this was never, as Macdonell states, played on an 
astapada. 

Apparently therefore ماعنا‎ may play Doth games. But in what 
capacity? Doubtless in his quality as time or fate, This is obvious 
in the passage from Bhartyhari, and nob less so in the Väsva- 
dattä, where varsakala = 1) “the time of the rains’, 2) “the rains 
as kala”. We have therefore the ancient commonplace that time 
or fate plays with human lives as with draughts or chessmen, of. 
Bohlen's note ad Vairagya-Sataka 48 and his reference to the 
Mohamudgara “kalah, krtdati gucchatyayus’. The antiquity of this 
comparison is shown by the fuct that the names of the casts at 
dic fretä, dvapara &. are also those of the acons, and by its 
oconsrence in the west, in Plato eto., cf. van der Linde's ref. (T, D- 48) 
and also Philo 2. 85 (ap. Tawney’s translation” of Bhartrhari) zUyn 
dva xai 4ع سه‎ dvgunsa merreve. We find it again in 
the Mahä-Bhärute, Anufäsana Parvan 42/3, where Vipula scos 
first a man and wife quarvelling and then six porsons playing at 
Ace: the couple are then explained as day and night, and the six 
as the sensons. 

The allusion to Kala in conneotion with these gumes was 
therefore an ancient commonplace. But I suggest that it was 
‚something more, namely a technicnlity of ميلا‎ game. This is indeed 
certain كذ‎ in the Harga-Carita passage ayfäpada really means, as 
the commentator says, caturangaphalaka. I should be inclined to 
tako it simply in the sense of “gold” but that there would then 
be no ground for the comparison. If, howoyer, it means “choss- 
board”, then kala can only have been brought in, as being naturally 
suggested by the chess-board, and must hayo been a technicnlity 
of the game. What oxactly was this technicality is oertainly ob- 
scure. AL that wo learn is that in tho Harga-Carita the prosence 
(sannidhana) of kala blackens مطا‎ chess board, and in the Väsa- 
wadatta kala plays on black‘) squares, with green and. yelloo 
pieces. But the modus operandi is not clear. 


















ا Tre znding kafä‏ زد 











366 


Gegen Grimme, diese Zeitschrift 53, 1024. 
Von 


©. Brockolmann. 


دوجي I. Syr. JENS (nicht malkat) gegenüber bibl. aram.‏ 0د 


kann die Betonung 411:4 für JAN nicht beweisen. Wire das © 
des st. emph. im Sing. unbotont gewesen, so hütte es abfallen 
müssen, wio im Plar.!) und wie das auslautende & von ى‎ und öy. 
Dass mir das Vorhandensein von Nebonacoenten im Syr. sehr wohl 
bekannt ist, möge Gr. aus meiner Gramm. $ 85 erschn. 

Ad. II. Wenn aus daif im Syr. JS geworden ist, so b 
weist: däs nur, dass in der ältasten Gestalt des Syr. das Pron. قد‎ 
1. pers, unbetont war. Übrigens diktiere ich keine Gosotzo, sondern 
konstatiore Thatsachen und suche sie zu erklären. 

Ad IIL Die späte wostsyr. Form al (Nöldeke, Gramm. 
$ 166) kann für Poenultimabetonung nichts beweisen. Sie kann 
nur Analogiebildung nach dem Btp*el sein, da die Anfubo dor 
Verdoppelung und der Schwund des a in geschlossener Silbe Inut: 
geschichtlich nicht zu orklären sind. Assyrische Formen beweisen 
nichts fürs Aramlische 

Ad IV. Der Hinweis auf den indogermanischen Accent zieht, 
nicht. Die-semitischen Präpositionen sind ursprünglich Nomine im 
stat. constr. Dass dieser den Hauptaccont nicht trug, beweist sein 
Tautgestalt im Hobr. und Arım. Dagegen durfte ein syrischer 
Poet so wenig verstossen, wie es einom neuhochdentschen Dichter 
erlaubt wire, auf den indogermanischen Accent zurtiekaugreifan. 


Ad V. Dass ‚0/6 nur einen Sprechtakt, nicht eine Wort- 
einheit bildet, zeigt das Rukkachk in Sj6; es ist also warrdg 
nicht wdrag zu losen. 

















3) Von Grimmes Standpunkt ans; s. aber meine Gramm. $ 100. 





Be er en Dr in 





Brockelmann, Gegen Grimme. 367 


Ad VI. Dass der stat. constr. im Aram. ursprünglich un- 
betont war, giebt Gr. stillschweigend zu. Neusyrische Betonung 
von Kompositis wie bdrnds, die nicht mehr als Genitivverbindungen 
gefühlt werden, beweist dagegen nichts; noch weniger griechische 
‚Accontuntionen wie "P&sava usw., von denen Gr. erst hätte nach- 
weisen müssen, dass sie nicht auf griech. Accentgesetzen beruhen. 

Ad VIL. Da aus saligat, auch wenn der Ton von vorneherein 
auf der letzten Silbe lag, nur جذوم‎ werden konnte, so darf diese 
Form nicht als Beweis für eine Botonung *sddig angeführt worden. 

So lange die Grundlage der Grimmeschen Metrik, die Paenultima- 
betonung des Altayr-, nicht erwiesen ist, erachte ich es für Papier- 
yerschwendung, deren Finesson zu erörtern. Da Grimme sich am 
Schlusse auf dio Zustimmung von Praetorius und Duval!) beruft, 
so halte ich es, bei aller Achtung vor der Kompetenz dieser Ge- 
"lehrten, für geboten zu erwähnen, dass Nöldeke meinen Ausführungen 
in allen Punkten zugestimmt hat. 




















3) Vol. aber jetzt dessen Litöraturo Syrlagus (Paris 1809) 9. 32. 





368 


Anzeigen. 


Das Buch der Jubilgen oder die hoptoyenesis. Erster 
Theil: Tendenz und Ursprung. Zugleich ein Beitrag zur 
Religimsgeschichte. Von Wilhelm Binger. Stuhlweissen- 
burg (Ungum). Ed. Singersche Buchhandlung 1898. 











Buch beruht zum guten Teile auf der Ansicht der 
seit der 2. Auflage von Ritschl!s Entstehung der altkatholischen 
Kirche (1857) immer allgemeiner überwundenen Baur’schen Schule, 
ie in Anlehnung in Hogelsche geschichtsplilosophische Gedanken 
den Gegensatz zwischen Heiden- und Judenchristentum (bezw. pauli- 
nischem und petrinischem) zum Entwioklungsprinzipe der aposto- 
Mischen Kirche machte. Dass thatsichlich solche Gegensätze inner- 
halb der christlichen Kirche bestanden haben, ist natürlich nicht 
zu leugnen und wird auch durch eine Reihe von neutestamentlichen 
Stellen (so namentlich Gulaterbrief) sowie durch die Kirchenväter 
bezeugt; aber men misst ihnen, besonders dem Judenchristentum, 
Yango nicht mehr die Bedentung bei wie früher. Somit ist immer- 
hin ein Buch, dus hierin die Erklärung für ein bisher noch vielfach 
rütselhaftes Schrifterzeugnis des 1. vor- oder nachchristlichen Tahr- 
hunderts sieht, auch jetzt wohl verständlich. Der Vorfasser sucht 
nachzuweisen, dass das Jubiltenbuch, bei den: bis jetzt noch niemand 
an christlichen Ursprung dachte, eine Streitschrift der Judenchriste 
gegen den Panlinismus sein. Er hat unendlich viel Mühe und Z« 
aufgowandt und von allen Seiten her Stoff zusummengetragen, der 
zwar ein Zeugnis für die Belesenheit des Vorfussers ist, aber doch 
manchmal für das hier in Betracht kommende Problem wenig aus- 
trügt und die Anmerkungen des Buches unnötig zu gewaltigen 
Dimensionen hat anschwellen lassen. Dadurch ist mir die Lektüre 
etwas ermildend geworden, ein Urteil, das mir auch von anderer 
Beite bestätigt ist; os soll aber nicht gesagt sein, dass andere Laser, 
denen der Stof? anziehender ist, auch hieran grössores Interesse 
‚nehmen werden. 

Dem vorliegenden ersten Teil wird ein zweiter folgen, „wo nach 
Erledigung der noch rückständigen Fragen nach Vaterland, Ur- 
Sprache u. s. w., besonders das Verhältnis des Buches zur Hagada 
und Hulacha und das des Judenchristentums und des Panlinismus 
zu den verschiedenen jüdischen Parteien eine eingehende Behand- 




















Littmann, Singers Buch der Julilden, 369 


lung finden wird“ (Vorwort, zweite Seite). In diesen hatte m. E. 
viel von dem im 1. Teile überflüssigen Stof? gehört. 

Der Verfasser giebt zunlichst in der Einleitung eine Übersicht 
über die bisher aufgestellten Erklärungsversuche, die freilich hei 
‚Rönsch, Das Buch der Jubiläen, Leipzig 1874, 8. 4222: schon er- 
schöpfend dargestellt sind; aber für den Zweck des Verfassers wär 
sie unentbehrlich. Er hebt überall die Schwächen der früheren 
Erklärungen klar hervor; namentlich die Behauptung des griechisch- 
ägyptischen und des samaritanischen Ursprungs wird schlagend wider- 
legt. Zu den Gründen, die gegen den letzteren sprechen, kommt 
och der Umstand, dass der Jubilientext ausser in einer’ einzigen 
zweifelhaften Stelle nirgends zum Samaritan. Pentateuchtexte stimmt. 
(rgl. Charles, The Book of Jubilees . . Oxford 1894, p. XX). So- 
dann wird „die Tendenz der Leptogenesis“ näher erörtert. Bs ist 
dus Verdienst Singers, hier die entschieden polemische Tendenz der 
Jubilten, die bisher nicht genug beachtet ist, nachärticklich hervor- 
gehoben zu haben; dass or hier otwas zu weit geht und auch dort 
Polemik wittert, wo ich und vielleicht auch Andero mit mir nur 
eine Hervorhebung oder Wiederholung der von den Vätern erorbten 
Gesetzesvorschriften (vgl. namentlich Lev., wo öfter noch schürfere 
Worte stehen als in den Jub) schen, ist erklärlich. Aber schon 
dies Moment weist-auf den allzu sicheren und siegesgewissen Ton 
des Verfassers hin, der sich durch das ganze Buch zieht und An- 
‚nahmen Singers stets als „sonnenklare“ Thatschen hinstellt. Wenn 
8. 36 behauptet wird: „Zweierlei steht nunmehr fest. Es ist eine 
Thatsuche, dass die Leptogenesis gegen die Behauptung, einer bloss. 
temporlren und nan abgelaufenen Bestimmung des Gesetzes zu 
Felde zieht, Eine Thatsnche ist es ferner, dass die Thesis un der 
Hand der Geschichte nirgends findbar ist, als bei Paulus allein ..*, 
so ist zwar dus Zweite ohne weiteres zuzugeben, aber die erste 
Thatsache scheint mir nicht so klar zu sein. Ich muss hier noch 
die frühere Erklürung als zu Recht bestehend anerkennen, dass 
solche Worte der Jub. wie „für dieses Gesetz giebt وه‎ keine Bo- 
schränkung der Tage; sondern für alle Ewigkeiten ist es gegeben“ 
ebensogut aus dem Gemiite eines priesterlich gesinnten Mannes ge- 
flossen sein können, der auf den Schultern des PO stehend sein 
innerjidisches Gesetz innerhalb des Judentums verherrlichen will. 
Somit ist der erste Ausgangspunkt Singers m. 8. doch nicht so 
absolut sicher, wie er ihn immer hinstellt. Ganz entschieden jedoch 
ist die Beziehung von Jub. 88 (Rubens Vergehen gegen Bilha) auf 
1 Kor. 5 abzuweisen. Wie der Schreiber des Jub-Buches überall 
Gesetze an Darstellung der Thatsuchen ankntpft, so auch in .طم‎ 88, 
nachdem er die Geschichte erzählt hat. Dieses Kouschheitsgebot, 
hier auf einen besonderen Fall angewendet, ist im Sinne von 
Lev. 18 oder 20, jedoch ausführlicher, gehalten; das soll nun ganz 
klar gegen Paulus wegen des Falles der Biutschande 1 Kor. 5 ge- 
richtet sein! Und diese Entdeckung wird an vielen Stellen in 
















































50 Anzeigen, 


‚grosser Breite wieder zu verschiedenen Zwecken herangezogen und: 
als eine durchsus feststehende Thatsache behandelt. Ich brauche 
ängegen wohl nur darauf hinzuweisen, dass wir uns hier in Korinth 
auf einem ganz anderen Boden befinden, dass die Entstehungs- und 
‚Existenzbedingungen der korinthischen Gemeinde ganz andere waren, 
als sie in Jub. vorausgesetzt werden können, auch bei der Annahme 
antipaulinischer Tendenz und dass somit der Vorwurf, trotz der 
Bemühungen Singers, Paulus gar nicht triftt. 

Im zweiten Abschnitte „Der Paulinismus und die Leptogenesis* 
zeigt Singer uns zunlchst seine Vertrautheit mit paulinischer Theo- 
logie in weitläufigen Ausführungen. Er hat sich in der That mit 
grossem Pleisse in das ihm, dem jüdischen Theologen, fremde und 
on und für sich nicht leichte Gebiet der Noutestamentlichen Theo- 
logie hineingenrbeitet; immerhin wire es angebrachter gewesen, nur 
die Hauptpunkte kurz zusammen zu fassen. Es kommt dem Vor- 
fasser hier zunlchst auf die Stellung Pauli zum Gesetze an; dns 
‚diese eine durchaus abweisende ist, soweit man das christliche Heil 
von der Bofolgung des mosaischen Gesetzes abhängig machen will, 
ist allgemein bekannt, Und dass in Jub. „äio geschichtliche Dar- 
stellung keineswegs Selbstzwack.ist* (Singer 8. 82), sondern „änss 
in der vorliegenden Reproduktion der Urgeschichte nicht. diese, 
sondern das Geseta die Hauptsache ist* (ib. 8. 88), wusste man 
schen vor Singer, braucht also nicht orst erwiesen zu worden. Ich 
habe aber aus Singers Ausführungen (hierher ist besonders auch 
der 4, Abschnitt zu zieben) noch nicht die Überzeugung gewonnen, 
dass die Ansicht widerlegt sei, die sich seit den letzten Jahrzehnten 
herausgebildet hatte und die auch ich bei mehrmaliger Lektüre und 
wührend meiner Übersotzung der Jub. (erschienen in Kautzsch’s 
‚Apoerypben und Psendepigraphen) bestätigt gefunden habe: die 
gesetliche Tendenz ist einfach "eine Weiterbildung auf der von 
PO eingeschlagenen. Richtung; schon dieser will, soweit es ihm 
möglich ist, das Gesetz zurtickdatieren, schon er hat — und darauf 
lego ich gegen Singer Gewicht — ganz dieselben genenlogischen 
und chronologischen Neigungen wio der Verfasser der Jub. Letzteres 
tritt bei Singer naturgemiss etwas zurück, da er es für antipauli- 
nische Tendenz nicht so gut gebrauchen kann; freilich erwähnt er 
es auch später und giebt Erklärungen dafür. Ich meine jedoch, 
es hätte von vornherein mehr hervorgehoben werden müssen; die 
Wichtigkeit dieser Elemente ergiebt sich schon aus der Benennung 
„Jubilien® oder küfals (Einteilung). Auch in den Omissionen, die 
bei Singer 8. 120 2: besprochen sind, zeigt sich m. E. eine genuine 
Fortsetzung des 20, da sie meist nur E und J treffen. Singer 
geht in der Darstellung des Paulinismus hanptsichlich auf die 
Gedankengänge des Römerbriefes ein; darin prägen sich entschieden 
Pauli Anschauungen. über das Judentum am deutlichsten aus. Ob 
er aber dort-speziell Judenchristen im Auge hat, wie Singer an- 
zunehmen. scheint, ist noch nicht sicher. Natürlich werden auch 














1 Littmann, Singers Buch der Jubiläen. 571 
die anderen paulinischen Briefe berücksichtigt. Überall jedoch wird 
möglichst einseitig Pauli autijüdische Seite hervorgehoben ; so z. B. 
8. 40 und 59 bei der Auslogung der schwierigen Stelle 2 Kor. 8, ,قد‎ 
wo die von Singer gegebene Erklärung durchaus nicht; die einzig 
mögliche ist‘). Bei der Betonung des paulinischen Universalismus 
im Gegensatze zum exklusiven Standpunkte der Leptogenesis geht: 
Singer zu weit, Zunächst ist es 8. 98 schief ausgedrückt, wenn 
Singer sagt, der Universalismus Panli sei eine Folge seiner Ansicht 
über das Gesetz; vielmehr gehen beide Hand in Hand, und auch 
erst mit dem Bintritte der Heidenchristen hat sich seine Auffassung. 
vom Gesetze entwickelt. Sodann ist es doch nicht zu verkennen, 
duss Paulus trotz seiner Polemik gegen jüdische Gesetzesfrömmig- 
keit und Werkgerechtigkeit doch immerhin eine Prirogative Israels, 
bestehen lässt; so ist 2. B. Israel Röm. 11, ır. ıs die Wurzel des 
Ölbaums, die Heiden sind Zweige; es ist’der ملقه‎ Ölbaum ib. 
V. 24. Die Juden sind die Lieblinge Gottes (11, 2), und unwider- 
ruflich sind die Gnadengaben und Berufung Gottes (V. 29). Paulus 
ist von nationäl-jüdischen Ansprüchen lange nicht so frei, wie der 
whrscheinlich Judenchristlicho Verfasser des Hebriterbriofes (Harnack, 
DogmengeshtT 8,262 Anm), Wenn daher Singer „in der paul: 
nischen Lehre die Abrogation des Gesetzes und die Nopierung der 
Superiorität des jüdischen Volkes* für „die obersten Sutze“ halt 
&. 181), so tzteres entschieden نه‎ viel behauptet. 

Die „Übersicht über die antipaulinische Polemik der Lepto- 
genesis“ 8. 184. bietet eine Masse ‚von Einzelheiten, auf die hier 
nicht näher eingegangen werden kann. An manchen Stellen bringt 

* Singer in der That überraschende Kombinationen, die manche dunkle 
Stelle des Neuen Testaments aufklären würden (vgl. 2 B. im 
5. Abschnitt die Deutung der Irrlehrer in den Pastoralbriefen, des 
‚eateng in Gal. 8 u. a.), falls die Hauptthesis Singers zugegeben 
worden könnte. Andererseits könnte man bei manchen neutesta- 
mentlichen Stellen immerhin einen Gegensatz gegen mündlich vor- 
getragene Lehren annehmen; es ist zu auffallend, dass beide Gogner, 
sich nicht nennen sollen, sondern wie Singer mehrere Male 
„mit vordeoktim Visier kämpfen“, ‚Irgendwo, besonders aber bei 
den Kirchenvätern, würde sich sicher eine ausdrückliche, Nennung 
des Namens mit Bezichung auf diesen Gegensatz finden. Dass der 
Verfasser der Leptogenesis sich durchgängig der paulinischen Termi- 
mologie bediente, kann ich nicht finden. Ausdrücke wie „Vor- 
heissung, Erbe, Heilige, Auserwählte* sind ebenso im Alten Testo- 
ment vorhanden und können mit Beziehung darauf gebraucht, sein. 
8. 162 bezeichnet Singer im Sinne der Jub. den Glauben als Ge- 
horsam gegen Gott und seine Gebote. Damit würde direkt gegen 
Paulus nicht, polemisiert werden können, da doch auch bei ihm 
































1) Die von Singer auf 8, 40 Anm. 4 zu ‚Engel des Angesichts" eitierte 
Stelle Jos. 09, 9 kommt nicht mehr In Betracht; dort ist mit Duhm zu even: 
„Bein Bote noch Engel, or in Person rettete “وله‎ (vgl. Ex. 88, 1). 








372 Anzeigen. 1 


das sittliche Handeln durch den Glauben oft genug betont wird. 
Die Werkgerochtigkeit der Patriarchen in Jub. ist von Singer mit 
Recht hervorgehoben; aber das kann längst vor Christus und Paulus 
geschrieben sein von einem Manne, der in den Vorvittern sein Ideal 
sah und keine bessere Gerechtigkeit kannte. Ebensowenig ist os 
nötig, die Worte, Gott sicht keine Person an und nimmt keine 
Geschenke an“ auf die paulinische Lehre von der Gnadenwahl zu 
beziehen (wie x. 8, 8, 148); die Ausdrücke sind bekanntlich alt- 
testamentlich (vgl. z. B. موده‎ wi von Gott Mal. 1, 

Sodann sucht Singer in einem längeren Abschnitte ($. 184 
bis 264) den judenchristlichen Ursprung der Leptogenesis nachzu- 
weisen. Ich glaube nicht, dass der Nachweis gelungen, ist, Darauf, 
das Hieronymus des Bach apud Mebrasas und ein syrsche Frag 
ment, (Charles, Book of Jub. 8. 188) Awäch “ebräye kennt, ist wohl 
nicht, viel Gewicht zu lagen. Aber schon Dillmann betonte das 
Fehlen aller christlichen Spuren in dem Buche; so weit werden 
uch dio jüdischsten Judenchristen nicht gegungen sein, dass sio 
nicht zugleich das Neue ihros christlichen Glaubens bekannt hütten, 
mögen sio sonst auch noch so schr ihr Christentum als Vollendung 
der alttostamentlichen Religion angeschen haben. Selbst dus ge- 
offenbarte Buch der olkesnitischen Jndenchristen, das sonst. 
leicht mit den Jub, yorglichen werden könnte, wird eine ausführ- 
iche Christölogie enthalten haben (Harnack,, Dogmengeschichte? I, 
8.2018). Die Stellen, die Singer als christliche Spuren bezeichnet, 
Inssen sich mit demsolben Rechte jüdisch deuten, im Sinne der 
schen Weissagung. “Die Auffassung Singers von 
der Stollo Jub. 1, عد‎ „Und ich worde Zeugen zu ihnen schicken, . 
(vgl. 8. 208) ist mir nicht ganz klar. Nach Singer sind doch die 
Abtrünnigen Aie paulinischen Hoidenchristen; nun sind aber im 
neutestamentlichen Sinne die napruges, worauf Singer diese Stelle 
bezieht, Christen überhaupt, und ihre Verfolger sind die Juden. 
Also müssten auch hier die Juden die Abtrünnigen sein? Das will 
Singer doch nicht sagen! Jedenfalls ist dio Stelle kein Zeugnis 
für christlichen Ursprung. Ferner sind die bei Singer als christ- 
lich aufgeführten Termin! ebenso jidisch. — Das Zeugnis dor pseudo- 
element. Homilien ist nicht unbedingt manssgebend für das Juden- 
christentum; sie sind nicht „anerkannt ebionitisch* (8. 288), sondern 
ihr Ursprung ist noch immer streitig (vgl. Hamack 1. c. 8. 265). 

Als Abfassungszeit giebt Singer im letzten Abschnitte die Jahre 
58-60 an. Dies Datum wäre, die Richtigkeit der vorhergehenden 
Ausführungen vorausgesetzt, durchaus berechtigt und ist von Singer 
such mit Geschick durchgeführt, Falls man aber im Jubilienbuche, 
nicht eine judenchristliche antipaulinische Streitschrift, erblickt, ist 
man natürlich nicht daran gebunden. Wenn man auch nicht ein 
مد‎ frühes Datum wie Krüger, der die Schrift bald nach dem Tode 
Alexanders d. Gr. ansetzt, anzunehmen hat, so möchte ich doch an 
einer vorchristlichen Abfassungszeit festhalten. — Eine Schwierig- 



































‚Lüttmann, Singere Das Buch der Jubilden. 373 


keit, an der Singer hier bei dem ihm vorliegenden Texte Anstoss 
nehmen musste, erledigt sich nun yon selber. Er führt 8. 2788: 
aus, dass das 50. Kapitel der Loptogenesis ein spiterer Zusatz sei, 
da die Worte: „Dieses Geschäft soll an den Sabbattagen verrichtet 
worden, an den Tagen des Hauses des Heiligtums des Herrn . .* 
nicht zu einer Zeit geschrieben sein könnten, in der der Tempel 
noch gestanden habe; das ganze Buch aber setzt sonst den Bestand 
des Tempels voraus, Diese Worte beruhen jedoch nur auf der 
elerhaftigkit der Mhiopischen Handschrift, ie Düimann für seine 
deutsche Übersetzung allein benutzen konnte; seit 1851 aber ist 
sowohl von Dillmann wie besonders auch von Charles vieles zur 
Verbesserung des üthiopischen Toxtes geleistet worden. Die anderen 
drei bis jetzt bekannten Handschriften lassen nun das zweite dama- 
wätela aus, s0 duss an jener Stelle nur zu lesen ist: „Diese Arbeit. 
allein soll gethan werden an den Subbat-Tagen im Heiligtume des 
Horn, eures Gottes, ...“ (Jub. 50, 11). Die anderen von Singer 
für dio Uncchtheit angeführten Gründe sind nur sekundärer Art; 
dagegen ist zu halten, duss von Rpilog in Kap. 49 kaum die Rede 
sein kann, duss aber 50, قد‎ so schliesst, wie das Buch beginnt (vgl. 
„wie in den himmlischen Tafeln geschrieben ist, die or mir in 
meine Hünde gegeben hat, damit ich dir die Ordnungen der- Zeit 
und die Zeit je nach der Einteilung ihrer Tage aufschreibe*.) 

um Schlüsse möge für den zweiten Band, in dem Singer 
auf seinem eigentlichen Arbeitsfelde befindet und für dessen 
lich sehr reichhaltigen Stoff uns der Fleiss und die Belesenheit des 
Verfassers bürgen, etwas mehr Kürze und Übersichtlichkeit, besonders 
Genauigkeit der Verweise auf andere Stellen des Buches und 
korrokterer Druck gewünscht werden. Der letztere lüsst für den 
vorliegenden Band sehr viel zu wünschen übrig, was vielfach durch 
die ungarische Presse, in der das Werk gedruckt ist, antschuldigt 
wird; auf lotzteren Umstand schiebe ich die unendlich häufigen 
nccentuierten Vokale )6 und 6). Ferner steht oft 4 und 4 für s. Die 
Zeilen sind sehr oft zu eng durchschossen, fütte und kursivo Buch- 
staben finden sich inmitten gewöhnlichen Antiquadruckos, lateinische 
Buchstaben innerhalh der griechischen Schrift. Letztere ist an 
einigen Stellen so ungenau, dass jedes Wort einen Druckfehler ent- 
halt, Spiritus finden sich auf Vokalen inlantendor Silben (abgesehen 
natürlich von Füllen der Krasis), Graves auf der Paenultima und 
Antepaenultima, für 7 steht in den allermeisten Fallen y (um- 
igekehrtes A). Andere gewöhnliche Buchstabenfehler. Liest man auf 
jeder Seite. Es entstehen zwar kaum Undentlichkeiten dadurch, 
über Ans Ange fühlt sich beleidigt. Einige im deutschen Sprach- 
gebreuche nicht üblichen Worte sind „hildisch‘ für „bildlich“ 
6. 28 Anm. 3), ‚Unmacht* für „Ohnmacht“ (8. 45) und ‚alt- 
(bez. neu-) testamentalisch“ für „alttestamentlich” (passim). 

Es wäre zu wünschen, dass’sich christliche Theologen zu den 
neuen Gedanken des Verfassors eingehender Uussern möchten. (in+ 


Ba. Lim. » 





















374 Anzeigen. 


zwischen ist, lange nach Absendung meines NS., in der Thcol. 
Lit.-Ztg. 1899, Nr. 6 die ebenfalls ablehnende Besprechung von 
Prof. Sohürer erschienen). Zu seinem Buche muss bei der Be- 
handlung der Jubiltenfrage Stellung genommen worden, du es diese 
auf einen ganz anderen Boden stellt. Von Horrn cand. theol. Bohn, 
der sich längere Zeit mit der Theclogie unserer Schrift boschütigb 
hat und mir auf meinen Wunsch freundlichst seine Auffassung des 
Singerschen Buches mitteilte, ist mir allerdings ein noch schroiferes 
Urteil zugegangen, als das im Vorhergehenden ausgesprochene. Ex 
ist immerhin möglich, dass andere Beurteiler sich nicht so abweisend 
Tale E. Littmann. 


; Manusceript, Facsimile Leaves, Nayarı 
Transerit, Romanieed Translieratien, and' English 
‚Notes, edited by A. F. Rudolf Hörnle, 
Pi. D., Principal, Oalouta Madrasah. Parts I-VII. 
Publ. Dy Order of the Govomment of India“ Onleutte 
1898-97. 








Dieses Werk ist eine monumentale Publikation sowohl seiner 
tusseren, Ausstattung als seinem inneren Werte nach. In dem 
Folioformat dos Archasological Survey of India onthült es 3 Seiten 
Vorrede, 240 Seiten trausskiibierten Text mit englischer Über- 
setzung, kritischen und orklärendgn Anmerkungen, und 54 photo- 
graphische Facsimilotafeln. nebst: ebensovielen Blättern, auf denen 
der Text der Hs. in Dovanägarischrift wiedergegeben ist. Dur 
ganze Text der wichtigen Hs. liegt somit in troflicher Wiedergabe 
und Bearbeitung vollständig vor, es fehlt noch die in Aussicht go- 
stellte historische Einleitung, doch wird es bei der hervorragenden 
Bedeutung dieser Publikation nicht verfrüht sein, ‚schon jetzt dar- 
über mu roforieren. 

Über die Art der Auffindung der Bower-Hs. hat Hörnle 
kürzlich Nüheres mitgeteilt in seiner interessanten, auch über die 
Fortschritte der Jaina-Philologie und der Epigraphik berichtenden 
„Annual Address“ als Präsident der asiatischen Gesellschaft von 
Bengalen (Cale. 1898), aus der ich folgendes anführe, Die nach 
ihrem Eigentümer und Entdecker, einem englischen Offizier und 
Forschungsreisenden, als das Bower-Ms. bezeichnete Hs. hat, sich 
ursprünglich in einem buddhistischen Stüpa in Kuchar in Kasch- 
garien (China) befunden, der 1889 von zwei einheimischen Kauf- 
deuten auf der Suche nach verborgenen Schätzen erbrochen und 
seines Inhalts beraubt wurde. Der Rundort erinnert an zahlreiche, 
bnddhistische Reliquien und insbesondere an die schon 1884 in 

















Jolly, Hörnle The Bower Manuseript. 375, 


einem Stüpa in Afghanistan entdeckten Bruchstticke einer schr 
alten Kharogfti-Hs. aus Birkenbast, dem nämlichen Material, aus 
dem auch unsere His. besteht, die Bower von dem einen der beiden 
erwähnten Kaufleute erwarb. Mehrere auch in dem Stüpa auf- 
bewahrte Papier-Hss, waren bei der Teilung der Beute an den 
zweiten der beiden Kaufleute gelangt; sie kamen dann auf y 
schiedenen Wegen teils nach St. Petersburg, wo Professor 8. v. Olden- 
burg Proben daraus veröffentlichte, teils wie die Bower-Hs. nach. 
Caleutta an Hörnle, der eine dieser Hss. für älter als die Bower- 
Hs. hült und in das 4. Jh. n. Chr. setzt. Eine ganze Reihe weiterer 
Has. in verschiedenen Alphabeten und Sprachen haben sich seitdem 
infolge der angestellten Nachforschungen in dem als vorzügliches 
Konservierungsmittel dienenden Flugsand in Ostturkosten noch 
vorgefunden und sind nebst den gleichzeitig entdeckten Minzen, 
Terracotten u. a. Altertümern an Dr. Hörnle zur Entzifferung und 
Bestimmung übermittelt worden. Die ültesten Münzen sotzt Hörnle, 
der bekanntlich auch ein hervorragender Numismatiker ist, in dus 
erste Jahrhundert v. Ohr., sie sind chinesisch. Das wertvollste 
Fundstück bleibt abor doch vorlüufig die Bowor-Hs., die H. in 
Übereinstimmung mit Bühler in das 5. Jh. n. Chr. setzt, weil sie 
sich, wie Bühler in $ 22 seiner Paltographie ( 
VI. Tafel) bemerkt, von dem Typus de 
der Kupfortafoln, nur in wenigen un 
scheidet, Durch Hörnles Facsimiles wird jetzt: die vollständige 
paltographischo Ansnützung der Bowor-Hs. ermöglicht, die einige 
in den gleichreitigen Inschriften selten oder gar nicht vorkommende 
‚Schriftzeichen enthilt. 

Durch das sicher bezeugte, so. ungewöhnlich hohe Alter der 
Bower-Hs. gewinnt auch ihr mannigfiltiger Inhalt, den Hörnlos 
mühsame Textrestitutionen, Übersetzungen und erklürende An- 
erkungen den Fachgenossen bequem zugänglich gemacht hab 
ein erhöhtes Interesse. Der grössere Teil der Hs., 873, von 
54 Blättern, besteht aus den drei medizinischen Werken, auf die 
ich nachher’ niiher eingehen werde. Es folgt auf 104/, Blättern 
ein divinatorischer Teil, bestehend aus zwei Werken, die von Pro- 
phezeiungen auf Grund von Würfelorakeln handeln. In Teil IV 
hat jeder Wurf seinen besonderen Namen nach einem früher (1892) 
‘von Hörnle im Ind. Ant. eingehend dargelegten System. Als An- 
hang zu dem fünften Teil hat er jetzt noch sechs Has. und einen 
Druck, die Päsakakevalt, auszugsweise veröffentlicht, ein altes Werk 
über Würfelorakel von Garga, das mit diesem Teil der Bower-Hs. 
‚oft wörtlich übereinstimmt. Der sechste Teil enthält einen Schlangen- 
zauber, der einst in SravastT bei einem Jünger des Buddha gegen 
den Biss einer: Cobra angewendet worden sein soll. In einem 
Anhang hierzu giebt HL interessante Nachweise über-die in diesem 
Zauber erwähnten Näges, in einem zweiten Anhang einen Auszug 
aus der im Khandayatta. Jätaka vorliegenden Version der obigen 

as" 

































376° Anseigen. 


Legende. Der siebente Teil enthält ein Fragment einer auch in 
einem andoren centralasintischen Ms. vorkommenden Sage von dem 
Yakga Mägibhadra, der von Buddha einen mächtigen Zauber er- 
Iangte. Dor Text jener anderen Version ist gedruckt in Hörnles 
“Three Further Collections of Ancient Manuseripts from Central 
Asia” (Reprint aus dem Journ. Beng. As. Soc. 1897), welche Arbeit, 
überhaupt eine wichtige Ergänzung zu seiner Bearbeitung der 
Bowor-Hs. bildet. 

Der medizinische Teil der Bower-Hs. ist mit den soeben be- 
sprochenen Teilen derselben nach Schrift, Sprache, welche Sanskrit, 
aber grossonteils kein grammatisches Sanskrit, sondern “the early 
extwa-scholastio Sanskrit of the North-West of India” ist, und 
buddhistischen Beziehungen nahe verwandt, Der Inhalt der medi- 
‚nischen Werke der Bower-Hs ist folgender. Das aus 5 Blättern 
der Hs. bestehendo erste Work handelt zunächst von dem Ursprung 
und den medizinischen Wirkungen des Rnoblauchs, der aus Bluts- 
tropfen aus dem von Visgu abgehanenen Kopf” des Asurendra 
stammen, dio vorschiedensten Krankheiten heilen und das Leben 
hundert Jahre dauern machen soll. Es folgen klirzere Abschnitte 
über Verdauung (44—51), über eig Elixir für tausendjührige Lebens- 
duuor (52-54), über die richtige Mischung der Ingredionzien 
(65—59), über gowisse stürkendo Armeien (60-87), über Augen- 
wasser (68-80), über Gosichtspflaster und Augensalben (97111), 
über Haarmittel (112—120) und über Hustenmittel (121—182). 
Das zweite, weit umfangreichero Werk, das 6.84. Blatt der Hs, 
umfassend, heisst Navanftaka „Sahne“, d. h. Extrakt aus teren 
Tehrbtichern, und handelt in 16 adhy. von Pulvern, Butterdecooten, 
Ölen, vermischten Rezepten, Kiystieren, liciren, Brühen, Aphrodi- 
sinon, Augensalben, Haarfürbemitteln, Terminalia Chebuln, Bitumen, 
Plumbago zeylanica, Kinderpfloge, Sterilität und Behandlung von 
Schwangeren und Wöchnerinnen. "So laut der Einleitung, es sind 
‚jedoch leider die letzten Blätter verloren gegangen, so duss adhy. 5 
ind 16 und wohl auch der Schluss von 14 fehlen; der erhaltene 
Teil umfasst 1119 Verso, resp. Sütras. Die einzelnen Arznei- 
formeln führen wie in den späteren medizinischen Kompendien 
Namen, wie Mätulunga-gudikt, Tiktakam näma cürnam, Safphaları 
مسقم‎ ghytam, Balß-tailam, Advagandhß-vartih u. a. Das dritte Werk 
enthält auf 84, Blättern der Hs. in 72 Versen 14 Arzneiformeln 
zu Iusserlichem oder innerlichem Gebrauch bei den verschiedensten. 
Krankheiten. Alle drei Werke sind fast durchweg metrisch, und 
zwar kommen gerade wie in den späteren Rezepisammlungen die 
verschiedensten Metra der Kunstpoesie zur Anwendung. Das Metrum 
hat Hörnle auch häufig eine Handhabe zur Herstellung verdorbener 
oder unvollständig erhaltener Stellen geboten, wie ihm auch seine 
Kenntnis der zahlreiche Parallelstellen enthaltenden späteren medi- 
zinischen Litteratur, die or neuerdings durch seine in der Bibl. Ind. 
erscheinende Susruta-Übersetzung betätigt hat, bei der schwierigen 
































Jolly, Hörnle The Bower Manuseript. 377 


Textkonstitution sehr zu statten gekommen ist, nicht minder auch 
bei der Übersetzung, die besonders bei dem ersten Werk mit seinen 
zahlreichen Dunkelheiten und veralteten Ausdrücken oft der Ent- 
zierung einer alten Inschrift glich, und bei den ausführlichen 
‚Anmerkungen, die besonders ein reiches Material an Parallelstellen 
und Nachweisen aus der jüngeren Sanskritlitteratur enthalten. Auf 
dom Gebiet der neueren indischen Medizin stand Hörnle auch der 
‚Rat und Beistand eines gelehrten Kaviraj zur Seite. 

Den von Hörnlo beigebrachten Parallelstellen möchte ich nach- 
stehend einige weitere aus dem Siädhiyoga oder Yrndamädhava des 
مقس‎ beifügen, dor orst 1894 in der Anandasrama Series erschienen 
ist, also später als der I. Teil der Bower-Hs. In seinem First, 
Instalment of the Bower Manusoript (1891) bemerkt Hörnle nach 
Hervorhebung der speziellen Übereinstimmungen des ersten modi- 
tinischen Werks mit dem Oikitsüsamgraha des Cakrapipidatta: *It 
would be satistaotory to bo able to discover what the sources were 
on which Chakrapäpi drew for his compilation; they are not spo- 
لمق‎ anywhere, I believe, in his book”. Seitdem ist Eggelings 
lehrreiche Bearbeitung der medizinischen Hss. des Indin Office 
schienen (Ontal. Part V, London 1890), wo er p. 988 f. im Anschluss 
an die von dein alten Kommentator Sivadisn gegebene Erklärung 
aus dem Schluss von Onkradattas Werk entnimmt, dass darin Vindas 
Siädhayoga als seine Hauptquelle bezeichnet ist). Dieso Auffassung 
wird durch eine Vergleichung beider Werke ebenso bestätigt, wie 
eine Vergleichung, des Siddhiyoga mit dem Mädhavanidäna oder 
Rugvinisonya zeigt, dass der Kommentator des ersteren Werks im 
Recht ist, wonm er den darin eingangs erwähnten Gadavinisoaya 
mit dem Rugvinifcaya identifiziert. Der Hauptteil des Sidähiyogs 
enthült von adhıkara 1—68 eine Zusammenstellung von Rezepten 
und Verordnungen für die hauptsüchlichsten Krankheiten, vom 
Fieber angefangen bis zur Vergiftung. Genau das gleiche Material 
enthält Cnkradatta (od. Jib., Calc. 1888), im ganzen auch in gleicher 
Anordnung, nur fehlt boi ihm ein besonderer Abschnitt über sotho- 
dara (88. adhikära bei Vinda), und dor Abschnitt über dhagna 
(46. adhikära bei Vrndu, zwischen ägantuvrana und nadivrana) 
kommt bei ihm erst vor kugfha. Ganze Kapitel, z. B. diejenigen 
über atisara, grahani, krmı, pänduroga, raktapitta, kasa, hilcka- 
Scasa, svarabheda, trpnä, mürchä, madatyaya, unmada, apasmära, 
vätorakta, süla stimmen in beiden Werken fast wörtlich überein. 
In dem letzten Teil (Vrnda pp. 525—665 = Cakra 415-471), 




















1) Wenn Eggeling p. 088 auch Heramba als Quelle Cakradattas bezeichnet, 
مد‎ beruht dies wohl mur auf dem Ausdruck güdhaväkyabodiakaväkyavän, 
über, wie der von Eggeling salbet p. 999 eiterte Kommentar zeigt, keine. 
د‎ anf Heramba lieg, der vielmehr seinerseits Cakradatia als oinen de 
im benitzten Autoren nennt (p. 937). Beiläußg bamerkt 

Cukradatta auch kein „compendium of pathology“, sondern wie der Siddha‏ عمل 
yoga „a work om the troaiment of maladios“.‏ 
























378 Anzeigen. 


der von der Anwendung von Elixiven, Aphrodisinca, Klystieren, 
Rüucherungen und anderen Heilmethoden handelt, wird dio Ähnlich- 
keit allerdings bedeutend geringer, auch nehmen an den bemerkten 
Übereinstimmungen vielfach auch andere Werke teil, namentlich. 
Vangasena, der aber ausser der Therapie auch die Pathologie be- 
handelt. Doch wird hierdurch das Gesamtresultat nicht erschiittert. 
Der Vergleichung der Lesarten ist kein entscheidender Wert bei- 
zumessen: doch will ich erwähnen duss in 8, 51, 22 = 0. 247 die 
Lesart des ersteren Werks lehhah, die auch B. B, 61 bestätigt, in 
dem Kommentar ausdrücklich als die richtige und 0.8 lepah als 
falsch bezeichnet wird: leha روا‎ asya sthäne lgya it paho na 
yyukto . Über das Zeitalter des Unkradatte giebt der Schluss 
seines Cikitsüsamgraha Aufschluss, indem er nach demselben, resp. 
der Erkltrung des Sivadäsa (yaudadhinätho nayapaladeval tasya 
rasavali mahinasam tasyadhikärı tatha pätram it! mantri ca) 
der jlingere Sohn des Näräyapa war, der dem Konig, Nayapla 
yon Bengalen عله‎ Küchenmeister und Minister diente. Haraprasid 
Sastrt in seiner School History of India!) setzt hiernach Onkradatta 
um 1060 .م‎ Ohr. Für das Älter des Sidähiyogs spricht such der 
Umstand, dass darin das Opium anscheinend noch gar nicht und 
Quecksilber (z. B. 7,18 rasendrena, Oo. päradena, Aussorlich als 
Mittel gegen Lkuse) nur wenig vorkommt und dass 61, 149 eine 
gorine var al nägärjunena‘) Kkkiz uumöhe مرا‎ 














{rake bezeichnet wird, was auch im Hinblick auf dio geplanten 
Ausgrabungen in den Ruinen von Päfaliputra von Interesse sein 
Qurfte. Onkradntta p. 864 hab, diese Stelle wohl aus Vında über- 
nommen. Auch der bekannte Sarıgadhara (ed. P. Jivanınm Vaidyu, 
Bo. 1891) hat seinem Herausgeber zufolge viele Stellen wörtlich 
von Vrnda entlehnt, 

In Anbetracht der hervorragenden Stellung, welche der Siddhi- 
حور‎ in der llteren medizinischen Litteratur einnimmt, mag hier 
eine Aufzthlung der Parallelstelen zu der Bower-Hs. Platz finden, 
die mir darin begegnet sind; alle diese Stellen der Bower-Hs. hat 
allerdings Hörnle schon aus anderen Werken, namentlich aus Cakın- 
dutta, belegt. B. 1, 71-78: 8. 61,20. 'B. 1, 882: 8. 61, 26. 
1, 84—86: 61,29. 1,87: 61,1. 1,124: 11, 2. 1, 129: 11, 34. 
B. 2, 14-17: 8. 14, 1215. 2, 27 2: 19,18%. 2,2984: 80,1. 

















3) Cale, 1800, 83, wo abor Cukradatta irrig ls tnephon” des Närkyaya 
bezeichnet wird. 

9) Zosammenstelungen über Nägärjuna als Modisiner giebt Dr. P. Coräir, 
Nigtejuna ot Tüitaraantıa do In Sugrolasumhlit (Annntariro 1896, Pobllntion 
priv). Doch Andet sich dio dort p. 8 eitierte angebliche tale us der سل‎ 
leitung zu Dallanıs Sufratakommontar, wonach dor König Nigksjuns die ur 
sprüngliche Sndruta-samhitk umgenrbeitst und Ihr das Uttaratanira beigefügt 
haben sol, Im den beiden gedruckten Ausgaben das Dallana nieht vor: Sie 
1 wie eine moderne Glosso aus zu der Bemerkung des Dallana: لمجي‎ 
Samskartäptha nägärjuna eva. 











Jolly, Hörnle The Bower Manuseript, 379 


2%, 38 2: 8,9. 2, 40: 58, 7; 58, 051. 41, 42a: 58, 69. 66: 26, 4. 
71-75: 6, 97-32, 188-36: 51, 7578, 18748: 51, 86-92. 
14447 32, 18-28. 150 2: 80, 5448_1832: 9,801. 155-5 
4, 22-99 160 2: 11, 83-407 18, 7. 17781: 68, 5158. 
10, 2941. 226 2: 89, 2. 28240: 85, 88-39. 
22, 82. 886-89: 5, 6467. 409 5: 3, 34. 439 ©: 
11,20%. 485: 11,22, 450: 11,6. 451: 11,7. 460--02: 
50-52. 49699: 1, 118—20.' 524: 60, 18. 529: 
59,28. 587 2: 59, 10-22. 571£:'51,17. 5: 3 

378: 38,d. 579: 92, 21. 585: 89, 114 594: 15, 21. 5962. 
15, 6, 8. 608: 85, 18. 605: 85,2. 6084: 54, 1. 612: 54, 8. 
614: 8, 104. 782: 69, 10. 819: 70, 21. 888-85: 70, 7-9. 
61, 941. 809 £: 57, 71. B. 8, 5-9: 8. 51, 107—10, 102 1. 
86-58: 22, 98-118. 61%: 51,2%. 66-79: 5, 3140. Natür- 
lich giebt es schr viele Varianten, von denen wohl die meisten 
auch bei Cakradatta oder Vangasena wiederkehren; dagogen bietet 
2 B. 51, 91 8. kandam wio B., wihrend Cakradatta pandum, 
Vatasena Pändun hat. Die Beziehungen dos Siddhiyoga zu & 
Hs. bilden oin Glied mehr in der Kette von Beweisen, die 
A aim welt höheres Aller der inassgebenden Lehrblicher der 
indischen Medizin sprechen, als Haas in seinen bekannten Aufsätzen 
im 80. und 81. Band dieser Zeitschrift denselben zugestehen wollte. 
Schon in seinem *Pirst Instalment of the Bower Manuseript” (1891) 
hat Hörnle die Hans’sche Hypothese, die aus Susruta einen in das 
Sanskrit übersetzten arabischen Sugrät machte, der seinerseits auf 
einer Verwechslung des griechischen Sokrates mit Hippokrates 
(Bugrät) beruhen sollte und Kast-Bonares mit Kos, der Heimat des 
Hippokrates, identifizieren wollte, als “an elaborate joke” bezeichn. 
Nachdem jetzt in dem zweiten medizinischen Werk dor Bowor-Hs. 
eine beträchtliche Anzahl von Rezepten, darunter so umfangreiche, 
wie der aus 15 Vorsen bestehende Cyavanaprasa (2, 186-200), 
zum Vorschein gekommen sind, die in den späteren Kompendien 
wörtlich wiederkehren, kann man an dor vorarabischen Entstehung 
Hauptteils der indischen Medizin nicht mehr zweifeln. Auch 
die bekannteren Krankheitsnamen der späteren Medizin kommen in 
der Bowor-Hs. schon sämtlich vor, wie überhaupt die Terminologie 
derselben, abgesehen von einer Reihe ungewöhnlicher Wörter und 
Wortbedeutungen jm ersten und dritten Werk, die aber teilweise 
auch auf Textverderbnis beruhen können, die gleiche ist wie spiter- 
hin. Wenn 1,98 (vgl. 1, 106-8) neben den drei dosa: vata, 
pitta, kapha كله‎ vierter das Blut rudhira ‚erscheint, während 
1, 15 und sonst nur von den. drei dasa die Rede ist, so weist 
Hörnlo mit Recht auf das entsprechende Vorkommen der vier 
humores in der späteren Medizin hin. Den von ihm citierten Be- 
legen kann man auch Bhüvaprakäsa 2, 2, 163 beifügen: Recid 
rudhirasyapt dogatvam manyante. Aus Sutruta, dessen Bekannt- 
Aihaft mit dem Blut als dogs H schon. im allgemeinen erwähnt 
















































































380 Anzeigen, 


hat, möchte ich den Anfang seines Oikitsitasthäna hervorheben, wo 
dus Blut mehrfuch noben väza, pitta und kapha als gleichwertig 
erscheint. Diese Auffassung des Bluts ist wegen ihrer Ähnlichkeit 
mit der griechischen Humoralpathologie von, allgemeinem Interesse. 
Zu der Vierzahl der بكر‎ ebenda kann man die interessanten Nach- 
weise "Bühlers Ep. I. 2, 201-04 über die alte Einteilung des 
Jahres in drei Juhreszeiten vergleichen; die sonst in der Medizin 
übliche Einteilung in sechs يمر‎ ist übrigens auch in der Bower-Hs. 
die gewöhnliche. Mit den 86 Augtia 2, 86 möchte ich nicht die 

sondern die 18 Austia + 18 sükadosa = 86 Haut-‏ ,هوم 
krankheiten der späteren Medizin vergleichen, von denen der Kom-‏ 
mentator des Siddhayoga p. 309 bemerkt, dass sie ihrer gleichen‏ 
‚Anzahl wegen nacheinander dargestellt worden.‏ 

Mit den vorstehenden Bemerkungen sollte den Aufschlissen 
über das Alter und den Inhalt der Bower-Hs. und woitere sich 
daran anknüpfende Frogen, die Hörnle für seine Einleitung vor- 
behalten hat, nicht vorgegriffen, sondern nur auf die hervorragende 
Bedeutung dieser Publikation hingewiesen. werden, durch dio der 
Entzifferer der Bakgäli-Hs., dem die in 
ميم‎ viele Forschungen auf den verschiedensten Gebieten verdankt, 

einem Ruhmeskranz ein neues Blatt hinzugefügt hat. Besonderer 

Dank gebührt auch der indischen Regierung, namentlich dem Statt- 
halter von Bengulen Sir Charles Elliot, für die Hörnle für die 
Bearbeitung der Bower-Hs. gewährte Musso und für die prächtige 
Ausstattung des grossen Works. 1. Jolly. 




















Carra de Vauz, Le Mahometisme; le genie sdmi: 
tique ot lo genie aryon dans Ulslam. Paris 
(Honor& Champion) 1898; 232 88. in 8%. 


Die schon öfters dargestellte Erscheinung der durch das Rin- 
dringen und die Rückwirkung nichtsemitischer Ideen hervorgerufenen 
Differenzierung des Islam, wie sich eine solche in den Bestrebungen 
innerhalb des Schiitentums und des $üflmus kund giebt, hat der 
Verfusser zum Gegenstand nochmaliger Erörterung gewählt. Er 
hat Anbei vorzugsweise das grosse Publikum vor Augen, auf welches 
seine elegante Darstellungsweise ohne Zweifel anregend wirken wird. 
Die Fragen der Entwickelungsgeschichte des Islam sind noch viel 
zu wenig in das allgemeine Bildungsbewusstsein eingedrungen, als 
duss es überflüssig scheinen könnte, die Resultate der gelehrten 
Forschung auf diesem Gebiete von Zeit zu Zeit zusammenzufassen 
und in gefälliger Hülle in weitere Kreise einzuführen. 

Bei der Popularisierang orworbener Resultate kommen ‘jedoch 
auch mehrfach ‘eigene Gesichtspunkte des Verfassers zur Geltung. 




















IE 





Goldsiher, Carra de Vauz Le Mahomätisme, 381 


In der im Titel angedeuteten Reaktion des „gönie aryan“ gegen 
den Semitismus des ursprünglichen Islam, lässt er die schütischen 
und güfischen Bestrebungen speciell gegen den jüdischen Charakter 
des lotztern in Gegensatz treten; man begreift freilich nicht, wieso 
ex (8. 86) gerade den Monachismus eine dem Judentum entlehnte 
Einrichtung nennen kann, Dass der Mönchsorden der Karmeliter 
seine Stiftungstradition auf den Propheten Elijah zurückführt, ist 
eine ebenso fragwürdige Stärkung für diese These, wie die Be- 
rufung auf das philonische De vita contemplativa 

In der Durchführung der Parallele zwischen dem ursprüng- 
lichen Muhammedanismus und der in schiitischen Bewegung 
zut tretenden persischen Reaktion, ist der Verfasser nicht frei 
von Überschätzung des Kulturwertes der schütischen Erscheinungsform 
:و‎ Islam. Wenn er im Widerstreit des Schiitismus gegen den 
sunnitischen Islam ‚la lutte dune ponsöe libre et large contro une 
orthodoxie ötroite inflexible* erblickt (8. 142 unten), wird 
er, fürchte ich, diese Anschauung mit mancher einschneidenden 
Tintsache, die uns die Kenntnis der Unterscheidungslehren der 
muhanmedanischen Sekten bietet, nicht in Einklang bringen könne: 
Der Verfasser hätte allerdings zur Begründung seiner Anschauungs- 
weise anführen können, dass die Dogmatik der Schüten sich 
vielfach an die Lehrsitze der Mu'taziliten anlehnt, was ihnen von 
den sunnitischen Gegnern auch sehr oft zuın Vorwurf gemacht 
wird?), rst unlängst hat van Vloten in dieser Zeitschrift (52, 
216, Anm, 2) für den Zusammenhang der alten Mu‘tazila mit d« 
schiitischen Zejditen eine Menge guter Beweisstellen gesammelt, 
Vom mu'tazilitischen Charaktor der zejäitischen Dogmatik, (vgl. die 
Erzählung bei Ibn Batüfa, Voyages 11 169 £) kann man sich jetzt 
aus den Litteraturprodukten ihrer Theologie, die in neuerer Zeit in 
‚grosser Anzahl nach Europa gelangt sind, ganz gründlich überzeugen. 

Die mutazilitische Fsrbung ist übrigens ein Grundzug der al- 
gemeinen schiitischen Glanbenslehre, in wolcher das Prinzip des 
{adl (eines der Schlagwörter der multazilitischen Soparation) ebenso, 
zu den unerlüsslichen dogmatischen ug%l gehört, wie tauhid, nu- 
buwwa, imdma und Jeijäma. Und wie eng das mu'tszilitische Bo- 
wüsstsein mit dem Begrifi des schüitischen Islam zusammenhängt, 
wird am besten dadurch veranschaulicht, dass einer der bedeutendsten 
schütischen Theologen, ‘Alt al-Murtad& ‘Alam al-hüda (st. 
486), in einer seiner Vorlesungen, in denen man viel Material für 
die Kenntnis der mu‘tazilitischen ‘ Exegese des Korans und des 
Hadıt finden kann, den Satz aufstellt, dass die hauptsichlichsten 
Grundlehren der Mu‘taziliten, namentlich auch die Lehre von der 
Willensfreiheit und die Negation der materiellen ru'jat Allah (vgl. 
diese Zeitschrift 50, 506) aus lehrenden Aussprüchen des 






































1) Vol. Beiträge zur Litteraturgoschichte dor Schfa und dor sunnitischen 
Polemik 48. 0 








382 Anzeigen. 


“Alt und der مسفسة‎ entlehnt seien; die Mutakallimin — 
مد‎ sıgt er — hitten mur weiter ausgeführt und entwickelt, 
was “Al zu allererst in summarischer Form schen früher dargelegt 
hatte?). Danach wäre nun “Alt der wirkliche Vater der muttazi- 
itischen Forschung. Ebenso hat man ihn ja auch, und dies mit 
mehr Erfolg, dus Prineip der amnbischen Grammatik zu allerest, 
aufstellen lassen. 

Dem scheinbaren Rationalismus in der Dogmatik steht nun 
über auf der andern Seite unächst der masslose Autorititen- 
glaube im schüitischen Tslam gegenüber; der rundweg ab- 
gelehnten Ichtiläf-Lehre®) des Sunnismus setzt er seine un- 
fehlbaren Imamo entgegen. Gegen dio sunnitischen Muham- 
medaner wird von den schütischen Gegnern gerademu der Vorwurf‘ 
erhoben, duss bei ihnen, in Ermanglung unfehlbarer Antorititen, 
schrankenlose Freiheit der Meinung herrscht, so Anss bei ihnen 
„jeder Mann sein eigener Imam ist‘). Und wie wird 
ünsore Zuversicht zu der „pensde libre et large“ des. schiitischen 
Systems erschüttert, wenn "wir dus Vorhalten der schiitischen Ge- 











أعلم أن :87 )1972 Gurar alfaiid wardurar alkalid (Teheran‏ )3 
أصولٍ الترحيد والعدل مأخرذة من كلام امير المؤينين وخطبه فأنها 
تتتسمن من ذلك ما لا زيادة عليه ولا غاية وراءه ومن تأمّل المأثور 
فى ذلك من كلامه علم ان جميع ما أسهب المتكليون من بعد فى 
تصنيفه وجبعد تفصيلٌ لتلكى EU‏ وشرح لتلك الامو ورد عن 
الائمّة من اولاده من ذلك ما لا يكاد تحاط به كثر ومن ST‏ 
الوقرف عليه وطلبده من مكانه (var. alla)‏ اصاب منه الكثير الغزين. 
Darauf folgt eine Ralhe von specelen Balspleln.‏ 

2) Auch bei den Mutanten hat diese Lehre uf Widerstand gestossen, 


.108 سمالملطارة 
Dies wird in einer Jonor apokryphen Roden des “Alt ontwiekelt, welche‏ )9 


Dajrut 1807, TO):‏ بهم gesammelt wurden‏ تيح البلاغة dem Namen‏ جامد 
وما ل لا أمجب من lbs‏ عذه (هذا al (u‏ على اختلاف WAR‏ 
فى دينها لا يقتصون أُثْرَ نب ولا يقتدون بعمل وصئ ولا يومنون 
ب........ مفزعهم فى المُعصلات الى انفسهم وتعويلهم فى 
wre‏ على el]‏ كان كل امرء منهم إمامّ نفسد قد AST‏ منها 
فيما يرى بعر ثقات واسباب حكمات. 














Goldsiher, Cara de Vauz Le Mahomtiieme, 383 


setzeslehre gegen Andersgläubige (und dies mag ja allenthalben 
als Prüfstein liberoler Anschauungen: gelten) mit den Dootrinen 
des sunnitischen Igma‘ über dieselben Beziehungen vergleichen. 


Wihrend hier das barbarische Wort des Koran (9,28) أنّ الْشركين‎ 
5 0 
تجس‎ — freilich durch scholastisch-spitzfindige Interpretation und 


easuistische Künstelii — so gut wie nufgehoben wurde, hat dns 
schüitische Gesetz an dem Wortlaut jener Verordnung festgehalten 
und den Körper des Ungläubigen — dazu gehört auch der Ketzer 
— unter seine „dch nafäsht“ eingeordnet und diese Wertschtzung 
auf alles ausgedehnt, was vom Ungliubigen auch nur berührt wird). 
Noch fanatischer als die schiitische High Church sind einige von 
dieser abzwoigende „übertreibende“ Sekten (+44), obwohl sie sonst 
in vielen Dingen den Boden des Islam vorlassen haben. Ts genüige 
bloss daran zu erinnern, was z. B. Solah Merrill von seinen 
Erfahrungen unter den Mutawallis berichtet „who consider that 
they aro polluted hy the touch of Christians. Even a vossel from 
which a Christian has drunk, and anything from which he may 
have onten, or oven handled while enting, they never use again, 
but destroy at once. Knowing those fucts wo did not even ask thom 
for a drink of water . . . . . . They wonld havo given us the 
water, but would have broken the bottlo immedintly afterwards“). 
Solcherart ist die Nachwirkung persischer Ideen in der schlitischen 
Ausbildung des Islam, wie denn im allgemeinen die im II. Tahrh. 
erblühende Intoleranz sich unter dem unverkonnbaren Rinfiuss der 
persischen Distinction zwischen dem ddh-d@n und dem ded-din 
entfaltet hat. Innorhalb des sunnitischen Islam hat sich in 
Punkten mit mehr oder weniger Erfolg oino Reaktion gagen p 
Sische Anschauungen kundgegeben3). 

Keinesfalls war es also religiöser Freisinn und Toleranz, was 
die Perser als orfrischondos Element in den rohen Islam mitzubringen 























1) Die verschiedenen Lohrmeinapgen über diese Frage بد‎ In den عطاق‎ 
tan 58-68. 

2) East of مط‎ Jordan (London 1881) 800. 

9) 80 namentlich auch sonst In Bezug auf die vom Parslsmas besinfssten. 
itaellen Tahhrat-Gosotze, In welchen dio Sunniten maassvoller sind als die an 
persischen Traditionen haflanden Schiiten. Sehr beuchtenswert ist folgender 


عن أبى شعيب ميك أبى :380 V.‏ «طشؤ يله Amdiioneler Dericht in Und‏ 
وحوح قال غسلنا U‏ أن نغنتسل فدخل ale‏ ابو وحوح 
الانصارق صاحب رسولٍ الله صلعم نجعل يقولٍ واللّه ما حن all‏ 
أحياه ولا اموانًا والى خشيت ان تكون a‏ 




















384 Anzeigen. 


hatten‘). Die am meisten destraktive, in ihren Zielen nihilistische 
Form des Sohiitismus, die an den Namen der ismatilitischen 
Sekte geknüpfte Bewegung, deren letztes Wort die Negation der 
Grundlehren des Islam (auch der schiitischen Gestaltung derselben) 
und der positiven Religion überhaupt ist, arbeitete, wie man auch 
aus der Charakteristik ersicht, die der Verfasser 8. 148 von der- 
selben entwirft, nicht mit persischen Reminisenzen, sondern mit 
philosophischen tnd gnostischen Ideen. (Vgl. ihr Verhältnis zu’ den 
ichwän alsgafü) Ms ist bezeichnend, dass selbst noch der Gross- 
meister der Assasinen, Sinan, in seiner Antwort auf eine Drolinote 
dos Nür al-din al-Zengi sich Yhilosophischer Termini bedient ®). 

Im Zusummenhang mit den vom Verfüsser in diesem Buche 
behandelten religionsgeschichtlichen Erscheinungen, hart jedoch der 
eingehenden Erörterung noch eine, für dio Brkenninis des Charakters 
des Islam sehr wichtige Frage. Der parsische Einfluss auf die Ge- 
staltung des Islam giebt sich nicht erst in jenen heterodoxen und 
hiretischen Erscheinungsformen kund, in denen die Verehrung des 
“Ai®) und seiner Familie als Hülle für die Aufrechtarhaltung 
Rostes von übermundenen Anschauungen im religiösen und. st 
lichen Leben diente. Der Rinfluss porsischor Elemente reicht viel- 
mehr. auf die ersten Phasen des rechtglaubigen Islam zurlick 
und macht sich unbemerkt auch in der Gestaltung des orthodoxen 
Systemes geltend. Wir meinen damit nicht die kosmogonischen und 
“eschatologischen Vorstellungen im Islam; diese haben in ihror Ab- 
hängigkeit vom Parsismus von manchen Seiten her Gegenstand der 
Untersüchung gebildet. — Koinesfalls gehört aber in dioso Reihe 
dio Vorstellung von den Ginn, die der Vorfusser (9. 39) als Ent- 
lehnung aus dem Parsismus betrachtet, wihrend doch der alt- 
arabische Charakter derselben nicht bezweifelt worden. kann, 
Aber viel wichtiger Wäre jetzt die Beobachtung solcher Einflüsse 
auf das für dus Wesen des thätigen Islam in weit. grüsserem Mansse 
chuakteristische Gesetz, die religiösen Bräuche und Anschauungen 
der Muhommedaner. Bei dor grossen Bedeutung, wolche die frühe 
‚Erworbung persischer Gebiete, der Anschluss porsischer Intelligenz an 
die Sacho des Islam für dio formelle Gestaltung der durch den 
Islam angeregten religiösen Bewegung hatte, bei der massgobenden. 
Stellung, die gerade dem ‘irakischen Islam in der Ausbildung 


























3) Man vol, mar beispllsmee die Lahre in Sadder X}. = 

2) Ton Oballikn Nr. 708 (Wüstenf. VII, 91): لا تزول بالاعراض‎ ML .فان‎ 

9) Gelegentlich michten wir doch darauf hinweisen, dass dia Dil! des 
"Alt in der alten hstolschen Tradition, wie art Jingst Nöldeko (ZDMG, 33, 
16-31; 284) Im einzelnen ausgeführt hat, Dei weitem nicht so konstant fat, 
Wie cn dr Ve. (130 Anm) voraussetzen scheint. Br selbst hat ach In 
يقاوم‎ Darstellung mehr an den “AH der frommen Legende gehalten, ala an den 
der kritschen Geschichte, Al sel danach wirklich Dichter gewesen 8. 110) 
und die Schlacht von ملع‎ It (. 122) Am Raume weniger Zeilen mit Zügen 
und Einzelheiten ausgestattet, dio in alu Mserischen DIL nleht zeche hinen- 
passen; » sol 2, D. der اوفك‎ 110 Tage gedauert haben, 

















Goldiher, Carra de Vauz Le Mahomtticme. 385, 


des muhammedanischen Gesetzes zukommt, dürfen wir auch von 
‘vornherein einen Einfluss persischer Wirkungen auf die in der 
Entwickelung begriffenen Institutionen voraussetzen. 

Es ist beispielsweise schr wahrscheinlich, dass die Fünfzahl 
täglichen gal@t in die Reihe dieser Einflüsse gehört. In einer 
sonderen Abhandlung hat erst vor kurzem Houtsma?) die Th 
suche festgestellt, dass Muhammed das obligate 142مم‎ ursprünglich 
ur für zwei Tagoszeiten eingerichtet hat, die er später mit einem 
dritten galdt, dem mittleren الوسطّى‎ ( erweiterte. Zu dem durch 
Houtsma beigebrachten Beweisen, kann noch in Betracht kommen, 
Anss al-A'50 in seinem Lobgedicht an Muhammdd, v. 222) zwei fixe 
Zeitpunkte für die Andachtsübungen على حين العشيات والضكى‎ 
voraussetzt. Für das ‘apr bedurfte es noch nach dessen definitiver 
Festsetzung einer besonderen Empfehlung‘), In der That wird, 
auch noch eine Chawäriß-Sekte erwähnt, al-afrafijja, so ge” 














1) مام‎ ovor den an 
الاق‎ XXIV, 197-184 
2) Jedoch wird in der Litaratar bel der Aufalhlung der Gebatszelten 


dus galdt alzuhr al dus (3) امعط اعوط‎ Ay. IX, 107, 801; Ta 
1,288, 55999, 65 aläfasin walapdhd ed. van Vloten 195, 12 (vgl. Und Ale 


Auch dort, wo die‏ .أخمس صلوات الظهر والعصر الجر V 5, 3 vun.‏ طفن 
Aufzählung mit dem Morgengebot beginnt, wird jener Ordnungsmamen. ba‏ 


أصبع رسول اللد ذات يوم فصلى الغداة به behalten, Musnad Ahmed I,‏ 
a‏ جلس حتى اذا كان من الصحى دك الي قم جلس مكانه 
حتى صلى الاولى والعصر والمغرب كل ذلى لا يتكلم حقى صلى 
Von den Namen der Gebotszolten kann noch an-‏ العشاء الآخرة 
Mir das Magelb (LA. sv.‏ ص oder Zar}‏ صلاة gemerkt werden: AALEN‏ 

gt, Iv, aan). 

عله مسجو B. Mawähit galt Nr. 14. 16. Val. ein Hadit des Abt‏ )9 
(Grossvaters der Aurch die Liebe Kutajirs bekannten And): LA Jo‏ تهات 
I,‏ الله صلاة العصر UL‏ قصى صلاته قال ان عذه الصلاة عرضت 
على من كان قبلكم فتوانوا فيها وتركوها فمن صلاها هنكم ضرعف 
Und aldabı, 9, 148 unten,‏ .لق أجرها ضعفين 

4) ed. Thorbecke Morgen]. Forschungen 250). 





Iükschen Gulat der Mohnmmedanen (Thoolog. Tijd- 

















386 Anzeige, 


nannt, weil ihre Anhünger, die Verpflichtung nur der beiden نه‎ 
sprünglichen Sulat-Zeiten, Morgen und Abend التبار)‎ &5), an- 
erkannten und die andern drei grundsützlich zurückwiesen‘). Wir 
wissen aus anderen Zeichen, wie lange die Sache der Gebet- 
zeiten in der muhammedanischen Gemeinde schwankend und un- 
sicher blieb). Wenn bei der Festsetzung von drei Gebet- 
zeiten wohl das Beispiel des Judentuns massgebend war, so kann 
سمس‎ andererseits annehmen, dass auf die später erfolgte Erweiterung 
derselben zur Fünfzahl die fünf 6 طح‎ der Perser, hinter denen die 
alte Generation der, Muhammedaner im Mass der Andacht nicht 
zurtiekbleiben mochte, von Einfluss gewesen sei®). Jedenfalls zeigt 
dieses eine kardinale Institution des Ritus batreffende Beispiel, dass 
der Einfluss des Persertums auf religiöse Dinge im Islam nicht nur 
als scktiererische Reaktion, oder orst in der litterarischen 
Bedeutung der persischen Muhammedaner in der Ausbildung der 
theologischen Wissenschaft des Islam*) hervortritt. 

Es sollte in sem Zusammenhange nur darauf hingewiesen 
worden, dass innorhalb der Untersuchungen, denen das Buch di 
Verfassers gewidmet ist, auch auf die in den Elomenten des ortho- 
.doxen Islam sich kundgebenden Spuren persischer Einflüsse geachtet 
werden müsste; ob nun der alte Islam ihnen gegeniiber sich receptiv 
oder abweisend®) verhielt. Weitere Ausführungen können selbst“ 
verstündlich nicht zur Aufgabe des gegenwärtigen Aufsatzes gehören. 

‚Von Bemer) über einzelne Angaben des Verfassers können 
wir umsocher absehen, als das Notwendigste berei 
Basset in seiner Anzeige im jüngsten Hoft der Rovue do ’Histoire 
des Religions XV 236) beigebracht worden ist. Dazu er- 
gänzend nur einige Kleinigkeiten. Man geht zu weit, wenn man 
dio Beschneidung (8. 49) zu den „pröccptes fondamentaux“ des 
Islam zahlt. — Für die Notizen, die al-Kusejrt (9—88 seiner Ri- 
,ملقم‎ ed. Kairo 1809) von einigen der berühmtesten $üfis mitteilt, 
ist die Dotermination (8. 188 Anm.) „histoire du Soufisme depuis 
‚son origine jusqu’au V* siöcle de Yhögire* nicht zutreffend. Diese 
biograpbischen Notizen sind in Begleitung einiger Sontenzen jener 
berühmten $üfts mit der Absicht und aus dem leitenden Gesichts- 
punkt zusammengestellt, um an massgebenden Beispielen nachau- 
weisen, duss der richtige Süfismus unverrüokt den Standpunkt der 

































Kadt Gag, Sim (Commentarausg. Sambal 1296) I, 528.‏ زد 

2) Vol. Müharmed, Studien II, 30 unten. 

3) James Darmeteer het Als angedeutet, Chants pepulairos dos A 
3503 

4) E. Diochet, Eisdes sur Thistre reiglense do ran ا صم‎ 
«مماماال‎ des Religions XXXVIIL, 90), 

5) Vol oben 8. 308 Ann. 9. 

















Geldner, Sörensen An-Index to the Names in ie Mahabharata. 38T. 


sunnitischen Orthodoxie festhält. — In Betreff der „Oonfröries röli- 
gieuses“ von Depont und Coppolani (8. 197 Anm), wird es gut sein, 
dus wohlbegründete Urteil von de Goeje im Internationalen Archiv 
für Ethnograpbie XXI (1898) 177 zu berücksichtigen. Freilich 
wird auch in der Deutschen Rundschau vom Januar d. J. (78. Anm.) 
„auf das bedeutende Buch’ mit allem Nachdruck* hingewiesen. 


Ignaz Goldzih 








Mesers, Wüliams & Norgate propose to publish, in tele 
‚Parts, price 7 8. 6 nat ner ‚Part: Baden to the 
Names in the Mahabharata, with short explanations, 
eompiled by 8. Sörensen, Ph. D. 


Durch Joseph Dahlmann’s anrogende und geistvolle Schriften 
über das Mahabhärata ist das indische Rpos wieder in den Mittel- 
punkt der Diskussion gertickt. In vieler Hinsicht dem Banianbaume, 
vergleichbar überrngt dieses Buch der Bücher an Grösse allo anderen 
Diehtungen, mit seinen Wurzeln im Veda fussond und mit tausend 
Senkern dus klassische Zeitalter in das indische Altertum zurück- 
leitend, Bei seiner eigenartigen Zwischenstellung zwischen den 
zwei grossen Litteraturepochen könnte وه‎ ein Ropertorium für das 
‚ganze indische Wissen und Denken bilden, wenn das fust untber- 
sehbaro Material durch gute Spocislindices leichter zugänglich ge- 
macht wäre. عوط‎ Index der Kalkuttaor Ausgabe ist mehr als dürftig, 
fehlt überdies in den meisten Rxemplaren und das Petersburger 
Wörterbuch kann naturgemäss die Specinlindicos nicht ersetzen, ab- 
geschen davon dass in den ersten Bänden das Mahäbhärate nur 
unvollständig ausgebeutet ist. Ist es schon keine Kleinigkeit auch 
nur einmal die 18 Bücher des MBh. mit dem Nachtrag, dem 
Harivamsa, bis zu Ende durchzulesen, so finden aur die Wenigsten 
&io Zeit, den unentbehrlichen Riesonzottelkasten dazu anzulegen. 
Während Dahlmann auf die grossen Probleme des Epos st 

Augenmerk richtet, hat auch die philologische Detailarbeit. in- 
zwischen nicht geruht. 8. Sörensen, dessen Name von seinen 
früheren Schriften über das Epos einen guten Klang hat, kündigt 
einen Namenindex zum Mahabhärata an, der bestimmt ist, die 
empfindlichste Lücke auszufüllen. Die Bezeichnung Index ist etwas 
zu bescheiden gewählt. Es soll kein dürrer Zahlenindex sein; die 
einzelnen Artikel stellen alles, was wir aus dem’ Text selbst über 
die. betreffende Persönlichkeit" erfahren, mit, kurzen Erläuterungen 
und genauesten Belegen zu einem übersichtlichen Bild zusammen 
und machen nochmaliges Nachschlagen der Textstellen fast unnötig. 
Nach der mitgeteilten Probe steht ein Namenlexikon grossen Stüs 













































Anzeigen, 


für die Götter-, Heiligen- und Heldensage, für Religion und Philo- 
sophie, für Geographie und Litteraturgeschichte in Aussicht, ein 
wahrer Thesaurus, wie er bis jetzt zu keinem Buch der Sanskrit- 
itteratur vorliegt und der künftig auf keines Sanskritisten Arbeits- 
isch fehlen sollte. Gewiss wird diese Frucht langjährigen erstaun- 
lichen Fleisses alleitig willkommen 
Das Work ist druckfertig und wird ca. 1100 Quartseiten um- 
füssen. Sein Erscheinen ist indessen noch nicht gesichert. Die 
Verleger machen die Druoklogung von einer ausreichenden Anzahl 
von Subseribenten abhüngig und diese ist noch nicht beisammen, 
Ich möchte darum an alle Fuchgenossen die dringende Bitte richten, 
dus Zustandekommen dieses grossartigen Unternehmens durch cigno 
Sabseription und durch Werben um weitere Subsoribenten baldigst. 
zu ermöglichen. Die Zeiten der grossen Stantsunterstützungen sind 
fir uns vorbei, die Wissenschaft muss sich jetzt selbst helfen. 
K. F. Geläner. 








Berichtigung 
zu 8. 208, 
Ich bitte Nr. 10 so zu lesen: 
82, 22 ist vielleicht Bits adahane vapi® statt capi” richtig. Im 
Feuer (ru Hause, sQ. 21) oder an der Kremationsstätte bringt or 
den Sthalfpkke dar, 








389 


Der Dichter Jüsuf Jehüdi und sein Lob Moses‘. 
Von 
W. Bacher. 


1. Jüsuf Jehddi aus Buchärd, 


Unter den von Horm Elkan N, Adler im Sommer 1897 
aus Buchär& gebrachten Handschriften finden sich zwei Sammel- 
binde, die zumeist persische Poosie in hebraischer Schrift 
enthalten. In der Adlorschen Sammlung, die im 10. Bande der 
‚Jewish Quarterly Review, 8. 5848: beschrieben ist, tragen 
Nummern 8 16 und B 96. Der freundliche Besitzer hat mir 
beiden Bünde nebst anderen Stücken der wertvollen Sammlung mit, 
dankenswerter Bereitwilligkeit zur Verfügung gestellt. Aus einem 
derselben konnte ich Beitriüge zur Textberichligung des von Sale- 
mann edierten Chudäidhd-Gedichts bieten (ZDMG. 52, 1981). 
Diesmal will ich ein in beiden Bänden, und zwar in drei Abschriften, 
enthaltenes grüsseres Gedicht voröffontlichen, nicht nur damit ich 
dem von Nöldeko ausgesprochenen Wünsche, „recht umfangreiche, 
Südisch-persische Toxte zu erhalten“ (ZDMG. 51, 676), Genüge thuc, 
fondern auch weil .das Gedicht als charakteristische Probe eines 
Zweiges der neupersischen Poesio gelten kann, der bisher fast gar 
nicht bekannt ist. Ausserdem aber scheint der Verfasser ds Go- 
dichte, Jüsuf Jehtdi, ein besonders berufener Pfleger der persischen 
Dichtkunst unter den Juden Buchfräs gewosen zu sein; denn sein 
Name ist unter den im Sammelbande B 96 vorkoinmenen Dichtern 
am hüufigsten zu finden. Auch darf man aus seinem Beinamen 
Johadi schliessen, dass or auch in nichtjüdischen Kreisen gekannt. 
war, da mur in diesen und für diese seinem Namen. die Bezeichnung 
„der Judo“ hinzugefügt werden konnte. 

Cod. Adler B 86 enthalt ausser zwei Abschriften des unten 
stehenden, von mir wogen seines Inhaltes als „Lob Moses’* he- 
zeichneten Gedichtes (Sa—8b; 92a—96b) noch über ein Dutzend 
Gedichte, die كدحول‎ Jchüdi zum Vorfasser haben), Ein Teil dieser 
Poesioen zeigt dieselbe Strophenform, wie das „Lob Moses’*, die 














1) In der folgenden Inhaltsangabe dieser Gedichte versche ich dieselben. 
mit fortlaufenden Nummern. 


Ba. LIT, 0 














390 Bacher, Der Dichter Jüruf Jehädi und sein Lob Moses. 


des Muchammas. Das erste derselben (Nr. 1), mit welchem der 
Sammelband eröffnet wird (la—2h) trügt die Überschrift: sonEns 
mon ذكر‎ und besteht aus neun Strophen. Die Strophen 2—8 haben 
das Wort ددد‎ zur Überschrift, die letzte Strophe das Wort mp2. 
Das Gedicht hat ein Lieblingsthema der persischen Poesie zum 
Gegenstande, die Vergänglichkeit alles Irdischen. Die erste Strophe 
lautet (gleich den meisten in Folgenden zu gebenden Proben hier 
in peisischer Transkription geboten): 


يعن كار خد! دايم حيات جاودان 
بطاعت روز 08 شبها ee‏ 
بهار امد جه خرشوقت نمى ترنى خزان بينى 
دلت برت أزخائه برون آى انا جهان ببنى 
يكى برام در بستان كه انا منرو رون Er‏ 


In dem stimmungsvollen Gedichte verrät sich nirgends die 
Konfession des Dichters; nur in der lotzten Strophe, die in üblicher 
‚Weise den Namen des Dichters onthilt, wird die Botrachtüng zum 
Gebote: „Um der Frommen willen, denen du im Paradiese eine 
Wohnstätte gegeben hast, um der Thora und um deines Heiles 
willen, sowie um des erhabenen Moses willen zeige dem كفل‎ 
Jehndi den Wog m die!“ 


sl oo 




















Ja‏ رإعدالى كم 

بتورات و بفُرقانت ds‏ حضرت موبى 

انواين يوشف Ne]‏ خحود رى بُنْما 
Mitten unter anderen Gedichten steht ohne jede Überschrift‏ 
em von anderer Hand herrührenden, Bestandteile unseres‏ 
elbandes ein ans fünf Strophen bestehendor Muchammas (Nr. 2,‏ 
Die Verse sind nicht in besonderen Zeilen ge“‏ .)1120 


schrieben, aber die Strophen sind durch das Wort 7:3 abgeteilt. 
Es ist ein Liebesgedicht mit der üblichen Phraseologie. Die zweite 


Zeile der zweiten Strophe lautet: .وز شعاع جهره ات كافرمسلمان ميشن‎ 
„Von den Strahlen deines Antlitzes wird der Ungläubige zum 
Gläubigen.‘ In der letzten Strophe Inuten Z. 3 und 4. 
بعد‎ mon اميد‎ ng مووز مد دود‎ mn, 
a TR دوف جدود ووو ود ]د‎ 











3) Dieses, Wort fohlt-Im MS. مودس‎ aber, des Metrums wegen conjleirt 
jorden. Auch sonst sch in den Gedichten unseres Dichters TI statt 9775. 


3 


‚Bacher, Der Dichter Jüsuf Jehüdi und sein Lob Moses. 391 


313 ist eine Abkürzung für ayg12; am Schlusse der vierten 
Zeile muss gelesen werden: 7127 INpy1y (dem Ispuns, d. 
عاشقان.‎ passte nicht ins Metrum). Dann lauten die beiden Vers 
يوسف يهو‎ RR 2 اين‎ 
ربوك‎ RR عقل و إدراك و فراست را‎ 
D. h.: „Dieser Fünfzeiler aus der. Poesie 0 Tohtdis hat. in 
Buchärd den Liel 
geraubt“. Das will sagen: Die Liebenden hat diese Poesie ganz 
hingerissen, entzückt. 
Das nüchste Muchammas (Nr. 8, 1280—129a) besteht aus 
‚en Strophen, deren erste ohne Titel ist, während 
zur Überschrift das Wort ps. haben. ‚Der Gegenstand des Ge- 
‚Qichtes ist Liebesschmerz und Vorherrlichung der Geliebten, der am 
Schlusse der vierten Strophe zugerufen wird: 


٠.‏ ١ه‏ من زرجمع خربان بكسى تورا جه نسبت» 
انو زبادترى3 زماه و دثران'كم ارسنا. 
„Mein Mond, von allen Schönen ist keine mit dir vergleichbar:‏ 
‚Au bist mehr'als der Mond, die anderen sind geringer als ein Stern*.‏ 


Die letzte Strophe beginnt mit der Zeile: 
N سوي من‎ a يوشف‎ 

„Jüsuf Jehddi sagte: „Einen Augenblick nur ziehe an mir vorüber 

Einige Blätter weiter stehen zwei, aus je fünf Strophen be- 
stehende Muchammas-Gedichte. Die Strophen sind mit mp2, nur 
inmal mit 933 bezeichnet. In der Schlussstropho des einen Gedichtes 
(Nr. 4, 1850—186a) nennt sich der Dichter m, non, in der 
andern (Nr. 5, 186a—187) nur nom.. Doch geliören beide Ge- 
dichte zu einander: sie enthalten die Trauerklage des Dichters über 
einen ihm durch den Tod’ entrissenen Freund. Das eine beginnt 
mit den Worten: 





























سبب ar‏ شن كه مرا أز يخم OT‏ 


„Was ist der Grund dessen, dass du mich von deiner Wange ge- 
{rennt hast?“ Das andere beginnt: 


ROSE EI دوز‎ gr 
a افغان‎ wäh داغ. اندر دِل. من‎ 





3) Geschrieben 77 الى جع‎ 8 
a 








EN 


392 Bacher, Der Dichter Jüsuf Jehtdi und sein Lob Moser. 


„O meine Nachtigall, du bist dem Garten entflobn und klagend 
fortgerogen; brennender Schmerz blieb im Herzen mir, du bist unter 
Wehklagen fortgezoge 

sedem And sich noch der Rast eines Muchamms, di 
drei letzten Strophen und den Schlussyers der viertletzten (N. 6, 
1766 b) enthaltend und den Verfasser mm mon nennend. 

Den Namen Jüsufs nennt auch ein aus fünf Distichen be- 
stehendes Ghasel (Nr. 7, 184b—185.4), das unmittelbar den mit. 
Nr. 4 und Nr. 5 bezeichneten Strophengedichten vorausgeht und 
‚gleich diesen eine Trauorklage, wohl um denselben Heimgegangenen, 
enthalt. Und wahrscheinlich darf man das diesem Ghasel voraus- 
‚gehende Gedicht, das demselben Gegenstande gewidmet ist, obwohl 
‚Jüsufs Namen nicht genannt ist, ebenfalls ihm zuschreiben, umsornehr, 
als es ebenfalls ein Muchammas in fünf Strophen ist, Es beginnt: 


دريغا يك كلى بيكار بُدى تو اندر اين N‏ 
خزان a‏ بكردى مسكن Dali ET‏ 


Als Autor nennt sich Jüsuf ferner in zwei Ghaselen; das eine 
8,1714) hat fünf, dus andere (Nr. 9, 1764 b) sieben Distichen, 
beide sind Liebesgedichte, In dem letzteren bezeichnet sich der 
Dichter ebenfalls als ya, wie in Nr. 6 und Nr. Il. 
Einem als ‚Todtenklage Jüsufs über Molla Lettfi* bezeichneten 
Gedichte können wir einen willkommenen Aufschluss über die 
Lebenszeit unseres Dichters entnehmen. Das Gedicht ist eine aus 
22 Distichen bestehende Kasido (Nr. 10, 1264—128«) und hat 
io Überschrift: mtb ماد‎ (sc) nor Prod. Im 16. und 17. 

heisst es von dem Betrauerten:‏ دمل 


ناجم جا بجوم صم eh‏ 

18 وج مره ودج دددمم ود ماد ؤوز 

كُفئن” كد دريغا عمه مُلّاى لطيفى ‏ :2.1 

أز دعر فنا رخن ببست بر سوى انان 
Im folgenden Distichon wird angegeben, dass das Alter des‏ 
Verstorbenen „neunzig weniger zwei Jahre“ war. Weiterhin erahlt‏ 


der Dichter, er habe einen verständigen Greis nach dem Datum 
des Todes gefragt und folgende Antwort erhalten: 
































3) Das Motram erfordert eine Ergänzung dlesen Vorss, villicht 
rim statt 
2) D. 1. .مركيد‎ Auch Nr. 4 it amSchlusse als MIT bezeichnet ع‎ 
.لزت ده‎ ٠ 


9) 80 viel wie ,كفتك‎ 











Bacher, Der Dichter Jüsuf Jehtdi und sein Lob Moses. 393 


جد hip MbNNS NDS nam Sana‏ عر 
EZ EINEN‏ 

‘Wenn ich den Vers recht verstehe, so bedeutet er, dass der Tod 
am 7. Tebeth®) stattfand, seit Anbeginn Adams (d. h. seit der 
Schöpfung) waren 5492 (der Zahlenwert von wno12 ist 492)2) 
Jahre vergangen. Die Schlussworte „vom Nisan* an verstehe ich 
nicht. Jüsuf, der sich am Schlusse der Elegie auch selbst apostro- 
‚phiert, verfasste diese also im Jahre 1782, Diese Jahreszahl stimmt 
sehr gut mit den weiter unten zu erwähnenden chronologischen 
Angaben tibereit 

Merkwürdig ist die Form eines längeren Stückes (Nr. 11, 
1650—1683), das mit den Worten nom مددذ 5د‎ oma betitelt 
ist und in dem letzten Absatze die Angabe enthält: ana jı8 mp1a 
رمدو‎ pp ,ضوحو د‎ Es sind 
'r Ausdehnung, deren Schluss- 
worte reimen, innerhalb deren aber weder Reim noch Metrum an- 
‚gewendet ist. Die Absütze sind, gleich den Strophen des Muchammas 
mit dem Worte 733 bezeichnet, Es ist Prosa in langen Absätzen 
mit Endreim, die wohl deshalb طويل‎ = (ar = dt) genannt 
wird, mit freier Anwendung des Namens eines der arabischen Metra. 
Der Inhalt des Stückes ist dichterische Naturbetrachtung. 

Bin Stück, halb Prosa, halb Vers (Nr. 12, 118 114سجة‎ a) handelt 
vom Weintrinken und am Schlusse sagt der Dichter, nachdem er 
den Wein selbst redend eingeführt hatte: 

بشت يرسف Yan‏ غرغاى مّى را من7 cher‏ كردم 
عرد انا بخوبى مقبولٍ ياراى عالى جاء( 
„Jüsuf Jehüdi spricht: „Das Toben des Weines habe ich erklärt;‏ 
wird, so lange du durch Schönheit den Freunden angenehm bist,‏ عت 
erhaben an Rang sein*.‏ 

Endlich sind zwei Gedichte religiösen Inhaltes’ in unserem 
Sammelbande vorhanden, die den Namen Jüsuf Jehüdi’s tragen. Das 
eine ist ein Elija-Lied (Nr. 18, 26b—28b), das in einer Reihe 
ühnlicher Lieder steht, die zur Liturgie des Sabbathausganges ge- 
hören. Die letzte der 24 Strophen desselben lautet: 














1) marı fulsche, aber in diesen Texten nicht beispalese Orthographie, 
sun nad. 

2) NMO12 kann hier nicht blos — ingult sein; dom die Antwort It 
schon vorker mit DIA 733 eingeleltat, Das Wort Ist ale für ein Merkwort 
der über dio Tausende hinausgshenden Zahl zu orklkren. 

2) Ma. 019 sta 1 

4 بعلا ره 












A: 


394 Bacher, Der Dieiter Itsuf Jehadi und sein Lob Moses, 


تواين يسف يهودى را 
بسوى خيد رى Mur‏ 
معودان كار در عُقى 

m فاي‎ an كد‎ 








Auch die übrigen Strophen schliessen mit dem Namen Elijas, 

Das andere religiöse Gedicht besingt den Sabbath (Nr. 14, 
1640 b). Es hat den Titel: nom Ya rar und besteht aus 
11 Distichen mit dem Reime ووم‎ „„—. Das zweite Dist, lautet: 


كرد موساي نبى مسكن خود بر افلاك 3 
عدي Ann‏ احد بر يور عمران 9و5 


„Der Prophet Moses nahın seinen Wohnsitz über den Sphiren; du 
gab der Einzige dem Sohne Amrams zum Geschenke den Sabbath‘. 


Die Iotzte Strophe: 
كدت يوسف بهد تُطفى ندارم ججد كنم‎ 
578 كه بون تعريف اوصاف تو اسان‎ 

„Jüsuf تفغطفل‎ spricht: „Ich besitze nicht Redegabe — was soll ich thun 
— dass die Verktindigung deiner Vorzüge leicht wre, o Sabbath !* 
Es ist leicht möglich, dass sich unter den in unserem Sammel- 
bande vereinigten und den Verfasser nicht nennenden Gedichten 
auch solche befinden, deren Urheber Jüsuf Jehtidi war. Doch gentige 
es hier, eine” ganz betrlchtliche Anzahl von Gedichten nachgewiesen 
zu haben, ihn als Verfasser nennen, während die anderen im 
Summelbande vorkommenden Dichter nur mit wenigen Stücken 
vertreten sind®). Jüsuf Jehüdi darf als der fruchtbarste des 
‚jüdisch-persischen Dichterkreises gelten, mit dem uns die aus Buchär& 
‚gebrachten Handschriften bekannt machen. Wir dürfen sogar weiter 
gehen und ihn mit einem denselben Namen tragenden Dichter 
identificieren, dessen Werk allem Anscheine nach die beliebteste 
Lektüre der Juden von Buchard ‚gebildet hat und noch bildet, Es 
ist das Gedicht von den sieben Brüdern (usa nom oder 
Ron ne, auch hebr. bin 53%), als dessen Verfasser in der 
berschrift; pr» ‚na درطي‎ ja qom Kebym genannt wird. Diese 
erzählende Dichtung hat das bertihmte Martyrium der sieben Brüder 





























2) Siehe on 
Dun, ai. 
9) She Trier unten, Anhang, N. 3. 


dieselben Verse unter Nr. 1. : 





‚Bacher, Der Dichter Jüsuf Jehadi und sein Lob Moses‘. 395 


und ihrer Mutter zum Gegenstande, welches nicht nur im zweiten 
und vierten Malskabüerbuche, sondern auch im babylonischen Talmıd 
(Gittin 57) und im palästinensischen Midrasch (Eeha rabbathi zu 
1, 16) verherrlicht ist. Der Dichter entnahm den Stoff der zuletzt 
genannten Quelle, denn der Tyrann heisst bei ihm xp (= "op; 
der Kaiser) und die Mutter der sieben Brüder دع‎ na .جه‎ Im 
Midrasch heisst die Mutter vınma ma ,تددم‎ und man hat die Wahl, 
Dir als bessere Lesart für das als Eigennamen sonst nicht‘ vor“ 
kommende تصصدة‎ (eig. Blicker) zu betrachten, oder anzunehmen, dass 
دصرم‎ unberechtigte Kürzung aus تدده‎ ist. Diese recht umfang- 
reiche Dichtung von den Sieben Brüdern ist im Jahre 1884 in 
Jerusalem gedruckt worden (s. J. Qu. R. X, 588, 597). In der 
Adler’schen Sammlung ist sie. fünfmal vorhanden’ (in B 7, 8 11, 
B16, 8 28, B 51), ausserdem ein Fragment daraus in 8 15. Mir 
liegt sio in dem Sammelbande 8 16 vor (48b—84a), der auch dus 
„Lob Moses’“ und das Chudaidäd-Gedicht enthält. Im Schlus- 
apitel لامع (تاريط اثمام اين كناب بنظم كاتب)‎ der Verfasser das 
genaue Datum der Vollendung des Werks an. „Am Mittwoch, 
dem achten Ab fiel mir das Schreibrohr aus der Hund mit diesem 
Kapitel‘, und zwar im Jahre 5448 der Weltschöpfung, dem Jahre 
1909 der Ära Alexanders. Das Work ist also im Jahre 1688 der 
ehristlichen Zeitrechnung verfasst worden. Genauere Daten über 
den Dichter erhalten wir in einer Notiz, welche in B 16 dem Ge- 
dichte vorausgeschickt wird. Diese Notiz ist im hobr. Original in 
3. Qu. R. X, 590 veröffentlicht. Wir entnehmen ihr, dass der volle 
Name des Verfassers der „Sieben Brüder lautete: san nor د‎ 
nom “ya ja san m Ja دعم‎ Ya. ir verfasste die Sieben 
Brüder — so. berichtet; die Notiz weiter — im Jahre 5448 der 
Schöpfung. Im Jahre 5509 — also 61 Jahre spiter! — verfasste 
or Dramas mo — wohl eine Bearbeitung der Megillath Antiochus 
— und a 33% mom ns — also eine Beurbeitung des Lebens. 
Moses’ —. Er starb am Freitag, dem 11. Nisan 5515 (1755). Seine 
Gefährten (mar, wohl Dichtergenossen) ‚waren Molla 1025 عله‎ 
Garn), Molla Blischa und Molla Salom. "Dieser Letztere war 
es, der ein Drowtan my verfasste, nachdem das gleichnamige. Werk. 
des Molla Joseph erschienen war. Sie Alle — so schliesst die 
Notiz — starben in Buchärd. — Josoph b. Jizchak, der Verfasser 
der „Sieben Brüder“, starb also 67 Jahre nach Entstehung seines. 
Hauptwerks. Fir hat demnach, wenn ex dieses etwa im 20. Lebens- 
jahre verfasste, ein Alter von ungefähr neunzig, Jahren -erreicht. 
Wenn er mit Jüsuf Jehdi identisch ist, so schrieb er die Elegie 
ber den 88 Jahro alt gowordenen Molla Letifi 28 Jahre vor seinem 
Tode (s. oben 8. 392). Die Identität Tosephs, des Verfassers der 
„Sieben Brüder* mit Jüsuf Jehddi wird auf willkommene Weise 
dadurch bestätigt, dass sich charakteristische Ausdrücke des unten: 
folgenden Muchammas auch in dem aus 55 Distichen bestehenden 



































396 Bacher, Der Dichter Jüsuf Jehtdi und sein Lob Moves, 


Einleitungskapitel der „Sieben Brüder“ finden‘). Weitere Parallelen 
eser Art würden sich bei Vergleichung der anderen Gedichte gewiss 
in grösserer Anzahl ergeben. Als beachtenswertes Argument sei noch 
der Umstand hervorgehoben, dass der Verfasser der „Sieben Brüder“ 
auch ein erzählendes Gedicht über Moses schrieb, also denselben 
Gegenstand behandelte, dem das „Lob Moses’* gewidmet. ist. 





I. Das „Lob Mos 


Das hier zu veröffentlichende Gedicht Tüsuf Jchüdis kann 
als religiöse Ode bezeichnet werden. Es verherrlicht Moses als den 
Propheten, der die Thora empfing und des Anschawens der gött- 
lichen Herrlichkeit gewürdigt wurde. Doch bevor der Dichter zum 
eigentlichen Thema übergeht, giebt er einen kurzen Abriss der 
biblischen Geschichte mit Erwähnung der hervorstechendsten Per- 

lichkeiten von Adam bis Josoph (Strophe 111-120, nachdem or 
je ersten zwei Strophen dem Preise Gottes gewigmet hat, Mit 
diesem seiı Inhalte erinnert das Gedicht an manche Erzeugnisse 
der jüdisch-liturgischen Poesie, der Pijjtt-Litteratur; aber vom In- 
halte abgeschen, zeigt es überall den Oharakter der neupersischen 
Dichtung, so namentlich in. der hochpoetischen Vorgleichung des 
auf dem Berge Sinai weilenden Moses mit einem kühnen Königs- 
überschwengliche Verehrung für Motes, die die ganze 
Dichtung inspiriert hat, ist ein Zug in der Anschauungswoise dus 
Kreises, aus dem Jüsuf Johädi hervorging und für den er dichtete, 
dar.dem bewussten oder unbewussten Gegensatze zu der Vorchrung 
‚der muharmedanischen Umgebung für ihren Propheten Muhammed_ ' 
entstammt). Moses soll an Rang in nichts dem Prophoten des 
Islhms nachstehen. Ein sonst auf Letzteren angewendotes Rpitheton 
dient am Schlusse der Gedichte zur Bezeichnung Moses’ (XX, 3). 





















+2 مله (بى جون =( قال Sieden Brtden) Nr. 1 hat‏ =( هق زد 

zeichnung Gottes, obense unten IV, 4. — V. 22 7873 5 ب بزلا مكان)‎ unten 
VI, 4. — 805, Ve 1, 33, به‎ unten VIEL 45 XIX, 1. © اك‎ LAS, 5, 
بو‎ unten 1,2. — 00 و ماواى باو‎ wär به ,7 :37 ,كهتنت‎ unten IT, 2. — 





dung atmen, V 14 عملم بع‎ VL, 1. ب‎ le) 
BER 3: 33, بع‎ and VI, 8. — Zar It Srophe ب 32 لود‎ NEUE ad 
,بدخترعا صفائش‎ ud 7: 34: توائن) زارصساف تو فتن كى توانن‎ = 

— Wie unten, VI, 5 I in V 17 die hebrilsche Samenserm PIE" 


im porsischen Verso angewendet : 
9) 8. unten Anhang Nr. 1. 








FE 





‚Bacher, Der Dichter Jüsuf Jehüdi und sein Lob Moses. 397. 


Den poetischen Wert unseres Gedichtes beeintrlichtigt das Bestreben. 
des Verfassers, möglichst viele Einzelheiten des biblischen Br- 
zählungsstoffes in seine Strophen zu pressen, deren Inhalt; zuweilen 
aus einem Nebeneinander von biblischen Angaben besteht. Doch 
ie Schlusszeilo jeder Strophe, sowie sie formell ein vereinigen- 
des Band der Dichtung bildet, unterbricht jedesmal die zur 
Prosa neigenden Satzreihen, indem sie Gott apostrophiert und 
die Darstellung immer wieder in die Region poetischen Schwunges 
emporhebt. 

Das Gedicht zeigt die, wie wir oben geschen haben, von Jüsuf 
‚Jehüdi mit besonderer Vorliebe gehandhabte Form dos Muchammas, 
mach der es auch im Original betitelt ist. Es ist ein Gürtelgedicht 
(Muwassah), aus 20 fünfzeiligen Strophen bestehend, deren Schluss- 
zeilen den Reim der ersten Strophe gemeinsam haben. "Die einzelnen 
Strophen, mit Ausnahme der ersten, haben das Wort 722 zur Über- 
schrift, Dieses Wort bezeichnet eigentlich den Kehrvers des Grtel- 


geäichtes (s. Vullers, I, 2660, Art. X, Nr. 19), hier die Strophe 
selbst. Auch in, den andern hierher gehörigen Dichtungen Jüsufs 
findet sich dieser Gebruch des Wortes 7:3 als Strophenüborschrift, 


aber auch mit pa (? X) alternierend. 


Das Motrum ist das erweiterte Ramal (-- 


Im Folgenden gebe ich den Toxt des Toxtes in hebräisch 
Schrift mit Punktation, wie er in der orsten im Cod. B 86 sich 
fndenden Abschrift geboten ist. Die Punktation dieser Abschrift 
hat den Vorzug ausserordontlicher Genauigkeit und Vollständigkeit 
und giobt ein trones Bild der Aussprache des Persischen in dem 
Kreise, dem das Gedicht und die Abschrift entstammt. Die letztere 
scheint nicht lango nach der Entstehung des Gedichtes verfertigt 
zu sein. Die zweite Abschrift in Cod. B 86 steht der orsten an 
Genauigkeit nach; die in Cod. 16 )10 (184-ط‎ sich findonde dritte 
Abschrift steht unter den beiden ersteren und punktiert nur einzelne, 
‚Wörter. Die Varianten — meist, orthographische — aus den beiden 
letzteren Abschriften gebe ich unter dor Zeile, dieselben als B und 
© bezeichnend. Die Punktation in B hat die Kigentümlichkeit, — 
an Stelle von — zu sotzen; die betreffenden Varianten habe ich 
nur am Anfange verzeichnet: Die Varianten, in denen langes @ 
bald mit ري‎ bald ohne & geschrieben ist, werden gar nicht ver- 
zeichnet. In B dient > ohne Strich für 


























398 Bacher, Der Dichter Jüsuf Jehddi und sein Lob Moses, 


mon م"(‎ nonsın 
جد جز روس رجور ووم‎ 22025 
na an Yrramns تدوز‎ and دق‎ TE 
دام عدو ود بو جو جمد جوسرد ودود‎ 
وومدضدل مده مودو[ ووم‎ app جد‎ 
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وده mp Tag‏ تمد( Jazz‏ روزم 
اج زور TORTE‏ يرد بورتويو ركد ونج مومهم 

بيج درول بسر جوز BE NE EN‏ 





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زيد in‏ ود ودب إبمس ركد 1 mo‏ 

mass بورد‎ Duahg why sing وجو‎ 18 

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قور‎ app وز‎ Marek Sag 7 Ta يجفا جده‎ 
na Sr ph يوام‎ rc AR 70a وتجج‎ 

ع0 ددوززة دبز جيك عد مد مر 

مد جرد وج جنر جديومر Tarp‏ 

SIEH‏ ممه يجد وجرم؟ يذ Rp‏ موقم 








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MEN. 10) BWEN,ONENDEN. IMBCTE. بعد هوعد‎ 
om. 1WounbB. ınBosme. هود‎ 0 mi. 
ID BSD: 18) In 0 steht Zeile 4 vor Zeile &. 19) BO UNd- 
20) Unpunktiort. BOPÜ. 21) Badd.?T. 22) BMIFT. 









‚Bacher, Der Dichter Jüsuf, Jehddi und sein Lob Moses. 9 


Bu 
ee وبران‎ Ta it 
خورشهد تانان ساختى‎ a از كفا خاكى‎ 
فلك را يك جيك كارى بسامان ساختق‎ 
بر سما سارعا عر سو يريشان ساختتى‎ 
gl ماه را از ُطف شاعنشاه يشان‎ 
1. 
كَى توان كفتن ر وصفت الى كرهم .ما كوم‎ 
آنمى و عم ملايك كر يمائن لدم يدم‎ 
جُملةٌ‎ gm عترعا كردد‎ 
كَى توان كفتن از أوصاق شار تُحُقَهَم‎ 
زانكه خيد اينها عمد ازجودٍ و احسان ساخاتى»‎ 
I. 
جار عناصر آنمى را خلقتش ديدا بشن‎ 
ad جند روزى در درون ماوى‎ 
بش‎ dest أز نمام راز علّوى عالِمُ‎ 
بشد‎ ٠95 از أل تتقدير بودش زو سبب‎ 
» دور ز رضوان ساختى‎ a كندمش كرديد‎ 











شبتى كرد أو 54 كشت خللفى زو أبرون 
une‏ بودن دو يعضى AN‏ از حك فون 
جر بنزد خالف بيهون er VER‏ 











Kai 
400 Bacher, Der Dickter Jünuf Jehüdi und sein Lob Moser, 
ma 
وذ برد سرد‎ Yan ap Snap د بعصم‎ 
دج دده ودر سرد‎ Jnspipio wi 
ور موود سرد‎ AR تم‎ IRIT TE د دك‎ 








23“ 
فز دكار BEE‏ ودود 
تج ووم تور عرو د ور سد ود جود 
ج70 Pa‏ جاده ددم ووجم ود دود 
ذاو rer‏ دم «رم جد وودد 
EISEN EHEN‏ ودزكة باؤمجر وؤصدد 
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rg‏ جمس 1 mare‏ ذروه جر ووز جر 
erh‏ ياوه apa pn ra‏ مجحو 
mn‏ جد سد AIPAT‏ ]د I TTOR‏ 
جود mb I‏ دم وز N‏ 
مزحم" بجوم ma ENG ET‏ 
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DEZE EU EEE NEUN. ZH‏ 
apa 1 8‏ جورم عد N‏ 
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ووم جد Spy Maag Da‏ دوو Ta‏ 
Vale‏ زومر one‏ ود جزجز وموم 








Homme. لجرت مرف‎ HR MB. 
سه 0 رق‎ o)mobom, cobön. map, oram. 9) Binpin. 
JM Bund Cor. 10)C WDR. 1) Mit B und 0 erg. MID. 
WEM. Cm OR AO 
10) 0 WM. MC MORE. OR 18) BO 78 
19) ON. MBMUN. 2) Com MM) B om. 01200. 





‚Bacher, Der Dichter Jüsuf Jchddi und sein Lob Moser‘. 





كى نصحت Tl‏ دل آزار شى 

بر لق كوشيدن و نوج نى بيزاز شد 

بن يك جندى در آن غم واقف از اسرار شد 
كشتثى با خد بكرد و از عمم بيكار شد 
ملس اورا ازعذاب آب طوفان ساختى؟ 


VL 
N جبون برون‎ 
جْملهٌ خلف جهان بيدا رشان شد سر بسر‎ 
كافران بودن و عاسى بت يرست و بد هر‎ 
جون خايلى واه شد ار حف شناسى با خير‎ 

تش نمرود را بر وى كلستنان ساخانى' 





"nt a بشد‎ u بد يك‎ 


كك قُربان يور خود را بهر حي لامكان 
حضرت IR‏ را از جمع خاضان ساخانى» 





. VI. 
نشت بيدا زإن سر و سيور دو يور كل عذار‎ 
زان يكى :07د دويّم عيص شيرى در شكار‎ 
دو قبيله زان ز شان كشتند بيرون از مار‎ 
ترس .كرزاقار‎ an داشت در دل حصرت‎ 
» نصيبى بير كنعان ساختى‎ er رقت‎ 





402 Bacher, Der Dichter Jüsuf Jehtdi und sein Lob. Moser, 
ma 
ددجم جز دو فير‎ Napa ma 595 يجن‎ 
N رحب دوو : ود‎ 
جزم مود‎ np ف‎ Dong 
مد يد دمر‎ EN EN) 
مرك جوم‎ mn Dit قاد اد‎ ROTER 


man 








و« جمدم دسم 





و يقر 


د 
ود va mn Dany han‏ دو زرده بود 
بجو مدو ورور EZ‏ مد 
nat‏ مويك زد بوؤد جم ودود جد ود 
عط جسم IE‏ مرجم برد و«جدي ود دود 
N Den‏ جروج مذ IT‏ وموم 

د 
mn‏ دجو بيد وز وجول داج ند 
يم جوم Sramnpagn‏ جد may‏ ور MER Nm‏ 
ديم واد ومو وعدم درج جوز رد جرح 
دوه na Sara AR‏ وياد Map‏ جد وص 





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ذره قن are aka‏ مزج صدد لوجم 
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هربد‎ Dad رود‎ Bern. 1 








‚Bacher, Der Dichter Jüsuf Jehüdi und sein-Lob Moses. 403‏ 
‚x‏ 
ee a N‏ سرو نجمن 
ذه ين موقي اتنعان أرعندا 0ق 200 . 
قجر بابم كشت حيرائم جد سان سازم سحن 
جَوْرٍ اخوانم بكرن آخر مرا دور' از وطن 
قادرا خود أز أزل تفدهر مايان ساخاى» 


x 


بر يصال باب يوسف بعد a‏ جندى Di‏ 
نالهاي بير كنعان صانع بيجون, شنيد 
حَصرت zn‏ نصل شان بكوديد.نا يديد 
شاء كافر ll ao‏ طقل . . سر بريد 
مصريان فاق بحست بور ul‏ ساختق» 





ديده را كد تاب ديدارش بُحِى ديدن زدور 
Ru‏ 





2 2 
TREE عندليى‎ gell is خوش‎ 





404 Bacher, Der Dichter Jüsuf Jehüdi und sein Lob Moser. 


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مج جمومر جد موز وديم رؤز جد ودد حد 
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Bo om.‏ ا 00 
mbH.‏ ا ا سال سيطاكن 
58 8 رهد .085 هود .058578 AMBWID,‏ مق( 8 )10 
ınamba.‏ ا ا لسن 
SONNE‏ اديج ريم 10m. MET. SCH.‏ 

Boy. up.‏ روه 























Bacher, Der Dichter Jüsuf Jehädi und sein Lob Moses. 


Ba. LU. 


Sun. 
أراعر دو عالم دكترٍ تتوزات بود‎ Fi 
كروبى بمشغود م و دل شاد بود‎ er 

uhr‏ در عمان ساعت و در ياد بود 
بن خرابه ذَوْرِ مقى كى عنوز آباد بود 

بعك از جود ورم بنيادٍ دوران ساختى » 


x. 
Bote قديم‎ on جود كُستاخى‎ 
de طالب ديدار حاف ثرديد أن‎ 
جر مقام جاي خد استناد از خرن با خببر‎ 
ناثهان عوك نورى شد ز ييشش در كُذر‎ 
دوت ديدار را با او ذمليان ساخاتى»‎ 


.217 
فرق از ذزد قديم قادرٍ فرياد رس 
از مسافس انا بنود أو دو قبصه بود و بس 
كروبى ديدن مقامش كَى توان كردن قوس 
مكل او نامن دقر ارمادر يلم كس 





XV 
زو شد دُعا‎ ol نى جاويد‎ es حسرت‎ 
زبر مَقّدم زان ذعا كرّدش زمين و هم سما‎ 
aa كرد حاف بر وى‎ Au عر دو‎ da 


رزوي روي أو دارند شاه وم كدا 
جدر أورا ازدو جشم خلف ينهان ساختتى» 


0 


405 











406 Bacher, Der Dichter Jüsuf Jehtdi und sein Lob Moses‘. 
ma 
Dany SR Ip mg ulm وه‎ spa np 
وم‎ npo مج( اجيس ووذره تدرو‎ nn 
وز قاد ؤاجد‎ IRB II جم وب وهم‎ 
أب( جد جه عم ود ود جوم‎ 
7 mp2 تدك‎ 





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TE NErE EEE EN 
Jap rg متجتك جد جز‎ sr Te سو‎ SB 
IR وم‎ UBER درو‎ NN دوجم‎ ES 
ep وعد ود حدق يط جروا(‎ Says m 
EP بزو‎ TER DEE TR وذ كم‎ 

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ونور يمد‎ NR FTIR TR DIRT جتن‎ ma 
مجوز داجوج مم مذ زو دودر وذ جمد‎ rd 
ؤم ووو درم نور د عرد‎ PD men 
gang ده مد مم جزميد‎ 
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Dom MO. MEN SB ma.‏ الف ره 
m.‏ هرود اشح مه رو 








Bacher, Der Dichter Jüsuf Jehüdi und sein Lob Moses‘. 407‏ 
XVIL‏ 
عفت برقع .يميش رويش ib‏ أن As‏ إمام 
از شعلع جهره اش معلى نبودى شبح و لام 
دوف و غالي mi a‏ آن خوش خرام 
مَنّْ سَلوَى داد با pe Je‏ 
مَضْوْن جرد و عطا و خان خسان ساخانى» 





1 
ايك ستاقى ذه و دو جَعْدهٌ آلب روان 
“ شدى بمرون ر مُعْجِرْ عاي ان صاحب قران 
بر رحست دايمه بودى بفرقش سايه بان 
كم بلشكرثاء مى: بد ثم يفطل كافران 
عاج را از ضربئش با خاك يكسان ساخانى؟ 


2 
بك عارون دادوش ار بندقان EL‏ 

غمرٍ قربان بدن حف او نمى كرد عيج كار 
خذمت تورات را كردى مُدام ان كل عخار 
بد حليم حف بغايت عابد واهزعيز كار 

را توخيد از خاض رحمان ساخنى» 





xx 
بز وجود‎ MS حضرت موى زمادر‎ 
ST از تتمام راز علوىٍ عَلِمْ‎ 
وعدت نمك‎ a خف أن‎ 
لين ُخمس را يفت بهر نى يوسف .يهن‎ 
* مُشْكلش را از كردمى خويش آسان ساختى‎ 


a" 














408 Bacher, Der Diehter صلل‎ Jehtdi und sein Lob Moser‘. 


Anmerkungen. 


13. Zu كارى ساختى‎ vgl. ,كار ساز‎ ein Epitheton Gottes, des 
Weltschöpfers, Vallers IL, 7650. — Die neun Sphüren sind die 
Sphiren der sieben Planeten des ptolemäischen Weltsystems, dio 
Sphäre der Fixsterne und die sternenlose Sphäre, welche sich mit 
allen von ihr eingeschlossenen Sphüren von Osten nach Westen 
bewegt. — In V. 5 ist wm aus mA, ما‎ gektirzt. Über den Mond 
als Pührer der Sterne des Nachthimmels s. Genesis rabba به‎ 6, 4 4. 

15, 1. رباكرم‎ ein prüpositionales Adjektivkompositum, den 
gleichbedentenden كريم‎ beigefügt, — V.2 .ببائند = بمائن‎ Das 
Verbum ماتحن‎ hat hier den Sinn von verhamen, ansdauern. — 
„Ma, in einem Worte geschrieben, Vullers I, 9030. Zu der 
Hyporbel von der Unmöglichkeit, Gottes Preis zu erschüpfen s. 

Aboth di R. Nathan c.25 (8. 81, ed. Sohochter), wo Eliezer 
b. Hyrkanos auf dem Totenbetto von sich sagt: 55 m دمع‎ 
yon yon qmbab ame ven رذ‎ moabıp ana Da m bus 
Anzon Anmpw mm zınab. Parallelen dazu s. in meiner Agada der 
Tannaiten, I. Bd., 8. 28. 8. former Reinh. Köhler, Und wenn 
der Himmel wär’ Papier, in Bonfey’s Orient und, Öceident, IT, 
546M,; Nachträge duzu In den Eihnologischen Mittheilungen "ans 
Ungam, I, 812-324. 
III, 2. Der Aufenthalt des ersten Menschenpnars im Parudiese 
“ Währtee'nach alter agadischer Anschauung nicht einmal „ei 
Tage“, sondemn die Vertreibung fand noch am sechsten Schöpfungs- 
{ago statt. 8. 2. 8, Aboth di R. Nathan c. 1 (8. 6 cd. Schechter). 
7.3. Adam wurden allo Geheimnisse der Zukunft dus Mensche 
;eschlschtes offenbar. 8. Gen. 7. c. 24 (82) und sonst. Vgl. Die 
Agnda der Tannaiten 1,286, 1; 272, 8. Die Agadn der palisti- 
nischen Amoräer TI, 852, 9; I, 174, 1.  ببس رزو‎ Invorsion aus 
أى‎ ung. — V. 5, Dass der Baum der Erkenntnis der Weizen 


war, ist die Ansicht R. Meirs (. Die Aguda der Tannaiten IT, 18, 
Anm. 4, wo nachzutragen ist die Stellenangabe: Pesikta 142). 
8. auch Vullers IT, 1086 (us Spiegels Ohrestomathie): arbor 
seientiae boni et mali in Paradiso a plerisque tritieum fuisse 


ieitur; كنحم خوردن مسلط‎ triticum comedere, met. eupiditate vinci. 
— رضوان‎ der. Thorhüter des Paradigses, s. Vullors II, 426. 

IV, 1. Zu داغ‎ im Sinne von Betrübnis vgl. رداغ شدن‎ valdo 
aftigi, 7:1, 794 8. auch Chudaidad V. 285. Die Zusammen- 
setzung von غرف‎ mit خون‎ ist bei Vullers, IT, 605 nicht ver- 
zeichnet. Zum Verstindnis der Redonsart ist zu beachten, dass 
خون جكر = خون دل‎ Traurigkeit und Schmerz bedeutet, — 





























‚Bacher, Der Dichter Jüsuf Jehddi und sein Lob Mosee, 409 


V. 2 wu bedeutet hier ehelichen Verkehr. 8. Vullers IT, 509, 
8 v. Nr. 2. — Der dem Ideenkreise des Islam entnuommene Unter- 
schied zwischen مسلبين‎ Und كأثرين‎ im allgemeinen Sinne ‚Andet 
sich auch im Chudäidäd-Gedichte und in anderen Erzengnissen des 


Kreises, dem auch unser Gedicht angehört, — V. 4 ير‎ hat hier 
adverbiale Bedeutung (V. I, 836: multum, valde). — Ib. ., „eu, 
aus بى‎ und جون‎ zus, als Epitheten Gottes ist bei Vallers nicht 
zu finden. Es bezeichnet. die Unvergleichbarkeit, Einzigkeit Gottes. 
Es steht auch X, 2 und XU, 8. — Ib, Vor شان زيون‎ ist eine 


Prüposition در‎ oder بد‎ hinzuzudenken. 


Y, 1. Über Noach als den mit Spott und Misshandlung zurtick- 
gewiesenen Propheten der Antediluvianer s. Geiger, Was hat 
Muharmmed aus dem Judentum aufgenommen, 8. 1094 Grün- 
baum, Neue Beiträge zur semitischen Sagenkunde, 8. 79. 

391,4. واد‎ = u scheint die Interjektion der Bewunderung 
zu sein, welche dom den Muhammedanern entnommenen Namen Abra- 
ham, رخليل‎ angehlingt wird. Auch in dem Gedichte von den Sieben 
Brüdern lautet die مامه‎ Halfte yon V. 17 der Binleitung: 7 
.ووم رد ارم وريد‎ — V. 5, Über dus „Fouor Nimrods‘ und 
Abraham Errettung aus demselben s. Gen. x. c. 98 Ende; Grün- 
baum a. a. O, 8. 90f. 

VII, 2. Der auf wunderbare Weise gerettete Abraham ver- 
dunkelte mit dem von seiner Stine ausstrahlenden Glanze alles 
um sich her. — Vi 4 35 = za راز‎ vgl. 36, 4. — Ib. ,لا مكان‎ 
‚ohne Ort, ein Epitheton Gottes. Nach Jose b. Chalafthn (s. Agada 
der Tannaiten, IT, 185, 2) wird Gott deshalb uıpar genannt, weil 
er der Ort der Welt, nicht die Welt sein Ort ist, Gen. r. ات‎ 68 
(eu 28,11). — V. 5 Der Name Isaaks ist in der hebr. Form bei- 
bebalten, wie oben IH, 3 und IV, 2 der Evas und unten VEIT, 2, 4 
‚der Jakobs. 

VII, 5. يير كتعان‎ (much X, 2) als Bezeichnung Jakobs auch 
bei Vullers I, 394, 2. 

IK, 2. Statt ده‎ 1 ma, ريم‎ besser. 


X, 4. Für وتوت‎ finde ich keine Erklärung. 

X,2. Die erste Hälfte der Zeile scheint von keinem der 
ärei Abschreiber verstanden worden zu sein; daher die Varianten. 
Ich erkläre جهنيده‎ als Kürzung aus ,جهانيده‎ dieses als Kausa- 
Hivam zu اجهيدن‎ ng — Für از‎ ist vielleicht با‎ zu setzen. 
— Der Sinn des 3. Vorses ist nicht klar. Vielleicht muss statt 
تدجو‎ gelesen werden 177 (‚50 3. Pers); ديدار‎ bedeutet, wie 






































410 Bacher, Der Dichter Jüsuf تفشال‎ und sein Lob Moses. 


in XIV, 9, Aus Antlitz, den Anblick Gottes. Es scheint hier die 
Vorstellung zum Ausdrucke gelangt zu sein, dass Moses, als er 
zum Offenbarungsberge, auf dem Gottes Herrlichkeit sich befand, 
hinaufstieg, bevor er der in Str. XIV erzählten Gnade gewürdigt 
wurde, von ferne den Glanz derselben in Form eines strahlenden 
Auges sah. 

XII. Statt jap} 1. gan. — Ib. ورد‎ das arab, 
Moses, der in der vorigen Strophe wegen der Besteigung des Berges 
Sinai der kühne Künigsfulke genannt wurde, ist hier, weil ex so 
lange auf dem Berge verweilte, als der auf dem Sinai nistende 
bezeichnet, mit dem dazu gebildeten Kompositum „U „gb. Als 
der Verklinder der herrlichen Gottesworte wird er ferner dor sanges- 
undige Vogel genannt, Der Gedankengang dieser und der folgen- 
den Strophe ist folgender: Moses gelangt durch Gottes Beistand 
bis hart an den Gottesthron, wo er die lange vor der Weltschöpfung 
existierende Thora empfangen soll. Mit Hilfe Gabriels dringt or 
zum Orte der Cherubim vor, welche die Thora für sich selber be- 
halten möchten. Aber Moses ist dessen eingedenk, dass der Be- 
stand der Welt davon abhängt, dnss die Thora ofanbart werde. 
Er empfängt die Thora und damit erhllt die Welt eine neue 
Grundlage ihres Bestandes. — Die agndische Quelle dieser An- 
schauung s. in der alten Moses-Logende, Sabbath 885, Mxod. r. c. 3 
io Agnda der palästinensischen Amorler I, 160). Die Rolle, wo 
Gabriel beim Empfange der Thora durch Moses zugewiesen wird, 
‚scheint auf muhammedanischen Einfluss zurückzugehen. Vgl. auch 
Grünbaum a a. 0.8. 1681. 

XII, 8. ولى‎ (. 9.11, 14820) in der Mitto dos Satzes, anstatt 
an dessen Anfang. — V. 4 ويراند = خرايد‎ (V. I, 664 unten), 
pp. UT; vgl. I, 1. — Zum Schlussgedanken dieser Strophe vgl. 
die Aussprüche Jochanans und anderer Amorier, wonach die 
‚Welt wieder wüste und öde geworden wäre, wenn Israel nicht die 
Tao empfangen itte (Die Aguda der palätienchen Amor 

XIV, 4 419 eine Erweiterung von قو‎ 

XV, 1. 89000, eine vielleicht dem Sprachgebrauch angehörende 
Motathesis ans Aynp, .فريك‎ — Ve 4 ,مادر دقرت مادر ايام‎ die 
Matter Zeit, — Wenn die Lesart on in V. 3 ursprünglich ist, 























dann kann es ein ans dem arabischen Yerbum L.,> Ju stammen- 


des Substentiy sein, in der Bedeutunig „Mut, Boherztheit‘. — Die 
Strophen XIV und XV beziehen sich auf das in Exod. 98, 12 bis 
34, 8 Erzählte. Die Schlusszeile der XV. Strophe spielt auf den 


Bacher, Der Diehter Jüsuf Jehtdi und sein Lob Moses: 411 


Abglanz der Majestät Gottes an, von dem Moses’ Gesicht erstrahlte, 
als er vom Berge Sinai herabkam (Exod. 34, 29). Die erste Zeile 
der XVII. Strophe kömmt darauf zurück. — Den Ausdruck شعلٌ‎ 
JS نور‎ RV, 5) gebraucht Jüsnf Jehtdi auch in dem oben ($. 390) 
als Nr. 2 besprochenen Muchammas, chenso den Ausdruck da 
str 00911, 2). 

XVL1. Feen ist wohl s. v. wie Fuss. Vgl. XVIL,S. 
— In Strophe XVI wird Elija-Ohidhr verherrlicht‘), auf Grund 
der Anschauung, dass Moses auf dem Berge Sinai daflir betete, 
dass Jenom ewiges Leben verlichen werden möge. Zu V.2 v; 
1 Kön. 17,1. — V.5 weist darauf hin, dass der Prophet Elija 
nach der bekannten Anschauung von den Menschen ungesehen 
auf Erden wandelte. 

XVII. Statt des einen Schleiers, Exod. 34, 83, nennt der Dichter 
sieben. — V.2 شام‎ ist in der bei Vullers II, 389 erwähnten 
Bedeutung „vespera* gebraucht. 

29131, 1. Moses schlug aus dem Felsen Wasser, dus in zwölf 
Strahlen hervorsprudelte, entsprechend den zwölf Stämmen. Dass 
das Wasser reichlich in Strömen aus dem Felsen floss, deduciert 
der Midrasch aus Ps. 78, 20 (s. Tanchume np, zu Num. 20, 11). 
VS يكسان حت با خاك يكسان‎ a ربا‎ 7. 11, 15811. — 
de = ,عذج‎ Die arabischen Autoren, welche die auf der talmu- 
äischen Darstellung, Berach: 54 b, beruhende Legende von der Be- 
siegung Ogs durch Moses erzühlen, schreiben „ya. 8. Grün- 
baum u.a. 0, 8. 1801. 

XIX. Die Schilderung Aharons, namentlich s 
beruht, auf dessen Charakteristik in der Agnda. 8. schon den 
Spruch Hillels, Aboth 1,12. — Die Schlusszeile drückt die An- 
‚schauung aus, dass Aharon durch einen Kuss Gottes ans dem Leben 
schied, s. Baba Bathra 17a. 


X, 1. MT بر وجود‎ scheint ein Ausdruck für sterben zu 
sein, eigentlich über dus Dasein hinauskommen, sowie „AT بوجد‎ 




















oder در وجود آمدن‎ geboren werden bedentet. — V. 8 Um das 
Metrum herzustellen, muss مع‎ 7; 4) gestrichen und از‎ für 5 





gesetzt werden. x3to 39 ist Ansselbe was در يكدائد‎ und dieses 
gleichbedeutend mit .در يكنا‎ Der erstere Ausdruck bezeichnet 





1) Slshe Anbang Nr. 2, unten, 8. 414 








412 Bacher, Der Dichter Jüsuf Jehti und sein Lob Moses’. 

auch metaphorisch den Propheten Muhammed, s. V. I, 819 زط‎ bei 
unserem Dichter den Propheten Moses. — In nonm ven 
mute ich n5y4 = arab. زرلا‎ vgl. ول‎ Asyl, استرعل‎ sich flüchten. 


— Ve 4 28 ريك يهن .981 يهودى = يهود‎ ein Jude, Ohmdnidad, 
V. 28,47. 








Als grammatische Eigentümlickeit hebe ich die auch in 
anderen jüdisch-persischen Texten sich findende Erscheinung hervor, 
Quss dio'8. Pers. Plur. des Präteritums oft dio Endung... statt 
hat (s. ZDMG,, Bd. 51, 8. 406%). Ich habe sie auch in der 
Transskription beibehalten, da sie vom Metrum erfordert wird. In 
VIIT, 8 habe ich wogen des Motrums 7 mit O3” transskribiort, 

Das Motrum ist meistens rein durchgeführt, doch nicht وميك‎ 


Licenzen, wie dus Ab ب‎ $), „ur (IX, 1), wi? (IX, 4) als eine 


Silbe gezählt und manchmal kurze Silben für lang genommen werden. 
Zur Orthographie. رذ رع‎ ٠ stehen oft als Vokalbuchstaben 
bei kurzen Vokalen. Beim langen 2 fehlt oft dns x, — د‎ statt 
3: XIV, 4; 2111, 9. — 5 bedeutet „ und زج‎ 3 =. 
Zuweilen fehlt der Punkt oder Strich über dem 3. — 4 = 
XV, 2; XIX, 4; XX, 8. — m = رد‎ 6. Notan zu 71,4: XIII. 
== ws: II, 5: IV, 5 und sonst. — D in der Regel = ص‎ 
6. jedoch 3,11 X, 4 XV, 2. —o= wi X d Rd — 
=), ب‎ Noto.zu IL,d. -y XV, 4. — Zur Schreibung 
& für س‎ (Note zu XVI, 4) s. Revue 0 Kindes Jeiren XKXXIT, 144. 
بط = ماسم‎ IR, 4, Note zu XVI, 8. — In der Vokalisation ist 
besonders beachtahswert dia konsequente Sotzung des Zero (—) für 
Ans ياى سجهول‎ und des Chblom (4) für das .واو جهرل‎ Die 
Abschrift B setzt statt Zere Segol (—), s. darüber meine Be- 
merkung ZDMG., Bd. 52, 8. 19 
An arabischen Wörtern ist das Gedicht schr reich Es 


enthält etwa 80 arabische Vokabeln, die bei Vullers nicht vor- 
zeichnet sind, 


























Übersetzung. 


I. O der du aus Gnade diese Welt, nachdem sio wüste gewesen, 
bewohnbar machtest, aus einer Hand voll Erde eine so glanzvolle 
Sonne machtest, neun Sphiren in fester Ordnung eine in die andere 
fügtest, am Himmel die Planeten nach allen Seiten ıt hin- 
setztest, den Mond aus Gnade zu ihrem Könige machtest! —* II Wie 
wäre es möglich, dein Lob zu verkünden, o Huldreicher? Wenn 
Menschen und Engel immerfort dabei verharrten (dieh zu preisen), 


Bacher, Der Dichter Jüsuf Jehtdi und sein Lob Moser. 418 


wenn die Meere Tinte würden und alles Schilfrohr zu Schreibrohren; 
wie wäre es möglich, zu verkünden die Higenschaften des verehrten 
Weltenkönigs, da du selbst alle diese Wesen in Güte und Milde 
‚gemacht hast! 

II. Aus den vier Elementen trat die leibliche Natur des 
Menschen in die Erscheinung. Einige Tage war innerhalb des 
Paradieses seine Wohnstätte. Er wurde der Kenner des Erhabensten 
für alle höchsten Geheimnisse, Doch von Urbegimn an war sein 
Schicksal bestimmt: um seinetwillen entstand Eva; der Weizen 
liess ihn schuldig werden — aus dem Paradies entferntest du 
ihn. IV. Wenn auch durch die Botrübnis ob des (verlorenen) 
Paradieses Adams Herz in Blut getaucht war, pflog er mit Eva 

;kehr; ihm entstammte die Menschheit. Gottesgläubige waren 
einige Wenige, Gottesleugner über die Manssen Viele. Vor dem 
Schöpfer, dem Einzigen, gerieten sie in einen sehr verderbten Zu- 
stand; da machtest du den heiligen Nonch zu ihrem Ermahner. 
Y. Wio herzbetrübend war die Aufnahme seiner Warnung bei jenem 
Volke! Mit Schlägen griffen sie ihn an, und Nonch der Prophet 
wandte sich überdrüssig ab. Er blieb eine Weilo in jenom Kummer ; 
dann ward ihm das Geheimnis kund: er machte sich ein Schiff 
und kümmerte sich nicht um die Andern. Du gewihrtest ihm 
Rottung aus dem Strafgerichte des Wassers der Stnäfiut. 

VL. Als der Prophet mit allen drei Söhnen aus dem Schiffe 
herausgekommen war, entspross ihnen die Gesamtheit der Erd- 
bewohner, allesamt. Bio waren Gottesleugner, frevelhufte Götzen- 
diener und von böser Natur. Als Abraham, der Herrliche, durch 
Gotteserkenntnis berühmt wurde, hast du das Feuer Nimrods für 
ihn zur Rosenflur gemacht. 711. Als jene wandelndo Cypresse 
frohgemut aus der Feuerstätte herauskam, wurden durch 8 
Stirne beide Augen der Menschen dunkel. "Es wihrte eine Weile; 
dann wurden ihm vorborgene Geheimnisse kund, Zr brachte den 
eignen Sohn als Opfer um das Alllebendon, über dem Rate Walten- 
den willen; den heiligen Isaak machtest du zur Gemeinschaft der 
Erkorenen gehörig, 

7111. Jenem Haupte und Fürsten entsprossen zwei rosen- 
wangige Söhne: der eine von ihnen Jakob, der andere Esau, ein 
Löwe in der Jagd. Nachher entsprossen ihnen zwei Volksstimme 
ohne Zahl. Der heilige Jakob hogte im Herzen die Furcht: des 
Allmächtigen. Doch die Trennung der Flucht hast du dem Alten 
‘von Kansan zum Loose beschieden. IX. Obwohl in Ägypten 
Herrscher, sprach dennoch jene Oypresse des Gartens (Josep 
Besser als hundert Königreiche wäre mir das Bettlertum Kannar 
Die Trennung hat meinen Vater getödtet, ich bin verwirrt, wie soll 
ich äie Rede fügen? Die Gewaltthätigkeit meiner Brüder hat mich 
schliesslich aus der Heimat entfernt. O Allmächtiger, du selbst 
hast von Anbeginn an unser Schicksal bestimmt! 

X. Nach einiger Zeit gelangte Joseph zur Wiedervereinigung 















































414 Bucher, Der Dichter Alsuf Jehädi und sein Lob Moses‘, 


mit dem Vater; die Klagen des Alten von Kannan erhörte der 
Schöpfer, der Einzige. Den heiligen Moses liess er aus ihrem 
Stamme hervorgehen. Der gotteslengnerische König ermordete 
hunderttansend . . Kinder. Die Ägypter liessest du durch die Hand 
des Sohnes Amrams umkommen. 

XI. Wunderbar kühn war jener Königsfulke des Berges Sinai; 
freigelossen, ohne Mittler, kam er zum Alllebenden, Allerbarner. 
Das Auge, welches der Glanz des Antlitzes Gottes war, sah ex von 
ferne, Gleich ihm wer könmt sonst hienieden zu solchem Glunze! 
Zum Fürsten der Prophoten, zur Krone der Könige hast du ihn ge- 
macht. XII Sinsihorster mit dem schönen Sange und den Nachtigallen- 
lonten! Wenn du die Hand der Allmacht ergriffen hüttest, so hüttest. 
Au unterhalb des Gottesthrones weilen können. Dann wurde das 
Buch des Allmichtigen, Einzigen sichtbar, Denn durch jenen Tousen, 
den heiligen Gabriel, dor duzwischentrat, machtest du ihm den Ort 
der Cherubiin sichtbar. 2311. Früher als beide Welten war dus Buch, 
der Thora du. Allo Cherabim waren mit ihm beschäftigt und 
horzonsfroh. Jedoch der Sohn Amrams war in jener Stunde dessen 
eingodenk, duss der Erdkreis wüste sei und wie er noch bewohnbur 
worden könnte: hierauf gabst du aus Güte und Huld dem Welt- 
تسر‎ eine (neue) Grundlage! 

XIV. Der Kühne befand sich am Sitze des Ewigen, All- 
gerechten; da begehrte jener Hochsinnige den Anblick Gottes. An 
dem ihm zugewiesenen Orte stand er allein, seiner selbst: bewusst. 
Plötzlich zog die Furchtbarkeit des Gottesglanzes an ihm vortiber: 
du machtest ihm dio Herrlichkeit deines Anblickes sichtbar! XV. Vom 
Ewigen, Allmichtigen, Allhelter bis zu ihm war ein tronnender 
Zwischenraum Cherubim sah 
seinen Ort: „wie en! Koiner, & 
ihm gleich wre, entstammte je der Mutter Zeit, Ein Abglanz des 
sich offenbarenden Gottesglanzes war es, den du anf solele Weise 
bewirkt hast! 

XVL. Dass der heilige Chidhr, der Prophet, vwig am Leben 
bleibe, das war sein Gebet. Durch jenes Gebet machte or ihm die 
Erde und den Himmel unterthan. Das Leben beider Wolten machte 
ihm Gott zum Geschenke, Begehren soll nuch ihm hegen König 
wie Bettler. Seinen Vollmondschein machtest du den Augen der 
Menschen verborgen. 

XVIL Sieben Schleier that sich vor ‚dns Gesicht jener hohe 
Führer; den Strahlen seines Angesichts waren Morgen und Abend 
unbekannt, Lust und Fröhlichkeit empfand man im Gefolge jenes 
Schönschreitenden. Manna und Wachteln gab or dem Volke durch 
volle vierzig Jahre. Zur Vorratskammer der Güte und des Spendens, 
zum Hause des Wohlthuns hast du ihn gemacht. XVIIL Aus einem 
Steine stöinten zwölf Strahlen fiessenden Wassers hervor, durch 
die Wunderthaten jenes Glückliehen; die Wolke des Erbarmens 
war beständig über’seinem Scheitel, Schatten spendend. Bald war 


















‚Bacher, Der Dichter Jüsuf Jehddi und sein Lob Moses. 415 


er im Lager, bald beim Kampfe gegen die Gottesleugner; Og hast 
du durch einen Schlag von ihm der Erde gleich gemacht. 

XIX. Sein Bruder Aharon war einer von den Dienemn des 
Allmichtigen; er that nichts, als die Opfer Gottes darbringen. Be- 
ständig versah jener Rosenwangige den Dienst der Thora. Er war 
ein Insserst sanftmütiger Gottesmann, fromm und stindenschen. Den 
glückseligen Greis liessest du selbst zu den Frkorenen des All- 
erbarmers eingehen! 

.XX. Der heilige Moses wurde vom Mutterleibe an, bis er aus 
dem Dasein schied, Kenner des Verborgenen aller höchsten Geheim- 
nisse. 0 wehel Jene Bäelperlo hat sich aus ihrem, Exdenleben 
hinwoggeflüchtet! 

Dieses Fünfzeilengedicht hat um des Propheten willen Jüsuf 
Jehndi geäichtet; was ihm bierbei schwer fiel, hast du in deiner 
Gnade ihm leicht gemacht! 


Anhang. 
1. Rin hobrüisches Mosos-Lied. 

Sowohl aus dem vorstehenden Gedichte, als aus dem ein Juhr- 
hundert spiiter verfassten Gedichte von Chudäidnd ist ersichtlich, 
welche hoho Verchrung für Mosos in don Erzeugnissen der jüdisch- 
persischen Poosiv von Bucharü zum Ausdrucke gelangt‘). _Bo- 
zeichnend ist, duss Tüsuf Tohüdis Dichtung von den Sieben 
Brüdern mit oinem Sogen fir Mosos schliesst: 


BE Se zur 
بروج ياك موبى ابن عمران‎ 
Mit diesem Verse schliesst auch das Gedicht von Ohudtidhd, dessen 
Verfasser Ibrahim auch das Versmaass der Sieben Brüder in 
seinem Gedichte anwendet, Eine Kuside des unten (Anhang 8) zu 
erwühnenden David hat ebenfalls das Lob Moses’ zum Gegenstande. 
Ein Vers derselben lautet: (0od. Adler B 86, 1581): 
جور‎ oma جوم‎ San Dip 
Sy mem وريد‎ ap aa يدهم ود‎ 5, 
Di: lee F 
كمال‎ mm ذر عرب وعجم مائند‎ 
„Im Namen Moses’, des Sohnes Amrams, des Erkorenen Gottes, 
dessen schöner Vollkommenheit nichts gleicht unter Arabern und 
‚Nichtarabern*. 














1) Über dio berefenden Stllen des Chudhtädd =. meine Bemerkungen 
In ZDNG. 63,201 und In Brodys Zeitschrift für hebrätche Bibliogephie, I, AL 





416 Bacher, Der Dichter Jüsuf Jehtdi und sein Lob Mose‘, 


Unser Sammelband (B 36, 86a—87b) enthält auch ein hebı 
isches Lied in alphabetischen Strophen, welches als Moses-Lied 
bezeichnet werden kann, obwohl es neben dem „Schne Ammms* 
auch die Thora, die Gott durch ihn gegeben, und Israel, dem die 
Thora gegeben wurde, verherlicht. Das Lied beginnt mit dem 
Verse Sup وذ ربج ووذ مصودت‎ 797). Die Anfangsworte dieses 
Verses, مذ‎ ven, sind nach jeder Strophe wiederholt, um anzuzeigen, 
Anss er als Refrain nach jeder Strophe zu singen ist, Nur einige 
der Strophen dieses überaus einfuchen Liedes seien hier — olıne 
die übrigens schr mangelhafte Punktation — mitgeteilt. 











Day Jap zer zw vo pays 1 
ENSES دمتجم ووز ماجردم‎ EN (8 
ددز سوردم‎ Yu pin ma جردت‎ «4 
دحي‎ mars a Amina ع ديم‎ 
متمدو ددر ودع‎ pin wo.mn pr 5 
وجييد‎ Arm مز‎ Amin Ava jr 
Boy gas Sum gun mo pr Ti 9 
Sanur محمد‎ ur Mans Mana Tr 
omas ya مدر تسد‎ mon Dry 18 
BRD mbape zum مد( دمجم‎ zu 
Bay ددز‎ SEO Jin 5 مدذم‎ jun 15 
no mbnD Jam وماحم‎ mamıo TR 
Ba طن ددر‎ pn wo mb Tin 16 
ددمي‎ many Jan mann سدم(‎ 78 
جد ققدم‎ ap ودر‎ Wo وجرت‎ Tr 19 
وتسدييط‎ menp Jain دمجم‎ map TR 








geschrieben, به‎ oben 5. 41. 
9) Panktlort NT, jdenfale = }}7 In volkstüimlicher Aussprache (dAjan). 

9) Sovlol wie 3*1. 

4) Panktiort IM, 1. OGÄT, a. pe wie ظتجدم‎ Diese beiden Wörter 
bezongen das mangelhafte hebrische Sprachwissen dieser perssch rodenden 
Dichter, 

9) Das soll wahrscheinlich bedeuten: die sie zur täglichen Nahrung. er- 
halten, mach MENU, Prev. 20,8 

&) Nintich O3 SW, به‎ Be. 10,8. 

7) Soriel wie ,16م‎ unkorrekt fir كاد‎ DYPDID, mit der man sich 
beschäfigt, nach der biblschen Orthographio der Wurzel (Gen. 20, 20). Oder 
sollte MPYES ein Arablamus sein: gelebt (= PIE)? 


1) Stets — statt 








‚Bacher, Der Dichter Jüsuf Jehtdi und sein Lob Mose. 417 


Sms Jasmin مدر‎ ma mp pin 22 
دوجي‎ muman pie Amina mar عم‎ 


Die Wörter nı2ın und Mmmyan in der letzten Strophe, die Parti- 
متو‎ vertretend, sind unter dem Zwange der alphabetischen Form 
aus schwachem hebräischen Sprachbewusstsein hervorgegangen, wie 
die beiden Unwörter der 3. Strophe. Das Lied scheint alt zu sein; 
denn es findet sich in unserem Sammelbande ein Blatt (16a b), 
das den Schluss von der 18. Strophe an enthält, in viel älterer 
Schrift (and unpunktiert). Das Tetragrammaton ist da nicht mit 
,د‎ sondern 7° geschrieben. Das Lied scheint in der Synagoge 
gesungen worden zu denn es folgt in dem unserem Sammel- 
bande einyerleibten Handschriftenfragmente verschiedenen Stücken, 
die dem Gebetbuche angehören. 








2. Elija-Lieder, persisch und hebr&isch. 


Im Rituale des Sabbath-Ausganges haben sich seit alter Zeit 
Lieder festgesetzt, die dem Propheten Elija gelten, ihn als den 
Vorboten der messianischen Zeit (Malenchi’8, 28) herbeiwänschen. 
‚oder seine Wunderthaten besingen. Das übliche jüdische Gebetbuch 
des deutschen Ritus enthält. Arei solcher Blije-Lieder (ea: mon, 
sw wın OR und جد‎ Tor UN), und in dom die Reihe eröffnen. 
den Liedo wird zum Schlusse ebenfalls dor Thisbite erwihnt. Von 
den 19 Liedern für den Sabbathausgang, welche im Machzor مذلا‎ 
ithalten sind (ed. Hurwitz, 8. 184—190) können 10 als Elija- 
Lieder bezeichnet worden, von denen zwei Abraham Ihn Esra zum 
Verfasser haben. ‚Im Cod. Adler B 86 findet sich eine kleine 
Sammlung von Elija-Liedern, deren Bestimmung deutlich dadurch 
angezeigt ist, dass ihnen unmittelbar das auch im Gobotbuche 
stehende lange Gebet (evabısrı 713%, A. تمده‎ Susan ,ددجم‎ 8. 818) 
und die Habdaln-Benediktion nebst dem Liodo Sırzerı angefügt ist. 
Der betreffende Blütterkomplex stammt also aus einem Gebetbuche 
der buchärischen Juden. Diese Elij“-Lieder sind, bis ar ih 
durchaus heimische Produkte. Eines 
zum Verfasser (s. oben 8. 893f). Es ist das letzte in einer Reihe 
von vier persischen Gedichten dieser Art. Unmittelbar geht ihm 
ein Lied voran, mit der Übersdhrift: در‎ Emnas ja ده‎ san mo 
5 sarm. Das Lied besteht aus vierzeiligen Strophen, deren drei 
erste Zeilen reimen, während die vierte Zeile auf on ausgeht 
oder den Namen Ellis sonstwie enthält. Es hat also genau die- 
selbe Form, wie das Elija-Lied Jüsuf Jehüdis, dem es zum Vorbilde 
gedient zu haben scheint. Auch die refrainartigen Schlusszeilen der 
Strophen sind in beiden Liedern zum Teil dieselben. Die Schluss- 
strophe des älteren Liedes lautet: 






























418 Bacher, Der Dichter Jüsuf Jehädi und sein Lob Moses. 
as nn مراك‎ 

بده در دم تواى ديآن2 

يكن عم مُشْكلش اسان 

mon عاى‎ mon 








Nach der eısten Strophe steht noch der Vers mbar mb man 
sazr1, dossen erstes Wort auch nach den übrigen Strophen die 
Wiederholung des Verses beim Gesange des Liedes anzeigt. Das 
m vor dem Namen ist die Partikel der Anrufüng: .ها‎ Drei der 


Strophen sind hebrlisch; sie beruhen auf der alten agadischen An- 
schauung, dass Elija kein anderer war als Pinchas, dor Sohn Eleazars. 
Die erste dieser drei hebräischen Strophen lautet: 


SOON ja Dur SR 
DELF ENT NgrE 
Son nam] om 
Saar TER سين‎ 
Als Probe dor persischen Strophen des Liedes sei folgende angeführt: 
اتوثى در اين جهان زنده‎ 
اهمه قسن ثرا بنده‎ 3 
ودى بر تُشمنان كنده‎ 
سيج ادم لد‎ 











Übrigens ist das Gedicht nicht vollständig erhalten; denn zwischen 
Blatt 24 und 25 fehlt ein Blatt. Die Anzahl der vorhandenen 
Strophen ist 25. 

Die orsten zwei unter den persischen Elija-Liedern gehören 
zusammen, und die Überschrift des ersten bezieht sich wahrschein- 
lich auf beide. Sie Jautet: man2b (se) omas bw Say mann. 
Das erste der beiden Lieder, die übrigens genau dieselbe Form 
haben, wie die von Jüsuf Jehüdi und von David b. Abraham 
ierrührenden, ist auch alphabetisch, indem je die ersten zwei Verse 
der 11 Strophen mit den Buchstaben des hebrlischen Alphabets 
beginnen: eine mit Hinblick auf den persischen Text des Liedes 
ungewöhnliche Anwendung des alphabetischen Akrostichons. 

Die erste Strophe Inutet: 














1) Geschrieben 8737, به‎ oben 8, 410, Anm. 2. 
2) 8. den Schlassvers von Msuf Jehtdis „Lob Mosest, oben 8. 407, 
3) Nach Num. 35, 11. 





‚Bacher, Der Diehter Jüsuf Jehtdi und sein Lob Moses. 419 





Je! 
man كد :ددم على‎ 

Die letzte Strophe, in der der Dichter sich nennt: 
Sao „UF شنو‎ 


Ba wu DT zun 


EN PIFERGBEEN 
wor عاى‎ man كه‎ 





Uzziels beginnt mit einer Strophe,‏ لمن 
welche mit geringen Abweichungen in der oben aus David b‏ 
Abrahnns Elija-Lied als Probe mitgeteilten Strophe wiederholt i‏ 


انو عساتى جاودان زئده 
عه مايان ثرا بنده 
زدي بر تُشمنان كنده 
warn mr a‏ 





Dann folgt eine die Identität von Ohidhr und Flija betonende Strophe: 
Sarmuy خصّرش خرائنك‎ 
ESEL 
فيه كسررا بصدق دل‎ 
TR بوك سوداى‎ 

Von den 15 Strophen des Liedes sei noch eine angeführt: 

خامزان الوم :ذل ne‏ 
كُشايد حف در بستم 
ازين +505 شويم Bü)‏ 
muB‏ واي 


١ Den persischen Elija-Liedern geht ein hebräisches voran, mit 
‚der Überschrift: au jao yamb mw. Den Namen des Dichters 











420 Bacher, Der Dichter Jüsuf Jehädi und sein Lob Moses, 


(= zu rs „Gutglück*) zeigen auch die Anfnge der Strophen. 
Den Anfang des Gedichtes macht eine Strophe, die nach jeder der 
andern Strophen zu wiederholen ist: 
Im oben abbrn اذه‎ 
Yan abrun 
mon mb mb 
maus ده‎ mob معدم‎ 
Auch den Schluss der Elija-Lieder bildet ein hebrlisches Stilck 
und zwar das auch in dem Gebetbuche des deutschen Ritus stehende 
Lied wa: nos (Baers Gebetbuch, 8. 810). Dieses alte Lied 
(&. Baors Anmerkung a. a. 0( bildet in seiner Form das Muster 
der persischen Elija-Lieder unserer Sammlung. An der Spitze der 
Sammlung (19«—205) steht ein persisches Gedicht, aus 12 vier- 
zeiligen Strophen bestehend: ein Gebet, das um der zwölf Söhne 
‚Jakobs willen Gottes Hilfe für den Hausherrn (صاحب سرا)‎ erflcht. 
Die zwölf Namen derselben) goben auch den Reim der einzelnen 
Strophen, von dem nur die dritte Zeile ausgenommen ist. Die Strophen 
dieses litaneiartigen Gebotes beginnen alle mib Isla. Als 
Probe diene die 7. Strophe 


خداوندا جهان عست ازاثوآباد 

دين صاب سرااده Bl‏ هد 

9151 تومن Alp‏ مد 

+ طلوع زبوج نولت نام او‎ 
Wie in diesem Gedichte hebrlische Wörter- mit, persischen 
reimen, so wechseln in einem der Elija-Liedersammlung einverleibten 


kleinem Gedichte hebrlische Verszeilen mit persischen ab. Es hat 
Überschrift: numsb nwa mw; Als Kuriosum sei es hier 














abgedruckt‘): 


maon jn3> nun‏ ددجم 
خطا تُطقم دقد مائند مينا 
mwab may Tas nm‏ 


ZEN‏ وَينْد ازهير و ورنا 


der oben erwähnten Eije-Lieder Abr. Ihn ممعم‎ (Machsor 
mon der zwölf Stkmme angeführt sind, 
$) Bekannt ist das dreisprachige Gedicht Alkharials (hebr, aram,, arabisch). 
8. Tächkemonl, ed. Kaminka (Warschau 1890), 3, 112, 486. Ein polyglotes. 
Gedicht Sudis habo Ich ZDUG,, Bd. 30, 8, 88, Anm. 8 beschrieben. 











‚Bacher, Der Dichter Jüsuf Jehüdi und sein Lob Moses. 421 


vo mb nd nsmon 
كوران و جو يينا‎ ar ale 
مرا عاقل كُنى إلى خاص يكننا‎ 
تددن‎ mo دده‎ no mn 

baban na bwin ذه‎ Dinar 
mar a ma Dann 
نظر بر شاعرأن مكن عميشد‎ 
عُلام شاعران بودم آمينا‎ 


Die Anfangsbuchstaben der 6 Distichen dieses Ghasels ergeben den 
Namen des Dichters; jms5, Benjamin. 








8. Die jüdisch-persische Dichterschule von Buchara. 
Wolterer Inhalt des Sammelbandes. 


Schon die im vorigen Abschnitte besprochenen Elije-Lieder 
berechtigen dazu, von einor Dichterschulo unter den Juden Buchhräs 
zu sprochen. Die Verfasser dieser Lieder sind Tüsuf Tehdi, 
David b. Abraham und Uzziel. Von diesem Letzteren ist 
weiter nichts bekannt. كمعن‎ Tehädis Poesien wurden im ersten 
Teile der vorliegenden Arbeit gekennzeichnet. Was قنعو‎ 
Abraham مقاوط‎ so ist os möglich, dass er identisch ist mit dem 
als Vorfassor von Gedichten in unserem Sammelbando Ufters ge- 
monnten David. Zunlichst ist eine Gruppe von drei Sticken zu 
nennen, dio alle in der Überschrift als Kasiden bezeichnet werden, 
übor koino Kasiden sind, sondern in längero Absätze geteilte Prosa, 
mit Aurchgehendem Reime am Schlusse der Absttzo. Es ist also 
dioselbe Form wie in der mit dem Terminus Tawil bezeichneten 
Dichtung Jüsuf Jehtdis?). Das erste Stick (380—42n) hat die 
Überschrift: Ip جرد‎ Ya srrmnup und sein Inhalt ist £romme Bo- 
trachtung und’ Paränese. Am Schluss upostrophiert der Dichter 
sich selbst (8717 und 5د‎ °$). Das zweite Stück (42-462) ist 
دعجم‎ srmmssep betitelt und enthält Betrachtungen und Lehren über 
den Weingenuss; das dritte (460484) heisst 1a وعدت‎ und 














1) Dieser Vers ist mangelhaft, Es muss wohl nach dem Satzo den Talmuds 
(Sabbath 1075) ergknst worden: 197 Dmakı Somp jm وداج‎ a0 
122 E33, مله‎ etwa MDTT DD DAN MR Yan. Zu 70030 sta 0١ 
3. oben 8, 610, A. 8, 4. Du boroitost — die Nahrung — den grössten und 
den Kleinsten Lebewesen. Vielleicht aber ist MINDT (= MP) Singular zu 
297, und nach MN ist zu orgänzen: 55558. 

9) 8. ob. 8. 399. Eine andere Anwendung des Terminus Famil s. unten. 
su. 


Ba. var. 0 











429 Bacher, Der Dichter Jüsuf Jehtdi und sein Lob Moses‘. 


handelt vom Gebote. In beiden nennt der Schlussabsatz den Var- 
fasser. — Unser Sammelband enthält ferner ein Gedicht (152a bis 
158%) mit der Überschrift jap .وهم جرد‎ Es ist das oben 
(&. 415) schon erwühnte Gedicht zum Lobe Moses’ in Kasidenform. 
Zum Schlusse betet. der Dich 


ناه دار خدايا انو بمر 577 را 








زتنهايى جهان و زمرد بد افعال 


Dann مايا‎ noch (schlecht, jedoch nicht vom Verfusser selbst 
punktiert) das hebrlische Gebet: 7m zupr 717 عم‎ Dan as ua 
(@dyy9) dx دود‎ uw mn ovoon ws. Auch David b. Abraham, 
dor Verfasser dos Elije-Liedes bezeichnet sich am Schlusse desselben 
als دمر‎ rn (s. 2 Sam. 17, 14). 

Ausser den bisher genannten jüdischen Dichten — David 
(b. Abraham), Jüsuf Jehüdi, Uzziel, Benjamin, Siman- 
t0b — bietet der Summelband 8 86 noch einen jüdischen Autor- 
namen: Blenzar Hakkohen. Mit der Überschrift ار قرل + «ذدد‎ 
ter mom findet sich unmittelbar nach dem oben erwihnten ulteren, 
Fragmente des hebrüischen Mosos-Liedes (8. 417) und in derselben 
Schrift ein persisches Prosastiick (16a—18 0), dessen Inhalt — über 
sieben Wunder, die Gott in Ägypten (aussor den zehn Plagen) ge- 
übt hat — hier nicht woiter besprochen werden soll. Es beginnt 


mit, den Worten من شنيدم كد 8979 مى كفيس‎ (nTch hörte, Anss 
der Milrsch لهم‎ ” 

Es sind noch andoro Dichternamen in unserem Sammelbande 
erwihnt, von denen aber mit Sicherheit oder mit grosser Wahr 
scheinlichkeit anzunehmen ist, dass nicht jüdische Poeten gemeint 
sind, Ausser Sa'dt, von dem mit der Überschrift 150 zwei 
Ghaselen vorkommen (3a: 8 Distichen; 114a b: 7 Distichen), finden 
wir folgende Namen: 

Tufoili. Fin aus 12 Strophen bestehendes Gedicht mit der 
Überschrift Sons اد‎ soo, jedoch am Schlusse die richtige 


Schreibung ‘era (Jnib) bieten. Es ist ein Frühlingsgedicht 
(Anfung: 


Gartens redend eingeführt werden. Die Strophenform ist die von 
Jüsuf Jehädi angewendete'). 

Sajjida (Sajjid). Ein den Schluss des Bandes bildendos längeres 
Gedicht, dessen Schluss fehlt (10b—1843)%). Es hat die Über- 








Mai), in dem die verschiedensten Blumen des‏ توروز 





3) Die Strophen sind nar zum Tao mit 722, einmal mit 7°PA bezeichnet, 
%) Jedoch findet or sich auf einom Blatzo, das Irrtümlich anderwärts ge- 
bunden ist: BI. 149. Der Schlussvors enthält dia Selbstapostrephe des Dichters: 


a2: 


Bacher, Der Dichter Jüsuf Jehtdi und sein Lob Moses. 423 


schrift: 70 1% ouom. Jedoch ist os keine Fünferstrophe, hat 
auch keinen durchgehenden Reim im Strophenschlusse. Jede Strophe 
hat 8 Verse mit dem Reimschema: ده‎ 
Liebesgedicht, gerade wie ein anderes mit 710 überschriebenes 
kürzeres Stück (173b—1741), ein Ghasel von 10 Distichen, in 
dem sich der Dichter zum Schlusse mit 7119 x apostrophiort?). 

Zinbu aus Samarkand. Ein langes’ Gedicht (1400—148) 
hat, die Überschrift: mapwex 1asır وا‎ Drau ma. Der Terminus 
Tawil bedeutet nicht dasselbe, wie in der Überschrift der oben 
erwähnten Gedichte Jüsuf Jehüdrs (oben 8. 898). Denn das Ge- 
dicht, besteht: zwar ebenfalls aus längeren Absitzen verschiedener 
Grösse, die am Schlusse durchgehenden Reim haben; aber die Ab- 
sütze bestehen aus metrischen Reimzeilen mit zwanglosem Reimschoma. 
Der Inhalt ist Liebospoosio. Die Absitze sind meist durch dus 
Wort 123 bezeichnet?) 

Muschfiki. Ein Gedicht (154b—157 a) hat die Überschrift: 
تممه‎ Ya söra, Das „Ghasel® hat 35 Distichen und enthllt in 
seinem aweiten Teile (von Dist; 20 an) elegische Betrachtungen mit; 
Nennung der Münner der Vorzeit, die alle der Vergünglichkeit un- 
heimfielen. Der Dichter giebt sich dabei als Muhammedaner und 
Perser zu erkennen, da ex Holden des Schähname und die im Koran 
‚genannten Porsonen des biblischen Altertums heranzicht, allerdings 
uch andero Namen. Als Probe möge V.26, 27, 20 dienen: 


Lad‏ شد دائيال و طول 2 و حكمت لقان 

ind‏ شد يونس ماق كيجا شد مُريم و عيشى 

En 93935 شد مُلك داود و سُليمان‎ Lat 

جا شد ارمها و شع و ابشع كُيْو يشاك 

كتجا شد حكمت ala‏ و مُلْك يوان هم 

N‏ كوهو اسكندر LER‏ رفنت و كو شد دارا 
Es mutet seltsam an, solche und Ahnliche Gedichte in hebrt-‏ 
ischer Schrift zu lesen; "aber diese Erzeugnisse der nationalen.‏ 


persischen Dichtkunst im jüdischen Schriftgewande und mit Erzeug- 
nissen der jüdischen religiösen Poesien vereinigt, beweisen, welch” 


























1) Prosn von Sajjlda به‎ unten 8. A261. 
9) Ein ähnliches Stück, aus vler kürzeren Absätzen bestehend, finden sich 
1670-158, mit der Überschrift: Drau 373. 


9 كوشو‎ 538 (712) wohl Anselbe was كر‎ (Valle I, 0004) = LAS 
kn folgenden Homistich ebenfalls 719, aber ala Jambus gemesen. 

4) Tirmiio, Josus, Josja, Johannes, 

9) Geschrieben: MI, 4. 1. Aristoteles, 


a 








nd 








424 Bacher, Der Dichter Jüsuf Jehddi und sein Lob Moser. 


freier Geist bei aller sonst bezeugten jüdischen Glänbigkeit diese 
Bekenner des Judentums in Buchdrt erfüllte. Sie liebten die 
Persisch Poesie ihrer Heimat und pflegten sie solbstthätig. Der 
An letzter Stelle genannte Muschfiki ist wohl kein Anderer als 
„Molla Muschfiki, der Ghaselen, Kasiden und einige Epigramme hinter- 
liess und 994 (1585) starb* (Vämbery, Geschichte Bocharas IT, 97). 

Zu den oben genannten Namen jüdisch-persischer Dichter von 
Buchärd muss man noch die in Cod. Adler B 16, in der bereits 
angeführten literaturgeschichtlichen Notiz, genannten Genossen ‚suf 
‚Jehüd's, die Mollas Unbek, Elischa und Salomo hinzufügen. 
Zu ihnen kömmt aus dem Anfange des 19. Jahrhunderts der Dichter 
Ibrahim Ibn Abulcheir, über den wir durch Sulemann Näheres 
"wissen (Chndaidnd p. V) und der höchst wahrscheinlich mit Ibrahim, 
dem Verfasser des Chudaidhd-Gedichtes identisch ist (s. ZDMG. 
52, 208). 

Von den nicht mit dem Namen des Autors bezeichneten Ge- 
dichten unseres Sammelbandes seion zunlichst diejenigen kurz erwähnt, 
die Aurch ihren Gegenstand auf jüdischen Urspung hinweisen. 

1. Ein langes Loblied auf den Sabbat (L9b—168%), dessen 
Anfang noch einmal vorkömmt (1746). Seine Überschrift lautet: 
DO تركيب بند دز فضيلت روز‎ . 

2. Ein Gedicht, religiöse Betrachtungen enthaltend (154 بط‎ 
mit der Überschrift: w'p .ودج‎ Wahrscheinlich ist die Abbreviatur 
in mw maınp aufzulösen und das Gedicht, das übrigens nichts 
Konfessionelles onthilt, als Meditation vor dem Nachtgebot bezeichnet. 

3. Ein Ghasel von 10 Distichen (1124 b), das unmittelbar 
mach dem oben (8. 890) als Nr. 2 besprochenen Muchammas Jüsuf 
Jehtäts steht und religiöse Betrachtungen enthalt mit biblischen 
Rominiseeneen, die zumeist auch im Wortlaut mit dem im „Lobo 
Moses’“ enthaltenen übereinstimmen‘). Der Verfasser ist wahr- 
scheinlich Tasuf. 

4. Eine Elegie mit der Überschrift: عوطم واج‎ ab mom, 


d.h. dba عمد‎ Mat SL .مركيد‎ Von dem in dieser Totanklage, 
Betrauerten heisst es in V. 4 und 5: 


ass‏ كوته مُلا علا شخصى بود اندر ميانةٌ مايان 
مد 2082 و فاضل و 527 فبجهر أو كس نبود 5015 خوان 


















3( 2. .ظ‎ Dist, 5: Ay ثمرود ,1 برو كلستان‎ GEST ). oben VI, 8: 


Di: AT .درك حنمت أز براى دير كنعان‎ 
2) Geschrieben 2839, dasselbe was 8528: in der Überschrift; im Schluss- 
vor ebenfalls 857. Wahrschealich aus الحين‎ Me. 





Basar, Der Diebter Jans تقففاذ‎ md udn ‚Lob Mose, : 425 


Weiter wird gemeldet, dass der so gerühmte fromme und’ gelehrte 
Mann am Abend des 25. Kislev starb; „als man in jedem Hause 
Lampen anzündete, starb unsere Kerze und Lampo von ums hinweg“. 


بر فووزنض ut‏ خاند جراغ مد شمع و El‏ ما زميان 


Im Schlussverse wird das #طدزومة10‎ mit dem Zahlenwerte des 
Namens und eines Bpithetons des Verstorbenen angegeben: 
سال تاريخش از خرد جسم كفس برجو علاى خرش ألْححان‎ 

Die letzten Arei Worte: jerıbs wı> sb» haben über den Buch- 
staben | 5 x © > x > deren Zahlenwert hervorhebende Zeichen. 
Es war also das Jahr 450, d. i. 5450 der Weltschöpfungstra, also 
1689 der christlichen Zeitrechnung. Das Gedicht ist also kurze 
Zeit nach den „Sieben Brüdern“ entstanden; und es ist möglich, 
dass Jüsuf Jehüdi sein Verfasser ist, von dem eine Elegie aus 
dem Jahre 1792, mit ähnlicher Angabe des Todesjahres oben an- 
‚geführt war (8. 398). 

Ausser den bisher behandelten Stücken enthalt unser Sammel- 
band noch über dreissig längero und kürzere porsische Gedichte, 
bei denen nichts für jüdischen Ursprung spricht, Pferner zwei Prosn, 
stücke. Aus den Gedichten sei hervorgehoben eine Rlegie mit; der 
Überschrift: 78> Nom Soma oma (122n—125b). Es ist 
eine in der von Tüsuf Jehüdi angowendeten Muchammas-Form vor- 
fnaste Blogie aus 17 Strophen bestehend‘). Ihr Gegenstand ist die 
Verherrlichung des verstorbenen Obeidalla Chan (AI ae 
ز(خارن‎ am Schlusse wird Ipbro ودر ونه‎ Draw, das ist der Sultan 
Abul-Faiz Ohen mit Sogenswünschen begrüsst. Der Dichter 
‚apostrophiert sich selbst am Schlusse in drei besondern, ebenfalls mit 
دمر‎ überschriebenen Reimzeilen: الى حاجيا‎ hiess also Hagi; in 
der Schlusszeile wird gesagt, dass 1128 seit der Flucht des Pro- 
Photen vergangen seien: 

19 و صد و nun‏ و سه wahl‏ از عجر ييغمبرة 
Diese Jahreszahl ist um so willkommener, als wir durch sie ein‏ 


zweifelhaftes Datum in der neueren Geschichte" Buchäras beseitigen. 
„Einer mündlichen Aussage folgend, die er in Buchär& gehörtt, 




















1) Die Stropheu haben durchaus dio Überschrift .دم‎ 

2) Die letzten zwei Zeilen dieser mangelhaften Schlasstrophe finden 
an einer anderen Stelle unseres Sammelbandes, wo Ale latzten zwol Strophen 
des Gedichtes auf demselben Blatte zu losen sind (178.4), auf dem das oben 
(8. 428) erwähnte Gedicht Sujjids boginnt, ملق‎ lauten: 


زآلم و زنوح و ازخليل واه ييغمير 
بدرقاصت تو ايشان را علامان درت كردى 

















426 Bacher, Der Dichter Jüsuf تفشال‎ und sein Lob Moser. 


sagt. VYämb6ry?): „Er — nämlich Obeidallah — vogierte bis 
1130 )1717( An seiner Stelle bestieg sein Bruder Ehulfeiz 
Chän den Thron Transoxaniens*. Aus unserer Blegie erfuhren wir, 
dass dieser Thronwechsel um sieben Jahre früher stattfund, als 
Vümböry — allerdings für die Richtigkeit der Angabe nicht ein- 
einstehend — annahm. Die von Vämböry vermisste „historische 
Quelle‘ ist nunmehr in Ood. Adler B 86 vorhanden. Füsuf Johüdi, 
‚der hanptsüchlichste Autorname dieses Sammelbandes, war ein Zeit- 
‚genosse des erwähnten Ereignisses. 

Von den übrigen Dichtungen des Sammelbandes seien noch 
hervorgehoben : 

Ein Muwassah-Gedicht, ohne Überschrift (116a—119a), aus 
44 viorzeiligen Strophen bestehend, als vierte Zoile jeder Strophe 


wiederholt sich stets der Vers: an mm132 Tas, d. i. آخر يورت‎ 
رميرى‎ „du wirst es schliesslich nicht in dein Grab mitnehmen“, 


Als Dichter nennt sich in der Schlussstropho „med (Hp prben 
Bo 1m). 

Ein Muchammas (114b—115b), zur Liebespoesio gehörig, fünf 
regelrechte Strophen, durch das Wort 7:2 abgeteilt. 

‚Eine lange Kaside (LLa—155), demselben älteren Handschrift- 
bruchstüicke angehörig wie das Fragment des hebrlischen Mosas- 
liedes, 90 Distichen (Reim „I—-), Anfang und Ende fehlen. 

Ein Ghasel gegen die Frauen (4a), 8 Distichen. Der unheil- 
volle Einfluss der Frauen wird an Beispielen gezeigt, und zwar an 
denen von Adam, Nonch, Joseph, 0717 833), Bar S130?), Hassan, 
Hiob. Dis beiden letzten Distichen Jauten: 


أثر مك باثى عنانه بر زن تج 
ur‏ جهائد حَيْران زى كرن 
سلطا جهان بك سليان يادشاة 


در كوجه و بازار بريشان زى كرد 
Tin längeres Liobosgedicht: in Muwasah-Form 180182.‏ 
درذد Ein Ghasel in 5 Distichen mit der Überschrift man‏ 
57a)‏ 
Von den beiden Prosastückon ist das kürzere (97-1091)‏ 
eine in erster Person gehaltene Erzthlung, als deren Verfasser sich‏ 
am Schlusse der oben genannte Sajjida nennt. Die Angabe lautet:‏ 


1) Geschichte Bocharas, IL, Band, 8, 180. 
2) Das it ,باعورا‎ mach Vllara 1, 1775 Deor, der Vater Dileams (rg. 
Grünbaum, m a. 0.8. 170). Gomeint it wohl Dilgam selbst, 


8899 O5: S. Goldsiher und Lendberg, Dis Legındo vom 
Mönch Bari (1600), 8.9. ee 




















‚Bacher, Der Dichter Jüsuf Jehüdi und sein Lob Moses. 427 





= ويك كنشنه بود از عجرت‎ nr ” Fe العزيز خان‎ . 
Die Erzählung wurde also in 283 Tagen im Jahre 1091 der 
der Flucht vollendet, als “Abdulaztz Chan regierte. Dieser Herrscher 
Bucharäs starb gerade im genannten Jahre 1091 (1680). 8. Väm- 
bery, a. a. 0, II, 128. 





Das längere Prosustück ist eine mit Versen untermengte Er- 
zühlung, deren Schauplatz Samarkand ist und namentlich die Medrose 
Mirza Vlug Bog’s (#3 aıs apa m977%)'). Der Anfang lautet: 


... داستان بستان كهن‎ ERS Yu) EL اما رأويان اخبار و‎ 
.جنين روايمت كردق‎ 20: Schluss der 0 in dem auch die 
Holden derselben’ genannt sind, Iatet: روح ييغمير صلرة عليد‎ 


len‏ وجهار بار ايشان و بروج مَوْلوى جامى u all,‏ هدم 
Diosem streng muhammeda-‏ .وسلاميت El‏ لس فاده خوائدم 


nischen Schluss folgt dann noch die Schlussformel des jüdischen 
Abschreibers: 85°S, d. i. ya عدر‎ obısb [men] sm .دو‎ Es ist 
übrigens derselbe Abschreiber, von dessen Hand die auf derselben 
ito beginnende zweite Abschrift vom „Lobe Moses’“ herrührt, 
sowie die dann folgende kleinere Erzählung und viele Gedichte. 
‘Von don Abschveibern der verschiedenen Bestandteile unseres 
Sammelbandes ist in demselben nur noch einer genannt, und zwar 
in zwei Nachschriften. Die eine lautet (1486): ınwor nano 
دز‎ FI ormemabn vamabnn مدتدة‎ "bay > ans ya (. nawon) 
كنل دعا 5دد” باشد 859 دوزد بنفرين باشن‎ mann خوائد‎ a9 7 
Dio zweite Nachschrift (A64b): 117 7a مويسم‎ amam vor 
man دام(‎ moin ao» جمدم‎ DD معدم موددم‎ MEDID> Amar 
Dieser Abschreiber Simcha b. David, der in schöner punktierte 
hobräischer Schrift verschiedene Erzeugnisse der persischen Dichter 
‚seines Landes, sowohl jüdischer als nichtjüdischer, kopiert hat, sowie 
anderen ungenannten Abschreiber, denen wir die in dem vor- 
liegenden Sammelbande (B 36) vereinigten Bruchstücke verdanken, 
legen gleich den Dichtern selbst, deren Namen hier zum ersten 
Male Gegenstand der Litteraturkunde werden, ein beredtes Zeugnis 
ab von der Empfünglichkeit der Juden Buchäräs für die persische 
Dichtkunst und von der Lust, die sie an deren Erzeugnissen fanden. 
































1) Über Uidg Dog (st. 850[1449) به‎ Vänbery a. a. 0.15, 18. 
ان‎ 1. non. 

PERS: 

4) Was dinse zwei Worte Dedbuten, weis ich nicht, 
DD... mon ja omas. 














428 


Masardjaweih, 
jüdischer Arzt des VIL. Jahrhunderts, 


Von 





Moritz Steinschnelder. 


Nachdem ich ungefähr seit 1840 die Matorialion für eine 
„Bibliotheca judaeo-arabica“, gesammelt habe, bin ich 
öndlich in der Lage, an dio, Ausarbeitung dos Buches zu gehen, 
welches grossenteils in Porm und Anlage von Wüstenfeld's noch 
heute unentbehrlicher Geschichte der arabischen Ärzte das gesamte 
‚Schriftpum der Juden in arabischer Sprache, incl, Übersetzungen, 
ohne Unterschied des Inhalts bibliographisch verzeichnen, die wich- 
tgsten biographischen Nachrichten über die Vorfasser enthalten, den 
Umfang von 15 Druckbogen nicht übersteigen soll. Die gegen- 
wärtigen Artikel werden nicht als in Specimen den Pachmtnnern vor- 

gt, sondern weil dieser Ausdehnung nicht in den Rahmen 

5 Ganzen, passen und begründeten Widerspruch in einigen nicht 
ganz sicheren Annahmen oder weitere Begründung der letzteren 
hervorrufen möchten. ' Ich worde für jade Bolehrung dankbar sein. 


Berlin, Anfang d. J. 1899. 


Masardjaweih, odor Masardjgje, auch Masardjis), in معاد‎ 
(888), war einer der ersten arabischen Ärzte, der ülteste Übersetzer. 
Os. orzahlt von ihm verschiedene Anckdoten, teilweise wiederholt 
‚yon Abulf,, worunter folgende: Ein Araber klagte ihm über ein 
Leiden, welches stets nach einer Mahlzeit aufhörte. „Das wünschte 
ich mir und den Meinigen!“ war die Antwort, du bist dessen 
nicht wert. 

Schriften. 1. Übersetzung der Pandekten des Archidiakonus, 
oder Presbyter (Koss) Ahron?) aus dem Syrischen (des Gesios?) هذ‎ 
80 Abschnitten, mit Hinzufügung von zwei eigenen, welche etwa 
mit den folgenden eigenen Schriften identisch sind9). 


2. wider arsonsn Asus جد‎ die Kräfte der Nahrungs- 
mittel, ihr Nutzen und Schaden. 


























‚Steinschneider, Masardjaweih, 429 


3. 8 mpspsbn sp die Krifte der Medizinalpflanzen, ihr 
Nutzen und Schaden‘); s. weiter unten über die Citate in Razi 

Keine dieser Schriften hat sich erhalten; es ist daher schr 
fraglich, auf welches Ms. (Fragment?) sich die Angabe stützt, welche 
sich in dem Verzeichnisse der von Raimondi zur Herausgabe vor- 
geschlagenen Mas. der Mediceischen Bibliothek in Florenz findet, 
und zwar bei Labbeus (Nova Bibliotheca p. 256): „Maser Hinura*, 
etwas besser bei Libri, Hist. des seiences mathem. en Italie, ed. 
1858, I, 244 (vgl. IV, 78) „Masor Gomia Bosri medieina.“ 

Es fehlt aber nicht an indirekten Quellen über den Inhalt 

, der Schriften M’s, nämlich an Citaten. Die Aufgabe der Sonderung 
dessen, was dem Ahron und was dem Übersetzer, oder dessen 
selbständigen Schriften gehört, ist keine leichte. Die Alteste Quelle, 
vielleicht die einzige auch für allo jüngeren, ist der ‘lawi von al- 
‚Razi, der leider nur in den verstümmelnden lateinischen Ausgaben 
des „Continens* zugänglich war. Nach Os. ist M. dor von Razi 
مقط‎ citierte „al-Jahudi“ (Jadaeus); ob dieses eine unbegründete 
Konjektur sei, أذ‎ wohl kaum noch zu entscheiden, da spätere Citate 
auf Razi zurückgehen; Haller beweist aus den Citaten (vgl. dam 
V. A. 53:11, 108 Index zu Donnolo), dass der „Judneus“ Selbst- 
stündiges verfasst habe; es bietet sich für Razi's Oitate auch ein 
anderer Jude dar, nämlich Ali بط‎ Rabban al-Tabari ). V. A. 
LXXXVI, 107). 

Anführungen des Masardj. in Razi und Sorapion (sog. junior, 
im Latein. ‚plicibus*) sammelten schon Tiraquellus (bei Fabri- 
cius, Bibliotheca Gr. XIIL 920, 325, 981, 836, 848), und A. Haller 
in den drei Werken, welche er als. Biblioth. bezeichnete (6. unten 
Quellen). Anführungen bei Gafiki (am 1100) in einer lateinischen 
umedierten Übersetzung seines vielleicht unbetitelten, im Original 
schworlich erhaltenen Wörterbuchs der Materin medica, gab ich in 
V. A. LXXXVI, 10. Ein vollständiger Autorenindex zu ibn Beithar 
fehlt auch in Loolere's französischer Übersetzung, unbedeutend ist 
Sontheimor’s Art, „Masaräschawija“ im Index zu seiner, bekanntlich 
verfehlten deutschen Übersetzung II, 778. Ein Irrtum ist „Ihn 
Masaräjezvinh — Ahmedl)“ in ibn Awam II, 1 p. 88, XXI, 
1 Ende. Auch der Perser abu Man'sur Muwaffak b. Ali (am 
960-70, ‚bei E. Meyer, Gesch. d. Botanik 8. 40) hat wohl nur 
aus Razi geschöpft. 

Das nachfolgende Verzeichnis der Namensformen, resp. Ent- 
stellungen, welche der ungewöhnliche Namen in den Ausgaben des 
‚Continens erlitten hat, ist instrustiv für-die Entstellung arabischer 
Namen in europäischen Quellen überhaupt, indem hier die sonst 
fehlenden vermittelnden Abstufungen die Identität gewaltiger Ab- 
weichungen erklären. Ich habe die, meist schr mangelhaften Citate 
Tiraquellus’ und Haller's sowohl in Bezug auf Kapitel und Blatt- 
zahl der Ausg. Von. 1506 fol. in einzelnen Füllen ergänzt, als auch 
dnselbst fehlende Formen hinzugefügt. Eine einfache urabische Ziffer 





























430 Steinschneider, Masardjaweih. 


bedeutet die fortlaufende Nummer der Simplicis in Buch XXI; 
diese Citate stammen vielleicht aus der Schrift über Heilmittel, 
wovon oben die Redo war. Zu diesen selhst vergleiche mın das 
Verzeichnis von ungeführ 2000 Heilmittelnamen, welches ich in 
der Wiener Zeitschr. © d. Kunde des Morgenlandes Bd. XL, XIT 
(1897-98) unter dem Titel „Heilmittelnamen der Araber" عدم‎ 
summengestellt habe. 

Der Kürze und bequermeren Übersicht halber habe ich dio ersten 
ünveründerten Buchstaben in Fottschrift vorangestellt und dio nb- 
woichenden Endbuchstaben folgen lassen; eine blosse arıbische Ziffer 
bezeichnet den $ im XXI. Buche (Simplieia): 1 

Marsa — gnih VI, 1 1: 1266 — roy 120 — nıy ib. معنا‎ 
188, 142. 

Marse 98 — may 49 — XII, 1 f. 2490 — vice 188, 209, 
218, 215, 281 ete. ot. — rogem (Wo?) — ruce, 8. rice — ymo OB. 

Marsinico 74. 

Masa gevich VII, 4. 

Masar 708, 769 (vgl. Mazar) — ench V, 2 4. 1115 — imlya 
wo?) — inih V, 2. 

Masarg inus IH, 2, 6 — ui (nuch Haller „plerumg 
uio 888, 840, 841, 887 — uih XI, 4 1. 228 (dafür „ulch® bei 

















Haller) — uis (und nis) — uus IT, 6 1. 654. 
Masarice. 
Masarj 818. 





Masnrugh Y, 1, VIL 1 (dafte ‚nyh* bei Haller) — mg 
094, 995. 

Maser eico und ice I, 35. 84 — ger — نس‎ (im Intein. 
Aricenna s. unten Mosergui) — co XXL #. oft — Juhay (ich fund 
Johaye XVIIT, 8 © 8884) — nic 188, 142 — nee 276. 

Mas surgei — uilchey — suyichey II, 4 5 42, 

Mazar wird bei Haller, Bibl. bot. 1, 186 mit „Jaeob b. 
Marzur* (0, wohl für Manzur) kombiniert! vgl. Fabrieius Bibl 
gr. XI, 250. 

Mesar giouh — guich — ugie bei Serapion, de simplie. 6, 
21, 49 ماه‎ 270 ete.; bei Avicenna: Masergui, 8. oben, 

Mesor: jahay (mo?) — uco 276. 

Mesiriöhe VII, 17 به‎ V. A. 87 9.387. 

Hesuilohe (. Mesue, Antidot. unter Syrapi). 

Mus erie (wo? bei Fabr. XIII, 348) — imey XXI nach Pabr. 
بيه ا‎ s. Haller p. 362; letzterer zieht p. 881 auch Almascho- 
rodi hierher, wobei man vielleicht an Mastudi denken darf, dus 
arabische م‎ durch h bezeichnet? 











Steinschneider, Masardjaweih. 431 


Quellen") 

Fihr. 297 (Maseräjis), IL, 442 (s. unten St); Kufki abgedr. 
im Fihr, 111. ©. — Os, Index p. 97 4 Schlagwörter unter: mmamos® 
168, usinoxn als Übersetzer des Ahron 109, 204 als Übersetzer mit 
2 Werken; die Verweisung auf مار سرجيس‎ (185 1. 2( betrifft 
einen Klosternamen (vergl. Hammer II, 279 vorl. Z); ia oder 


o5nown 88 ist oin Schüler des Hippokrates, aus Fihr. 188 Z. 2 
06, 136, vgl. unten Anm. I). Abulf. 198 (nach Kifti). [Bei 
Fabrieius, Bibl. gr. XII, 821 wird Abulf. 126 oitiert, wo aber 
nur von Sergius die Rede ist] 


Amoreuss Bssai hist, sur la mödecine des Arabes (Montp. 1808) 
195—7: Maser Jay Aih, Maser Javachus; beruft sich auf Haller 
und Sprengel. — Carmoly Hist. des möd. 17 (Falsches übor abu 
Haschem, Khalid b. Jezid, vgl. Wst. $ 17). — Delitzsch, Gesch. j. 
Poesie 192 nennt den Namen nicht. — Freind, Hist. medie. ed. 
1794, p. 108. — Graesse, Literürgesch. II 548: "Übersetzung vor 
mohrt durch Sergius, Citate aus Sprengel, Sergius = Boheirn 
— Hüser, Gesch. d. Med. 8. Aufl. I 475 (6. deutsch. Arch. I, 449). 
— Haller, Mod. pract, 1, 336, bot. I, 178, chir. I, 119) sammelt 
die Namensvorstilimmolungen aus dem Iatein. Continens des Ruzi. — 
Hm. U, 269, IV, 444 n. 8. Msordjis. — Ze. I, 77, vgl. 42, 80, 
124, 173 (dazu 86 im Deutsch. Archiv ؟‎ Gesch. d. Mod. 1, 448). 

— 'E. Mayer, Gesch. der Botanik II, 97: Mahserfawi, vgl. 8. 
90. —- K' Sprengel, Gesch. d. Med. cd. II, 1800 8. 858, od. II, 
1838, II, 366: „Mas. ibn Dschaldschol® (eine Vorquickung des 
Citats bei Abulf) "‚nach And. der Alexandriner Gosius* Ba; Hobr., 
hron. 62). Sergius that hinzu (Abulf. 264, 0 
orasmo_in Geopon. nicht Sergius). St, Hebr. Biblio 18 IV, 29; 
V. A. 38 8, 67, Bd. 52 8, 368, 494, Alf. 166, 20810. XX, „492, 
XXIV, 862 A, 10, L, 364, fehlt im’ Indox 308. — Wr. p. 81: 
M-ajie. — Wf. IV, 14724 — Wat. 8 16. 




















Die orientalischen Quollen sind In chronologischer Ordnung voran-‏ رك 
gestellt, dio anderen folgen alphabetisch. Die für das Gesamtwerk galenılan‏ 
Abkürzungen sind in diesem Artikal‏ 
ed. Pocock,‏ ماعلا Abulfargit,‏ امراك 
Für. Kihrlst von Nadim od Flügel‏ 
Hm“. Hammer, Litgosch. d. Araber.‏ 
Te. Leere, Hist, do la möd, arabe.‏ 
Os. Ihn Abi Oneibia od, Aug. Müller.‏ 
‚St. Steinschnoidor.‏ 
 Wolis, Biblioth. Hebr,‏ 











432 Steinschneider, Masardjaweih. 


Anmerkungen. 


3) Über den Namen s. im Allgemeinen Jew. Quart. Review 
XI, 182 n. 809. Nenda, im Litbl, d. Orient VI, 132 (vgl. 244) 
weist auf das hebr. mon hin. Über die persische Endung rm 
(nach Nöldecke) s. die Citate in meinem HÜb. 8. 866 A. 258. — 
Von neueren Autoren schreibt Grütz (und seine unwissenden Pla- 
gintoren) „Masser Gewaih‘; Sprengel (s. unter Quellen) hat das 
tat, aus Abulf. (aus einer Mittelquelle) derart missverstanden, dass 
er Mas. mit dem referierenden Spanier ibn Djoldjel identificiert, 
Auher wohl Carmoly und seine Nachschreiber. Samuel Schullam in 
seiner Einschaltung in Abraham Sacut’s Juchasin (f. 145 od. Krakau) 
schreibt svanowa, dus & zuletzt vielleicht nur Druckfehler? Die 
RA. pr. ist mir nicht zur Hand und die Londoner Ausgabe hat 
die Hinschaltung nicht aufgenommen. Die Entstellung in dem Ver- 
zeichnis bei Labbeus und Libri s. unten 8. 481. Alte Namens- 
ontstellungen in den lateinischen Übersetzungen sind unten (Citate) 
zusammengestellt, 

Es frügt sich, ob dor Namen Masardjis ursprünglich ein 
christlicher war und ob ماسرخس‎ überall als Schreibfehler an- 
zuschon sei. Zu dem Christen Padhl b. Merwan b. ماسرخس‎ (abül- 
Abbas, gest. 864, ibn Khallikan engl. II, 476, Hammer IV, 428 
n. 2582 giebt 844 und schreibt (مأسيرحاس‎ verweist Fihrist II, 
54n. 1 auf die N. 1 zu 8. 288, d. i. 8. 186. Hier ist von dem 
alten Arito die Rode (s. oben: Quellen 8. 481); die Verweisungen 
auf Abult, ,م‎ 108 (lies 198? wo aber von ماسرجريد‎ die Rede ist) 
und 150 über Sergius sind zu streichen. Über den „christlichen* 
Namen ماسرجس‎ und die Nisba ماسرجسى‎ wird auf ibn Khallikan 
verwiesen (s. unten), former auf مار سرجيس‎ bei Abulf. 8. 156 
[2 7 v.n, in Klsiemamen, ra Th oben" bemerklaf) und Aurın 
die Frage geknüpft, ob daraus der Namen ماسرجس‎ geworden sei. 
8. weiter unten. 

Den Namen al-Masardjisi führen allerdings nur Familien 
christlichen Umprungs. Abu Hasan Muhommed b. Ali b. Sahl 
b. Muslih al-Masardjisi, ein Rechtsgelehrter, starb 994, 76 Jahre alt 
(ibn Khallikan, englisch von Slane Il, 607; Hm. Y, 222 giebt 96 J. alt, 
angeblich mach ibn Schuhbs). Ir hiess so, wie andere Glieder der- 
selben Familie, nach seinem Grossvater Masardjis, einem zum Islam 
übergetretenen Christen, der auch Grossvater des abu Ali al-Hnsan 
b. Isa b. Mas. aus Nisebur war; ein Tochterschn des letzteren 
war abul-Hosan Muhammed al-Msardjsi. Wer ist abu, oder ibn, 
Husein b. oaJowt, dessen Rezept über Anacardia auch dem [König] 
Salomo [„Soliman* bei Sontheimer, 8. 86 der deutschen Bearbeitung 
des V. Buches] beigelegt wird? s. Avicenna, Kanon V Tr. IH, p. 

















Steinschneider, Masardjaueih. 433 
202, hebr. $ 50; Gerard’s von Oremona latein. Übersetzung weiss 
Nichts von abul H.: die arab. Ausgabe Bulak giebt als vorletztes 
Rezept die grosse Trifera ,(اطريفول)‎ dann eine eigene Komposition. 
der Aloe ,(عود)‎ 'hebr. Übersetzung zählt noch die Rezepte 
n. 51-59. 

Ein Sohn des Übersetzers Masardjis, ebenfalls Übersetzer und 
Verf. zweier Schriften, über Farben und Nahrungsmittel oder Speisen 
(abi) hiess Tsa (= Jesus), welcher Vornamen schwerlich einem 
Die Kunja „abu ‘Isa* findet sich auch nur 
bei einem, in Bezug auf sein Bekenntnis unsicheren Gelehrten 
Obadjo al-Ispahani (s. die Citate in meiner Zusammenstellung arab. 
Namen der Juden in Jewish Quarterly Review XI, p. 481 n. 520); 
مع‎ ist daher fraglich, ob Isa ein Jude geblieben sei. Von einem 
Übertritt seines Vaters zum Islam ist nirgends die Rede; ‘Isa ist 
in Fihrist 8, 297 vom Vater getrennt durch 2 andere Ärzte, bei 
Kifti an der Stelle im Alphabet (vgl. Fihrist II, 148) bei Os. I, 
204 hinter dem Vater al يلحف‎ . 

%) Über Ahron s. die Oitate in der Hebr. Bibliographie VI, 
94 A. 6, VII, 65 A. 8, XII, 11 A. 1, XIX, 20; V. A. LIT, 498 
A. 81. Ich wiederhole die Berichtigung .der Note im Fihrist II, 


142 ده 2 .د‎ 8. 127 (über :(آرس القس‎ anstatt 8. 258 u. Anm. 9 
muss es heissen 8, 858 u. A. 19 (nlimlich 8. 190); vgl. Rohlis, 
deutsches Archiv u. #. w. I, 444; ب‎ auch folg. Anm. 

») Kifti, im Artikel Ahron (Ms. München ©. 53, Ms. Berlin 
498 2 38) sagt ausdrücklich Kal رق‎ und dass Masardja- 
woeih 2 Abschnitte hinzugefügt habe. Im Art. Musardjis (Fihrist 
33, 142—8) Misst or diesen unter Omar b. Abd al-Aziz leben und 
führt aus ibn Djo1djol an, dass er unter Merwan gearbeitet habe, 
die Übersetzung sei ünter jenem Omar aufgefunden worden. An- 
statt des befremälichen Alıron أبن أعين‎ des Münchener ms. hat 
das Berliner dal} 4, also nur „über Medicin® als Bezeichnung 
dor Pandekten. Kifi sagt ausdrticklich, das Masardjaweih meistens 
oder vorzugsweise (soul (وريما قيل فى‎ Masardjis genannt werde. 
Abulf. p. 159 hat sich offenbar geirrt, indem er für Masaräjis den 
ihm näher liegenden Namen Sergius setzte. Die Autorität dieses 
gelehrtesten Mannes“ in syrischer Litteratur ist für Hrn. Baum- 
Stark (Lucubrationes Syro-Graecas p. 868) so schr massgebend, dass 
er dio Suche geraden auf den Kopf stellt. Nadim, Kifti und 
Oseibia haben einen jüngeren „Ma Sirgist mit dem älteren Sergius 
aus Ras Ein oonfundirt .ماه .ماه‎ Dass Abulf. selbst p. 198 den 
Übersetzer des Ahron Masardjaweih nenne, hat er nicht einmal 
in Betracht gezogen; von der Identität mit Masardjis ist er nicht, 



































434 ‚Steinschneider, Maschallah. 


überzeugt (8. 498 A. 71 war auch Flügels Note im Fihrist II, 
anzuführen). Es handelt sich aber hier ursprünglich nicht um 
syrische, sondern um arabische Literatur; Abu, sngt zwar wörtlich: 
die Pandekten sind zu finden (موجود)‎ bei uns (عندن)‎ im Syrischen 
بن‎ 5. w.; Anss soll aber nur bedeuten, sie haben existiert; er hat 
seine Nachrichten grossenteils wörtlich und nicht ohne Verstösse 
aus Kifti geschöpft ohne seine Quelle anzugeben; dieses Ver- 
hültniss ist seit einiger Zeit erkumnt und nachgewiesen. Unser 
Fall kann als ein Beweis Anfür gelten. Wer unbefüngen die Stelle 
in Kifti u. Abulf. vergleicht, erkennt, dass letzterer ungenau kopiert 
hat, — Die Bedeutung dor Pandekten hat man in der Erwähnung 
der Pocken finden wollen (Sprengel II, 286, bei Hammer, Ge- 
mildesael I, 24; Leclere, Hist. 1, 81). 

%) Leclere (p. 81) üborsicht, dass Oseibia unter Masardjis dem 
Fihrist folgt; unter Masurdjaweih ist das „Oompendium de mödieino* 
nichts anderes als die Pandekten; das Buch der „Alimente“ identisch 
mit obiger Nummer 2, und das Buch vom Auge offenbar eine 
schlechte Variante العين‎ für العقاقير‎ , was August Müller nicht. be- 
achtet hat, Wat, nennt n. 2’und 8 nicht, 





Maschallah. 


Maschallah, eigentlich Mu sche’a Allah (was Gott will, viel- 
Neicht hebr. Jotl oder Joab?) heisst einer der ersten und bedeutendsten 
arab. Astrologen,!) wahrscheinlich ein Ägypter (770—820), „al- 
Misri*; bei ibn Hera سرد‎ Dorn, vgl. vm0D8 nach Ahlwardt, Oat. 
,د‎ 5876, wo sein Schüler al-Ehajat ihn „ben Marzuk al-Ba'si 
nennt (8. 275° vorl. Z., &. jedoch 8. 286). Sein Vater(?) wird 


SER (a8 bei Ally), or selbst wird auch vova genannt, was 
pr bedenten sol?), in latein Quellen: „Messahala*(?) etc. bis zu 
„Macellama und Macoralama.* — Von seinen Schriften scheint nur 
ine im Original vollständig erhalten; eine Anzahl lateinischer Miss. 
ist noch unsicher; unbekannt sind meist ihre Übersetzer, worunter 
‚jedenfalls teilweise schon Johannes Hispalensis und Gorard 
von Oremona im XII. Jahrhundert. Die nachfolgende Auf- 
sahlung giebt عمد‎ das arab. Verzeichnis des Fihrist (p. 278) 
nebst den wahrscheinlich identischen Übersetzungen oder eitierten 
Titeln in anderen Sprachen. Auch hier ist noch Manches proble- 
imatisch, wahrscheinlich einiges Identisches. 

Schriften: 1. ms Nativitäten, das grosse Buch in 14 
Büchern (s. unten 14). 

2%. „Das 21. Buch“ über Konjunktionen, Länder und Religionen 
und Sekten (Pobnbw zumbuı) nasmpde), d.h. wohl über die 








Steinschneider, Maschallah, 435 


Bedeutung der Konj. für Relig. ete.? — Hpistola de rebus eclip- 
sium et de conjunctionidus planetarum in (s0) rerolutionibus anno- 
ram mundi in 12 Kap. übersetzt von Johannes Zispalensis er- 
schien £, Ven. 1498, 4° Nürnberg 1549,1) als: „de ratione eireuli* etc. 
(Überschr. von Kap. 1) mit Julius Firmicus, Astronomia, Basel 1551 
(ach Lalande p. 51: de eireulo et stallis, schon das. 1588, .ة‎ auch 
unten n. 22), anf.: „Quia dominus (deus) altiss. feit terram*; Ende: 
et est ex secretis scientiae astrorum*; dafür de „seientüs*, in ms. 
Amplon 36130 und Canon. 517%, nur 3 Seiten; s. Coxe, Catal. p. 
785; bei Wat. .م 35 ونا‎ 19 — 84 n. 18, wo mas. aufgezihlt 
sind. Es wird auch als „de Conjunct. planet.“ eitiert; dasselbe 
ist de Significatiome planetar. ot plagis terra (ms. Digby 228 2), 
de Testimonüs planetar. (ms. P. 7828, vgl. unten 9, IV), höchst 
wahrscheinlich de Belipsibus in den كمس‎ bei Heilbronner; ms. Digby 
51%% ist vielleicht von Plato aus Tivoli kopiert (s. HÜD. 1. c) 
Die unedierte hebr. Übersetzung, nur zwischen den astrologischen 
Schriften des Abraham ibn Esra (des Üborsetzers?) nn 1pa 
Son mopm 155ددده‎ Sam waorm manbm, (so „und“ der 
Revo), ms. Bl. 2194; Mich. 199; Mn. 202 1, 304, 246 (K. 19); 
P. 1045, 1051, 1055; Parma R. 167; Vat, 8871; Urh. 4724; 
Garm. 104 L.; daraus K. 1 als Probe HÜb. 1004 n. 39. 

3. دود‎ w5R mau Strahlenwurt'®) 

4 بعكم مهد‎ vielleicht = lib.: de Ongitationibus secndum 
Moss., wio oben ediert 1498 u. 1849, nur 4 Bl, anf: „De cogit. 
ab intentione refertur* (in ms. Digby 51 „do cog. vel int, ob ro- 
Tortur ad Mass.] ot pruceipit Mess. ut constituas ascendens per gra- 
dum suum, währscheinlich mur die Einleitung (a) zu einem (6) 
Buch der Fragen; dio so betitelte Abhandlung bildet dus (IIL.) 
Buch >»wonb3 des „27.* (unten n. 9) sowohl im Fihrist als bei 
Kifti (wonach HÜb. 8. 600 zu berichtigen); ein so betiteltes Buch 
ist in einer Bibliothek in Constantinopel (HK. VIL, 886 n. 1894 
unter Alchemie); das hobräische رجت «ذدم‎ ebenfalls, wie n. 2, 
mar zwischen Schriften des Abraham ibn Bsra (das Übersetzors?), 
ms. Bodl. Uri 445 (Nb. 2026), Mich. 199, Mn. 202 90; P. 10457, 1055; 
Coronel (1871), anf.: Wise, dass der Deuter (mm Indicator, 
uspiciens) sich vor 4 Dingen in Acht nehmen muss, 1. dass das 
Astrolab richtig und vollständig sei; also identisch mit, dem latein. 
Frogmente von 12 Zeilen als do tnferpretationibus ediert (1498, 
1519), was abor falsche Auffassung einer Abltirzung von de In- 
terrogationibus ist. Von dem, was ich als Rinleitung bezeichne, 
ist nur der Anfang bis jetzt in ms. Mich. nachgewiesen, genau 
entsprechend ms. Digby 228 5: in ms. Amplon 895 £.21 als „Notae 
de Mess, lib. interrog. faotae*. Die Intein. mss. sind in den Catall. 
icht genügend mit den gedr. Fragmenten verglichen, aber auch 
aus den ungenüigenden Angaben habe ich bisher ermittelt (OB. .م‎ 
1680, ZEM. 379, BM. 66a und h), dass verschiedene mss., welche 
eine der obigen Abhandl. oder beide enthalten, ausser den Über- 












































436 Steinschneider, Maschallah, 


schriften de Cogit. (anime qunerentis), Intent, Interpret, In 
auch andere (sim Teil vom 1. Kap. genommene) aufweisen; Albertus 
M. nennt a) de Inventionibus oocultorum — in mss. de Occultis 
— b) de interpretatione cogitationis; die allgemeine Bezeichnung: 
de Secretis astronomino, oder de Intentione (oder intentionum) se- 
retorum astr., erinnert an den Schluss von op. 2 und kann von 
dort genommen sein. Tin verschiedenes Buch der Fragen s. unten 
a. 25. — Ein Fragm. der Fragen scheint „Dorotheus de oceultis“ 
(ZDMG. L, 340). 

5. دح‎ bnsban muabsponbn Ss Kunst [der Anfertigung] 
der Astrolabe und der Anwendung derselben. Eine lateinische: 
Übersetzung ohne Namen des Übersetzers, gedr. 4. Basil. 1598 und. 
in der von G. Reusch gesummelten Margarita philosoph. (seit 
1512, Colon. 1545, Bas. 1588, ich citiere letztere) p. 1275: „de 
Oompositione Astrolabii Messahalath® in 11 Kap., nämlich 1. de 
prooparatione matris, anf. „Astrolab. [in mss.: „Sei 
nomen grascnm est, أنه‎ i 

















qudrntis; 4. de conposkins alidade,‏ وساي 





horarım inoqualium; 8. de formatione tabulno rogionum.‏ ييه 
im Text];‏ العنكبرث de formatione retis [„Alhentaduch*‏ .9 ماه 
de form. zodinci; 11. de impositione stellaram fixarum; Ende:‏ .10 
sunt extra dieuntur‏ ممصن „Üeuntur signa septemtrionalin, alia Yero‏ 
meridionalia, Seguuntar utilitaten.‘. Di folgenden Ab-‏ 
las haben zur eine Infunde Ziffer an der Seite und sind wohl‏ 
als Paragraphe anzusehen, 1. do inventione vori motus solis ot diei‏ 
mensis, beginnt: „Cum seire volueris gradum solis, pone regulam‏ 
‚super diem mensis praesentis*; 2. do altitudine solis . . . 46. de.‏ 
mensurationibus et primo altitudinum . . . de planitie mensurand‏ 
Ende (p. 1820): „talis ost comparatio staturas tuao nd. planitiem.‏ 
Possunt, et profunda metiri, velut dietum ost in zrazt quadrantum.‏ 
Finis Practicae Messalath super Astrolabium*. Diese Übersetzung‏ 
enthult also die im arab. Titel angedouteten und sonst, üblichen‏ 
Teile: Theorie und Praxis. Die in verschiedenen mss. folgenden,‏ 
meines Wissens unedierten Stücke sind also, unter Vorbehalt eines‏ 
etwaigen Nachweisos der Zugehörigkeit, als fremde, wohl auch‏ 
anderen Autoren angehörende zu betrachten und hier mit einer Vor-‏ 
weisung zu erledigen auf 2. £. M. XVI, 878, Etudes sur Zarkali.‏ 
und Bibl. Math. 1891 8. 49 über den angehl. „Zpilogus‏ 84 بر 
in usum et operntiones astrolabii Mossahalae ot alioram“.‏ 


6. pbrbs .خسم‎ Über das mit der „Armilla“ verschene In- 
strument, nlimlich der Sphäre (HÜb. 558 A. 96, 976 A. 89 und 
unten n. 22). 

7. manben Ssumxbs von den Ragengüssen und Winden; 
Moses Botarel, Comm. zu Jezira, مسقل‎ moxum und Plato im 8 














Steinschneider, Maschallah. ..487 


vom Regen; Plato aus ibn Esra, B. der Welt (ZDMG. XXIV, 347, 
887, Cat. Berl. IL, 148 2. 5 v. u), woher Masch.? 

8. Tramobnr (beide) Loospfeile (Loose). 

9. مدصت‎ yandbna mnymbs ao Buch, genannt „dns sieben- 
undzwanzigste“; diese Bezeichnung bleibt rütselhaft, so lange der 
Zusammenhang mit anderen Schriften unbekannt ist; sie wird noch 
unsicherer durch die Angabe von „Büchern“ als Bestandteile des 
,27.*. Fihrist zählt VI auf, wovon nur V bei Kifti, aber nicht 
ausdrücklich: ‚in quingue libros divisus“, wie Casiri Paraphrasiert, 
Hammer citiert als Quelle „Fihrist“, teilt aber IV in 2 Titel und 
zählt alle darauf folgenden Titel weiter bis 17, als ob sie ebenfalls 
Teile des 27. Buches wären, welche wirklich nur: I. Swınax 
bamanon Bogiinen der Warke; II. SaHnbx جمد‎ SD Abwehr (Vor- 
treibung?) des Rogimens, nieht genügend klar; 11. Sonde م‎ 
über Fragen, vgl. oben zu 4; IV, «5د558‎ namıman <8 über 
Kundgebungen (Offenbarungen, Bedeutungen? vgl. oben unter 2 
de testimonis) der Sterne. Ob damit ein von M. selbst oitiertes 
Brapıom pri oder صم‎ irgendwie zusammenhänge (HÜb. 8. 601 


A. 42) kann ich nicht nüher prüfen; V. Ayanbs مد‎ über Ereignisse? 
Die Var. mm bei Kifi de terminio giebt einen nüher Yiogenden 
astrologischen Ausdruck, vgl. yrowyaba 7 bei al-Rindi به‎ 164, nach 
Flügel 8. 29 „positivo Bestimmungen“? 

10. munbs B. dor Buchstaben. 

11. yeubobn B. der Herrschaft, 

12. Aoobs B. der Reise. 

18. »wonox B. der (Markt)preise; arab. Auszüge in ms. Bodl. 
March. 618 (Nicoll 285°, © 448—56), worin von 8 Methoden die 
leichteste gegeben wird. Lat, Übersetzung mit verschiedenen Titeln 
und Anfingen (B. M. 1891 8. 67): Do prastiorum judicio (ron 
Schum erfunden ?), Tit. In seientia quae res quolibet tümpore erunt 
caras et quno vilos; anf.: „Attende ad en quao dicamns‘; End 
„Erit hoc utilo vonditori®, 4 Bl, ms. Amplon. in Erfurt Qu. 872; 
مل‎ Mereibus, Aula Mar. Magd. in Oxford 2X, anf.; „Intende ergo 
ad ca“; Liber de rafione ditescendi, Bodl. Canon. Misc. 8969, wo- 
nach M. das Buch für einen Geschäftscompagnon () verfasst hiktte, 
den or mit den Worten: „Intende ergo“ etc. anredet; eigentlicher 
Anf.: Constitue igitur, bene, Alehahale (otwa aus dixit Maschalla 
entstanden?); de Abundantia et Oharistia rerum, Canon. 517 ؟‎ mit 
derselben Vorbemerkung. 

14. mbwnbx der Nativitäten (Hammer: „der Naturreiche“). 

15. srbaraba وده‎ Svrn Revolution (Kreislauf) der Jahre. der 
Nativitäten (von Hammer übersprungen); s. unten n. 28. 

16. Saab #ذددذ‎ Dynastien und Nationen (Hammer als 18 
und 14: Höfe und Völker). 

17. mebapnoxser naswunsabs دذد‎ wonbs. Die Urteile über 
Konjunktionen und Oppositionen [der Sterne; Hammer: 


Ba. LU. 2 












































438 Slainschneider, Maschallah. 


„von den Sprüchen durch Vereinigung und Entgegenkommen.“ Was 
Soll das überhaupt für Sinn haben?) uam fon عمدت‎ (so) 
citiort David Giaco (1464) in einer Abhandlung über die Kon- 
stellation eto. (OB. 1679, Neub. n. 22447). Die n. 15—17 schei 

in den lateinischen Übersetzungen, oben unter 2, vertreten zu sein, 
5. aber auch unten n. 28, 24. 


18. eos von den Kranken? (Hammer: „von den Wohl- 
gefälligen‘). 

19. arıdy wombin isdn. Von den Figuren [der Gestirne] 
und don betroffenden Urteilen. 

80 weit nach dem Fihrist. Dazu kommen: 

20. Sam won mavna Ymarız „in seinem Worke über 
ie Kenntnis der Triplieitüt und der Grenze* [vgl. oben 9 V مد‎ 
itirt Sahl 5. Bischr in der hebr. Bearbeitung, ms. Schorr, dann 
Jellineks, jotzt in der jüd. Gemeinde-Bibliothok in Wien (s. Sora- 
peum 1878 8. 887), 

AU. mamosm Experimente citiert Abraham ibn Eera in seinem 
Buche avast (Ontal. BI. IT, 142). 

22. „De scientia molus orbis“ Inutet der Titel der seltenen 
A. 4. Norimberg. por Jo. Weissenburger, 8. April 1504 (Näheres 
in 8. M. 1891 8. 72 A. 10), ohne Kapitelzählung, anf.: „Ineipit 
fiber in quo sunt cause orbis ot molus eis ot natura elus"; u. d. 
لا‎ De elementis ot orbibus ooelestibus 4. Norimb. 1549 in 27 Kapp-, 
1. Orbem divina providentin conditum ote., anf.: „Incipisun et dicam 
quod orbis est praoseitus etc., K. 27 de planfis; Ende: „Sicut 
srenyit: Deus omni rei semen, culus Maiestas ist ipse glorio- 
...“ممم‎ In muss. wenig abweichende Titel, 2. B. Liber motus orbis 
st naturao (Amplon. Qu. 8806). In dem wiederholt gedruckten 
Verichnis der Übmsotrengen Gerard’ von Oromona m. 2b. 
„Liber Messchala de‘ Orbe* erkennt Le. IL, 415 (506) nur etwa: 
„Do ratiome circuli celestıs", ms. Par. 7928, به‎ oben 1. 2, bei Wat 
(Übersetz, 8. 04) de natura orbium ms. Bodl. Asımol. 893 4. 

Zur Charakteristik dieses Buches mögen folgende Stellen dienen 
03: A. 111 verso): Indi qui primo philosophiam tractantes, dix 
zunt, deum causum rerum siont sol caloris absquo hoc quad seiät 





























se esse cansam rerum contra quos ista Joquimur a quo deus omnino ٠ 


sit alienus ete. F. IV (unbeziffert), vorl. Z.: Theon in libro com- 
‚positionis orbium (ob das Werk über den Gebrauch der Armillar- 
sphüre, Dsat al-“llalak, vgl. oben, n. 6, oder über Anwendung dos 
Astrolabs? ZDMG. L, 34142). FO II ‚Piholomeus; 0 TIL verso 
(Sermo de orbe signoram) et dixerunt auetores. i. [id est] facientes 
imaginos secundum astronomiam Altasamee (KLu5?) et primum 
‚quod ipse est unus ex oirculis orbis magni, et quod orbes omnes 
sunt novem. Ptholomeus vero invehitur super(!) eo in libro مده‎ 
46 dixit quod ipse invenit inter eos differentiam propter diversita- 


PN 


Bteinschneider, Maschallh. 7“ 439 


tem zonae magnae a zona orbis signorum ete. (weshalb P. 10 Sphären 
annimmt). F. 0 كل‎ verso heissen die Monate; Nizar (s0), Aiar, 
‚Haziran, Zammer(), Rab()), Eiul . Elul), Tisrim primo et’ poste, 
Komiz primo et postr., Subar(), Adar. 

‚28. De Revolutione annorum mundi, gedr. mit den Quadri- 
portitum des Ptolemhus ed. 1498, besteht aus 46 Kap.: 1. de locis 
Iuminum ab assendente, anf.: „Custodiat te Deus“ eto., 46. de 
Significatione Saturni in triplieitatibus suis; Ende: „et si el junctus 
fuerit fortuna planeta, minuet dietus graveäines‘. Bei Albertis 
M. ‚de rovolutionibus“, mit demselben Anfange (Z. £.M. XVI, 3794); 
vl. oben 15 Reyol. d. Jahre der Nativitäten; ob richtig? 

24. Supor significetiones planetaram in natiyitate, gedr. 1498 
und 1549 (CB. 1680 .د‎ 6) in 26 Kap-; 1. do signifioatione Saturni, 
anf: „Cum Saturnus fuerit in, domo “مده‎ 26. de sigmifiatione 
Lunae’ ete., Ende: „Et habebit bonum sensum et finis oporum 
eius bonus erit si Deus voluerit“, Hier finden wir wiederum den 
allgemeinen Titel von n. 9 IV in besonderer Anwendun; 

25. Do receptione planetarum, i. .ه‎ de interrogationidus, trans- 
lit, Johannes Hispalonsis do Arabico in Latinum, wie oben. 
gedr. 1498 und 1549 (OB. ib. n. 9), in 12 Kapp- 1. Quid sit ro- 
ceptio, anf.: „Invenit quidam yir عه‎ supientibus librum ex libris 
‚Storetorum astrorum eto. exposuitgue eum“ eto., Ende: „eo quod 
Merourius redibat ad Jovem .ماه‎ ideoque jungebatur ad عمط‎ Jori 
(ed. 1549] nutu Dei.“ Als De Insoriptionibus citiert von Albertus 
M. mit demselben Anfange (Z. {. M. XVI, 8790, BM. 1891 8. 67). 
Über andere Fragen s. oben unter 4 

26. „Meseallach“ et Ptholomeus, de Electionibus 4. Von. 1509 
(CB. 1681 n. 10) beginnt: „Omnes eoncordati sunt quod elestiones 
sunt debiles nisi in divitidus*; für dieses Wort steht regıbus in 
den Ausgaben, welche als Vorf. „Zahel Tomaelita® [d. i. Sahl 
b. Bischr Israelita) nennen, unter welchem mehr darüber zu 
sagen ist.) Dort endet das Buch mit dem 12. Haus 
ein Abschnitt ber die 5 Planeten, endend: „Lunae 
tortiae minve*, 

Die nachfolgenden Stiicko scheinen nur Auszüge zu sein, und 
bei_ der Beschafenheit der abstrusen Materie, die in den Binzel- 
heiten kaum noch ein Interesse für die Kulturgeschichte darbietet, 
dürfte es sich kaum dor Mühe lohnen, ihren Ursprung oder auch 
ihre Unechtheit ausfindig zu machen. " Ihre einfache Aufzählung 
diene jedenfalls als Beleg für die Autorität, welche Maschallah 
auch im Abondlande genoss”). Es’ wird hierbei nicht überfissig 
sein zu bemerken, dass Maschallah’s Theorien so wenig wie 
sein Namen, auf jüdischen Ursprung zurückzuführen sind; 
seine Afterwissenschaft ist eine arabische, aus griechischen und 
etwa älteren indischen Quellen schöpfende, welche mit der seines 
berühmten jüngeren Zeitgenossen al-Aündı zu vergleichen wäre. 

27. De Testimoniis lunae et. orientis domini de receptione etc. 

a0” 






































40 Steinsohneider, Maschallah. 


Anf.: „luna quia columpna (so) stellarum, aus Masch. und Albenaheit 
[ibn al-Khajjet], ms. Digby 1499), aus 9 Astrologen (s. unten 
n. 80), endet unvollständig mit einem Exoerpt de Lunse proprie- 
tatibus von Messahalla, welches nicht in den 2 Ausgaben der „Novem 
‚jndices“ zu finden ist (B. M. 1891, 8. 66, 72). 

28. De quatuordecim proprietatibus stellarum, quae videlicet, 

generseioni et corrupeioni omnium rorum deserviunt, Anf.; „primo 
igitur ante cotera omnio hoo attendendum existimus*, Ms. Digby 
47° 1. 84 (= 99%), Ontal. Macray p. 48. 
;blich von Friedrich II. veranlasste Kompilation 
gen, nach Materien geordnet u. d, T. Novem 
judices, gedr. Ven. 1509, auch Bas. 1571 (ZDMG. L, 340, s. auch 
oben n. 27) zählt Masch, als einen dieser 9. 

30. De Telesmaticis et de venefliis eorumgue romediis, ara - 
bisch, 009. Loftus 17 (Catal. MSS. Angliso I, .هدم 2 بر‎ 49 
n. 860) ist mir überhaupt verdächtig. 

Quellon: Fihrist p. 278, IT, 129; Kifti (anvollst) bei Casiri 
1, 484; OB. 1677 u. Add; zu Baldi, p. 6, Bibl. Math. 1891, 8. 65 
—87; 1894, 8. 48; HÜb. 599; s. auch ZDMG. XVIII, 166, 188, 
XXI, 988; Zeitschr. £. Math. XVI, 876. Massahaleh als Chemiker () 
bei Borellus, Bibl. Ohem. p. 151. 




















Anmerkungen. 

») Dor einzige (am) seiner Zeit in der Wissenschaft der 
Urteile (owarın Astrologie). 

%) Nach Flügel (ihr. IT, 129) wäre auch vom, wie دصي‎ 
eine „gewöhnliche* Entstellung von ma? Nüher läge صدهد‎ arab. 
und hebr. Die Lesart معد‎ ja bei Jalakubi p. 9 (ihr. II, 180) 
vordient keine Beachtung. 

®) Bei Kifti bilden 
dritten Werkes. 

+) 1519 (HÜb. 602) ist Druckfchler. 

) Nicht „Refmktion® ; dieser astrologische Ausdruck soll zu- 
erst (im Almagest?) des Ali b. (Rabban) Bahl vorkommen, unter 
welchem mehr darüber. 

) 8. vorläufig OB. .م‎ 2268, wo dns Citat „Et dixit Mossaha- 
lach“ unter dem 6. Zeichen angegeben ist, und’ ZEM. XVI, 8894, 
wo Zahel Tsraclita als Autor bei Albertus M. genannt ist; vgl. den 
gedruckten Iatein. Comm. [von Ahmed b. Ibrahim] zu Ptolemtus, 
Öentiloqu. Ende n. 6 und n. 57. 

.) In dem französischen Astrolab um 1270 (ms. Paris 7485, 
s. Histoire lit. de la Franco XXI, 488) sind die Autoritäten: Hermes, 
Piolemius, „Messahala, Le juif al-Kindi* soll heissen Messahala, 6 
ركشل‎ a-Kindi. — Secondo Mossalach, al terzo oielo, Et Marte eco. 
Poesie inedite di Paolo dell’ Abaco, matem. del sec. XIV, pubbl. 
da E. Narducci, Roma 1864, p. 4). 








io zwei lotzten Worte den Titel eines 









441 


Die Inschrift I von (.متطموة‎ 
Von 


P. Jonson. 


Die Transkription, Übersetzung und Erklirung dieser Inschrift, 
wie ich sie im folgenden gebe, zeigt das bis heute erreichte Nivanı 
meiner Erkenntnis. Wer meine früheren Arbeiten über die hatisch- 
armenischen Inschriften genau verfolgt hat, wird im einzelnen 
manche Abweichung davon konstatieren können, daneben aber im 
ganzen und wesentlichen bodeutende Fortschritte darüber hinaus, 
Fortschritte, die ich bei der Spürlichkeit; des Inschriftenmaterinls 
‘vor einem Jahre noch nicht für möglich gehalten hätte. Si wären. 
auch nicht erreichbar gewesen, wenn nicht die Inschriften einen 
Vorzug vor anderen hütten, nämlich den, unsiiglich einförmig und 
gleichurtig zu sein. Das Folgende diene den immer noch Nicht- 
mitwollenden gegenüber als eine woitere Rechtfertigung der mir in 
allen Hauptpunkten zustimmenden Kritiken von Brockelmann 
in den GGA. 1899 Nr. 1 p. 50 2: und von Zimmern in dieser 
Zeitschrift 0. .م‎ 168 f., zugleich aber als einzige an diosor Stelle 
nötige Antwort auf dinmetral entgegengesetzte Äusserungen anderer 
Herren — Sayco, Hal&vy, Mossorschmidt und Hommel. 
Es wire nicht schwer nachzuweisen, wie wenig begründet deren 
Urteilo im ganzen gewesen sind — und dabei steht Mossor- 
schmidt mit seiner yorschnellen Kritik noch turmhoch über den 
drei andern. Allein dio Zeit der allgemeinen Zurückhaltung und 
Skopsis scheint ja jetzt vorüber zu sein. Es scheint, dass ich es 
icht mehr nötig habe, mich gegen Kritiker zu verteidigen, bei 
denen man ausser anderem, das man sonst bei einem gerechten 
Richter voraussetzt, sogar eino, auch nur ganz oberflächliche Kennt- 
is des zu beurteilenden Thatbestandes vermisste”). 

















1) Veröffentlicht In den Transnetions of tho Socloty of Biblion! 
Archaoology VII (1882) auf Plate 36 des Bandes hinter, p. 432 In Halio- 
معدي‎ 8. auch Wright, Empire of tho Hittitos? Plate VIIL — 
Die Publikationsorts der unten im Kommentar citierten Inschriften findet man, 
Allg sio nicht an betreffender Stalle genannt sind, auf p. 17. meines Buches 
Hittiter und Armenior angegeben. 

9) Einiges hierüber In meinem Buche Hittitor und Armenier, Vor- * 
bemerkungen p. XIV £, Expository Timos 1899, Junl-Nummar' 405 2: 














en 








442 Jensen, Die Inschrift I von Jerabie. 


Im folgenden transskribiere ich nach der unbeguemen in 
meinem Buche Hittiter und Armonier befolgten Art, die 
sich indes vorläufig nicht preisgeben lässt. 7, رك‎ £, 6 sind die 
Trausskription für die hatischen Zeichen für resp. p, ره‎ 4, 8 und 
üe verwandten Laute, d und 1 für die Zeichen für resp. a, 0 (and 
u?) und d und e. In der Transskription der Inschrift bedeutet 
N das „Nominativzeichen*, Wb den „Wortbeginner*, Wi den „Wart- 
trenner*, die Kursive Unsicherheit. Dass ausser dem kursiv Ge- 
@rackten noch allerlei mehr in der einen oder anderen Beziehung 
zweifelhaft ist, und dass die Transskription nur ein ungetühres Bild 
von der Lesung der Inschrift geben kann und soll, dürfte selbst- 
verständlich sein. 

Übrigens bitte ich gewiss nicht erfolglos darum, die innere 
Währscheinlichkeit meiner Resultate nicht nach der Übersetzung 
allein, sondern auch nach dem Kommentar zu beurteilen. Wer als 
ein der Inschriften Unkundiger nicht. bis au diesem vordringt, 
könnte leicht mit den Achseln aucken, wenn or به‎ B. lesen muss, 
dnss sich der hatische König Wildstior des Gottes so und so und 
Hund des Gottes so und so nennt, ja könnte wagen dieser oder 
jener Unwahrscheinlichkeit, d. h. weil Etwas ihm unwahrscheinlich 
vorkommt, das Ganze in den Bann thun. Dor Kommentar würde 
im wie in diosen Füllen, so gewiss auch in anderen umstimmen 
können. Vor allem wird erst diesor ihm ein Urteil darüber er 
" inöglichen, wie nahe ich wonigstans im einzelnen Falle bis zur 
geam rigen Brklarung vorgeärungen bin. ch kann ein Wort 

bersotzt und gelesen haben und doch braucht meine damuf 











7 yorwendete Arbeit nicht vergeblich gewesen zu sein oder gar Spott 


und abfüllige Beurteilüng zu vordienen. Denn es könnte dies Wort 
dushalb doch aum Teil richtig gedeutet oder golesen sein. Bin 
Wort به‎ B, das ich mit „tapfer“ übersotzo, mag meinetwagen „g0- 
waltig* oder dergleichen heissen. Dass os aber ein Adjektiv’ ist 
und nicht otwa ein Vorbum oder Substantiv oder sonst otwas, dnss 
dus fostgestellt ist, ist schon ein erhebliches Resultat. So könnte 








und 494. Ein mouostes Beispiel der Art Nofert H. Winoklor in 
Aufa: Die Völker Vorderusiens (Der alte Örkont I, 1). Auf p. 20 
ünselbst erklärt or die Entziffrung. di yon. Inschriften mit Bestimmtheit 
für noch nicht gelungen. Daraus müsste man schllosen dürfen, dus or sich 
ie Inschriften doch zum mindesten ein ganz klein wenig angesehen hat. Aber 
unser schr berochtigter Schluss tr nicht zu. Donn auf darulben Solte.ungt 
uns Wincklor, duss dio Inschriften fast ausschliesslich die Schrilt- 
zeichen erlaben zoixen, wo doch هله‎ grosser Tell davon eingehauene Zeichen 
(meist, und, was schlimmer, auf p. 19 erkläct or, يعمل‎ die Inschriften haupt- 
sächlich in Cilicen und Syrien gefunden sind, wo doch, um nur dies zu sagen, 
im Olielon mit Sichorheit überhaupt keino Inschrift gefunden It! Da dert 
man wirklich fragen: Woher wolss denn Winoklor, dass die Inschriften. 
nicht ontzifrt sind, or, der sio offenbar nicht einmal auch nur ganz ober- 
ächlich angesehen hat? Foisst das Geschichtsforschung? Holst das die Winen- 
schaft von den Thntsschen? 

































Jensen, Die Inschrift I von Jerabie: 443 


ich jedes einzelne "Wort in den Inschriften nicht absolut genau 
und 'richtig gedeutet und gelesen haben und dürfte doch be- 
anspruchen, die Entzifferung inauguriert zu haben. Zwischen dem 
Nichts und dem Ganzen liegen die Bruchteile. Wer ein schwer - 
zu erreichendes Ziel erreicht hat, hat alles, aber wer nur ein Stück 
des Wogs überwunden, auch etwas erreicht. Dies scheint un- 
geheuer trivial und doch haba ich Veranlassung dam, es aus- 
zusprechen. Hommel hat sich vor kurzem dazu bewogen gefühlty 
die Ergebnisse meiner langjährigen Arbeit, ohne eine mehr als ganz 
oberflächliche Kenntnis von den Inschriften zu haben, mit seichter 
Motivierung so gut wie im Ramsch abzulehnen, in einem Artikel 
in der Expository Times (Mai-Nummer’ 1899). Derselbe 
Hommel eisetzt dort ‚aber einige meiner Gebietsumen. durch 
andere und glaubt damit am Fundament zu rütteln, merkt jedoch 
anscheinend nicht, dass er vielmehr eben damit —- wie übrigens 
Uhnlich mit einer ganzen Reiho ausdrüicklich oder stillschweigend 
gemachter Konzessionen — ein höchst wichtigen Rosultat grade 
meiner Forschungen stillschweigend anerkennt! Denn mir war os 
doch erst vorgönnt, auf dio Stelle in den Inschriften den Finger 
zu logen, wo die Gobietsnamen stehen müssen! Dorgleichen Wider- 
mich Ahrflen Hommel non, wohl cher ul minshen Anderen 
passieren, Aber immerhin — man sicht, sie sind möglich. 


Transskription a. 


1. 00 id ER) Kargamits)lKarnf) 
5نلدم‎ 7 )-4(  dzario (N)  dzariöm-dzario-ti (N) watirai rt 
te 

2.0.1 0  Plür mio (watirm) Area (N) 
Korgemißt)(-kdmi)  wafia)(-i) duario (N) (GOTT) HERRIN 
? (8)  Sandaia (ein Doterminativ oder Wt) #  (Wb) Phamaia 
(in-s-Jonfu (Wi) mich 

3. (Wi) 2 ra (Wi) (WE) شف 5د(]2)00‎ 4 690 
وساف‎ (WE) WE) gamoye WE) FH فك م‎ 099 
Trkehoio"  i6 (Wi) (Wo), dun mh)  tEIALHEIMIE. 

4 14 Gotteshieroglyphe (Wi) (Wb) genoy- 
(WB) Kaifee +6 (Wi) m (Wh) mioio(-m) )ملم‎ 
medzio (WE) مزهت‎ (Wi) mioio(-m) wafio(-) 
medzio (Wi) (Wh) PS m MH Ci-s-in (Wi) 
(watirk) Arzau--td (Wh) Kargamiß®)(-kd 











2) Oder مف‎ oder m MO 8) Oder. 








44 Jensen, Die Inschrift I von Jerabi. 


5. m) wolle) di 46) (GOTT) HERRIN 
2) MD) aba)? m SE) (Jarwar- 
2 Hai) Mer MD) m 
IM... 






D. i. in zusammenhängender Transkription mit Auslassung 

der Determinative und „Interpunktionen® : 
Transskription b. 

1. 6900 emi '-?-6 Kurgamiß) wajit) dzario dzandlm)- 
Lario-A&i watirark “لام‎ arwai- mio Sn [... 

2 ...1? Kr mio Arsanio Kargamiht) wojißt) dzario 
HERRIN ? Sandaia d&io Parnaia نزت‎ mio 

8. ? arioio %io-ino Sn ani}o4) ?-io(io) gemoy- P-io-ino ? 
امأف‎ Zrkhoio inia um mio لس[ ]ال ا[])‎ 

4 0..]6 ? gamoy- ]قف‎ mio mioio wajio medzio ملت‎ 
mioio walio medzio K-)k-fn- mir 41]7[1- eine Arsauioio 
Kargamikt) 

5. wajik?) duariio HERRIN ?.io air ? 3m مله‎ 
وممصم‎ ? Ys)atioio مسافه‎ zamY)ar-no ? medzi ...]نا‎ 














Übersetzung. 
1. Ich bin ? (Name?), von Kargamf, dem starken, der König, 







der König()-König (und) Herr, dos Landes .. er Herrscher.) 
ind) PL 

2 ...] ?-ein, ein Arsaulor, von Kargamt, dem starken, 
der König, der „Herrin® ?, des Sand, des Herren, (und) der 


‚Pharna. Wildstior'.cin, 

3. des ?, des mannhaften, ?-der, der ?-e, ich, des ? Weibes 
?-der, der ?-0, ich, des Tricho, des Ja, Hund-ein .]1.][.]0.].-. 

4. +... d0s?, des Weiden, Speer-ein, eines starken, grossen 
Wildstiers, eines starken, grossen ?, ? eines Speers, des ein, 
eines Arsauiors, von Kargamt, 

5. dem starken, des Königs, der „Herrin“ ?-en, Sohn, das 
‚Schwert der ?-e(n, 2), der 2-6 Horrscher, des ? (Name), eines 
Hatiers, Sohnes Kind-das, des ?-en des grossen, . 











9) Oder مانام‎ oder ود‎ 


4) Oder +5, 5) Oder H-. 





Jensen, Die Inschrift I von Jerabis, "045 


Kommentar. 
2.1. 


Zur Lesung edeo oder eso von AP, dor Hieroglyphe für „ich“ 
s. ZDMG. Band 48 p. 272 ff, 339, 449 und m. Hittiter und 
Ärmenier p. 98. 

Zu me resp. m£(-4) = „(ch) bin*, gespr. emi, s. ZDMG. 1. به‎ 
p. 278, 340 u. 449, und m. Hittiter u. A. p. 87. 

Zum Nominativzeichen Os Hittiter p TA. 


Zur ومدممة‎ von [PNv@7, der Gruppe für Kargamit-3), 
بق‎ ZDMG. 1. 0. D. 2758. u. 892 8, und Reokendorf in der 
Z.f. Assyr. XI, p. 29. Zur Ergänzung s. 2.2 und Z. 41. 

Zur Lesung von WY, dem Ideogramm für wajl ع‎ „stark“, 
5. ZDMG. 1. c. p. 480 und m. Hittiter p. 99M. 


Zur وسجمة‎ son, dem سسدودوةة‎ Ar „Räuigt, akelich 
dear()o 5. ZDMG. 1. به‎ 9.289 f, 836 und m. Hittitor p. 89 2: 








Dazu jetzt: In den Inschriften von Hamat?), die wir mit höchster 
Wahrscheinlichkeit zu den ältesten uns bekannten rechnen, ju als 
die ültesten von allen betrachten diirfen, hat dio Hioroglyphe für 
„König* dio Gestalt eines Baunnes, genauer etwa einer Fichte, bo- 

Da dio Hatio- Armenier‏ .ومسا 
f), müsste dem-‏ 76 بر 





Hichungsweise des Gipfels eines 
die Erfinder ihrer Schrift sind (s. Hittit 
nach im Armenischen ein Wort für „Boum‘ 
„Fichte“, oder „Gipfel“ eines 
inem hatischen für „König“ identisch oder doch ihm so Ahnlich 
‚war, duss desson Bild als Robus hierfür verwandt werden konnte. 
Nun heisst aber „Baum“ im Armenischen auch ,ندم‎ „Gipfel“ auch 
,تممه‎ „Fichte“ violleicht auch sarcı, dus schwerlich auf persisches 
‚saro „Oypresso® zurückgeht (vgl. Hübschmann, Armenische 
Grammatik I, 287). Also erfüllt sich unsere Forderung. 


Zur Lesung von AA s. zuntchst ZDMG. 1. بج به‎ 284. Dass 
dor doppelte Kogel eine ähnliche Funktion, ja auch ähnliche Aus- 
sprache wie der einfache hat, darf als sicher gelten: d-r-d ist die 
Aussprache des einfachen und respr. vor und hinter dem doppelten 
Anden wir in Bulgharmaden 2. 2 4 und # und in Kirtschoghlu 


2.1 r Auhiner. Vernor Anden wir die Zeichen ل‎ oder ||) oder 
I (. dazu sofort) in ganz analogen Fällen sogut hinter dem ein- 
fachen wie hinter dem doppelten Kegel. Weiter heisst der König 


in Kirtschoghlu Z. 1 AA des Landes und im hatischen Teile der 




















3) بط بط‎ in den Originalen, nicht in den Immer noch schr unzuverlässigen. 
Koplen, 
3) Hierfür unten der Buchstabe ا‎ 








446 Jensen, Die Inschrift I von Jerabis, 


Bilingue des Silkuasstmt (2) („Tarkondemos‘), nach der assyrischen 
Beischrift von einem König, bleibt für das Wort „König“ nur der 
Doppaege. Ans allem folgt, dans Air jedenfalls in Snonym 
‘von 4r-d bezeichnet, wohl wie dies als orsten Konsonanten 4, jeden- 
falls aber wohl als letzten r hat, daraus aber doch noch nicht, 
dass er direkt = dr-a. Hiergegen spricht sohr nachdrücklich seine 
Verwendung unmittelbar neben dem einfachen Doppelkegel (Terabis 
1, 1; Igin IT, 2; Gürtn IT, 8; Siegel 12 auf Plate XVI 2 bei 
Wright, Empire of the Hittites?) und diese shliesst auch 
wohl dio Möglichkeit aus, dass dieser und jener lediglich Varianten 
einer und derselben oben p. 445 besprochenen Urform, wie sie in 
Hamst vorliegt, sind. Nun finden wir in Hamat 1-111 hinter 
dem Königenamen, in Hamat IIT davon gotrennt durch r-' d.. doch 
wohl ar = arm, ard = „tapfer“, rosp. Im Nominativ (s. Hamat 
1,2) medei dzar(i)o 0. i. „dor grosse König‘; dzarl)o ? medai 
Ä.i. „dor ?-0, grosse König® und dear(t)o ? A. i. „dor 2-0 König“ 
(@ ein Synonym von medei), dahinter an allen ärei Stellen 


A+x+Ä und dahinter jomilig Aeslben Adjektire im Nomi- 
nativ (4. Hamat I, 2), dio sich vorher an dear(i)o anschlossen. Also 
können sio an zweiter Stelle, wir miüssten denn eine unerträgliche 
lerholung an drei ganz parallelen Stellen annehmen, nicht zum 


























unmittelbar vorhergehenden deario allein gehören. Daraus 
möchte ich vor der Hand schliessen, dass dies sich mit dem Vorher- 


‚gehenden. zusammenschliosst, dass also Arx+ Ä einen Bogrift 
Ausdrücke, der tw gegenüber dem einfachen Kagel eine Steige- 
rung bezeichnet, Es liegt nahe, die Gruppe, die wir übrigens auch 
in Mar‘ad VI, Z. 8 hinter dem einfachen Königskegel finden, mit 
dem doppelten Kogel zu identifizieren, der ja auch in einer Reihe 
von Fällen (s. 0) unmittelbar auf den einfuchen Kegel folgt. 
Ygl. namentlich Marak Löwe 2.1 Mitte und Mara VI, Z 8 
Anfang Dann wire dear()o = „König* in dieser Verbindung 
zweimal zu sprechen und in dem Zeichen X, das wir nur zwischen (1) 
zwei Königskegeln finden (s. noch Iagin, Col. I, 4; IV, 3), wire 
etwa ein«phonotisches Komploment zum ersten dear(i)o' zu "schen. 
Möglich, dass die (ruppe = „der Könige König“, also dass X 
hier etwa = röm oder öm wäre. Nur ist zu bedenken, dass dies 
in Jerabis IIT, 2 gewiss durch Kegel + 3 Kegel ausgedrückt wird. 
(Zu analogen Gruppen vergleiche die von Menant und Mosser- 
schmidt veröffentlichte Inschrift. von Alexandrette, Mitteilungen 
der Vorderasiatischen Gesellschaft 1898, 5 p. 48 2. 8, 
wozu wieder Kirtschoghlu 7. 2 und Jerabis III, 5 zu vergleichen.) 
Ob mn dearti)öm-dear(i)o oder dear(i)o-dear(i)o zu lesen, in 
jedem Falle stimmt die Lesung zu den oben .م‎ 445 erwähnten 
Phonetischen Komplementen. 















Jensen, Die Inschrift I von Jerabi. MAT. 


Von dem Zeichen ||}) habe ich in Hittiter p.80 A. 5 ge- 
zeigt, dass es mit م سح ل‎ wechselt und dass es mit 64 + da- 
hinter = +64 4 (= dä) = „Horr* ist. Mein weiterer Schluss 
aber, dass es Ideogramm für „Herr® ist, braucht nicht richtig zu 
sein. Denn mit; diesem Zeichen und € (+ £-+f) wechselt auch 





noch َل‎ Aus mabtrlih, auch gegen meine frühere ich an Sayoe's 


anschliomende Annahme, mit A — „König“ nicht identifzierk 
werden darf; kommen doch beide nebeneinander in einunddenselben 
Inschriften vor! Zum Wechsel dieser drei Zeichen miteinandor 
vergleiche im Anfang der Inschriften‘ IL, III, V (IV) von Hamat: 


Ar ون لابه‎ hinter König dieses Landes; ‚von Bor: Alan 
hinter: König von Tars-us, womit in Z. 8f. derselben Inschrift zu 


vergleichen: von Tare-un, des ?, von Kiikien du (EN; 





von Andayal; AZ hinter: ein ?-er König; von Ordamı: 
قل‎ 2414 Hinter: Mudal-, von Kommag-ene oder der Kommag 


von Bulgarmaden Z. 1 u. 2.2: M رمج عت‎ resp N hinter: der 
bez. des Syennesis; in der Legende des Sillwasstmt (?) („Tarkon- 


demos*) Aal hinter: Dies (ist) Siluaditme (), der tapfere (?) 
(oder: "von (dem Lande) X); des Siogels Nr. 18 bei Wright, 


Empire of the Mittites, Plate XYLt: شق‎ 2 hinter A, wohl 
hinter: X, von (dem Lande) Y, oder: X, der tapfere (?); im An- 


fang von Jerabis I (unserer Stelle). zn hinter: König von 
dem starken Kargami(); von Jerabis It: شك‎ )( 2 hinter: Mudal:, 
von Kargamißt) ? der König, der ?-0 AA; in der Inschrift von 


Gürtn_Nr. IL, 8: AAz hinter: König von K(d)m{?)-m{ayn(?)-& 
d.i. Hammanut) (?), dem Gebiet von Melitene; endlich‘ im Anfang 














+3) Hierfür unten der Buchstabe 2. 

2) So auch regen Procueäings of the Noc. ot Bibl. Arch. 20, vor 
p- 208, wie mie min Ueber Sehller Herr Küchler Destkigt 

5) &o der Aukatch. 

93 Ügemane rat de Mt en Karmann ae vos 
IR 0,08. Süra in omanı) und MIR 4, Ne. 1,10 dal Rost, Unt 
snehungen., Tat I (Stra in Donald, Die Sue In ar 
dung nit Tigaipleer 1 Col, V, 34 Ya Hanigalbat) und dem Um. 
Sa ah Hz meiner Feigtung Kom star Tammane dar Gebt ven 
Melia Malaiya it, bowahen Alerings علد‎ höchster Wahrschinliehket, 




















448 Jensen, Die Inschrift I von Jerabis. 


von Mark Löwe: AAN hinter: der e König von Gurgum 
(oder Markas), der Fürst (?), eines Fürsten (?) ?-s Kind; und ganz 


parallel hiermit in Mara VI, 8: AA mit dem oben besprochenen 


Zeichen X darüber = Ä+X +, anscheinend mit — dahinter, 
hinter: der Fürst(?), eines Fürsten (?) Sohn, der König. Hieraus ergibt, 


sich, dass £- resp. 2-6 fraglos mit Nana Z(+ +0) wechselt‘), 


dass somit auch in Fraktin (() as Titel des Göterherm = 
resp. Z und رك‎ Titeln des Götterherrn (der flachen Hand; s. u.) 


in ,روود‎ Jerbis IL, 8 und Terabi 1, 2 ist, Bamit st 2 oder ل‎ 
dus Ideogramm für dei = „Herr“, Da nun aber im Gegensatz 


zul 2 nie ats phonstichen Komplament £ hat, so schliems ich, 
Auss dies Zeichen ebenso wie لك‎ = 2 das Wort dei phonstisch 


Aursel, روملة‎ dn os nicht = £, == #41 ist, somit N Ans Tdeo- 
gramm für يلك‎ = „Herr* ist. Hierzu siehe Hittiter p. 89 und 
zur Lesung von رلك‎ 4, unten p. 449. Statt dei ist dei eben- 
sogut möglich. Nun ist os bemerkanswert, dass den Zeichen 








vor dei, auch wo dies eino Kasusbezeichnung hinter 
mie eino solche folgt, im besonderen auch dann nicht, 
wenn dies als Nominativ charakterisiert wird. 8. die oben 
Mamnten Stel. Ale int cu anf der einen Bei faglon mit der 
== „Herr“ groammatisch gleichberechtigt, wird aber auf der anderen 
Seito nicht als Nominativ oder Genitiy empfunden, wenn dei 
wird. Daraus schliesse ich, dass dear(i)o bez. doppeltas )سم‎ 
= „König* mit dei = „Herr“ zusammen ein Dvandyakompositum 
bildet, Vielleicht zeigt uns der kilikische Name Sagönganrgıg 




















Aus gegen meine Mühere Melnung anipalat sch sam Tel mit dm Gebt von 
alle alige doc Wu Base 5 edler Zeche Di 1.9, 05 
dog mie vezibrlgen hat, war dagepon ماين‎ slnen an علاط امن‎ 
Artus nich bereit, 4 wenig bemalkrklg, das Ich ar seine 
akt مادام‎ besatwerten me لساك‎ Da er gegen meh Im Bacht varı 
Bemaln, yar or nicht im Bunde, Obrigens mag Büra In Maltene mie 
heutigem Air deli vom Woge von Genger nach Malatya Idntisch sin. 
3) Gew wid sn le auch zageben, Ans di angeführten Sale ano 
ungsähre Ienikt fir مله‎ Bedeutung Tas Königsogels und der Doppeikagas 
ما‎ enthenen sen und Jam Ih darum Geshrten wie Homme And 
Anderen, die in dem liiren mach wie vor din Zeichen fr „Land! erkennen 
ا‎ Bedeutung „Köng« zobiligen, 
it Rec eine Konntle der ل لس‎ 
Fragen zn ا‎ 
1er elogeröce bel Chantre, Mission on Cappado 




















Jensen, Die Inschrift I von Jerabie, 449 


@. Hittiter p. 91) neben armenischem Sariaster, duss dieses 
Dvandyakompositum auch noch später, nachdem an die Stelle von 
dei dei + ar(o) = der (= urmen. tör „Herr*) getreten war, fort- 
bestand. Vermutlich drückt eine Verbindung von „König“ und 
„Herr“ die Herrschaft über Land und Stadt aus, und vielleicht 
entspricht in. der Bilingue des Silkuasstmt (?)- „Tarkondemos* 
„König (-König) + Herr“ in der hatischen Legende "einem KÖNIG 
LAND STADT ع‎ „König des Landes und der Stadt“ der Keil- 
schriftlegende (in einer dem Präarmenischen verwandten Sprache?). 

Zu ® = „Land* = (u) +! +r = watira = armenischem 
vair, s. ZDMG. 1. c. p. 456 u. 480 und Hittiter p. 99 f. Zur even- 
twellen alten Endung -aia s. u..p. 455. 


Zur Lesung von C als r s. u. die Erörterung zu 1١ Möglich, 
duss es hier phonetisches Komploment zu LAND = watira mit 
dem Genitiv watira oder watiraia. Dann wre € dahinter = di 
= ‚Herr“, Also: „des Landes Horr*. Und dann wäro in Martak 
Löwe Z. 8 in der parallelen Stelle das Zeichen zwischen € und 
„Land“, — dr oder fd (. u), = fd, für aia di, „dieses* oder 
فلم‎ Phonstisches Komplement zu einem watiraia. Indes giebt os 
nach Jerabis 111, 4 (vgl. auch Bulgarmaden 2. 3) wohl ein Wort 
är-t, das un unsorer Stelle und in Maral Löwe 1. به‎ Adjektiv zu 
LAND oder zum folgenden HERRSOHER sein könnte. Zu dossen 
eventueller Hieroglyphe s. u. p. 408 A. 2. 

Zur Lesung £ von .ه لك‎ ZDMG. 48 p. 886 £, WZEM. X, 81. 
u. 16 fl, Rocueil do travaux XVII, 120 und zuletzt Hittiter 
يبر‎ 341. "Die Gründe für dieso Lesung muss ich hier otwas pril- 
oisieren. Vollständig sicher ergiebt sie sich jetzt aus Ordası 2, 
wo X +) nach Bulgarmaden 2 (und Marab Löwe 2. 1, 2, 5 
und 6) ein Landesname ist und nach beiden Stellen entweder ein 
nordöstliches in Molitene zu suchendes Grenzland des Königreichs 
angiebt; oder mit Arsauta (?), dem Gebiet von Karkemid, im Süd- 
osten und Kilikien im Wosten und Stidwosten zusammen dessen ge- 
#ماصمم‎ Gebiet Al ist X + D عدا تقو‎ oder Molidia 
oder dessen Gebiet Zlammanu. Da es aber dies nicht sein kann, 
weil dns letzto Zeichen dann = -n- sein müssto!), aber mit Zeichen 
für -n- nie wechselt, und das orste Kldm (Hid)m) gelesen 
worden müsste‘), wofür in 2.1 von Ordasu ja bereits der Hunde- 
kopf als Hieroglypho vorliegt, bleibt als Lesung nur Hat oder 
Melidia, für لك‎ also in jenem Falle die Lesung 4. Über die 
Lesung der Hieroglyphe X brauchen wir hier nicht zu reden. Ich 
‘vermute bis auf weiteres wie bisher, dass sie — m(e)l, wenn sie 
nicht otwa Aa zu loson oder gar Ideogramm für ati- Hati ist. 




















1) Für eino etwaige Lesung m{a)n ist natürlich Ans Zeichen yiel zu häufig. 

2) Dissen erste Zeichen der Gruppe als Ideogramm für Hammanu zu 
betrachten, verbietet sein Vorkommen in Jerabls (Wright, Empire of tho 
Hittites, Tafel X). 














450 Jensen, Die Inschrift I von Jerabis. 





Zur Ligatur F (= ursprünglichen 8 +9) + & 
= um. arkat به‎ Hittiter بم‎ 90 © 

In m£ hatte ich gleich im ersten Stadium meiner Entzifferung 
ein mio = arm. mi = „ein* vermutet. 8. ZDMG. 1. c. p.. 478. 
Eine solche Bedeutung entsprach der damals schon 2. T. beobachteten 
Häufigkeit dieses Wortes durchaus und heute, wo ein derartiges 
Wort von mir ganz ausserordentlich häufig nachweisbar ist, bleibt 
eigentlich gar nichts anderes ührig, als grade diese Bedeutung dafür 
anzunehmen, Was mir sie so lange unmöglich erscheinen liess, 
und mir dafür ein Adjektiv fmfd (emio) mit einer Bedeutung wie 
„gross“ aufewang (Hittiter p. 97%), das ich auch da sah, wo 
so wichtiges Wort wie Ma’a Ma, ein Beiwort der grossen 
Mutter vorlag, und dns sich zu meinem Schmerze im Armenischen 
nicht recht nachweisen lassen wollte, war der alleinige Umstand, 
dnss wir dies Wort in Maraö Löwe 2. 4. hinter MANN anscheinend 
@mi-d geschrieben finden. Denn dort müsste nach dem Hauptprinzip 
‚der hatischen Schrift { vor mf gelesen werden, und dies 4 zur vor- 
bergehenden Hieroglypho für „Mann“ (m Nominativ) zu ziehen, 
‚schien unvereinbar mit dem durch andere Dinge feststehenden 
Armenismus der Sprache. Denn srmenisches air = „Mann“ geht 
doch wohl auf aro (zu air geworden nach Analogie voh Aair = 
Vater), schwerlich etwa auf *ario zurück (d am Nominativ nach 
Bulgarmaden Z. 2). Vergegenwärtigen wir uns aber, dass bei 
anderer d.h. genaneror Schreibung von einem mf-£-d (NIIT) hinter 
$%.o:zwischen $ und |] eine Lücke geblieben wire, die man stets 
vermeidet, und dass man in anderen Füllen, durch besondere Raum- 
verhältnisse veranlasst, fraglos ein dahinter zu lesondes Zeichen vor 
ein anderes schreibt (in Hamat I, 1 CI vor TÜN, in Hamat IT und 
TIL, 1 in demselben Ausdruck zwischen 2 und [| unter 2; in unserer, 


Tusehrit 2.2 CA vor Ä dahinter su len m. uw), do kann jeden- 
falls nicht geleugnot werden, dass (-mi-d für m£-f-d stchen kann 
und darum kehren wir zu unserer alten Auffassung von mf-d = 
„ein“ zurück, 

Zur Lesung 4+()n für den Stiorkopf (des Hausrinds) s. m. 
Hittiter p. 70£ Was ich dort als Vermutung gab, halte ich 
jetzt für sicher. Da der Stierkopf den Lautwort 4 + Lantwert 
des Exelskopfes hat, so kann der Heolskopf vor dern Stierkopf in Z. 8 
nicht ‚ phonetisches" Komplement hierzu, muss demgemüss wohl, 
weil hinter dem Nominativzeichen stehend, ein Wort für sich be- 
zeichnen. Da er aber mit höchster Wahrscheinlichkeit eigentlich ein 
Tautzeichen ist, so kann dies mur ein kurzes Wort sein. Dam 
würde aber eine Lesung in oder n, die man aus armenischem em 
=. wspr. ein (= Stier) für den Stierkopf — d-+ Bselskopf 
erschliessen müsste, sehr gut stimmen. Donn n, wegen noin — 


























Jensen, Die Inschrift I von Jerabis, 451 


„derselbe“ vielleicht ans urspr. ino, ist im Armenischen der bestimmte 
Artikel und jedenfalls lässt sich gegen eine Deutung des Esels- 
kopfes als Ausdruck hierfür überall dort, wo er ein Wort für sich. , 
bezeichnet, Nichts sagen. Dazu kommt nun noch, dass der Kopf 
des Wilästiers (s. u.) als Lautwert wohl den des Fselskopfes + 4 
hat, und enju? im Armenischen „junges Rind“ heisst. 


2.2. 
Das beschüdigte Zeichen vor r möglicherweise Vertreter des 
alten Zeichens für dr = spiterem W. 8: u. p. 4574. 


Von dem Zeichen 77 (s. m. Hittiter Tafel X) steht fa 
dass es ausserordentlich häufig um Wortende vor einem anderen 
Worte steht, Da es nun ein schr häufiges Zeichen ist (11/, Dutzend 
Male in Mariab Löwe)?) hielt ich es deshalb zuerst für irgend eine 
Endung, die sich an das der Nominativendung (und auch das der 
Genitivondung) verlustig gegungene Substantiv angehängt hätte 
ZDMG. 1. c. p. 290f. 834), spüter für ein Zeichen zur Andeutung. 
des Wortendes (Hittiter p. 70£) und suchte mein Gewissen 
durch allerlei Ausflüchte zu beschwichtigen, wo sich nicht leugnen 
liess, Auss dies Zeichen mit zwei andoron” Wortbogrenzern (einem 
„Wortbeginner“ und einem „Worttrenner*) zusammen zwischen zwei 
Wörtern erschien (Marah"Löwo 2 oder gar Bulgarmaden 1). 
Indes dieso scheinen doch schr gesucht und daher vorwerflich, 
wenn sich Besseres dafür finden lässt, Und das ist‘ jetzt der Fall. 

In Bulgermaden 2. 8 im Anfang hat allem Anscheine nach 
unser Zeichen — denn ein anderes ihm nur sehr ühnliches dürfte 
doch wohl schwerlich vorliegen — vor sich den Wortbeginner! 
‚Also kann es nicht das Wortendo, jedenfalls nicht allein, bezeichnen. 
Dahinter folgt m, dahinter $ == „Mann* = aro. Also bilden 7 
und m zwei Wörter oder 77 + m ein Wort für sich oder sind sie 
beide oder nur das m phonetisches Komplement zur Hieroglyphe für 
„Mann“. Diese letzten zwei Annahmen schliesst aber der armenische, 
Charakter der Sprache aus. Nun finden wir aber gewiss unser 
Zeichen in unserer Inschrift Jerabis I in Z. 4 zweimal mit dem 
Worttrenner vor sich, ebenfalls mit m dahinter, und dies kann nicht: 
‚etwa phonetisches Komplement zum folgenden Zeichen sein, da dies 
4. 0) wall zu lusen ist. Also gilt von Jerabis I, 4 dasselbe wie 
von Bulgarmaden Z. 3: Wir haben ein Wort 77 und ein Wort 
m oder ein Wort {7 + m anzunehmen. Und da nun diese Alter- 
atiye bereits dreimal vorliegt, 77, wenn es einen Lautwart hat, 
ein schr häufiges Wort bezeichnet, gerade aber m der Konsonant, 
des sehr häufigen Wortes mio „ein® ist, so schliesse ich, dass 






























3) Eben diesem Zeichen erkennt Hommol- ol 





Bedentung „Sohn“ zu 











462 Jensen, Die Inschrift I von Jerabis. 


-P? Aus Ideogramm für mio, und m an den drei genannten Stellen 
‚phonetisches Komplement dazu ist. 


Zu (LAND) ® + ADLER + 
x, 118. 


m Bar = Kargamia s. ZDMG. 1. c. 2151: u. 8221. 
und Reckondorf in der Zeitschr. £. Assyr. XI, p. 29. 


Zu W = waji = ‚starke 5. ZDMG. 1. 0. p: 480 und 
Hittiter p. 99. 


كمه حرم قد 
Über die Volute (ganz verschieden von dem Nominativzeichen‏ 
und zu unterscheiden auch von mehreren ähnlichen Zeichen) siehe‏ 
Hittiter p. 59. Sioher ist, dass sio, gewiss als Doterminativ,‏ 
مها über verschiedenen Zeichen steht, die Götter charakta‏ 
Aber sicher scheint es auch, duss das Zeichen auch mit‏ .(ه ل 
„König* oder einem Attribut des Königs verknüpft wird. So bei‏ 
Boghaski dreimal, zweimal in einer Beischrift und einmal im‏ 
Anfang der grossen Inschrift, alle drei Male in einem auf den‏ 
König beztiglichen Test, unter der goflügelten Sonnenscheibe über dem‏ 


Zeichen Ür Atr „Here“. به‎ Humann und Puchstein, Reisen 
in Kloinasien p. OBL._Indes muss man hierzu bemerken, duss 
ملسم‎ der König von Boghazköi als Gott oder gotfühnlich gilt. 
as orgiebt sich aus der Beischrift vor dam Könige im Götterzuge 
6.1. © p. 58): darin als erstes Zeichen dus für das Gottes- 
determinativ. gehaltene Zeichen, das, soweit die Beischriften vor 
den Göttern und Göttinnen noch Asutlich, in allen von ihnen als 
erstes erscheint. Von anderen Stellen lässt sich Sicheres nicht 
sagen, وه‎ z. B. nicht von Jerabis IT, 2, ob dort niimlich dies Zeichen) 
mit nachfolgendem aus neun senkrechten Strichen. bestehendem 
Zeichen‘), dornach (4 (s. u) und Ars()awo(), sich auf den König 
oder, was mir immer unwahrscheinlicher wird, auf den Götterherrn 
(= der Aachen Hand) in Z. 8 bezicht. Diese Volute steht nun als 
Determinativ in Grün 1, 4 und IT, 1 und 6 auch über dem Zeichen, 
das man wogen der Boischriften bei Boghnzkbi (gl. aber Mara 
سآ‎ 1 u. 51) als dio Gotteshieroglyphe betrachtet, muss also, falls dies 
mit Recht geschieht, eine der höchsten denkbaren Würden bezeichnen, 
nämlich eine, die eine göttliche in sich schliessen kann. Wenn 
nun der Götferherr in Hamat I-II, in Bulgarmaden Z. 8 (und 





= Ars(s)auio(?) s. WZEM. 























1) Dem dor menschliche Kopf mt phonstischem Komplement € vorhengeht, 
Yieleicht = mardio == armenlschem marti „kriegersch“, weil „Mensch im 
Ärmenlschen = mard — ülterem marto. 

9) Wohl = amranio — armen. anwani 4. 1, „berühmt“, weil im = 9 
im Armenischen auf *enwan zurückgeht. 8. Hübschmann, Armenische 
Grammatik I, p. 420 und p. ds0t. 





Jensen, Die Inschrift I von Jerabis. 453 


in Gürün II, Z. 2?) „die grosse VOLUTE* heisst, so kann man 
sich versucht fühlen, in dieser Volute statt in dem vielbesprochenen 
Zeichen bei Boghazköi die Gotteshieroglyphe zu finden. Jedenfalls 
spricht Nichts dagegen. Wollte man einwenden, dass ja die Volute 


bei Boghaakbi ( 0) an drei Ballen über dam Zeichen Ad) = „Herr“ 
erscheint, die sich auf den König bezichen, so wäre dagegen ein- 
fuch daran zu erinnern, dass die bisher allgemein als solche 
geltende Gotteshieroglyphe gerade in Boghazköi auch vor dem 
Könige im Götterzuge steht. — Über dio Aussprache dieses Ideo- 
gramms, falls = „Gott*, lässt sich nur eine Vermutung aussprechen, 
مله‎ sich nicht auf die Inschriften stützt, Im Armenischen heisst 
Gott astwats. Nach Stephanus von Byzanz s. v. Adana aber 
‚scheint Üsracog ihm als höchster, wenigstens aber als ein kilikischer 
Gott gegolten zu haben. Man kann darin das armenische ,مكمه‎ 
eventuell für älteres *ostuatso, schen. Zum Ausfall von م‎ in 
‚griochischem Munde s. z. B. Ava bei Xenophon = spliterem 
Tava, "Apadog in Phomisien = Arwad, 

Zur Hieroglyphe für „Herrin® oder „Königin s. Hitti 
يبر‎ 142 und 156. Dort erklärte ich sie für die für „Königin*, 














weil sie in Fraktin vor der Göttermutter der Hieroglyphe Avon 
dem Götterhern entspricht und ich hierin lediglich eine Variante, 
dor Königshieroglyphe sah. Nun aber ist dies (s. زه‎ die Hiero- 
‚elypho für dei = „Herr*. Darans folgt, Anss unser Zeichen cher 
„Herrin® als „Königin* bedeutet. Ist Ad) in Jerabis II, 2 hinter 
äieser Hieroglyphe phonetisches Komplement hierzu statt zum folgen- 
den Widderkopf (vielleicht = a}oiio oder ühnlich zu urmenischem 
ahoican = Vorklimpfer‘) müsste man wohl bei meiner ülteren 
Auffassung bleiben. Denn d3ßoi heisst im Armenischen „Königin“*). 

In dem ÜÜ ühnlichen Zeichen habo ich früher einen Ausdruck 
für gur oder mar geschen, weil ich in einem dem Zeichen 7} Khn- 
lichen Zeichen + ji} in Mar’ad Löwe die phonetische Gruppe für 
Mar‘as-Markad oder Gurgum sah. Dies bedarf aber der Be- 
richtigung. Allem Anscheine nach ist |I ein Ideogramm für ein 


rühmendes Adjektiv, sodass das dem Zeichen 7 ühnliche Zeichen 
allein = Marlas oder Gurgum wäre. Ist somit unser Zeichen 
hinter „Herrin“ oder „Königin“ mit diesem identisch, was 
Jerabis IL, 8 sehr nahe legt, aber nicht erfordert,.so hätte es eine 
ähnliche Aussprache. — Weil nach meiner Meinung [| = gur 
oder mar war, darum hatte ich C, das ihm in Bulgarmaden 1 (vgl. 








1) Man besehte wohl, dass hier Md) علو‎ phonstisches Komplement ont- 
‚weder hinter KÖNIGIN oder HERRIN oder vor dem Widderkopf steht und 
Ts Königin“ im Armenischen == لمق + اك‎ „Widder“ aber Doit 


Ba. Lin. so 











454 Jensen, Die Inschrift I von Jerabis. 


2.3, wo ihm dns mit C wechselnde مط‎ folgt?) und in Bor 2, da- 
gegen nicht in Andaval 1 folgt und daram yon mir für ehr 
phonetisches Komplement dazu gehalten wurde, als « gedentet. 
‚Nach dem oben Bemerkten verliert diese Deutung eine ihrer Stützen, 
ist aber Aurch den Wechsel von لحا‎ = £(d)r und X +C in zwei 
Füllen (. Hittiter p- 924 und p. 10B£) nach wie vor gesichert, 

Möglich bleibt eine Tdentitüt unseres Zeichens in Jerabis I 
und II mit dem in Mari und weiter mit dem in Bulgarnaden, 
Bor und Andaval durchaus und durum dessen ungeführe Losung 
markad oder gurgum. Möglich bliebe عم‎ sogar, dass bei alledenı 
C wirklich in Bulgurmaden und Bor phonetisches Komplement ist. 
Da dns Zeichen in Jerabis I und IIT ein Verhältnis des Königs zur 
grossen Mutter bezeichnet, maryar aber im Armenischen = „Prophet“ 
ist, so liosso sich unter der nicht unmöglichen Voraussetzung, dass 
dus Ideogramm für „Prophet“ zugleich Maras bezeichnete, weil 
dus hatische Wort für Prophet nur ungeführ so wie Marfas Innteto 
oder der, dass Marka$ aus Markar + (nicht-hatischer) Endung # 
dos Nominativs entstanden wäre, ein r als phonotisches Komplement, 
zum Ideogramm für Marla) wohl denken. 

Zur flachen Hand als einem Götterideogramm s. bereits meine 
Hittiter p. 1844. Mittlerweile bin ich, wie bereits Zimmern 
in dioser Zeitschrift .و‎ p. 1724. mitgeteilt hat, zu noch bostiminteren, 
und pröziseren Resultaten gelangt. Da die Faust mit dem Daumen 
nach oben() ein Tdoogramm der Götterherrin ist, wie die Beischrift 
vor deren Bild bei Boghazkoi (und wohl auch bei Fraktin) lehrt, 
50 muss die, wenn mit ihr zusammen, vor ihr in den Tuschriften auf- 
trotendo facho Hand (s. unsere ,لاما‎ Kirtschogklu 1f, Mara; 
Löwe 18: Ordasa 14, Bulgermaden 1%, Bor 2) den Götterherrn 
«bezeichnen. In der That hat nun abor’an unserer Stelle und in 
Jorabis IL, 8 diese dasselbo Attribut, und zwar „Horw“ nur &foyı)v 
wie dor Götterherr bei Fraktin (s. 0. p. 448), und in Twrizl, 1 er- 
scheint als eine Bezeichnung für ihn eine Hieroglypho, in der wir 
nach der Form dor Fausthieroglypho in Mar'ak Löwe 3 zu nrteilen, 
eine Hanähieroglypho erkennen müssen. Sie ist. heillufig — die 
am Zimmorns Rooonsion 1. c. p. 172 — mit dem in Z. 2 ibidem 
erscheinenden Zeichen für „gross“ I nicht identisch. Zur Lesung 
Sanda im Nominativ s. Hittiter p. 692 u. 158f. Sie gründet sich 
darauf, dass 1. die flache Hand in Ivria 1, 1 im Nominativ als 
‚phonetisches Komplement I = a, 0 (und u?) hat; 2. Tr(o)khe, 
Sand und RO schon wegen ihrer Häufigkeit in Personennamen zu 
‚den Hauptgottheiten der Kilikior bez, Hatier zühlen; 3. Sanda spiter 
der Name-des kilikisch-kappadokischen Herakles war, aber wenigstens 
in Kilikien zwei Götter, den Götterherrn und den Kriegsgoft, zu 
einem verschmolzen, deckt; 4. der hatische Götterherr auch der 
Geiittergott ist, Jand, dant‘, Sand! und Sant“ aber im Armenischen 
den „Blitz "bezeichnen. Ich vermutete.also, dass ein. Name Sanda 



































Jensen, Die Inschrift I von Jerabis. 455 


wsprünglich nicht der Name des Kriogsgottes, sondern der des 
Götterherm war. Bine schöne Bestätigung hierfür ist nun, dass in 
allen grössoren Inschriften aus Jerabis, in allen Inschriften ans 
Hamat, in der grossen Löweninschrift 'von Mar’aß, also in zahl- 
zeichen grösseren Inschriften, in denen fraglos der Götterherr oder 
dieser und die Göttermutter genannt werden, auch der Kriegsgott 
nicht fehlt, ja auf den Amuletten fust allein erscheint, dagegen in 
den verhültuismissig grossen Inschriften von Bulgarmaden und Bor, 
von Königen von Kilikien, nur jene zwei vertreten sind. Also scheint 
schon zur Zeit ihrer Urheber in Kilikien der Götterherr den Kriogsgott 
absorbiert und sein Name, der mit der flachen Hand bezeichnete, 
desson Namen verdrängt zu haben. Und in der That nennt sich 
der König von Bor den „Sohn“ (46) des mit der flachen Hand 
bezeichneten Gottes, des papa oder babe d. i. „des Vaters‘, wihrend 
sonst als Vater der Könige der Kriegsgott gilt. Wenn sich der 
König der „Schalen“inschrift, vormutlich dor Enkel des Königs von 
Bulgermnden, den Sohn dos grossen()*) (d() nennt, wie in ülterer 
Zeit der Kriegsgott heisst, und neben ihm keine anderen Götter 
nennt, مم‎ ist das vielleicht ganz analog zu erklären: Die Funktionen 
dos Kriegsgoftes gingen in Kilikien auf den Göttorherrn über und 
mit dem 24 der „Schalen*inschrift wäre der Götterherr- Kriege- 
gott gemeint. — Von einem Nominativ Sanda würde man einen 
Genitiv Sandaia erwarten können. Falls der oben genannte Genitiv 
1.d-f, eine Bezeichnung des Kriogsgottes, mit spitkilikischem, Gottes“ 
namen wio Sanda, Pr(o)kho und 226 parallelem Za- in Porsonen- 
namen identisch ist (s. Hittiter 119, 126, 183, 150, 220, 226), 
könnte dies unsere Annahme bestätigen: 4-d-f könnte für var 
stehn. Zweifelhaft muss bleiben, ob LAND +r + )ل م‎ in Marias 
Löwe 2. 4 diese Genitivendung erweist Denn man kann dies 
wuf Weiteres sowohl watir- )عل‎ = „dieses Landes* als auch watiras 
= des Landes“ lesen (s. 0. p. 449). Dagegen dürfte in Bulgar- 
maden 7. 1 und 4 und in Bor Z. 8 oin Genitiv 116-06 also 
Khilikada von oinem Singular K’ralika, also mit der Endung ai, 
Sicher vorliegen. Vermutlich hingt die armenische Genitivendung 
م‎ hiermit, zusammen. 

Die Zeichen > c können keinen Lautwert haben, da sie auch 
an den beiden Seiten und zwar von länglichen Zeichen stehen 
(Jerabis 42(. Es ist nicht sicher, ob sie besagen, dass ein Zeichen 
Ideogramm ist, oder doch, obwohl Lautzeichen, ein ganzes Wort 
Tertritt (wie لك‎ = £, nach den Schriftprineipien auch = di 
„Herr“, z. B. Bor 4), oder ähnlich wie IC als Worttrenner 
fungieren. Ihrer Wirkung nach thun sie dies jedenfalls. Denn sie 
finden sich stets on der Wortgrenze. 

Zu لك‎ — £ für 22 „Herr“ 5. oben p. 449. 

Zur Fausthieroglyphe für die Götterherrin siehe bereits Hittiter 




















2 3. ZDMG. 48, 458 und Zimmern ih. 52, 179. 
a. 





46 Jensen, Die Inschrift I von Jerabi. 


7. 187 und oben p. 454. Die Lesung bis jetzt unbekannt. Ganz 
ovisorisch kann man, um nur eine Lesung zu haben, T’hana oder 
Parma Iesen wegen Papyan oder Gavasın, der Gemahlin des 
Zinrdaxos, doch wohl = Sanda mit armenischer Kosewortendung -A. 
a Hittiter p 1 alte (& 0) Terlu-*Zrkko der Name 
des hatischen Kriegsgottes sein, käme als Lesung, provisorisch au 
مث‎ in Betracht, da dieser Gottesname neben Sanda und Zarlı 
Arko am Hiufgsten in den hatischen Personennamen erscheint. 
Da an ‘Pi wäre dann aber gewiss rein zufällig. Der Name 
Mda ع‎ Ma beiStrabo ei. Müller p. 459, 5 und Stephanus 
'von Byzanz s. v. Mäoraupa, geschrieben m-” bei Boghazkdi und 
Fraktin vor Ihrem Bilde, und m md in Bor Z. 2 und 8, 
wird nur ein Nebenmme und zwar ein, eigentliches Appellativum 
und Kose- und Lallworb = Mütterchen® sein, so gut wie papa 
‚oder bada in Bor 2. 2 und 8 als Attribut des Götterherrn. 

Der Wilästierkopf (nur so kann die Hieroglyphe nach Dr. 
Matsohie in Berlin aufgefasst worden) bezeichnet hier das Vor- 
haltnis des Königs zum höchsten Götterpaar, wio in Marfak Löwe 
2, 1() zum Götterherrn allein und jbidem 2. 3 zur Götkermutter 
allein. Tobenso unten in Z. 4, worüber unten zu der Stelle; so 
auch wohl auf dem Siegel oder Amulott bei Wright, Empire 
وم‎ the Hittites Plıte XVI unten, vermutlich von Mudal- von 
Karkonaö (dessen Name, = „Füllen“, durch den Pogusus dar- 
gesellt?). Ihm gehen an unserer Stelle Eselskopf und 4 vorher, 

von in Marab Il. cc. S-+d. Daraus darf man vor der Hand 
schliessen, Auss Rselskopf + # + d die Aussprache des Wildstior- 
opfes andeuten, also, da or den Wildstier selbst vertritt, das 
Wort für „Wildstier‘ im Hatischen = Lautwort des Hselskopfos 
-+#.+d gewesen wire. Nach p. 4501. oben also etwa (£ndd. Da- 
mit kann man armenisches Anju? = „junges Rind* vergleichen. 
Zur eventuellen Endung u? oder 2 wire dann Katul neben dat! = 
„Tatze“ zu vergleichen. — „Wildstior“ des Götterherrn und seiner 
Gemahlin heisst der König, weil joner als Stier*, dioso als Öduarıg 
vorgestellt ward (Hittitor p. 108). Ganz analog heisst er unten 
Gund in Jerabis IT, 4) Hund des als Hund dargestellten Kriogs- 
gottes. — Zur Abbildung des Wildstiors — mit nur einem Horn 
vgl. seine Darstellung in den assyrischen Skulpturen, wovon 
aber nicht abhängig zu sein braucht. 8. 8. Sohrader in 
den Sitzungsberichten der Kgl. prouss. Akad. XKXI, vom 
16. Juni. 

Zu mio = ‚ein‘ 5. 0. p. 4508. 
































2.3. 2 
Zum Zeichen hinter U und vor C s. auch Jerabis III, 2,8 und 
4. Die syutaktische Yorbindung im Folgenden ist nicht in jeder 
Beziehung sicher. „Aber offenbar haben wir wegen der 2 zweimal 





‚Jonsen, Die Inschrift I von Jerabis. 0 


in derselben Reihenfolge erscheinenden Ideogramme zwei parallele 
Ausdrücke. Weiter bezieht sich, wie auch Z. 4 lehrt, wegen des 
sonst عمد‎ yor und nach” Götterhieroglyphen gebrauchten Wort- 
beginners davor und darnach die Hierogiyphe für „Frau‘(?) offen- 
bar auf eino Gottheit, also scheint os auch sicher, dass die beiden 
parallelen Ausdrticke beide besagen: „der so und so der Gottheit 
so und so“. Daun erst hinter ihnen der Kriegsgott erscheint, der, wo 
er sonst mit dem Götterherrn oder der Göttsrherrin zusammen er- 
wähnt wird, als dritter in der Götterrangordnung sofort hinter ihnen 
kommt, s0 scheint es äusserst naheliegend, die beiden parallelen Aus- 
drücke auf das vorhergenannte Götterpnar zu bezichen, also wohl 
den ersten auf den Götterherrn, den zweiten auf die Götterherrin. 

Möglich duss r-d statt = arioi = „des mannhaften* phone- 
tisches Komplement zum vorhergehenden Tdeogramm ist. 

Die Fndung des folgenden Wortes wird hier durch ’ (also 
Vokal + Vokal), weiterhin wohl durch 2 angedoutet. Daher meine 
provisorische Lesung co. Indes könnte an der genannten Stelle 
dus € auch phonetisches Komplement zum folgenden (fr sein oder 
‚jedenfalls zum vermuteten bostimmten Artikel gehören. 

Zum Eeolskopf = (fn für info) = „der® 5. 0. p. 4501. 

Zum Stierkopf = K)n s. 0. ibidem. 

Zu 4 = ‚icht s. die 0: p. 443 genannten Stollen. 


Das Zeichen hinter X (hinter \) und vor (übor) I habe ich 


früher mit \, von mir gelesen (d)r, identifeiert; mit Recht und 
zugleich mit Unrecht. Aus Mara) Löwe Z. 15 und 5 ergab sich 
mit absoluter Sicherheit, dass in der Gruppe für „König مط‎ 
mit C = r wechseln kann. Das Gleiche gilt vielleicht von zwei 
Gruppen in Jerabis I, 1 und Marıh Löwo يك‎ 8. 8. 0. p. 449. 
Andere Fülle der Art übergehen wir, da der erstgenannte unan- 
fechtbar ist. Also müsste ملا‎ = Vokal + r oder م‎ + Vokal 
sein. Nun aber tritt \&- fraglos als Zeichen einer Genitivendung 
in Bori1 an Tara- „Tarsus“ an (das ebenfalls im Genitiv 110. 
2.8 zweimal ohne \C- erscheint). Ähnlich in anderen Fallen. 
Also müsste os eine hatische Genitivendung -r- geben. Nun findet 
sich im Armenischen ein r im Genitiv von Pronominibus und 4 
her glaubte ich in dem hatischen Genitiv «r- einen weiteren Boweis 
für den Armenismus des Hatischen zu besitzen. Indes es war 
wenigstens auffallend, dass das r sich im alten Schriftarmenisch 
nicht an Substantiven zeigte. Dieser Anstoss ist jetzt beseitigt. 
Denn es giebt trotz der Genitivendung مذ‎ und trotz dessen Laut- 
wert -r- in den Inschriften kein Genitiv -r-. Dei in Jerabis I 
Aguriert in Z. 44 dns in Rede stehende, dem Zeichen مط‎ ähn- 
liche Zeichen als Zeichen für ein Genitivsuffix; offenbar eine 
Variante dieses Zeichens in Jerabis II findet sich verhältnismässig 



































458 Jensen, Die Inschrift I von Jeralis. 


zahlreich auch in Jerabis III; aber daneben kommt dort in Z. 2 


und 4 ein anderes Zeichen vor, dessen Identitüt mit ملا‎ absolnt 
nicht geleugnet: werden kann. Also sind in diesem Zeichen zwei 
ursprünglich verschiedene Zeichen zusammengefüllen. Also hat es 
auch zwei Lautwerte und wenn es darum sicher auch -r- zu 
lesen ist, braucht die Genitivendung N. darum doch nicht -r- 
zu sein. Dass sie so nicht gelesen werden darf, liesse sich ohne 
Hilfe des Armenischen wohl erweisen, wenn sich zeigen liesse, dass 
Qusjenige von den beiden Zeichen = späterem من‎ in älteren In- 
schriften, das nicht am Genitiv erscheint, die Lesung -r- hat. Das 
ist nicht möglich, wenn es auch sehr nahe liegt, in Wr) 
in Jerabis 111, 4, لك‎ in Jerabis I, 1 zu schen, falls hier C mit 
لك‎ zusammengehört, und noch niher, dass X (das andere der beiden in. 

aufgegangenen Zeichen) + - hinter dem Zeichen Y in 
Jerabis II, 2 mit ihm zusammen XY-r in 2. 4 ibidem und “للا‎ 
ibid, in 2, 5 entsprechen, also NL mit r wechselt, nicht aber das 
سم‎ Genitiv gebrauchte Zeichen. Da sich unten für dies Zeichen 
sine Lesung {4 als usserst wahrscheinlich ergeben wird und 7 
vor X-Yer in Jorabis TIL, 2. 4 statt = mio = „ent zu sein, 
auch noch als phonetisches Komploment zu Y gehören könnte, also 
dass Y die Aussprache m£-a-r haben könnte, so möchte man dies 


Wort in m’ in Bulgarmaden 24. wiederfinden, dus dann dort 
zusp. hinter „Horrscher* und „König*, wie in Jorabis III, 2 hinter 
„König* als Adjektiv fungierte. Wonn diese Kombination vichtig 
ist, wäre die Lesung des ما‎ am Genitiv sicher nicht (dr. Aber 
auch ohne Hilfo des Armenischen Misst os sich auf andere Weise 
zum Mindesten sehr wahrscheinlich machen, dass \- am Genitiv 
nicht = «r- ist. Denn widrigenfalls hätte das Hatischo ein Genitiv- 
suffix, das es, ohne die Bedeutung ingend wie zu nuancieron, nach 
Belieben an den Genitiv anhängen konnte. Somit ist os das Wahr- 
scheinlichste, dass NV am Genitiv nicht ndern nur ein 
anderer graphischer Ausdruck für die oder einen Teil der Genitiv- 
endung ist, also, da diese in den zahlreichen uns bekannten Fallen 
stats mur aus Vohnlen, £ oder به‎ besteht, einer Kombination dieser 
Vokalo entspricht, also etwa = £-+-d oder = d-+t ist. Nun 
entspricht dann uber in Jorabis II, 2 oin 4 oder )ل‎ + „gross® (s. u) 
als Attribut des Kriegsgottes offenbar dem 4) + „gross“, dessen 
Attribut in Hamat I-IIT und der „Schaleniuschrift‘, also dass 
eine Lesung (4 oder df sicher mu sein scheint, Da man bei 
wnvollkommener Schreibung eines mur aus Vokalen bestehenden 
Wortes, wio sie hier vorliegen würde — vgl. auch Jerabis 1,8 
hinter der Hieroglyphe des Kriegsgottes — gewiss eher einen Kasus- 
vokal als einen Stammyokal ignorieren konnte so deutet diese 

















Jensen, Die Inschrift I von Jerabis. 459 


letztere Schreibung cher auf 44 als auf d£ hin. Wir dürfen darum 
in Adjektivhieroglyphen mit diesem Zeichen als- phonetischem Kom- 
plement im Nominativ (wohl Jer. IT, 2 (. o. 2 450), voll such 
Hamat I-IIT, IV, Z. 1) Adjektivo anf م‎ = arm. 4 sehn und in 
Hamat Y, 2 mag 24 hinter dem Zeichen phonetisches Komplement 
dazu sein, — Möglich nun, dass bereits in Jerabis I das Zeichen 
für d mit dem für (4)r zusammengefallen ist. Dann könnte es an 
unserer Stelle dem r an der vorhergehenden Parallelstelle ent- 
sprechen. Beachtenswert ist, hierfür, dass beiden d folgt. Dass 
« mit diesem zusammen phonetisches Komplement zum vorher- 
gehenden Zeichen ist, ist durchaus nicht sicher, ebensowenig sicher 
wie dass # + d an der Parallelstello so aufzufüssen ist. 

Über das folgende Ideogramm wmit Wortboginner davor und 
dahinter به‎ bereits oben p. 486f. Jodenfalls muss os wegen seiner 
aweimaligen Isolierung, die nur an der der Götterhieroglyphen ihr 
Analogon hat, eino verchrungswürdige Porson irgend einer Art, am 
Wahrscheinlichsten natürlich eine Gottheit. bezeichnen. Der Ans- 
druck, von dem das Zeichen oin Teil ist, bozicht sich nach p. 457 
oben wohl auf die Götterherrin. Es scheint nun nicht schwer, in 
der Hioroglyphe eine, vielleicht eine hockonde, Frau zu erkennen. 


Ob dio grosse Ähnlichkeit mit dem Zeichen a% zufillig ist? 
Ob dies eigentlich ganz skizsenhaft einen Maun darstellt und von 
dem Worte aro = „Mann“ seinen Lautwerk d’hat?? „Erau® im 
Armenischen Tin, aus ülterem gena oder genz, mit dem Genitiv 
Tone). Armonisches £ in för == „Ierr“ im Hatischen noch 4 Adua 
bei Xonophon == späterem Teva (vgl. assyr.-vannisches Mitidu- 
Milidia = griochischem Medsr-n(on), heutigem Malatia; oder 
griechische Volksetymologie nach wiärr-0g?) und griechis 

für ültoros hatisches & in Na und Payne (s. Hit 
129 u. 225) logon os nahe, وعدن‎ im Hatischon die armenische Ve 
schiebung der Media zur Tenuis noch nicht, also auch bei و‎ noch 
nicht vollaogen ist. Dazu würde armenisches Kunts-i-k stimmen, 
falls es auf hatisches Gunzi- (Hittiter p. 116) ruräckginge. 
Somit mag mo} im Hatischen otwa noch genaya (s. Hübsch- 
mann, Armen. Studien p. 89) entsprechen. Indes ist auch 
armenisches gagazin (vielleicht aus “موصي‎ + n) = „Scheitel, 
Schidel®, das an assyr. Kafkadu oder Yabyl. gayadu =" „Kopf“, 
vielleicht auch speziell der obore mit Haaren bedeckte Teil des 
‚Kopfes, jedenfalls etymologisch — hebr. pp = „Scheitel*, merk- 
würdig anklingt, mu berücksichtigen. 

ur Endung io des folgenden Wortes s. 0. p- 457. 

Zum Rselskopf = )0« s. 0. p. 4508. 

Man könnte sich durch Z. 5, wo, wie hier, £ + (On vor einem 
bestimmten Tierkopf steht, versucht fühlen, die beiden Zeichen, 
oder wenigstens dus letzte, (£}n, mit diesem Kopf als dessen phone“ 
tisches Komplement zu verkntipfen. Indes das verbietet gewiss 
der parallele Passus im Anfang von Z. 3. 































460 Jensen, Die Inschrift I von Jerabis. 


Zur schräg aufwärts gerichteten Hand mit zwei sichtbaren 
Fingern s. bereits 0. p. 4541. Schon in Hittiter .ع‎ 1842: hatte 
ich änrin eine Gotteshieroglyphe erkannt, aber mit Unrecht die 
eines Vaters oder einer Mutter des Götterherm (. p. 189 und 
Tafel IL, Nr. 15). Ich stützte mich hierfür auf Irriz I, 2£., wo 
ich in ‚einem grossen Sohn* dieses Gottes den Gütterherm von 
Tria sah. Allein es ist wegen des vorhergenannten Syennesis joden- 
falls dns Nüchstliogende, in diesem den grossen Schn zu sehn und, 
wenn sonst wenigstens Syonnesis nur als kilikischer Königstitel 
nachweisbar ist, demgemlss in diesem Syonnensis den König, von 
dem die Inschrift herrührt, zu erkennen. Und nun heisst der 
König der Inschrift von Fraktin in der That der Sohn dieses 
Gottes, und nennt sich der König von Jarabis III (s. Z. 8) und 
dor der „Schalen*inschrift Sohn des grossen (s. u.) mit ihm iden- 
tischen #d- (ZDMG. 48, 458 und Zimmern ibidem oben p. 178 
gegen Hittiter p. 40 und 145 und Tatel I, 6 N. 1). Alto 
beweist Triz I gewiss Nichts für meine frühes Annahme. Der 
Charakter des mit der Hieroglypho bezeichneten Gottes or 
zuntchst aus seiner Stelle in der Götterreihe. Hier, in 
schen wir ihn an dritter Stelle hinter dom Götterpaar an der Spitze. 
In Jorabis IT stand die Hieroglyphe für ihn in der Lücke am Ende 
von Z. 8 oder (was wahrscheinlicher) am Anfung von 2. 4, wie 
der Hundekopf in 2. 4 rechts bowoist (s. u.), ward also der' Gott 
hinter dem Götterhorrn (und der Götterhorrin?) genannt. In Gtrtn 
11, 2 Anden wir ihn ebenfalls hinter diesen beiden (resp. durch 
Dieienek und Faust bezeichneter) Gottheiten. Da mit höchster 
Wahrscheinlichkeit die schräg aufwärts gerichtete Hand mit zwei 
sichtbaren Fingern ausser dem Daumen mur eine Variante des 
Zeichens ist (wie such die mit drei Fingern ausser dom Daumen; 
zu den ganz analogen Varianten des Zeichens für „gross“ s. 1), مه‎ 
wird wohl der Gott in Murak Löwe jedenfalls au zwoiter, wenn 
nicht schon an erster Stalle hinter dem Götterherm und nachher 
sofort hinter bez, unmittelbar vor der Götterherrin genannt. Nach 
بر‎ 458 unten heisst er der grosse للك‎ oder Af-. Der grosse Ja) 
aber erscheint in Hamat I—IIL, Z. 9 bez. 2 an dritter Stelle nach 
vorheriger Nennung des ersten Götterpnares. Darans ergiebt sich 
als fraglos, dass er der zweite dom Range nach unter den männ- 
lichen, der’ dritte unter den Göttern überhaupt ist. Nun aber er- 
scheint in Gürtin I, 4 und IT, 6 als zweite Gotteshieroglyphe hinter 
dem Dreizuck, der des Götterherin, die des Gottes auf dem Hunde 
&irekt hinter der Götterherzin bei Boghazköi; hat diese Hieroglyphe 
in Jerabis III, 4 als Ausdruck für ein Attribut des mit ihr bo- 
zeichneten Gottes einen Speer(?), wie der grosse Ld-, d.i. aber der 
Gott mit der schräg aufwärts gestreckten Hand, in Homat Il. :6ه‎ 
hat dieso obendort in Jerabis III, 4 als Attribut cin Werkzeng, 
vielleicht eine Art Keule oder ein Boil oder einen Spaten, das auf 
einer kürzlich von Hayes Ward veröffentlichten Siegel- oder 




















Jensen, Die Inschrift I von Jerabie. 461 


Amulettinschrift) der Gott mit der schräg aufwärts gestreckten 
Hand als Hieroglyphe‘), in der rechten Hand halt. Daraus schliesse 
ich, dass der dritte in der hatischen Götterhierarchie der Gott 
mit dem Beil hinter der Götterherrin bei Boghazköi ist. Und nun 
wird verständlich, warum hier in Jerabis I, 3 und IT, 4 und wohl 
auch in Gürdn IT, 28. (wio auf dem eben erwähnten Siogel oder 
Amulett?) ein Hundekopf das Verhältnis des Königs zu diesem Gotte 
bezeichnet. Der Hundekopf vertritt einen Hund. Der Gott hinter 
‚der grossen Göttin aber steht auf einem Hunde und ist ein Hund, 
wird als Hund dargestellt. Vgl. Amulett 15 und 16 und auch 11 
bei Wright, Empire of the Hittites, Plate XVIf., vielleicht 
auch eine bisher unveröffentlichte „Stele“ aus der Nühe von Angoro 
(Mitteilung Hilprechts) mit einem Altar, vielleicht mit Hunde- 
kopf darauf, zwischen zwei sitzenden Figuren. Und wie der König 
ein Wildstier des als Stier dargestellten Götterherm (Hitti 
p. 165) und der als dduarıg gedachten Göttermutter (s. ibidem) 
0. p. 456) ist, so ist er ein Hund des Hundegottes! Aus 
Gesagten erhellt jetzt, duss der hatische Kriegsgott und Horakles 
in den Inschriften auf den hatischen Siegeln und Amuletten mehr 
als irgend ein anderer Gott erscheint, in voller Gestalt auf dem 
Hunde, als Hund, unter dem Bilde eines Hundekopfes, bezeichnet 
durch die :aus- und zwar in den Königsinschriften stets aufwärts 
gestreckte Hand mit 2(—4) Fingern und durch sonstige Hiero- 
jglyphen, die wir hier nicht zu erörtern haben. 8. z.B. Wright, 
Empire Pinte XVIf. — Sein Name ist uns unbekannt. Vielleicht, 
aber unwahrscheinlicher Weise war es Sanda (s. ,زه‎ falls dies 
nämlich nicht der des Götterherrn war. Die bedeutsame Rolle, 
die er nach dem oben Bemerkten im hatischen Pantheon spielt, 
lasst darauf schliessen, dass Name in hatischen Personennamen 
besonders häufig erscheint. Wenn darum nicht Sanda, würde wohl 
Tarhu-Trkho®) vor Allem als Name für ihn in Betracht kommen, 
Da im Armenischen durgn „Töpferrad* heisst und dies wohl mit 
Telyn = „laufen“ zsammenhlingt, somit im Armenischen eine 
damit verwandte Wurzel mit der Bedeutung „laufen“ vorhanden 
‚gewesen sein könnte, so könnte man dann in der einen Hieroglyphe 
für den Gott — Unterleib mit zwei schreitenden Beinen oder zwei 
Beine in laufender Stellung (Jerabis 111, 4 und Beikoi) — ein 
Rebus sehn. Indes scheint es vorläufig mindestens ebenso wahr- 
scheinlich, dass die Hierog)yphe ihn kompendiarisch als Krieger 
auf dem Marsche oder im Kampfe darstellt, 




















1) 8. Plate XV von VoL.IX des American Journal of Archano} 
Einen Abäruck davon vordanke Ich der Güte Hayos Wards, 

9) Die erste Mioroplypho vor ihm auf dem Amulett oder Si 
unter der bespr. Haudhlerögiypho in Marta} Löwe Z. 21 

3) Die Varianten, verschledenen Schreibungen und Aussprache 
(kgyptisch), Tarbru- (usprich), 
auf sine ältere Aussprache Trgho oder ZrkAo für den Nominativ 















Ten 
'agxo, Tagsv und Tyoxo (griochisch) Iassen 





hliossen. 











402 Jensen, Die Inschrift 1 von Torali, 


Da es nicht sicher ist, ob Hieroglyphen für Gütter- und Per- 
somennamen wenigstens im Genitiv je ein phonetisches Komplement 
haben, so ist es wahrscheinlicher, dass #4 hinter der Hieroglyphe 
fir den hutischen Kriegsgott ein Wort, für sich, also wohl sein 
Attribut 44 mit dem mutmssslichen Genitiv tal (s. 0. p. 45) 
bezeichnet, als cine Genitivendung des Götternamens. 

Oben (p. 461) mussten wir annehmen, dass der Hundckopf 
(genauer der eines grossen Hundes, einer Dogge) einen Hund (bez. 
cine Dogge) vertritt, also mit dem hatischen Worte fir Hund (oder 
speziell Doggo) wiederzugeben ist. Aber im Recueil de travanx 
209131, 117 schlossen wir aus der Inschrift von Ordasu (von Mudal- 
‘von Kommagene), dass dns Zeichen Mdm zu losen sei, also wegen 
des armenischen gamp = „Dogge“ nur den ersten Teil eines 
hatischen Wortes für „Hund? bezeichne (ibid. p. 119). Hierfür 
könnte man dus in unsorm Toxto ihm folgendo m anführen, dns 
sich ja an und für sich als dessen phonetisches Komplement auf- 
fasson liosso und früher auch so von mir aufgafusst worden ist. 
Aber Jerabis ,كل‎ 4 mit m£-C vor dem Hundekopf könnte dafür 
üngeführt werden, dass das m mio = „ein“ andoutet, wenn allor- 
dings eine Schreibung 66 cher auf einen Genitiv mioio, als د‎ 
einen dann auf das folgende HUND bezüglichen Nominativ mio 
hindontet. Wie dem auch sei, müsste, denkt man, eine von 
unsern beiden Folgerungen fülsch sein: Bntweder, so scheint cs, 
bezeichnet; dor Kopf einen „Hund* und dann nicht Md)m, trotz 
der Inschrift von Ordası, oder nach dioser Md)m und dann nicht 
„Hund*. Indes schliesst'sich Beides nicht mit Notwondigkoit aus. 
Warum sollte nicht ein und dasselbe Zeichen 1. „Hund“ oder 
„Dogge* und 2. im Rebus den ersten Teil des Wortes dafür be- 
seichnen? Jedoch löst sich diese Schwierigkeit noch oinfucher. Das 
Zeichen in Ordasu, das dio Losung Am haben soll, ist nicht mit. 
dem in Jorabis I und IT vollkommen identisch. An diesem. sicht 
man. cine aus dem Mundo heraushingende Zungo, an jenem nicht, 
Es ist daher möglich, dass wir darin verschiedene Zeichen mit ver- 
schiedenen Bedeutungen, das eine mit der Bodontung „Hund“, dus 
andero mit der Lesung Mdm zu schen haben. Hieraus würde sich 
mach p. 447 und p. 461 oben für Gürln 11, 5 ergeben, dass dort 
im Anfung, falls dort sweimal ein Hundokopf zu leson ist, das eine 
Mal der von Jerabis I und IT, das andere Mal der von Ordasu zu 
losen ist. — Unser Hundekopf scheint der ‚einer Dogge zu sein. 
Man klunte also, da er cha die Zunge In Ordnm MA za In 
ist, als Lesung dafür wegen des arın. gamp% eine ühnliche, nach 
den für das Verhältuis zwischen Hatisch und Armenisch gültigen 
Gesetzen zu konstrulerende, Form, also etwa ghampsir vor- 
schlagen (ps wird, scheint es, im Arm. wenigstens such zu 2). 
Aber ich glaubo, dass wir sogar die Tdcntität beider Zeichen und 
gleiche Lesungen für Jerabis I und IL und Ordasu annehmen dürfen. 
Es ist ja bekannt, dass im Armenischen r am Ende der Nomina 















































Jensen, Die Inschrift I von Jerabie. 463 


öfters auf u zurückgeht (so 2. B. in cunr = „Knie“ = ydyı, 
genu). Andererseits steht armen. # öfters für älteres r. Möglich 
wäre es duher, dass „Dogge“ im Hatischen *ghamu gehiessen hätte, 
und duss darans g(Ä)amır entstanden wire und daraus, nachdem 
sich zwischen m und r ein Lippenlaut D entwickelt hiütie, splter 
aus uns unbokannten Gründen gampfr. — In Jerabis IT, 1 folgt 
dem Hundekopf? —ILE Das ihm folgende Zeichen hat 
sonst nie ein phonetisches Komplement vor sich. Entweder dürfte 
n- daher ein Wort für sich, also wohl den Artikel (s)n(e) dar- 
stellen oder ein phonetisches Komplement des Hundekopfes sein. 
Dann hiesse Hund im Hatischen X + n(-) und wir hätten armenisches 
Sun aus ülterom *3uon aus ülterem *%udn heranzuzichen und dann 
hitten wir für die variierenden beiden undohieroglyphen in Jerabis 
und Ordasu doch verschiedene Lesungen anzunehmen. 8. u. p. 4651. 


Dh 

Dass die Handhieroglyphe zu Anfang von Z. 4 eine Götter- 
hieroglyphe bezeichnet, scheint aus dem Parallelismus des darauf: 
folgenden Passus und des mit einem Tiorkopf abschliessenden oben 
in 2. 8 zu folgen. Eine Tdentitüt mit der in Mora IV (siche 
Humann und Puchstein, Reisen in Kleinasien, Tafel XLVIIT 
Nr. 6) scheint schr unwahrscheinlich, ebenso mit Nr. 10 auf Tafel II 
unsrer Hittite 

Über die Hieroglyphe für „Fran* s. boreits 0. p. 459. 

Zum folgenden Zeichen, vielleicht oinem Speer, s. bereits auf 
p. 460. Da dios Zeichen in Tagin Col. IV, 1 neben dem Sichel- 
schwort(?) steht, in Jorabis IIT, 4 aber, neben einem schwer dofinier- 
baron. Gegenstande, jedenfalls aber wohl einer Waffe, und sicher 
einem von dom Kriagsgott gotragenen Warkzeug (s 0. م‎ 4608), 
ebenso wie dieses ein Attribut des Kriogrgottes bezeichnet, da endlich 
der König sich ebensowohl als SCHWERT seines £.d(-f) bezeichnet, 
wie als SPEER (Hamat V, 2 (bis?); Jorabis TIL, 4), so wage ich 
ie Vermutung, dass alle drei Werkzeuge genau das bedeuten, was 
sie Aurstellen, nämlich respektivo Speor, Schwert und Beil(?). 
Der König hiesse lo dor Speor des Gottes so und so. In Jarabis 
II, 4 hiosse er „der Speer فول‎ Kriogsgottes, des Speers, des . 
Ts liegt durum nahe, vor dem Spoer oder in der Ldcke vor Z. 4 
den Kriegsgott zu suchen. Vielleicht haben wir in unsrer Stelle 
ein Pendant zu dem Passus in 2. 2. mit zweimaliger Nonnung 
des Götterpanrs. Möglich, dass in der Hieroglyphe vor FRAU (?) 
eine oder die Frau des hatischen Herakles zu sehen ist, etwa die 
zweite der beiden Frauen auf dem Doppeladlor hinter dem Kriegs- 
gotte bei Boghazköi?). Dass diese ihrer Stellung hinter ihm ent- 
sprechend mit ihm zusammengehören, bezeugt eine mir von Hilprecht 
mitgeteilte unveröffentlichte Amulettinschrift mit dem Doppeladler 
































1) Die erste hat als Hieroglypho wohl die Panst mit dem Daumen unten. 











464 Jensen, Die Inschrift I von Jerabie. 


zusammen mit einer Hieroglyphe für ihn. — Zur Lesung des Speers, 
dnss ihm in der Schaleninschrift resp. 4-£ und £-$*), in Jerabis III, 4 
wohl als phonetisches Komplement zu ihm, nicht zur vorhergehen- 
den Beinhieroglyphe gehörig, £ vorhergeht, in der Schaleninschrift 
wohl im Nominativ und in Hamat I—III, Z. 3 resp. 2 im Genitiv 
d und in Jerabis IIT, 4, sowie in Jerabis IV 4 folgt. Daraus 
scheint eine Aussprache (£ +) 6 + [+2] + £ +4 m folgen. 
Möglich, dass #-F-fafoder dr) dahinter in der Schaleninschrift 
auch als phonetisches Komplement dazu zu gelten hat, Dann hiesse 
„Spoon“ im Hatischen (£+) + 4 [+ ?] + B ++ fa, Mit arme- 
nischem adteal = „Speer“ liesse sich dies Wort garnicht und auch 
‚das erste nur schwer vermitteln. Doch könnte aus einem *editeai- 
adteaı goworden sein; vgl. tan = 10 aus *delm. Aber altem” 
ist der Rn aus dem Persischen verdächtig. (Hübsch- 
mann, Armen. Grammatik I, p. 102). ٠ 

Zu (m) = mio a. 0. p. 41. 

Zu W mit phonstischem Komplement (4) = wali s. die 
0. p: 445 genannten Stelle 

Das folgende Zeichen, eine Handhieroglyphe, habe ich noch in 
Hittiter p- 1844. (. Tafel II Nr. 12 hinten) für eine Götter- 
hieroglyphe gehalten (doch vgl. schon die Anm. zu Col. II ibidam), 
so auch die ganz ähnliche Hieroglyphe im Folgenden (ibidem Nr. 18). 
Das war irrig. Denn der mit dieser jedenfalls identischen Hiero- 


giyphe in Jorabis II, 7 folgt das Zeichen | er auch 
einer daron doch nicht gut zu tronnenden Hieroglypho in Jerabis 
II, 2 (ef,.ibid, 2. 4 gegen dns Ende!); ebenso aber anch ferner, 
‚jedenfalls als phonetisches Komplement, dor disser Hieroglyphe 


ausserordentlich Ahnlichen Hioroglyphe für „gross®, &9%), in Hamat 
V, 4. 8. dessen Varianten Hittiter Tafel VI unter Nr. 11 
Daraus müssen wir schliessen, dass die Handhieroglyphe vor dem 
Wildstiorkopf in Z. 4 von Jorabis I sogut wi die danach folgende 
yor dem Kreuz identisch mit dem Zeichen für „gross“ ist. Das 
ist die einfache Lösung von einer Unzahl von Schwierigkeiten, mit 
denen sich allerdings sicher Niemand ausser mir bis zur Erschöpfung 
abgequält hat, Und سدم‎ dient dem zweierlei zur Bestätigung. 
1. Darnach hiesse der hatischo Kriegsgoft in Jerabis 111, 2 der 
grosse 64 (vgl. Jerabis V bei Wright, Empire Plate 2111 
und das stimmt zu anderen Thatsachen. 8. 0. p. 458. 2. In In- 
schriften, wo sich die in Rede stehende Hanähieroglyphe findet, 
findet sich unser Zeichen für „gross“ (Hittitor, Tafel VI) nicht, 
und umgekehrt! — Wir haben somit jetzt drei’ Fülle, in denen. 
der Hieroglypho P = „gross“ $ folgt. Also hat dies jedenfalls 


























1) Dies könnte aber, anstatt phonetlsches Komplement zur folgenden 
Hieroglophe, == ونه‎ (edeo) — „ich“ 
%) Hierfür im Folgenden P. 








Jensen, Die Inschrift I von Jerabis, 465 


als phonetisches Komplement zu gelten und, da m-s ein Synonym 
von P ist, ja nach Hamas I, 11 und II, 2 Passus hinter den Königs- 
namen (s. 0. .م‎ 446) in Hamat IT, 2 mit höchster Wahrscheinlich- 
keit mit m-$ wechselt, nach Hamat I, 2 und Ivriz I, 2 aber als 
‚Phonst. Komplement im Nominativ 2 hat u. s. w., so betrachte ich 
seine Lesung medei, = armenischem mets, nunmehr als sicher. 
Also_die Hieroglyphe für „gross“ eine Handhieroglyphe wi 
für die höchsten Götter, wie auch für ein Wort für „Herrscher 
oder dgl. in Ordasu 2. 2 und Marta Löwe 2 und 6 (. Hittiter, 
Tafel III Nr. 10). Vgl. auch Isgin Col. IV letztes Fach. Stellen 
ملق‎ Handhieroglyphen die Götter als die grossen, mächtigen dar? 


Ist vielleicht die Hieroglyphe كلا‎ (s. Tafel 71, ' .ل‎ Nr. 2 meiner 
Hittiter) = wall '= ‚stark‘ auch ursprünglich eine Hand- 
hieroglyphe? Vgl. Iagin IT, 2 v. u, Ivriz I, 2 u. Bulgarmaden 11 

Zum Wildstierkopf s. o. p. 456. Da. diesem zweiten Wildstier 
nachher ein zweiter Speer folgt und dns dazwischen stehende Kreuz 
(. u.) irgendwie Etwas zum Ausdruck bringt, das das Verhältnis 
des Königs zum Kriegsgott kennzeichnet, so laufen offenbar Wild- 
stier, Kreuz und Speer dem Wildstier, dem Hunde und dem Speer 
im Öbigen parallel und wonn wir uns dann hinter dem zweiten 
Spoor sicher in der Titulatur des Vaters des Königs befinden, 
scheint es selbstredend, dass die Attribute davor, die denen’ di 
Königs der Inschrift in Z. 2 ff. parallel laufen, nur mehr summarisch 
als diese, entsprechende Attribute seines Vaters sind. Vgl. nun 
namentlich die ganze Inschrift von Bor, auch Bulgarmaden 11 
Jerabis IT, 1, 4 und 6£. und wohl auch Maria& Löwe Z. 11. دنا‎ 
über Z. 34 انمد‎ ganz analoger Struktur! 


Zu (m) = mio s. 0. p. ABLE. 


Zu كلا‎ mit phonet, Kompl. (+4) s. die 0. p. 445 gon. Stellen. 
Zur Handhieroglyphe 8.0. ia 
schon oben. Es findet sich ausser auf dem 
Amulett Nr. 18 bei Wright, Empire Plate XVIf. sonst noch in 
Jerabis 111, 2 fast unmittelbar vor der Hieroglyphe des Kriegsgottes, 
auf dem .م‎ 460f. erwähnten Siegel oder Amulett vor dem hatischen 
Kriegsgotte unter einem Hundekopf (1.0. p- 461), dor wieder unter 
einer Hieroglyphe für ein Attribut des Kriegsgottes, — schwerlich 
der 0. p. 460£. besprochenen Beinhieroglyphe, steht, hinter dieser 
Hieroglyphe auf dem Amulett 14 bei Wright, Empire Plate XVI£, 
also dass es klar ist, dass es ein Attribut dieses Gottes ist oder 
aber auf ein Verhält des auf dem Amulett oder Siegel davor 
stehenden Königs zu ihm Beaug nimmt. Nun ist das Kreuz in 
unsrer Inschrift ganz parallel mit dem Wildstierkopf, wie die resp. 
ihnen vorhergehenden Wörter zeigen. Also wird es ein Verhältnis 
des Königs zu einer Gottheit, demgemiiss zum Kriegsgott, andeuten, 
also parallel dem Hundekopf oben in Z. 3 stehn. Und nun finden 
wir das Kreuz gerade unter dem Hundekopf auf dem o. .م‎ 4601. 

































466 Jensen, Die Inschrift I von Jerabie. 


erwähnten Amulett! Vgl. nun Jerabis IT, 6, wo hiernach das Kreuz 
in der Titulatur des Vaters() des Königs dem Hundekopf in der 
Titulatur des Urhebers der Inschrift entsprechen wird 
$n m hinter dem Kreuz mag ein Wort, vielleicht einen Genitiv 
Pluralis auf Om, mag aber auch zwei Wörter dn und mio- 
„ein-® repräsentieren. dm Funo „Hundes“? 8. o. يم‎ 

Zum Speer s. 0. p. 4081. 

Für den Namen des Vaters bleibt nach dem obigen nur )ع‎ 
oder, wie auch geordnet werden kann, (-3-(£)n übrig, falls nämlich, 
was sicher erscheint, das Zeichen hinter [| مطا‎ — „Sohn. Siehe 
unten. Darin ein Zein m sehen, legt der armenische Personen- 
name Ken-ik „Stierchen“ nahe, Auffallend wäre mur, dass man 
diesen Namen nicht ideographisch, nämlich nach Analogie von 
Mudal- (bezeichnet durch Mann + Füllenkopf oder geflügeltes Pferd 
resp. Füllen (?); 5. 0. p. 456) und Tsagar - Safn)gar(?) (Mann ++ 
Kaninchenkopf: Bulgarmaden 1; „Schalen*inschrift!) durch Mann 
+ Stierkopf wiedergab. 

Zu © + Adler + © = Arz(s)awo(?) s. WZEM. X, p. 11. 


Zu V- = das. 0. p. 4578. 
Zn Bar\u = Korgamia ب‎ die 0.9. 448 genannten Sale. 


2.5. 


p. 445 genannten Stellen. 
0. p- dab. 

















به به مك اس WU‏ 

Zur Volute, vielleicht = 0. p. 4828. 

Zur Hioroglyphe für „Königin* oder besser „Herrin“ s. oben 
p- 488. 

Zur Hieroglyphe أ‎ s. 0. p. 4581. 

Zu W = a s. 0. p. 4578 

Zum folgenden Ideogramm mit phonetischom Komplemeht » 

46 «(ى)‎ = armenischem ustr = „Sohn“ s. Hittiter p. 921. 
und Tafel Tv, Nr. 18. 


Wegen des B = saplh, al) = „Kind in Z. 5 kömte 
man einwenden, dass erst davor die Titulatur des Vaters zu Ende 


sei und daram dus Zeichen hinter مذ أ‎ nicht „Schn* bedeuten 
könne. Aber durch Mar’a$ VI, 3 und Mar'ad Löwe 2. 1 (Hittiter 


p. 928) wird os doch fraglos, dass ع ملا + قغ‎ BI + مع‎ 





2) Auf dl Migiket, A der Atuche Name Saa)arf) dien a 
erh gar Gera) = Kahn kn Dre ah 
ين‎ BT. Anıye x, Bad ae 





Jensen, Die Inschrift I von Jerabis. 467 





Synonym von E = sopföh, wel‘) ist, مله‎ dumm ana in Z. 5 el 
„Kindes-Kind“ begegnet. Daraus folgt aber, dass vorher der 
‚Enkel des Urhebers, davor aber irgendwie das Wort „Kind“ oder 
„Sohn® genannt worden ist. — Weiter könnte man 2 d. h. der 
Mann der Zukunft, der sich nach mir in die Inschriften eingraben 
wird — mir entgegenhalten, dass in Jerabis II, 6, wo nach meiner 
eigenen Behauptung .م‎ 465 die Titulatur des Vaters des Urhebers 
der Inschrift zu erkennen sei, ein Zeichen stehe, das dem ähnlich 
sei, in dem wir eine Hieroglyphe für „Sohn“ schen und nun be- 
‚haupten, da jenes dies nicht bedeuten könne — denn erst in Z. 7 
komme $-P(d) = „Kind“ —, so könne auch dus ühnliche in Jerabis 
1, 5 nicht, diese Bedentung haben. Aber die Zeichen sind doch 
nor Ahnlich. Und dem in Jorabis IL ist die in Rede stehende 
‚Hieroglyphe in Jorubis I nicht so ähnlich, wie das Zeichen für &4d 
ebendort, Wogen der Rigennamen Sugıöngaorgis und Sariaster 
(6. 0. D. 448£) kann man im Auge behalten, ob eine lltere Form 
für armen, user ast(e)r (noch ülter astur?) war, die orst nach 
duste = „Tochter“ zu ustr geworden wire. 








Zum vermatlichen „Sichelschwert® {) بن‎ o.p. 409. Bine ultere 
Form der Hieroglypho in Hamat V, 2.9. Vgl. die grosse Inschrift 
bei Boghaakdi Z 1 und die Skulpturen ebendort. Das. Sichel- 
schwert hier in Jerabis I nur in der Titulatur des Urhebers der 
Inschrift (oder: nur erhalten), in Jorabis II auch in der seines Vaters. 
8. dort Z. 4 und 6. 

Das folgende Zeichen P, wie hier auch sonst in Verbindung 
mit dem Sicholschwert, 8. Mara Löwo Z. Af. und Marak IH, 
2. 2, 4 phonetisches Kompiement dam nach unster und den go: 
nannten Stellen. m dahinter dreimal abendort gerade in Va 
bindung mit dem Sichelschwert. Daher wahrscheinlich zu deuten: 
„dus Schwort der Ps". Möglich aber, dass m mio = ‚ein 
Au lesen. 

Zum Wort 4 5. zunchst Jerabis bei Wright Plate XX 
C-4-) und Isgin Col. IV, Fach 8 (4-4). Former findet sich das 

te Zeichen in der „Schalen*inschrift in Mar'nd IV mit © dahinter, 
in Bulgarmaden 2 mit davor, اسملا‎ also eine Lesung d-t- als 
möglich denken. Nun aber steht dieses Zeichen an 2 dieser Stellen 
in engster Vorbindung mit einem Zeichen (Hittiter Tafel II, 
Sr. 5 und Tafel V unter م‎ Nr. 1), das wir mit dem in Jorabis 
i Wright Empire Plato XX vor "47 stehenden identifiieren 
müssen und an unsrer Stelle lesen wir hinter 4# @ (=) + wohl 
eben jenem hier dem Nominativzichen sehr ähnlichen Zeichen. 
Also Wird das erste Zeichen in der Scheleninschrift. wohl ’-4-4-1) 
zu lesen sein. Nach Bulgarmaden 2, der Schaleninschrift und der 
kürzlich von Hayes Ward im American Journal of Archaso- 
































468 Jensen, Die Inschrift 1 von Jerabis 


logy 1898 p. 163 veröffentlichten Siegelinschrift®) bezeichnet: das 


Zeichen hinter, كك‎ und \ jedonfalls einen Herrscher über ein Gebict, 
also wird ’.$- ein Adjektiv dazu sein. Dessen Ideogramm scheint 
mach dem Obigen dus erste Zeichen in der „Schalen“inschrift zu 
sein und dies könnte einen Zweig vorstellen. „Zweig“ heisst im 
Armenischen ost = ülterem *ordo und ägl. Möglich daher, dass 
das dem Ideogramm entsprechende Wort ostilo) oder oadilo) zu 
lesen ist. 

Die folgende Volute ist, wie schon oben bemerkt, nicht mit 
dom Ideogramm für „Gott* 'oder Ähnliches, noch auch mit dem 
Nominativzeichen, noch auch mit einom vielleicht für Hat zu ver- 
wechseln. Identität mit dem Halbkreis die ich noch in 
meinen Hittitorn (1. Tafel II, Nr. 5 und Tafel 77 A, Nr. 1, wo 
allerlei nicht zusammengehöriges zusammengetragen ist) nicht or- 
kannt: hatte, ergiebt sich aus den oben genannten Ställen, wo beide 
wohl mit dem Adjektiv ’-4-£(-£) verknüpft sind, und speciell aus der 
dort genannten Siegelinschrift, der Schaleninschrift und Bulgarmaden, 
wo beide des Königs Verhültnis zu resp. Kilikien, Arzauta(?) und 
‚Kargamiö ausdrücken. Diese Volute (= Halbkreis) findet sich 
neben der anderen niedrigeren Volute — Gott(?) und dem Nominativ- 
zeichen (9 in Hamat 1-111, 1 und Bulgarmaden (s. dort für dio 
beiden ersten Zeichen Z 2 und 8), der Halbkreis neben der nied- 
zigeren Volute in Jerabis II. Endlich findet man die Hieroglypho 
für Hati(?) in Andoval 1 neben dem Nominatirzeichen und viel- 
leicht in Fraktin neben der (ursprünglich) niedrigeren Volute. Die 
Yior Zeichen sind also, so Ahnlich sie einander in verschiedenen 
Inschriften sind, von einander zu trennen. In meinen Hittitorn 
ist mir, wie Tafel VA, Nr. 1 و‎ genauo und reinliche 
Scheidung noch nicht gelungen ®). oben genannten Stellen vor- 























1) Seiner Güte vordanko ich einen Abdruck auch dieser Inschrift. 
3) Vieleicht auch Jetet noch nicht, Freilich, dass und wo die ersten drei 

zu unterscheiden sind, scholnt mir Jetet Futgeselt, Und duss das Ahnlicho 
on In Andaval 1 von allen #ملوية‎ zu traunen ist scheint much sicher. Abor 
Schwiorigkolten 











dio Beischrften von Fraktin beraten mir Aumer von Neu 
Die Volute über der Hieroglyphe für „Herrin oder „Bönigin“ scheint sicher 
=" der an entsprechender Selle In Jarabs 1, 9 und und Jerabls I, 3, ao 
= „Qoit" oder Igend einem Ausdruck für eine chr hehe „Würde. " Davon 
sehbtnt aber das Ahnliche Zeichen vor der Göln vorschladen. Wiederum 





pt Ana dt, Ai Ya ber den on مسوك ب ل‎ or dm 
EEE Mat ا‎ at 
Be ren nen Both ie Ka 29 de Yin 


806° an gen nr na ai uch mi nr Vene 
Aa ve Yen el Fra Hand an da ne yon On un 
Gott zu. m duten Ye „Des Lande Ha, Sandä), Ser Mor und „de 
Yantn Mac (Me 20), ل‎ de ci Io Ma) di HorerD 
ie Menge her Anhme Target ae ie when Br 





Jensen, Die Inschrift I von Jerabis. 469 


langen dafür eine Bedeutung wie „Horrscher“. Nan hat das Zeichen 
in Jerabis I, 5 als phonetisches Komplement yor sich ’, in der 
Schaleninschrift gegen den Schluss — denn so ist wohl gagen 
Hittiter p. 85 zu ordnen — &, in Jerabis bei Wright 1. c. 
Plate XX hinter sich wohl ' und in der Schaleninschrift im An- 
fang, wo es hinter dem 0. p. 467 £. besprochenen Zeichen erscheint, 


vielleicht © = 9 (d. i. >, , w und ähnlich) oder w, falls 
nicht mit dem folgenden Zeichen mısammengehört, Nun haben wir 


aber Hittiter p. 99. ein hatisches, pseudoidiographisch و‎ +» 
geschriebenes arwad- = armenischem ar“ai erschlossen. Wir halten 
es daher vor der Hand für möglich, dass wir in dom hohen Bügel = 


Holbkreis, statt in @D, dessen eigentliches Ideogramm zu sehen haben. 
In dem folgenden Zeichen muss man wagen des Folgenden 
‚wohl den Namen des Grossvaters sehn. 
"Zur Hioroglyphe „Hand mit Messer® mit phonatischem Kom- 
Dlement €, = h{a)f == hat in armen. Aat-an-el ‚schneiden® 
Ausdruck "fir Hatio = armenischm Hay = „Armenior*, 
WZEM. X, 178 und Hittiter p. 2#. Nach Poststellung 
Armenismus unsrer Inschriften kann man meiner Ansicht nach 
über dessen Lesung nicht mehr zweifelhaft sein. Neuerdings hat 
allerdings Jemand, dor von den Inschriften Nichts versteht, trotz- 
dem aber ls „Fuchgenosse“ mitreden zu dürfen glaubt, behauptet, 
dio Hioroglyphe sei gar keine Hand mit Masser, vielmehr mit 
Bohrer oder Grabstichel oder dgl. (gimlet or style) und könne darum 
nicht den Begriff „schneiden“ darstellen. Vielleicht sicht sich dieser 
Hittitologe einmal’ den Anfang der Inschrift V (IV) von Hamat in der 
‚neuen Veröffentlichung von Rylands (Proceedings of the Soc. 
of Bibl. Arch. 1898 vor p. 269) an. Ich glaube, dass er dann 
seine Bohanptung zurücknehmen wird. Das Instrument in der Hand 
dort; kann nur ein Messer sein und übrigens pflegt man Grabstichel 
oder Bohrer beim Gebrauch nicht s0 zu halten, wie das Messer im 
der Hieroglyphe von der Hand gehalten wird. — Die Schreibung 
16# )4(-) deutet cher auf einen Genitiy als auf einen Nominativ. 
Den Nominativ Hatio pflegt man Aa)£(-E)-4 oder Aa)e-t-d oder 
h(a)E-) zu schreiben (Hamat IV, 1; Mariak Löwe Z. 4 u. 7; Isgin 
001. 5, 2. 5£.; Jerabis IT, 2 u. 8). 


























io Annahme, dass ‚die Volate in Andaval 2. 1 einen Lendemamen, nämlich 
Hati bezeichnet, Dann hindert Nicht, darin ein Adjektiv zum vorbergohenden 
oder folgenden Kr = „König zu erkennen und demgomiss im folgenden © 


oder in Alesem und dem vorhergehenden \- سم‎ dr oder dd} بع‎ 0. p: 457) 
Dhonetlche Komplemente sr diesem Adjektr. Nun kennen wie wehl ein Adjektir 
{Or-® لوا‎ op. 240). Veiieht it ao die Vote von Andayıl die Hleogiyphe 
dafür. Was ist von dem ähnlichen Zeichen in Bulgarpaden 2. 5 (vor ' # (djr 
(der 4) m, vieleicht => Aroriöm => der Auspre) za Dalten? 


Ba. Lın, a 








47 Jensen, Die Inschrift I von Jerabis, 


In 3 +r = sr = „Sohn® s. Hittiter p. 92% und 
ben p- 466. 


u ومو اميه = ل‎ = ‚Kind, Kohn“ = urmenischem 
امومع‎ siche ZDMG. 48, 279; 2824; 887; 458 und Hittiter, 
p. 92%. Mit Ö am Ende, falls in Mar$ Löwe Z. 1 das ) hinter 


ale zum Vorhergehenden statt uls phonetisches Komplement zum 
Folgenden, oder das hier folgende / als phonetisches Komplement 
zur Hieroglyphe für „Kind* stutt zum folgenden (fm gehört 8. 
0. p. 489 u. 

Zum Eselskopf = (Ins. 0. p. 4501. und p. 459 u. 

Zum folgenden Tierkopf s. 0, ibiden. 

Zu ms (wozu jedenfalls zu orglnzen) = „gross“, wenn nicht 
Phonstischem Komplement zum vorhergehenden Tierkopf, s. 0. .م‎ 
4641. Vielleicht folgte im Folgenden der Name des Urgrossvatens, 
zu dessen Titulatur der Tierkopf (hinter „Knkel*) bereits gehörte. 

Das wäre eine philologische Erklärung von Jerabis 1. Sio 
ist zugleich eine philologische Rrklärung eines nicht unboträchtlichen 
Teils von den übrigen Inschriften. Sie wird Manchem eine nicht 
geringe Enttäuschung bereitet haben. Diese würde noch grösser 
Werden, wenn er cs versuchen sollte, mit den oben errungnen 
neuen und don früher von mir veröffentlichten Resultaten ausgerüstet 
in die anderen grösseren Inschriften einzudringen. Eine Fülle über- 
‚ender neuer historischer Thatsnchen ist nicht darin nieder- 
Aber wor konnte diese erwarten, der sich nicht der Rr- 

















, in der die hittitisch-hatischen Staaten eine selbständige, 
Rolle nicht spielten und darum von erhebondon Kriegs- und Waflen- 
fhaten Nichts zu berichten war. Dio Inschriften geben uns genau 
so Viel und so Wenig, wie zu erwarten war. Sie lehren uns vor Allem 
immer klarer die armenische Sprache kennen, wie sio سيد‎ 1000 v. Chr. 
forn uns Mancherlei von der Religion eines altindo- 
germanischen Volkes. Sie goben uns aber namentlich durch ihr 
blosses Vorhandensein höchst: wichtige Aufschlüisse über die Ur- 
geschichte der Armenier und dor Tndogermnnen überhaupt. Wem 
das zu Wenig ist, den können wir leider nicht mit Viel mehr 








„ befriedigen. 


41 


Die arabischen Eigennamen in Algier. 
von 
Albert Socin ٠ 


$ 1. Mau kann sich lebhaft vorstellen, duss die in ihrer 
ganzen Art von europäischen so verschieden klingenden und bald so, 
bald so ausgesprochenen Namen dor Eingeborenen in Algier die fran- 
2ösischen Oivil- und Militärbehörden öfters zur Verzw 
Es liegt, daher nun, und zwar bereits seit einer Reihe von Jahren, 
ein Buch vor, dus offiziell dazu bestimmt ist, wenigstens eine g 
wisse Rinheit in der Schreibung dieser Rigennamen herzustellen. 
Auf dem Titel desselben steht: „Gouvernement gänsral de T’Algürie 
Extontion do Yart. 20 du dderet du 18 mars 1889. Vocabulnire 
destind a fixer In transcription en frangais des noms dos indigtnes, 
ötabli en vertu de Yarotö de M. le Gouvernenr Göndral de ’Algörie 
du 27 mars 1885. Alger. — Adolphe Jourdan, Libraire-täitaur. 
1891", Es ist ein stattlicher autographierter Band von 398 Seiten 
zu zwei Kolumnen; die Namen sind in arabischen Lettern und عمل‎ 
n in Transskription wiedergegeben: nach letzterer richtet sich 
dio alphabetische Reihenfolge. Eine nlhore Untersuchung des Buches 
schien mir von Nutzen sein zu können und interessierte mic 
nächst im Hinblick auf die maghrebinischen Dialekte; ich du 
dus Werk zunächst auf dem Lande, fern von litterarischen 
mitteln‘), lernte Manches daraus und möchte nun meine Rindrlicke 
möglichst kurz wiedergeben, immerhin hoffe ich, dass meine Studien 
nicht ganz resultatlos sein werden ?). 


3 2. Im Allgemeinen erhält man, und zwar schon aus der 
Vorrede, die teilweise etwas ungeschickt ist, den Eindruck, als ob 
zur Lösung der Aufgabe nicht genug Sachverständige, d. h. Arabisten 
zugezogen worden seien; an solchen mangelt es ja doch in Algier 
glücklicherweise haute weniger als je! Schon was über die Ab- 
teilungen der 18500 hier aufgeführten Namen p. VI der Vorrede 

1) Namentlich fate mir sum Vergleichen Marcel Baasssorv Dietionnaire 
pratique arabe-frangais, Algier 1887 , welches vortrefliche Werk auch manche 
Eigennamen enthält. Im Folgenden wird es einfach mit Benuselor angoführt, 

9) Die hier folgenden Bemerkungen wurden nach Art einer Grammatik in 
Paragraphen geteilt; o» geschah Dies, um dieselben Teichtr ctieron zu können. 

2 u. 















































472 ‚Soein, Die arabischen Eigennamen in Algier, 


gesagt ist, errogb Verwunderung. Es worden unterschieden: mit 
pr. (prenoms) männliche Personennamen; mit f. (Bıninin) „les noms 
de feımmes*, also weibliche Personennamen. Alle andern, mit keinom 
Sigel aufgeführten Namen sollen ‚noms patronymigues® sein. Bi 
gefügt wird, dass auch Namen, die als „prenoms" bezeichnet, seien, 
eventuell „noms de famille* werden können (wie z. B. im Fran: 
zösischen Tonis, Henri). Im Wörterbuch sind freilich bloss relativ 
wenige Namen als „pr.“ aufgeführt; wer mit den.Namen der Araber 
vertraut ist, weiss aber von vornherein, dass Familiennamen bei 
denselben zum mindesten eine ganz andere Rolle spielen als bei 
uns. Es ist daher kaum möglich, alle die im Wörterbuch mit, 
keinem der obengenaunten Sigel (besonders „pr.“) ausgezeichneten 
Namen als Familiennamen zu fassen, vor Allem nicht die zahlreichen 
mit 50 (41) und den (bel) zusammengesetzten. Auch dass die 
Regierung ihren arabischen und berberischen Unterthanen nun 
plötzlich, um sio den französischen Staatsbürgern gleichzustellen, 
‚Familiennamen oetroyiert hätte, ist kaum anzunehmen. Jedenfalls 
ind wir daher eher geneigt, den grössten Teil der unbezeichnoten 
Namen ebenfalls قله‎ porsönliche, in diesem Sinne mehr als „prö- 
“مسوم‎ — damit verbindet eben der Arıber auch keinen rechten 
Bogrift — zu betrachten, denn als Familiennamen, 

8 8. Was nun dio Transskription) betrifft, so ist dagogen, 
dass einige der arabischen Laute in der Trunsskription nicht mit 
sinfuchen Zeichen sondern mit zwei Buchstaben umschrieben wur- 
den, in Rücksicht auf die Schwierigkeit der Erklürung solcher 
Zeichen vom praktischen Standpunkt Nichts einzuwenden. Zu he- 
dauern ist nur, dass es den Verfassorn des Wörterhuchs — wohl 
vom ästhetischen Standpunkt aus — unmöglich orschien, solche 
einfuche, zufällig Aurch Doppelkonsonanz bezeichnete Laute, in der 


Transskription als geschärft zu bezeichnen, #. B. „Nechad*1) نشد‎ 
عبر‎ 800; „Nedjar“ SU .مر‎ 901; „Fokhar“ فقار‎ p. 142; vgl. auch 
„Benöchnoni® بن الشاوى‎ neben „Benedäif“ مم بن الصيف‎ dl. Das 
Aufgeben der Doppelung ist vom sprachlichen Standpunkt ein 
schwerer Missgrif: — (Es ist übrigens, nebenbei gesngt, nicht zu 


Utaguen, dass auch sonst gelegentlich Unterdrückung der Doppe- 
lung eines Konsonanten vorkommt; man bemerke die Schreibung 


























1) Die dem Wörterbuch direkt ontuommenen Wörter, welche also nach. 
der in demselben Abllchen Transskeiption angeführt sind, päegen hlor in, * 
Singeschlossen zu worden; Wörter nach wissenschaflichem System transskriblert, 
sind in Kursio.Schrif: wiedergogeben. Was dio arablschen Buchstaben betrift, 
مر‎ ist die maghrobinlsche Unterscheidung von ف‎ (f) mit unterem Punkt und 
ف‎ 9) mit oberom Pankt, wie فلع‎ sich im Wörterbuch Andot, nicht beibahalten 
‚worden, sondern die Zeichen sind durch ف‎ und ف‎ ersetzt worde 











‚Sooin, Die arabischen Eigennamen in Algier. 473 


„Oum “ام‎ Mutter, in zusammengesetzten Namen p. 317 fi, sowohl 
vor konsonantischem als vokalischem Anlant,) 

$ 4. Die Laute, welche dem Arabischen speciell angehören, 
im Französischen also nicht vorhanden sind, wurden, da das Wörter“ 
buch speeiell auf letzterer Sprache basiert, nicht besonders be- 
zeichnet; os wird also kein Unterschied zwischen „ und », د‎ und 
رضن‎ w und كك رط‎ und ف‎ (siehe unten), س‎ und yo in der Trais- 
skription gemacht, In Bezug auf die Vokale ist vor Allem hervor 
zuheben, dass die Quantität derselben, von der ja doch so vielfach 
der Ton abhängt, ‚nirgends angegeben ist. Augenscheinlich wollte 
man bei deh Leuten, für welche das Buch bestimmt ist, nicht mur 
keine Unterscheidungsgabo für fremde Laute voraussetzen, sondern 
denselben, so sehr Dies im Interesse der Sache gelogen hütte, auch 

1 etwas Noues zu lernen: man zog dus Verharren auf 
einem niedrigen Standpunkte inbezug auf die Transskription dem 
Versuche vor, die Benmten dadurch, dass man höhere Anforderungen 
an sie stellte, zu orzichen; Gebildote von Postbeamten z. B. dürften 
von sich aus mit dem, was hier geboten ist, wonig zufrieden sein. 
Wenn 7. B. p. 204 „Kara* zugleich Transkription von .كارع ,قارع‎ 
85 und Keys ist, so ist entschieden der Spielraum zu weit” Rs 
bleibt nichts Anderes übrig, als zu vermuten, duss die Mitglied 
der Kommission, wolcho die Transskription anfstellten, selbst. ihrer 
Aufgabe nicht recht gewachsen waren, die darin bestand, sich in 
erster Linio auf den Boden des arabischen Lautsystems zu stellen. 
Dadurch, duss Dies unterblieb, kam eine Arbeit zu stande, welche 
‚Niomanden, am allerwonigsten dio Araber, bei m kann, geradezu 
eine Bureaukratenarbeit, die den modernen Anforderungen in keinor 
Weise gerecht wird. 

‚Nach unseror Ansicht wäre ein bossores Rosultat erzielt worden, 
wenn man, von einem mehr wissenschaftlichen Standpunkt aus- 
‚gehend, gewisse elementare Lautrogeln vorauszuschicken nicht unter- 
Inssen hätte. Dass beispielsweise ث‎ heute wie ت‎ gesprochen wird, 
wire in der Einleitung zu erörtern gewesen; wenn „Bouteldja“ 
p- 84 einmal als Umschrift von ,بوتلئجة‎ das andere Mal von 
بوكلعجير‎ erscheint, kann zweifellos der Verdacht entstehen, es lägen 
zwei verschiedene Namen vor. Am schlimmsten steht es beim رق‎ 
‚dus bekanntlich einerseits als %: der hinteren Gutturalreihe (), andrer- 
seits (namentlich von den Beduinen) als g (5) gesprochen wird. Es 
sind in der That zwei verschiedene Laute aus ف‎ entstanden. Aber 
0 wie bei einem niederdeutschen Horn „Schulte“ und einem ober- 
deutschen Herrn „Schultze* ist as doch nicht, denn der Wechsel 
der Aussprache ist heute noch lebendig; es hütte daher unserer 
Ansicht nach genügt, auf ihn hinzuweisen, statt so manche Namen 
oppelt zu bringen, z. B. „Bergoug“ بجر برثوف‎ 45 neben „Berkouk* 
































474 ‚Soein, Die arabischen Tüigennamen in Algier. 


95 بم‎ 45; in Bougendoura نج بو قندورة‎ 65 neben „Bonkandoura“ 
ل« بو قنجورة‎ 70. Dadurch wird doch eben der Schein erweckt, 
dass verschiedene Namen vorliegen, während augenscheinlich bloss 
die Aussprache bald so, bald so ist. — Einige Bedenken erregt 
übrigens auch, dass so manche Namen einmal mit رق‎ das andere 
Mal mit 8 geschrieben sind, z. B. p. 121 درك ار‎ „Derkeläjurt 
neben درف لجار‎ „Dergueldjar®; für „Kahlouche“ 7 20 wird قحلرش‎ 


und re gegeben; neben „Kordoghli“ Jelb,s p. 280 (wohl 

(ürdensohn*) steht p. 281 „Kourdourli® .قوردورلى‎ Weniger 
‘von Bedeutung ist es, dns سن‎ bald mit s, bald mit e(g) umschrioben. 
ist, z.B. بجر‎ 212 „Kerbouci® قربوبي‎ neben p. 218 „Kerbous* رقريوس‎ 
bisweilen sogar durch #0, 2. 8. „nefoussa® Kuyds p- 802. 

$ 5. Unter den Eigentümlichkeiten, die den Vokalismus dor 
Sprache betreffen, erscheint auffällig, dass die sogenannten amph 
tischen Laute gemiss der Transekription des Wörterbuches in Algi 
so geringen Binfluss auf den Klang der Vokalo austiben, speciell, 
ومدق‎ bei solcher Nachbarschaft der Vokal & meist mit 0 wieder- 
gegeben wird; allerdings mag dieses e im Franusischen als Aumpfer 
Laut zu verstehen sein. Wenn wir den Buchstaben T auf“ 
schlagen, so finden wir p. 356 „Ta“ nach Obigem schr natlr- 


lich als Äquivalent von نا‎ und رطا‎ sonst aber für 5 (und 5) bloss 
vor “ain, biswöilen vor », بر رف‎ & B. „Turikat طريقة‎ p- 360 
und im Worte „Ab; von .م‎ 861 an finden sich eine Masse an- 
Inutender & in offener und geschlossener Silbe mit „To“ trans- 
skribiert. Allerdings habe ich selbst im Marokkanischen (xgl. Zum 
Arab. Dialekt von Marokko, Abhäl. der phil-hist. Olasse der Kgl. 
8. Ges. der Wiss, Band XIV, 8. 170, Z. 9) das Wort für Wog ein- 
mal färig, dns andere Mal fartg geschrieben; es ist also doch wohl 
nach م‎ ‚prinzipiell ein einfacher Schwalaut als möglich anzuerkennen. 
Dies trifft jedoch für den emphatischen Laut in geschlossener Silbe 
kaum zu; am wenigsten bei anlautendem رضن‎ vgl. p- 8864; an 
die durchgehende Richtigkeit von Transskriptionen wie „Sehba* (£) 
بم صهباء‎ 848: „Sedreddim® .م صحر الكين‎ 842 ist schwor zu glauben. 
Hierher gehört auch, dass für بصباص‎ p. 27 „Basbas*, p.: 48 
„Besbas* geschrieben ist, als ob zwei verschiedene Wörter vor- 
lägen! — Bei \5 kommen so viele Verwechslungen mit «8 vor 
(gl. $ 4), dnss beinahe zu glauben ist, es werde _ nicht mehr 
als Guttural der hinteren Reihe gesprochen. Aber dass „Kel- 
kaf“ für قلقاف‎ und AXIS, „Kelkal* für قلقال‎ wfd .م كلكال‎ 9 
und sogar „Kemer“ für „5 p. 210 („Mond“) gesprochen werde, 
























‚Soein, Die arabischen Eigennamen in Algier. 45 


ist doch zu bezweifeln. Tine Rinwirkung des Konsonanten auf die 
Vokalfärbung ergiebt sich daruns, dass der Doppellaut ai nach I& 
bewahrt wird, به‎ B. p. 209 „Köicerli® ,قيصرك‎ „Köichh“ رقيشا‎ 
„Köidoum® قيحوم‎ (vgl. 8 206). Allerdings übt der aus فق‎ ent- 
standene Laut g (mit ف‎ bezeichnet $ 4) keinerlei Einfluss auf den 
folgenden Vokal aus, vergleiche p. 151#.; man findet „Gu* für ف‎ 
mit folgendem بطر زع ره رس‎ 1624: „Gu* vor e- und «Vokal, Da- 
gegen ist. wohl wieder das allzuhäufige Vorkommen des e-Lautes 
nach رع‎ p- 219M, zu beanstanden, obwohl „Kha* p. 2171: auch 


vorhanden ist; aber auch „Pekhr“ für „SP p. 142, also e vor بق‎ 
“spricht man nicht. Bei anlautendem „ ist selten „He* (vgl. aber 
„Hebbad® رحبّاد‎ „Hebheb*, „Hebhoub“) geschrieben, sondern mit 
Recht fust immer „Ha“, vgl. p. 1714: Im Grossen scheint aber 
der Einfluss, den A auf folgendes kurzes und langes © austbt, 
in der Transskription nicht zu seinem Rechte gekommen zu sein. 
Auch auf den vorhergehenden Vokul wirken bekanntlich wie 2 
auch 74 und “ain, zım Teil auch Aa ein, vgl. unter „Ma* p. 2582, 
wo nicht bloss „Mahboub* Oy4° und in offener Sibe „Mahammed*, 


sondern auch „Mahcone* für (ya und „Mahiddine* für الحبين‎ 4 
(sic) zu benchten sind. — Auf weitere Untersuchungen den Binfites 
der Konsonanten auf die Vokale, z. B. der Labiale auf die Ent- 
stehung vor w-Lauten einzugehen, müssen wir uns hier versagen. 

6. Kine Inkonsequonz der Transskriptionsweise, welche die 
Araber stören wird, zeigt sich in dem Schwanken zwischen An- 
wendung und Nichtanwendung dos frunzisischen e must, woron 
jede Seite Beispiele liefert. Leider ist übrigens das Buch auch 
durch zahlreiche Schreibfehler entstellt; bloss der Arabist kann in 
solchen Fallen wissen, ob der Text in arabischen Lettern oder dio 
"Transkription die richtige Lesung bietet. Diskrepanzen zwischen 
Schrift und Aussprache würen an und für sich ja zu begrüssen, 
wenn wir sicher sein könnten, dass die Schreibung der Namen in 
bischer Schrift stets die etymologisch gebräuchliche der Ein- 
geborenen, die Transkription stets die Aussprache, wie sie im 
Munde des Volkes lebt, wiedergäbe, also Lauttransskription, nicht 
Schrifttransskription repräsentiert. Es scheint jedoch schon 
nach der Vorrede, dass der oder die Verfasser des Wörterbuches 
in dieser Beziehung keine ganz klaren Begriffe hatten. Mindestens 
scheint es fraglich, ob sie sich stets genau nach der Aussprache 
der Worte erkundigten; so finden wir p. 72 „Boukhcha‘ ge- 


schrieben, das einem XS بر‎ entsprechen soll; ‚Mars (Sie, ohne 
Punkt) p. 291 ist mit „Moköddel“ wiedergegeben, während es doch 























476 ‚Soein, Die arabischen Eigennamen in Algier. 


3 wohl der alte Bekannte mufaddal (vgl. daneben „Fodil* فصيل‎ 
e) p. 148) ist. Namentlich in Bezug anf die Vokale ist Vieles anzu- 
zweifeln: dass in „Kärouci“ بج قدروسى‎ 206, „Kraoun‘ عون‎ 
9.282 keine Vokale nach dem ersten Laute stehen sollten, erscheint 
doch recht wenig wahrscheinlich. 

$ 7. Besonders ist im Interosse der Genauigkeit zu bedauern, 
wie der Artikel bei den Eigennamen nach Vorrede p. VI ein- 
gestandenermaassen als gquantitö negligable betrachtet: und nur bei 
den vokalisch anlautenden Namen, d. h. wenn er selbst seinen 
vokulischen Anlaut verloren hat, als wesentlich betrachtet wird; 
„el“ zu schreiben hätte wohl die alphabetische Anordnung des 
Buches beeinträchtigt. Nur ganz selten werden Ausnahmen gemacht; 
so steht p- 180 „Hodjerei“ neben البتجرسى‎ . Dagegen schlage man 
den Buchstaben بج بآ‎ 285 nach; er beginnt mit „Lab“ زالاعب‎ das 
3 ist in zuhllosen Füllen Artikel und. ال‎ goschrieben. 

Die Vorkennung der konsonantischen Natur des “an geht nun 
hier so weit, duss wenn der Artikel vor einen mit “ain anlauten- 
den Namen tritt, der Vokal des Artikels ebenfalls schwindet und 
dns 1 desselben einfach mit dem “ain gerade so verbunden wird, 
als ob a, boziehontlich > (mit Unterdrückung des Kehlkopf- 
vorschlusses) folgte; neben (richtigem, d. h. im Maghrebinischen 
durchaus berechtigtem [Lerchundi, Rudimentos p. 82)) „Lahjod* 
الابيض‎ D 286, „Lahmer“ „7yt بر‎ 240, steht also „Ladel® العدل‎ 


9.297, „Labidi® .م العبيدى‎ 280, aulbst „Lamonz* العزىن‎ p. 251. 
Ähnliches findet sich bisweilen bei Lerchundi, Da der Artikel im 
Maghreb so hiufg als vokulisches 7 klingt (ohne Vorsatz 
Vokals; vgl. auch: „Lascarim, lascar* u. s. w. für العسكر‎ im 
Glossario etymolögico de Ins palabras espafiolas . . . del origen oriental 
;or Leopoldo de Bguilas y Yanguss, Grannda 1886, p. 436), so ist: 
و«‎ verzeihlicher, dass der Konsonant ‘an überhört wurde; freilich 
müssto fastgestolt werden, wie weit Dies für die Volkssprache von 
Algier zutrifft. 

8 8. Seite VI und VII der Vorrede ist davon die Rede, dass 
sowohl aus ben als aus dou mit folgendem Artikel „be/“ (beziehent- 
lich bei Sonnonbuchstaben der, des u. به‎ w.) entstehen könne; vgl. 
in dieser Beziebung auch Stumme, Tunisische Märchen und Gedichte, 
Band I, p. XXIV, Anm. 8. Diese Regel geht zwar nicht durch; 


man findet به‎ 8. p. 41 „Benetiayeb* اليب‎ „>, andrerseits p. 4: 
متعمس‎ mit „Boul* anfangende Namen. Da neben „bou* Vater 
auch „bat با‎ (der alte Akküsativ) p. 28 f. vorkommt, so wird del 
wohl eher aus 62-el, dal entstanden zu denken sein. Dies ist jedoch 
unerheblich; die Hauptsache ist, dass im Wörterbuch die meisten 























‚Socin, Die arabischen Bigennamen in Algier. 4 





dieser Wörter in arabischer Schrift mit JL; beginnen; schreiben denn 


&io ingeborenen, deren Namen mit $] عمقه ب‎ ST ابن‎ beginnen, 
ihren Namen wirklich auch schon nach dem Laut oder soll ihnen 
diese Schreibung etwa gar ootroiert werden? In einzelnen Fällen 
ist übrigens zu beweisen, dass die Schreibung unrichtig ist, z. B. 
bei „Berramdan® بالرمضان‎ p. 47; رمُصان‎ hat unseres Wissens auch 
als Name eines Menschen nie den Artikel, vgl. „di Ramdan* p. 849. 
80 angenehm es wäre, auf diesem Umwoge, bei der Komposition mit 

von manchen Eigennamen zu erfahren, dass sie eigentlich den 
Artikel haben (vgl. $ 7), muss man sich hier stets vor Augen halten; 
dass man sich also nicht auf den arabisch geschriebenen Text ver- 
lassen darf, Wir vermuten sogar, dass derselbe gar nicht aus ein- 
heimischen Quellen stamme, sondern einer gewissen oberflichlichen 
Kongruong der Aussprache zuliebe zurecht gemacht sei. Wahr- 
scheinlich ist übrigens, dass bei diosen Komposita meistenteils Bigen- 
namen mit den (nicht mit Du, Da) vorliegen; An aber jede Kontrolle 
fehlt, ist darüber selbst bei den Namen, die mit Sonnenbuchstaben 
beginnen, keine Gewissheit vorhanden. "Warum ist übrigens بم‎ 6 
plötzlich" einmal „Berrached“ AA, بر‎ geschrieben? Bei Namen, 
mit denen der Artikel verwachsen ist,,und bei welchen er den 
vokalischen Anlaut eingebüsst hat ($ 7), findet sich zumeist dell 
(berr, bess, bett, bez u. s. w.), 2. B. p. 39 „Bollasmeur* PER FH 


aber ebendaselbst steht „Bellomäjahed“ بالمحجاعد‎ sie (und viele 
ühnliche Beispiele): ellemgahed für ,اعد‎ mit Doppelung des 
7 des Artikels vor prothetischem Vokal ist im Maghreb möglich, 
#0 z. B. in Marokko und Tripolis elleggir = „uahi vgl. Stumme, 


Mürchon und Gedichte aus der Stadt Tripolis p- 210. 


$ 9. Für die Lautlehro des Arabischen wäre es von Interesse, 
mittelst der Transskription der hir in Betracht kommenden Eigen- 
namen die Frage zu verfolgen, welche Verbindungen von zwei 
Konsonanten im Anlaut eines Wortes als möglich betrachtet werden 
dürfen, falls nur eine hinreichende Garantie für konsequente Laut- 
auffassung bei diesen Namensformen gegeben wäre. Immerhin 
können aus dem Gogebenen einige Schlüsse gezogen werden, die 
zur Kontrolle anderer anf genauerem Hören beruhender Ergebnisse 
Aionen werden. So werden natürlich alle Verschluselaute zunüchst 
mit den eigentlichen Liquiden / und « unvermittelt verbunden, 
also bi, Dr, dl, dr, gl, gr, kl, ker, tl, tr. Tbenso steht es mit den 
Spiranten f, & (kh PL} (gh &), während 3 (ch رش‎ vgl. etwa 
8 8) merkwürdigerweise nicht als Anlaut einer solchen Verbindung, 



























478 ‚Soein, Die arabischen 





sondern mur hinter جا‎ und 2 gelegentlich vorkommt (nicht hinter 2). 
Ferner giebt es Verbindungen von Fxplosivlauten mit andern Liguiden: 
dm, kom, Ton; von Explosivlauten mit ihresgleichen dd, Rd, Ad; 
von Spiranten mit Explosivlauten f2; von Esplosivlanten mit Zisch- 
Ianten: Be (be, dg), ka; dazu fi, fs; von Explosivlauten mit Spiranten: 
di, (dh), mit Aftrikaten dj (bj). Ferner Verbindungen von Zisch- 
Innten mit Explosiven: sd, ed, ad, zd, روه‎ sh, ek, st; mit Spiranten 
25; mit Liquiden sl, 21; om, em; on, ar, er. Von Liquiden kommen 
nur m und n, wohl als silbenbildende Anlaute in Betracht: md, 
ab, mk, mt, mö, ms, mz, ne, mf, nf, mr, nm. Diese sind 
die als möglich angenommenen Doppellaute; Fille wie „Ghtrif* 
غطريف‎ p. 159 wollen wir. übergehen (rgl. $°0). 

8 10. Die Eigentümlichkeiten, welche die maghrebinischen 
Dinete in Bezug auf die Aussprache der Konsonaten aufweisen, 
reten bei Rigennamen, namentlich wenn es althergebrachte sind, 
nicht so zu Tage, wie bei andern Ausdrücken. So findet sich 


184 „Djezur® رجزار‎ dugegen p. 989 bereits „Zezzar“ nach 
m im Nordafrikanischen vielfch bekannten Lautübergang des 
zer رع‎ vgl. Stumme, Tanisische Märchen und Gedichte I, p. KXIT 
üntor N. 8; ebenso steht: „Bouchedjora® 4% „> p- 58 neben der 
volkstümlichen Aussprache, „Boucedjora* 4,2 „;p. 56 vgl. Stumme, 
bs. 8. XXI unter N. 1. — In Bezug auf“ Lautübergänge Alt 
جاسم‎ „Djucom“ p. 128 auf; man ist geneigt, es mit قاسم‎ „Kacem* 
بز‎ 201 zu idendifeieren, wie „Djebrit“ wy> „Diebrit® p. 126 
mit dem bekannten Worte .كبرييت‎ Der Übergang von Z und k 
in dio Aftrikaten ist in $ 102 f. das zweiten Bandes meines Diwans 
aus Centralarabion weitlkufig besprochen und lässt sich sonst im 
Moghreb unseres Wissens nicht nachweisen. 

$11. Dass j und مد‎ mit einem kürzesten Vokalauslaut (Schwa), 
also لأ‎ und ,ام‎ leicht in X und u übergehen, ist bakannt (vgl. 
Stumme, Tunisische Mirchen und Gedichte T, p. XXV£); man denke 
an ueir „Wezir*, Üküm „or steht auf“. Aber wie man in Marokko 


























ut für aß, sagt, so tritt auch in den algierischen Eigennamen 
vielfach (freilich nicht immer) der Übergang in den Vokal ein, wo 
wa oder ja in geschlossener Silbe stehen; so z. 8. nicht bloss in 


„Ourig, Onika* وريقة روريقة‎ (beides = „Blättchen‘) p. 318, 
sondern auch in „Ould* eig. a) p. 316; „Onrkat eig. ورة‎ und 
نط ورقاء‎ 319 und „Ourgueddheb® ورق الذهب‎ („Goldblatt*) p- 818; 
„Onzza® وزة‎ („Gans“) p. 320; „Ontonat“ وطواط‎ p. 319; „Louffad* 











‚Soein, Die arabischen Eigennamen in Algier. 419 
الوقاك‎ und ähnliche p. 256; „Lonzonnz“ بم الوزوار‎ 287; selbst 
„Metoukkel® steht für .م متوكل‎ 287. Wenn sich nicht gelegentlich 





Anslogiebildungen zu solchen Zusammenzichungen finden, wäre es 
beinahe schwer daran zu glauben: „monkkel® مكل‎ fondenr de 
pouyoirs bei Gorguos, Cours d’Arabe Yulgaire, Premibre partie, Paris 
1849, p. 240; „mra moussokha* femme malpropre (Kain) bei 
8. Daumas, La vie arabe, Paris 1869, p. 183, doch „Mouflok* für 
بر‎ 298 (aber „Mouelled* für مولح‎ ebäs). 
$ 12. Bovor wir von der Lautlehre zu Bemerkungen über 
+ die" Formenlehre übergehen, wire eine Anzahl fremdsprachlicher 
oder altiiberlieforter Eigennamen auszuscheiden, kurz Namen, deren 
Bildung ausserhalb dor Gesetze der modernen arabischen Bildungen 
füllt. In orster Linie gehören hierher die berberischen Namen, 
ب‎ B. nach Dr. Stumme die mit vorgesotztem u „Sohn“ p. 12H. 
gobildeten Männernamen; sodann die die feminine Diseriminente £ 
aufweisendon Frauennamen. Dioses € tritt bald vorn, bald hinten, 
bald vorn und hinten zugleich auf; z.B. „Tamza* بج تامرة‎ 850; 
„Taounza® تاونزة‎ jekchen) .نر‎ 800 ; „Reghmit“ :نز رغبيس‎ 928; 
„Tadbirt® تادبيرت‎ (= Taube) p. 956, „Tabatoucht* تاباطوشيت‎ 0005. 
$ 18. a) Unter den in dem Wörterbuch verzeichneten Namen 
findet sich ferner eine Anzahl recht alter, z. B. zömischer, wie 
.سر‎ 118 „Dokius® (ud, بن‎ 808 „Tibarious* ,تمباريوس‎ ن١‎ 309 
„Titus® طيطوس‎ (neben „Titem, Titoum Auch. alt- 
arabische Namen, die man lüngst erstorben glaubt, tauchen wieder 
anf, wio „Timallah* بر تيم اللد‎ 869 (daneben „Tima‘); sogar „Al- 
kama“ علقي‎ p. 12 und „Nabghn‘ نابغة‎ (as Fom.i) (zum Fehlen des 
Artikels vgl. 8 7) p. 296; bei „Antra® بم عنترة‎ 15 steht f. und 
„Antenr“ ‚ie wird daneben aufgeführt; bei „Monouya* معارية‎ 
steht kein £ p. 291. Fbonfalls alte Erinnerungen wecken 2. B. ‚Mote- 
nebbi® p. 292; „Mossab“ .م مصعب‎ 202; „Sekkit® rad p. 844; 
bei „Derstonih® نج درستويم‎ 121 denkt man an eine Verschreibung 
für 5; „Ketreb® قطرب‎ p. 216 hat soin u oingebüst. Bei 
dem Namen „Braham* براعم‎ p. 89 neben براعيم‎ ist die Kürzung 
aus dem sonst zu belegenden براعام‎ Folge der Tonzurlckziehung ; 
die verkürzte Form neben der vollen bietet auch Beaussier p. 34. 


























480 ‚Soein, Die arabischen Bigennamen in Algier, 


b) Zahlreiche Namen gehen auf Prorinzen und Städte des 
Maghreb zurück, so „Sekelli* (sie) سقكّى‎ p. 344 aus Sicilien; „Ser- 
بط سرقسطى “قاط‎ 948 aus Saragossa; „Kortbi‘ قرطب‎ D- 280 aus 
Cordova; „Ksentini* قسنطيني‎ p. 284 aus Constantine; „Sfaksi* 

mit „Kochetilor®‏ 207 .م قشيطيلر aus Sfax. Ob‏ 349 .م سفاقسى 
transskribiert ist, scheint fglich, es steckt doch wohl‏ يقار 
ein ‚custelar® darin; wegen des ersten „ist vieleicht das Wort‏ 
deminutiv.‏ 

$ 14. a) Wie bei „Antara* und „Nabgha* 8 18 so ist auch 
ع‎ B. bei „Khfadja“ x>las p. 225 die Angabe, dass ein Femi- 
ninum vorliege, in Zweifel zu ziehen, ebenso bei „Harta (£)* حارقد‎ 
(der Artikol fehlt wohl) p. 186 neben „Haret* حارت‎ (sic) p. 184.. 
Es geht durch das ganze Buch eine gewisse Tendenz, Namen, welche 
dio Fomininendung haben, mit „f.* zu bezeichnen; diese Tendenz 
dringt aber, wie wir schon geschen haben, glücklicherweise doch 
nicht ganz Aurch, vgl. . B. auch „Raouya“ %,,1,, das neben „Raoui* 
راوى‎ Stahend, p. 924 wenigstens nicht als Pemininum naumhaft ge- 
macht worden ist. — Höchst wahrscheinlich finden sich andrerseits 
neben wirklichen mit der Fomininondung verschenen Femininen. 
heute (feminin gebliebene) Nebenformen ohne dio Pemininendung 
2.B. „Fotem* p. 141 neben „Fatma* ; „Arche .م عيش ,عايش‎ 9 
neben „Ascha“; „Zelikh® بم رليم‎ 985 neben „Zelikha‘; „Zobid* 




















"63, ب‎ 892 neben „Zobida*, Kaum annehmbar ist, dass wir os 


in diesen Fallen mit wirklichen männlichen aus den Fomininen 
entstandenen männlichen Bigennamen zu thun haben, 

b) Bei anderen aus Appelativen abgeleiteten Rigennamen ist 
diese Differonziorung von msc. und fom. mittelst der Femininendung 
gewöhnlich, z. B. „Remmane* „La, msc.; fm. „Remmana“ xl, 
بر‎ 990; „Helal“ غلال‎ msc.; fm. „Holala® علائة‎ p. 190. Von dem 
femininen Eigennamen „Kadra*, wie von der Nisbe (2) „Kadri* 
(5,918 bez. قادرى‎ p. 202), ist zu vermuten, dass sie von عبد القادر‎ 
herstanmen. In „Bondersaya® صرساية‎ „> neben „Bondersa® p. 61 
liegt eine Weiterbildung mit doppelter Femininendung vor, was 
auch sonst vorkommt. In „Bouchachi® neben „Bouchachia® بوشاشية‎ 
بر‎ 57; „Boudali“ neben „Bondalin® بودالية‎ p- 60 ist die Peminin- 
endung nach einem 2 sekundär ausgefallen oder nicht Yautbar ge- 
worden, worauf wir in unserm Diwan aus Centralarabien IT, Ein- 
leitung 8 75a ausführlicher zurückkommen. 











‚Socin, Die arabischen Eigennamen in Algier. 481 


$.15. Eigennamen mit der Endung des weiblichen Plurals 
يع‎ könnten nach $ 2 eventuell Familiennamen (wie sie im Syrisch- 
Arabischen Stammmamen sind) sein; z. 8. „Khemissab“ خميسات‎ 
neben „Khemissa® p. 222; „Ohemidat“ بجر شبيحات‎ 100; „Chouchat“ 
.م شوشات‎ 108; „Atssat“ عيسات‎ p. 10; „Abdnt عبدات‎ p- 8: 
„Abidat“ .م عبيدات‎ 4: „Alilat® .م عليلات‎ 12; „Allonat* عليوات‎ 
بر‎ 18: „Amirat® عميرات‎ p. 14: „Khelfat“ خلفات‎ p. 221: “أدلدة,‎ 
.م زايدات “21064, ;886 .م سعدات‎ 879. Als singularisch bekannt 
sind freilich ferhat قرحات‎ p. 144 und derehät, das hier als „Bar- 
kat“ يبر بركات‎ 26 erscheint. Bs ist aber jedenfulls eigentimlich, 
dus die‘Namen auf مه‎ bei Beaussior sümtlich als n, p. m. (nom 
Propro maseulin) bezeichnet sind, به‎ B. auch عميرات‎ „Amirnto“ und 
عمييرات‎ „Amimrate“; ebenso حبيدات‎ „Hamidate*, „Abdate“ und 

„Abidato*. Es ist doswogen wohl in der Endung at, ausser in den 
Füllen, in welchen bekannte und dem Sinne nach (gl. $ 45) erklir- 
liche Pluralo, wie in forhät „Prouden*, derekät „Sagnungen* (viel- 
leicht. auch aafdat), vorliegen, ganz elwas Anderes, als die weibliche 
Pluralendung zu suchen. — Nur Qussorlich also sei hier angeschlossen, 
duss es auch Namen giebt, welche die Form innorer Plurale zu 
haben scheinen, z. B. „Aounbed“ Aylye .م‎ 15, „Snnoel* ستاسل‎ 
p. 852; wohl auch „Khelalfa* بر )£( خلالفة‎ 221. 

8 10, Bei don \els-Formen richtet sich biswoilon dr Vokal 
des zweiten Radikals nach den umgebenden Konsonanten, so hört 
man wogen des folgenden Aa oder ain ein a in „Hutaht فاتم‎ 
بير‎ 141; „Ratat يبر راتع‎ 824; „Rafa* بم رافع‎ 322 (vgl. Stumme, 
Mirchen und’Gedichte aus der Stadt Tripolis p. 216; 8 24, 2. 
Freilich ist gerade das i der faül-Formen meist auch sonst nicht. 
rein, sondern es ist 4 geschrieben, 2. B. p. 828 „Ragueb* راقب‎ 
„Raheb“ راعب‎ u. 5. w. — Bei Ableitungen dieser Porm von Stämmen 
كلم‎ (5 schwindet dns auslantende # öfter; wie wad für wädi ge- 
sagt wird, findet man hier „Saft .م صاف‎ 997 allerdings neben 
„Safe صاق‎ (vgl. „Suhl“ صاحى‎ p.,388). 

Wenn an die fatl-Formen eine Feminin- oder Nisbenendung 
tritt, schwindet der Vokal des zweiten Radikals; ob die Länge des 
a dann noch gehört wird, lässt sich nicht entscheiden, vgl. p. 140 
„Foäla“ xlels; „Fadli® رفاصلى‎ jedoch ist p. 141 „Farcha“ neben 
„Farha“, beides = فارخة‎ aufgeführt; dagegen „Fanda* فائدة‎ und 
„Fotma‘, „Fatmi* رقاطبة‎ „bl. Stumme will fama gehört 
haben; vgl. auch seine Tunis, Gr. $ 63, dagegen vgl. die Bemerkung 









































188 ‚Socin, Die arabischen Kigemanen in Algier. 


hier unter $ 32 m fiima. Wahrscheinlich wird a öfter kurz ge- 
sprochen. Eigentümlich ist, dass „was Fakhta® p. 141 in 
„Fakht* (£) p. 140 vorkürzt_wird (vgl. $ Ida). 

8 17. Natürlich sind Jlxs-Formen als Eigennamen hilufig. 
Bei den von med. „ und (5 abgeleiteten Stämmen geht dus au und 
ai der ersten Silbe in w und über, به‎ B. „Komal* رقوال‎ „Konam* 
قوام‎ ن١‎ 280 > p. 184: „Dj 
> ebd; „Khint" bis p. 295; „Kinl® قال‎ 9.228 us. w. (rgl. 
biyyat Verkäufer, Landborg, Probvorbes ot dictions 1, 225; Aayyar 
Schneider 1, 804; „5% Betrliger 1, 156). Dass die Doppelung 
in obigen Beispielen nicht empfunden wurde, begreift; man hior wie 
bei „Sahal“ SiS p. 348. Neben „Khettab® خطاب‎ wird بر‎ 226 
sogar noch ein „Khetab® Las gegeben, das augenscheinlich mit 
dem andern Worte identisch ist. — Nach nordsfrikanischem und 
eentralarabischem Sprachgebrauch (vgl. Stumme, Grammatik des 
Tunischein Arabisch $ 64, 8. 55; Socin, Diwan aus Contralarabien IT, 
$ 102 [im Druck]) bewahren die von Stämmen ى كلد‎ gebildeten 
fa“al-Formen ihr (5, % B. „Djerrat® بم جرّاى‎ 184; „Redjait 
رجاى‎ 826; „Rettar® يمر رقاى‎ 381; „Rekkatt رقاى‎ ن١‎ 920; 
„Sekkat* سقاى‎ p. 344; alle mit Aurchsichtiger Ableitung. 

$ 18. a) Bine der beliebtesten Eigennamenbildungen ist eine 
Karitativform mit 2 beim zweiten Radikal des dreirndikaligen, bein 
dritten des vierradikaligen Nomens, also ‚eins )8 27) bezw. قغول‎ 
(aber allerdings meist mit Schürfung des zweiten Radikals, also 
a5). Bei den femininen Rigennamen tritt füst stets die Femi 
endung an; in Syrien, wo der Vorfüsser die Form zuerst beob- 
achtete, häufig auch bei männlichen Rigennamen. Besser ist zu 
sugen, dnss der Verfusser ursprünglich durch seinen Lehrer Konsul 
Wetzstein uuf diese Formen aufmerksam gemacht wurde; Wetz- 
stein vindieiert sie in seinen Ausgewählten griechischen und Intei- 
nischen Inschriften (Abhandl. der Königl. Akademie der Wiss. zu 
Berlin 1868), 8. 344, spocioler den Hauraniern; bei Ph. Wall, 
Arabischer Dragoman, Dritte Auflage 1883, p. 16 spricht er etwas 
allgemeiner davon. Wetzsteins x)ya3 Formen in ZDMG. 11, 9 








‚Bouab* بواب‎ p- 58 „Djlab* 

















‚Sooin, Die arabischen Kügennamen in Algier. 483 


führt schon Spitta in seiner Grammatik des arabischen Vulgür- 
dialectes von Aegypten $ 45 ره‎ 8.97 an; Spitta nennt die Formen 
„Schimpf- und Sehineichelnamen“. Häufig sind sie in Ägypten 
nicht; wohl aber sind sie in den östlichen Dislekten verbreitet. 
سم‎ beliebtesten sind sie wohl in Syrien; der Verfasser glaubt die 
Form auch schon in hebrlischen Eigennamen, wie hr u. a. und 
selbst in جدود‎ orkannt zu haben, vgl. die Kritik von Siegfried 
und Stade,“ Hebr. Wörterbuch in Theol. Studien und Kritiken, 
Jahrgang 1894, p. 204. „sellüm* ist auch heute noch in Syrien 
Karitativ von sulaiman, "Seltener ist die Form bei Appellativen; 


schreibt Renan, Mission de Phönieie p. 199 xy. neben Kua5‏ مه 
und in Mardin wurde mir das schöne Deminutivum asfüsa von‏ 
Trass in die Foder diktiort; vgl. ZDMG. 37, 222 in No. 800 (wie‏ 
bieten).‏ قس von‏ قَسَاقِسَد Ouche und Belot den Plural‏ 


b) Es ist nun Thatsache, duss diese Deminutiv- beziel 
Karitativbildung auch in ganz Nordafrika — wie 
kommen ist, lisst sich i 
nicht selten "ist; auch Benussior giebt Beispiele dafür; die Bildung 
scheint auch heute noch eine lebendige zu sein. Allerdings ist 
sie hei Appellativen selten; auf solche vereinzelte Fälle, wie 
die, dass Belkassen ben Sedira in seinem P« dietionnaire aral 
frangais de In langue parlie on Algürie, Alger 1882, p. 40 als 
Deminutivum von weis neben Kiyk auch Ki anführt, ist 
wenig zu geben. ‚Dagegen kommen fa“nl-Formen schon in den 
griechisch-nrabischen Dokumenten vor, welche F. Cusa (I diplomi 
greci ed arabi di Sicilia, Palermo 1868) herausgegeben hat, z. B. 
زيمن خوك 128 نت‎ p. 185 040 ounovr; wozu unten noch 
mehr Beispiele anzuführen sein warden. Selbst in Marokko zeigt 
sich die Bildung, z. B. Lerchundi, Vocabulario p. 2505 yellil 


immtina‏ 4198 .بر زجليل von‏ جلول 


459 kammira neben ارة‎ 
Kehren wir aber zu unserem Buche zurück! Wir finden hier 






























ge von زيمينة‎ D- 458 und 





als Beispiel „Azzouz* عزور‎ p. 22 neben „Aziz“ عزير‎ und anderen 


Namenbildungen dieses Stammes p. 21; auch Beaussier p. 431 b führt 





es, nebst der femininen Form عزورة‎ an; ja es kommt schon bei 
Ousa p. 185 als 2Afob£ vor. Von فلمك‎ wird “Allon* gebildet p. 18. 
Beispiele ohne Schärfung des zweiten Radikals sind selten; ein 
Wort wie „Sabour* „yo مر‎ 3886 wird wohl überhaupt nicht zu 








484 ‚Soein, Die arabischen Eigennamen in Algier. 


dieser Bildung gehören, sondern eine Form JS als mubälaja- 
Adjectivam (vgl. meine arabische Grammatik $ 62%) sein. Da- 
gegen kommen bei Eigennamen fa“nl- (and fa'nl) Formen vor, 
bei denen eine Namonsurform nicht nachweisbar ist; so به‎ B. p. 882 
„Zebour“ ززبور‎ „Zeggout* und „Zeggouta® Ko; p- 383 „Zeghond* 
332; und „Zeghouds, Zeghondit; „Zoghoug* „Zeghougb® رزغوغ‎ 
‚Teghougha“ (offenbar sind die Formen mit g und jj identisch; der 
Wechsel ist nicht häufig im Arabischen); „Zegonta“ x3ys;. Von 
“abdallah wird in Algier „Abbond*, also “adbad, p. 2 gebildet; für 
Syrien notierte ich (mit Femininendung) “abüda oder ‘abbude (in 


Bagdad „'abbondi® [90,222] J. as. 8 sörie 19, 844); von ‘add له‎ 
فقيل‎ in Syrien Paddüra, wührend wir hier p. 202 das bekannte 
„knddour* (kaddr, selten kadar) finden. Wohl auf derselben 
Stufe mit diesem Namen steht das bei Cusa, Documenti, p- 250 
sich Andende weffoJnt الكرومة‎ , doch wohl Karitativ zu الكريم‎ On; 
alerdings wit dor Fomininendung. 

€) Andrerseits kommt es auch in Algier vor, dass von femi- 
ninen Bigennamen Karitativa ohne Femininendung gebildet worden 
(ee. $ 140); Wotzsteins „65 bei WolR habe ich für Syrien bo- 
sttigt gefunden; vgl. hier „Pottonm® und „Fottouma“ p. 147. 
Benussier giebt (p- 510) beido Formen, Ben Sodira bloss Fatlonum 
,فظوم‎ 2: Daumas, Mocurs et eoutumes do YAlgdrie. Trois. dd. 
Paris 1858, p. 414 Fotonm, Stumme, Tunisische Gramm. $ 66 
Faffoma. Wenn unser Wörterbuch ein Khadondja mit einfuchem 
4 auffährt (p- 220), so kann Dies an der Natur des Explosiviautes 
iogen; Stumme, Tunisische Märchen und Gedichts, Band I, بج‎ 70, 28 
tet رهف هديا‎ Beanssior p. 158 neben KS,AS eine merkwürdige 
Weiterbildung zu „Kheduoudj*. Gewisse Zweifel an der 
Richtigkeit einfelner Angaben dürfen ‚freilich nicht unterdrtickt 
werden. In Notizen aus Syrien, mit welchen Welzstein, Aus- 
gewählte Inschriften, 8. 856 zu vergleichen ist, finde ich: „von 
رميو‎ bildet man 'marjüma (gl. „Meriouma* p. 288), marrüm; 
maria neben marida = „junges Ölbiumehen*. Darnach ist 
wohl „Meroucha® p. 288 und „Merroncha* p. 284 unseres Buches 


zu erklären; selbst „Merrouche“ مروش‎ ohne Femininendung ebds. 
ist nun nicht mehr auffüllig. Als Namen werden p. 14 aufgeführt 
„Aumour“ زعبرر‎ „Ammoura (£)* 3,00; „Amoura® تعمورة‎ da- 


























‚Sooin, Die arabischen Eigennamen in: Aller; 485 


neben „Ameunt عبر‎ (besser wäre wohl „ie, „Anıra (£)* $an. قل‎ 
ist nun aber nicht unmöglich, dass “ammüra und “amüra mit der 
Femininendung Karitativ des Maskulinums sind; die männlichen 
Eigennamen dieser Art haben in Syrien, wie schon bemerkt, sehr 
haufig die Femininendung; so existiert neben sällüm ein sällüma ; 
von jüsef hört man stets jessüfa. Dass fa“ula auch speciell als 
Feminin vorkommt, soll damit nicht geleugnet werden, vgl. p. 22 





sie, 4. „Anzouze“, neben „Aziz, Aziza*; „Djemmonre‏ “ممق 
fem. p- 181. Andrerseits.sind‏ جيرة fom. neben „Djemra®‏ جمورة 


‚Fälle wie p.'187 „Hassoun “حشون‎ und daneben die beiden Formen 
„Hassouna “حسرنة‎ (ohne weitere Angabe, also als msc) Und noch 
einmal „Hassonna “حشرن‎ (sie) als Fem. auffillig. Nach Stumme 
Tunis, Gramm. $ 60 ist Aassüna msc. des Kuritativ von „Hassan“ 
(im tunis, Dialekt /isan). Es spricht daher sehr vieles dafür, dass 
in Algier wie in Syrien fa“ala oft bei männlichen Rigennamen 
vorkommt, 

$ 19. a) Auffallend ist, wio häufig neben fa“al eine Form 
fa“il steht; man ist versucht, die letztere für eine beliebige Wechpel- 
form der ersteren zu halten. So wird p 171 neben „Habochet 
>, „Habchi“, „Habehia* f., „Habbouche“, „Habboucha* f., 
„Habbouchi* auch „Habbiche* حبيش‎ aufgeführt, P. 14 steht 
‚neben „Ammouche“ عمرش‎ auch „Ammiche* عيش‎ und „Amicht 
mebst der Nisbe )( „Amichi*; p. 105 neben „Ühsttouh“ إشتو ع‎ 
auch „Ohettih® ei neben „Djellout* ثر جترط‎ 180 steht p. 129 
„Dielit“ جليط‎ u. به‎ w. Merkwürdig sind die von رزف‎ ab- 
geleiteten Eigennamen, hier dor Reihenfolge nach mitgeteilt: p. 881 
„Reratguin® (£) ,رزايقية‎ „Rezazgui® ررزارق‎ „Rezga“ (2) ررزقة‎ p- 892 
„Rergane® ررزقان‎ „Rezgueche® a3, “هنم ررزق “نهم‎ 
,رزيف‎ „Reziga (£) ,رزيقة‎ „Rezkallah“ ررزف الله (م)‎ „Rezkit ورزق‎ 
„Rezzik* رزيف‎ , „Rezzoug“ رزوف‎ , „Rezzouk“ Oh, p- 898 „Risoug“ 


Jaja, wozu an anderen Stellen noch Eigennamen wie p. 8 „Ab- 


derrezzak* kommen. Es wird kuum möglich sein, sich eino Reihen“ 

folge der Ableitungen zu entwerfen; die Hauptsuche ist, dass ممه‎ 

doch auch hier "bloss als Wechselform von „reszük® (etwa von 

“abd.ervezzäle?) za betrachten sein wird. Nur in seltenen Fallen 
Ba. Lat. 5 ” 

















186 ‚Soein, Die arabischen Zigennamen in Algier. 
werden die fe“il-Formen original sein, wie z. B. bei „Zeddig* 
AS; (und seinem Femininum) p. 892, wo altes صديف‎ („Seddik“ 
p- 341) vorliegt, obwohl der Wechsel von م‎ und م‎ sonst auf nord- 
afrikanischem Boden selten ist. 

) Es muss hier noch beigefügt werden, dass auch der Wechsel 
der Formen faul und fa“al nicht selten ist, z. B. „Yobbouce“ 


und „Yobbaci“; „Yehbasse‘, „Yebboussa* p. 875; „Sallam“‏ يبون 


p- 845 neben „Suloum® p. 840; „Rebbah“ „U, neben ‚Reb-‏ سلام 
böuh* p. 825; ja sogar ebendaselbst ohne Schirfung „Rebah“ dor‏ 
„Rebih* eb und „Rebouh* ebds. Andere Beispiele sind schon‏ 
ben gegeben.‏ 

820. a) Vielleicht ist mit der Porm faul auch Jyals zu 
verbinden; die beiden kommen bisweilen neben einander vor, x. B. 
„Gmllonn* Kal und’ „Galoun* قالوعة‎ p. 152. Auch sonst ist 
fa‘0l nicht ganz selten, z. B. „Dindoud® جادود‎ p 124; „Djamonh* 
رجابو‎ „Dieond® .جارود‎ 

») Rine merkwürdige Nominalform فَيُعولٍ‎ liegt in „Köidoum* 
فيجوم‎ 2: 209 vor, dus übrigens p. 169 in der Aussprache „Guidoum® 
Aafgoführt wird (vgl. $ 8); im Noßä ist das Wort Appellativ; man 
spricht von einem dädüm elharb (6 = ts) als von einem Manne, der 
rauf 1os geht; vg). das Glosser meines Divans aus Contralarabien, 
Ba. II unter قدم‎ , 

$ 21. a) Die maftal-Formen von den Stämmen med. ى‎ 
worden, wie auch sonst in der Sprache, voll gebildet; so finden 
sich p- 259 „Mahions* يوس‎ nebst drei weiteren Formen dieser 
Art, Eigenttimlich ist, änss bei den Verben primae „ der erste Radikal 
in einzelnen Füllen, mit der Regel übereinstimmend, erhalten bleibt, 
2. B. „Mouchoum* موشوم‎ ٠ 298, in anderen, wohl قلاصوع‎ der 
Volkssprache, in .5 übergeht, z. 8. „Mihonb“ .م ميهرب‎ 290 (neben 
„Mouhoub* p. 298); „Miloud“ زميلك‎ „Miroud® ميرود‎ ebd., wie 
„Missour* von .يسر‎ Die Formen sind aus dem Marokke- 
mischen bekannt; sie lassen sich jedoch durch den ganzen Maghreb 
verfolgen; vgl. Stumme, Märchen u. Gedichte aus Tripolis p. 4 
miguf neben mügüf; Beaussier p. 759 Mihoub neben Mouhob; 
ebenso Ben Sedira, 1. زميلرك 599 بج ره‎ Kiyzge als. Münze bei 



























‚Boein, Die arabischen Bigennanin in Algier; 487 
Delphin, Recueil de textes pour Yetnde de YArabe parls, Paris- 
Alger 1891, p. 814, 7; 845, vgl. muzin, myzün == pesato bei 
Vassalli, Grammatica della Jingun maltese, Malta 1828, p. 56. 

b) Was den Vokal des m-Präfises dor Participion abgeleiteter 
‚Formen betrifft, so ist os schwer zu sagen, unter welchen Verhält- 
nissen er als 4 bewahrt ist oder nicht, vgl. p. 2918: und 2648, 
jedenfalls wird u oder © im Ganzen mehr in geschlossener, als in 
offener Silbe gesprochen. Neben „Mohammed“ p. 291 wird p. 259 
„Mahammed*, mit prothetischem Vokal p. 199 „Imhammed“, p. 14 
„Amhammed® aufgeführt, gewiss lauter sprachlich berechtigte, 
Formen, aber wir würden sie kaum so getrennt aufmarschieren 
Iassen, ‘oder doch wenigstens von der einen auf die andere vor- 
weisen. Nebenbei bemerkt, beweist die neben „Montefekh* p. 292 
stehende Form „Mentfekh? zuäxte p- 281 mit’ Ausfall dos Vokals 
bei ta, duss der Ton dos Wortes schon (sekundär) anf die erste 
Silbe gertickt ist. 

$ 22. Bildungen mit vorgesotztom بي‎ sind nicht: soltan; eine 
besondere Stellung beansprucht „Lärds .م يحرس‎ 198, welches ‚aus 
altem daneben aufgeführten „Idris“ 4,5) verkürzt ist. Bigen- 
namen in der Form des Imperfektums der ersten Form sind sonst 
in unserem Wörterbuch geradezu häufig, vielleicht Imporfekta im 
Sinne eines Wunsches, wie „Yorfat .م يرف‎ 876, „Tondjah“ gap obd, 
„Yebkat .نز يبقى‎ 875 (neben „Ibka' Kay, „or möge am Leben bleiben 
p- 198 und sogar dor Weiterbildung „Ibkaoui ebd). Merkwürdiger- 
weise werden einige dersolben ausdrücklich als Fominina bezeichnet, 


2. B. „Yahla* de p- 874, „Yekni* a ,د‎ 876. — Wie Imperfekta, 
der achten Form sind gebildet „Ikhter“ يخعر‎ p. 199, wohl als 
Passiv zu verstehen wie das alte mu/tär, und „Yezdad* بيؤداد‎ p. 876, 

$ 23. Bovor wir zu einzelnen Bemerkungen über Nömina von 
vierradikaligen Stämmen übergehen, muss darauf hingewiesen werden, 
wie leicht solche Stämme von der Sprache neu geformt worden, 
In orster Linie gilt Dies von gäss-Bildungen: neben „Hat* wl>, 
„Hati“ رحا‎ „Hatita® .م حنينة‎ 187 stehen „Hathat* olsi>, f. 
„Hathata‘; „Hathout“ ,حاحرت‎ f. Hathouta;.neben „Chebi‘ ‚ns 
بر‎ 154 giebt os ein „Ghebghoub“ زغبغرب‎ neben Habi „> p. 171 
ein ;Habhab“ حبكاب‎ und ein „Habhoub* >ysu>; neben vielen 
Ableitungen eines Stammes شب‎ p. 95 auch einige von شبشب‎ . 
„Hethat* رعطهاط‎ „Hethout* عطهوط‎ p. 198 und „Ohekchouk* شكشوكا‎ 
.م‎ 97 stehen als Eigennamen vereinzelt, d. h. ohne Spuren von 
primitiveren Stämmen, da. Wahrscheinlich sind, in anderen 
semitischen Sprachen, dreiradikalige Stimme mit gleichlautendert 

3 




















3 











488 oein; Die arabischen Zigennamen in اولك‎ 


ersten und dritten Radikal ans gäss-Bildungen verkürzt. Wir finden 
heben „Deghdoghan‘ ,دخحغان‎ „Deghdough® تشدوغ‎ ein „Deghän® 
دغدة‎ und „Dogbid“ دغيى‎ p. 115; neben „Khemkham* خيخام‎ 
„Khemkhem* اخيخم‎ das feminine „Khemkha* xSu> p. 222; 
neben „Dekdak* دقداق‎ p. 117 den Namen „Deguida* دقيدة‎ p- 115, 

8 24. Bei der Bildung mehrlautiger Stämme aus dreilautigen 
kommt namentlich die Wiederholung des dritten Radikals, also 
ie Bildung eigentlicher „Nai-Stämme vor. Man gestatte uns, hier 
auch die Nomina aufzuführen, bei denen der dritte Radikal geschürft. 
ist, wie . B. in „Hamecha® xä4> (vgl. $ 8) p. 179; „Amenna“ 
Ks بم‎ 18 und abeida KÄye (sie), das p. 2 mit „Abchn“ um- 


schrieben ist, Mit angehlingtem 2 ($ 39) „Abeddou* „Are م‎ 4 
(eben „Abdou* p. 8); aber auch „Abdedon* (wohl “addedda) 


p- 841 giebt os ein „Bebgug*‏ سباق Neben „Sobbak*‏ ,2 بير عيحدو 


das als fem. bezeichnet ist, kommt‏ ,ديز neben „Doghma*‏ زسبقاف 
„ünter anderen Formen auch „Doghmoum* ey+&3 p: 115 vor; ebenso‏ 
«„Djaboub“ Kaya; vgl. D: 180‏ جعبة neben „Djaba*‏ 128 .لز 
D. 179 „Hamdad*‏ رحبين neben ‚Hamid*‏ حبيدود „Hamidond®‏ 
„Ham:‏ رحمحيد „Hamdadat, (£) „Hamdaddon* ; „Hamdid*‏ رحيداد 
(vgl. Benussior p. 189). Neben „Atd* la, „Atda“‏ حبدون Aond*‏ 
P- 9 (gl. Beaussier p. 464); neben‏ عيجود steht „Ardond*‏ ميد 1 
obd. „Sudadon* zolda,‏ ,886 بن سعدة .2 “ظله8, Aa;‏ “لد8ى 
„Sadouda* f Ob man „Abchiche*‏ رسعدود „Sadoud*‏ 887 ابر 
in diese Katagorie stellen oder unter die in $ 1‏ 2 .م عبشيش. 

aufgeführten Pormen unterbringen soll, ist unsicher. 
8 25. a) Ganz selten sind Weiterbildungen durch Wiederholung 


des ersten Radikals; dazu scheinen zu gehören „Deddouche® درش‎ 
neben „Deche* ردش‎ „Dochache” رنشاش‎ „Dechoun دشو‎ p- 114, 
„Honbandi“ حوحيدى‎ pı 196 u. a, 
us 2) Aut weitergehende Spokuationen anf dem sclüpteigen Boden 
der Bildung arabischer Wortstämme wollen wir uns nicht einlassen ; 
mr auf ulle wie „Dendouga“ دتديقة‎ neben „Denga® KA 
عر‎ 110, wo also das erste Radikal vor dem letzten wiederholt: ist, 
sei hier verwiesen. Aber die Frage der Einsetzung von Liquiden 
und anderes Hierhergehörige würde uns zu weit führen. 

8 %6. Bei der Vokalisation. einzelner yon vierlautigen 


Stämmen abgeleiteten Nomina der Form فعلل‎ und fem. hat bis 




















‚Soein, Die arabischen Eigennamen in Algier. 489 
weilen der zweite Radikal sekundär einen Vokal erhalten, weil der 
des dritten geschwunden ist, Vielleicht ist dieser Vokaleinschub, 
diese „Aufsprengung*, wie Stumme sagen würde, jedoch oft bloss 
scheinbar; so kann z. B. p. 198 bei „Hezerdja“, das doch wohl 

5559 zu vokalisioren ist, r vokalisch geworden sein, vgl. „Öhe- 
غكرمة “مسوط‎ (sie) بجر‎ 154 (ollte etwa der Punkt anf dem g un- 


richtig sein und altes Xa,X= zu Grunde liegen?) In Füllen wie 


„Beghedmi* رغحمي‎ p. 828 hat wohl & den Vokal auf sich gezogen, 
.م مغربى سرمت‎ al. £ Se 

8 27. a) Mit der Form فعلل‎ wechselt nicht solten Mas, 2. B.: 
„Ühenfer“ رخنفر‎ „Khonfri“ und „Khenfar" .م خنفار‎ 228: „Hantla“ 
حنطلة‎ 4 neben „Hantal® حنطال‎ p. 188, aber nach einem in Nord- 
afrika (speziell in Marokko) nicht unbeliebten Lautübergang identisch 
mit „Handala* xLui> neben „Handel“ .جر حنصل‎ 182 (d. h. 
‚ai>). Doch ist die Form فعلال‎ auch ohne Nobenform nicht ganz. 
selten, 2. B. p. 124 „Djahbar* جحبار‎ „Djahlat“ جصلاط‎ „Diahraf“ 
las. 

) Relativ spürlich vertroten ist ‚las, 2. B. „Seksik® أسكسيك‎ 
». 845. Als Wochselforim erscheint „Sofsifi* صغصيفى‎ p. 848 neben 
„Sefsaf* صغصاف‎ und „Sofsafi“; wir worden dmnlchst noch weiteren 
fa'll-Formen begegnen. 8 

8 98. Am beliebtesten unter den مموتلسلت ةصمج‎ Formen ist 


ohne Zweifel. Jules, wohl meist Parallelform zu فغول‎ 8 18. In 
Syrien bildet man von marjam dus Karitativ marjüma; von 
hiefal hasleala,; von, ibrähim barhüma, von مطل‎ jorjüra (so; 
nach Notizen). In unserem Wörterbuch sind zwar die Beispiele 
solcher Ableitung nicht besonders zahlreich; vgl. „Djafer“ جعفر‎ 
„Djnfour“ جعفى‎ und „Djafoura“ p. 124, lotzteros als fom. b 
zeichnet (siehe ebds); „Hider“ ‚>, „Hidour“ حيحور‎ p. 194; 
zu „Himeur“ حير‎ ebd. wird „Almonra® $, y44> Und zwar eben“ 
falls als fem. bezeichnet, gegeben. Dagegen ist in Algier Inut dem 
Wörterbuch unter den Eigennamen die Form fa‘al überhaupt, ohne 
dass primitivere Nebenformen angegeben sind — mag ihr nun, was. 
immerhin möglich ist, von karitativer Bedeutung noch Etwas an- 
haften oder nicht — überaus zahlreich vorhanden, 2. B. auf einer 
und derselben Seite (p. 124) جكمومة جحاجوح رجحبوط رجتجوع‎ 
جحنوظط‎ Die Form wechselt bisweilen mit falal; 2. B. „Ohel- 
gham“ شلغام‎ und „Chelghoum® شلغيم‎ p. 99, „Sayoud سعيك‎ und 

















El 


490 ممق‎ Die arabischen Eigennamen in Algier. 
Sayad بر سعياد‎ 340; aber beinahe noch häufiger mit fa] 2. B. 
„Gamour“ تعمور‎ und „Gamirt قعبير‎ p. 152; obiges „Djahnont« 
جحنرط‎ und Djahnit جعنيط‎ p. 124: sogar „Mekdour“ (Partio, 
Pas?) مقدور‎ und „Mekdir“ مقدير‎ p 275; „Matoub* وب‎ 
nd „Mitib* معطيب‎ p. 208. Merkwürlig ist die Bildung „Zebicuchet 
ب« زبيوش‎ 881 neben „Zebiche“ ربييش‎ ebd. und „Zebouchi“ زبوثى‎ 
p. 382. 

$ 29. Die Nisbenbildung, welcher wir nun schon so 
‚oft begegnet sind, hat wenig Auffllliges; natürlich ist sie aussor- 
ordentlich häufig. Auch faül- und eh Formen werden wohl 


jetzt ohne innere Vokalverknderung mit Ansetzung von # weiter- 
gebildet, z. B. „Rebia* برع‎ „Rebiar* gr 325; „Hoceini* 








رميشى „Remöichot,‏ رميش doch beachte man‏ ;195 بر حسينى 
bekanntes Vor‏ مله „Remichi“ p. 380. Dagegen machen wich‏ 





Kürzungen noch bei atkergebrachten Namen bemerklich, Be 


شي Aunoben steht „Korichi®‏ رفيش = ist doch wohl‏ 280 بر 
dagegen ist „Korchi* p. 230 6 a weh‏ رفريشى ‚Krichi*‏ 299 بر 


aus ‚563 verkürzt. P. 194 steht „Djeai“ “تصمزط,' رجزايرى‎ 





nebeneinänder; dazu kommt p. 189 „Dairi‏ (جرْرَى (wohl‏ جزرى 
mit, dem bekannten Lautüborgang des“, vor 5, wohl alles‏ .599( 
Formen für „Algier‏ 
A, stürlich,sind Nisben vor inneren Pluralen, wogegen‏ 
sich bekanntlich schon die alten Grammatiker wehren (vgl. z. B.‏ 
und‏ حشيشى Hariet's Durra p. 1524), häufig z.B, „Hachichi*‏ 
p. 117,‏ دخاخى „Dekhakhni“‏ ;172 .م حشايشى „Hachatchi*‏ 
„Sekhakhni* p. 844; „Honamdit‏ ,117 بر دهايمي „Dehaimit‏ 
p. 195.‏ حرامدى. 
Js darf gar nicht nach den entsprechenden Singularen solcher‏ : 
zu Nisben verwendeter Formen gesucht werden, weil die Formen‏ 
fatal, fawasih, fatal nun einmal als Analogiebildungen zu Nisben‏ 
on wirklichen Pluralen dieser Form beliebt sind. 80 giebt es 1. B.‏ 
im Tunisischen fa“al-Nisben, die man nicht von fa“al ableiten‏ 
darf (Stumme, Tunis. Gramm. $ 82, bes. Anm. ®). Wonn dies‏ 
schon für das Jotzte eben gegebeie Beispiel Passt, so gilt es uhso-‏ 
(‚einer‏ قطاف p. 168 neben „Guettaf*‏ قطاطفى mehr yon „Gustatfi*‏ 
قصاب neben „Quessab“‏ قصاصى der Lese hält“); ebd. „Guessasbi“‏ 
(sie) p. 188 neben „Hattab*‏ حطاطى („Schlächter“), „Hattatbi*‏ 


ط Natürlich ist die ausdrückliche Schürfung des‏ .187 .م خطاب 




















‚Boein, Die arabischen Bigennamen in Algier. 491 
‚ein Fehler, wie auch Guessasbi falsch ist oder „Hassardi‘ حسايدى‎ 


p. 187; denselben Fehler begeht Beaussier, der p. 505 فسايدى‎ per- 
turbateur .ماه‎ schreibt, — Die Nisben von solchen Pluralen sind, 
worauf schon öfter hingewiesen worden ist, vgl. Oherbonneau in 
Jonrnal as. 1855 IL, p. 551; 1861, IL, p. 361 in Algier ausser- 
ordentlich beliebt, "Wie weit die Erscheinung reicht, lässt: sich 
‚schwer überschen; jedenfalls kommen äbnliche Formen im Marokka- 
mischen vor; vgl. wohl schon Alkeim! für حكائبى‎ bei A. Sooin, 
Zum arabischen Dialekt von Marokko in Abhandlungen der philol.- 
hist, Classe der kgl. Büchs. Ges. d. Wiss, Bd. XIV, 8. 160, Note 16. 
Zwar könnte حكايم‎ in der Sprache wirklich vorkommen; ein besseres 
Beispiel ist ‚55%, „recägebi* guter Reiter, Lerchundi, Vocabulario 


p- 451a als Nobenform zu einem voranszusotzenden (OR, wie قتاتنى‎ 








agiteteur bei Benussier neben „Us auftritt. — Die Erscheinung 
zeicht vielleicht bis in den arabischen Dialekt Ägyptens hi 
2. B. نشاشقى‎ nakalay soller of نص‎ s. 8. Spiro, An arabic-onglish 
vocabulary, Cairo-London 1895, p- 4 
$ 31. Selten wird 3 an einen vokalischen Auslaut direkt an- 
gehängt, 2. B. „Mostefüit مصطفاى‎ p. 292, jedoch mit der Nebr 
form „Mostefaoui® مصطفارى‎ ebd. Gewöhnlich tritt dann آم‎ oder 
ai an; z.B. „Homrioni® حبريوى‎ von „Hamri® p. 182; „Bordjioui“ 
und „Berdjini* von „Beräji* برجى‎ p. 45. Meist wird man von 
Endungen awi und äni reden missen. Allerdings scheinen die 
Nisben bei den Farbenbezeichnungen vom Femininum fa'la aus 
gebildet zu worden und zwar nach beiden Formen, mit wi oder 
ni, 2. B. „Sofrani* und „Sefraoui® صفراى‎ und .م صفراوى‎ 842: „Zar- 
koni* und „Zerkaoni* p. 888 neben „Zerka® زرقاء‎ (£) „Zerkanot 
زرقان‎ (Zerkount ز(زرقرن‎ „Sondat 2 سوداء‎ p 858 „Soudani“ und 
„Sondnoni*. Von anderen Wörtern scheinen die Nisben auf ai 
etwas häufiger als die mit and gebildet zu werden, vgl. „Sodkaoni* 
.بر صدقاوى‎ 842; „Sndaoni® سعذاوى‎ von „Sndt بط سعد‎ 836; 
„Kheddaoni خذاوى‎ von „Kheddn* p. 220; „Drahmani“ تراقماقى‎ 
?-188. Ganz unklar ist eine Form ‚Sofraonino* جر صغراوين‎ 342 neben 
obiger Nisbe auf 7; vielleicht ist „Kheddarine“ رخضارين‎ das p. 220 
als femininer Eigenname steht, damit: zusammenzustallen. 
$ 32. Auch Nisben türkischer Herkunft auf جى‎ und 
sind erhalten, = 8. „Anberäjit عنبرجيئ‎ D- 15, „Khedmadji* 
خدماج‎ p 220, Kahonadji (nach Stumme, Grammatik des Tunis, 
Arabisch $ 82, 8. 68 kähwdäl u. s. ززم‎ neben „Demerdjit >. 























17} ‚Sooin, Die arabischen Eigennamen in Algier. 


p. 119 ist nach obigen Beispielen arabischer Plurale „Demamerdji® 
(Did) gebildet worden. Vielleicht ist „ in „Djerabehi* جرابشى‎ 
ير‎ 181, was neben dem daneben aufgeführten „Djerabi® جرابى‎ 
vorkommt, schon in ش‎ übergegangen, wie z. B. in dem Wörler- 


buche häufiger شاوش‎ für ججاوش‎ 7. 8: „Noni-Chaouche“ شاوش‎ (555 
p. 806; „Djerbi® und „Djerbalou* p.182 sind Nisbeh. von „Djerbat, 

$ 33. a) Die alten Deminutivformien sind bei den Bigen- 
namen als Karitativa vielfach erhalten; auch heute noch lebens- 
kräftig scheint diese Wortbildung zu sein. Selbst die volle alte Voka- 
isation ist vielfach beibehalten, vgl. p. 308 unter anlautendem 0, 
Beispiele wie „Ob&id* os (neben „Abid* رعبيد‎ © „Abida* p. 4); 


9.184 „Djobire 


bieur® ,جر بوجبير‎ 62; „Hocöina“ neben „Hocina* Kim 2.195 u.n. 
In „Obehöima* بن شحيبة‎ 97 und „Lebeoili“ البصيلى‎ p. 252 ist © 
wohl durch Einwirkung der vorhergehenden Konsonanten erhalten 
bei „Chontb“ pay D. 107 (neben „Chatb* رشعيب‎ © „Chords; 
„Ohatbi“ p. 92 und 99) hat nicht nur das “ein eingewirkt, sondern 
& ist soger, um dio ماله‎ Aussprache mit & recht anschaulich zu 
machen, Pleneskription beliebt worden?)., In „Koraiche* قرعيش‎ 
(io) p. 280 ist wohl “ain der alten Aussprache kuraiä zuliebe zu- 


liebe zugefügt! Auf die Schreibung حراي‎ für „Harratk* p. 186 
vgl. auch p. 68 „Bouharraig* (sic), kann hier bloss aufmerksam 
gemacht werden; sie soll bei anderer Gelegenheit besprochen worden. 

b) Das a geht sonst, wie schon aus den angeführten Neben- 
formen hervorgeht, nach nordafrikanischer Weise auch in Eigennamen 
vielfach in & über, vgl. „Acid“ Ayul neben „Aced* (Löwe) .د‎ 5, 
selbst „Fotima® Kaylas p-146 (ron fapma $ 16 mit kurzem a gr 
bildet!) kommt vor und wird durch Benussior bestätigt. Auch 
„Aouichn® Köuye D. 10, von Beaussier p. 404 bestätigt (sowie die 
daraus verkürzte Form „Aouiche“) sind wohl eher von einer vor- 
kürzten Form ‘aida aus gebildet, also von Klals, vgl. $ 86. 

$ 34. Von mehrlautigen Bildungen wird die Deminutivform 


p. 124. Wenn im Sin-‏ جعيفر gebildet, s0 7. B. „Dasfor®‏ معلل 
gular vor dem letzten Radikal ein langer Vokal steht, sollte die‏ 











(so) neben „Djebirt جبير‎ p- 126, „Bondje- 














‚Übrigens ist villeicht der Vokal der ersten Sie wirklich as eine Art 
Vortehrokal verlängert worden; لود‎ Stummo, Tunislsche Märchen und Gedicht, 
1,8. XXX; Mürchen und Godlchto aus der Sindt Teipali, 8.218, 828. Statt 
„Bokhari“ بخارى‎ p. 52 wird wohl aus demselben Grunde p, 71 „Boukharit 


geschrieben; en in aber zmeflhet, ob der Araber As lang spricht‏ بوخارى 








‚Bocin; Die arabischen Eigennamen in Algier. 493 
Deminutivform bekanntlich Al Iauten; diese Form ist jedoch 
selten; gewöhnlich tritt (vgl. Stumme, Grammatik des Tunisischen 
Arabisch $ 91) die Verkürzung des # ein. Beispiele mit # sind 
re en ren ee 229; 
mit 7 oder € „Merizig® مريزيف‎ oder „Merizek® م مريزقف‎ 283 von 


„Merzoug*' oder‘ „Merzouk*“p. 284.' Dagegen kommt bloss „Meoi- 
يبر مصييم “طلا‎ 207 von „Mesbah® „Lyss p. 284 vor. Vielleicht, 


ist „Mehimmed“ .م مهييد‎ 274 ei 
von ut, 

, $ 85. Von Nominibus der Formen faal, fa“ıl, faul worden 
die Deminutiva bekanntlich nach der Form ‚a4, beziehentlich 


أغمار D. 14 von „Ammar*‏ عبيير gebildet, z. B. „Amimer“‏ مُمَيْعل 
von „Fet-‏ 146 .م قطيطم oder „Ammowr“ „yes ebäs.; „Petitem®‏ 
von ‚Rotlaht;‏ 146 م شتيتي „Rotitah®‏ ره sub‏ 18 8 “سدم 
p- 105.‏ شطاح „Ohetitha* von „Chettah*‏ £ ,شطيطم „Ohetitah®‏ 
natürlich „Hamimed® Ous4+2> (auch bei-Beaussier) neben „Ham-‏ 80 











verunglücktes Deminutivum 











mond*, „Hamimeche* حبيبيش‎ neben „Hammache* .م حماش‎ 1808. 
Zu den lotzteron beiden Beispielen sind die Formen „Hamoulmed* 
حبوييد‎ und „Hamouimeche* von Interesse; es ist nämlich zu 
vormuten, dass hier einfach u-haltige m vorliegen. Diese Erscheinung, 
im Moghreb häufig (gl. Soein und Stumme, Der arabische Dialekt 
der Houwara in Abhäl. der K. Süchs. Ges. der W., 1894, p. 11; 
Stumme, Märchen und Gedichte aus der Stadt Tripolis, Leipzig 1898, 
p. 197, 202, 211), kommt auch im Neßd vielfach vor, vgl. meinen 
Diwan aus Oentralarabien, Band 2,'$ 159 der Einleitung. 

$ 36. Androrseits wird von fafima aus eine Form „Fitma“ 
Kelays gebildet, welche auch Beanssier anführt; nur fügt er ‚Fonitma* 


Xalayd bei. Damit ist wohl die Entstehung der" Form „Fitma“, eig. 











filma ans فويطية‎ (vgl. صُوْبحب‎ aus (صاحب‎ gekennzeichnet. Zum 
Lanutübergang vergleiche man auch Stumme, Märchen und Gedichte 
aus der Stadt Tripolis p. 211, $16. Ferner wird „Atmeur“ us 
p. 9 Deminutiv von „Amer“ „le p. 14 sein; es kommt freilich 
auch „Aoumeur“ عرمر‎ p 16 vor, auch Benussier giebt es neben 





494 ‚Soein, Die arabischen Eigennamen in. Algier. 

„Amer, Äouimer* .عوبر‎ „Aibda* p. 9 wird auf ein “adida zu- 
rückgehen. Wenn man „Fitma“ neben „Fatma‘, „Siket® :سيكت‎ 
„Siem“ بجر سيلم‎ 850 neben „Saktte® رساكت‎ „Salem® „up. 9 
und viele andere فيعل‎ in Botracht zieht, so wird man, trotzdem 
nicht alle Beispiele stimmen — wozu gehört „Riguet“ #ريقط‎ p. 882 
— doch bei diesen Formen cher diese Ableitung der Deminution 
annehmen und nicht etwa Rintreten blosser Imale des 4, Übrigens 
kommen, wie schen bemerkt, volle Formen vor, z. 8. „Roniched“ 
ds) D 884 von „Rached“ wat, p. 822, von den vielen anderen 
Beispielen auf der erstgenannten Beite sei noch „Rouizek® رويزق‎ 
hervorgehoben, weil es vielleicht von “abderräzif kommt, wie „Koni- 
der® „A495 مر‎ 281 (auch bei Beaussier p. 590; Ben Sodira, Dict, 
ar-früng. p. 420) sicher von “abd-elkäder. 


8 87. Von fa'l- Formen werden Dominutiva ‚Mai gebildet 
ai wird dann bisweilen.— aber nicht häufig — bewahrt, z. 8. 
„Fodöilo‘ „Usb neben „Fodil*, „Fodila“ p. 148; vielleicht auch 
in „Refötda* p. 827, obwohl in diesem Fallo kein - 
von رفيدة‎ im Text steht, Von „Sephirt صغير‎ — man marke 
much dns oben daranstehende „Soghiour* صغيرر‎ (nach Stumm 
kelda sgiüra eine hübsche kleine Hündin, in Algier) — „Soghier“ 
ب صغهر‎ 848; von „Oherif‘ شريف‎ „Üherief‘ .نر شريف‎ 104. 
„Dierid* wird zwar p. 192 nicht angeführt, wohl aber „Djerida* (£); 
jedenfalls kommt davon „Djeried* &4,>, aber auch „Djerioued* 
(Jeriwed) جريود‎ mit eigentümlicher Distraktion (Benussior hat p. 88 
جروك‎ „Dierroud®); so steht auch p. 828 neben „Roguig“ رشيف‎ 
„Beguiog‘ KB, und „Reguioueg* ررقيوف‎ sowie neben „Rekik« 
is, noch „Rekiouek* .رقيوقف‎ „Guediouer* قديور‎ p. 168 muss 
von „Guedonar* قدوار‎ abgeleitet sein. Man wird also neben u} 


eine sekundäre Wodhselform Ju4x3, beziehentlich infolge von Em- 






































sonanteneinwirkung معيو‎ anzunehmen haben; auch das obige ,صغيور‎ 
welches Beaussier olıne Vokale und Transskription in der Bedeutung 
„tout petit“ p. 868 
Beweis dafür liefert die volle Form bei Lerchundi, Vocabulario 
p. 5982: „aim. Pequshito صغيور‎ agultar 6 zegufuar", 





jetet, wird aus ae entstanden sein; den 





‚Soein, Die arabischen Eigennamen in Algier. 495 


8 38. a) Von “al عل‎ lautet das Deminutivam heute im 
Nega “lei (vgl. Glossar der Eigennamen in Band 2 meines Diwans 
aus Centralarabien); analog hier „Alioni“ عليوى‎ p- 12: merk- 
würdigerweise wird auch „Aliona* als fom. ,عليرة‎ als mso. عليوا‎ an- 
gegeben (ebds.); die msc. Form عليرة‎ „Älioun? bestütigt Beaussier 450. 

’b) Von einem Stamın ult. (5, bezichentlich „ ist das Demi- 
nutivum „Focion* ‚ Som. „Fecioua® .م فسيرة‎ 141 gebildet 
und mar von smile رقاسى‎ 4 „Faciat Fat — Dass. bei 
Wörtern, die auf 2 ausgehen, dieser" Laut im Deminutivum be 
wahrt bleibt, hat Analogien (vgl. Stumme, Tunisische Gr. 8 85, 3), 
auf die hier nicht tiefer eingegangen worden kann; Beispiele daft 

„Djerou“ جر‎ p. 188, davon „Djeriou* رجريو‎ „Djeriount*“ 
جريوات‎ p. 182; „Amriout عمريو‎ p. 15 wohl von „Amru“, dessen 
Aussprache p. 14 allerdings mit „Amer“ (amör) wiedergegeben 
ist. Eigentümlich ist der w-Laut in „Alsstou® بم عيسير‎ 10, das 





meben „Atssou® عيسر‎ steht; lotateres ist wohl nur eine Nebenform 
zu „Atssot عيسى‎ (id), vol. 8 80. 


©) Zur Weiterbildung eines Deminutivums mit Einschub eines 
@ vor dem letzten Radikal liegen Beispiele vor, z. B. „Chab* 
.م شايب‎ 92; „Chonyebt شويب‎ und „Chouyoub“ شويوب‎ p: 109; 
besonders aber von dem in $ 95 aufgeführten „Fetitem*: „Foti- 
tonm* فطيطىم‎ p. 146. Bine merkwürdige Bildung ist „Atchonr“ 

عشرر daneben „Achour*‏ 5 يج das Wörterbuch giebt‏ ;2.9 عيش 
an; wahrscheinlich kommt es von einem‏ عاشرراء und „Achoura*‏ 
“aSür mit Bewahrung des © der zweiten Silbe‏ 

8,90. „Es Deiben im Folgenden noch eine Anzahl Bildungen 
von Eigennamen zu betrachten, die mehr ausserhalb des Rahmens 
der in der alten Sprache gebräuchlichen fallen. 

Besonders beliebt, namentlich bei kurzen Eigennamen, ist die 
Anfü es u. Ob dioser Vokal, den man vielleicht als Ruf- 
vokal ansehen darf, stets lang klingt, ist schwer zu sagen; aus- 
lautende Vokalo klingen ja bald kurz, bald lang. Schr haufig werden 
bei_ diesen Eigennamen im Wörterbuch neben der mit „ou“ aus- 
loutenden Form auch solche mit „i* (6) und feminine mit „a“ 


(&) aufgeführt, z. B. p. 24 „Bafla® (£) رباقد‎ „Bat ,باق‎ „Baffou* 











„Djetta® (£) xb>, „Dietti“ „b>, „Diettou® „b>;‏ 188 .م زبافو 
:سعدى p. 887 „Sadit‏ زسعدة „Sada* (f)‏ زسعن „Sad!‏ 886 .? 
„Aziza‘, „Azizit, „Azizou® p. 21.‏ ,عزيز „Sodon* „An; „Aziz‏ 
Oft wird 3 Wechselvokal von 2 sein; ja es wird dadurch über-‏ 











496 ‚Soein, Die arabischen Eigennamen in Algier. 


haupt zweifelhaft, ob so und so viele der äuf ى‎ ausgehenden Namen 
wirkliche Nisben sind. Selbst dafür, dass die Endung a von der 
Sprache. stets als Femininendung gemeint ist, kann keine Garantie, 
gelistet werden. Übrigens stehen sich häufig auch bias die Formen 
mit: @ und u gegenüber, z. B. p. 119 „Demmat (£) x%, „Dommout 


und „Boncheddon* „Atys; p- 1‏ برشذة p.58 „Bouchedda*‏ ررقو 
Dibat 6) x, „Dahen“ zoo; 1 And ich „Aha“ Le, „Abbe‏ 


Ua; „Abbou* عبر‎ (0 auch Beaussier, mit dem Zusatze: les Talebs 
borivent toujours co nom Use, ندر‎ 4170); „Abada* رعبادة‎ „Abadon* 


däneben auch „Abeddon* „Ars. Bei dreisilbigen Namen‏ 4 .بر رعبادو 
rückt der Ton gern auf die zweite Silbe und der lotzte Radikal‏ 


klingt geschärft, vgl. p. 128 „Djadel* Jaa>; „Diadellou* :جعدتر‎ 


9.188 „Djeghbel® >, „Djeghbellon® „Lx>. — Beaussier hat 
hauptsichlich Namen auf ou; ‚schon oben ist auf „Abbon* hin- 
gewiesen; vgl. „Attsou® عثر‎ (sles Talobs . . . . due‘) بص‎ 418 
„Ätton® رعطر‎ © „Ätta“ übe p. 487. 

1 8 40. a) Von anderen bei Eigennamen auftretenden Endungen 
fät zuntehst ün zu behandeln. Man denkt dabei zunlichst an eino 
aramlische Deminutivhildung (Th. Nöldeke, Kuragefasste Syrische 
Grammatik 5 9 181), wie sie dem östlichen Syrisch (gl. Ti Nöldcke, 
Grammatik der neusyrischen Sprache am Urmia-Soo, $ 58) noch 
ganz geläufig ist, Im Syro-Arobischen ist die Form jedoch selten; 
wie sie nach dem Maghreb gekommen wäre, wäre schwer zu sagen. 
Sie ist dort, wie wir wissen, schon alt, vgl. Badrün, Haldün. Auch 
io Ansicht Aer Gelehrten, welche die Endung aus’ dem Spanischen 
(rgl. de Lagarde, Reg. zu den Nominalf. 8. 67; dagegen Eguilaz 
عن‎ Yanguns p. 521) ableiten, mag viel für sich haben; wir müssen 
io Frage offen Inssen. Jedenfalls war und ist die Endung weit, 
verbreitet; für die frühere Zeit ist auf Sieilien zu verweisen; vgl. 
Cusa, p. 264 aloobv, Caritativ zu dos p. 128, ebds. (p. 128) 
,«امئتة‎ Letzteres kommt auch noch heute Yor; vgl. in unserem 
Wörterbuch „Alloun“ علون‎ p- 18; wohl zu le? (vgl.$ 41). So 
sind auch „Addonn“ „yAs.p. 6, „Dechount نشون‎ p. 114 un- 
klarer Herkunft. — Halten wir uns an bekannte dreilautige Stämme, 
so sind aufzuführen: „Abdoun“ عبحون‎ 'p: 3; „Bedromn* p, 80; 
„Nasromn“ تصرون‎ D. 298; „Selmoun® p. 845; „Rahmoun“ 1,7, 
(such bei Beaussier) und „Rahmouna* (£) p. 928; „Namoun* تعيون‎ 




















‚Soein, Die arabischen Kigerinamen in Algier, 497 


2.208; „Khalfoun“ خالفون‎ p. 218; obds. „Khaldoum“ (ie) „ls 
„Khaldoumi* (ic) ALS; in der Transkription liegt wohl beid 
mal ein Druckfehler or, falls man nicht Wechsel von m mit 
annehmen will, vgl. „Ardja® (£) رعرجة‎ „Ardjoum® ,عرجوم‎ „Ard: 
.م عرجون . “سول‎ 17. Femininä sind weniger häufig; vgl. aber 
„Atchouna“ عيشرنة‎ neben „Aichoun“ p. 9; „Dögheha* (1) نغخشة‎ 
und „Deghchouna* (£) .م‎ 115. 

b) Bisweilen wechselt Un mit in und än, z. Beisp. “مقاط‎ 
,ديدة‎ „Didane* “مسدمللط, ,ديدان‎ (£) xy بج‎ 122; selten 
stehen so viele Formen nebeneinander; wie بر‎ 182 £. „Djerma* (£), 
„Djermane*, „Djermanit, „Djermaoui*, „Djormine*, „Djermouma* 
.@), „Djermoun*, „Djermouna“ (f), „Djermouni“. Ferner such 
„Akni* زاقي‎ „Aknine* عقنين‎ (sic), „Aknoun“ اقنرى‎ p- 11; „Doghma“ 
,نضملة‎ „Deghmache“ ,نغباش‎ „Doghmane* „Less, „Deghmeche“ 

F رلشمين‎ „Deghmoum* ,تشيوم‎ „Deghmouna* 
(£) Xiyso p. 115. Andrerseits liegt bloss Wechsel zwischen ün 
und än vor in „Hernoun“ „,,9 und „Hemane* p. 192; „Che- 


und „Chograno“ p. 96; „Ohelmouni* dyal und‏ شفرون “ممع 
„Chelmani* (Druckfehler „Chemani*) ‚00, Schliesslich ist auch‏ 
der Wechsel zwischen an und in möglich 2. B. „Schrane“ p. 848,‏ 
„Schrino“ p. 844; ob solche Formen ‚auf An und in ebenso als‏ 
als Karitativa empfunden‏ جع Karitativa, ob überhaupt die Formen auf‏ 
werden, ist fraglich. Eine Möglichkeit wäre auch, dass die Endung‏ 
Gm und ihre Nobenform am mit & $ 39 zusammenhängen, vgl.‏ 


„Sekkon* „Ku, „Sokkoun® رسكون‎ „Sekkonm® سكيم‎ p 844 und 
nur Nebenformen derselben wären. „Allou* „ls könnte aus yollerem 


















„Alloun* علون‎ verkürzt ف‎ 


41. Besonders auflülig sind die Namenbildungen , welche 
auf einen Zischlaut, meist 3 (seltener (ه‎ ausgehen; yor demselben 
‚kann ein kurzer Vokal stehen; in der Regel ist derselbe jedoch 
lang; es handelt sich also um Bildungen mit den Endungen es, 
رقع‎ &s, #5. Diese sind im Maghrebinischen besonders ausgebildet, 
Hartmann erwähnt in ZDPY. 14, 229 allerdings für Syrien alias 
im “ali und merrüß zu marjam. An die syrische Deminutiv- 
endung „ös*, Nöldeke, Kurzgef. syr. Gramm.? $ 183, ist kaum 
iu denken; Stumme macht darauf aufmerksam, dass Geistornamen 
oft auf @3 ausgehen, vgl. seine Dichtkunst u. Gedichte der Schlüh, 
8. 86. — Von Interesse ist aber auch wieder der Wechsel der 
Vokale, sowie Ans Vorherrschen des u-Lautes bei diesen Namen; 
‚wahrscheinlich liegen Kosowörter vor. An vokalisch: auslautende 

















498 ‚Boein, Die arabischen Eigennamen in Algier. 
Namen kann zwar bloss 3 treten, به‎ B. „Aliche“ بم عليش‎ 12, 


allerdings giebt es auch ein „Allich® .م عليش‎ 18, —neben „Allouche*, 
„Alloucho‘ £.(?); andromseits „Alioneche* عليوش‎ p. 12, sodann 
rieder ebäs. „Aliliche* ,عليلش‎ „Aliit ,عليلى‎ „Alilicher ليليش‎ 

und „Alilouche* .عليلرش‎ Von Interesse ist, dass schon in den 
sieilinnischen Dokumenten (Cuso p. 474) zweimal Jo, griechisch 
وامنتة‎ umschrieben, vorkommt. Forner „Amiche* ,عبيش‎ „Amichi*, 
„Ammi*, „Ammiche*, „Ammouche® p. 14. Mit einer Nisben- 
endung(®) ist „Hamidchi“ .م حبيدشى‎ 180 neben „Hamidche“ 
يدش‎ gebildet, Nicht selten sind solche Formen mit „äche* d.h. ed, 


3. B. auch „Hair“ „,>, „Harireche* حريرش‎ p. 185; „Sonam® صوام‎ 
„Sounmbche“ p. 858; „Meharbeche‘ a4, .م‎ 273; Bern 
رحبيب‎ „Habibiche“ حبيبش‎ p. 171 (welchem Wortstamm das 
danebenstehende „Habibbs“ „> angehört, ist nichb auszu- 
machen). Biswoilen steht قن‎ meben id, z.B. „Bait* بعيط‎ („Battat 
2(, „Battöche® ربعيطش‎ „Battiche* ,بعيطيش‎ „Battichi® 

(vgl. oben „Hamidchi“) يبر‎ 25. Sodann kommt 18 neben 1 vor; 
m den oben schon gegebenen Beispielen vgl. „Hecha* f, فشك‎ , 
„Hochiche* رعشيش‎ „Hechouche“ .مر عشرش‎ 189; „Hana“ 2, 
„Hannäche* (ali>, „Hannachi“, „Hanniche*, „Hannouche* p. 188; 
Ans „Hecha* und „Hanna“ mit Recht als fem. bezeichnet sind, ist 
freilich zu bezweifeln. Man bemerke jedoch „Guercha* (£) Ku 
und „Guerchouche“ (ohne Bezeichnung; also mso.?) p. 166. Es 
giobt freilich Namen auf i# ohne Nehenformen auf 6, به‎ B. „Ak- 
riche pie und .م عكريش‎ 11 (vgl. aber „Akrach“ le); 
ebds. „Akni* اقني‎ und „Akniche* إفنئيش‎ , aber noch vielmehr solche 
aut a5 ohne Nehenformen auf, ©. „Hallouch* حليلش‎ (eben 
„Hall“ und „Halilou“) und „Halimouche‘ حليبرش‎ (neben „Halimt, 
„Halima* (£), „Halimaoui“, „Halimi‘) p. 177. Unter gewissen Reihen 
von Kosenamen sind auch noch soll f üs, fs und @s, 2. B, 
„Abdiche® عبجيش‎ (neben „Abai‘), „Abdouche* عبحوش‎ (neben 
„Abdon‘) und „Abdonse* nous .م :8 تر‎ 168 „Gustta® 2 رقظة‎ 
„Gusttache“ زقطاش‎ p. 169 „Guettast „Abs, „Guottsche“ رقظش‎ 


„Guettiche“ ,فطيش‎ „Guettis‘ „abs, „Guettouche" قظرش‎ neben 
„Guettou* „b3. Auch kommt „Amrons“ بجر عمروس‎ 15 neben „Am- 
rouche* vor. Nicht gerade häufig sind die Wörter auf رقت‎ 2. B. 









































‚Sooin, Die arabischen Eigennamen in Algier. 499 


neben „Harche* حرش‎ und „Harcha" (£) „Harchache® حرشاش‎ (und 
„Harchouche“ (حرشرش‎ p. 184; „Alouache® علراش‎ p. 18 (vo auch 
Beaussier p. 449); p. 178 neben „Hamadat £.(?) حيادة‎ „Hamadache* 
حماداش.‎ (und „Hamadouche*); p. 179 neben „Hamda* f.(2) wul> 
„Hamdach“ حامداش‎ und obenduselbst neben „Hamchnoni* جشارى‎ 
auch „Hamchache“ حمشاش‎ und „Hamchachit, Noch ist zu be- 
merken, dass das Wörterbuch bei „Aicha® xöyle p. 9 neben 
„Atchoucha“ عايشرشاة‎ auch ein feminines „Atchouche* عايشرش‎ 
giebt; übrigens könnte bei „Atchouche* u. s. w. auch eine Bildung 
mit verdoppelte dritten Radikal nach $ 24 vorliegen. 

8 42. In seltenen Fällen scheint. auch eine Bildung mit 86 


vorzukommen, z. B. p. 6 „Adda* عدّة‎ "(nicht als fem. bezeichnet) 
„Addoub* زعدوب‎ p. 9 „Aschoubat «عيشوية‎ 

8 43. Bei einigen bekannten Wörtern ist die Silbe en an- 
gehängt, z. B. „Khelifno‘ (£) خليفنه‎ p. 221; „Merabtene* مرابطن‎ 
neben „Morabot“ مرابط‎ und „Morabta® (£) مرابطة‎ px 281. 

8 44. a) Dio aus mehreren Wörtern zusammengesotzten Namen 
werden in der französischen Umschrift mit Recht eng verbunden, 


سين in einem Wort geschrieben, 2. 8. „Sidennas* A‏ بط بق 
p. 175 (der Übergang des‏ حفظ الل „Hafdallah®‏ ;850 ,بر 


bei ak ist durch dus A bewirkt; bei „Sotrerrahman® ستر الرحين‎ 
بر‎ 848 ist das « wie so oft als nicht rein empfunden worden). "Ob dio 
Aussprache von صفى الحين‎ mit „Safiddine* .مر‎ 837 im Maghreb 
wirklich richtig ist, ist nicht sicher; im Osten würde man gafi- 
Jeddin aussprechen wie „Takiedäine* تفى الحين‎ in unserem Buche 
p. 858. Wie in diesen lotzten Beispielen“ liogt eino ‚uneigent- 
liche Genetivrerbindung* vor in „Hameurlatne* حبر العين‎ p: 179, 
„Ohehbelaine* بر شهب العين‎ 97 (wobei in ‚Hamen ünd „Chehb* 
wohl, wenn richtig gehört, eine eigentümliche Status construotus- 
Form von =) und 44] zu konstatioren ist; vgl. Stumme, 
Mürchen und Gedichte aus der Stadt Tripolis, p. 267, 8 181). 
‚Ähnliche Verbindungen wie die obigen sind p. 98 „Chatbaldeköne* 
610 شايب الذقن‎ und ‚Ohstbedära® .شايب الخراع‎ Das letztere 
kaum verständlich, das orstero mit „Graubart* zu übersetzen. Statt 
dieser Genetivverbindung kann auch ein wirklicher Satz stehen, 
z.B. „Ohatb-Rasson® zul, .در شايب‎ 92 (steht hinter ‚Ohahri‘, nicht 
an der richtigen Stelle nach dem Alphabet): „einer, dessen Haupt- 
hoar grau ist“, Beachte auch die Schreibung راسو‎ micht ا(راسه‎ 


























0 
ER 





500 ‚Soein, Die arabischen Eigennamen in Algier. 





$ 45. Bisweilen ist der Genetiv als sogenannter objectivus. 


zu füssen, so. wohl in „Derrassechoukt درس الشركا‎ p 121 „Ge: 


strüppdrescher“, Daneben steht „Derrass-El-Lil® .تراس الليل‎ B 
deutet dies: „einer, der bei Nacht drischt"? Poetischer als dieser 
Name ist jedenfalls „Nesimecebah* ua ud ل١‎ 300 = Morgen: 
zophyr. 

Viel gewöhnlicher ist, dnss der Genetivus als: subjectus zu 
fassen ist, z. B. „Atistallah AU} Km ب‎ 19 „Geschenk Allahst; 
etwas (einer), was Allah geschenkt hat. In diesem Sinne sind 
natürlich alle Namen gemeint, welche denselben Sinn („Theodor*) 
haben: „Mutallaht AU} معطى‎ p. 208: „ibtallah“ عيبة الله‎ (also 
Ibet-allah) p. 198 neben „Hebtallah® „Lt بر عبن‎ 189 (rum 5 vgl, 
Stumme, Tanisische Mirchen und Gedichte I, p. XXX), vielleicht 
auch „Rezkallah® U} sp 882. Ebensogut ist Dies ausgedrückt: 
durch dns einfuche „Mouheb* Sy بتر‎ 298 „Geschenk* oder das 
Partie, Päss. „Mouhoub* مرعوب‎ ebds. Vor Allem aber auch durch 
Vorbalsito wie „Djaborebbi" .م جابوربى‎ 129, also لله 306ل‎ = 
‘Gott hat ihn gebracht“ oder لله‎ „Djaballaht جاب اللم‎ und „Dja- 
belkhir .جاب لخير‎ Hier haben wir, also (wie wohl auch in der 
init präfixiertem, ي‎ gebildeten Namen $ 22) volle Sütze als Bigen- 
namen gebraucht, vgl. $ 44. Noch ein Nominalsatz, der in dieser 
Weise angewendet wird, sei hior nachträglich angeführt: Datmallaht 
.م الدليم الله‎ 112 „Allah ist der Beständige". — Übrigens ist nicht 
sicher, dass nicht in gewissen Bigennamen llipsen vorliegen; so 
möchten Ausdrücke, wie die oben genannten ;„Hafdallah*, „Setrer- 
rahman* doch wohl bedeuten: „einer, der unter dem Schutz Allahs 
steht"; ebenso „Nasrallah® نصر اللخ‎ p. 298 und vielleicht auch das 
angeführte „Reakallah‘, Namen wie ferkät und berekae ($ 15) 
werden ühnlich im Sinne eines Wunsches zu fassen sein. 

‚Noch manche einzelne Bemerkungen liessen sich hier anschliessen ; 
über die Kritik des Buches ist bereits zur Abhandlung angewachsen ; 
daher schliessen wir sie. Wir können freilich von dem in mancher 
Beziehung stoffreichen und interessanten Buche nicht Abschied 
nehmen, ohne die Hoffnung auszusprechen, dass es künftig einmal 
in einer gründlich revidierten Auflage noch weiteren und ein- 
‚gehenderen wissenschaftlichen Forschungen werde dienen können. 


Anmerkung. Diese letzto Abhandlung Soci's ist von Dr. Stummo wit 
ankensworter Berelöwlligkeit revidiert und durch die Presse geschen worden, 
































y 501 


Bar Chöni über Homer, Hesiod und Orpheus. 
Von 


Theodor Nöldoke. 


Im 2. Heft seines Workes „Insoriptions mandattes des 
coupos de Khouabir* voröffentlicht H. Pognon den grössten 
Theil der Angaben des Theodoros bar Chönl, eines Nostori 
dem Ende des 8. Jahrhunderts, über die verschiedenen heidnischen 
und christlichen Religionsparteien‘). Als ich den scharfsinnigen 
Gelehrten, der jetzt als französischer Consul in Haleb lebt, brieflich 
bat, von dem, was er aus diesem Abschnitt Bar Chönr's weggelassen, 
doch noch das Sttick über Homer, Hesiod und Orpheus horaus- 
zugeben, wonn dasselbe auch gewiss nur den Werth eines Ouriosums 
habe, schickte or mir sofort das Stück nach dem Wortlaute seiner 
besten Handschrift a mit allen Varianten seiner drei andern 2, 0, d. 
Diesem Texte stand ich aber, s0 weit or die Orphischen Lehren 
betrifft, ziemlich rathlos gegenüber. Ich sandte ihn daher an Herrn 
Dr. Goussen, Divisionspfarrer in Aachen, mit der Bitte, mir die 
Varianten aus dom in seinem Besitz befindlichen Uodex einzutragen. 
Goussen erfüllte diese Bitte schleunigst mit grösster Beroitwillig- 
keit. Fir mich war damit aber leider nicht viel gebessert. Zwar 
gelangte ich nach und nach zu einem gewissen Vorständniss einiger 
Ötellen, erkannte z B, dass die Orphische Lehre vom Weltei 
()14> statt حزمؤز‎ der Codices) vorgetragen wird, aber vieles blieb 
mir ganz dunkel. Wie hätte ich z. B. errathen können, dass unter 
Juao oder JLa> der Handschriften (unten 8. 505 Z. 5) das 
‚griechische Wort تير‎ Jian verborgen lag? u. به‎ w. u. s. w. Die 
einzige Hoffnung war, dass mir das griechische Stück, aus dem das 
syrische übersetzt sei oder auf dem es doch berühe, nachgewiesen 
‚werde. Ich wandte mich deshalb an. meinen Collogen Dr. Richard 
Heinze um Hülfe. Ich stümperte ihm vor, was ich übersetzen 
konnte, und sobald ich zu einem Satzo kam, der sich schlankweg. 
deutsch wiedergeben liess, erkannte er augenblicklich die Quelle: 
er holte Abel’s „Orphica® (Leipzig 1885) herbei und schlug mir 
durin die wäter "Apios Namen vorgetragne Orphischo Kosmogonie 





























3) 8, meine Besprechung des Buches in WZEM. 3581. 
Ba. Lin. م‎ 





502 Nöldeke, Bar Chönz über Homer, Hesiod und Orpheus, 


aus den Homilien des Clemens Romanus auf (Abel 8.160£). Ich 
verglich man den syrischen Toxt genau mit dem griechischen Homil. 
6, 86: ich benutzte dabei ausser Abels Orphien die Ausgaben 
von Schwegler und von Migne. Da ergab sich, dass ich ein Excerpt 
aus einer syrischen Uebersetzung jener Stelle vor mir hatte. Bar 
Ohomt’ hat die Stelle wahrscheinlich aus einer vollständigen Ueber- 
setzung der Homilien oder doch des 6. Buches genommen. Leider 
ist aber diese syrische Uebersetzung Iango nicht so gut wie manche 
andre. Ihr Verfasser hat den Bericht, der ihm freilich höchst 
fremäurtig sein musste, vielfach missverstanden. Diese mangel- 
hafto Uobertragung hat’ dann Bar Chönt ganz vorstindnisslos aus- 
gezogen und dabei wichtige Glieder weggelassen. Allerdings ent- 
halten die Handschriften auch gemeinsamo Fehler, die wir kaum 
dem Bar Ohönt zuschreiben können, und es ist also möglich, dass 
auch einige gravierende Vorschen nicht auf ihn selbst zurtickgehen, 
sondern nur anf die Handschrift, aus der indireot Pognon's und 
Gousson's Manusoripte stammen. "Aber grosses Unrecht thun wir 
ihm doch schwerlich, wenn wir ihn für vielen Unsinn in dem 
Stilcke verantwortlich machen. 

Trügt so das syrische Stlick kaum etwas zur Besserung des 
bekannten griechischen Textes bei, so haben die hier vorliegenden 
Thatsachen der Textgeschichte doch immerhin. ein gewisses Interosso. 
Allein dies Specimen dürfte auch genügen. Ich wollte wenigstens 
nicht noch weiter die Güte Pognon’s und Goussen’s mit der Bitte 
in Anspruch nehmen, sie möchten mir auch die andem Stücke 
des Werkes mittheilen, die wahrscheinlich den Clmentinen ent- 
nommen sind. 

Dom Excorpt aus Clemens gehen einige Angaben über dio 
Porson des Homer, Hosiod und Orphous ‘voraus. Dass Homer zur 
Zeit, Samuol's ‚gelobt. habe, sagen auch Chron. Pasch. 846 (Bonn. 
156); Psendo-Dionys von Telmahırö (ed, Tullberg 4, 85). In David’s 
Zeit. versetzt,ihm und Hosiod Syncell 178d (Bonn. 892). Für die 
andern chronologischen Bestimmungen wird ein Konner der chrono- 
‚graphischen Litteratur wie Gelzor leicht Parallelstellen und ev. auch 
die letzten Quellen finden, 

Der Handschrift Goussen's (G) stehen die Pognon’s a, d, به‎ d 
als eine einheitliche Gruppe gegenüber; ich bezeichne sie zusammen 
mit P. Goussen besitzt noch ein Exemplar, welches zu der Gruppe 
P gehört. Dies alles sind, so viel ich weiss, in neuster Zeit g 
machte Abschriften aus, vermuthlich auch nicht eben alten, nestori- 
anischen Oodicos. — Nichtsnutzige Varianten, namentlich vereinzelte, 
Lesarten innerhalb der Gruppe P, lasse ich weg. Wenn ich hier 
und da eine von allen Oodices gegebne Lesart verbessere — aber 
niemals stillschweigend —, so bin ich nicht immer sicher, ob nicht 
schon Bar Chönt den Feller hatte. In dem Falle hätte ich also 
eigentlich meine Aufgabe, dessen Text herzustellen, überschritten. 
und wäre bis zum ursprünglichen Uobersetzer vorgegangen, dessen 


























Nöldeke, Bar Chöns über Homer, Hesiod und Orpheus. 608 


Gesammt-Text’ich doch durchaus nicht herstellen kann. — In der 
Anwendung des obern und untern Punctes verfahre ich etwas con- 
sequenter als meine Vorlage. Die zuweilen darin angebrachten 
nestorianischen Vocalpunete habe ich woggelass 

Damit sich auch ein dos Syrischen Unkundiger ein Bild von 
unserm Exoerpt machen könne, habe ich eine sklayisch wörtliche 
Uebersotzung ‚hinzugefügt. Und zwar habe ich damı die lateinische 
Sprache gewählt, weil sie erlaubt, genau die Wortfolge des 
Syrischen beizubehalten. In andrer Bezichung war das Latein hier 
gerade nicht besonders am Platz, So ist es störend, dass diese 
Sprache keinen kurzen Ausdruck hat, der ganz scharf das blosse 
„ist geworden“ ausdrückt; denn „factum est“ bedeutet das nicht, 
mit: „ortum est“ oder „genitum est“ verbindet man leicht, Noben- 
begriffe, und auch das von mir gewählte exstikit scheint mir etwas 
zwoidoutig zu sein. Natürlich musste ich der Wörtlichkeit zu Liebe 
ein sohr barbarisches Latein anwonden; wer sich an manchen un- 
olassischen Abstractformen und an Ausdrücken wie virtute = 
Ovvdue „virtuell“ stösst, lasse meine Uebersetzung ungelasen. Die 
mit Recht geschätzte Vorsion Cotelior's liest sich viel besser! — 
In runden Klammorn habe ich einige zum Verständniss erwünschte 
‚Worte hinzugefügt; zum Theil entsprechen diese griechischen, die 
عق‎ syrische Uobersotzer oder der Excorptor woggelnssen hat. 

Darauf, Aus in dem Anfangsstück die Sitze des Originals oin- 
mal in eine andre Ordnung gebracht worden sind, habe ich durch 
römische Ziffern jm griechischen Text und in meiner Uebersetzung 
hingewiesen. Durch ookige Klammern in jenem zeige ich an, was 
bei Bor Chönt fahlt, 

‚Ausdrücklich erkläre ich noch, dass ich für den vielen Unsinn, 
den meine Uoborsetzung als Wiedergabe Bar Ohönrs bringt, keinerlei 
Verantwortung trage! 




















Der Text folgt umstehend, 


Hinter diesem Abriss der Orphischen Kosmogonie setzt Bar 
Chont die Worte ورممحهدية 9 لب‎ ho „0&9/ |i/ يمسق‎ „hier 
möge nun Ans Antlitz dieses (Mannes) und seiner Lehre bleiben‘, 


h. „hier höre ich damit auf“. „Das Antlitz“ soll wohl so viel‏ يك 
sein wio das Aussehn, die Gestalt“, also „die Darstellung“.‏ 








1) Fohle P 


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504 Näldeke, Bar Cini über Home 


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Nöldeke, Bar Chönt über Homer, Hesiod und Orpheus. 505 


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506 Nöldeke, Bar Chönz über Homer, Hesiod und Orpheus. 


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507 


Nöldeke, Bar Chöni über Homer, Heriod: und Orpheus. 








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]كب سمه ٠‏ بت ممصي SL gef‏ لماحم 





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508 1 


Die Abessinischen Handschriften 
der Königl. Universitätsbibliothek zu Upsala 
verzeichnet und beschrieben 


K. V. Zottorstion. 


In der Königl. Uni 

kleine, aber zecht wertvolle Sammlung Athiopischer Hand- 
sehriften, die im Folgenden näher beschrieben werden. Von den 
zwölf Nummern, die diese Sammlung umfasst, gehören zwei, Nr. 1 
und 8, zu der wertvollen Sammlung orientalischer Manuskripte, 
die im Jahre 1716 von Henrik Benzelins auf seiner Reise 
nach dom Orient für die Universitätsbibliothek zu Upsala angekauft 
wurden®), Acht andere, Nr. 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 wurden 
der Bibliothek im Jahre 1804 von dem sohwedischen Missionar 
August Bergman in Abessinien geschenkt, Wann die zwei 
übrigen, Nr. 9 und 12, in den Besitz der Bibliothek gekommen 
sind, ist leider nicht zu ermitteln. Wahrscheinlich wurden auch 
diese zugleich mit Nr. 1 und 8 von Henrik Benzelius im 
Orient erworben. Jedenfalls gehören sie schon seit längerer Zeit 
der Universitätsbibliothek zu Upsala an. 

Wie die meisten abessinischen Handschriften sind auch die- 
jenigen, von denen hier die Rede ist, sämtlich undatiort, Aus der 
Gestalt der Schriftzüge sowie aus anderen Umständen ergiebt sich 
jedoch zur Gentige, dass mehrere derselben, nämlich Nr. 2, 8, 10 
und ein Teil von Nr. 1, bis ins XV. Jahrhundert zurückgehen und 
somit zu den ältesten bisher bekannten Ge'ez-Handschrif zählen. 
Nr. 9 scheint dem XIX. Jahrhundert zuzuweisen zu sein; die übrigen 
dürften sämtlich aus dem XVIL oder XVIIL Jahrhundert stammen. 

















1 


Pergament; 16 u. 14 cm; 273 81, dazı vom 8 Schutzblätter, 
dns erste an den Deckel geklebt; von Bl. 281 an 2 Kolumnen; 
14—16 Zeilen; von verschiedenen Händen geschrieben, der Alteste 


1) Acta Uiterarin Svocim, Vol. L Pag. 242, 





‚Zuttorstöen, Die Abessinischen Handschriften zu Upsala. 509 


Teil (Bl. 1-64, 151—214) wahrscheinlich aus dem XV. Jahr- 
hundert, Abessinischer Holzband, mit Leder überzogen, etwas lädiert. 


1. 
2. Bl. 


6. Bi. 
7. Bl, 


1--198a: Die Psalmen Davids. 
198b—212a: Die 15 Lieder der Propheten (AN! 


: ح ”مال هر 0 : -1*ط, 11510 : 1 05140 





. 212b—227n: Das Hohe Lied, 


Enthält zunächst Kap. 1—2, 1a (Bl. 212b—214); dann folgt 
das hohe Lied vollständig vom Anfang an von jüngerer Hand. 


. 2270— 2800: Kalender für kirchliche Feste. 
. 981-251: Weddäse Märjam, mit der Sonntagslektion an- 


fangend., 
BI. 281a für den Sonntag. 
Bl. 288. für den Montag. 
Bl. 2850 für den Dienstag. 
BI. 2886 für den Mittwoch. 
Bl. 242 für den Donnerstag. 
Bl. 2465 für den Freitag. 
Bl. 2495 für den Sonnabend. 


2520—260b: Weddäsd wa-Gendj, ohne Überschrift. 
2000—265 a: Doctrina Arcanorum (NAT TED 
Cr!smAr! 





. 265-271: Lobgedicht auf die Jungfrau Maria. Der 


Anfang lantet: APWZT : AZ: ADRIA 
لمكم : 917 : ,111610 : 5م‎ : 0000: 
ص56 :800 08 : متزاطى هه : وهم‎ : 241: 
لكتضحمقة‎ :: 

Auf den Schutzblüttern ein Salam, mit den folgenden Worten 
anfangend: HA: AHAZ! 525510: NA 
BR:PoOTr:&dr2:; auf Bl. 11b—28a am oberen 
Rande ein Lobgedicht auf den Apostel Johannes; an einigen 
Stellen Randbemerkungen in Karschuni. Bl. 149b enthält 
Betrachtungen über den Lohn der Frömmigkeit und schliesst 
mit einer Aufforderung, für den Schreiber zu beten, Bl. 150 


ein Bruchstück, das folgendermaassen beginnt: 1IO®’H ! 
كيك اده‎ : PCR! NHL: Pr 
TIRLPIAFN:!BAARYAZH: PN! 
7317م‎ : HOT :!; Bl. 230 und 2715 Zaubergebete gegen 





510 Zatterstsen, Die Abessinischen Handschriften zu Upsala, 


böse Geister. Auf Bl. 280b ein armenischer Name, auf der- 
selben Seite und BL. 281a zwei armenische Stempel, Bl. 8 
das armenische Alphabet. 

In don Gebeten wird der Besitzer des Manuskripte, Gabra 
Krostos, an mehreren Stellen erwähnt, 


9 m. 

Pergament; 18 u. 11 om; 4 BL; 2 Kolumnen; 18 Zeilen, 
grosso altertümliche Schrift, mit Sicherheit aus dem XV. Jahr- 
hundert. Vorn ein Bild der Maria mit dem Jesuskind; Überschrift: 
111045 : 100, : ATIHLAZ!:, hinten ein Bild des heiligen 


Geoig )2 52 2): 
Das Evangelium Matthei, Kap. 2, 1-12. 
(ach Vs. 12 sind einige Worte ausradiert; am Rando auf 
derselben Seite steht: Abüna Takla Haimändt. 


m. 

Pergament; 15 u. 11 cm; 79 Bl., dazu vorn 4 Schutzblitter 
und hinten 1; in durchgehenden Zeilen geschrieben ; 16—17 Zeilen, 
schöne altertümliche Schrift; aus dem XV, Jahrhundert. Abossi- 
nischer Holsband mit Überzug aus gepresstem Leder, etwas Itdiert. 
1. Bl. 155: Die Offenbarung Johannis, 

2. B.'87—76: Maphafa hastb, ' . 
‚Chronologisches und Kulendarisches. 
8. Bl. 77—79:.Lobgesang aif Gott. 


Der Anfang lautet: AATHLAFANFFN: Drh 
NAN:OZAIP:AONP:hPAN! 3.550 


eine Bitte für den Schreiber, wovon dus Meiste ausradiort 
ist, Auf der folgenden Seite eine Bitte von jüngerer Hand, 
duss dio Loser des Buches um der Dreieinigköit willen ihren 
sündigen Bruder nicht vergessen mögen. Bl. 56 ist leer. 

















w. 
lälop. Aa. 5] 

Pergament; 26 u. 28 em; 103 Bl., dam hinten ein Schutz- 
blatt; 2 Kolumnen ; 23—24 Zeilen; schöne Schrift; sehr beschmutzt; 
abessinischer Holzband. 

Bl. 1—2 (23 u. 20 om) gehören zu einem ganz anderen Werke. 
Auch Bl. 11—18 sind Bruchstücke einer anderen Handschrift. 

Titel fehlt. Der gewöhnliche Name dieser Bücher, Maghafa 
Genzat (Kirchenbuch für Begräbnisfeierlichkeiten "und Seelenmessen) 
kommt jedoch an mehreren Stellen im Texte vor. Der Anfang 





lautet 





TN2:7N:TaCcı 


ره 


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Bl.‏ ره 


“ل ايه 


له 


له م 


Zetterstöen, Die Abessinischen Handschriften zu Upaala. 511 


33%: NIP!AN!DODAR! DRAN: P 
AA تعض : :20001 : مف‎ : 011 
15: 0-1 
بو 5قسم8‎ Totenfeierlichkeiten überhaupt. 

Enthält u. مه‎ Bl. 8a ein Gebetsformulat, das dem Atha- 
nasius, Patriarchen von Alexandrien, zugeschrieben wird, 
Bl. 9 drei Gebete gegen böse Geister, dann verschiedene Für- 


bitten für die Seele des Entschlufenen und Bl. 34n eine 
Homilie über die Rückkehr des Staubes. 


950—47b: Mit Rücksicht auf verschiedene Klassen der Ver- 
storbenen, und zwar: 


BI. 850 für Priester (Rh 4.773HT :HPrı 
ج001‎ ::(. Darin zuhlreiche Abschnitte aus den Psalmen 
und dem Neuen Testament. 

Bl. 48a für Diakone (7ZH’P : 11.4 4*1 

Bl. 45% für Mönche (ZH! ZN 2): 
47b-57b: Biblische Lektionen nebst Göbeten und Anti- 
phonen für die Entschlafenen (ACANTIFOZAN! 
HETZAN:!AHA! IF: NNMAR : 517. 
SNKC:AFH PRKA:!TIHT!NA 














57b—60 b: Homilie des Jacob von Serüg für entschlafene 
Priester uud Diakone (PC HNO! DPRA: 
ANYPOPN:HNZI:HRZAINAFTIA 
AED NIET : DRPPET N): 

60b—64b: Ermahnungsrede beim Begräbnis (FU 8 : 
HETZAN:! AA: NEMO: N2B! 
25111 : AUAU :: 
64b—79b: Seelenmessen für. die Entschlafenen nach dem 
Begräbnis (PCHT !HETZAN! 404 : 2500١ 
r7: AO P42:73HT 2). 


Darin mehrere Gebete und Abschnitte aus dem Neuen 
Testament, 





EIER: 


512 Zutaten, Die Abesinischen Handachriften su Upsala, 


Bl. 79b—81b: Homilie des Abba Salama (PCA4Z:!H‏ زه 
Ar: nA! AP:!SAHTIHNMZL!AT‏ 


PAP 

h) BL 82b—89a: Biblische Lektionen für verschiedene Klassen der 
Verstorbenen, und zwar: 

Bl. 82b für jüngere Geistliche (ACANT : © 


0 : حل : إرفد‎ : HN! 2000018 : AND! 
0011 3-8 

Bl. 84a für igen, welche in der heiligen Leidens- 

woche gestorben sind (A! HETION! APDAZ 

1 : خركه‎ EN :HEMAN! HN: Bro 

VRD: NIT! Lie] MATT 

BI. 854 für Kinder (73H HAIE 

BI.86b für Frauen (7ZHTHON.PTIAZAT N) 

3) Bl. 89a—96b: Seelenmessen, nämlich Bl. 89a, auf den dritten 


(AUAHT:OAT N‏ يد 
Bl. 98b auf den zehnten, dreissigsten, vierzigsten Tag,‏ 
nach einem halben Jahr, einem Jahr und’an allen Gedenk«‏ 
tagen für den Toten (HF! HETZAN:NI:O‏ 
DONE! WRFAP!ONHeT!‏ : 005 : حال 
١ 41 9201:‏ 05 :ل 13" : جار امم 
von denen‏ , ((لا وى Drei Sognungsformulare )1(١‏ دوو 96 Bl.‏ )% 
dus erste Abtina Samuel zugeschrieben wird.‏ 
Bl. 1006-108: Bin Kapitel aus dem Buch der Toten (NL‏ ) 
AARPRRKA:PTFN u‏ 
Bl. 1—2 enthalten den Schluss der Epistel Judk vom V. 15‏ 
an und den Anfang einer Einleitung in die Offenbarung Johannis,‏ 
Bl. 11—18 einige Gebete für besondere Gelegenheiten.‏ 


Der Name des Besitzers Takla Haimandt findet sich an 
vielen Stellen in den Geboten. 














<7 
بوماضق]‎ Ma. 8] 


A. Pergament; 143j, u. 18 om; 127 Bl; dazu vorn 2 Schutz- 
blätter; 2 Kolumnen; 17 Zeilen (von Bl. 128 an 25 Zeilen); 





‚Zetterstöen, Die Abeseinischen Handschriften su Upeala: 513 


schr kleine Schrift mit winzigen Gesangnoten; Bl. 124—127 von 
anderer Hand. 

B. Pergament; 11 u. 8 cm.; 8 Bl. an den hinteren Deckel 
geheftet; 2 Kolumnen; 10—14 Zeilen; die Schrift viel grösser als 
in A. Abessinischer Holzband mit einem ledernen Futteral. 

A. 1. Bl. 1-88: Meträf, Gottesdiensteränung. Beginnt mit den 
Anfangsworten von Kidän za-nagh; dann folgt Bl. 1a: 


ZOP7:!NZPAT!RIHANDC: Rh, 
AIOUART U sw. 


2. Bl. 84—94: Gebetsformulare ohne Gosamttitel, die man kurz- 
weg als 0044464, Messbuch, bezeichnen kann. 


a) Bl. 84a Frühgebet (,.R% : 11475 
b) BI. 845 Mittagsgobet (N,.RP% : 11401 
©) Bl. 85b Abendgebet (NRZ: HWCA ::( 

&) Bl. 86a Litanei für die Frühmesse (A,(N% : HZ79 ::(. 


BI. 875 Litanei für die Nachtmesse (A Art! HWCN).‏ زو 
Bl. 885 Fürbitten für Kranke und Reisende u. a.‏ 2 


8) Bl. 90b Das Gebet „der da König ist* (H,BZ7YV :( 
زط‎ BL. 98b Dasapostolische Glaubonsbekonntnis, Vaterunser u.a. 


8. Bl. 95-1020: Weddäs? Märjäm, mit der Montagelektion 
anfangend. 
Bl. 950 für den Montag. 
BI. 955 für den Dienstag. 
Bl. 97b für den Mittwoch. 
BI. 985 für den Donnerstag. 
BL. 1006 für den Freitag. 
Bl. 1015 für den Sonnabend, 
Bl. 101b für den Sonntag. 
4. Bl. 1020—105a: 17644468 wa-Gendj. 
5. Bl. 1050—120: Gottesdienstliche Gesänge. 
6. Bl. 120—121: Übersicht der Wochentage, auf die die 
wichtigsten Feste fallen. 
7. Bl. 128: Formular für das Mittagagebet. 
8. Bl. 124—127: Saldm an einen Patriarchen Johannes. 
Bl. 94h, 122, 128b und 127 allerlei Geschreibsel: 
Auf dem ersten Schutzblatt fanden sich mehrere Zeilen, 
die jedoch später ausradiert worden sind. 


B. Bl. 1-8: Hymnen (HRZ 





















514 -Zaterstien, Die Abessinischen Handschriften zu Upsala. 


VL 
(äiniop. Ms. 7] 
Pergament; 18 u. 12 cm; 66 Bl.; dazu vorn 8 Schutzblätter 
und hinten 1; 2 Kolumnen; 18—14 (selten 15—17) Zeilen; von 
verschiedenen Händen geschrieben; mit Gesangnoten verschen. 
Abessinischer Holzband mit Lederfutteral. Ohne Titel; Kirchen- 
gesangbuch. 

1. 81. 1842: Hymnen (AC.PPD :( und Antiphonen (PP 
POT }) und zwar: 

a) Bl. 1a Hymnen und Antiphonen für Priester, Diekone u. a, 
b) Bl. 18a Äntiphonen für die wichtigsten Feste des äthio- 
pischen Kirchenjahres. 

2. BI. 42b—54n: Gottesdienstliche Gesänge, mit 001100: 
HAZF-N’T : beginnend. In diesem Abschnitt ist 
Sprache an mehreren Stellen mit‘ amharisch gemischt. 

8. Bl, 54b—65b: Hymnen für kirchliche Feste. Überschri 


"11 9/,: 525 خط‎ AN :Prhn: Bl. 4b 
625 umfassen dio wichtigsten Foste vom Tag Johannes” des 
Tinfers an (Anfang dos hiopischen Jahres) bis einschliess- 
lich den Gedenktag der Erkllrung Christi; dann folgt (Bl. 
68-05) ein Nachtrag von jüngerer Hand, der mit dem 
Tage des Kreuzes beginnt Und mit dem Gedenktag der 
Jungfrau Maria schliesst, 
4. Bl, 665b—66a: Das apostolische Glaubensbekenninis. 
Dis erste Schutzblatt onthält den Schluss eines Lobgesangen 
auf Maria von derselben Hand, von der Bl. 63-66 herrühren, 
Bl. 58a Matth. 24, sr u. زه‎ Bl. 665 „das Gebet der Marin an 


(AMTIHTHAAF!ACPPO:ARIHLAZ))‏ مسمس 
u a; die zwei letzten Schutzblätter enthalten ein Gebet für den‏ 
Besitzer der Handschrift Walda Mikaol.‏ 














vIL 
مسق‎ Ms. 6) 

Pergament; 19 u. 17 om; 91 Bl., dazu 2 Schutzblätter vorn 
und 2 hinten; 2 Kolumnen; 22 Zeilen. Gleichmässige Schrift durch 
das ganze Buch. Abessinischer Holzband. 

Piolexius, Pragen und Antworten über die Geschichte der 
ügyptischen Mönche. Der Anfang ملسا‎ MM: AN: 
VAR:DRFZH:PRH:DAPANHAPRZ! 
N%BA:!RIHÄANKC: OA: UNF!ARC,Z: 





Zeiterstöen, Die Abessinischen Handschriften zu Upsala. 515 


ANTINACHERAL!ODAE!NLA:!PR 
3%: HAPrHArRTT:HZUT: AAN! 
ملتضماة‎ : 20 509" HH DAhZ: انك :طجتطة‎ 
:ضغة : ضهفم : طم : ضعطط‎ 7: 1 

Der wirkliche Name ist nicht Philexius, sondern Philo- 
xenus, Bischof von Mabüg; siehe ZDMG. 1, 8. 244 Vgl. übrigens 
über dieses Werk A. Dillmann, Verzeichnis der abessinischen 
Handschriften der Kgl. Bibl. zu Berlin, Nr. 46, 2. 

BL. 1—18a. Teil I (Frage 1—16).‏ (ه 

b) Bl. 182-185. Teil II (Frage 17—84). 

Bl. 186— 22. Teil III (Frage 85—48).‏ (ه 

4) Bl. 228-91. Teil IV (Frage 44—244). 

Beim Numerieren ist Nr. 217 übersprungen worden. Der 
Schluss fehlt. Die Unterschriften der drei ersten Teile sind mit 
den bei Dillmann a. a. 0. angegebenen identisch, 





VIEL. 
وماق‎ Ms. 1.] 

Pergament; 32 u. 29 cm; 198 Bl.; dazu vorn ein leeres Schutz- 
blatt; 3 Kolumnen; 24, selten 28 Zeilen; grosse schöne Schrift. 
‚Abessinischer Holzband, die Innenseiten der Deckel in der Mitte mit 
Stoff, an den Ründern mit Leder überzogen. 

1. Bl. 23—86u: Lobpreisung Gottes für sieben Wochentage, 
hier wie öfters nach dem Verfusser des Montagsgebotes 
Basilius benannt, in anderen Handschriften auch unter dom 
Titel Weddäs® Amläk vorkommend. Der Anfang lautet: 
NAP:AN:!DDAR! DRIN: PRN! 
AchR.! 6541م‎ 1: 5004055 : NZPAT!AT 
HANKC : &h,4:dDAAT! 0 0تقة‎ 1* 
مم : عم ؛ عذم‎ : 0: : PRA:!NHAPH : 
SBN:PAH:HRACP # NAFT: Na 
EIOATTIHRLTO!BAARATIAR: 
DAR:OVAT 

Bl. 2a. Lobpreisung für den Montag von Basilius, 
Bischof von Cäsaren. 

Lobpreisung für den Dienstag nach einem Derstin‏ .18 ملظ 
des Ephraim Syrus.‏ 


Bl. 29a. Lobpreisung für den Mittwoch, ebenfalls nach 
einem Dersin Ephraims. 











516 


2. Bl. 


Zetterstien, Die Abessinischen Handschriften zu Upsala, 


Bl. 41a. Lobpreisung für den Donnerstag aus dem Arag&w 
Manfasäwt des heil. Johannes. 

BI. 56a. Lobpreisung für den Freitag, von dem Archi- 
mandriten Abba 812084. Der zweite Teil des Gebetes 
(von BI. 61 b an) von Abba Pachomius. 

Bl. 67«. Lobpreisung für den Sonnabend, von dem Patri- 
srchen Athanasius von Aloxandrien, aus koptischen Liedern 
zusunmengestellt. 

BI. 760. Lobpreisung für den Sonntag vom Patriarchen 
Oyrill von Alexandrien. 


860—89: Lobpreis des Philoxenus, Bischof von Mabüg. 

Begint: ADIhN ! AAIHAP : DAr>a 
NP:APrrA:NCHFA:POhA: Ann! 
IC: DRYZN ؛:‎ PRH:NANAT: AC: 
:ا #ماطقة‎ AAN: HU2Z !@INHC ! 
HERAR OHR ONAINRFTIO 
Bei EEE مكل : مقط معط‎ : AIH, 
ADC iu sw. 








. 90-105: Gebete des Bimeon Stylites für die sieben 


Wochentage. 

Beginnt: AH! AN! 00087 : 0055 حك‎ : 
PEN: ,ل 0 : 5004055 :: 525410 : طدة‎ 
1 5111.60 :اط‎ : 70: 000:4 : © 05 : 
ACH! NR, ANTNPOT:AFT! 


جوج 05ر0 : مدص مير 
Kap. 1-12 sind an die Jungfran Maria gerichtet, die‏ 
übrigen an Christus. Nach der Binleitung soll das Ganze‏ 
mit einem Gebet on die Apostel abgeschlossen: werden, ein‏ 
solches ist aber nicht vorhanden.‏ 
Bl. 908 für den Montag (Kap. 1-17)‏ 
Bl. 92a für den Dienstag (Kap. 18-‏ 
BI 945 für den Mittwoch (Kap. 8‏ 
Bl. 97b für den Donnerstag (K:‏ 
Bl. 1016 für den Freitag (Kap. ).‏ 
BI. 109% für den Sonnabend (Kap. 80-05).‏ 
Bl. 1055 für den Sonntag (Kap. 96—108).‏ 
106a—191a: Arganöna Wedd6st, eines der bekanntesten‏ 
Warke der Uthiopischen Litteratur, Lobpreisungen auf die‏ 





















Zee, Die Ach Handchriten m Una. 517 
Jungfrau Maria enthaltend, ebenfalls in sieben Abschnitte für 
die einzelnen Wochentage eingeteilt, Der Anfang lautet: 
NA: ATHANKC! WARH:!HAZNA! 
AMT! BAHR! NAPZT لمم ؛‎ ١ 
P:VZP!IRADT:!HAhT! BED ap 
IN: ANALORAANT#FRAMLIAFN! 
H3ZT!P&hA:HEARB:ACHZIOR 
و رأخرده0 : كر‎ : 51 1 007131 : AN 
br HANTNYO : 771049 : 042210 
ربط : حال لع خره : 509 : العم 0 :طم‎ 5 
20258 : 159001 : APRHT : 0 قط‎ : 
MET! 9095 !HNONABM, : 7 
دهم : 0481 : 7510 : هو‎ HE AFTER 
أ مقط : 540178 : :)0 : حمطا : تاك‎ 
T:ATTUON:DOAWERY NA: WA 
%:H&,LrOtN:OBATLIAUN: HR: 
AMCR:APLBA:ZAATAFTIATTE 
NN! AANFE!PPT!0ATZII:! AHN 
iPparn 
Bl. 1064—119a für den Montag. 
Bl. 1210—182b für den Dienstag. 
Bl. 1850—146 für den Mittwoch. 
BI. 1490—161a für den Donnerstag, 
Bl. 1640—175. für den Freitag, 
Bl. 177b—188a für den Sonnabend. 
Bl. 185b—191a für den Sonntag. 


5. Weddäs® Märjüm, wit der Montagslektion anfangend. 
Die einzelnen Tagesloktionen sind unmittelbar nach den ent- 
sprechenden Abschnitten des Argänona Weddäse eingeschoben. 
Bl. 1198—119b für den Montag, 
Bl. 182b—134n für den Dienstag. 
Bl. 146b—147b für den Mittwoch. 
BI. 161 168 für den Donnerstag. 
Bl. 175a—176. für den Freitag. 
BI. 1880—184. für den Sonnabend. 
Bl. 1910—192 für den Sonntag. 





518 Zätterstien, Die Abessinischen Handschriften zu Upsala. 


Auf jede einzelne Tageslektion von Weddase Märjtm folgt ein 
Lobgedicht auf Maria, das mit den folgenden Worten beginnt: 


PPEAP!RAKANT!AACFP:NDAT!O 
UM:RZMAOGT:  PNAP!NFN. : 030:09 : 
dem ne تلام وني ي1‎ und mit. einem عتوما‎ Saldın an Maria 
schliesst. 


1. 1b, 1a umd 198 enthalten ein Lobgedicht auf die heilige 
Dreieinigkeit yon anderer Hand als dus Übrige. 


Anfang: AP : 254914 : HEROA: U 


APPr: 

Name des ursprünglichen Besitzers Qäla Haimandt‏ بوط 
ist überall ausgemerzt und durch Azarjäs oder (an einigen Stellen‏ 
im ersten Teil des Codex) durch Walda Bsra’el ersetzt.‏ 


x 
رمق‎ Mi. ع‎ 
Pergament; 24 u. 21 cm; 172 Bl; dazu hinten 2 Schutz- 
bitter; 2 Kolumnen; 17-18 Zeilen; schön deutliche Schrift, 
wohl aus dem XIX. Jahrhundert. Abessinischer Holzband, mit ge: 
prosstem Leder überzogen, in ledornem Futteral, 


1, Gebete von Basilius. 
“Anfang wie in Nr. VIEL. 

BL. 5—21n für den Montag. 

BL. '260—52) für den Dienstag. 

M. 56 0-77 für den Mittwoch. 

BL. 810-1074 für den Donnerstag, 

BI. 1188-1816 für den Freitag. 

Bl. 184a—1485 für deu Sonnabend. 

Bl. 152b—170a für den Sonntag. 

2. Gebete von Simeon Stylites. 

Anfang wio in Nr. VEIT. 

Die Gebete für dio einzelnen Wochentage sind unmittelbar 
vor oder nach den entsprechenden Abschnitten des Basilius 
eingeschoben, das Gebet, für den Donnerstag ausgenommen, 
das ganz am Finde steht. 

Bl. 210-20 für den Montag (enthält diejenigen Kap-, 
welche in Nr. VIII mit 19—86 bezeichnet sind). 

BI. 58a—56 für den Dienstag (Kap. 87-47), 

BL. 775-815 für den Mittwoch (Kap. 4861). 

Bl. 170b—172u für den Donnerstag (Kap. 62-69). 

BL 107-1125 für den Freitag (Kap. 70-98). 

Bl. 1815-1886 für den Sonnabend (Kap. 94—108). 

BL. 1498—152a für den Sonntag (Kap. 118). 














‚Zeiterstöen, Die Abessinischen Handschriften mu Upsala. 519 


BI. 1b—4, 1725 ein Saldın an den Mürtyrer Justus von anderer 
Hand. Unter demselben steht: Kenfa Gabre’el und sein Sohn 
Takla Haimandt, 

Der Name des ursprünglichen Besitzers ist ausgemerzt und 
durch Za-Märjäm ersetzt. 





(äthtop. Ms. 5] 

Pergament; 28 u. 19%/, cm; 151 BL, dazu 1 Schutzblatt vorn 
und 1 hinten; 2 Kolumnen; 17—28 Zeilen; grosse altertümliche 
Schrift, mit Sicherheit aus dem XV. Jahrhundert (Bl. 86 später 
eingefügt); Abessinischer Holzband mit ledernem Futteral, 
Argänöna Weddäse. 

Anfang wie in Nr. VIII. Mehrfach falsch gebunden, was 
jedoch bei der Foliierung bemerkt ist. 

BL. 1-305 für den Montag. 

BI. 80b—55 für den Dienstag. 

BI. 56—79 für den Mittwoch. 

BI. 80-104 für den Donnerstag. 

Bl. 105—127 b für den Freitag. 

Bl. 197 (1895 für den Sonnabend. 

BI. 1896—151a für den Sonntag. 

BI. 865 und 1515 Bruchstücke von Lobgesingen auf die 
Jungfrau Maria und Ohristus von jüngeren Hünden. Auf dem 
hinteren Schutzblatt das Vaterunser und das apostolische Glaube 
bekenntnis u. a. in amharischer Sprache. 

In den Gebeten wird der Besitzer Walda Mikael öfters 
erwähnt, Ursprünglich fund sich ein anderor Name da, dieser wurde 
aber später ausgemerzt, 








x 
(äthtop. Ma. 4] 

Pergament; 20 u. 17 em; 116 Bl.; dazu von 2 Sohutzblätter; 
16—17 Zeilen; Bl. 12—110a von einer Hand mit grosser schöner 
Schrift, das Übrige von verschiedenen Händen geschrieben. Abossi- 
nischer Holaband, mit Stoff umwickelt, in einem ledernen Fatteral. 


‚Die Wunder der Maria (PAFDZY : AATHAT: 
ACPP!). 
1. Bl. 4—14: Einleitung. Vgl. über den Inhalt derselben A. Dill- 


mann, Verzeichn. der Abess. Handschr. der Kgl. Bibl. zu 
Berlin, Nr. 68. 

2. Bl. 15a—110a: 65 numerierte Wundererzählungen (nach dem 
(Cod. nur 64; der Schreiber hat aber bei der Numerierung 
zweimal Nr. 82 gesetzt). 








عي 


520 Zetterstäen, Die Abeseinischen Handschriften zu Upsala, 


8. Bl. 110-1166: noch 7 nicht mumerierte Wundererzählungen. 
Für solche Wörter, die spiter mit Rotschrift ausgefüllt 
werden sollten, ist an mehreren Stellen leerer Raum ge- 
Insson worden. 

BL 1-8 (viel jünger als das Übrige) onthalten einen Lob- 
gesang auf die Jungfrau Maria. Auf Bl. 14 und 1165 findet 
sich eino Notiz, dass Gabra Ijasus dieses Manuskript mit eignem 


Geld erworben und es nachher der PNT! 7ح‎ : geschenkt 
habe, damit er am jüngsten Tage zu den Gläubigen und Gerechten 
gesählt werde. Wenn die Priester und Diakone seiner und seiner 
Frau Walatta Kıdan nicht gedüchten, sollten sie durch die 
Mucht der Apostel Petrus und Paulus verdammt werden. 





xI. 


Pergament; 14 u. 12 am; 125 BL; 2 Kolumnen; 10-11 Zeilen; 
mittelgrosse deutliche Schrift, 

Abessinischer Holzband, auf den Aussenseiten der Deckel mit 
Leder, auf den Innenseiten mit Tuch überzogen, etwas Ildiert, 
BI. 2129: Die Wunder der Maria, 

16 nicht numerierte Wundererzählungen. 

BI. 1 Verzeichnis der Aposteltage; Bl. 134.—125 ein Saldm 
an Maria; Bl. 125 b allerlei Geschreibsel. 

Der Name des Besitzers ist tberall ausradiert; nach den 
schwachen Spuren auf Bl. 115 ط‎ zu schliessen, dürfte er Simson 


gewesen sein.‏ ( لأخركصخ) 





521 


Die Überwucherung des Status constructus-Gebrauchs 
im Semitischen, 
Yon 
Einard König. 


Die Macht der Analogie, die sich im Gebrauche des Genetivs 
entfaltet, zu beobachten, gewährt namentlich in den semitischen 
Sprachen ein höchst anzichendes Schauspiel. Oder sollte es nicht 
unsere Aufmorksamkeit im vollsten Maasse fesseln, wenn wir sehen, 
io der Genetiv, der nach seiner semitischen Endung) ursprüng- 
lich Ausdruck der Zugehörigkeit war, von dieser Funktion dazu 
fortschritt, ein Exponent für schr viele Erscheinungen der Sub- 
ordination und Koordination von Satzteilen zu werden? Wie nun 
der Genetivgebrauch sich bei der Darstellung des Objektes geltend 
machte, wie er weiter viele Fülle des Temjtz-Acousativ ersetzte, 
wie or anstatt des absoluten Objekts auftrat und in das Torrain 
vieler Arten ndverbialischer Satzteilo erobernd eindrang, — in wie 
weit er ferner neben der Koordination bei Bezeichnungen von 
Mauss, Gewicht, Material رمه‎ oder bei sonstigen Appositionen, ja, 
bei den adjektivischen Attributen sowie bei kopulativen Wortvar- 
bindungen beliebt wurde, und wie er ondlich sogar die festere An- 
knüpfung von Attributivsützen unternahm, — dies alles ist in 
genetischem Aufban in meiner Syntax, 8. 409-428 dargestellt 
worden. Aber mit dieser Überwucherung dos Genotiv- 
gebrauchs ist die Überwucherung des Status con- 
Struotus-Gebrauchs nicht identisch, und nur batrefls des 
letzteren Vorgangs will ich jetzt einige Bemerkungen machen. 

Angeregt wurde ich duzu durch die Ausführungen, die in den 
letzten beiden Jahrgängen dieser Zeitschrift über die spezielle Frage, 
‚gegeben worden sind, ob im Syrischen der Status constructus auch 
Sogar vor dem andern Genetivoxponenten, dem ursprüng- 
lich demonstrativischen رو‎ verwendet worden sei. Duyal hat ja in 





























1) Über die semitische Genstivendung 3 sicho meine Syntax $ 2724, vgl. 
Brugmann, Grundriss der vorgleichenden Grammatik der indogermauischen. 
Sprachen It, 8 (1892), 528: „Das Gonetiv-Sufdk »8i0 (en den o-Stämmen) ge- 
hörte ursprünglich der Pronomioaldeklinatlon an. 








522 Kong, Die Überwucherung des Stat. constr..Gebrauchs eo. 


seiner Grammaire syriague, p. 839 diese Frage bejaht, indem er 
zwei Belege gab, und .ل‎ K. Zenner hat damach in ZDMG. 1897, 
8. 679 den Ausdruck Jyo,.,© als „Ohrenvogel* gedeutet. Aber 
Nöldeko hat in ZDMG. 1898, 8. 91 die Thatsichlichkeit des er- 
wähnten Status constructus-Gebrauchs für das Syrische in Abrede 
gestellt. Er war nämlich in der Lage, den einen Beleg Duvals als 
durch eine bessere Ausgabe des betreffenden syrischen Werkes be- 
seitigt zu erweisen, und J. K. Zenners Ableitungsversuch konnte 
er mit verschiedenen Gründen unfechten. Also blieb nur das Bei- 


spiel übrig, das Duval aus Ephrim angeführt hat, nämlich موف‎ 


wLäXgp „les jours de ma jeunesse‘, Nun kann es mir nicht, bei- 
kommen, über den thatsüchlichen syrischen Sprachgebrauch etwas 
entscheiden zu wollen. Ich könnte in Bezug darauf nur daran er- 
innern, dass auch im Syrischen der Analogiegebrauch des Stutus 
constructus schr ausgedelint ist, indem or z. B. vor Präpositionen 
sehr oft auftritt, wie ja Nöldeko selbst in seiner grundlegenden 
Syrischen Grammatik (3, Aufl. 1898), $ 206 mit vielen Beispielen 
belegt hat, Ich könnte forner nur darauf hinweisen, dass zwischen 
den Status constructus und den dazu gehörigen Status absolutus 
in syrischen Kirchenliedern auch das Verbum tritt, wie neulich. 
Sachau, in seinen interessanten „Studie zur syrischen Kirchenlitteratur 
dor Damascono*2) nachgewiesen hat. Denn es findet sich dort z. 8. 


sogar der Binschub eines Domporalsatzes نقتا‎ Mu حي‎ Jia 
‚in ignem cum ineidistis tentetionum® (9. 511). 

Was mir die Möglichkeit giebt, zu der Sa gestellten Frage 
einige Bomerkungen darzubieten, ist der Umstand, dass bei jener 
‚Erörterung des syrischen Sprachgebrauch nicht; angedeutet worden 
ist, wie sich andore semitische Sprachen zur Verwendung des Status 
oonstructus vor andern Genetivexponenten verhalten. 

Nun steht zunüchst im Assyrisohen ‚nicht gar so selten 
dus Rogens vor 3a) im Status construotus“, wie namentlich Kraetzsch- 
mar dargestellt hat?), Er führt als Belege z. B. folgende Fälle an: 
































1) In den Sitzungsborichten der Berliner Akademie, philsophlsch-histe- 
scho Klusıo 1809, 8. 802-528. 

2) Das ursprünglich deikische &a wurde zu ei 
sammengehörigkelt und der Korrelation (siehe weiter in 
5). Ve). G. Auteneiech, Entwickelung der Reltivsitao im Indogermanischen 
(1898), 8. 8: „Wio einfach hiumoisondes Pronomen zum nnaphorlichen und 

zur satzvorbindenden wurde, hat Windiach gezigt“. Die grundlegende 
Brörterung Andet sich in Curtis, Stadien zur griechischen und lateinischen. 
Grammatik, Bü. %, 8. 4, 11 ot. Damit stinmen anch die Ausführungen von 
Bd. Hermann, Gad cs Im Indogermanischen Nebensktzo? (1894), 8. 1616 zu- 

Ü R Kraotzschmar, Reltivpronomen und Reativsats Im Assyrischen (Bei- 
مياد‎ zur Assyrioogio und vergleichenden samitischon Sprachwissonschaf, radigert 
Yon P. Haupt und Prä, Deliasch, Bd. 1, 8. 3708, 8: 884. 





Ausdruck der Zu- 


















einer „Syntax“ 8 0,. 


König, Die Überwucherung des Stat, oonstr.-Gebrauehs etc. 3 


„ina Ti-it 3a arhi, am, Ende des Monats“ und „kal-lat 3a Sum- 
tddin, die Sklavin des Sum-iddin‘. Über das Wesen dieses Status 
eonstructus-Gebrauchs bemerkte er: „Es liegt hier jedenfalls eine 
Vermischung zweier von Natur heterogeuer Konstruktionen vor, 
welche im besseren Stil vermieden wurde und nur mehr in der 
Umgangssprache statt hatte; jedenfalls zeigt sie, wie wenig störend 
für das Status construetus-Verbältnis man, zumal in der späteren 
Zeit, das Dazwischentreten von da empfand“. Besser wird man nach 
meiner Ansicht von einem Analogiegebrauch des Status construotus: 
sprechen. Die Gewohnheit, das genetivische Verhältnis zweier 
Grössen durch die Anwendung des Status constructus, dieser an- 
gelehnten und darum nur balbbetonten und lautlich erleichterten 
Wortform, auszuprigen, wirkte so weit nach, dass man dies 
Form der Nomins auch in Verbindung mit einem sekundir 
Genetivexponenten anwandte. 

Sodann im Hebräischen zeigen sich schon in den bloss 
’konsonantisch dargestellten Wortformen einige Falle von Status 
constructus vor der Prüposition >, dio nach ihrem Begriff عست‎ sich 
zum Ausdruck der Zugehörigkeit eignete und in der That sehr 
وقصاط‎ als sekundüres Genetivzeichen auftritt. Denn man findet 
موص زديك‎ Ps. 58, 5: die dntivische Fassung des Targum „Gift ist 
ihnen gleich?) dem Gift von Schlangen® und der LKX (Ovuds 
@öroig) ist nur Ausserlich korrekter, als die genetivische Deutung 

















in بجوي‎ (renonum = ardor eorum), „gun (hinter 9: üror, 
eorum) und GOI-f-9>- (irn eorum). Waiter liost man main 
u (Prov. 24, 96), dessen genetivische Übersetzung in NERIP 
agpnag und in Jap hol (s0 bei Brockelmann, Lex. syr., 
p- 185 vokalisiert) dem parallelen Genetiv von V. و9‎ mehr ent- 
spricht, als die Antivische Übersetzung mit dxadagala اولس‎ (Sym- 
machus bei Field, Origenis Hoxaploram qune supersunt, Vol. 2, 


Bine‏ .التّجَاسةٌ dvdgdmas) und in SU‏ عرسم :861 عر 


kritische Erörterung von > man Klagel. 2, 18 und noch andere Bei- 
spiele habe ich schon in $ 886w xy meiner Syntax gegeben. — 
Sodann aber machte sich diese Neigung zur Status constructus-Ver- 
wendung auch in der Aussprache geltend, wie sie durch die 
"später hinzugefü; Vokalzeichen ausgeprägt wurde: Man las 
3 yn5p (misstphön) „im Norden von* Jos. 8, 11.18; 15, 6; 17, 





4) Levy im Targumwörterbuch giebt dio Lasart 10535 anstatt des In der 
Londoner Polyglotte stehenden 152 „in ihrem Innern“. Man beachte, dass 
neben der Schreibweise 712 „Rarbe, Art“, woron }13D “ملسي‎ kommt, sich Im 
Manuskript Orient, 1802 bei Dalman, Aramklsch-Neuhobrälsches Wörterbuch, 
Ba. 1 (1807), 8. 70 dio Schreibweise 112 Aindet. 





524 König, Die Überwucherung des Stat. coneir.-Gebrauchs et, 


9; 24,30; Richt. 2,9 (alle Falle); > 75m „zur Rechten von“ 
2 Kön. 23, 18 und Hes. 10, 2; > mp ‘,inwendig von* Exod. 
26, 33 etc, und noch ziemlich viele andere Fülle von solchem ge- 
sprochenen Status constructus vor dem Genetivzeichen > findet 
man in $ 281 p und 336 w—y. Ebendenselben Sprachgebrauch 
habe ich im späteren Hebräisch der Milma beobachtet: 35 
uam mar (Aböt 5, 14). Überdies ist in Hr pr ملاظ‎ 
bogen von ihm® (Megilla 4, 8) die Aussprache mit au itendem 2 
‚die bessere. 

Ferner was das Gebiet des Aramiischen anlangt, so steht 
my جودم‎ „Lebensodem* Gen. 2, 7 im Targum Jerukalmt (früher : 
Psendojonathan) cf. Winer, Grammatik des biblischen und targu- 
mischen Ohaldnismus, $ 56. Fülle, wie "937 nz) „dio Alraunen 
meines Sohnes“ Gen. 30, 16 Ongelds (Dalman, "Grammatik des 
‚jüdisch- nlneiinchen Aramlisch 1894, $ 88, 1) oder "27 امج‎ 
(Weir, A short history of the Hebrew text of the Old Testament 
1899, بجر‎ 188) gehören nicht so sicher hierher. Denn Formen, die 
auf » ausgehen, wurden auch als Status absolutus gebraucht, vgl. 
877 „nannte er Moere* Gen. 1, 10 Ongelös (editio Sabio- 
note, wiederherausgegeben von A. Berliner). Andere Fülle findet 

man bei Winer, $ 56 una Dalman, $ 38, 3. 
Man sieht, dass die Horrschaft der Analogie sich im Gebrauche 
„ des Status oonstructus weithin befhätigt hat, und dass os wenigstens 
nicht an Parallelen fehlen würde, wenn or auch im Syrischen vor 
dem sekundären Genetivesponenten de verwendet worden wäre. 






























525 


Bemerkungen zu dem Ersatz des Artikels durch 
das Pronomen. 


Von 
Hugo Winckler. 


Die Zurtickweisung meiner Annahme eines im Sinne des Artikels. 
gebrauchten Pronomen suff, im Sabtischen durch Prastorius (oben 
8. 3—5), hat mir gezeigt, dass ich mich zu kurz gefasst hatte 
und dass der Vorschlag ausführlicher hiitte bogriindot worden müssen, 
als ich es im Vertrauen auf die Bekanntheit der zur Begründung 
in Betracht kommenden Thatsachen für nötig gehalten hatte. 

‚Praetorius verwirft mit Recht die Bezeichnung determinierend 
für diesen Gebrauch des Pronomens, Mir war es weniger auf die 
Wahl einer genauen Bezeichnung angekommen, als darauf, den 
Fachgenossen an Wohlbekanntes zu erinnern, Ich hatte nämlich 
stillschweigend an den für das Äthiopische wohlbekannten Sprach- 
gebrauch angeknüpft, und für diese Erscheinung gebraucht Prastorius 
in soiner lichtvollen’ kleinen Grammatik den Ausdruck dotermi- 
niort?). Praotorius’ jetziger Vorschlag, die Bezeichnung „artikol- 
haft‘, will wohl auch nur als vorläufig angoschen sein, dns Wasen 
der Sache würde wohl treffen: demonstrierender Gebrauch. dı 
Pronomen sufl, pi 

Ich bin also von dem wohlbekannten fhiopischen Sprach- 
gebrauch ausgegangen, und ich glaube, dass Prastorius’ Ausführungen 
einen andern Eindruck machen würden, wenn er ebenfalls von dieser 
Thatsache ausgegangen wäre, statt ihrer erst in den letzten Worten 

iner Ausführungen ganz nebenbei zu erwähnen (8. 8). 
Ferner aber liegt dieselbe Erscheinung im Assyrischen vor und 





















„Aber auch Nomina in unabhkogiger Stllang können, obwohl 
ener geschleht, durch ein ihnen selbst angehängter und auf ao 
Ist bezogenes Suflx determinlert werden, z. D. "174 77, U> der Mann, 
GRPW- üs Minner‘. Hier kann freilich durch Vorlogung des Tones 
كيو‎ das „auf sich selbst bezogene Sufhx“ die Richtigkeit des Ausdrucks gerettet 
worden, aber der Abschnitt ist überschrieben: Erste des Doterminativ« 
artikel, und auch diese Beneichnung wäre iroführend, denn der Artikel dotr- 
oinlert Immer, 














526 Wineller, Bemerk. x. d. Ersatz d. Artikels d, d. Pronomen. 


dieser Sprachgebrauch wird von Praetorius überhaupt nicht bertick- 
sichtigt, ich hatte auf ihm ebenfalls ausdrücklich bei einer gegebenen 
Gelegenheit — indem ich die Erscheinung als wohlbekannt vorans- 
setzto — hingewiesen (Altorient. Forsch. I, $. 9). Das Pronomen 
in dieser Anwendung liegt vor in Fallen wie: ana dadi-Ju fi er 
oh ins Gebirge; Aurapu fpir Jadi-$u (nicht mäti-du) Gold der 
Staub (?) des Gebirgs; uknd fiib dadi-Ju. Ferner nu da giri-su 
dor Löwe der Wüste, Ortnamen wie: Sa-im6rd-Su das Esels (Lummes?)- 
Land, Sa-appart-ku die Wiesenstadt?); ina dmt-Ju damals?). Auch 
urch Berücksichtigung dieser Erscheinungen tritt der Vorschlag 
wohl in ein anderes Licht. 

Praetorius fordert mit Recht als ausschlaggebend den Nach- 
weis eines Falles, wo die Beziehung des Suffxes auf ein anderes 
Nomen als dasjenige, welchem es angehängt ist, nicht möglich ist. 
Freilich wird man die Möglichkeit eines solchen Nachweisos sofort 
nicht allzu günstig beurteilen, wenn man die Einförmigkeit der 
uns bis jetzt bekannten sabüischen Inschriften berücksichtigt. Sind 
die Fullo in den so verschiedenartigen assyrischen Texten doch 
auch nicht immer hiufig, und selbst für das Äthiopische sind sie 
هل‎ nach Prastorius eigener Darstellung nicht gerade allzu gewöhnlich. 

Ich glaube aber, dass es noch einen anderen Boweis giebt — 
und einen solchen scheint P. auch für möglich zu halten, denn er 
spricht von „diesem oder sonst einem Boweis*. Diasor andere 
müsste aber meiner Ansicht nach dann vorliegen, wenn dor Ge- 
brauch des Pronomens an der betreffenden Stelle in seiner ursprüng- 
lichen. Bedeutung sinnlos ist, während dio Auffassung im demon- 
steiorenden. (= artikelhaften) Sinno ihn erklärt. Während ich den 
von P. geforderten Beweis als formalen bezeichnen würde, würde 
letzterer etwa sachlicher heissen können. 

Ein Pronomen sufl. nominis ist possessiv. Wenn es einem 
Nomen angehängt wird, das unmöglich als Eigentum eines durch 
ein anderes Nomen bezeichneten Begriffes angesehen werden kann, 
so kann as offenbar seinen ursprünglichen Sinn nicht mehr haben. 
Den kann ihm nicht einmal die grammatische Korrektheit, dor Be- 
ziehung wiedergeben. Ich bourteile daher arabisches au 
wie assprisches dna dmf-du, denn „er wanderte sei 

chlich keinen Sinn, mag selbst die grammı 
in einem „sie wanderten ihren Tag“ beibehalten sein. Solche Falle 
sind dann meines Erachtens entweder als noch nicht Aurchgebildete. 
Übergangserscheinungen aus der einen Bedeutung in die andere, 
oder als falsche Rück-(Analogie-JBildungen zu betrachten. 
























1) Diese beiden Fülle sind von-P. Haupt مد‎ erklirt worden. Die Stalle 
وتسور‎ Ich nicht ausußinden 

®) Die Eutstehung der asprischen Adverbialbildung auf -F erklärt ach 
doch wohl ebenhlle s0, Statt ana dadtäu {Ü Könnte man auch dadt) di 
sagen. Ein allerdings später mytbolaglscher Text gebraucht, die Adverbll- 
Bildung ständig sat der Präpeiion ana, 2. D. Barzipif nach Boraipe, 








Winckler, Bemerk. =. d. Ersatz d, Artikels d. بق‎ Pronomen. 527 


P. meint aber, ich hätte „diesen (dh. den „formalen“) oder 
sonst einen Beweis nirgends auch mur versucht®, "habe meine Ba- 
haupfung wohl „überhaupt nur aufgestellt, weil "eine nach meiner 
Meinung glatte deutsche Übersetzung nach deutschem Sprach- 
gebrauch manchmal lieber den Artikel gebrauchen würde als ein. 
Possessivpronomen“. Um den zweiten Teil dieses Sutzes vorweg- 
zunehmen, so bin ich der Ansicht, dass, wenn zwei Sprachen نه‎ 
verschiedener Mittel für den Ausdruck desselhen Gedankens be- 
dienen, man in der That die Verschiedenheit des Ausdrucks durch 
von dem Gewöhnlichen abweichende Bedeutung der Ausdrueksmittel 
erklären wird müssen. So erkläre ich mir den Unterschied ‚von 
„glatter“ und „wörtlicher“ Übersetzung, Bezeichnungen, mit denen 
ich übrigens in wissenschaftlichen Auseinandersetzungen nicht zu 
‚operieren pfloge., Nicht weil man im Deutschen so sagt, übersetze ich 
im Arabischen Jauma-hü mit „jener Tag*, sondern woil der Bo- 
griff „jener Tag“ arabisch und deutsch mit diesen beiden Mitteln. 
ausgedrückt wird. Nicht die deutsche Übersetzung verwirft die 
‚Wiedergabe des Pronomens als possessivum durch „sein“, sondern 
der sachliche Thatbostand, der in diesem Falle im Deutschen 
wnverhüllter, d. h. mit den gewöhnlichen Mitteln zum Ausdruck 
kommt. Wenn ich abor keinen Versuch gemacht haben soll, einen 
Beweis beizubringen, so weiss ich nicht, womit sich P. im Kolgen- 
den beschäftigt. Die von mir aus sabkischen Inschriften angeführten 
Fülle würde ich in der That als solche „Beweisversuche“ angesehen 
wissen wollen. Meinetwogen nichts boweisende, ivrige, aber doch 
immer beigebrachte, Beweisversuche. Und zwar möchte ich 
einen davon als einen der von P. verlangten formalen nnschen, 
die andern als sachliche. 

Hiermit kommen wir zu den von mir für dns Sablische selbst 
beigebrachten Füllen, welche Praetorius der Reihe nach durchnimmt 
und zurückweist, weil sie alle ihre Erklärung durch die eigentliche 
Bedeutung des Pronomens fünden. Hiervon ist der erste, der mir 
die formale Anforderung zu erfüllen scheint, von erheblichen 
Gewicht, und so wollen wir den ganzen Abschnitt der Inschrift 
hersetzen um dann zu sehen, wie P. ihre Beweiskraft beseitigt. Es 
handelt sich um die sabäisch-jüdische Inschrift Glaser 894 u. 305, 
welche nach Glasers Kopie in meinen Altorient. Forsch. I, 8. 5 
veröffentlicht ist und welche nach meiner, Glaser folgenden Auf- 
fassung folgendermaassen lautet: 

3 | كمد | وعدم‎ | anarın | دم‎ | Samy | Sala] 
3 | ضحم‎ | 3 | Hanna | قصددزج]‎ | Has | Hard 
ماه‎ ran] 


„Es sogne und sei gesegnot der Name des Barmherzigen, des 
Herrn) des Himmels, und Ieraels und 





























3) Wiedergibo von jUdlschem 880006 MON Dan. 9, 18; Kara 7, 12. 


528 Winckler, Bemerk. x. d, Ersatz d, Artikels d. d. Pronomen, 


ühres Gottes (= des Gottes), des Herm von Juda, welcher 
geholfen hat ihrem (= seinem) Diener Sahir und 

seiner Mutter ote. 

Ich erkläre hier das Sufäx in mars als das „artikelhafte*, 
welches im Plural steht, entsprechend hebrüischem ob, worauf 
sich dann eine ungezwungene Erklkrung des sonst sinnlosen Plural- 
suffixes von 137733 ergiebt, 

Hiermm bemerkt Praetorius: „Angenommen, dass die beiden 
Bruchstiicke der hebrüischen Inschrift wirklich unmittelbar an. ein- 
undor gehören, angenommen weiter, dass die Auffassungen Wincklers 
sonst überall Ans Richtige treffen, dass namentlich auch das von 
Glaser selbst, bezweifelte ددص‎ thatsüchlich so dasteht — so sche 
ich doch nicht den geringsten Grund, aus dem marımbs „Gottes“ 
soll, nicht „ihres Gottes“, بط .ل‎ ich würde das Suflix 
zunlichst; auf Israel bozichen, vielleicht aber auf den Urheber der 
Inschrift und seine Familie. Anderwärts findet man ja auch rmx 
sein Gott (Miles I, 3: ZDMG. 80, 680)*. Ich halte es für der 
Förderung dor Sache nicht orspriesslich, die Untersuchung in dieser 
Weise mit „angenommen dass“ zu führen. Es handelt sich nicht 
darum, mir eine möglichst günstige Position zu gewähren, sondern 
dio Sache aufzuklären. Das erste „angenommen dass“ ist aber 
unbedingt zu streichen, denn dass die beiden Teile der Inschrift 
aneinanderschliessen, kann nicht dem geringsten Zweifel unterliegen. 
Ebenso ist das dritte „angenommen* zu streichen; Glaser giebt 
dio Lesung in seiner Kopie als völlig zweifellos — und nur seine 
Kopie hat Zeugniswort. Wenn Glaser schon einmal das ara», 
eben weil es nicht anders erklärt werden kann, als auf meine Art, 
bezweifelt haben sollte, so wire das eben nur ein Anstoss, den or 
م‎ Schwiorigkeit genommen hütte, die Lesart selbst hat 
nicht bezweifle. Lediglich das hinter Alesom Worte stehende, Aurch 
Striche getrennte د‎ hat er als Fohler des Steinmetzen, und zwar 
mit Recht, angesehen. Also, soweit etwa ein Zweifel an der 
zeugtheit des Yarrıa> in dem „angenommen dass“ liegen soll, ist 
eser unbegründet. Da aber ein „angenommen dass“ eine Schluss- 
folgerung erfordert, so hütte ich sie gern bei Prastorins gelesen — 
ich finde aber keine: ich habo seine gesamten Worte über den Fall 
‚oben angeführt, Hätte er sie gezogen, so konnte sie nur lauten: 
50 haben wir hior oben den formalen Beweis, dass dieses Suflix 
auf einen Plural gehen muss. ms ist aber kein Plural, kann es 
erst Aurch das „artikelhafte“ Suffic som werden, und dieses muss 
demmach das „urtikelhafte“ sein, denn sonst bekommen wir den 
Plural, auf den sich das Suffx in yarııaa bezieht, nicht herans. 
‚Nur diese Polgerung blieb — oder die Annahme eines Fehlers des 
Steinmetzen. Mit einer so schwachen Position zu beginnen, erschien 
aber wohl misslich. 

Wenn aber Praetorius „nicht den mindesten Grund sicht*, 
waram das Sufüx nicht seine eigentliche Bedeutung haben sollte, 










































Winkler, Bemerk. =. d. Ersatz d, Artikcls d. d. Pronomen. 529 


und es entweder auf Israel oder auf den Urheber der Inschrift 
beziehen will, so beweisst mir das wieder meinen Fehler, geglaubt 
zu haben, dass, was ich bei meinen auf andere Gesichtspunkte go- 
richteten Arbeiten an formalen Abfällen liefern konnte, für den 
Spezialforscher keiner Ausführung bedurfte. Zunächst empfinde ich 
5 aber wieder als die endgiltige Lösung der Frage hemmend, dass 
P. abermals eine klare Entscheidung vermeidet: Ans Suffix kann 
sich doch nur entweder auf Israel oder auf den Stifter bezichen, 
für eines von beiden muss man sich entscheiden. Die letztere An- 
nahme wäre diejenige, welche man nach dem Schema anderer 
Inschriften, s. das von Praetorius angeführte Beispiel von Trost, 
erwarten müsste. P. selbst zieht aber diese deutlich erst in zweiter 
Linie in Botracht: auch er hat offenbar richtig empfunden, dass 
ine Deutung: „gepriesen sei der Name ihres Gottes, welcher ge- 
holfen hat Sahir und seinen Angehörigen‘ über das hinausgeht, 
was man zulassen kann. Bleibt die Beziehung auf Israel. Viel- 
leicht hätte eine nihere Überlegung, welche dem Andern auch 
einiges Nachdenken zutraut, vorausgesetzt, dass ich auch diese in 
erster Linie erwogen haben würde, da ich ja gerade bei meiner 
Ansicht von unserer Tnschrift ausgegangen bin, und da offenbar 
mein Vorginger Glaser so bezogen hat, Wenn ich also Anstoss 
nahm, so durfte man mir wohl Gründe zutrauen. Es sind 
fülgenten: Zunlehst würde die soben, besprocheng Ansärkawe 
(vgl. dns sterotype Maren) mit ihrer Bozichung auf die Weihend 
widersprechen, dann aber glaube ich nicht, dass ein Jude sagen würde: 
‚gepriesen sei dor Name des Horen des Himmels und Israels und seines 
(dessen) Gottes, des Fürsten von Juda. So kundorbunt wirft man 
die Ausdrücke doch nicht durcheinander: erst Gott, dann Tarael, 
Aunn Gott. Ich würde in dem Falle erwarten: der Name des Herrn 
dos Himmols, des Gottes Tsraels, also | baoı | mon | 203 | . 
.(6-دمسد‎ Durch die jetzige Stellung scheint mir aber 
ichtigt zu sein in einer Art von Parallolausdruck zweimal 
Bezeichnung Gottes und seine Bezichung zum Volke auszudrücken, 
also: des Horn des Himmels und (Herrn) Israels 
und Gottes, des Fürsten von Judn. 

Dabei ist eine Beziehung des Pronomens auf Israel nicht möglich, 
wenn man nicht den Parallelismus stören will. 

Weiter aber habe ich gefolgert: Damss oder wma ist im 
Mundo eines Juden sowohl Appellativum als nomen proprium, und 
in unserem Falle soll warbn das usmbx, welches Gottesname ist, 
wiedergeben. 

rrrow hat also im Hobräischen gerade wie für uns die Eigen- 
schaft des Eigennamen und kann als solcher natürlich mit 
keinem Possessivpronomen verbunden werden. Grammatisch aus- 
geärückt: das nomen proprium ist durch sich selbst determiniert, 
kann es also nicht durch ein Pronomen werden, sachlich: die Person 
‚gehört sich selbst und Niemand anders. Der Hinweis auf m 

















































EN 


530 -Winckler, Bemerk, بع‎ d. Ersats d, Artikels d. d. Pronomen, 


ist daher“falsch, denn عذج‎ steht nie als Appellativum, sondern 
stets im selben Sinne wie sonst mau) mit folgendem Gottesnamen, 
Das ist von Wichtigkeit für die Frage, wio das Suffx bei ud 
aufrufussen ist; vorhor seien erst die andern Falle besprochen. 

Das yarınaar d> der Vertragsinschrift Z. 14 ist natürlich von 
mir nicht als Beweis aufgeführt worden, es würde höchstens seine 
Erklärung aus der Feststellung des betreffenden Gebrauchs finden 
können. 

Einer der wichtigsten Fülle ist der im Titel der letzten 
Könige von Saba vorliegende: 


mar mo Hananaı ma mmanEm amd an د‎ 


„König von Saba und Raidan und Hadhramaut und Jemanat 
und der (Ihrer) Araber (von?) Gebirge und Ebene‘, 

P. meint, hier könne man dus Suffx in yarayz als Plur. 
maj. auf den König bezichen. Das ist wohl eben die allgemeine Auf- 
hssung gewesen, gegen die ich mich oben gowondet habe. Wenigstens 
übersotzen Glaser und Haldyy in diesem Sinne. Hierbei liegt ممه‎ 

ammatische Unmöglichkeit vor, denn das nomen, welches das 
Bart hat, kann nicht in #46fe teten). Ich hal daher an- 
nehmen zu sollen geglaubt, dass die doppelte Determinierung in 
dem Falle möglich sei, wenn man dns عتقدة‎ in meinem, dem 
„artikelhaften*, Sinne fasste. Eine Unregelmässigkeit wäre das 
Arelich auch gewosen, und wenn P. $io nicht قله‎ ad hoc, sondern 
سم‎ hoo ufgestellt bezeichnen will, so hat er recht, denn dor etwa 
“noch hierfür heranauziehende Fall wird im folgenden eine andere 
Bikltrung änden. 

Prastorius vormeidet dio Schwierigkeit, indem or den Titel 
fusst als „König von Süba .ماه‎ und Ihrer (pl. ma)) Araber, yon 
Tawad und Tihamat, so dass Aie Länderanfsihlung „usyndotisch 
wieder aufgenommen wird, nachdem sio durch Ya» unterbrochen 
ist*. Warum ist sie denn aber unterbrochen worden? Warum 
dieses Monstram von Pale-mtle, wenn man durch einfache Um- 
stellung von Yaransw mit den beiden letzten Worten einen glatten 
Ausdruck erreicht hütta? Und warım mit einem Malo asyndetische 
Stollung, wenn vorher allo Ländernamen mit „und“ stehen? Ledig- 
ich um Schwierigkeiten des Vorständnisses zu erzielen, werden solche, 
Titel nicht formuliert, und die Stellung der Ausdrticko st keine 
andere Annahme zu, als dass eine engere Beziehung zwischen 
eranaN und nern set bestehen muss. 

. Dieser Schwierigkeit könnte man nur aus dem Woge gehen, 
indem man marım Irma als JO, von تحدم‎ fasst: „der Araber, 




















1) Wann P. meint bol „Glasors Übersetzung Ihror Araber Im Hoch- und 
Tiofland® würde man eine Präposition vormisen, so vormochslt er Über- 
setzung und Erklärung. Die Meinung Glaser» ist offenbar An, oben an- 
genommene, grammatisch urmögliche. 


Winckler, Bemerk, بع‎ d, Ersatz 4. Artikels ب به‎ Pronomen. 1 


nämlich Fawad und Tihama*, und wenn man sich nicht zu meiner 
Vermutung der doppelten Determinierung bequemen will, so sche 
ich keine andere Erklärung als diese, die mir jetzt auch als die 
richtigere_ erscheint, 

Damit bleibt aber immer noch das Suffix zu erklären. Man 
würde vielleicht daran denken, es auf die vorhergehenden Länder- 
namen zu beziehen, sodass also die Beduinen von Hadhramaut, 
Jomanat eto. gemeint seien?). Allein dann würde mu mu 
wieder in der Luft hängen, denn dann könnten wir sie unmöglich 
noch als Ju; erklären. Auch hat sich P. wohl ganz richtig durch 
den Hinweis auf Marob IL, 75 varııarım mmdarıs von diesem 
Ausweg abhalten lassen, denn dass فتك‎ Saffixe hier ebenso wie in 
sind, kann doch nicht bezweifelt werden. Nun 
halte ich es nach wie vor für unmöglich, dass ein König sich in 
seinem offiziellen Titel bezeichnet als: König von Saba .ماه‎ und 
Seiner (resp. pl. maj.: Ihrer) Araber. Man setze das einmal in die 
erste Porson: „Wir N. ©. von G.G. König von Preussen ete. und 
Kaiser Unserer Deutschen“, Wir sind im Deutschen sehr freigebig. 
mit dem Possessivum und die Subter gebrauchen es auch ziemlich 
haufig; aber dns geht denn doch über dns Denkbare hinaus. Nur 
um den Titel unverständlich zu machen, hat man es doch wohl 
nicht gesetzt. P. sicht nicht ein, warum der König von den ihm 
unterthanen ote, Völkern nicht als'seinon Abessiniern etc. sprechen 
soll: deshalb nicht, weil er die Herrschaft über alle beansprucht. 

Warum aber dann nicht suss0? Auch P. scheint Anstoss 
daran zu nehmen, dass das Sabäische, welches den Artikel hat, einen 
sehr zweifelhaften Ersatz dafür vorwonden sollto (8. 8). Ich denke, 
es würde sich um eino Verschiedenheit dor Bedeutung handeln, welche 
für dio beiden Fülle und das zweifelhafte marınıay 55 zutreffen 
würde: dns Sufüx giebt dem betroffenden Ausdruck eine varall- 
‚gemeinerte Bedeutung im Sinne unseres die... . . schaft: also 
„äie Araberschaft, die ganzen Araber“, Bei yarımbn würde das 
en oinen Gott bedeuten. Man vergleiche‘ damit die oben an- 
geführten Falle‘ des assyrischen Sprachgebrauchs. 

Für diese Fälle kann ich also vor dor Hand nicht von meiner 
Auffassung abgehen, dagegen hat mich P.s Widerspruch für das 
Sufhx an &uu zu einer neuen Prüfung und einer andern Auffassung 
gebracht. Frlich mönte ih genüber bel meine alten Auf 
fassung bleiben, denn von „meiner Sams“ und „ihrer Samz“ kann 
man nicht sprechen, aus dem oben angeführten Grunde. Sams ist 
Bigennome und die Göttin ist Person. Diese gehört sich selbst, 
und ist also durch sich selbst determiniert. Nur im uneigentlichen 
Sinne kann man einem Personennamen das Possessivum heigeben, 



































1) 80 scheint mir Halovy gefusst zu haban, der Rovao sömitigue VII, p. 182 
‚übersetzt zol de Saba, do Raydän, do لؤسم امك‎ do Yamanat st de leurs Arabast, 
Er isst aber Ale beiden letzten Worte weg! 





532 Minckler, Benerk.  d, Ersats ب‎ Artikels d, d. Pronomen, 


und bei dem von P. angeführten „unser Herr und Heiland, notre 
dume“ handelt os sich um appellativa. Ein ‚ihr Jahvet” dürfte 
schwer nachzuweisen sein. 

Auch meine Erklärung von bes als Plural im Sinne von 
grröx, auf welche mich Grimmes Brklürung von mr als Plural- 
form gebracht hatte, gebe ich auf, aber betrefls version mit P. 
anzunehmen, dass in einer von Stammesgenossen gesetzten Inschrift 
von „ihren Sonnengottheiten‘ die Rede sein könne, als von der 
„Qurch verschiedene Verehrungsstütten selbst zu einer Mehrheit von 
Götfinnen gewordenen Sonnengottheit*, halte ich für allen An- 
schauungen des semitischen Orients widersprechend. Man kann nur 
der bestimmten Sans eines bestimmten Ortes etwas weihen, das 
wird durch die Baulnatur, durch die Eigenschaft der Gottheiten 
فلع‎ genfus lonf bedingt. Bo wärg, ca عدودة‎ lenkhar, du ein 
tanım, der als Stummesgottheit eine Sams verehrte, diese als seine 
فصوا‎ bezeichnete, (aber nur im speciellen Falle, im Gogensutze zu 
einer fremden), aber gleich mehrere zu haben widerspricht Allem, 
was wir von altoriontalischer Religion wissen. 

Auch der Einwand von P.: da tax fominin ist, müsse man 
das weibliche Suffx, also vermutlich?) 7 statt m, erwarten, würde 
nicht unbodingt. beweisen, dann der weibliche Eigenname نمك‎ 
ummihQ (m) Os. 34, 1 stellt zum mindesten der Gewissenhaftig- 
keit der Schreiber oder Steinmetzen ein schlechtes Zeugnis selbst 
0 i des Fomininums doch noch hand- 
greiflicher war). Dazu ist freilich mittlerweile der richtig go- 
bildete Name Amat-obihä (mas mus) gekommen‘). Aber einige 
Falle, wo sich to) oder yarıkmun findet, wiedersprechen meiner 
Annahme unbedingt, denn man würde z. B. in Pillen wie CI. 41, 814: 

Yard za) دوذ‎ mann دلاد‎ Munde 
„ihres Gottes Bakir und ihres Schutzgottes, des Stammesgottes, 
und ihrer fams*, das Suffix bei {ru kaum anders fassen wollen 
als bei mn und Sn. 

Dann bliebe ja aber kein Ausweg als der von P. vorgeschlagene, 
und wie sollen wir die Schwierigkeit lösen, dass ein N. pr. kein 
Suffix haben darf — der soeben angeführte Fall zeigt. ebenfalls, 
duss ein Appellativum dazugesetzt wird, dass sogar ein Ausdruck 
wie عدصت‎ b>a verminden wird — und dass doch to sich ganz 
gewöhnlich mit einem solchen findet? Nun, wenn unser Messer 
kein Heft und keine Klinge hat — am Ende ist es gar kein Messer? 
Können wir den Hebel nicht beim Suffx ansetzen, dann vielleicht 
bei to, dns gar kein N. pr. ist! 



































1) als Suffx des Fom. führt Hommel in seiner Chrostomaihie an; os 
ist in der (P. noch nicht zugänglichen) Sirwahlnschrif: häußg. Auch der In 
‚Anm. 2 belogte Fall konnte P. noch nicht bekannt sein, 

2) Gl. 104: Wisner Hofmusoum, Z, 1; vgl. D. H, Müller, Stdarablsche, 
Altertüimer 8. 24; Hommel, Aufsktze und Abhandlungen 8. 180, 


Winckler, Demerk. z. d. Ersats d, Artikels ب‎ d. Pronomen. 533 


Wir brauchen nur die Stellen anzuschen, wo es mit dem «تقدة‎ 
steht, um auffällig zu finden, dass der Name dieser Gottheit, welche 
ja doch zweifellos eine wichtige Rolle gespielt haben muss, stets 
an letzter Stelle steht, sogar nach Nennung des Haus- und Familien- 
gottes. So in der sooben angeführten Stelle, ebenso 01. 46: in 
der Hilfe ihrer Götter “Aftar...... und Badir und ihrer taux 
und in der Hilfe ihres Herrn Jasir Juhanöm ote. 

CI. 40. mit der Hilfe und Macht ihrer Götter “Attar von Gaufat, 
als Herm von ‘Alın, und des Haltm ete. und ihrer wur und der 
Schutzgötter (nn&sn) ihrer Häuser und mit der Hilfe und Macht 
ihres Herrn La'ar Naufan Juhagdik, Königs von Saba und Raidan ete. 

Es bedarf keiner langen Ausführungen, um klar zu machen, 
duss tu) hier überall bereits Appellativum ist, und dass es nichts 
Anderes bedeutet als assyrisches tätar: Göttin. "Das hat auch bereits 
Mordtmann (bei Mordtmann-Müller, Sab. Denk. 8. 69) gesehen, 
und es ist bedauerlich, dass er durch die Kürze seiner Bomerkung 
ihr nicht von Anfang an den nötigen Nachdruck verschaflt hat. 
Der Gebrauch erklärt sich aus dem stidarabischen Pantheon, wo 
"Attar der Morgenstern männlich und die Sonne weiblich ist, ذ‎ 
Gegensatz سد‎ babylonischen, wo die oberste Trias Mond mit 
beiden Kindern, Sonnengott (in seinen verschiedenen Erscheinungs- 
formen) und ساق‎ ist (gl. Hommel, Aufsltze und Abh. 8. 19). 
Überall, wo wu mit oinem Sufüx, oder vor einem Eigennamen 
steht, bedeutet es also wie assyrisches üftar: Göttin. So in Os. 35 
an89 ددم‎ von وهام‎ ihre Göttin Tuf, die Horrin von ‘Adrdn. 






















Ba. Lat, 3 


534 


Zur Chronik des Jacob von Edessa, 
(GDMG, 55, 201m) 


Von 


Siegmund Fraonkel, 


Zu der üusserst dankenswerten Publikation des Herm Brooks 
gestatte ich mir die nachfolgenden Bemerkungen. 

8, 206 1. 12 links hat die Handschrift كداز‎ LyLr jamo. 
Für das zweite Wort schlägt Horr Brooks in der Anmerkung 8 
ie Lesung Ju Yor und übersofat auch demgemäss „and assigned 
money to the churches*. Die LA. der Handschrift ist aber ganz 
vichtig und: das Wort ist auch sonst im Syrischen zu belegen, wenn 
es auch bislang verkannt und in unseren Wörterbüchern nicht ein- 
mal gebucht ist. Joh. Ephes. Fol. histor. od. Onreton 8. 10 1. 9 
heisst es in derselben Verbindung 000% .موزل‎ Auch in 
der Glowsensammlung des Bar Bahlul (872) finden wir Joy) „bit 
Knall الواجب‎ . Das orklärt Payne-Smith 802 als Korruption d 
sonst als وو[‎ — in speeifischer Bedeutung — richtig überlieferten 
Joged. Da aber das Wort nun schon wenigstens zweimal auch in 
der Litteratur nachweisbar ist, so ist eine Verderbnis die 
Art schwer anzunehmen. Vielmehr ist jenes Wort und unser L3Ly 
(+3) Transskription des aus dem Lateinischen diarium in das 
Spütgriechische gewanderten dudgıov „Sold“ (Ducange, Gloss. mod. 
ot سقس‎ Grace. 298). 

Das in der nächsten Zeile stehende |Nos) überträgt der 
Herausgeber durch „to the widows*. Das ist nieht ganz korrekt; 
denn dem Zusammenhange nach — es ist vorher und nachher von 
Wohlthaten die Rede, die der Kaiser der Kirche erweist — können 
hier gewiss nar die zhgu in kirchlichem Sinne in Frage kommen. 
Unsere Wörterbticher haben zwar diese besondere Bedeutung unter 
JNs0%/ nicht verzeichnet; vgl. aber z. B, Barhebrasus Nomocanon 
(ed. Bedjan) 8. 97 1. 8. 

8. 807 1. 3 rechts ist der richtige Name Aoo,ıo}j/ aus der 
leichten Verstümmlung A00,1.05j/ ohne Weiteres herzustellen; vgl. 
Noldcke, Sasaniden 398. 5 















‚Fraenkel, Zur Chronik des Jacob von Edessa. 535 


8. 328 Anm. 2 nimmt der Hoerausg. Anstoss an dem Texte 


806 1.12 links مسجل بوه بوتمطودع يي مكحا وتدصم عدج ديل‎ „> 
und meint, dass هدجل‎ wohl korrumpiert sei. Die LA. ist aber 
ganz in Ordnung, und es liegt hier nur die genaue Nachahmung 
des griechischen &ysv vor, das bei Altersangaben gern gebraucht 
wird (ed dönerov Bros dyeı). Hier ist otwa oLamdıog zu ergänzen. 
Die scharfsinnigen Erglinzungen des Herausgebers haben auch 
‚die lückenhaft überlieferten Stellen verständlich gemacht. Nur an 
seiner Herstellung von 8, 806 1. 2 links könnte man vielleicht 
Anstoss nehmen. Für JLo; AD würde man jedenfalls 3a, bo 
oder Jir, JAD erwarten. — 

Nicht ganz so gut wie mit seinem syrischen Texte ist der 
Herr Herausgeber mit einem arabischen Stücke fertig geworden, 
das or am Schlusse giebt. Ich gestatte mir zunlichst einen Pussus 
aus der Vorlage in das Arabische zu transskribieren. 

وقد كتبوا عنام المعآمين القديسين لا سيما يعقرب :9 .1 808 .8 
الرعاوى وموسى بن الجر بان ما ذا يقولون الآن غاولاء الطبيعيين 
الذين يهدون انهم بضخار اعنى عواء غليظ St,‏ صعد يلتمس بالنار 
التى فوف وجائرقف الآن فيسالهم السائل ان من ابين صعد كل هذا 
الهوى الغليظ واين كان ختفى فهم اذ لم يقحروا أن يرود الآن 

جواب واحد فيطيعون الى لفظة ان كلما يشا OD‏ يصنع 
Rede ist von einem aussergewöhnlich starken Sternschnuppen-‏ مط 
fall. Der Herausgeber übersetzt nun den transskribierten Passus‏ 
„And learned and holy men in partioular James of Bäessa‏ :)324 .8 
and Moses’ the son of al Hügr wrote with regurd to them what‏ 
was said at the time by those natural philosophers, who tench that‏ 
they are Yapour «u.» .. And then the quostioner asked‏ 
Wem: ... And‏ 
at all, but were reduced . 8‏ 

Darnach würden also Jacob von Edessa und der andere معلم‎ 
8 die Lehre der Naturphilosophen auch auf dieses Ereignis 
‚haben anwenden wollen und erst durch Einwürfe unbequemer Frager 
zu dem Aussprache: „Gott thut, was er will“ gezwungen worden 
sein! — Es ist schon a priori nicht sehr wahrscheinlich, dass 
Michael Syrus einen solchen in seinen Augen gewiss für jene von 
ihm verehrten Männer nicht rühmlichen Vorgang überliefert hütte. 
Dazu aber thut die Übersetzung des Herrn Brooks der Sprache 
mehrfach Gewalt an. Er hat verkannt, dass بان‎ 0. 10) hier die 


direkte Rede einleitet und dass الآ‎ sich nur auf die Gegen- 
a 








536 ‚Fraenkel, Zur Chronik: des Jacob von Edessa, 


wart bezieht, Dann hat er „9904. wohl als يدون‎ (von (عدى‎ 
verstanden und ihm die Bedeutung „lchren® gegeben, die es nicht hat. 
Bs ist aber als يهذونى‎ zu transshribieren und bedeutet. eigentlich 
„füseln‘, das in wissonschaftlichem Sprachgebrauche gern von vor- 
kehrten Ansichten gebraucht wird. 

Zu übersetzen ist demnach; „Und die heiligen Lehrer معلّم)‎ 
— JO nicht „leamed*) namentlich Jakob von Fdesse und 
Moses sohrieben darüber: „Was sagen nun jene Naturforscher, die 
مق‎ fascln, dass sie u.s.w. Jetztmag sie einmal Jemand fragen’): 
„Woher steigt denn به به‎ W.*....... Und da sie nun nicht eine 
einzige Antwort geben können®), so werden sie etc... ..* 

Abgesehen von dieser Hauptstelle hat Herr Brooks auch in 
dem Vorhergehenden Einigos verkannt resp. ungenau wiedergegeben. 
Er übersetzt منمحي إن بيني‎ durch „shot or moredt. مهزي‎ 
ist abor hier nur eine Brklrung des ungewöhnlichen Ausdruckes 
und إى‎ steht so wie weiter unten ,رحبب‎ Es verdient aber jenes نشب‎ 
besonders angemerkt zu worden, weil unsere arabischen Wörter- 
bicher es wenigstens in der Bedeutung „fliegen“ bisher noch nicht 
verzeichnen. Ob sie sich von نشابة‎ „Pfeil® herschreibt oder hier 
eine Anlehnung an as vorliegt? 

übersetzt Herr Brooks durch ‚in evory‏ هب حذا من للمفصر 
in jener Bedeutung im Arabischen‏ قرضص part of the aky*. Doch ist‏ 
.قرن micht zu belegen. Zu losen ist wohl 40, 4. ie‏ 

EISEN Dad Yıb Side übersetzt Horr Brooks durch: 

„moving about quickly and rapiäly“. Die Bedeutung „quickly* 
für بالاصال‎ ist nicht nachzuweisen. Die Stelle scheint nicht ganz 
in Ordnung. Ob vielleicht wit xL4* hier das Sternbild dos grossen 
Büren gemeint ist? . Das würde zu dem im Folgenden erwähnten 
nördlichen Sternhimmel stimmen, In الاصال‎ würde dann ein 
(charakteristisches Sternbild dos südlichen Himmels zu suchen sein. 

Die Übersetzung von منت اجيال .العالم‎ durch: „since the 
ereation of the world“ ist nicht zu rechtfertigen. Zu bemerken 
ist, dass hier عائم‎ in einer Bedeutung steht, die für syrisches حهر‎ 
(and hebräisches 055) gilt, aber im Arabischen nicht gebräuchlich 
ist. Es bedeutet „uralte Zeit‘. Die — immerhin etwas eigentüm- 


3) Zu lesen ist wohl: فليسالهم‎ 
Hin bay. 

















Fraenkel, Zur Chronik des Jacob von Eden, 537 


liche — Phrase ist also etwa zu übersetzen: „Seit unvordenklichen 
Generationen. — 

Ich benutze diese Gelegenheit, um noch einmal auf meiie 
Gegenbemorkungen zu Herrn Brooks’ Noten (oben 8. 259) zurück- 
zukommen und zu erklären, dass ich meinen Widerspruch gegen 
die „Syrer“ und Herrn Brooks’ Erklärung nach nochmaliger reif- 
licher Erwägung nicht mehr mit Sicherheit aufrecht erhalten möchte. 
Ich habe nicht genügend beachtet, dass gerade die Syrer von 
‚jeher wanderlustig gewesen sind und sich in weiter Forne von ihrem 
Vaterland anzusiedeln pflegten (Mommsen, Röm. Gesch. V, 467, 
Anm, 2; Mordtmann, ZDMG. 41, 808). Herr Brooks hat zwar 
auch nicht erklärt, auf welche Weise die Eroberer die Herkunft 
der Bewohner der fremden Städte feststellten, aber hierfür darf 
man wohl an dio genauen Steuerlisten der Byzantiner erinnern. Da 
مع‎ die Nachricht unseres Ohronisten nicht direkt Unmögliches 
erzählt, so dürfen wir sie, trotzdem uns sonst nirgends etwas Ahn- 
liches überliefert wird, nicht ganz zurlckweisen und die معداسل‎ 
des Codex können in ihrem Rechte sein. 














538 


Schiismus und Motazilismus in Basra. 
"Nachtrag zu Zeitschrift 59, 8. 216. 


Von 


@. van Vloten. 


Eben nachdem ich Goldzihers Bemerkungen im vorigen Hefte 

‚lesen hatte, kam mir folgende Stelle aus den Tabagät des Ihn 

wor Augen, welche für den Zusammenbang (auch politisch) von‏ ا 
Schüiten und Motaziliten in Basra einen neuen Beweis liefern.‏ 


اخبرئا بكار بن Aust‏ قال سعمث Golh. ALP 1407. kalt‏ 
باين عون ال ابرعيم بن عبد الله بن حسن فقالوا ان عاغنا رجل 
يذبب الناس عنك يقال له عبد الله بن عون فارسل اليد أن مالى 
ولك فخرج عن البصرة حتى نزل القريطية cd)‏ .80 فلم يزل بها 
حتى كان من امر ابرعيم ما كان قال بكار ورايت ابن عون لما خرج 
ابرعيم بن عبد الله بن حسن آمر بابوابه وكات شارعة على سكلا 
au‏ فغلقت فلم يكن ينع احدا يطلع ولا يفتيم بابا» 

Über Ibn Aum (f 15115( s. auch Ibn Qotaiba, Mnärif 8. 245. 


Die Qndarfa waren ihm schr verhasst, or grüsste sie nicht, wenn 
er an ihnen vorbeikam (Ibn Sad 1 180). Tr erinnerte sich noch, 

















Ma'bad al-Djohani und Sesndich oder Sehnöieh zaudj Omm Musa; 
1014.3: 140 7: اللقدريّة عند عبد الله بن عون‎ ES بكار بن‎ 
مله قن انركت النلس ونا يذكر‎ u A فقال لى يابن‎ 

جام ميدي وكا هر 
عله die Handschrift) wird um Rande a‏ 50( سستويد [Zu‏ 


EL‏ كتاب ابن معروف سهنوية 








539 


Zur Frage über die Lebenszeit des Verfassers 
des Mulabhas ftI-he’a, Mahmad b. Muh. b. ‘Omar 
al-Gagmmı. 

Von 


Dr. Hoinrich Suter, 


Bei Anlass der Veröffentlichung einer Übersetzung des Mulahhas 
لوطه‎ durch Rudloff und Hochheim (in dieser Zeitschrift, 
47. BA. p. 21842) haben Prof, 0, A. Nallino in Nonpol und ‚der 
Verfasser Artikels sich in dieser Zeitschrift (47. Bd. p. 711 
und 48, Bd. p. 120) über die Lebenszeit des Gagmint ausgesprochen. 
Beide kamen zu dem Schlusse, dass Gafmtnt am Ende des 8. und 
Anfang des 9. .ل .طول‎ H. gelebt habe, während Gottwaldt im 
Kusaner Katalog ohne Quellonangabo und nach ihm Brockelmann 
(Gesch. d. arab. Litteratur, I. p. 478) sein Todesjahr auf 618 d. H. 
ansetzen. Bei meinen Studion über arabische Mathematiker und 
Astronomen bin ich nun auf neue Angaben gestossen, welche die 
von mir in Zweifel gezogene Behauptung Hifi Chalfas (VI, 118), 
Komal od-Din, Turkemant habo i. “ل‎ 785 einen Kommentar zum 
Mulahhag dos Gagmint vollendet, höchst wahrscheinlich machen, aber 
such meine damals ausgesprochene Ansicht, Gagmint müsse jünger 
sein als Nastr ed-Din of-Tüst, rechtfertigen. Meine neuen Belege 
sind folgende: 

1. Im Brit. Mus. (Nr. 1842, 20) befindet sich der von Hüft 
Chalfa genannte Kommentar zum Mulahhas von Komal ed-Din 
et-Turkomant, gewidmet dem Sultan b. Sulfan Mahmad 
Gäni-Beg Chan. Dies kann wohl kein anderer sein als der 
Ohdn der goldenen Horde von Kiptschak, der Sohn Ösbegs, 
Gani-Bog, gest. i. 1. 758 d. H. (vgl. A. 'Müller, Dor Islam im 
Morgen- und Abendland, Bd. II, 278 und 284). 

2. Gagmint hat noch ein medizinisches Werk, betitelt: 
„kanüntsche“ (kleiner Kanon), Auszug aus dem Kanon des 
Ibn Sina, geschrieben; dasselbe ist noch vorhanden u. a. 0. in 
München (Aumer, Nr. 808, 8°) und Gotha (Pertsch, Nr. 1928 u. 29). 























540 Nestle, Pilatus als Heiliger. 


Im ersten Ms. ist der Verfasser nicht genannt, die Inhaltsangabe 
zeigt aber klar, dass dies der „känäntsche* des Gagmint sei; die 
Abschrift des Ms. ist datiert aus dem Jahre 741 4. 15. In der 
Beschreibung des Gothaer Ms. sagt Pertsch, Gagmint sei nach einer 
Rondbemerkung auf fol. 1b des Ms. Nr. 1980, welches. einen 
Kommentar zu dom „sününtsche“ enthält, im Jahre 745 d. H. 
gestorben. 

Mag nun die letztere Angıbe ganz genau sein oder nicht, so 
viel orgiebt sich aus diesen Daten mit ziemlicher Sicherheit, dass 
Mahmüd b. Muh. b. ‘Omar el-Gagmtnt in der ersten Hülfte 
des 8. Juhrh. d. H. gelebt hat, 


Pilatus als Heiliger. 
von 


Eberhard Nestle. 








‚Mit. einigom Befremden“, schreibt Nöldoke (8. 257 Anm. 2), 
finde man unter den Heiligen, welche in der Uthiopischen Alexius- 
Legende dem Manne Gottes vor seinem Tode leiblich erscheinen, 
auch den Pilatus. Doch führt Nöldeke solbst an, dass selbst der 
h. Ephroim (bei Lamy 1, 687. 677) Pilatus „den Gerechten® nenne; 
wasche er doch seine Hlnde in Unschuld, während die gottlosen 
Inden dio: ganze Sündo auf sich nehmen. Das Befremden ist in 
m Falle’ nicht gerechtfertigt, sondorn diese Thatsache ist oben 
ein Beweis für den üthiopischen Charakter der Braählung. سآ‎ 
lateinischen Hoiligenkalender kommt Pilatus allerdings nicht, vor, 
nicht einmal seine Frau Proola; die griechische Kirche foi 
letztero am 27. Oktober, die koptische am 26. Paoni (Juni), 
üthiopische, wie schen Lu dolf zum 27. Oktober hervorhebt, Mann 
und Frau zugleich. Siche Nilles, Kalendarium manusle اتام‎ 
quo eoclosine® 2, 721; 0, A. Müller, Pontius Pilatus (Stuttge 
1888), 8. 59. Vgl. auch Stanley, Eocl. Hist. p. 18; Noale, 
History of the Bastern Ohurch 800. Ein weitores interessantes 
Zeugnis Anfür aus der abessynischen Kirche s. Studin Sinnitien 
Y, p. XII nach A. Baker, Newbery House Magazine for Dec. 1892. 























541 


Aus einem Briefe des Herm Dr. C. F. Lehmann. 


Toprakkalah In Alert und Til, 
Augus/Soptemder 1809. 


au... Jensen hat es, wie auch ich trotz mancher, gegen 
seine "Methode und seine Erörterungen zu erhebender Bedenken an 
verschiedenen Stellen (namentlich im Recueil, aber auch in ZDMG., 
in meiner Recension über Hilprechts Assyriaca) anerkannt 
habe, mehr und mehr wahrscheinlich gemacht, dass die Sprache der 
kleinasiatischen hieroglyphischen Inschriften mit dem Armenischen 
verwandt und identisch ist, die lteste für uns erreichbare und 
allmihlich zu erschliessende Stufo des Armonischen ist. 

Gleichzeitig aber gab ich meiner Überzeugung Ausdruck, dass 
unter dieser Voraussetzung die Inschriften mit den Hethitern 
nichts zu thun haben könnten und duss Jensons Versuch den 
Namen der Armenier Hai (Eponym Haik!), Plural Hark“ mit dem 
Namen der Hothiter „Aati{os)*, woraus mit armenischem Schwund 
des € Hai, zusummenzubringen, zu verworfen sei. 

Diese meine Überzeugung wurde jedoch erschüttert (s. Zeit- 
schrift für Assyriologio XII), als Jonson seine scharfsinnige Kom- 
bination zuerst Yortrug, wonach der Hieroglyphe des Armes mit. 
der ein scharfes Instrument haltenden Hand, dio nach Jensens 
Darlegungen den Volksnamen enthalten musste, durch die arme- 
nische Wurzel hat, hatanel „schneiden*, ihre Lesung. erwüchse. 
Waren dio Inschriften urarmenisch und nannten sich die Urheber 
dieser Inschriften selbst Hat..., ja dann war gegen Jonsons 
Annahme nichts Brnstliches mehr einzuwenden. 

Bei Beginn unserer armenischen Reise machte mich nun 
W.Belck (der im Übrigen betroffs einer eventuellen Identifikation 
der Hethiter und Armenier andere Anschauungen hat, als ich) darauf 
aufmerksam, dass die betreffende Hieroglypho gar nicht die Gebärde 
des Schneidens, sondem die des Stechens, Zustechens mit 
einem Dolche oder kurzem Schwerte darstelle und demnach für 
Jensens Lesung des Zeichens alles davon abhinge, ob etwa im 
Armenischen wie „schneiden, so auch „stechen, zustechen“ durch, 
hatanel ausgedrückt werden könne. 

Wir nahmen uns vor, diese Frage im Auge zu behalten. 

















542 Aus einem Briefe des Herrn Dr. 0. F. Lehman. 


Nachdem ich nun 15 Monate lang fast nur ih Armenien gereist 
bin und mehrfach auch Gelegenheit gehabt habe, lokale und dialek- 
tische Besonderheiten kennen zu lernen, muss ich als Ergebnis aller 
Fragen und Nachforschungen eine allgemeine energische Vornei- 
mung dieser Frage feststellen. Die mir hier nicht دمل لاود‎ 
Larika werden den Thatbostand voraussichtlich bestätigen. Hatanel 
heisst nur „schneiden“, nie „stechen, zustechen*. Letzteres wird 
هبد‎ ausgedrückt Aurch Joe%l, harkanel, zarkfan)el دصق‎ 

Mit der ganzen Liste der Ausdrücke für verwandte Thätig- 
keiten will ich Sie für jetzt nicht aufhalten. 

Damit füllt der Beweis für Jensens Anschauung. 

‚Es bleibt eine unbewiesene Annahme, dass wir in den Hethitern 
die indogermanischen Vorfahren der indogermanischen Armenier zu 
erblieken haben, mit anderen Worten, dass den Verfussern der In- 
schriften der Hethitername zukommt. 

Tägen für eine derartige Annahme anderweitige Aurchschlagende 
Indizien und Anhaltspunkte vor, wire es also aus anderen 
Gründen wahrscheinlich, dass die das Volk bezeichnendo Hieroglyphe 
in diesen Inschriften Zafi- zu lesen sei, so würde vielleicht Yar- 
sucht werden, trotz allem eine Brücke zwischen der Volkshiero- 
‚glyphe und Aatanel zu schlagen: „der abweichende Gestus 
مط‎ anf einer graphischen Unvollkommenheit, auf einer otwaigen 
Schwierigkeit, die Gebürde des Schneidens mit. einfachen Mitteln 
prägnant anszudrticken(?) ete. 

Aber an solchen anderweitigen gesicherten Anhaltepunkten fehlt 
Die Beweisführung beruht anf der Inutlichen Gleichung Mat: 
(worüber früher) und der Erklärung der Volksbieroglyphe durch 
‚hatanel‘). Und so bleibt es dı ‚die Hieroglyphe drückt nicht 
den Gestus des „Schneidens“ aus, und ist nicht durch Aatanel 
„schneiden* zu deuten. — 

Man wird klar zu scheiden haben zwischen indogerma- 
nischen Einwanderorn {hrakisch-phrygischen Stammes, di in Arı 
eindrangen, nachdem Teile von ihnen schon lange in Kappadokien 
gesessen hatten und den weder indogermanischen noch semitischen 
Voreinwohnern Kappadokiens und م«‎ Nachbarländer, unter denen 
die Hethiter bedeutsam vertreten wareı 

Ich selbst. bin, mach langen Erwägungen und. mannigfachen 
Versuchen, mir den eigentümlichen Typus der Armenier zu erklären, 
zu der, wohl übrigens nicht durchaus neuen, Schlussfolgerung ؟)‎ 
Y. Luschan‘) gekommen, dass die Armenior schen bei ihrer Ein 











































1) Zusatz bei der Korrektur: Hier in Berlin, wo Ich J; 
und Armoniert (9. 81) wieder einsehen kann, sah 

dafür, dass der Stamm des Volksnamens. auf ig, bolbringt 
ie von der Deutung der beragten Hieroglypho durch Aatanel unabhängig sind. 
Das ist jedenfalls für dio rage nicht badeutungslos und wird Jensen viel. 
leicht ermöglichen, die durch meinen Einwurf offen gelogte Lücke In seiner 
Beweisführung durch Hinzuziehung anderweltiger Argumente wioder zu schliessen 

















Aus einem Briefe des Herrn Dr. 0, F. Lehmann. 548 


Wanderung in ihre jetzigen Sitze ein stark mit nicht indogermanischen 
‚Elementen versetztes Volk gewesen sein müssen. Tine weitere Ver- 
mischung in Volkstum und Sprache vollzog sich dann in den neuen 
Sitzen mit den Chaldern und den sonstigen diesen mehr oder minder 
nah verwandten Bewohnern des armenischen Berglandes. Diese 
letztere Vermischung allein würde schwerlich genügen, den jetzigen 
armenischen Typus ethnologisch, sprachlich und völkerpsychologisch 
zu erkliiren. 

Unter den fremden Elementen, mit denen sich die Armenier 
zesp. ein Teil von ihnen in den letzten Sitzen, vor ihrer Einwand 
rung im heutigen Armenien, vermischten, werden, wie bemerkt, die 
Hethiter eine bedeutende Rolle gespielt; haben. Sie bilden’ also 
ein wichtiges Forment des armenischen Wesens. 

Aber dass sich die in Kuppadokien erobernd eingedrungenen 
Indogermanen nach den unterworfenen Hethitern benannt haben 
sollten, scheint mir nach wie vor wenig wahrscheinlich. Und bis 
auf Weiteres bleibe ich dabei: Die Sprache der Inschriften mag 
präarmenisch (+thrakisch) sein, sie mag fremde, u. a. hothitische 
Beisttze zeigen. Aber es sind nicht die Hothiter, dio die Inschriften 
gesetzt haben, und Hethiter und Armenier (Hark‘) sind dem Namen 
und dem Wesen nach nicht identisch; „die Hothiter waren keine 
Indogermanen?) . ب‎ .* 

















1) Zusate bel der Korrektur: Während meiner Abwesanhelt iat von vo 
chlodeuen Selten vorsucht w 

Koil-Inschriten, überlieferten 
nnchauwelse 

ziehen können, 









544 


Anzeigen. 


1 Zu den köktürkischen Inschriften von W. Bang (Toung 
eo IX. Vol. Nr. 2, p. 117). 

ır Erklärung der Röktürkischen Inschriften von W. Bang 

"Wiener لي‎ & Morgen KU. Da. 34.87 


Der um die altaische Philologie hochverdiente Verfasser 
der obengenannten Artikel hat sich bereits in einigen tüchtigen 
Abhandlungen mit den köktürkischen Tnschriften oingehends 
schiftigt, so in einem „Zu den Kök Türk-Inschriften der Mongol 
betitelten Aufsatz, welcher in dem VII. Band der „Toung ممم‎ 
Archivos® Nr. 4 und auch als Soparatabdruck erschienen ist, forner 
in einer Anzeige unter dem Titel „Die alttürkischen Inschriften 
der Mongolei, von Dr. W. Radloft. Nous Folge. Nebst einor Ab- 
handlung von W. Barthold: „Die historische Bedeutung dar alt- 
türkischen Inschriften usw.*, erschienen in dem 7111: Bando der- 
selben Zeitschrift Nr. 5 8. 588#., schliesslich in einer „Über die 
köktürkische Inschrift auf der Stiäseite des 1581 Tügin-Denkmals* 
betitelten Abhandlung (Leipzig 1890), wolche als Fortsotzung seiner 
in Schlogels und Cordiers Ttoung مهم‎ (Ootoberhoft 1896, pp. 925 
bis 855) erschienenen Beiträge zur Erklirung der küktürkischen 
Inschriften der Mongolei zu betrachten ist, s. dus Vorwort. In dem- 
selben Vorwort bemerkt der Verfasser: „Da Bilgt Khan sein Volk 
an mehreren Stellen ganz unzweideutig die Kök-Türk nennt, so 
nenne ich die Sprache dieser Kök-Türk „köktürkisch“, und ver- 
weiso auf die uns allen gellufigen Namen „Kara-Kirgisen*, Sary- 
Kyptschak* ete.3). 

In seiner Abhandlung „Zu den köktürkischen Inschriften* er- 
عتمتن‎ W. Bang einige Kontroversstellen der betreffenden Inschriften, 
wobei neben lexikalischem Material natürlich auch Phonologisches 
und Morphologisches vorkommt. Bang bemarkt 8. 8—4: „Der 























1) 8. 4.V. Kara-Kaithek, Kara-Kalpak, Khara-Khazl, K. 
haar, Sarkgh-Ulghar, Zagdyongen, Sarik-Turkoman, ». Glen 
„Relienam Mungurerem cum Orlete ee. (Cudiopol, IDOGOKCH) 
tar, Kizilbaf in Kleincäsien, K 

, zwei Girkon, Stämme, Ak-Daghll, Sa 
Vanböry „Das Türkonvolkt 












Ga Kuum, Bangs Zu den köktürkischen Inschriften. 545 





einzige!) Unterschied, der ....... zwischen dem Köktürkischen 
und den neueren Dielekten besteht, ist; der, dass ersteres sich zum 
Ausdruck des Genitiv-Verhältnisses mit der Stellung reotum 
regens begnügen kann (aber nicht immer begnügt), während 
letztere dasselbe bezeichnen, ja doppelt bezeichnen: Pürrlärnin pa- 
disajmnin Hüllükar däp bir kisi = Pori — der Herren — des 
Hülltkar genannte eine Tochter — seine — die Tochter des Herrn 
der Peri, genaunt Hüllükar. Ein recht treffendes Beispiel für das 
durch die Stellung ausgedrückte Genitiv- Verhältnis im Köktürkischen 
ist folgender Satz: ögdm katun kutyia nim Kül Tägin ür at 
boldy „Zum Glück für meine Mutter hatte mein jüngerer Bruder 
Kül Tigin Leute und Pferde“ (IE 81). Solche Genitive, bei denen 
dio Position allein genügt zum Ausdruck des Genitiv-Vorhältniss 
kommen auch in den jetzigen Siberischen Mundarten vor, z. B. pir 
köjöim لا‎ ulda polgon = ein Kaufmann drei Söhne waren = es 
war ein Kaufmain, der hatte Arei Söhne بق‎ Radlof? „Proben usw.“ 
I Band, 9. 7. Dorselben Konstruktion begegnen "wir mitunter 
(jedenfalls selten) auch im Osmanli Dinlekt, so x. 8. gün jüz = 
Sonne Gesicht == Gesicht der Sonne, -— gan 723 = Hut Thrns 
= Thrüne des Blutes, derde deva = Übel Arznei = Arznei de 
Obels usw. Diose Ausdrticko kommen gewöhnlich in der Sprache 
der Poosie vor, aber eben in der Poosio begegnet man manchen 
Resten einer früheren Sprachperiode. Wie Bang richtig bemerkt, kann 
sich auch die Mandschu-Sprache wit einer Juxtaposition bogaigen, 
5.B. hacen niyalma „Mausch der Haupistadt* statt الك لاوما‎ 

8. 4 in der Anmerkung führt Bang die köktürkische Form 
aramaköy auf ein köktürkisches ara- zurück, woraus schr wahr“ 
scheinlich das von Thomsen angezogeno osm. aramak „suchen*, 
ig. in modiam rom ponotrare (du ara „Aie Mitte“ bedeutet) 
gebildet ist. Aramagli oder armazeı kommt auf der östlichen 
Seite der I..und IL. küktürkischen Inschrift vor, welches Wort 
Radloff ganz richtig mit „Zauberer“ übersetzt und mit dem dag. 
arbagei und arbag „Zauber“ vergleicht. Vämbery hält ardag für 
ein nomon oompositum bestehend aus ar („stark*) — dag 
(„Band“), s. „Die primitivo Cultur des turko-tatarischen Volkes" 
(Leipzig 1879), 8. 246. — W. Bang hat vollkommen Recht, wenn 
ex tarkat für dio mongolische Pluralform des Singular tarkan 
Bit, له‎ ol (oglyt) Pl. von oglun, und diese Pluralbildung mit. 
hnlichen im Jakutischen vergleicht). Thomsen scheint die Richtig- 
keit; dieses Plurals zu bezweifeln, da er hinter. dor betreffenden 
Form in seiner Übersetzung ein Fragezeichen setzt (tarkats?) s. 
„Inseriptions de YOrkhon dechiffrees“ (Helsingfors 1896), 8. 115. — 
Äleirmis, kagansyrmys übersetzt Bang übereinstimmend mit Thomsen 






































1) Auch der köktütkische Aocnsativ ist hier zu ermihnen. 

2) Die nenere pers. Sprache weist otmas ähnliches auf, sio hat nämlich 
für einige Wörter die arab. Pluralendung -A2 aufgenommen, s0 2. B. dihät 
„Dörfer“ von dih „Dorf“, 








546 Anzeigen, 


und bemerkt: „Behalten wir (—) Thomsens Erklärung von älsir aus 
إن‎ + sis bei, so ist Alles in der schönsten Ordnung‘. Es giebt auch 
im Kirghizischen einige gleiche denominativo Verbalformen, so 2. 8. 
die von Radloff in seiner Phonetik 8. 258 und 428 angeführte 
gan-syya „sich werbluten*, in welcher asyr anstatt syz als 
privalives علقم‎ vorkommt. ' In Radlofis Wörterbuch der Türk- 
dialekte I, 8. 829 kommt eine ähnliche Verbalform auch im kasa- 
nischen Dialekt vor, nämlich Alsirä „kraftlos werden, schwach werden, 
ermüden“, welchem im Kirghizischen elöird „zerfallen, auseinander 
gehen“ auf Ans genauosto entspricht, s. in Thomsens vortrefflichen 
Werk. „Inscriptior Y’Orkhon*, 8. 82, die zweite Anmerkung. 
In dem kazanischen Dialekt kommen gewiss mehrere Grundzüge 
es Volga-bülgarischen zum Vorschein, ein solcher wird sein die 
Privativpartikel sör anstatt des sonst auch im Kazanischen gebräuch- 
lieben. «sie (says), «sis, wie 2. B. kulsiz „ohne Arm“ usw. Es scheint, 
dass im Volga-bulgarischen häufig r anstatt s der übrigen türkischen 
Dinlekte vorkommt, denn in den wenigen Volge-bulg. Glossen, die 
uns überliefert sind, lassen sich einige Beispiele jenes Umlautes 
anführen, so Blatavar anstatt des slav. Vlatavaz تفط‎ Ibn Fadh- 
lan, -Aundur „Biber* im Reiseboricht des Abu Hiamtd ol- 
Andalust, s. in Kazwinis Kosmographio an einer Stelle, wo über 
مله‎ Volge-Bulgaren verhandelt wird. In dor Sprache der Tschu- 
waschen, welche bekanntermanssen von den Volge-Bulgaren ab- 
stammen, hat sich das auslantende = in den meisten Füllen in ein 
م‎ verwandelt, so tschuwaschisch chir (gi), türkisch gie „Midchen* 
(6. hunnisch Kerka bei Priseus) usw. s. meino Beiträge zur Sprache 
der Volge-Bulgaren in dem 711. Jahrgang der ungar. Zeitschrift 
„Ethmograpbia®, im I. Heft 8. 120. In dem handschrifichen Nach- 
Tass unseres rühmlichst bekannten Sprachforschers A. Raguly kommt 
ein Verzeichnis tschuwaschischer Personennamen vor, in welchem der 
‚Name Onegher (mit auslnutendem r) dem hunnischen Personennamen 
‘Ovnprjsıog (bei Priscus) entspricht, In den Namensformen Oghur 
(Ogur), Oghus schen wir denselben Wechsel. —— In der Inschrift 
1827‘) (Thomsens Bezeichnung gemäss) ist der Ausdruck ot sub 
‚Feuer Wasser“ nur schwer zu erkliren; Bang meint, „Feuer be- 
deut hier „Zorn“ und „Wasser“ „Linderungsmittel‘," und scheint 
das richtige getroffen zu haben. — Zur Stelle IS 3 macht Bang 
die zutreffende Bemerkung, dass olur, olurt mit kagan vereinigt 
die Bedeutung von „Khan werden*, „zum Khan machen“ hat. An 
derselben Stelle kommt yd „Wald“ ohne Postposition im lokativen 
Sinne vor, also anstatt'jyd-da ‚im Wald“. (Auch das Dativanffix 
kann fehlen, z. 8. barmadi „er ging nicht in die Stadt*.) ب‎ 
Bang bemerkt richtig, dass Thomsen sehr recht gethan, die Formen 
auf -tacy als Futura aufzufassen, s. 8. 21, cf. Cod. Ouman. (Buda- 
pestini MDOOOLXXX) pag. CIV und besonders pag. 190. 


3) I. Inseription قاف‎ de TEst 97, 














Ga Kuum, Bangs Zur Erklär, der köktürkischen Inschriften. 547 


Die zweite hier zu besprechende Abhandlung beginnt der Ver- 
fasser mit der Anführung der Litteratur. Hoffentlich werden auch 
die in Peshawar von Major Deano entäcokten wahrscheinlich tür- 
kischen Inschriften, welche mit den Orkhon- Inschriften gewisse 
Ähnlichkeiten aufweisen, mit Erfolg entzitfert und auch sprachlich 
mit den Texten der köktürkischen Inschriften verglichen werden, 
بد‎ M. A, Stein „Notes on new Insoriptions discovered by Major 
Deane (Calcutta 1898)*, 8, 18, wo auch bemerkt wird: „From 
Ou’Kongs account we learn that the territories of Udyäna and 
Gandhära (dus jetzige Peshawar), from which our inseriptions come, 
were during the pilgrims sojourn there, A. D. 758-759 , 768— 
764, united under the rule ‚of a Aynasty which claimed’ dascent 
from Kanigka usw.“ (also eine türkische Dynastie‘). 

Stallo IE 81—82 übersetzt Bang in einigen wichtigen Punkten 
abweichend von Thomsens und Radlofls Übersetzung; so übersetzt 
er die Gerundiumform oplaju, welches opla(ju) Thomsen unüber- 
setzt lässt"), „indem er seine Truppen zusammienzog* und vorgleicht 
den Nominalstumm op mit dem mong. oo „Stück“. Mir scheint, 
ممم‎ Radloft recht hat, wenn er die köktürkische Verbalform opla- für 
identisch hült mit dem dag. opra- (ungar. aprıt „zerstückeln‘, aber 
such mit 0 in der emten ,الله‎ Oproud Im 
XVI, 182). — On tutuk Joryeym jaraklyg ülig-in tutdy, jarak- 
Iygdy scheint mir Bang 'ganz im Recht mit „or hielt die Über- 
Yinfor (aus dem Hooro) des On Tutuk mit bewaffhoter Hand (Gewalt) 
auf, bowaflnete sie* , wobei er bemarkt, dass OA der Eigenname 
und dutuk der Titel ist. Thomson in der 88. Anmerkung 8. 4 
wäre ebenfalls geneigt Ong-toutouk zu schreiben, wobei er tusuk 
mit dem chinesischen Titel der karlukischen Anführer vorgleicht, 
jedoch auch einen Vergleich mit dem türk. tut- „halten“ zulisst, 

halte ich mit dem koräitischen Ong identisch, welchen Titel 
Toghrul vom Kaiser der Khitai orhielt und seitdem Ong- Khan 
hiess), s. Abul-Ghüzis Geschichte der Mongolen und Tataren in der 
Ausgabe des Boron Desmaisohs, I. Band, 8. 47. Mit duduk vgl. 
den avarischen Titel tudun. —"Anda ulady würde ich übersetzen 
„50 viel Hooro hat or (mit dem Hocro dos Khans) vereinigt‘, Bang 
übersetzt: „und vereinigte sie so mit dem (Hoore des) Khanfs, 
unseres Onkels)“. 

Nun folgt im Zusammenhang Bang’s Auffassung der Inschrift 
IN (= Noräseite) 1-11 (Thomsen) = Kb 1—11 (Radloff). Mit 
dom Texte dieser Inschrift lautet 118 (= Ostseite) 29-32 zum 
grossen Teil gleich. Bang hat auclı diesen Text nach seinem sach- 
lichen Inhalt genau analysiert und teilt ihn in fünf Abschnitte: 
$ 1. Die Kämpfe mit den Karluk; $ 2a. Kumpfo mit dem iagl 














1) „Le sens du vorbo Opa — dont lo girundium oplaju so joint a täg-, 
attaquer, charger (Ic, IR 82, IN 2, 8,5) most inconnu“. S. Noto 43 (IE 80) 
3) Ong = chin, wang „König“, 


548 Anzeigen. 


budun; $ 2b. Kämpfe mit den Tokuz Oguz und Tod Kül Tigins; 
$ 3. Klagen um den Bruder; $ 4. Leichenfeierlichkeiten (nicht 
behandelt). Über ültäbdr bemerkt Thomsen: „Le sens en est obseur; 
pourtant, suiyant le contexte, il semble moins designer une dignits, 
une esptoo ’offleier, que se prendre plutöt dans uno sorte de sens 
politique, quelque choso comme tributnires on allids usw.“ siche 
die 102. Anmerkung, 8. 182. Bang hült gegen Thomsen ddr 
ganz entschieden für einen Titel, der sich mit فاك‎ in IB 11 
und al-ältir in dem Auszug aus Abul-Ghäzi (bei Radloft, Kudatku 
Bilik Umschrift, p. XXXIX) vergleichen lüsst. Ich würde 004064 
für ein nomen oompositum halten (#4#-d#r), dessen erster 
Teil mit altdn bei Abul-Ghäzi duselbe Wort zu sein scheint, 
welches Pavot do Courteille in seinem „Dictionnaire turk-oriental® 
mit „ttre royal chez les Tartares* übersetzt und mit folgender 


Stelle aus Abul-Ghtzi belegt: ياد شاه برلوب‎ Ländle عر كيم خان‎ 
اولتورسه التان ديولار‎ Docs (82). Ganz besonders worden dio 
Herrscher von Khitai Altün Ohan genannt, so z. B. beim selben 
Autor im folgenden Text: 2) Kia ختاى باشاق التان خان‎ 


der Ausgabe‏ 86 .8 ,آثالارم واقلارمغد يمان ايشلار قيلغان ايردى 
vom Baron Desmaisons (St. Pötersbourg 1871). Dor zweite Tei‏ 
des nomen oompositums dur scheint mir iranischen Ursprun;‏ 
zu sein, vgl. das zend. Suffix vara, vare, ursprünglich Bara „tragend,‏ 
altpersisch ara, a. B. takahara „Krone tragend, König*, neupersisch‏ 
ver, ber. In dem hunnischen Königsnamen Balamber begegnen‏ 
wir derselben Endung der, so bei Jordanis. Altan scheint ursprüng-‏ 
ich in den türkischen Sprachen das „Glänzende* bedeutet zu haben,‏ 
dus dag. altün „Gold*, auch in den köktürkischen Inschriften‏ .5 
juk. altan „Rupfert; ältän-bär scheint demnach das gricch.‏ رمع 
19v00pÖgos „Gold tragend, goldene Kleider oder goldenen Schmuck‏ 
trogend® zu bedeuten, wie es bei Herodet von den Agathyrsern‏ 
heisst: yguoogögor z& wölsore (IV, 104). — In der Fortsetzung des‏ 
angeführten Textes befasst sich unter andern Bang mit der Glosse‏ 
tgl, welches Wort Radloff für einen türkischen Stammnamen und‏ 
Thomsen ebenfalls für einen sonst unbekannten Volksnamen hält,‏ 
Note. Bang bemerkt, dass ein solcher Volks- oder Stammname‏ .52 بع 
weder in den köktürkischen Inschriften, noch anderswo vorkomme‏ 
und schlägt daher vor iz ägıl zu lesen und „dns die Russspur‏ 
wendende Volk“ = „ungetren, abziehend ote.*"zu überset‏ 
In der Fortsetzung des Textes übersetzt Bang dgirä, ägirip mit‏ 
„ummringen® und führt zum Vergleich an das mong. egerekii „toutner,‏ 
osm. eyrz „de travers‘,‏ رأيكرى Touler“; er hätte auch das dag.‏ 

































Ga Kuun, Bangs Zur Erklär. der köktürkischen Inschriften. 549) 


eyrülk, „eourbure, d&tour“ anführen können. Thomsen übersetzt 
mit: „ehanger 16 mode de combat* s. in seiner 55. Note, 8. 161. 
Mir ätinkt, dass Bangs Deutung eine natürlichere, ungezwungenere 
ist, Durch diese Stelle veranlasst entwirft Verfasser ein klares 
Bild türkischer Schlachtführung, womit das im Kudatka Bilik 
Gesogte sich leicht in Einklang bringen lässt. Adpagu hält Thomsen 
für einen Personennamen und vergleicht ihn mit, Filpagou (jyl- 
Pagu-aty, mot a mot: Y son nom, o-ä-d. nomm6 Y?) des II. Deuk- 
mals. Bang dagegen ist, der Meinung, dass alpagu mit dem mong. 
albaghun „sujet, esclaxe, domestique" identisch ist, und ühersotet 
alpagu on är-ij mit „zehn tributpflichtige Leute“. Zur Konstruktion 
bemerkt Bang, dass nach seiner Ansicht in EN von ölür die beiden 
Acousative Tohra bir ugys und alpagu on är abhlingen; syntaltisch 
steht alpagu on Ar guten nat darslhan Stud, wie Pohra Der ugyd. 
In der Erklürung von jugynda schliesst sich Bang an Radlofl an, 
und vergleicht noch das mong. deoghoßilakhu „fire In oörömonie 
on allant & la sepulturo usw.* — In TE 81 bezeichnet Bilgü Khan 
seine Mutter als die umgjtäg, die „Umaigleiche‘. Da umai im 
Mong. die Bedeutungen „matrico, sein, flancs, uterus“ hat, so ist 
nach Bang die Annahme, Umai 'sei die Göttin der Fruchtbarkeit 
gewosen, nicht allzu kühn. : 

Inder Fortsotzung der Texte von ösim sakyndym angefangen, 
schliesst sich Bang wesentlich Thomsen an, aber, was die Glosse 
g0p anbelangt, welche Thomsen mit „beaucoup“ üborsetzt, wenn 
سم‎ auch einräumt: „Il est possible que ce mot qui rovient si 
fräquemment wait pas Partont In memo signifiention® .و‎ 8. 19, in 
der 2. Anmerkung, ist Bang der Meinung, dass es mit „sümtlich, 
alle, insgesamt“ zu übersetzen sei, Fir Bang ist gerade dje Stelle: 
3d امل‎ jasar, ki oply kp Blüli تلاط‎ „Zeit und Himmel 
lenken, ünd die Böhne der Menschen sind sümtlich ‚sterblich go- 
boron“’dio Veranlassung geworden, kop (g0p) Aurch „sämtlich, alle, 
insgesamt“ zu tiborsotzen (ef. Tioung رمدم‎ 1. o. p. 829: Südseite, 
يبر‎ 4; WZEM. XI, 8.199). Ja, wenn man diese Stelle nicht anders 
übersetzen könnte! Aber Thomsens folgende Übersetzung: „Le ciel 
Qispose du temps, mais los nombreux fils des hommes sont ققد‎ 
mortels“ führt durch die Klippe, s. 8, 118 und dazu Note 60. Im 
Onmanischen hat cop die Bedeutung „multum*, „valde*, s. mein 
uman. Glossar, of. dag. köp „vielt, höpräk ‚mehr‘, alt. رق‎ 
„viel“. Öd tänri übersetzt unverbunden (dovsötrog): „Zeit. 
(und) Himmel‘. Thomsen und Radlof halten, jeder auf seine 
Weise, öd für einen Acousativ, „wogegen, wie Bang bemerkt, vom 
rein grammatischen Standpunkt Nichts einzuwenden ist, obgleich 
die Auslassung gerade hier hart erscheinen kannt, s. 8. 51, 52. 
Schliesslich folgt die Übersetzung der von Bang in diesem Aufsatz 
erklärten Texte, womit er seine lehrreiche Erörterung schliesst. 

Dr. Graf G6za Kuun. 


Ba. Lan, ss 




















Errata 
in “The Chronological Canon of James of Edessa” 
(IDMG. 58, p. 2611). 


حصا rend‏ لجاز left 1. 2: Por‏ 206 بر 

i‏ .فور rend‏ هزومر right 1. 2: For‏ 268 مر 
.صكحهاز rend‏ صضماز id. left 1. 8: For‏ 

p- 274 middle 1. 4: Read RS] Sara. 

.حودمم end‏ أومل right 1. 1: Por‏ 276 مر 

مويه from bottom: For guojaass rend‏ 4 .1 279 عر 

rend ho.‏ هبه right 1. 1: For‏ 286 و 

. (إصعجية lust line: For 0 Aso)y rend‏ 290 .نر 

note 8: For 2 rend 9.‏ 291 ير 

left 1. 14: Por Joop rund Looy.‏ 298 بر 

p- 802 right 1. 8: For AS rend لمحل‎ 

midäle 1. 7: For za? rend zuayh/.‏ 807 يبر 

.ليك rend‏ يحل last line: For‏ 808 ير 

رمات Por Mufawiyu’ rond‏ :82 .1 818 عر 

Tho word Arbogast should bo enelosed in square‏ :1.8 315 ير 

brackets. 


For “he son of Al Hugt’ rend ‘Bar Khifo‘.‏ :19 .1 824 عر 
E. W. Brooks.‏ 








551 


Mahmöd 'Gämt's Jüsuf Zulaikhä, 
romantisches Gedicht in Kashmiri-Sprache. 


Nach zwol Handschriften bearbeitet 


Karl Friedrich Burkhard, 
(Fortsotzung zu Band 40, 4221) 


VI. 


غيل بعنوان عجر و زارى 
در بيش Sa‏ يوسف در 
Su‏ 
كور رندو مم كرتهم جهل 
ولو مو جل ولوموجل 
به كريس خواره كرمة لان 
به كرس ماره عشقن dr‏ 
“0 مه كوم ياره جانى كل 
ولو مو جيل ولو مو جل 
ta‏ متر جلتم مد كرتهم عول 
har‏ كرتو مد آمو لول 
If‏ جهسيو خاصه يمبرزل 
ولو مو جنل ولوموجل 
Po‏ مسدكهاس عت تد براران جهسٍ 


قدو كله عدون ماران er‏ 
Ba. Lo.‏ 


Ghazal be-anwän-i 'ujor u zürt 
dar pish-i hazrat-i Yüsuf dar 
haft-khänah. 

270 Kawo, rindo, meh kortham tshal, 

wold, mö {sul, wold, mo tsal. 
271 Boh karris khärah karınal 1öny, 
boh karris märah ishgan .ردقه‎ 
272 Meh gayyimo, yarah, chönt kal, 
wold, قصد‎ tsal, wol6, mo faul. 
273 Mat tsaltam, meh kortham höl, 
kath karto, meh قسة‎ 101. 
274 Chesayyö khäsah yimbarzal, 
wol, m6 tsal, wold, md tsal. 
275 Masah-khösyhettah prärän chhes, 


asbih kanih khün® härän chhes. 
0 


552 Burkdard, Mahnitd Gämts .انملظ رصاق‎ 


Gulibo, chhesspyo maswal,‏ 276 841 كلابر جيسير مسول 


ولو موجنل ولوموجل 

مد تهووم يارد بت ارمان 

جه نى تيشت به مارى يان 
كان جهى بومه يا كرتل 


tw 


ha 


' ولو مو جيل ولوموجل 


كتيك جهى ود يتهد برارى 
عنو كرئهس به آوارى 

جد يه لاران كجم عائكل 
وو مرجل لو مرجل 

مد جاعم شده وان جور 
مد كرتهم عشقة ذارة سور 
مد hr‏ جام كاذه يهل 

ولو مو جل ولو مر جل 
يريشان فمججر كيسويتك 
زرشك جشم nl‏ 

كججهيت رود ونه در Mir‏ 
ولو موججل ولومو جل 

جد جهاوتو ممون ببرى عنك 
هه كرتهم N‏ 

متو كركم سنس سردل 

ولو موجل ولو مو جل 

جه انه به آس زون N‏ 
en m‏ سفعيلزي ب 
كججهوو كاله ابرس تل 
ولو موجهل ولو موجل 











ار 


ta 


in 


tat 


tar 


rat 


to 


it 


hav 


tm 


277 


278 


279 


280 


281 


282 


288 


384 


285 


286 


287 


288 


wolo, mo {sal, wolo, ind fsal. 
Meh سوقط‎ yürah, bad arman, 
tsch تود‎ deshat, boh märai pin. 
Kamin clihei bümah y& kartal, 
wolö, قسد‎ tsal, wold, md tsal, 
Katyuk chhuk, wattih pofhprärei, 
hatö, karthas boh Awäral. 
Tsch patalı ماعطا‎ gajim المتشغط‎ 
wold, mo fs, wolo, md .لها‎ 
Meh tsüham shullah wäsin تقو‎ 
moh kortham 'ishgah-nhrah sür. 
Meh chönni اساي‎ känah-phal, 
wold, فس‎ tsal, wolb, mo tan. 
Paraishän hamchu gesöyat 
20 rasık-ö chashm-i Ahöyat, 
Gatshit rüdy harmalı dur jangal, 
wolb, mo tsal, wolo, md tsal. 
طول‎ ohhäytd myön babarre hang, 
meh kortham hiyyih-aryfe rang, 
Mato kartam sonas sartal, 
wold, md tsul, wold, mo tl. 
Tsah tah boh ds! zün Aftdb, 
meh shuntham 'ishgah-nAras Ab. 
Gatshawwo kilah abras tal, 


wolb, mö tsal, wold, nd tsal. 





Burklard, Malmtd Gämt’s Jüsuf Zulaikht, 558 


Int 289 Tsch kyah göi ghözah, khoftham‏ جد كيم كوى غوض هكهتتهم روى 


3 ei, 

meh kyah chhuh khägali zövyul‏ مد كيده جهه خاصه زاويل موى 
Ind. 1‏ 0 

dest if وتهرى فرشم‎ Me 290 Wathgruifarshah kanih makhmal, 

لديا wolo, 6 tsal, wold, mo‏ ولو مو جل ولو مو جل 





Fr زليضا عفن خانس‎ MI 291 Zulaikhd hafkhänns manz 


Karin tus Yüsufas ket sanz.‏ كرأن تس يوسفس كنت سنو 

Fir 292 Adangkih yırab, ward md dal,‏ ادتكد ياره وعد موادل 

tsal, wolö, mo tsal,‏ قصد wolö,‏ ولو مو جل ولوموجل 
Üs Hr 298 Tamannd chön® Mahmüdas‏ جوتو #دمويس 

pin hävtas,‏ طون dam vozit‏ دماه روزت جه هان عاوئس 

mabt morsal‏ تمسده ,لتساك 294 MR‏ شفيع اثمى 53( مرسل 

wolö, mö faul.‏ بلموا wolö, mö‏ ولو مو جل ولو مو جل 

vn, 


digar).‏ أعسفسمة) New’-i digar‏ نوع ديكر (عنوان ديكر) 
رصان ميلف kan’tn, wai‏ تطقس Mo 295 Ai‏ إى ماء كتعان وى راحنت جان 
mehrgbin.‏ يريمامة köstam malol‏ كاستم ملال آستم مهربان 
لوا Pit 296 Dil-khastah, misktn, bekus‏ دل خسته مسكين بيكستد بجا 





[baja, 
جهس به رلا‎ ae ديوانه جى‎ dewänah tgei Bm Re 
كمزور جهس به بوزتو زار مهوي‎ 
غمضواره دلداره جهك يار ميو‎ ghamkhärab, ,طوش قلئة‎ chlrk yar 
2 درمت جكر جهم از سورش‎ Na 298 Dodmut ال #دواز‎ ah 
سيك وجهته مى كن تهك روز‎ syod wuchhtah mei kun, thod 

[röz, säthd:‏ [ساتها 


so”. 


554 Burkhard, Malmad Gämts Jüsuf تملك‎ 


bir® göyam bingar söyam,‏ همع 299 890 صل بار كويم بنكر سويم 











az yak nigähe dch Ab-6 röyam.‏ أز يك IS‏ ده آب رويم 
zulfj tu 0 end!‏ تشم Mu 800 Ba‏ بى مار زلف توبى جشم بيمار 
mir,‏ 
Mur ie be röyj tu zindahgt chhemnah‏ 
5a [dar kr.‏ 
Ammtrah chänd chhes mörah‏ 301 ا gi‏ جاق جهس ماره er‏ 
[gömats,‏ 5 
Khänman tz awärah gömsts.‏ ا بى خاتمان نهز اواره كلمج 
رممققة Mi 302 Bedhdgarah, mol hitmak‏ بيدالكره مل عنتيئ دادس 
furyddas.‏ ويد mazlüm, chhes, wät‏ مظلم جهس وات تم فريادس 
Fr 808 Mushtäq, tsei kun ’ashlq sort,‏ مشتاف بجى كن عشاف Gr‏ 
كه röztam damäh, böztam‏ روزئم دماه بوزك. 
MR 304 Hi barrah karthas yi pazzihbe,‏ فى بره كرتهس بى SB‏ 
لوم 
becharah chhes, nArah zöltham‏ بيجاره جهس ناره Bil‏ سينه 
متم 1 
Mo 805 Az mastiyd ohashm-i mast-j tü‏ أز مستي جشم مسى الومستم 
بستمافمصي] 
shistam.‏ طودصاة waz mulk-indmäsı‏ . وز ملك فاموس فارخ شساتم 
EM 806 Dar tär-i zulf-o tu Ail göm thre,‏ 
Grzu az tu böso kanfes.‏ قشل Pr er‏ از تو بوم وكدارىٍ 
boh‏ ممطازقع tn 307 Zöjthas boh ndrah,‏ به غمه 
[ghammah,‏ 
boh hammab, pädan boh‏ مقف fer)‏ 505 يادن een‏ 
[pemmah.‏ / 
Ma 808 Mohshichh sand, memo läg,rindd,‏ مد شيجد سنا مومو لاك رندو 
yakja gindo.‏ *وفط تمس لجا "sheq‏ عاشف ai‏ معشرق يكجا كندو 
Malmadah, kyah jän® wontham‏ 309 ون حمرده كيد جان ونتهم درداه 
(dardt,‏ 


zögit yaras, 1ögit Zullaikhe. 





Ne 





Burkhard, Malmtd 


الصفه نوع ديكر (فراف درد) 

Mi‏ اند كيه يته عشقس نيايس 
كنذرئيس مم ديوانه 

1 ازت كود نو wel‏ مويايس 
ينه si,‏ ميان افسائه 

1# كمازه زون ججى يأنهه كتآجايس 
عاج كر كيد ديوانه 

“ام نارنين كوجه بازار درايس 
كرمه سودا nähe‏ وانه 

Pf‏ ونديّو ينمو يايس 
در بدر كآس خانه خائه 

0 لآن لانجس فافى سرايس 
جانه هوج راورم خزانه 

ياره لكهو انهم ييرايس 
مآرمنده ميائه سرو روانه 


جآنس سايس 








لمر 





آم جهس وا" 
ماه لاكاتم سك ديوانه 
rin‏ سار سامانه يرت درايس 
سورة جهى. سورى مه ترالة 
ya 5‏ رستنس بى بروايس 
جهه نه ييوان انصاف bb‏ 
وه ووجهان حى يتنه دريس 
ale‏ رتهاتم حيله بهانه 


Gämts إصاد‎ Zain. مق"‎ 


m. 


Assifahnew-idigar (Firäg dard). 
310 And! kyah yath 'ishgag nydyas, 
ganzeräyas mats, dewänah. 

811 Zet kawah nd tämat moyäyas, 
patab rozghannah myön! gfsänah. 
Kydzih zün {sei peth göjtyas, 
hätsph karham „gayyih dewänah“, 
Nüznin köchah, bäzkr drdyas, 
korm# sandh "ishggnih wänah, 


32 
18 
314 Sar wapdayyo „pottgmo phyas“, 
dar ba-dar gös khhnah Khänah. 
Lön! Yöjis füni sprdyus, 

chänih pütsy räwgeim Khazdnah, 


قله 
ath pairdyas,‏ فتروههما Yarah,‏ 316 
mörmandih mydnih sarv-} rawd-‏ 
[nah.‏ 
Brömts chleg „wätah chönis‏ 
[Ktsönis?) süyns*,‏ 
mattah Jügtam sag-j dewänah,‏ 
dräyas,‏ ودام Sör! sämönal;‏ 
süreh chhui sörul meh tardnah.‏ 
"Arah rastis be-papwäyas,‏ 
chhuh nah yiwän ingäf dänah.‏ 
Wattgh wüchhän tsei patab drd-‏ 


[yas, 
mattah rafhtam hilah bahdnah. 


517 


518 


519 


320 


556 ° Burklard, Malmtd Gänts Jüsuf Zulaikht, 


ale #0 321 Mattah bartelı gham manz gold-‏ برته غم من قلايس 
لجنا 
z0 ughyär khäli khönah,‏ سسطك 





mit 922 Zärtboz Mahmüd, gudäyas,‏ راربوز at‏ كدايس 


khäsah tamy kyah wany dustänuh.‏ خاصم ثم كيه ون دستانه 
, لقن 
har kp‏ مما أمسعمه Pr 328 Aush‏ ارعشف سرموئى برفركد بيدا 
nah gabbar nah sheikhast nah‏ نه كبرنه شخست ندكافريرسا 
.خسم [käfir‏ 
Pt 924 Aitnkeikamımdnsabre man kush-‏ إى ترك uf‏ ابرو من كشتتد از 
al] [lah az abröyat,‏ 
mulk hammah Chtu Hindi ba-‏ ملى هم جين و EU PEN‏ بيك 
wu] (dihham baryak-möyat.‏ 
x.‏ 
Ghazal new'-i digar.‏ غول نوع ديكر 


Mo 925 Marshögah hah.shavgah chäne‏ معشيقد بم شرقه جاى 





kräne. ,‏ وميايل qabbilah boh‏ يله به درايس كرائى 
رسلا Jekckah‏ مصلل Pt 826 Kyah sannah‏ كيد سند جهم تكد لانى 
boh’ khordsiile.‏ مفشك ma’säm®‏ معصوم جهس syn‏ 
Maghrürah hi pürendad;‏ 7 يضم مغروره فى ln‏ 
ey püktzah-rö, päks-bäzd.‏ 
Ikhläg* lägav, tizd,‏ 328 مجم اخلاص لاكر تنازو 
chhemmay piyälah.‏ طممففمتد رندائه جهو ييالم 


3 Dr كم لاك‎ 829 Lögit ohhuk يتشا‎ namman, 
زأكت رودم كن‎ 2ögit rüdliam تجسسمطا‎ 


Burkhard, Malmad Gämtse Jüsuf Zulaikhä, 


ect خسار كل‎ MM. 
جهى اتهة كهر يوشه ماله‎ 
يه دل مى كنج آم‎ tt 

مل فت كيد آم انجام 

8 سوا كرتهس دام 
كاجتهس موله ثه ماله 
bite‏ مغرور موكجيهه هانس 

بوى يرو جهه يتهه جهانس 
7#" دل نت انه زوكاتهم جانس 
مو روش كره به حواله 

0" بى ديوعم فى لاكى 

عر نه بر كل راكى 
با دارم بدل سات ذاغى 
أز عشاف تو #مججولاله 

its ميات‎ ir 
ابروى تو تبيغ خونويز‎ 
مع" نارك بخن‎ 











557 


330 Rokhsär, gul-i ydsumman, 
ehhiy aththah khor pöshah-mälah. 
331 Tsei pattah dil mei ganj dm, 
moly hot kyah Am® anjäm. 
832 Raswi karthas bad-ndm, 
göjthas mülah tgh mälah. 
399 Maghrürt md gatsh بممسام‎ 
تفط‎ yatt chhuh yaflı jahdnas, 
334 Dil nit tah zögthän jänas, 
no rösh karalı boh hawälah, 
335 لا‎ doptham, tt تمهف‎ 
har mokhkhah bar tal! zügui. 
336 Däram ba-dil sakdıtı däghe, 
مؤش عم‎ fü hamehu .طملة!‎ 
887 Ai /ashwahger filnah-angez, 
abröyi fü tögb-i khün-rez 
838° Nazuk-baddan, näzs-Amer, 
kyahı chhöd ghözah, maldlah. 
889 Khamm-izulfıh bramrövtham dil, 
assän kar myönl mushkil 


. 840 Sary az qadat, pli’dar gil, 


ot tsallah, köt, bummah khflah. 
341 Gajjsd bah chänih mäyih, 

kyahı فس مقط‎ 102% tsiyih, 
342 Sondar, böythas häyih, 

Iajmats boh ’ishqah zalah. 


558 Burkhard, Malta 








مس Sl‏ بربر انها 
it‏ براران جهس تن نآوت 
فى جاو برك لالم 
Mo‏ تركانه سيد وجهقه مىكن 
روزم بال تهكن 
8 نارس يبانس ميول كوم 
ون نو به دورر جاله 
»ا يؤى نه برارى نه أمروزر 
يا بوريا قى مد بور 
لب تشنه جهس N‏ جا سور 
مس يياله U ud,‏ 
عنم لاجاره كو بى آزام 
كيد كرد جهس به غلام 
.0" بر مندنن كروقم شام 
صبس نوم زواله 
Pol‏ وجهه يوسفن زر وبال 
عاشف ته معشوق يكجا 
Mor‏ كود نس rt‏ بيدا 
لك زاله aa‏ ته خالة 
#مم لك وى اش ماران 
تخجيل و تاخبر كران 
عدم غم صاحبه سند يران 
ريوان ته ديوان نالم 
مم" در يرده فى جهه كيا 
دينس مد يئن Ba‏ 

















Günts Janıf Zulaikht, 


& كرتين‎ Fr 348 Küfhten ht waththordwit, 


mas-pyölah bary bart thöwit. 

344 Prarän® clihes tan nöwit, 
ht ohdvah barg-& Mälah. 

345 Turkänah syod wuchhtah mei kun 
4 rözihem bäl! thekkun. 

846 Näras pöhis ınyal göm, 
قمر‎ nd boh dürer tsälah, 

347 Pazzt nah prärai nah imeör, 
فر‎ bone توا فر‎ mah böz. 

848 Lab-tashnah ches, rind-i رفم سال‎ 
mas-pyälah, raffat ndlah. 

849 L4-chtrah gay, be-Ardm, 
طول‎ karrah, cihus boh gholläm. 

850 Bar mandinfen kortnam  shäm, 
subhass on'nam zamälah, 

351 Wuchh عن سكفلا‎ u bild, 
üsheq tah marshögı الدج‎ 

352 Gavvtt tag mühabbaf بلقتم‎ 
log zälah, zulfah tah.khälah. 

858 Log waddane ach! hkran 
tajil u täkhtes karrän. 

354 Gham gähibah sund! barran, 
twin tg Atwän® ndlah. 

855 Dar pardah makhft chhuh ky& 
dopnas „gih meh pannup khodäat. 


Burktard, Malmtd Gämt's Iüsuf Zulaikhä. 


كو جذا 
تيون جهاله 


var فى‎ Net 





ws, Mol‏ از ws‏ خانه 
آزاده سرو روانم 
.“م ذيرت كو Se‏ 
عرئنه نيوان AS‏ 
شيع زن كيد جباقم 
لاران انس يأنه ياه 
8" دوران انم لأينس أتههه 
سضت وولونس يركالم 
سيم كر نام عزيز يدا 
ربوان درايس 
عنم يارو جه عالت موز 
٠‏ والائه به يان زاله 
و" سس به در خواب nl,‏ 
د ادم جلو 
ا بيوسف وجهم أوسو مس u‏ 
آموت كمقان خياله 
Pet‏ ناذه اوسواتره ماسو شراة 
أنم ليا جهه اذه يوسفس رأ 
Mi‏ يد جاك جهس يأنه. نالس 
اتهد راتت ركيد مثاله 








559 


356 Ti bozayun gayvib judda, 
tsallän tah niwän® tshälah, 

357 هلا‎ rab, tsah chhuk deshiwunnui, 
dänd u bins kunnui, 

358 Be-chün® chhuk be-chuganah, 
zul-'izzatah, zul-jalälah, 

359 Raft az dar-& haftı-khänah, 
daddah sarv-ö rawänch. 

360 Norit gav mastanah, 
barngtih ntwän® dälah. 

801 Shamm’a zan gayyih tshettah, 
lärdn® tas pattah. pattah. 

362 Döran* tamy ldinas thaplı, 
salht: wöltnas parkalah, 

868 Gav tmt يتايس‎ paidh, 
عمسم‎ Artyas Zulnikhe, 

364 Yürd tsah "adählat قلط‎ 
wailänah boh pän* zilah. 

365 Ösis boh dar khab-i rähat, 
dar khänah-6 khalwat, 

806 Yasuf wuchhum 05" mas chet, 
Amut kamittän khaydlah. 

367 Tattih 08% trah-möst shurräh, 


tamy dop „chhuh nah Yüsufas 
[räh®, 
368 Yod عطقك‎ ohhus pattah nälas, 


sth zönftay kyäh misdlab. 





560 Burklard, Malmüd Gämte üsuf Zulaikh, 


dla حمرده وجتو‎ Pt 369 Mahmtdnh wuchhte pänss, 





farmdn® pänas.‏ تمسام باق فرمان يانس 
lodun quidı Khänas,‏ ممذلا 370 Pr.‏ يرسف لحن قيد خانس 
tsräen korran hawalıh.‏ جرالن كن حوالد 
a‏ 
Mu 81 Mige“ andar gayyib shohrat har‏ مصر انحر كيه شهرتا عر زمار 
[ramdn‏ 
Zullaikhäyih Migrgchih-‏ طوسام يامد رليضايه مصرجدثى 3 
(gay Indan.‏ 
Hit 872 Sül’karrunkchägahammirbäyenuy‏ سال كن خاصه A‏ باينى 
sta“ hyuttuk‏ طمسطيمد 0 näch‏ ناج ؤ نغمم سار عيانى واينى 
Iwiyunuy.‏ 
Pi 878 Por” Yüsuf sönah sgndd täjahtay‏ هور يرسف سوه سندى ناجه ثى 
aththag barnas ip wi-‏ انون برنس رويه سوذه واجه قى 
JE Mr 874 NO tsuncna A” baden)‏ جننس لعل بحخيتان 
يننا 
nd-‏ ممصوط sönah mokhtah söt!‏ سوذه RE‏ سيعت برقل EI a‏ 
Dah-hof.‏ 


Yüsuf sälah-reiten Ab“ het‏ “ولول 375 Mio‏ جاو يوسف ساله رذن آب فت 





م 7 

Aththag dei ter qallamtr-‏ 876 ايد اتهن آسى جرنتت فلبتراشد فى 
shahtay‏ 

gull! tsatfik Yüsufgnih prägd-‏ كَل wir‏ يوسفانه براقاشه ى 
(sbihtay.‏ 


371. In Urbe incossit fama omni tempore, | opprobria in Za- 
Yaiklıam Aegyptiam iverunt imponentes (eontulerünt). -— 872. In- 

jonem faoore (ut fat, erat) peonliare ediotum fratribus, | salta- 
to (sirorum_ et mulierum), Adibus canere cooptum est ab ji. 
878. Instructus est Josephus argenteo dindemate sane, | manibus 
impleti (aptat) sunt ab co-ei argentei (et) aurei anuli. — 874. Cer- 
ولد‎ induti sunt-ab eo-ei rubini, Badakhshanensos gemmae(?), | auro 
(et) gemma impletum est ab eo-ei oollum. — 875, Intravit Josephus 
muptialibns-feminis aqam apportans, | in aureo_pooulo, argenteum 
vinum apportans, — 876. In manibus erant-lis poma et oultri 

















Burkhard, Mahmüd Gämfs Jasuf Zulaiknä.: 


بي" ييه يتهر كيه سارى ببقرار 


كل جنك ساروى بى ١‏ 
.اا ساروى دب ججهه ذه زلبها 





ار 
ايد راه 





تندبانن عند جه يرسف يادشاه 


561 


377 Poyyik paththar gayyih ممه‎ be- 
[garar 
الدع‎ tsaffik siriway be-ikhtiyär. 
378 Süriway Aop مسلط‎ nah Zullai- 
Dehäyih لط‎ 7 
nundabäen hund chhuh Yüsuf 
[päd’shäh. 0 


XI, 


ايام سور عالم اوس يران الامان 
شاه يوسف كتهه لذن فيد خان 
Pin‏ اوس كران صاحبس كن بندقى 
تو سيت زندانهو لب زنداكى 
"ا خوش ds‏ خوش تكلم خوش 
za]‏ 





مأل سدده خوته جرالس كوعوير 
ادم بيب رلجضا لس #جهان رانك رات 


كمه حيله موكلاون جهم ذه بات 
سيم جايه اس Sy wen la‏ 


مايه بهت MT‏ بوزق 





sane, 


rosae deoerptae sunt-ab iis Josepho ornamento (?) — 877. Cor- 
ruerunt, factae sunt, omnes infirmae, | rosae decerptae sunt 


879 Sor“ "Alam 08° parrdn all-amkn 


‚shäh-e‘ Yüsuf keththah loddun. 
(qnid” Ichün. 
380 “و0‎ karrin ghibas kun bandagt 
tawwah sötyzindäniovlabzindagt. 
881 Khöshstabassum Khösh-talkallum 
[Kkhösh-tanıtz. 
möl! sgndih khötsh tsvölis gav 
(astz. 
882 Bib Zulaikht ds“ gatshtshän 
لاقم‎ rat 
kammih ilah-mökgläwan chhem 
[nah bat. 
tstyih gatshtshit 
[nözahay 
mäyih bihhit Ayah tamysgndy 
[bözuhs 


888 Jäyih akkis 











omnibus invitis. — 878, Ab omnibus dietum est: non est Zulnikhae 
via, | formosorum est Josephus rex. 

379. Totus mundus erat petens veniam, | rex Josephus تسن‎ missus. 
est in carcerem? — 380. Erat faciens domino ministerium, | ideirco 
a captivis recopta est vita. — 381. Suavi-risu, sunvi-sermone, aori- 
indioio (praeditus), | quam pater eustodi factus est carior. — 382. Bib 
Zulaikh& erat iens per nootes singulas, | qua fraude liberabo-cum ? 
non est-mihi colloguium (?). — 383. Loco uno in umbram eamı 
6% (bi) maneam, | per dolum sedens forsitan eius (verba) audiam. 











562 Burkhard, Mahmad Gämte Jüsuf Zulaikhä. 
Av زاره كتياه كر‎ Mat 884 Zürah kötyäh karrah hay hay 
ذاه كرك فى فى ديده ماج‎ ee 
A كاتهه تهووم‎ 0 räwgrum may ketlıthah thöwum. 
De 1 RM. 
سال‎ wur رقتم كيد أده‎ ah, Pro 985 Raftah raftah gayyih addah hatt“ 
[sat 
A تهوومت‎ A “من أوس يوسف‎ Yüsuf لقتمو‎ thöymut bönd! 
Js] Dal. 
MRS شيم اكد يادشاعن خراب‎ Pat 386 Shabbah akkih pad’shähan khab“ 
مرق‎ 
“عن مشكل معنى فيك يمون‎ salht” muslikil ma'ne tamyuk 
35] [pyos“ kat 
بوو خواب‎ I عللن فى آخرنن‎ Pay 987 "Allan tay Akhinan tamy bov“ 
[hab 
"طق خواب بوزت ثيه سآرى لاجواب‎ bözit gayyih sört IA-jawäb 
غلاما اوس تمسى ياد بى‎ WI مره‎ 888 Alk gholdnd “ون‎ tamyaay yüd“ 
3 
شاد سهن بادشافس نه “قو‎ hd” sappun pad ’shähas nish- 
(Shih gar. 


1 وسفن تعرياف. بي Hd‏ 
هادظافن : ty‏ دهنس MER‏ 


889 Yüsufın مممائط يلور “كثثما‎ wanun 
phd’shähan törah dopnas gatsh 


Tanun.‏ [انن 
het Yusuf tih gar‏ لانو Me 890 Sör“‏ سار قيدى لك يوسف ته كو 
ومسيفط] [خلاس 


384. Lomentationes quam multas faciam, hen! heu! nutrix, | 





me, qut positus est-a me in custodia? — 885. Sensim 
leinde septem anni, | erat Josephus captivas positus in 


earcero. — 386. Nocte una a rege somnium visum est | valde grave, 
sententia eius ceoidit (fuit)-ei acerba (sollicitavit eum). — 887. Viris 
dootis et; magistris (theologis) ab eo relatum est somnium, | somnio 
audito facti sunt omnes sine-responso (muti, retienerunt). — 888. كسملا‎ 
femulus erat, ei memoria coeidit (reminiscebatur), | Jaetus factı 
ad regem ivit. — 889. Josephi landem multam ab eo in 
est-ei dioere, | a rege, „huc*, diefum est-ab eo-ei, „i ducere (dt 
tum eum)*. — 390. Cum omnibus captivis Josephus guoque factus 











Burkhard, Malmüd Gämts Jüsuf Zulaiki6, 568 








RT سوذه سندى‎ sönah sunduy gur tah gonduy 
ul] [bet suh ds. 
ورت شافس نشم يرجهنس اى‎ Mi 391 77017 shähas nishsbih prutshnas 
إجوان‎ or jun 
طموز خواب يدن كر‎ tsch dithut khab“ pannun 
[kar beyän. 
392 Khab” difhum khägah sattay 
[pokhtah عامط‎ 
خام ست عل آيه يضنن ثيه يل‎ Khim” sat hely طتية‎ polchtan 
(gayyih yely. 
أيه قريه كاوه ست‎ 898 Tawwoh طماغمم‎ Ayih farbeh güwgh 
طوهاهر الحجه ثاوه آي ثارن ثيه كهنت‎ gäwah ur guyyih 
يرسفن دب سيت وره آسن اول‎ MIR 894 Yüsafan dop Ale Asan awal 
لتفد عد يات لو شور مججه ديور كنن نير يهل‎ 


895 Tyat'rüztladdih räzeg bö-shumar 
bir-e gardan gatshtshih Khalgan 





(hrih شا‎ 
ووم‎ 896 Tawwah pottah tyüt“ sofhfhih 
[woththih عا‎ 
est liber, | argenteo cum equo et erista ardene ille Yonit-ei. — 





391. Pervenit ad regem, interrogatum ast-ab.eo-ei „o juvenis! |quid a te 
visum est? somnii tui مه‎ explicationem*. — 892. „Somnium visum 
est-a me peculiare: septem maturae spicaa, | immaturao septem 
spicae venerunt, maturis fachum est imperium (maturae oppressae 
sunt). — 898. Posten venerunt pingues accae soptem, | macrae Yacone 
venerunt, pingues continuo devorarunt“. — 894. A Josepho dietum 
est: sopfe manni erunt primo, | fecund& terr& murorum saxis exibit 
fructus. — 895. Tantum vicum cotidianum mittet vietus-dator 
sine-numero (innumerabilem), (at) onus colli flat hominibus assis pretio 
onus asini. — 896. Posten tantadem surget (consequetur) annonae 
caritas, | fiet pluvia vinculam- (pl. vineitur, deerunt coelestes aquse) 





564 

ER‏ جاة 
Su]‏ 

+5 تابه سيتتن كل IC‏ كيت آسن دزان. 





Burkard, Malmad وق‎ Jüsuf Zuleikhä, 


gatshtshih börän band tah مطامط‎ 
(Khan chäh eh näg. 
397 Täbah sötin kuly tal katy Asan 


[dazän 
سيائن ل ذه أسن' وويزا...‎ ad täbah sötin hely nah Asan wö- 
سيتن هل ذه أسن ويهزان‎ 0 
pl نفسم دادى در قفص ين‎ Min 898 00لل-طفها2‎ dar وشم‎ yin jün- 
[war 
PER نفسه دادى مآل يوترن‎ naßsah-AAde möll pötran gatsh- 
8 [tshih har, 
بوو يامين. ن اتعبير خواب‎ Pit 899 Boy“ أمسور‎ Yüsufan ta’bir-s 
يوسفن تعببير خواب‎ ar ee 
خواب بوزت كوه شافس اضطراب‎ khab” bözit gavah ممطقطة‎ igti- 
[rab. 
على يارو كنهد ثم جهر نو جاره‎ fe 400 Hai ylrd شما‎ th chhuy no 
[سار‎ [chtrah-saz. 
انوبه يرنو زياده انو كر مار‎ tobah طمقار جمارعمم.‎ tamwah 
[kar namdz. 
تاميث يادشاة‎ ge 22, #4 401 Wahmah sötin mad” timat “قام‎ 
(ehh 
ملك شن يوسفس فى مال وجاه‎ mulk“ bakhshun Yüsufus tay mal 
10 jäh. 
ورعدآيه خلقن برجد‎ Fir 402 Sochah-warhah Ayih Ichalgan 
er: 2 ال سوه ور فوت‎ def 
كأنسه قم نه آسه يآنسس دجه‎ körhsih hits nah “و0‎ prhsas dach- 
= ® Thih-paj. 


eb exsiocantur putei ot fontes. — 897. (Solis) 


urdore arbores ot 


oves erunt ardentes, | (solis) ardoro spicas non erunt orescentes. — 
898, Spiritus-dolore (diffeultate) in cavoam veniunt (vonfugiunt) 
voluores, | spiritus-diffioultate patribus (et) fliis fit. مهتم‎ — 
399. Simulatque indicate ost a Josepho explicatio somnii, | 
somnio audito facta est regi perturbatio. — 400. Heus! amic 
aliquis quidem nonne est-vobis remedium adhibens, | poenitentiae 
precationem facite ; auotae ideirco sunt preces solemnes. — 401. Metu 
mortuus est circa ea tempora rex, | regnum donstum est-ab eo Jo- 
sepho et opes et äignitas (regia). - 402. Abundantine anni vene- 
runt, hominibus fames aufugit, | a quoguam non sumptum est, erat 
assis pretio' uvarım canistrum. 














Burkhard, Mahmtd Gämts Jüsuf Zulaihd, 565 


khalgen por‏ “عنم Yüsufan-‏ 408 “لم يوسفن تعبير خلقن يو يسنك 





[pasand 
فركه يهارى شهر مصرس انددونك‎ Arkah-päray shahr-e Migras an- 
[dahwand. 
سير يس جهو خرج سد ده يل‎ PR 404 Sor“ تعش مدر‎ Kharj“ suh dah 
[كهيو‎ [pal kheyiv 
لوقك جاف روزى ماك وانكين ال كهيو‎ röat “علقط‎ wärhgan al kheyiv. 
مم اكد ورعك بيس ورعس تهاوتو‎ 405 Akkih warhek beyyis warhas 
8 Löwtar 
علمي جك اه بغض عراثه حسّد‎ tah وطودط‎ har لوا‎ hassnd 
ll [iröwitav. 
4م دراقه ورك ناك فى جاه آيد ياد‎ 400 Drügah-warhe ng” tay chäh 
u 7 طتيم‎ paty 
I بيبش يدر مود يسر‎ pösh-epaddar müd! pissar tröshih- 
haty. 
خشكىك‎ ns دراثه ورك باغ‎ Fa 407 Drügah-warhe bägh 0. bostan 
“علطومطط] [ثئ‎ gay 
كرميه سيائن خرمه كلن يك ذه‎ garmiyih, sötin kbormah kullan 
fen [pok neh pay. 
بوجه سين بيكس وبيجاره مون‎ Pin 408 Böchih sötin bi-kus 0 bö-chärah 
3 Imady 
أوس يمو سنبروومت زئده زيند‎ 0° yimmay_ somboröymut ain- 
[dah rüdy. 


408. Josephi explicatio hominibus acoidit (Brozev odc«) accepta 
(placuit), | Aympanorum pulsatione (pronuntiata) urbi Asgypti quo- 
quo vorsus. — 404. Sor (quinqus pal) oni est-yobis reditus, ille 
decem pal (*/, #4) edet-vobis, | (cui est) cotidianus victus olus (et) 
solanum Molongena, (is) oucurbitas edet, vobis. — 405. Unius anni 
fruotus alteri anno deponite, | iracundiam et odium omnemgue 
invidiam omittite. — 406. Annonae-caritatis anno fontes et putei 
vecesserunt (= exaruerunt), | ante patres mortui sunt fi siti-con- 
fecti. — 407. Annonae caritatis anno horti floribus consiti et horti 
olitorii aridi facti sunt, | eulore testudo ad fluvios non gressus est 
retro. — 406. Fame destituti ab omnibus et inopes-auxilii mortui 
sunt, | erat a quibus eolleotum, (is) vivi (in vita) manserant. 














566 


1 تهو انه بالا يوسفن لو اك لرا 
ديوره يتتهد اوس بان اك كرا 

fie‏ آى سميت لوك لارآن بيوسفس 
برج عقن جون SE‏ 

el 

fi‏ دور روزت نور DS‏ عوونك 
تريشه عثّن قدد وشربت جدأونى 
8 آس عاشف HE wu‏ 
are]‏ 
كنهه ذه كران ميل و رغييت 
.[تريشه كن 
18 مصر و مغرب روم و شامك عام 
[وخاس 
نهوان خرن براض 





ob 
iR 
وت مصرس بادشاعس كيه خبر‎ 


Burkhard, Malmad Gämt’s انماما ترصال‎ 4 


409 Thaz قلاط لوا‎ Yüsufan laz عله‎ Jar. 
ätwarih pefh 08“ bihhdn ak 
(gun ° 
410 Äi sammit lük“ lärin Yüsufas 
böchih-hatt’en chön” drdar gatsh- 
[tshih bas. 
411 Dirt مسقم لتم‎ Khoddh hör’ 
(nak 
treshih hatten gand 0 sharbat 
[chövinak. 
412 ds! ’üsheq mast” gafshtshän de- 


[shiwan 

Karıh nah karrdn mail 0 ragh- 
[bat tröshih kun. 

418 Misr و‎ maghrob Rüm 0 Sham- 
{sky "am 0 اوفط‎ 


tattih ntwän khairah-‏ ماسر نوق 
[pras.‏ 
Bor“ Yagüban tah sözin dah‏ 414 
[gabar‏ 
ارمع wöt! Migras päd’shähas‏ 
(chabar.‏ 


409. Alta et celsa a Josepho aedificatn est una domus, | in. 
muro erat sedens unus passer. — 410. Convenerunt homines’seo- 
tantes Josephum, | fame-laborantibus tuus adspoetus fiet satis (suf- 
diet). — 4l1. Procul stantibus عمل‎ Dei monstrata est-ab ‘eo-iis, | 
fame-laborantibus saccharum et potus (ex succharo, mella, syrupo 
ompositus) bibere data sunt-ab eo-is. — 412. Erant amantes ebrii 
epvöusvor speotantes, | quisquam non faciens desiderium et eupidi- 
tatem sitim adversus (q. non tenetur .ل‎ ote. restinguendne siti). 
418. Acgyptus et Occidens, Oceidentis et Orientis nobiles et: igno- 
biles, | erant venientes illuc afferentes boni-precationes (faustas preca- 
tiones?). — 414. Auditum est a Jaobo et missi sunt ab-eo dem 
Mi, ١ porvenerunt in Aegyptum, regi factus est muntius (rex certior 
2 

















Burkhard, Malmüd Gämt's Jüsuf Zulaikhä, 


ir يرجينى‎ oe fie 
[كيه‎ 


آس اس يعقوبه سند فرزنك بع 





اكد جهد زنده بهُمس يورامه مون 





دور روزت أله رقت ججوره يون 


يعفويس أش يوتره داده داره يك 


بوثره دادى تس تم جشين 
[قاش تيك 
ده جهد آنت بو ركتفيم كونسو 
) 
مد اذه كين وله وهيرت مأل 


Fin 





1 ون ججهه نهنز ووناتهنه من سيمت 





wu] 

بارعكه نه جهه ذم يكان سيت 
يكم 

يوسفن كر حيله ان كوه دار 


ده جهه يمن كنديق كم ووناتهه بار 


m. 


567 


415 Pad shahan prutsh@nak tohy 
[chhuwwah kyalı 
ds! assy Yorqübah sandy farzand“ 


طم 
pev‏ ماستططط Kah chhih zindah‏ 416 
[rämah-hün‏ 
Aür! vozit addah zdgit tsürih‏ 
Inytn.‏ 
pötrah-dadih darih‏ موه Ya'qubas‏ 417 
عامس 
chashman-‏ طوة قم Dötrah-dnd‏ 
عامط [gash”‏ 
Dahı chhih Amgty yür! köhyum‏ 418 
رط Denis“‏ 
sah th aydv wattih phörit mölt‏ 
Inya.‏ 


419 Won chheh tahhanz wünfbißih- 
(han söt söty 

hekih ngh chhuh nah pak-‏ عوط 
[kn st! söty.‏ 


420 Yüsufan kor hilah onnun köfhn- 
(dar 
Aih tsoh yimman ganditay kah 
(rünfhah-bar. 


415. A rege interrogatum est-ab eo-üis: vobis est-vobis quid? | 


„Sumus nos Jucobi Ali duodecim, — 416. Undecim sunt vivi, duo- 
docimo invasit Iupus, | procul stetit, tum insidiis factis clam abreptus 
est-ab زوه‎ — 417. Jacobo lacrima filii dolore in barbam defluxit, | 
Ali doloro ذه‎ (et) oculis (= oculis eins) Iumen languit. — 418. Docem 
venerant huc, undecimus tener& aotate, | hie item profeotus era, 
(ed) in itinere rodeunte a patre abdustus est. — 419. Nunc 
كد‎ para camelus una, | oneri (portando) non apta est, non est 
— 420. A Josepho factus est dolus; aocessitus est-ab eo 
enbienlarius; | „da tu his postquam colligaristi, undeeim cameli- 
‚onera (eolligatus frumenti fasc). 
Ba. 1. 














0 





568 Burktard, Malmüd Gämts Jüsuf Zulaikhä. 


Gofih andar läch” wünfhid za-‏ 421 م كنم اندر لوج ووناتهن زانهن 





[nahan 
yuthnah tsenan thavyzih mendn 
[banah-han. 
5 ممم‎ 422 Thal’het tay mal’ het gay ادن‎ 
tim 
tsürih-hätsih anykhah raffit dürt 
tim. 
ro le 880 420 Yüsufan prutshnak yih wärhfhit 
Bu [ehhey' kahanz 
BE «ى هد روزم روز وشب‎ sy meh rözem مام‎ 0 shab ghol- 
20 Düm-e kranz, 
Alp يمس مى‎ el RER se FÜR 424 Say gutshem Asun yamis mey 
[جور‎ [arayih عدي‎ 
بانه رانو كيه جبه آمت در‎ pänah zöniv kyah ohhuh غدسة‎ 
23) [dar zabür: 
م8 كُتّجهد أن يس مد 08 جور‎ 425 Gatahtshih عدر مسد‎ meh pan- 
el % [mun “مقو‎ chhuh 
دور جهه‎ all يادشاهم روز‎ p%d“shäham 02” safhfhäh dur! 
[chhuh. 
edle مم‎ 426 Mal“ tröwit ai böyis annand 
وذى‎ u ه خسم قنك 'وشربت آى‎ sharbat Ai böyis wannane, 


421. In granario minorem camelum scies (invenies)-eam, | ut 
non frangent, (ita) ponns metiens vasculum. — 422. Cum vasse 
et cum opibus abierunt clam illi, | furti crimine reducti sunt cor- 
ropti procul ill. — 428. A Josepho interrogatum est-ab co fis: 
'haeo cumelus est-vobis cuius? | ille mihi manebit die et nocte 
mulus . 424. Mlum necesse est-mihi esse, oui (cuins 
commodo?) mibi exierunt, furem, | ipsi scitis: quid venit (receptum 
est) in librum sacrum. — 425. Necesse est adducere (cum), qui 
eins ipsius für est, | mi rex! dierum multorum iter procul est (abest). 
— 426. Opibus omissis venerunt fratrem afferre (allatum), | sacchar- 
um et potum dulcem (rerba duleie) venerunt fratri dicere (dietum). 

















Burkhard, Mälmüd Gümt's Jüsuf Zulaikhä, 569 


sözahan may rawih‏ ماقو xl 880 427 Bübah‏ صاحيو سوزعن فى راوه مال 





امس 
löchih würtbinih gufih manzah‏ الوجه وونتهنه كنم منزه دراو 
[drav“ thal.‏ [تهال 
an Fa 428 Assih keiyöy pad” shähas zarah-‏ كريوو يادشافس زاره هار 
ممص 9 3 
a, raftah baddal tamy tih asst thöv‏ أسى انهوو نه سار 
[nah sar.‏ 2 5 
Frl 429 MOIN doppuk myön” gobbur tsür‏ مال ديك ميون 58 جور جها 
[ohhus.‏ = 
Keththah dimman töht söty mag-‏ كته دمن ترا سيت مقدور جها 
[dür chhus.‏ 4 3 
a 8, 490 Brot” staum ak tah tanmis‏ سوزم NT‏ 
ss] [korwah kyah‏ 
t& giydmat koththah mashshem‏ نا قيامت كأتهه مشم كوم ده 
REN [gom“ dah.‏ 
ade 8“ 451 Mottih ammis pattah pattah pan“‏ امس يتم يقد يان كول 
[go‏ اا 
gAshah vastis chhuh meh annis‏ كاشه رسئس جهه مه ادس انهه 
[aththah-dol.‏ ]8 
Rennih rennih tyüt” tullun kyüt“‏ 482 
Dhuy‏ 
mattah karytöom wattah-hawuk‏ 
[chhum yihuy.‏ 





427. Pater domine! mittes eum nisi; peribunt opes, | in 
parya camelo عه‎ granario exiit vas. — 428. A mobis factae erant 
Tegi supplices proces, | coreipe compensationem (= fac, ut dammum 
‚compensetar), ab eo tamen nobis non habita est, res pretiosissima 
(non sumpsit rem pr.) a nobis. — 429, A patre dietum est: meum 
Alium faremne osso? | quomodo dabo oum vobis una? hocne fieri 
potest? — 480. Prius dimissus هاه‎ me unus ot ei facum est-n 
vobis quid? | usque ad resurreotionem  quomodo delabetur-mihi 
memorin? facti sunt-mihi (habui) decem. — 431. Mihi quoque post 
illum (= desiderio eius) corpus liquefachum (confeotum) est, | 
huminibus oculorum privato est mihi caeco manus - attrectatio () 
(= manibus omnia mihi attrectanda sunt). — 432. Usque(?) quo- 
modo toleratum est-ab eo tale quid? | mere (id) facite-mihl, vine- 
nontrator est-mihi hice. 








as. 


570 ‚Burkhard, Malmid اقصة©‎ Jünuf Zulaikhä. 


Sort 488 Dittinak söty kor hamälıh-e‏ سيت كر حوالةُ خدا 
Uihoat‏ 
az Yüsuf judh,‏ “سني dappen‏ “ون 


Wätandwuk püd’shähas broihth‏ 484 عدم واد 





[kun 
püd’shähan b6i pannun parzg- 
(nun 
eh مم كال ديوتك‎ 485 Kal“ Ayütuk رسو سمططهط‎ bir, 
مسلا‎ 
بيرك دو كس سال ستهاد كوك‎ pyok“ di kas sal“ seflhfhäh عاقع‎ 
gel Lian. 
ES اوس ربوان كن‎ Pi 486 سوست “و0‎ kan tal kallay مشغط‎ 
srl [boy 
يادشافن كم‎ ee أسنة ان‎ prufshnas päd’shähan عا‎ 
[جم لوى‎ [my tsch löy. 
يخم بادشاعم برى يتن بيرم ياد‎ 497 Päd سمل‎ bOi pannun pyom“ 
ةي‎ 
مودومست جام وه كن يه ديم‎ müdemut chhum wolih-kin boh 
= [dtmoh nad. 
,عم أسهمى رئحه بارن مهو‎ 488 Äsihemmay zindah barany عسي‎ 
[mahav 
آكد ولّ خاصه نيم كهمهو‎ Akih ماقم‎ khasgh ni'mats khem- 
a [mahav. 


488, Datus ost-ab co-üis unt, fucta est commissio Dei (in fidem 
Dei tmaditus est), | erat dieons: fuctus ost-mihi عمط‎ die Josophus (u 
me) separatus. — 484. Ductus est-ab jis coram rege Togis 
adspectum) ; | u rage frater ipsius rocognitus est-ab eo. — 485. عدون‎ 
duta ,متناف‎ Auodeoim (siris) autem mensae, | accesserunt. (enim) 
duo homines, convivium valde factum ost-iis magnifioum. — 436. Erat, 
Iugens solus et plane-mutus taneri-aetate frater, | tum interrogatum 
افق‎ aroge: „a quo tibi verberatum est“ (quis te verberavit) 
437. O mi rex! frater meus venit mihi in mentem, | mortuus 
mihi, hoc nune temporo ego voco (sum). — 438. Esset-mihi-si vivus. 
ambo(?) und-essemus, | und vid (mutu) singulari benevolentia fruc- 
Tomur. 

















Burkhard, Malmad Gämt’s Jtsuf Zulaikhd, 571 


Pad’shühen aththah tamat kod‏ 439 سم يادشاعن النهد wi‏ كل نبر 
x [nebar‏ 

bäyih rasty6 wollah mey sdty‏ بابه رستيووله مى سم 
[tsöpah kar.‏ [كر 

ar .م بآى بايد سند اتهد نامث‎ 440 801 böyih sondy aththah tümat 

[parzgndvy‏ 5 س3 

dittun phernanuy tamy‏ “علق جاك ددن يهرننى تم باك ثراو 

tröv.‏ “علط 





XII, 


عط Birkdar‏ ويك Dar hal-i‏ در حال فراف برادر فرمايك 
mayad,‏ 





Öse ik! mp‏ 441 مم آسد يتهى اتهه ميالس يوسفس 
535 
aththehmyönis Yü-‏ 


[sufas, 








yuththui انم‎ myönis Yü- 


اوسو يتهى خوى ميانس يوسفس 


myönis Ya-‏ ممسوع تمطاطادر Öse‏ 448 “مم أوسويتهى كومه ميالس يوسفس 





bamal myönis Yü-‏ تمواماتر شوو آسه يضى برمه ميآنس يرسفس 


عشم 


489. A roge manus tum extracta est, | ه‎ fratre (fuo) orbate! 
veni mecum, (sed) silentium fac. — 440. A fratribus fratris manus 
tum recognitae sunt, | issura data est-ab وه‎ vestibus, ab eo clamor 
ost editus. 


5” Burktard, Malmad Gäns's Jüruf Zuleikkd, 





اع عه دام دمج 506 E‏ 

Yü-‏ سدم yatkthui sarv-i‏ “و0 444 عم اوسو سرع ردأآن يوسفس 
Lsufas,‏ 

: x le إل‎ 

yuththui  ghonjah - dahhän‏ "65 اوسويتهى غنجه دقان يوسفس 





Drüsufs 





مالا Khal® mybnis‏ تادر Mo 445 Ost‏ أوسو يتهى خال ميانس يوسفس 


0 أوسويتهى حال ميانس يوسفس 


a Ft 446 bs‏ يتهى الف خم تس يوسفس 





ER TE‏ لا و 
قم mörhzihenam‏ تادر مين آسد يتهى مأنزه فم تس rk‏ 


[Küsufas, 








geckah nebbar‏ تاطبر كول 447 يخم ارس يتهى ذاكه تبر يرسفس 


„Das, 


اوسو يتهى نجه سثْر يوسفس 
88.88 أوسويتهى نور مانس يوسفس 
ut‏ تس يوسفس 


*و 449 886 اوسويتهى نستد خنجر يوسفس 








yuththni bümah-wanjor 0‏ عون أوسو يتهى بومه Er‏ يوسفس 
5-35 


Burkhard, Malmüd 06-66 Jüsuf Zulatht, 573 


kar-i thazzar Yü- 





شور كو 450 for‏ اوس يتهى كار تهزر برسفس 








sufas, 
ie zT ic lt يننا‎ ana عمد‎ 
3 
XV. 
ساس‎ ker اهم يوسفس كيد لوله‎ 451 Yısufas gayyil \olah chhokkan 
[52] [süs“ ray 
استتد اسه اوس كران واى واى‎ astah astah ös° karran wii wäy. 
جويه كرتم جهس به يوسب‎ For 452 Tsopah kartam chhus boh Yisuf 
[بوى جون‎ E [bei chen 
يتهنه ونك باين حال‎ yathngh wannak. wörah-biäylen 
[ممون‎ [hal“ myon. 
GR آس بهت بآى بارن‎ for 459 Öst bihhit böi-barany balhaway 
N el يرسفس كن‎ Yüsufas kun timmay aslın niv 
2 5 [mah pay. 
EN 8ه خط لادعوى‎ 454 Kaffe Inde'wi kadit tamy höv- 
[enak 


titih kaluk hal“ pannun böytnak, 






al ووره‎ Foo 455 Worah-bäyler tyüth“ wodduk 

مله طرفم 1 

böz’mut ma Asih lükay dar‏ بوزمت ما آسه لكودر كنعان 
(Kan’an.‏ 

451. Josepho fuctae sunt Assideri vulneribus mille opiniones, | 
sensim erat faeiens امم‎ vae! (suspirie duxit). — 452. Silentium 
fnc-mihi, sum. ego Josephus frater tus, | ne dicas fratribus-non- 
germanis statum meum. — 458. Erant sedentes oonsanguinei-fratres 
duodecim, | ad Josophum versus ab is nequaguam duetus non est 
gradus (non appropinquarunt ei). — 454. Pactum emtionis extra 
tum est ab eo et monstratum est-ab eo-iis, | tam diuturni temporis 
status ipsius expositus est-ab .تمه‎ — 455. A fratribus-non-germanis 
adeo fletum est-ab üis violenter, | (at) auditum fortasse esset ab 
homninibas in. Canaan. 

















574 ‚Burkhard, Malmad Gämt’s Jüruf Zulaikhi. 


دوقع Böicbärguy balhaway‏ 456 “مم ha‏ بهوى ريد كران 





سم 
wärah wanytom bübah myönuy‏ وأرنا ونتوم بابه ميو كيه كران 
en‏ واره ونتوم بابه ميوفى كيد كران 
zindah Iikin gash" nay‏ تردون Babah‏ 457 بحم بابد اوبى زنده ليكن كاش فى 
tammis ash”‏ “دق zindah dillas‏ زنده دنس جون تمس آش فى 
0-8 0 
Ibrähtmah sund Osus‏ طمسلل 455 Fon‏ جامد ابرعييه سنك أوسس مجم 
Imatsih‏ عت 
صدرة mütgarit ditnak yil babas‏ موجرت دتنك يم بابس دين 
[gatsih.‏ جم 
'Arg“ karyzes Yüsufan laznay‏ 459 81 عرض كرزس يرسفن لزنى سلام 
[sulamı‏ 4 
yıtan babah sefhfhah 101°‏ تيور يور بيئن بابه A‏ 
[üm.‏ 
Musik’ hoyyin jümah-hannah‏ 400 ,4 مشى فين جامد عند كن وجهن 
ac 5 Re [kun wuchhin‏ 
don‏ ومررتر insha Allah gash”‏ انشاء الله قاش يبس دن اجهن 
(nchin.‏ 
All 461 Ai babas nishshih hörhas jümah-‏ آى بابس ads‏ عررفس al‏ 
[han‏ [فن 
chhiv’ achh-‏ طمدلط فطقي طمطفط بابه صاحبو كونه جهر اجهن 
or] (chin mathan.‏ 


Phornah sötin harnah-chashman‏ 462 17 يجرند سيتن 259 جشمن كاش 
as‏ “شيع a‏ 


456. Fratres-consanguinei duodeoim Jamentationes (erant) fucien- 
tes, | (Josephus) necurate (inquit): „dicitote-mihi, pater meus quid 
est agens* ? — 457. „Pater erat tibi vivus, sod Iumina (ooulorum) 
mninime (erant ei), | vivus in aniıno (sed) tun (ui) ei spes minime 
est. — 458. Vestis Abrabami erat-ei in Iacerto, | aporkum ost ob 
utum-ab eo-fs (cum diceret): „hane patri dari neoesse est‘. — 
459. Oblationem (eius) faciatis (dientes): „a Josepho missa ast- 
ab eo tibi salutatio; | huc venito pater; magnum desiderium (eius) 
venit-mihi. — 460. Moshum sumito, ad vestem versus spectato; si 
placebit Deo, lumina venient-ei Auobus oculis‘. — 461. Venerunt 
ad patrem, monstrata est-ab üs-ei vestis-parva, | „pater domine, quin 
estis (8) oculos stringentes (stringens)* ? — 462. Vestis ope oenlis 























Burkhard, Malmad Gämts Jüsuf Zulaith6, 


يوتره دادى نشّه يعقوب كو 
[خلاص 
ft‏ صل مبارك 5 جهى يوسف 
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اوس ديان بابه er‏ بور 
8 بأ يوتر عد انه بانس سيت أو 
شاه يوسف ساطنيت مت رونا 
PR]‏ 
م آك اكس ديشت تد نيرت 
[ججكه بات 
وجهتد بابوكيه جهد كران 
[ياك 
آس كران مال بوترن دن جداى 
مني wur‏ دوشحراون ووره 
]69 
8 كر وآذيث آس st Ta‏ 
كوس بمو لول قراف آك اكس 


tn‏ شر مترك وقره حال مهره ديار 





ذات 








ران ين انس ياتهه نثار 





575 


Pötrah-dad6 nishshik Ya'qüb gav 


[ihalag. 
463 Sad mubärak zindah chhuy Yüsuf 
(panun 
“ون‎ dupptin bübah gotshtshum 
[yüry anun. 
464 Böts“ pötar het tsh ممصم‎ söt! av 
shäh-e Yüsuf salfanat het, 
(bröriph” art 
465 على‎ akis döshit tgh norit tsaj- 
طمن‎ bük 


wuchhtah babo kyah chhuh kar- 
[rtn zat-e علقم‎ 
466 Ös' karsan möll pötran don juddy 
mandachhöwin Aöshahröwin wö- 
[rah-böy. 
467 Garrah wötit أو‎ mushtag علة‎ akis 
kös“ yimmay 161” Arrg Alcy akis. 


Migruk  wahrah-hasil 
Tmohrah Ayar 
لون‎ kürrön pön! panas pafh nisar. 


468 Shahr-o 


Alit-dolore Jacobus 
virus est-tibi Josephus. 








patrem necesse erat-mihi huc duci. — 464. Cum 
et cum so ipso venit, | rex Josephus cum summa 


poostate obviam (is) ivit. — 465. (Vix) alter alterum viderat, cum 
exiit et fügit (exeidit)-üs elamor, | vide, pater, quid est fuciens 
numen sanotum ? — 466. Erant faeientes a patre flios änos sepa-, 
vatos, | pudore affocti sunt-ab eo, malefeii convicti sunt ab-0o fratres- 
non germani. — 467. Domum reversi erant desiderio-fagrantes alter 
alterius, | remotum est-ab his äesiderium et separationis-dolor, ab 
altero alteri. — 468. Urbis Aogypti (nius) anni qunestus, numi 
aurei, Aivitioe, | erant facientes pro se ipsis munera مي‎ 











576 Burkhard, Malmad: Gämte .لاما إنصال‎ 


Kalk drav“ Yarzlbas qus-‏ 105 469 51 تيتد كالك دراو يعقويس قصور 


für 
شاه يوسف اوس آنمان د رحصور‎ shah-e Yüsuf صقعة "ون‎ dar huzür. 
.يم شك يعقرب > ورآن صب‎ 470 Shalee Yalgab hand“ par 
RER [rablı 0 sham 
Ti “وود‎ muttuy ff“ gobbur atlıthih 
رود مثى أثوت "قبر انهم آم‎ 1 
w. 
ga انث راوبان يس اين حكايت‎ 471 Rawiyan pas In hikayat möcku- 
ir 5 [nand 
Az jaja “اكور رفت از دتها‎ az Aunya "oziz-6 arj’mand. 
آواره شبد‎ au; يس‎ Fit 472 Pas Zulnikha ham base Awörah 
ee زيانا‎ ie 
Aal مصرس اند ر بيكس‎ Misrns andar ee bo-chärah 
يس رليضا ياره دادى ماره ثيه‎ Ft 478 Pas Zulaikha yarah-dade marah 
طارمما‎ 
مصرس اندر عاجزو لإجارة ثيه‎ Migras andar مزه‎ 6 la-chirah 
[gayih. 
ميم ى‎ (pin واره سورس يار‎ At 474 Warah مشاه‎ yarah apızay mäyih 
Lay 
طترفية. يد واه نر جايه قى‎ mals dewänah nebbar 
ENT, Liäyih tay. 
زالم لجمم نالد ديوان دل كباب‎ Po 475 Zalah Iajmpts ملقم‎ diwän dil- 
[kabab 


469. Tam longi temporis exiit (evannit) Jacobo debilitas, | عمد‎ 
Josephus erat (sedens) in rogno. — 470. Rex Jacobus (orat) preoa- 
tiones logens (Taciens) mane et; vesperi: | ‚amissus carus Alius roooptus 

3 

471. Rerum soriptores porro hano historlam narrant, | ivit ex 
mımdo (decessit) minister egregius. — 472. Tum Zulaikhi, simul 
multi, perturbata erat, | jwogam (derelicta ab omnibus) 
«t sine-anzilio (a. destituta) erst. — 478. Deinde Zulaikhä amici- 
.dolore necata (eonfecte), | in urbe debilis et sine-ope (0. destituta) 
fncta ost. — 474. Plane tactum est-ei (negro tulit) amici frande 
(rauden) se, | et amens Ct) inanı Tas 6 Ice (ex مط‎ In) 
sane. — 475. Irrotita, Jamentationes edens, animum-carni assao- 


















Burkhard, Malmäd Gimts Jüsuf Zulaikhh. 577 





#عقطة” sheikh-e fünt gayyih dar‏ شيع de‏ كيه در عهد شباب 
N [shabab.‏ 

Ft 476 Tan“ Inrzin prön! narkönl pärch-‏ > تركان باه عن 
Sr [han‏ 

زمط هما sumbulgky pöfhy ds“‏ سنيلى ياتهه آش تس عم كارة 

0] 

FW 477 Pahrih andar Re kar-e‏ ياغره انج NUT‏ عشاف 
isha‏ 

sökhtah-dil az‏ ولوسلع طستمصر ماره nö gl‏ دل از نار 

Tora hg,‏ [عشف 





Sl, Pin 478 Rinmih rinnil chayyag [tas) tim‏ رنّه جيّس [نس] ثم مند يهل 
(manih-phaly‏ 








siyyah badam dsit gayyas kafih-‏ سيه بادام سن كيس كنه يهل 
.راط x‏ 
parzandwin Asahan‏ جنا Kash’ke‏ 479 ثيم كاشكى تس برزناوان آشسهن 
Asahan tay käsıhan.‏ جمعة aththih‏ الهم آنسس آسهن فى كاسهن 
“طؤشوعط hitnab pötul‏ معنن Fa, 480 Döhah‏ دوعم آكى عنننه hy‏ برونت كن 
v‏ > بوتس روز 
[kun‏ 
wantah mey kyah chhuk tsah‏ ونائه مى كببه Le‏ جه ra‏ 
Illawan.‏ لمسفرير إللون 
tsollum‏ مملثة Fat 481 Chünih sötin zah‏ جائد سيتن زه دلس حلم ند بوم 
RT Ingh bom‏ 
ya wma must“ wälns host” gandit ath-‏ ثندت الهم 
es] [thah göm,‏ 


similem (fractum) habens, | senex caduca faota est, [in] astate vigoris- 
juyenilis. — 476. Facile diffracta sunt-ab ea(?) veteres arundines 
in frusta, | hyacinthi instar erat-ei curvum collum. pusillum. — 
477. In casula erat fuciens negotium amoris, | necata (confeota), com- 
bustum-animum-habens igne amoris. — 478. Usque (?) biberunt-ei 
ممط‎ pupillae, | nigrae amygdalao quse fuerant, factae sunt-ei pustulae- 
glascao similes. — 479. Utinam cam recognoseentes essent, | ope 
oris(?), riderent (cachinnum tollerent) et summoverent (cam). — 
480. Die uno sumptum (collocatum) est-ab ea idolum ante (se), | die 
mihi, quid tibi sucourrit allueinari? — 481. Tu& causä unguam 
animo fugit-mihi non nootun, | libidine incensus ad orinem elephas 
lligatus ad manum ivit-mihi (mansuefactus est-a me). 











578 

fat‏ جهى ند خدًا ميون مذا نيرق 

نقّه مى كن يوسفن ذل Er‏ 

“ل جهى جه كنهر جهى جه انير 
5 

جهك ند بوزان كيه جهه لازم 


52[ 
PRESS‏ ترآون يا خدا 








بنده جاق ساراس شاء وكدا 
مع دى مه كاستم سى مد اوسم بك 
a‏ 
ur‏ يذاء ميآن كذاا عفوكر 
Pt‏ زار بوزتم عار يتن يوسفس 
ee‏ ئس سرا ناجاره 
ur]‏ 
Pan‏ ديوان UT‏ ريوان دل ملول 
ذات ياكن توبه تمسنى كر قبول 


مث دراو تمى دوه شاه يوسف ذبر 


Burkhard, Malmtd Gämts Jüsuf قلاتملا‎ 


482 Ohlruk طوم‎ khodda myon“ mudda 
Taerihe 
natteh mey kun Yüsıfan dil 
[pherihe,. 
483 Chhuk tsgh kafuy chhuy tsch 


(atuy pannanıy 

chhuk neh bözan kyah chhulı 
Däzim wannanuy. 

484 Phüfaröwun “لاط‎ tröwan ل‎ 


[khoda 
bandah chönt sör! day shüh 0 
.شدي‎ 
485 روط‎ meh kästam suy meh sum 
[bad-nazar 
hu meh pannäh myön! gonnäh 
“مقو‎ kar. 
486 Zar“ böztam “جا‎ yitan Yüsufas 
Khar” gömgts tas siwä nd-chürah 
[ches 


487 Näloh dtwan ds“ rtwän dil-molül 


pükan tbah famy sund‏ مقع 
[kor qabül‏ 
Drüy“ tammt dhah shäh Yasuf‏ 488 
{nebar‏ 


482. Es non Deus, men hilaritas exoat, | nec ad me vorsus 
Josephi animus se convertat, — 488. Bs tu saxeus, est-tibi tibi onecumı 
corpus(@?), | es non audiens, quid est necesse dicere? — 484. Per- 





sumus, reges et mendic. — 485. Daplieitatem (Duali 


{ui omnes 
au) mihi 








vemove-mihi, ille mihi erat-mihi foedus-adspectu, | es mihi refugium, 


men. peccata condona. — 486. 


Lamentationes audi! misericordi 





venito Josepho (misereat mei Josephum), | vilis facta sum, sine eo 
ope-destituta sum. — 487. Gemitus edens erat lugens animo aegrn, | 
a numine sancto poenitentia eius accepta est. — 488. Exiit illo die 


Josephus forss, |‏ عدم 


Burktard, Malmüd Gömts Jüsuf .لتشملا‎ 579 











wattih poth ds Bib Zulaikha‏ وقد يتهه آس بيب زليضا بيخبر 
[be-khabar‏ 3 »2 
Fat 489 Rayih sdtin shachehih tas pofh‏ رايد سيقن a‏ نس يتهد آيد 
eis] [ayih köty‏ 
_porzun‏ “مشر ishgab-matstsih‏ عشقه متهدبار برزن مشكه سبيت 
we [muslikah söty.‏ 
Fl. 490 Myih sötin wattih  pefhfhah‏ مايه سيتن وثد يتهد برارير 
مسمس 3 2 
yür! gatshtshak tür'pattah larayd.‏ يور EINES Rear Fe‏ 
Fl 491 Alghiyds ay häkim-d jün alghiy-‏ الغياث اى حاكم جان الغياث 
Tas‏ 
alghiyäs ay mäh-e täban alghiy-‏ الغياث اى ماه تابان الغياث 
19[ 
عله mah-e Kanfan‏ ره Fr 492 Alghiyag‏ الغيات اى ماه كنعان الغياث 
[ghiyas‏ 
ohlhulc tsah meh kun könah wiü-‏ جهك جد مد كن كونه ووجهان 





[chhan alghiyas, 
rt يوسفن تر وارء تنس تر‎ FR 408 Yılsıfan tamy wärah hitnas tamy 





[pratshun 
برجه دينس ون جابك بوركن‎ boyih dopnas won! chabuk yür! 
سور سين جابكس‎ ya عم آ:‎ 404 Äh kaddan gran di 
مسمس معنى آقك زائد كيد صده لوك لكس‎ Ahuk عل فو الع‎ 
يوسفن دب بوجد يقد كرد سون‎ Mio 495 Yüsufan dop bi Mn ah gezah 


[son 


in via erat Bib Zulnikhd sine nuntio. — 489. Oogitatione nuntii de 
مم‎ venerant quam multi, | in amoris brachio amicus cognitus est-ab eo 
mosho. — 490. Dolo in vin exspeotabone (te)? | quo ibis, eo secta- 
’borne (te)? — 491. (Res) auxilium! 0 gubernator animi, (fer) auilium! | 
(fer) auzilium, o una Iucons, (for) auxilium! — 492. (Per) ausilium, 
6 luna Canaanis, '(fer) auxilium, | es tu ad me versus cur non 
speotans, (for) auxilium! — 498. Ab Josepho illo aveurate inceptum 
st-ab e0-cam ab eo interrogare, | ab anu diotum est-ei: „nune celeriter 
قبط‎ (seni)*. — 494. Suspirium duetum est-ab co, voluptas fucta 
est celeri, | sigmificatio suspiri (quae est), convenitne, domine, 
alteri cum altero? — 495. A Josepho dietum est anni: „hodie veni 














580 Burkhard, Malmtd Gämts Jüsuf Zulaikhä. 




















pavtam boh tih bazay aid”‏ “قاو ياد ياوتم به ته بوزى داد جو.. 
ae‏ هاوتم بد ته بوزى داد جون 
Sail“ karrit Av“ phörit pid’shah‏ 496 11م سيل كرت أو يهيرت يانشاء 
pis-e Akhir gös” kahfen ah“ Ah.‏ باس آخر كوس كنن 231 
clihek tsoh‏ “وما Mangandwgn‏ 497 + منعناون كوس ججهك ججد NR‏ 
[Aaptah näv‏ [ناو 
yür“ Jeshit narah-matstsih giryalı‏ نار مججم كريه أو 
03 
Pin 498 Boy boh chhesna yam! tseh petlı‏ سى بد جهسنا يم جم يانه كر 
han‏ ممم [ندا 
o mokhtah mal 0 dawlat dar‏ لثمل لعل وخائة مال و دوليت در بها 
(haha.‏ 
Ohhes Zulaikhl Khaffah rustuy‏ 499 
wangh‏ ملع 
kattih trövthas mashsha rövthas‏ ترآوتهس مشه رآوتهس دلبره 
[dilbarah,‏ 
tamy trdv”‏ مادخلا du 500 800“ yamat‏ بور ياست يوسفن لثم TE‏ باك 
عله 
hal“ bözit Yüsufan kor jümah‏ حال بوزت يوسفن كر جامد جاك 
[cha‏ 
Hitnah bübas gisgah wannın‏ 501 انه عتنم بابس قصد lc‏ 
[wah“ wih‏ 5 3 
عسوو “مقي kyah boh wannay‏ به وفى خوبا صورت أس 
دو “و0] 





in domum nostram, | revoca mihi memoriam; ego guide audiam 
dolorem tauım. — 496. Torrentem (risı lacrimarum) faciens (effun- 
dens) venit retro (redit) rex, | ultima noctis parte faotum est-ei 
saxis فده‎ va! — 497. Aroassita est-ab زمه‎ quae es tu? die noman; | 
amico viso ignis (umoris)-brachio (. manu dueta) flens venit. — 
498, موه هللا‎ sumne, a qua pro te fucta est devotio? | rubini et mar- 
gute, opes et regnum in pretio erant (pr. erant). — 499. Sum 
Zulaikht, sine argumento كه‎ dicam: | ubi deserta sum«a te, (abi) 
in oblivionem adducta sum-a te, animam auferens! — 500. Auditum 
cum esset a Josepho, ab eo editus est clamor, | conditione andita 
a JTosepho discissa est vestis. — 501. Inceptum est-ab eo patri rem 
icere, hen! heu! | quid موه‎ dicam? quam formosa erat! 








Burkhard, Malmtd Gämt's Jüsuf Zulaikhä, 581 


a 502 Amm'sunduy zar- khartdah chhus‏ امسندى زر خريده جهس غلام 





[gholamı 
en, Alam عشقه‎ Fopls ndm“zad gay 'ishqah myäne Rüm 
(ieh Sham. 
ورشى يثنه لهم لارنى‎ a “له‎ 508 Sattah warysht pattah lajjim 
ممصمل‎ 


*ishgah-tiran sinah sippar därane. 





504 Myänih siwwa Os” asdn be-gardır 

ngh ammis‏ و0 صلم طتمورص ميانه سوا el‏ نه امس كنهه ثه 
[karih tih kar.‏ [كار 

ws, uw 00 505 Shit“ trahhat raklt! meh kot‏ مم كلت 

















[kappafin 
خاصه ديبا خلععت زيبا جاتن‎ Kchfigah dba khiltnt-& zobt tsufin. 
بدساب‎ hl, شير وشكر قنك‎ 0 506 Shr 0 shukkar qand o nabad bo- 
متيل جو‎ 
TOT جاو مياى ناوه كران‎ chay“ nyane nwrah karrän ds“ ab. 
HE سس خين‎ ae بده‎ 507 Chashmalı مدع‎ Ichtrahı gatshtshän 
ler] (mey wuchhan 
oh ولد زلف سياه ماره سيت آسم‎ siyyäh mArah söty sim 
7 [buchhän. 
ياس ييغمبر دلس‎ Meg om 508 Äsihem nay päs-e paighambar 
مملئة]‎ 
جلاعت شلس‎ „land Jah bilahgar shaifdn“ tsalihem ‚het 
R [shalas. 
502. Eius auro-emtus sum servus, | sponsi(?) facti sunt amore 
meo Occidens et Oriens. — 508. tem annos coneta erat(?) 


me sectari, | amoris-sagittis peotus (tanguam) elipeum offerre. — 
504. Sine me fuerat sine firmitate (infirmo), | sine me erat ei ne 
ullum quidem opus. — 505. Octoginta treoenta vestimente pro me 
corrupta(?) sunt-ab en, | singularia serica, vestes honorariae ornantes 
diseissae sunt-ab 506. Lac ot saccharum, succharum et sacch. 
cuystallieum sine-numero (innumerabilem) | bibere dedit, meo nomine 
faciens erat, Jargitiones (2). — 507. Oculi erant-ei prasstrieti yuyvd- 
مدهي‎ me spectantes, | eimi nigri per serpentem erant-me mordentes 
(eitrorum serpentes e. m. m.). — 508. Esset-mihi nisi tutela prophetae 
animo, | deceptor diabolus aufugeret-mihi (secum) auferens pellem. 





























582 Burkdard, Gänts Mahmäd Jisuf Zulaikhä. 
جهمته وجهمت واره أمسنت روى.‎ 01 509 Chhumnzh wachhniat wäreh amy 
$] [sund röi طق‎ 
رشكه توى قيد تهوونس بيغناء‎ rashkah tawway qaid! thownas 
[be-gonäh. 
ei. 510 Soy Zulaikhä hal“ wachhtan ptrah 
[al 
wörhsih kammay myänilı khötgh 
[khord” säl. 
ot 511 Kyah chhuh 'ishqun 308“ zarrun. 
Läshigan 
مرنه خوته برونت مرن عاشقن‎ marnah khötgh brörhfh“ marran 
Cashigan, 
ييدا كو‎ Ale “ند 9086 طموطم"” 512 "اه عشقه سيتى سور‎ "Alam paidah 
[gar 
امسن حف كو يم يياله عشف‎ mast-e hay gay yam! pyülah- 
اجو‎ Lichg“ char. 
جيس‎ du Wer "اه جى‎ 518 Isay chhuhamm خطية‎ boh قلط‎ 
[كتيز‎ [chhes kantz 
er مال وتخته خوته‎ mil o mokhtah khötgh chhüham 
5 Lyats عله"‎ 
كاش ميناونده ) مى جه جون‎ of 514 Gäshahmindwandih(?)meychhum 
[شر‎ . [chön“ shar 
طمفد طماف1 الوله ذارة سبيت دودمت جاع جر‎ söt' dödmut ehhum 


Lügar. 


509. Non est-a me visa accurate eius facies unguamı, | zelotypid 
idiveo eaptivus habitus sum-ab ea sine-oulpa (innocens). — 510. Tiln 
Zulailkhö statamı adspieito-enm aetate provectum, | etate inferior, 
quam ego minor (aofate). — 511. Quid est amoris dolor esse aman- 
tibus, | quam تمس‎ prius mori amantibus?). — 512. Amore totus 
mundus creatus est, | cupidus mortis factus est (is), a quo poculum 
amoris bibitum est. — 518. Tu es-mihi princeps (Dominus), ego tun 
sum fanula, | quam opes eb margaritae esmihi multo carior. — 
514. Ince olarius(??) miki est-mihi tuum malum, | amoris-igne 
Golore-affectum est-mihi iecur. 











1) — amoris dolor amantibus nihil nlied signlfeat, nis! ut prius morl 
Vellt, quam solont mar, 





Burkhard, Malmtd Gäm®’s Jüsuf Zulaikht, 583 


Kufı“tröwam din” pröwam chön“‏ 515 ماه كفر ترووم دين يرورم جون فى 
يما 


ale mettih mönum tshettah mätem‏ مونم جهته مات ميون فى 
tay.‏ “درس 

Ay Zulaikhü daptah wo kyah‏ 516 "اه أى زليضا ديته وى كيه جهى 
[chhuy bakar‏ 





ma'shög beyyih gatsh-‏ طون عله 
Euer [tshum lökachar.‏ 
olv 517 Äsahammai dar baghal tsay dil-‏ أسهمى در بغل بجى دلبره 





1 [baralı 
نقّه جانسى ياونس فى كيه كر‎ mattgh chönysay yümanas tay 
[kyah karah. 
يا أله‎ wald ماه يوسفن كر عرض‎ 518 Yüsufan kor "يع"‎ tümat شر‎ Ilah 
بروناتهيه خوده جار كرتس صورتنا‎ brörhfhymih khötgh jün“ kartas 
Sr (sürata. 
سين نوجوان‎ Kar اه جلسه بوجر‎ 519 Teolsah bijar bayyih sapppf mau 
534 .. Ljewän 
Er Te gern brörifh” yits ds tamırah Ichötgh 
طتتريدي] [جان‎ jün. 
صاحب جمال‎ mw yo خرب‎ of. 520 Khüb“-gürat gayyih gahib- jamil 
خقه جلس يام تيتهن زلف‎ Khaffah tsollus yam“ عله مسطائل‎ 
[وخال‎ To kant, 
له نور نس كيد اوس جشم بادمن‎ 521 Nür“ هط‎ kyalı “و‎ chashm- 
Tbadaman 


515. Impietas relicta ost-a me; fides induta est-a me tun sane, | 
a me quoque accepta, exstinetus Iuctos meus sane. — 516. 0 Zu- 
lnikhd, die nune: quid est-tibi necessarium ? | una tu amata,. iterum 
facta est mibi juvenfus. — 517. Rris-mihi sane in axille (amplexu) 
tu, 0 animum auferens! | alioquin tune iuventuti sane quid faciam ? 
— 518. A Josepho faota est oblatio (preces) tum: 0 Deus! | priore 
meliorem (puleriorem) fac-ei formam. — 519. Aufugit-ei seneotus, 
مامه “سما‎ est forentis-aofatis puella, | prius talis erat, eo magis 
facta est pulora. — 520. Puleram-formam habens facto est, formo- 
sitate praedita, | levitas aufugit (evamuit)-ei, cum visus estab en 
eirrus et naevus. — 521. Lux ei qualis مه‎ oculis amygdalis- 
similis, | 

Ba. za. و2‎ 














584 
حور تم عش جبه نه وجهمع 
a‏ 
he oft‏ يام ثاميت هت جواب 
عرشه ar a‏ امس فرش 
[خواب 
“ناه عاشف و معشرق سين كامياب 
أن ووجهان آك اكس كن 
[بحجاب 
off‏ نا رعجرس يله وسلى ب ييوس 
حهته كوبت نار عشقن 
vs]‏ 
ale of‏ درشنم سيت ججم مى 
[كهى دلس 
جانه دوشنه سببت ur‏ 
بيب زليضا آس كام در بلا 
تنو خوته كوس يوسف مبتلا 
SE ober u or‏ 


Gl 








Burkhard, Malmüd Gämts Jüsuf Zulaikhä. 


hür tits hish chlieh لوم‎ wuchh- 
(ingts adaman. 

522 Av Jibrütl yam“ tümat het jawäb 

"arsbah dittuk tseh tgh ammis 
[arsh-e khüb. 

528 "Ashiq 6 ma’shög“ sappgfi küm- 





مسي 
ös' wüchhän ak akis kun be-‏ 
كنا 
Nar-e hüjras yallih wagluk ab“‏ 524 
hear‏ 
ند tshettah gömat‏ 
.ونه 
Chänih darshnah söty tsajim mey‏ 525 
[khay dilas‏ 
chänih darshnah söt! wötsis man-‏ 
Tzilas.‏ 
Bib Zulailchn ds” gömats dar‏ 526 
Data‏ 
Yüsuf mub-‏ “ومع tawıah khötgh‏ 
tal.‏ 
ta wozzaly Aön“‏ نط Ös! chhawan‏ 527 
طم 





Yirgo-paradisi qualis haec, non est visa ab hominibus. — 522. Venisset 
Gahrielus cum illo tempore cum responso (benedietione ?), | casa date 
estäs, لطا‎ et ii كما‎ eubieularius. — 523. Amatus et amata 
focti sunt voti-compotes, | erant intuentes alter ad alteram versus 
1 i). — 524. Igni diseidii cum congressionis agun 
,أ‎ | exstinetus ignis amoris integer factus est 
(incendium a. denuo exeitatum .له‎ — 525. Tuo adspeotu aufugit- 
mibi تطلس‎ robigo (ex) animo, | tuo adspeotu perveni ad stationem 
(mihi obtigerunt ممصن‎ yolui). — 526. Bıb Zulaikha venerat in 
culamitatem, | eo magis factus est-ei Josephus deditus. — 527. Erant 
bibere-dantes jasminum et rubros mali-granati fores, | 











* Burkhard, Malmüd Gämts Jüsuf Zulaikhä. 








585 


Qülah niwan ds! karrän pyälah-‏ اله نيوان آس كران يياله نوش 
er Tnosh.‏ 9 
نالل ot 528 Köts“ minnet chhem meh‏ كال متت جهم مه جآق كاملو 
(kimilo‏ 10 
عملا nömah-laggö khüb“-gürgtah‏ نامه لحو خوب صورثه يوسفو 
.ققدم 7 
oft 529 Tahqah-naras yam“ wagluk ab”‏ عشقدنارس يام وصلك آب يوس 
[pyös‏ 
s0r“ dürer yürah synduy khäb“‏ سور دورر ياره سندى خواب 
us] 1868.‏ 
Pie Kan’dn shah-e Ya'qdb gay‏ 580 ,"اه يير كنعان شاه يعقوب كو مرت” 
(marit‏ 


يوسفتى خاصه ديدارا كرت 
Ta ar‏ خوابه ديتهن مول ماج 


Yüsufunnuy khasalı dtdard karit, 
591 Döhah al khöbih gifhun mol“ 


زم 5 
gar assih. 1ölah -alchmas‏ لفط عولٍ كُواسشه لله زخمس جيك 
.كلك ze (ehuk‏ 
١ك ayod woth As“ tümat‏ “سالا 582 ort‏ يام سيد وتهد آس تاميث ip‏ 
(brail‏ 


كفت اى كلبرك كلزار خليل 
ort!‏ سدججر بياره سفر بيش آى 


gufty gulbarg-e م لدي‎ Khalıl, 
538 Wärah sanjar yarah-safar posh“ 


Ly 
Soil فقمل به ارجدا جى‎ {sey nichshih gafshtshan 
fe) موي‎ tah-böy. 





fübas ferentes erant fuciontes poculi -potun. — 528. Quam multe 
favoris signa sunt-mibi mihi tua, 0 (vir) perfecte! 0 (vir) ilustris, 
0 (win) formose‘Josophe! — 529. Amoris igni cum congressionis 
aqua ineidisset-ei, | omne iscidium amici somnium factum est 
580. Sonex Canaanis, rex Josephus, mortuus est, | Josephi 
‚phum) singulari adspootu facto. — 581. Die uno in somnio visus 
ab co pater, mater (parentes), | metus exstitit nobis(), amoris 
rulneri est-iis remediun. — 582. Cum se erexisset, venit-ei fum 
Gabrielus, | dixit: „o rosae-folium rosarii Abrahami*. — 538. 0 
ممصم‎ ingenti capta(?), amici profeotio appetehat; | hodie separ- 
buntar a te aiiei et fratres. 














586 Burkhard, Malmid Gämts Jüsuf Zudaikh. 


لصولا للها het‏ فطلم “نط 584 من دراو رخست عت ثم يويف 








(gerri tamı‏ [ كرد تنام 
نما es KÖN ükkhir sör! marray ka‏ 
Emim.‏ 
مقس oo 585 Yam“ khöwur a as‏ يام كهوو ركهور لدن اندر ركاب 
Teil tsürafh” mit talı het‏ “عن Ne oT‏ جوت 
(ehitab.‏ 





> مشى جرنتس عتنه دكن‎ ort 586 Mushk“ tsünhfis hitmah dittun 
علام م-صمز] [يك‎ 
Sr سار لشكر نّم جامد‎ sör! laslıkar laj karannih jämah 
en) لفط‎ 
ممطانة “صام8 587 ب سران دتهس نتن ثم يوشرك‎ nit tah püshruk 
vr] [magbaras 
ييغمبرس‎ u, ‚rahmat-® Haq tas boyin paigham- 
3 [baras. 
كران الوداج‎ went Als سور‎ ar 398 Sor“"alam Oswah karran alwide” 
خاصه مغشرق خدا‎ to! ون‎ Yüsuf khägah ma'shög-s 
ze Ukhodh. 


584. Exiit كتمهم‎ data Josephus domo tun, | ultimo temporc 
(postremo) omnes moriemur, fac perfectum (absolve). — 535. Cum 
Sinister مج‎ missus (fxus) est-ab co in sella equestri, | venit angelus- 
mortis malum adferens cum festinatione. — 586. Moshatum malun 
inceptum est-ab eo dare animae piae, | totus exereitus inoepit facere 
vestium Airuptionem. — 537. Lavatio data est:ab fs-ci, elatus ost 
et traditus est-ab jis sepulero, | miserieoräia Dei hui esto pro- 
phetae. — 598. Totus mundus erat-vobis fasiens (dieens) supremum 
vale, | erat Josephus singulariter amatus Dei (a Deo). 











Burkhard, Malntd Gämßs Jüuf Zulaikhä. 587 











XxVvI 
ناله و زارئ زليضا بعد فد‎ Nälah 0 Zari-ye Zulaikha bad 
عليه السلام‎ favt-e Yüsuf alaih assaläm. 
كيم زليضا عرشيار‎ 8950 a oft 539 Trnimih döhah gayih Zulailcha 
[hösh”yar 
يام بوزن مرك يوسف شادوار‎  ° “سؤر‎ bözın md” Yüsıf sah“. 
DNB كران‎ UT حالم آكى‎ of. 540 Hälah ale ds“ 6 nalah عله‎ 
“قاس ناد لايى ميانه يوسوفو وله‎ Jayay myAnih Yüsfd wold. 
كنيد منثى ونن ثم تنأثى‎ oft 541 Kerih marhgay wonnun طها‎ tangt 
re] [pherayd 
ale يان وندى خاصه جندا‎ pin“ wanday Ihügah فقصمى‎ p- 
ae SB به دمى سن‎ als oft 542 Wil boh en woganih 
[pherayd 
اناد لابى ميانه يوسوفو ولو‎ nad” Jayay myänih Yüsafo.wold. 
EI عيّد تهر به عايه كرتيس‎ oft" 548 Hiyyih-thor boh häyih karthas, 
fe] [hi hay 
ايه بتيوكت جه جلهم واى‎ päyeh-budyo kot طوما‎ tsolham. 
fer) Drai way. 
عايه ياره زليه كرتهس واى واى‎ off 544 Häyih yarah züyih karthas wi 


[wär 


Lamentationes ot gemitus Zulaikhae post mortem 
Josephi, ذه‎ sit paxl 

539. Tertio die facta est Zulaikha vigil (experrecta est), | cum 
auditum est-ab en: mortuus est Josephus, unio-praestantissinmus. — 
540. Statu uno (llico) orat faciens lamentationes (et) gemitus, | clara 
voce vooo-te, mi Josophe, veni 41. Aliquid, petora te, ut 
dicas, ot (um) angustins transgrediar-tibi, | me devovebo-tibi, sing 
larem vestem confieiam-tibi. — 542. Sonum (vocem) go edam-tbi, 
altun (et) non altuım transgrediar-tibi, | cl. v. v. te, mi d., v. — 
543. Jasmini-fasoioulus ego heu! (exsecrata) faota sum-a te-ego, 
hen! hen! | ه‎ vir ilusteis, quo tu anfügisti-mihi, heu! hen! — 
544. Hou amice, abieeta facta sun-a te-ego, heu! hen! | 


















588 Burkhard, Malmüd 


ناد لايى مياه معشوقو ولو 
هه مرنه dl‏ آممنس يشت خم 


مرنه de‏ يعقوبس كو كاش كم 


of‏ مانم مرئم ونه 





مأنو نم 
نك لايى ميانه معشوقر ولو 


ar‏ هوذه سيقى سور كيهان اندرة 


2 of 





ناد لايى ميانه دلدارو ولو 
a‏ دعم آلنقم غمضوار ميون 


of 


ei‏ جهيو بار 
or]‏ 


EX, Kin‏ ساق 





©. 





ناد لابى ميانه سردارو ولو 
اده ياضاتة كارو اوسهم تار جى 


Gämts Jüsuf شام متيل‎ 


توقط امم متسيس رمرم “قفر 


Twolo. 
545 Marnah chänd As’mfnas pusht” 
[kam 
marnah فصلل‎ Ya’gübas gav “تامف‎ 
(kam. 
546 Mattoh martam wolih chhiyyö 
سمه تمض فس‎ 


Jayay myAnih ma’shögd 010.‏ "قشر 


547 Marnah sött sür” gatshtshan an- 
[darah 
marnah طرق كاله‎ gatshtshan 
[sondarah, 
548 Bandaran pefh cliheyyih döldn 
(gondarahı 


layay mpänih dildard wolo.‏ “قشم 


549 Dammah dammah as’tam gham- 
(ichör“ myon 
Khastah karthas maffih chhuyyo 
[bir“ myon. 
550 Justah yikna garrah säthd beyih 
قرس‎ 


nad” layay myanil sardärd .فله؟‎ 


551 Pokhtah küro ös'ham mokhtür" 
يميا‎ 


elara vore te voco, mi umate, veni! — 545. Morte fun caelo tergum 
euryam (gibberum fastum est), | morte fun Incobo faetum est Iumen 
paucam (offusum). — 546. Ne moriere-mihi; سول‎ sunt-tibi lawsonia- 
inermi colorati ungues | cl. v. v. te, mi amate, v. — 547. 6 
hilarites iens (est) foras (evanescit), morte perculsae zuyvöneven for- 
mosee (formosaram animi perculsi sunt). — 543. In portubus sant- 
tibi (illae) volventes pugnum (parva onera), | el. v. v. te, mi amate, 
v. — 549. Hugge huggahı (fumisugium) esto-mihi maerorem-devorans 
meum, | aegrota fucta sum-a te-ego, magnum yas-futile est-tbi onus 
meum. — 550. Nonne saliens (celeriter) venies in dommm, o soci, 
iterum meum, | cl. v. v. te, mi dux [exereitus], v. — 551. Vir 
prudens! eras-mihi eleefus (Praestantissimus) tu, | 


‚Burkhard, Malmüd Gämt's Jüsuf Zulaikht, 589 





yarah myöR0 maffih tshuntham‏ ياه ميوذيومتّه جهنتع بار جى 
bar” tsey.‏ 
boh karthas‏ 05م Zar“ boztam‏ 552 اده زار بوزتم ون به كرتهس ماره 
se Imarah tsoy‏ 
ndd” läyay myänih ma’shögd‏ ناد لايى ميانه معشوقو ولو 
[wols.‏ 
oo“ 558 Marnah chäne poh meh gömut‏ مرنه جانى ag‏ مه كوست شراونس 
[shrawanas‏ 
pev meh tüwan khägah nawysay‏ يومه اثاون خاصه u‏ ياونس 
Crawanas,‏ َه 
oof 554 Paziht nd yaralı meh mashrt-‏ يق نو ياره مم مشراونس 
(wanos‏ 
ee nad“ Tayay myknih maishöge‏ 
[wolo.‏ 
manz yarıh Oshanı‏ لثمك تلات دده معركن منزياره أوسهم يادشاء 
لاط قم . 
مقطقطة thrakan manz yiththah‏ تاركن مدر يتهد شوبان آسد مام 
.تقس [fsih‏ 


قصلي Yan kan thav marmah‏ 566 اده يارد كن ثتهاء مرئه جالى كوم داه 


3 1 “مذي‎ Anh 
ناد لايى ميائه دلجارو ولق‎ dd“ Yayay myänik ditdhrö wolo. 


jor' juddayt gatshan‏ ناث Marnah‏ 557 »ده مرنه Aa‏ جور جدّائى جهن 


sr FR Ri مره سيق‎ marnah sött sangah-wölin; ohhay 
حسمة] [دزن‎ 

ort مده مرند سياى زو ثد روزان‎ 558 Marnalı sött zuv طوم‎ rözdn shah- 
(paran 


mi amioe, magnum vas-futile inieotum est-a te-mihi onus a te. — 
552. Gemitum audi-mihl; jam ego عام‎ sum-n te-ego oceisa a te | 
d. v. Y. te, mi amate, y. — 553. Morte tun deeimus-mensis mihi 
factus est quintus | ingruit mihi deminutio plane recenti jurontt 

554. Deceat minime, amice, mei oblivisei, | ol. v. v. te, mi amate, v. — 
555. In pugnis, amice, oras-mihi rex, | inter stellas sic pulera est 
iuna. — 556. Ämice, exandi! morte tun facta est-mili pernicies, | 
dl. v. v., mi amate, v. — 557. Morte parse separantur, | morte saxei 
animi sant-tibi ardentes, — 558. Morte vita (vis) non (est) manens 
penis primariis, | 














Burkhard, Malmad 0086 Jüsuf Zulaithä, 





ذومط كمس nad” layay myänih‏ ناد لايى öl‏ معشرق 
0 لي ميال سارو ولو 
kötya sin‘‏ طترة Hai marge‏ 559 أده على مرثر SAT‏ سيمة. 





[tan 
Iallandwit wallandwit tim kafan. 


Myünih Yüsyfö kit! shay kary-‏ 560 ,ثم 











(iham Anfan 
اناد لايى ميهانه معشوقو ولو‎ dd“ yay myänik ma'shögd 
[wolo. 
هاى مرك و كيت آيبى سروقد‎ of 561 Hai margd kit! Ayoy قاعم‎ 
a ل ثراوت ثم انه سآوت در‎ mol“ tröwit fm tih söwit dar 
مول ثراوت انر انه ساوت در‎ Pet 
AT يرسفته مركه كرتهس‎ ot 502 Yüsufpnnih margah karthas Addl- 
Dad 
ناد لابى ميانه معشوقر ولو‎ mad“ Mayay قوف مس ارم‎ 
لقم م‎ 
رايلن كر شامع شا‎ Ale مرند‎ of" 568 Marnah فصفط‎ rüyilan gav shälh“ 
ne مرنه جاق رايلن كوهاع‎ Se 
كومت سوراخ‎ or dl marnah chänd panjaran gömut 
(suräkh. 
ديرانه داع‎ Ab مره جاق‎ otf 504 Marnah chänd Addlad dwänah 
ديوانه دع‎ ir nn 
ناد لايى مياذه معشوقو ولو‎ nad“ läyay myünib me’shögb 
Dwolb. 


Babrih chamman mishkah bury‏ 565 ماه ببره جمّن مشكه بربر جثر كله 
[bary chbum kalah‏ = 


dv. ريج‎ mi amate, v. — 559. O mors! venerunt quam الدع‎ 
argenten corpora, | postquam (primo) blandi, (deinde) vostes funerens 
induti hi füeti sunt. — 560. 0 mi Josephe! سمس‎ multae res 
factae sunt-a te-mihi sepultae, | ol. v. v.te, mi amnte, v. — 561. 0 
mors! quam multi venerunt oypressis-sinilem staturam habentes, | 
blanditiis amatorlis relictis bi quogue sopiti (quieti dat) in sepulero. 
— 502, O Josephi mors! fuota sum-a te-ego aegritudine-aflecta, | 

. vv. te, mi anıate, y. — 568. Morte tun pinus (Deodorae) prorsus. 
ffssae sunt, | morte tun fenestris faetum est foramen. — 564. Morte, 
tun aegritndine affecti amentes ....., | .؟ يله‎ v. te, mi amate, v. — 
565. Ooymi rosetum, capillorum nigroram (anorum?) plenissimum 
est-mihi caput, | 








‚Burklard, Malmad Gümss Jüsuf Zulaihä, 591 


zulf“ sombul chashmah chem 











Lrimbarzalah. 
ot 566 Shübhonay tsey gabrih pefh 
[tröwit zolah 
ناد لايى ميائه معشوقر ولو‎ dd“ Inyay myänih 5وقطكمس‎ 
= (wold. 
3 يتهد كى أبر رحست‎ otv 567 Qabrih pefh gay abr-e rahmat 
ob) (ran محمد‎ 
ياره دادى باكد ثد بارو دوان‎ yürab-dnde bakgl طوة‎ baray di- 
(ran, 
“دياك 508 ماه خوار كرتهس عار ما صد جهى‎ karthas فوس “نة'‎ chhuy 
bel مستي‎ 
ناد لابى ميانه معشوقو ولو‎ nad“ متسيس يمره‎ ma'shögd 
ينا‎ 
اناجم دوى سيت جشيم‎ of 569 Ongjih düy söty عشا-طتسطفمكه‎ 
OR! تسلة] [بادامى‎ kajin 
يوسفته قبره يأتهه قربان لجن‎ Yüsufunnih gabrih pefh gorhan 
7 Din. 
دوكهد للوان لل ثد وآ يي تحجن‎ ou. 870 Dokh“Jalpırin le} ah wöe ادر‎ 
= Lenin 
ناد لايى مياذه معشوقر ولو‎ mad” برسرمد‎ myanilı كوقطمس‎ 
3 | 
اده ناله قبر رتنه لاين بكه باك‎ 571 Nalah gabbar rafnah Löyin bad- 
[dih bak 
جان يات‎ a در فراف دوست‎ dar Arüg-e Ast“ dittun jün-o pük. 








eirras hyseinthus, oculi sunt-mihi nareissi. — 366. Pulera sint-tibi 
(decoant te) in sepulero relicta ornamenta-capitis, | cl. v. v. te, mi 
amate, v. — 567. Supra sepulerum iverunt velut nubes misericordiae 
volantes, | amici dolore elamores ot Inmontationes edentes. — 568. Con- 
tempta facta sum-a te-ego, misericordin fortasse, domine, est-tibi 
veniens, | el. y. v. te, mi amate, v. — 569. Digitis duobus ocnli- 
amygänlis-similes evulsi suntsab en, | Josephi in sepulerum  stipes 
missae sunt-ab ea. — 570. De tormentis (erat) blaterans?, Iamen- 
tationes et soni multi sublati sunt-ab ea, | cl. v. v. t, mi amate, Y. 
— 571. Collo(?) sepulerum correptum est-ab ea; editi sunt-ab en 
magni elnmores, | ob separationem amici anima pia efflata est 





592 Burktard, Malmad Gänt’s Jüsuf Zulaikhi, 


ost 572 Naklıkhah naklıkhah karykhalı‏ نكهد نكهد 8455 دقن زير خاك 
[daffan zir-e khäk‏ 0 


myanih marshögd‏ يمرل nad”‏ ناد لايى ميانه معشوقو ولو 
[wold.‏ 
Kar yih Mahmüdan Zulaikht‏ 578 سه كريد صحمودى رليضا geist‏ 
[mokhtagar‏ 
kits Khösh-‏ سموتطمة"' Abd!laddan‏ داذلذن عاشقن كم خوش خب 
ab ass‏ علفك نكي خيش خبر 
عله gay‏ طود kas‏ 0031 لاوا ovf 574 Dolch‏ دوكهد ثد دآذى كس ند ثى زير 
zabar‏ 6] [د زر 
nad” layay myünih me’shögd‏ ناد لايى مهانه معشوقو ولو 
[wold.‏ 
wur u. 0 B75. ... wol! yats kitäb‏ 





we: 


Aatipah purzum tsah chhuy Akkir‏ خائحد برزم جد جهى ET‏ صواب 


[samäb. 

out 576 Sinah sözkn chashm” giryan dil‏ سيند سوزان جشم كريان دل 
us] (kabab‏ 

mpänih ma’shögd‏ مود mad“‏ ناد لابى ميائه معشرقو ولو 
[wolö.‏ 


872. Qaam proxime factum est-ab fs sepulerum sub terra, | cl. 
y. v. ta, mi amate, v. — 578. Facta ost haco a Mahntdo Zulaikht 
in compendium redacta, | aegritudine afflietis amantibus quam multi 
(sunt) Iaeti nuntii! — 874. Tormenta et dolores cui non مامه‎ 
sunt سقس‎ et supra? | el. v. v. te, mi amate, v. — 575. . . . 
200... texti (eompositi) sunt multi libri, | initium cognitum est-a 
ine, fibi est-tibi postremo oventus. — 576. Peotus ardens, oculi 
fentes, animus caro assa (fmetus); | بك‎ v. v. te, mi amate, Y.11) 





ide, dio Band 40, 420 konstatiorten Moira haraus- 
or an dns im Übrigen schr sorgfltige Manuskript nicht 
(ie allerltzto Hand hat logen können, zeigt sich auch {n manchen Schwankungen 
der Transkription, die eich im Satz nicht mohr ausgleichen Hasson. Über das 
Manuskript Ninauszugehen, ist meist vermieden worden. P. Horn, 








5983 


Die Casusreste im Hebräischen. 
Von 
3. Barth, 


Das Hebräische, welches den Gebrauch dor Casusflexion ein- 
gebüsst hat, hat bekanntlich einige Endungen des Nomens erhalten, 
welche als Reste der uralten semitischen Cnsusondungen angeschen 
werden?). Es sind 

1. Das 3 im ersten Komponenten von zusammengesetzten igen- 
‚namen, wie Syanz, رودصو‎ Damp, ua; 

2%. dus —, das a) gleichfalls als erstes Element von Higen- 
namenkompositionen erscheint, z.B. Syımar, Syst, ante , حيط‎ 
b) häufiger in appellativen Genitivverbindungen in Poosie ist, wie 
Aring رجو‎ ap pl, open وكيم‎ u. باك‎ wohin auch die Endung 
der partikelhaft gebrauchten Wörter nyar, "HEN u. s. w. gehört. 
Dioses سد‎ ist betont bis auf vorschwindend wenige Fülle 
(Klagl. 1,1, Hol. 10, 11)), von denen einer sich noch dazı aus 




















dem bekannten Streben, das Aufeinanderstossen zweier Tonsilben 
zu vermeiden, orklärt‘); 

8. dus 4 in einigen wenigen appellativischen Gonitivverbin- 
dungen, m B. عوج‎ Ann, TER don, Stop An. Es ist ebenfalls 
botont; 


Ve. zur Frage: Bötteher, Lehrgebände I, 6184, Ewald, Lehr- 
buch® 8, 836, Olshausen 8. 288-6, 022, Gosonlus-Kautzsch® 
8.00, Ko, Stade 8. 209, König II, 4826, Philippi, Status constr. 
5. 97106, Wright, lootures 8. 141-2. 


2) Veschieden von solchen Fällen, wo dies 4 Sulz der 1. Person ia, 
ie in DNZ, DATA, 30098 به‎ a: — Äuserich gleich sind auch ae دود‎ 


Ynften Namen der himjarischen Vorgeschichte كليكرب , ملكيكرب , عتيكرب‎ 
به‎ D. Jagtbi I, 229, 15 299, 105 228 M.). Doch wissen wir über Ans Wesen 
des 2. Komponenten bel Ihnen nichts und missen sio darum ausser Betracht lassen. 
9) Olshauson a. a. 0. 
4) 22 °n29 Klagl. 1,1, mach welchem sich dio 2 weiteren Pille des- 
selben Vorses gerichtet haben werden. 











59 Bartl, Die Casusreste in Hebrüischen. 





4. سج عمة‎ des Locativs, welches meist die Richtung „wohin, 
selten den Ort „wo“ bezeichnet. Es ist unbetont. 

In Eigennamen sind auch im Phönieischen im emten 
Element von Kompositionen die Endungen 4, @, 2 vorhanden, die 
den obigen unter 1., 2.0) entsprechen; s. Schrüder, Phönic. Gramm. 
sm. 

In der Beurteilung dieser Endungen herrscht bisher im all- 
‚gemeinen, wenn auch nicht in den Einzelheiten, Übereinstimmung. Mit 
Ausnahme Ewald’s und des ihm folgenden Dillmann?), der 
das 2 (oben Nr. 2,b) zusammen mit dem im Äthiop. vor’ dem 
Genitiv erscheinenden 7 und dem genitivischen 2 des Saho aus 
einem „bezüglichlichen Fürwort ja?“ reduciert sein lsst, schen die 
Forscher in ihnen ursemitische asusendungen , die sich angeblich 
unter dem Schutze der engen Wortverbindung und — soweit os 
nicht Bigennamen betrifft — in der an Archaismen festhaltenden 
Poosio sporadisch behauptet hätten, wobei das Bewusstsein von 
ihrer ursprünglichen Casusbedoutung aber erloschen sei: سج‎ sei 
de Endung dos chemaligen Acousativs, »— die des Genitivs.” Das 
3 wird von den meisten als der ohemalige Nominativ beansprucht 9), 
indem es als „Vorkrzung“ oder „Entstellung* aus dem doch da- 
neben hergehenden ١ der Rigennamen (oben Nr. 1) angesehen wird; 
ündero hingogen erklären es ebon wogen dieser Koflkarrenz zweifelnd 
für ein 4 des Acousativs, geraten aber hierdurch in die neue 
Schwierigkeit, im Hebr. zwei verschieden geartete Accusativvortroter 
حص‎ und $ nebeneinander und in ganz verschiedener Verwendung 
anzutreffen‘). Statt des Cosusmangels ergiebt sich so eine unleidliche 
Hypertrophie an Casusresten im Hobräischen; wolche eine ub- 
weichende Erklärung, wie sie im folgenden gegeben werden soll, 
gerechtfertigt erscheinen Inssen. dürfte. 

Die Existenz der 8 ursemitischen Cas 
Vokalen w, i, a halte ich an sich für sicher. Wenn von den 
lungen Casusvokalen der Verwandtschaftsnomina vor Genitiven, 
dus Arabische bietet (ad1, «4, -@), nicht bloss dus Äthiop. dio zw 
4 . . 4, sondern dus Aram. das 4 (a. B. ’abt), dus Hebr. dus & 
(adf) als Reste erhalten hat, so ist es geboten, den Vokalwochsel 
der beiden nordsemitischen Spruchen entsprechend dem Arabischen 
aus der Casusbeugung zu erklären und nicht etwa für denselben 
Vokalwechsel in derselben syntaktischen Stellung zwei verschiedene 


























Sing. mit den 

















1) Äth, Gramm.t 8, 958; 2. Aufl 280. 
2) Böttchor 1,018, Gesonius-Kantzsch, Stade, König, Wright. 
3) Olshausen 8, 330 bemerkt darüber: „Es kann nur aus 4 antartat 

in, und es ist vielleicht dabel auch an eine alt Casusform zu denken Doch 

din Annahme grössere Schwierigkeiten als dio von £ als Genitiv. Wann 
unzulässig ist, bllbt die Entsthung des 4 In välliges Dunkel gehält“, — 

{lippi 8, 163 hält dio Frage auch für schwierig, sieht aber auch den 

‚Ursprung als das wahrscheinlichsto an und vermutet in ihm eine Alter, in 

dem Fr eine Jüngere طة‎ des Ascusativs. 












Barth, Die Casusreste im Hebräischen., 595 


Ursachen anzunehmen. Da zu diesen 2 Endungen u, # des Nord- 
semitischen noch im Hebräischen selbst der Locatir mit dem Vokal 
a und einer Teilfunktion des arab. Aceusativs hinzutritt, so sind 
schon hierdurch die 3 ehemaligen Casus des Sing. erwiesen. Wich- 
tig ist aber weiter, dass, soweit ich sehe, die babylonischen Tell- 
al-Amarna-Briefe noch den lebendigen Gebrauch der 8 Sing.-Casus 
mit denselben Vokalen wie das Arabische aufweisen ,زا‎ und so durch 
die Übereinstimmung des Nord- mit dem Südsemitischen ihren Ge- 
brauch für das Ursemitische sicherstellen. 

Der Quontitiit nach waren die Casusvokale bei den sogen. 
Verwandtschaftswörtern und wenigen ähnlichen, wie „3, <0, vor 
Genitiven nach dem übereinstimmenden Zeugnis aller Sprachen lang 
6. 8. 31, ركه ,عم‎ %39), weil bei ihnen das Spruchgefühl 
einen halbvokalischen radikalen Wortausgang annahm, der mit den 
Cususendungen verschmolz. Alle übrigen Nomins hingegen hatten 
kurze Cnsusvokale. Das bezeugen in instimmung unter 
einander sowohl die arabische Schrift, in welcher allein diese Cusus 
alle erhalten und deren Quantität bezeichnet ist, mit ihren kurzen 
Vokalen, als die Quantitütsbehandlung bei den arabischen Dichtern, 











1) Man vergleiche 2, B. dio Briofe des Burnaburlaf an Napbururla Nr. 7. 
10 سم‎ L?B? boi Wineklor, die Thonlafeln von Tall ol Amarna (Kellıchr, 
Bibliothek Y) 8. 146, 39 4, von denen hlor nur einige Bio unter Hurvor- 
hebung der Plosionsendungen herausgsgriffin werden sollen: Nr. 7, Zu 7 ب‎ 
Alt مضه‎ u abeducke td apamifi] ardu-ta Kdcbarba „alt main Vater 
und Dein Vator mit olnandor Freundschaft geschlossen"; — Z. 10: u لاله‎ 
Ca bacnita aa ahembif... ul ماع‎ yund (seitdem a) schönes Verlangen 
einander nicht abgeschlagen haben“; — Z. 2080: arbujn alıdum a-bika ul 
Wntefieni-t „moin Vator hörte sie wogen Deinen Vaters nlcht an; — X, 10: 
akarla ul اطاط‎ „losen as ich nicht“; — X, 10: IV macna uknd تعضو‎ 
مممصلمة لامر‎ ger ara aja ulbln „4 Minen hallen Uknd-Stoins sandte 
ieh als Geschenk meiner Hand“; — Z, 12: u V ghmidtia da abakd ana 
"bie l-teblla „und 5 Gospanno Pferde habe Ich meinem Bruder geschlekt“; 
— 2. 180: Kid dm لاط‎ mir Keiperöle arkuru a مامالل‎ Fuakmana 
bana-a mar.da ana adj veilhb-bidn „wonn der Tag angenehm (das Weiter 
kühl) sein wird, wird mein späterer Bote vieles schöne Geschenk meinom Bruder 
biobringen® — 2. 15: u mine Sa aba ساتصمع‎ aa H-puerean- 
ma „und was mein Brudär braucht, das möge or schreiben“ u. 6. w. — Ganz 
vereinzelte Anmahmen, wie VIL 18 mit Fa ab-bl-ka Fu-bidln „sende 
Hilf von dem Deines Vaters —", können gegenüber der regelrechten Var- 
wendung der Casus in diesen babylonischen Briefen nicht ins Gowicht fen. 
2) Der Einfachheit wogen wird weiterhin dieses Wort seiner hebr, Fleslon 
wegen unter den Vorwandischeftswörtern ab, a], Zam mit verstanden. 





























596 Bartl, Die Casusreste im Hebräischen. 


als weiter das Äthiopische, welches den Accus., den einzigen er- 
haltenen Casus, mit kurzom & bildet, als ferner dus Hebrüische, 
dessen unbetontos lokatives عد‎ ein ursprünglich kurzes & re- 
fektiert'), als endlich der noch erkennbare Zustand der hebrüisch- 
aramischen Sprachgemeinschaft bei der Suffixansetzung des Nomens, 
wo die Suflixe zumeist an eine Endung nach allgemeiner Über 
einstimmung den Acousativvokal, antreten. Dies Verhältnis der 
Verwandtschaftswörter mit ihren Jangen und naturgemüss betonten 
Casusvokalen zu den übrigen Nomina mit kurzen und ebendarum 
unbetonten Plexionsendungen erklärt es auch, dass yon den ersteren 
in allen Sprachen auch nach dem Aufgeben der Casusflexion sich 
Endungen erhielten®), von don letzteren hingegen die Endungen, 
weil kurz und unbetont, sich verloren haben, ausgenommen das 
des Acous, im Äthiop. und Hebr.; behauptet sich ja kurzes 2 auch 
sonst züher als 7 und 1%). Den genannten übereinstimmenden Zeug- 
nissen für die Kürze der Casusrokalo kann m. 8. die Umschreibung 
arabischer Eigennamen in nabattischen Taschriften*) und einmal jm 
Nehemja‘) mit Vokalbuchstaben nicht ins Gowicht fallen®); es gab 
eben kein anderes Mittel, um in dieser rein konsonantischen Schrift- 
art die damals gehörten Floxionsendungen überhaupt zu reprodu- 
cieren; eine Länge ist damit ebensowenig indioiert, als won arab. 
Eigennamen wie حاكم‎ im Syr. regelmässig wie ao]. umschrieben 
worden, 34 

‚Kehren wir hiernach zu den hebräischen Nominalondungen 
zurtick, so spricht hinsichtlich des سبد‎ alles, seine Form, seine 
موسيم‎ Kürze, seine Unbetontheit, seine syntaktische Verwendung 
dafür, dass es den gomeinsomitischen Acousativ repräsentiert. Dieser 
Casus bat in der Hauptsache die beiden anderen überdauert, wie 
sein Fortbestehen sowohl in Hebr, wie im Äthiop., wie vor Suffixen 
im Hebrüo-Aramaischen erweist. 

Ebendarum können uber die andoren 8. 598 genannten Endungen 
nicht denjenigen ursemitischen Casusausgüngen entsprechen, die man 
allgemein annimmt: 

1. Wegen der Tonverhältnisse. Ms ist nicht glaubhaft, dnss 























Dann. 
92.2. Alt, AN, a4, x. 
3) Im Ätiop. durchweg, im Her. vgl. "apa mit اذا‎ 
it YEHRY u dem. 
9 2.D. war, لالد‎ vrbaern, Sb u von 
8) ولا‎ 9,6. Dieser Fall رجشم‎ ist hier aussuscheiden; or اعمط‎ 
eine von den obigen zu tennende Flesion, die eipttlsche, 
9) Gogen Nöldoke, dar GA 1871, 888-9 Junge Can 








Barth, Die Casusreste im Hebräischen. 597 


von den 3 gleichgebauten vokalischen Endungen u, ب‎ > der letzte 
unbetont, die beiden ersteren aber betont; gewesen wiren. 

2. Wegen der Quantität. Da das سد‎ ursprünglich karz und 
diese Kürze gemeinsemitisch war, so kann nicht das © des zu- 
‚gehörigen Genitivs unwandelbar lang gewesen sein?), um von dem 
dunkeln 3 ganz zu schweigen. 

8. Die Endung اذ‎ wäre nirgends unterzubringen, wie schon 
8. 594 erwähnt, Im Nominativ nicht, weil in diesem die Endung, 
x, wie in Dynay, Synz vorliegt; im Acensativ nicht, weil dieser 
durch سم‎ vertreten ist, 

4. Es wäre gar keine Ursache dafür abzusehen, warım »— und 5 
sich nur vor folgendom Gonitiv behauptet haben, wihrend 
das accusativische رحد‎ welches der nämlichen Casusreihe angehören 
soll, sich von dieser Beschränkung im Gebrauch frei gehalten hat. 

Die allgemeine Annahme von dom atavistischen Oharakter von 
سد‎ und ذ‎ entbehrt ohnehin jeder Stütze. Kein Idiom ausser dom 
Hobrischen enthält diese Endungen, und andere Formeigentüimlich- 
keiten der hebrüischen Poesie, die sich auch oberflächlich wie 
chaismen ausnehmen, wie die Formen PH, Yn, دهز‎ M°F77, Sind 
in Wirklichkeit Neubildungen pseudonrchaistischen Charakters, dio 
nach der Analogie starker Verbn orst im Hebr. entstanden sind, 

80 sind nun auch die Endungen جد‎ und 3, erst im Hebr, 
ichweisbur sind, auch erst auf hebrüischem Boden neu gebildet. Fs 
sind Analogiebildungen dos Hobräischon für den Status 
constructus, gebildet nach dem Status oonstructus der 
Vorwandtschaftswörter. 

1. Um mit سس‎ zu beginnen, so enthielt das Hobr. in den 
Wörtern بعد‎ rs, ذم‎ Bildungen, die im Status absolutus konso- 
nantisch endigten, dagegen vor’ einem Genitiv nach ursemitischer 
Art auf langen Vokal, im Hobr. spooiell auf »—, ausgingen: 38, 
rag, var. Auch ود‎ hatte nur vor folgendem Genitiv langes 8: 
sr. Dem naiven Sprachgefühl erschien dies nur vor 
auftauchende سبد‎ als oin für das dem Genitiv vorans 
geschaffene Vorbindungsmittel und es bildete demgemüss 
Änalogien. So gingen bei den Rigennamen aus urspr. Verbindungen 
wie Frag, ua, Prag Analogiebildungen wie 5yr73% „Knecht 
Gottes‘, Dy“232 „Mann Gottes“, Dyrja7 „Gabe Gottes“ u. a. hervor. 
Und ebonso zogen die appellativischen Genitivverbindungen wie 
مودو‎ 28, RS وود ريوص‎ mit ihrem scheinbaren „2 compaginis“ 
Analogiebiläungen wohl zunlichst bei anderen Vorwandtschaftsnomina, 















































1) Meran hat Olshausen 8, 285-8 schon Anstoss genommen. Die 
Erklärungsversuche Philippl's a. a, 0, 8. 128 und nach ihm König's (I, 
8. 5) können auf steh beruhen bcben. 


598 Bartl, Die Cususreste im Hebräischen. 





wie in ring rm, dann aber auch weitere wie my 
sen, Yp near u. v. a. nach sich. 

2. Nur in Eigemamen hatte sich das nominativische ١ der 
Vorwandtschaftswörter behauptet: = B. seng, Sunar, wohin 
wohl auch Sywsr 1. Chr. 4,26 trotz des Dage® zu rechnen ist, 
Daher sind auch nur bei den Nomina propria Analogieformen wie 
ya, ann, Dymo} m. a. entstanden. 

3. Weit seltener als das # in appelativischen Verdindungen ist 
das ذ‎ vor Genitiven. Es entspricht ursemitischem 4 und ist von 


den Accusativen خا رأبا‎ der Verwandtschaftswörter im Status 
‚construchus, welche nur vor einem Genitiv ein & (= hebr. ?) auf- 
wiesen, ausgegangen. Der lebendige Gebrauch dieses Casus hat 
zwar schon vor den uns zuglnglichen Litteratuzeiten des Nord- 
semitischen aufgehört, seitdem im Hebr. der Genitiv auf 4, im 
Aram. der Nominativ'auf 4 sich bei diesen Wörtern allein fest- 
‚gesetzt haben. Wir können aber gleichwohl den lebandigen Ge- 
brauch dieses Casus in der Zeit der hebrüisch-aramaischen Sprach- 
‚gomeinschaft noch bestimmt nachweisen: eben aus der Stat.-constr.- 


Form des Acousativs von زه'‎ und ham: LET, LS) hat dus 
Hobrüisch-Aramäisohe gemeinsam das Fominin ’a}d + ) = ning سور‎ 


hama +1 = mim, as gebildet. Zur Zeit der Entstehung dieser 
Formen muss der Acousativ dieser Verwandtschafiswörter also noch 
in ansehnlichem Gebrauch gewesen sein?). Nach diesem hebr. 
Aconsativ Say ®), ig, hör entstanden wohl zunächst wieder Ann- 
logien wie Yirp Sp, جدة جدود‎ und dann noch ganz vereinzelte wie 
798 وي" روم‎ Any, welche aber, entsprochend dem frühen Ab- 
sterben des Prototyps, auf wenige Fülle beschränkt blieben. 

Es ist nicht Zufall, dass 72 dos einzige Nomen ist, welches 
mit beiden vokalischen Ausgängen ب«‎ und } zugleich vorkommt 
und eins von den nur 3 Substantiven, welche überhaupt mit dem 
3 überliefert werden. Es war eben zu allernichst der Analogie- 
wirkung der Vorwandtschaftswörter ausgesetzt. 

Die hebräischen Vokalendungen der Appellative stellen also 
zwei ganz vorschiedene Arten von Cnsusresten dar: 


دضو ,5 




















1) Dieso Wörter standen naturgemkss melst In Genitivrerbl 


2) Auch das bislang dunkle 4 der arsten Silbo in aD, السب‎ dürfte 
uich Air erkten, dam du Baader 1. دمي‎ an dan اعمط‎ — wie 
Ei N en Alan au bi a Aseandnune 
Son @.t an anti سا اس‎ Veranda ل‎ 
Vulgär-Arabische auf, 53-5 Zi = 


9) Daron wohl: HEN فى‎ mein Vater Spr. 29, 20. 











‚Barth, Die Casusreste im Hebräischen, 599 


a) 7— ist allein ein Überrest der alten Cnsusflexion 'der ge- 
wöhnlichen" Nomina, deren Accusativ. Es ist kurz und unbetont, 
wie es die 3 Sing.-Oasus gewesen sind. 

b) مد‎ und 4 sind innerhebräische Analogiebildungen nach dem 
Genitiv und Acousativ der Verwandtschaftswörter in doren Stellung 
vor dein Genitiv, wo diese allein auf 4, 4 (3) ausgingen. 

So entfällt die Schwierigkeit der ungleichen Längen- und Be- 
tonungsverhültnisse von 7— einerseits, ذ رس‎ andererseits; das ذ‎ hat 
neben den anderen Endurigen seinen natürlichen Platz; es finden 
der Gebrauch von — , ذ‎ nur vor Genitiven und ihr Vorkommen 
nur im Hebräischen durch diesen sekundären Analogieursprung 
ähre natürliche Erklärung. 








Über das Alter 
von Bhäskararäya oder Bhäsuränandatirtha, 
Sohn von Gambhiraräya-Dikshita. 
Von 
Thoodor Anfrecht, 


Bhandarkor in seinem Report of 122 MSS., dntiort Bombay, 
7. Juli 1880, Nummer 50, giebt das Alter des Kommentars zum 
ılitasshasranäman nach seiner Handschrift als Savat 1685 an. 
Dieser Bestimmung iogt die Buchstabenbezeichnung 3048191 zu 
Grunde, die sich auch in Lälmitra's Notices 2287 findet. Aber 
nach dem System von Whish ergiebt sich die Zahl Samvat 1785, 
also nach unserer Zeit 1728. Ein Bewois für dieses spitere Alter 
‚Schüler von 
im Jahre 1742 











ist auch der folgende Umstand. Umänandanätha 
Bhäsuränandanätha, hat seine Schrift Hridayanayi 
verfasst. Sieh Stein’s Catalogue p. 226. 





Ba, LI. 4 


Maschallah. 
Eine Bemerkung zu der im Fihrist I, 278 gegebenen Deutung seiner 
hebräischen Namensform Misa. 
Yon 
1. U. Burnsteln. 


Schon vor Arei Jahren, als ich zum ersten Male die Stelle im 
Fihrist über Maschallah wit der dazu gehörigen Note Flügels las, 
machte ich mir zu der Frage Flügels: „Woher sie (die Araber) di 
Deutung?) durch يثرى‎ „er wird zahlreich“ genommen haben‘, 











folgende Notiz 
Die Araber haben mu: mit seinem Bruder وده‎ verwechselt 
(was übrigens nach der Bibel ja auch von dem Patrisrchen Jacob, 





allerdings absichtlich, geschah, Gen. 48, 14f), dessen Etymologie 
von mo ja Gen. 41,52 gegeben ist und mit welcher 1,5, يثرو‎ 


(nd (5, (3) sich vollständig deckt. — 


Als ich darauf die Konjektur Steinschneiders in seinem Werke 
Hobrüische Übersetzungen. ), wurde ich nur in meiner 
Ansicht bestärkt, dn die seinige gegen die ausdrückliche Erklärung 
des Fihrist ‚Ay vorschlügt. Seine Wiederholung aber in dieser 
Zeitschrift Band 88, p. 440, Anm. 2 veranlasste mich nun, ge 
تعاس‎ dem eignem Wünsche des hochverehrten Autors zu Boginm 
seines Aufsatzes, meine Meinung zu Aussorn. Ich möchte noch zur 
Tntschuldigung en-Nedims hinzufügen, dass einem Araber, der die 
Stellen Gen. 48,19. 20 und Deut. 83, 17 nur in (arab.). Über- 
setzung kennt, sehr wohl die beiden Namen etymologisch synonym. 
erscheinen können. 
licht: ist aber die Verwirrung infolge eines andern Um- 
standes entstanden. Es ist nümlich möglich, dass Maschallahs Vater 
معدم‎ hiess (ef. ابن ابرى‎ bei Allwardt, Ontal. Mss. Ar. Berl. 
V, 8870), also Max ja mem = ,ميشى بن أفرى‎ wobei die Er- 
klürung des Vaternamens dem Sohne intergeschoben wurde. 

Wis dem sei, die Zuverlässigkeit des Fihrist, erhält auch hier, 
trotz des Verschens, cher eine Bestätigung. 




















3) Sell, des Namens ميشى‎ = MBH. 2) p 500. 


601 


Die Suübijja unter den Muhammedanern in Spanien?) 
Yon 
Ignaz Goldziher, 


Wie im Orient, so bastand auch in Spanien dus muhamme- 
dunische Gemeinwesen neben dem erobernden arabischen Volks- 
element, aus breiten Schichten jener Bingeborenen, welche mit 
dem ibnen durch die Gowalt des Schwertes beigebrachten Islam 
auch arabische Bildung und Sitte aunahmen. 

wie im Osten das hochmütige Vorherrschen der erobernden,‏ مق 
Rasse die Bewegung der Su'tbijja hervorrief?), waren auch im‏ 
Westen dio Bedingungen zu einer Uhnlichen Reaktion der nicht-‏ 
arabischen Elemente durch die Thatsuchen der Geschichte gegeben.‏ 
Allerdings sind. dio litterarischen Kundgebungen dorsolben innerhalb‏ 
des Islam in Spanien viel spärlicher au Tage getroten als im Osten,‏ 
wo die Renktion des nichtarabischen Elementes Aurch khftige natio-‏ 
male Überlieferungen und durch eingreifende politische Ereignisse‏ 
mächtig gefördert wurde, Ms scheint, dass man sich für diese‏ 
littörarische Bewegung auch ausserhalb der muhammedanischen Welt‏ 
interessiert hat).‏ 

Trotzdom aber über eine spanische Sntibifa nicht, viel Daten 
vorliegen, habo ich es für nicht unwichtig gehalten, die Spuren 
derselben, als Nachtrag zu meiner Arbeit über die östliche Su'übijjn, 
nachzuweisen. 








1) Die nachfolgende Abhandlung wurde dom XII, Internatlön 
tallstonkoneross in Rom (Oktober 1809) vorgolo 

Diese haben wir in den Mühammed. Studien I, 1434 ausführlich‏ زف 
erörtert,‏ 

Sehr bemerkenswert ist die von “All al-Murtadd aufbewahrt Nachricht‏ زو 
Mitglied des Kreises des Badltr b.‏ هذه des Ahle, dess Jünus b. abi Farwa,‏ 
dio ambischo Ras ‚zendes Buch vom griochischen‏ هله Burd, für‏ 


وعمل يونس بن أبى قروة كتتابا isor ein Honorar orhalten haben soll:‏ 
فى مثالب العرب وعيوب الاسلام بزعمه وسار به الى ملك الروم فأخن 
mö‏ الال it sehr‏ و .6 ia; Alıkurer waldurer (Teheran 1977) Bi,‏ مالا 


eh, duss dies tendenziöse Verleumdung des In religlüser Bozlehung übel be- 
Neumundeten Manns Ist, 





Orlon-‏ د 




















oral 












406 


602. Goldsiler, Die Sutbifa u. d. Mnhanmedanern in Spanien. 


1. 


Über die nicht arabischen Elemente des Islam in Spanien hat 
Doay in seiner „Geschichte der Mauren in Spanien“ so eingehend 
abgehandelt, dass es unnötige Wiederholung wäre, hier mehr als dus 
eine voranszusenden, dass es im Ganzen zweierlei in ethnischer Be- 
ziehung verschiedene Bestandteile waren, die infolge der Eroberung 
zu den arabischen und berberischen Elementen des spanischen Islam 
hinzukamen: زه‎ die Muwalladün d.h. die zum Islam bekchrten. 
christlichen Spanier, b) die Sakaliba, „Slaven“*), wie man diesen 
Volksnamen gewöhnlich übersetzt, aber in weiterem Sinne Kriegs- 
gefangene und Sklaven aus den verschiedensten nördlichen Völkern ), 
die unter den arabischen Herrschern in Spanien als “uläj®), eine 
Art von Mamlüken, dienten‘). 


al-Ithtnt (Mubäderkt andaba I, 249)‏ اليف Alyapdlida wird dot‏ رد 
الصقالبة يُقرون uch als christliche Sektenbenoumung angeführt; ALDI;‏ 
ويسهونه نعم (40) وكآن له ولد فغرقت الدنها ول يبف الا ابن اللد FC‏ 
onprlht da aerchen Dog. Die‏ العم Dar Getmme‏ ,يعلون 5( 
le bla sch wohl auf Dogumllen oder Ahalehe südslaliche Sakten, ve.‏ 
RV.‏ بر )1899( كلك Haplak der wrchlolog. Gesllich. St. Potendurg‏ 

9) Bade Abenstat Akkends, Gen. 10,8, mit Habsp&bN. Ve Ihn 
Chad, Gschichtsmerk I, 10: „5 ووقع فى الاسرائيليات ان ترغرما غم‎ 
(ed: رأشبان‎ Teidener Handschr. 43, Warner, fol. 45 وان أشكفار (اشكفان‎ 
ويقال لهم برنسوين‎ Keil © .م العقالية وى ريفاث‎ Mach dem 
Kartar Darld b. Abraha (bei Nonbauer, Journ, ala 1808, 1,382 د‎ 1) ge- 
hören die Franken zu Adkanlz اثل الافرنم‎ 


3) Makkar, I, 995, 16 

ich dlo Hauuboumten richer Herren, ganz chne Rück- 
رم‎ mit dlsen Namen Doaannt. Ja den moralschen 
Braählungen dos R. Nislm aus Kalramin (1030) helson dis Diener eines bo- 
gütrten Peivatmannas @than de Stil): MEDNPLÖR; به‎ den Tat bilrkaryı 
Silnschulder-Peichriß 22 (bed Tai). In altem Aheiich dem Maimonides 
sugeschriebenen fidsch-arsblchen Kommenter zum Buche Hatte (druck) 
Klvorno 1150 per Antono Sant) worden dio SArtatım (ah. 1,10; 9 14. 18% 


ande‏ ديرد مجه abnpan‏ (الصقالية =( ود überetsz fl.‏ صقالبة وله 





Si. 

















aan مه‎ amnbn (— (وأخذت‎ mansnn namansı nahen nimmst. 
Auch in dem angehängten Purim-PÜ0t werden die Särlsim, dis dio Könlgin 
Waschti bla sollen, مد‎ genenat; fl, 74a 18. Strophe, د دجت تراط‎ 
KNOMOR Sonıa . سم‎ map Jin „pri حضف عدم زبائياب)‎ 
SETENSEN) i ; 


Goldsiter, Die Suräbiija u. d. Mulammedanern in Spanien. 603 


Die Amalgamierung dieser fremden Bestandteile mit dem ara- 
bischen Volkstum und der arabischen Bildung war schr rasch voll- 
zogen. Die Muwalladün stehen ontweder im regelmässigen Ver- 
hültuis von Mawält innerhalb des Organismus der grossen arabischen 
Familie, oder sie lassen auch diese Formalitüt vollends fallen, indem 
sie sich einen regelrechten arabischen Stammbaum beilegen. Wir 
haben bereits anderswo ein Beispiel dafür angeführt, was man unter 
dem Ausdruck sahhaha nasabahu, taplth almasab, die Anpassung 
oder Richtigstellung der Genealogie, zu verstehen habe). In Cor- 
dova erfreute sich grossen Ansehens das Geschlecht der Ban 
Mugtt, dio von Mußtt, dem Eroborer Cordovas, abstammten. 
Dieser selbst wird als Rümt bezeichnet, den der omajjadische Chalıf 
‘Abdalmalik b. Merwän zusammen mit dem Prinzen und nach- 
maligen Chalifen al-Waltd orzichen liess. Kein Monsch dachte aber 
bei den Band Mugtt daran, dnss sie nicht urarabischen Geschlechter 

sondern Abkömmlingo eines griechischen Kriegsgefangenen seien. Es 
wurde einfuch die Genenlogie ihres Almen „zurochtgelegt“ und in 
direkter Linie sogar auf den jassanidischen König Gabala b. عله‎ 


ولهس برومى على لملقيقة ee‏ نسيم Aiham zurückgeführt: x}‏ 


U مغهيث بن الحارث بن الحويرث بن جبلة بن الأييم‎ 
(Mukkart II, 6,3 v. u). Wio es solchen Muwallad-Familien. gr 
lang, in der durch die Araber ausgeilbten Regierung die höchsten 
Stellungen einzunehmen, so liefern sie auch der arabischen Litteratur, 
besonders auch der muhammedanischen Wissenschaft: in Spanien 
einigo ihrer berühmtesten Vortroter. Es genügt ja, einige der besten 
Namen zu nennen: den grossen Traditionavier und Txegoten Bakt 
b. Machlad aus Cordova®), der Schüler des Ahned b. Hanbal war und 
دما‎ Dichter und Thoologen Abt Muhammed ibn Hazm. Seino 
fanatische Polemik gogen alle dogmatischen und ritunlistischen Rich 
tungen, dio mit seiner auf die Tradition gegründeten theologischen 
Methode im Widerspruch standen, lässt uns in diesem grossen Vor- 
kümpfer der muhammedanischen Örthodoxie kaum den Urenkel eines 
Christlichen Spaniers vermuten‘). Auch der als Imam der Philo- 
logie in Andalusien anerkannte Abt Merwan Abdalmalik b. 
Sarra aus Oordova (st. 489) war ein Muwallad. Trotzdem seine 
Familie im Maula-Verhältnis zu den Omajjaden stand, versuchte er 
رقم‎ sich als einen Stammaraber vom Geschlecht des Kelb ibn Wabrn 
auszugeben). 
Ähnliches. gilt auch vom Saldab-Elemente. Wenn auch 
Momlüken des muhammedanischen Spanien nicht in dem Sinne wie 



































1) Muhamm. Stud, I, 140, 1! 
2) Über seine Abstammung s. ZDMG. 20, 598. 

3) Doay, Geschichte der Mauren in Spanien IL, 215. 
4) Ion Badkamil Nr. 77. 





604 Gelder, Dis Sutije u. d. Mubammednern in Spanien. 


‚die eigentlichen Muwalladün, in das Volkstunn der Eroberer anf- 
fingen, so heben sie doch an dem von den Arabern in Spanien be- 
‚gründeten Kulturleben vollen Anteil genommen. Der in die politische 
Bewegung seiner Zeit tief eingreifende Gaudar, ein am Hofe des 
Hakam Il. dienender Slave, war ein tiefer Kenner der arabischen 
Philologie !)Lgailal .كان يتقف بعلم العربية والتدقيق‎ Noch 
mehr Rühmendes wird dem Fätin nachgesagt, einem Saklab am 
Hofe des Almanzor ibn abt “Amir. Derselbe konnte sich mit dem 
bewunderten Said, der am Hofe Almanzors die Erinnerung an den 
berühmten Philologen al-Kält verdunkeln sollte, in gelehrte Dis- 
putationen einlassen, in denen er den Gegner besiegte, ja sogar zu 
Schanden machte. Als Fatin starb, fand man in seinem Nachlass eine 
Bibliothek von kritisch behandelten Texten, die Zeugnis von r 
gelchrten Beschäftigung ablegten. Solcher Beispiele gab es 
setzt unsere Quelle hinzu — zu jener Zeit in Cordova eine ganze 
Menge unter den Stammesgenossen des Patin®). Freilich wurden 
diese Leute von den stolzen Stammesarabern von oben herab an- 
geschen. Dies voranlasste sinen von ihnen, Habt, den Ansprüchen 
‚der Saklab, als gleichberechtigte Faktoren der arabischen Bildung 
anerkannt zu worden, in einem eigenen Werke Gewicht zu vor“ 
leihen: كناب الاسننظهار والمغالبة على من انكر فصائل الصقالبة‎ ٠. Um 
die Vorzüge diesor Rasse den stolzen Araharn gegenüber‘ in ein 
ginge sb zn sie, wurden in ser ehißjna Angehörigen 

Saklab-Rasso bekannt gemacht, di sich in gobildefen Bothktigungen, 
“als Gelehrte, Dichter, Schöngeister einen guten Namen erwarben. Die 

lichen Mitteilungen wurden durch eine Anthologie aus den 
htungen und sonstigen geistigen Leistungen hervorragender Sakd- 
 illustri 

Es ist dies wohl der erste Ansatz — Habib lebte noch zur 
omajjadischen Zeit —— zu einem litterarischen Versuche im Sinne 
der Tendenzen der $utübifja. Insofern jedoch die Saklab-Apologie 
nicht mit einem Angriff auf die herrschende Rasse verbunden war, 
‚gehört die Schrift Habib’s nicht völlig in diese litterurische Gruppe. 

Eigentliche 4uübitische Tendenz kommt im Kreise dor Mu- 
walladin zur Ausprägung. 

Solche Bostrebungen , die freilich, soweit wir uns aus der 
Litteratur belehren können, nicht gar zu häufig zu Tage traten, 
liessen sich ganz gut mit muhammedanischer Rechtgläubigkeit und 
orthodox-theologischer Gelehrsumkeit vereinigen; ganz im Gegen- 
satze zu der, verwandten Richtung im östlichen Islam, wo die Ver- 
treter der Su'übijja in der Regel unter Ketzern und Zinäiken zu 





















1) Ibn al-Abbtr, Takmlla Nr. 17, 
2) alMakkarl IL, 57 oban. 

9) Takmila Nr. 80. 

DE 





Goldziher, Die Suabiija u. d. Muhammedanern in Spanien. 605 


finden sind‘). Hier in Spanien ergreift ein Schüler des berühmten 
mölikitischen Faldh Sahnün, Muhammeä b. Salman al-Mu’a- 
firt (st. 205 in Saragossı), dessen Grossvater, Talıd, sich durch 
Anschluss an einen Angehörigen des arabischen Stammes Muß, 
erst Bürgerrecht in der arabischen Gesellschaft erwarb, die Partei 
seiner Stammesgenossen und bekundet viel Eifer in der Vertretung 
des Anschens der spanischen Neumuhammedaner?). Und unter 
“Abderrahman IIT. begegnot uns ein gelehrter Kadı in Huesca, Abu 
Muhammed ‘Abdallah b. al-Hasan (st. 338) als vollendeter 
Su'übit. Er hatte nach Beendigung seiner Lehrzeit in Oordova viel 
Studienreisen bis nach Afıika hinein unternommen, und in seine 
Heimat zuriickgekehrt, erfreute er sich bald grossen Ansohens bis 
in die höchsten Kreise. Selbst der Chalife wohnte seinen Vorträgen 
bei (nie يقرا عليه ويسمع‎ 993) — nicht eben eine Seltenheit unter 
den spanischen Omajjaden. Ab Muhammed soll übrigens ein schr 
hochmütiger, unvortrüglicher Mensch gewesen sein. Unter den ihn 
besonders. kennzeichnenden Eigentümlichkeiten erwähnt man 
fanatische Vorliebe für die nichtarabische Rasse; er suchte di 
deutung der Araber herabzusetzen und studierte jene Nachrichten 
aus den Überlieforungen des urabischen Altertums, welche schmäh- 
liche Momonte enthielten, — was man mafAlib nennt?). 

Ob cr dieser Sinnesrichtung auch litterarischen Ausdruck gab, 
ist nicht bekannt. Aber os scheint, dass die Zeit für eine kraft- 
volle litterarische Bekundung der Reaktion des Muwallad-Blomentes 
gegen die ft ol slbetvesändlich geltende Ansicht von, der 

superioritilt der Araber erst nach dem Sturz des arabischen 
Einheitsstantes in Spanieni horangereift war, als dus blühende Reich 
Al-Hakams und Almanzors sich unter kleine Dynasten teilte. In 
Cordova wird die Herrscherwürde zum Spielball in der Hand 
slavischer Prütorianer; im Osten und Norden sehen wir Saktliba 
und Muwalladan als selbständige Fürsten an der Spitze der Horr- 
schaft von neubogründeten kleinen Staaten. 

einem dieser neuen politischen Gemeinwosen hören wir 
0 krüftigo Su'übitische Kundgebung, dern litterarische Nach- 





























1) Der Sabib Tomi Ibn Abbia :مايه‎ „el لا 5,01( احذ! يفضل‎ 


ul d. 234, Dada“‏ ,على العرب ألا وفهه عرف المجرسية ينوع اليه 
Kairo 181) 1, 56.‏ بولبعماله لأطامكة Margln. zu‏ طاللسطم 

9) Ion al-Paradi Nr. 117. ab .كارن شديد العصبهة‎ 

3) Eoondas. Nr. 685: العصبية للمولدين متنقصا للعرب‎ Az 
(ed. Codern .حافظًا مثالبها (لمثالها‎ 











606. Geller, Die متنك‎ w. d. Mihammedenern in Spanien. 


wirkung wir bis ins 7. Jahrh. hinein verfolgen können. Wir meinen 
die Streitschrift des Abü “Amir ibn Garcia an Abi ‘Ab- 
dallah b. al-Haddad. Der Zweck dieses Sendschreibens, das 
in einer einzigen Handschrift der Escorinlbibliothek erhalten ist‘), 
ist der Nachweis des Vorranges der Nichtaraber über die Araber. 

Da dies Sendschreiben das einzige bis zum heutigen Tage er- 
haltene umfangreiche Dokument spanischer Sufübijja ist, wird es 
micht unwillkommen sein, wenn wir es seinem hauptsichlichen In- 
halte nach hier vorlegen. Die Möglichkeit dam vordanke ich der 
Güte des Horn Louis Barran Döhigo, der sich durch Var- 
mittlung des Herrn Prof, Hartwig Derenbourg der Mühe unterzog, 
für mich eine photographische Aufnahme der Risala nach der Es- 
corialhandschrift zu besorgen. 

Der Verfasser dieser Streitschrift war ein spanischer Muwallad 
von ohristlichem Stamme. Dies ist aus seinem eigenen Bo- 
kenntnisse, das wir gleich kennen lernen werden, ersichtlich. Und 
auch in der spätesten gegen den Vorfasser gerichteten polemischen 
Schrift, wird seine christliche Abstammung mit: besonderem Nach- 
druck verhöhnt: 

„Wer ist es denn, der den Rang der Arabei' herabzuwürdigen strebte, 
üurch dus, was or an Ungereimtem dem Papier anvertrauto ? 

„Fragt man wor dies so, so hört man: „Ihn Garein* ; fürwahr ein 
‚gar sunberer Adel ist. es, dass die Christen seine Sippe sind; 

„Von ihnen hat or Vorstocktheit und Rohheit erlernt; darum ist 
er selber roh, und ungeschlacht seine Rede). 

Allerdings wird sich diese lotztere Boschuldigung bald. als un- 
gerecht erweisen; dagegen spricht auch der Offentliche Beruf, die 
offziello Verwendung des Verfassers der Streitschrift. Biographische 
Nachrichten über Ibn Garcia stehen uns nicht zur Verfügung. Durch 
Balkıyt erfahren wir, dass er die Nieba البشكنسئ‎ führte, dass also 
sein Geschlecht aus dem spanischen Baskenland stammte. Aber 
nicht in diesem vom Islam nur spärlich beeinflussten Teil der Halb- 



































1) Derenbourg, Los Mannerits arıbn de Henna I, Nr. 598 (10) fi. 
رسالة خاطب بيا ابو عامر بن غرسيةة ابا عبد الله بن :وومةه‎ 
ويفشل الهم على العرب‎ sta, 

2) AlBalawi, ANEAA I, 850, 19 


وايضا فمن هذا الذى رام حَدَائ © بما خط ين شف تَصَمْنَهُ دف 









اذا قيل مَنْ قالوا ابن عَرْسِيّة تَقَى ه بد شَرَفا أن التصارى SS‏ 


تَعَلَم مثيم is‏ القلب والجها © ولكنه جاف Bu,‏ له جلف 











insel ist der Schauplatz seiner Thätigkeit. Er wird als $air, häufiger 
noch als Katil bezeichnet, woraus man schliessen kann, dass er 
mit seiner in den Künsten des arabischen Stiles gewandten Foder 
im Öffentlichen Staatsäienste stand. Seine Blütezeit ist um die 
zweite Hülfte des 5. Jahrh. anzusetzen; denn Abü “Abdallah b. 
al-Hadddd, an den die hier zu behandelnde Epistel gerichtet 
ist, war Hofdichter des Mu'tagim b. Somadih, Fürsten von Almeria‘), 
der 448-484 vogiorte. Ob Ibn Garcia selbst im Dienste desselben 
Staates stand, lässt sich nicht mit Sicherheit behaupten. Einige 
Zeit bat ex jedenfalls in Denia gelebt. Dies folgt aus einer An- 
gabe des Ibn al-Ahbär im Mu'fam nr. 272, wo unter den biogra- 
phischen Daten des Abu-l-'Abbäs al-Geziri gesagt wird: „Er stammte 
aus Gaztrat Sur ind wohnte in Denia, wo er Erziohor des 
Ahmad, Sohnes des Abü Ämir ibn Garcia, des Katib 


.كان بها يودّب ابا جعفر احمد بن (ابى) غرسيلا الكاتب wart‏ 
Intscheidend für dio Bestimmung des Aufenthaltsortes und‏ 


Wirkungskreises des Ibn Garcia wire jene Stelle seiner Rpistel, 
in welcher er von dem Fürsten spricht, in dessen Diensten or stand. 


علقنا الربجج معز الدوله شهمنا الرئيس Tr bezeichnet ihn als: Lingen‏ 
النفيس كَل الأمم وسيل aaa A‏ امعان Er‏ المغاقى ذى الرياسة 
Den Namen dieses Pürsten, dessen‏ .الساسائمّة والنقاسة النفسائية 


innere und مسمس‎ Bedeutung wohl nicht auf der Höhe des in 
diosen hyperbolischen Rpithetis gespendeten Ruhmes stand, nennt 
x nicht ausdrücklich. Es ist möglich, dass er den Mu'tagim 
ibn Somadih moinb; andererseits ist es kaum anzunchmen, dass 


das Rpithoton x}, jas den Namen des Sohnes desselben, Izz 


al-daula birgt, der als letator Teilfürst von Almeria vor der 
Eroberung des Reiches durch die Almoraviden i. J. 484 für ganz 
kurze Zeit seinem Vater in der Regierung folgte. 
Soviel scheint also sicher zu sein, dass Ihn Gareis, ob nun in 
Denia oder Almeria, jedenfalls in jenem Teile Spaniens lebte und 
wirkte, wo zur Zeit der mulük al-faw@if nicht das arabische, son- 
dern dus Suklab-loment schr stark war, stellenweise sogar die 
. Oberhand hatte. Dies erklärt uns auch den freien Mut, mit dem 
er gegen das Dogma von der politischen und intellektuellen Hoge- 
monie des Arabertums zu Felde zieht, die rücksicht- und furcht- 
lose Sprache, die er gegen das vorherrschende Element des Islam 
führt. In einem Gomeinwesen, an dessen Spitze Leute von arabi 
schem Stamme die Herrschaft 'inne hatten, wäre ein öffentlicher 














1) Malık. IL, 170 (vgl. Doronbourg 1. لك‎ 


1608 Geldeihr, Die Suahija u. d. Muhanmedenern in Spanien. 


Beamter, der einen so kilinen Angriff gegen das Arabertum wagt, 
wohl nicht unbehelligt geblieben. In der That äussert zwei Jahr- 
hunderte nachher al-Balawı sein Erstaunen über die Schonung, 
deren sich der füsik und Zindtk I. G. erfreuen durfte. „Man 
muss nicht wenig verwundert sein — sagt al-Balawı — über die 
Mnner jener Zeit, wie sie bei diesem Ärgernis ihre Ruho bewahren 
konnten 'und ändurch jenen Frechling in seiner Kühnheit: gleichsam 
bestärkten. Wie konnten sie ihn auch nur seinen Speichel ruhig 
schlucken, ihn und seine Sippe in aller Freiheit leben lassen? .... 
Man kann nichts anderes voraussetzen, als dass ihnen diese Lügen“ 
epistel nicht bekannt wurde; dass der Verfasser die Autorschaft 
Yon sich ablehnte, die Schrift insgeheim unter seinen Freunden 
und Gesinnungsgenossen vorbreitete, und dass sie erst nach seinem 
"Tode öffentlich wurde‘). Dann erst haben sie dio Leute, denen sie 
zu Gesichte kam, widerlegt. Auch dies ist möglich, dass er Busse 
gothan und diese seine Sinnesrichtung verlassen habe. Gott keunt 
us Innere und was des Menschen Brust verbirgt‘ 2). 
u 

Wir gehen nun an die Analyse der Streitschrift selbst. 

None Gesichtspunkte hat Ihn Garein dem in seiner Risäla Aus- 
teckten Thoma nicht abgewonnen. Ps waren ihm wohl di 
‚übijja-Schriften des Ostens mindestens in der Reproduktion ihrer 

Hauptargumente bei al-Gähig und Ibn Kuteiba zugünglich und aus 
ihnen hat or wohl die Hauptsachen «seines Idoengunges geschöpft. 
Selbst produziert hat er nur die formellen Momento seiner Btreit- 
schrift. Mit der Anwendung derselben rhotorischen Form, war ihm 
auf diesem Gebiete aus dem gegnerischen, d. h. schufübitenfeind- 
lichen Lager, vorangegangen der Makumendichter Ahmed b. al- 
Husein al-Hamndänt (st. 898), Lehrer des Apn-l-Husein ibn Päri, 
dur die Anregung zur Polemik gegen dio Sulübiiln®) sicher von 
diesem Moister empfing. Al-Hamadänt benutzt die Gelegenheit 
eines Briefes an den Ra'ıs Abtı ‘Amir über das persische Sadak- 
Fest‘) zu einer ausfübrlichen Zurückweisung der suübitischen An- 
sprüche und zur Darlegung der Vorzüge der Araber über die 
“Adun. Diese Abhandlung®) muss der Litteratur der Widerlegung 

'übijja hinzugefügt werden, wie sich denn al-Hamadänt auch 

sonst in der Bekämpfung der 8, bethätigte ©). 


3) Von der Unrlehtgkait dieser Vorsusotsung werden wir uns weiter 
مام‎ Überwugen. 

9) Klub AD 1, 258, 

3) Mohammed, Stadien 1, 2198. 

9) id. 210 Anm. 1 

يمحن اطال الله بقاء الشيح باممتهدة ;120 Mas (ed. Sambal)‏ )9 


اذا تكلينا فى فصل العرب على التجم وعلى سائر الأمم 


©) Bei “Al 5. ZA (قة بل طللفد هلم الاللقدة)‎ erzählt Hamad, dass am Hofe 





























Goldsiher, Die Swübijja u. d Muhanmedanern in Spanien. 609 


Ibn Garein entwickelt also in seinen Angriffen auf die ara- 
bische Rasse und seiner Rühmung der Nichtaraber dieselben histo- 
rischen und ethnographischen Motive, die uns aus den Suübitischen 
‚Fragmenten der ostislamischen Litteratur geltufg sind’). Freilich 
treten sie bei ihm mit grösserem thetorischen Pomp auf; die Hilfs- 
mittel der höhoren Stilgattung, die ein Katib des 5. Jahrh. an- 
wandte, verleihen seiner Darstellung zuweilen die Farbe der Satire, 
deren die in Bezug auf die stilistische Kunst nüchternere, in ihrer 
Haltung mehr objektive Polemik der östlichen Suubiija noch 
eutbehrt, Die Suübitische Flugschrift des Ihn Gareia ist ja eine 
Risala, ein Sondschreiben mit individueller Adresse; er wendet 
in derselben alle jene Kunstgriffe an, Antithesen, Wortspiele, An- 
spielungen auf litterarische und historische Daten u. a. m., die der 
kunstgerechten Risala ihren Charakter verleihen. In die bunte 
Hülle dieser Kunstform kleidet er nun jene einfachen Motive, welche 
seit. jeher das eisorne Inventar der araberfoindlichen Auslassungen 
gebildet hatten. Nur darin unterscheidet er sich von den dstlichen 
Gesinnungsgenossen, dass or den Kreis der gerühmten Nichtaraber, 
mit denen im Osten namentlich das iranische Element gemeint 
war, den spanischen Verhältnissen entsprechend, auf Rüm und auf 
Banu-l-agfar ausdehnt, 

Vor allem sind er die Naturunlagon der beiden rivalisiorenden 
Gruppen, die er einander gegenüberstellt; die hellfurbigen Nicht- 
araber rühmt or hoch über die braunen Korle der Wüste, die freilich 
wieder in dieser Gesichtsfurbe ihren eigenen Ruhmestitel suchten®). 
Aghab®), askar sind die beliebten Farbenbezeichnungen, die er in 
solchem Zusammenhänge der „Rabenfarbo“ der Araber” ontgegen- 














dos Ismail b. “AbbAd einmal ein “نفك‎ min altapam erschlen und aine die 
perslsche Rasse auf Kosten der Araber rühmendo Kaside vortrug. Auf A 
Yorderung des Vorles Improvislerie dor dabel anwosende Hamad. sin Gedicht 
nur Widorlogung des Persers. Beide Gedichte werden In unserer Quello mit- 
geil, 

1) Ks Ast bemerkenswert, wo viele dlosor Momante boraits in jenen Ge- 
dichten des Abd Nuwäs orwähnt sind, In welchen or dio folngebildoten Parsor 
uf Kosten der rohen Beduinen rüßmt, Alfıkäha wakitinis fi muftn Abi 
Nuwds (Kalro 1918) 94-100. 

2) Einige Vorso, bei TA 5. v. as, 

3) Mh. Stud. I, 186, Anm. 5. ممما‎ Farbo wird mit Vorliobe den “Adam 


gegeben, الاعاجم‎ x Ada Temmim 34 ,علد‎ auch don Saklab الصقالية‎ 


De . 
الصهب‎ Achfal 12, 5, oder auch > 
Chureim): AS Oo, Variante „> boi Gahlz (Kitkb alliftb) in Tirda al- 
Malle 99,8 v. u. Aufhllend Ist es auch, dass In elnem In den gewöhnlichen 
Diwanen nicht überlieferten Verse des Nüblga, Cha, ad. I, 470. dor Dichter 

















Ag. XXI, 12, 17 (Aiman b.‏ ,صقا 








610. Goldeiker, Die Swabiija u. d. Muhammedanern in Spanien, 


stellt. Dann geht or gerne auf den Gegensatz ein, der zwischen 
der Lebensstellung der alten Araber und der der nichtarabischen 
Volker in der Vergangenheit obwaltet. Dort sieht er nur „Hüter 
von krützigen Kamelen*, Schuf- und Rinderhirten, hier Caesaren 
und Chosroen, welche slatt des Hirtenstabes Schwert und Lanze 
schwingen?), "Wohl kümmern sie sich auch (2) um Geschmeide 
für ihre Prauen®); aber sie werben um sie mit ihren Speeren?), 
Binen beliebten Angriffspunkt bietet von jeher der Hinweis auf 
ie Abstammung der Araber von der Hagar, Sklavin der Herrin 
Sara, der Ahnfrau der Nichtarabor®). Diesem verdankten die Araber 
ihre Preiheit; für dies Geschenk undankbar, mussten sie dann oft, 
die Zuchtrute fühlen und in tiofo Erniodrigung verfallen). 








( وما دريت‎ Nano اوبهذا الإمل الجيل‎ u) 
ya we الشهْب»‎ 2 
بالاذق‎ ya رعاه شُوّبهات ولا بهم'‎ VE أكاسر' تخد د‎ 
١ عن رى' البُعران» وججلب‎ Aula 
حُماة‎ (gl عن زوع‎ ill والذر؛‎ AAN ذو (ذو .4م)‎ alas 
الصُروي» صقوره» غلبت عليهم شقوره' وشقورة‎ (va. BL) نماة‎ ad) 

الرسان» لكتهم حَطبَة بالفرسان» عر 

ما ضرعم أن شهدا Da wie‏ يوم الوغا الاثدادا 








Al الأحساب‎ (vd. 5) ذوو‎ BET Ef san ' day أروملا‎ 
(وافان .04 من‎ ah (ei. لا راعوا غنمًا (غما‎ wi من‎ dh 
EA لقم الذلس لأنْم لم تعرف فيهم الأقباط ولا‎ 
En 
9 Die Worte „Loy 4,943 und mir let gu vorindeh, 
9) od tra: ha prodigen mit den Spoern; pl. DINO, 5,513 oben. 
0) Der Gogemmats yon سس‎ Tri cd. Hontema I, 
219 peu. 
0 ل فلا تبلل‎ ya أمُكم لأمنا كانت لمن تتعروا ذلى‎ 
(en رودا' ولا أكلنا (اكنا‎ WE سنا قط قرودا“ ولا‎ ui فى‎ 


رود فلا تتهاجر' فى عاجر' انتم 














Goldeiher, Die Swäbiija u. d. Muhammedanern in Spanien. 611 


Der Hirtenbeschäftigung der Wüstenaraber stellt er die ruhm- 
veiche kriegerische Vergangenheit der nichtarabischen Völker gegen- 
über. Dieso trieben Schlachtrosse an und setzten sich tapfer dem 
Tode aus, kümpften mit dem Mut des Löwen, während jene Schafe 
und Rinder vor sich her trieben. Durch heldenmütige Kriege er- 
oberten jene die Welt. Während die Araber in kleinlichen irdischen 
Gelüsten dns Ziel ihror Wünsche erblickten, zeichneten sich jene 
in grossen kriegerischen Unternehmungen aus, Ihr Hunger sind 
ihre Lanzen und ihre Kriogswerkzeuge ihr Durst. Darum sind 
auch Horren geworden, nicht Vichtreibor und Ackerbesteller, herr- 
liche Könige, nicht Mistkugelnverfortiger. Sie sind vornehm, Kinder 
der Sara, nicht Nachkommen von unzüchtigen Weibern, vor deren 
Zelten Fühnlein flttern. Sie kleiden sich in Seide und Brokat, 
während jene aus der Wolle von sechs Schüflein grobe Kleider 
verfortigen, die sie Sommer und Winter tragen). Auch in Speise 
und Trank sind die Nichtaraber vornehmen. Sie trinken Wein und 
essen Braten, nicht wie die Hungerleider der Wüste, die im Unter- 
schied von allen anderen Völkern Houschreckeneior und alle mög- 
lichen abscheulichen Kriechtiere essen”) und Kamelmilch trinken‘) 
مع‎ sind denn auch die Araber ein verachtetes Volk geblieben). 

















Lit‏ علهكم بالعف» واخرجناكم Or‏ وألحشاكم بالأحرار 

فغمداتم التعمة فستَعناكم صَقْعاء يشارك Mahn‏ اصطركم الى ag‏ 

.... Gr وأنحاكم الى ذلف‎ ya 

جمالٌ ذى الارص كانوا فى ala‏ وثم © بعد المّمات GERN JS‏ والسَهّر 
@takk. I, 188, 5).‏ 


28. Gmb. Lan v. Ey, رق‎ 009,8 

3) Eine sahr gengbaro Schmähung dor Peer gegen Ale Araber. In einom 
von E. Bachs herstigegebonen und امال اتوي‎ Pohleni-Tex, in weichem über 
Yo Unterdrickung der Porser Surch die Araber Klage geführt und der Charakter 
Und. die Raliion der Kroberer scharf beurteilt wird, werden die Araber ala 
Tädschikän müschohwär (rattenossondo Tädschiks) bezeichnet, Blochet vor- 
zeichnet auch die Thatsche, dass de لوعو‎ in Dombay noch honte die Araber 
haldrielän, surdächdn (Eidschsenemer) nommen; Revas de THisteire des 
Rigens XXX, 242. — Val, Jacob, Bodrinonaben? 24T unten; zu den dort 
angeführten Stallen kann noch hinzugefügt werden al-Makaddnt, ei. de Gone 
30% 113 Ruda be لمن لاطي له‎ Ab, كك‎ 87,20) vorttäige das Akasoowen, 
wagen dessen mal die Araber verseitt, Ak. ZVILL 158. 


(Kairo 1810) 95, 8:‏ عفدا للدم Vol. Abt Nawis, Alfıklha‏ )9 
UN 5‏ يشربها اناس © رقيف العيش عندهم غريب 
إذا wu‏ المرب على “ale,‏ & فى اتساف» وقرعت (ه 
الطنابيب» ud wu‏ وقلست Saat‏ وقغر المهدان. ذما 























612 Geoldsiher, Die Swübiija u. d. Muhammedanern in Spanien. 


Viel Gewicht legt Ihn Gareia wiederholt auf geschichtliche 
Thatsachen. Die Perser haben die Amber gegen die Äthiopier 
beschützt, ihnen in uneigennütziger Weise geholfen, aber dafür nur 








لى Na‏ ثمرة الناس* عند اجرار الباس» الطعن 
er) Kan‏ , عندهم من ME‏ 

إلى نعف كأنما © بَيْنّ en‏ وبيتهم أزحام 
بن aut‏ حلولٍ مُنهّائهم» لهم على RAN‏ الهدان؛ على الثنامى 








من EN‏ ااه والتكر 
سر 3 تزدان بهم الححافل» lady‏ يول على خيرل؛ كأنها 
ثُهول' كواكب المواكب» جنم الرجوم' من الحم ' صَرافمَة GE‏ 
zu‏ غاب" ul‏ من JS‏ عاب» لم كلدعم صراحب الرايّاتء بل 
wars‏ عليهم اسارة للإمال ره الآيات» ش شم بكيم : UT‏ 
أنيال' بم lot ee‏ سهوثهم سطة الأرضين' فما تنعرا بذلك ولا 
رضهن»0* حتى SUN ass‏ وال مغارب' واستوطنوا A ge‏ الخروة 
al‏ 


بِصَوْبٍ he‏ الهام عن سكنائه © er ab‏ 














*) Die hier unbrauchbere Fomininform Ist Aurch das Sag‘ gesichert, 


Goldziker, Die Su'übiija u. d. Muhammedanern in Spanien. 613 


Undank geerntet. Auch das Königreich Hira vordankten sie عدم‎ 
sischen Königen, dio sich ihrer Niedrigkeit erbarmlan, Lroizdem Ihre 
geineinen Sitten sie dessen unwürdig machten. Sie hatten keine rogel- 
müssigen Ehen, sondern raubten die Weiber mit Gewalt. Als nun 
„euer Nu'min und euer Gassän® sich auch diesmal undankbar er- 
wiesen, kamen sie unter die Sohlen dor Elophanten. Aber immer 
erwies sich die abrahamische Blutsverwandtschaft und die ismalische 
Vetterschaft. Auch das syrische Königreich hatten sie, nach ihrer 
Verdrängung durch den Dommbruch, dieser Vorwandtenliebe zu 
verdanken‘). „Sachte Anher, o ihr Nachkommen von Migden, uns 
zu verhöhen und spöfisch auf uns zu deuten! Wir wurzeln in 
festen Genenlogien und umfassenden Ruhmeserinnerungen. Niemand 
kann uns dabei bange machen und Verlegenheiten bereiten, denn 











المجموع من AL‏ الست' بسل' EN‏ 
ملك لَقاح' ليس منهم فى ورد ولا صَدّر شاب ذى اللقام' بل شرابهم 
التبيل' Re‏ لا رعيكٌ البَيْد فى البيد؛ ولا مكو 
الوكوى» ولا هنهم من احتشى بملموم EN‏ فى سائر الأحباش؛ 
من اغتذى بلأحُناش' فلا يتفقع لهم بالشّنان' ولا a‏ 
a)‏ لهم Ran‏ 

وَكْف ايها الشانى» فلهم عظم الشان' والهد الطُولّى 28 
ed‏ من أكف a ya‏ ويلا لا يش ir‏ 
فيا لها محه' لاكنها قبس IE‏ اذ صادفث SR‏ 
أن تأبطثم is‏ معشر البُداة الغراة اعنتفدانم غلا' فاستثرتم صلا' أما 
علمتم أن الدولة النوشروائيّد' والملكة الاردشيرية؛ بقروا اجوافكم؛ 
وخلعوا اكثتافكم؛ ثم عطفوا ورأفوا وملكوكم Mall‏ بعد عظيم (ul‏ 
a a‏ تتخيرون البنات' عند البهات» مبهورات' لا ممهورات» 
خيرم من ذلك غشائكم ونعمانكم' وكان بَرّمه سببًا لرزه أمانكم؛ rl‏ 
بعد جر الذيول؛ Lie‏ بأخفاف الغيول؛ والكرام بنو الاسفرا الأطهر 
الاظهر' عطفتق عليكم الرحم الابرافيبيه' والعمرمة الانماعيليه فبموا 
عر من القأم بِأنْصَى مكان؛ بعد ما كان من سيل العرم ما كان» 
يودى نعمانكم وغسانكم لقروم الاعاجم» الاثاوة على al‏ 

















614 Goldeiler, Die Suakija v. بك‎ Mulammedanern in Spanien. 


fest wurzelt im Rahm unser Stamm; und niemand kann mit uns 
‚wetteifern, denn alle Welt umfhsst unser Vorzug und unsere Macht“), 
Und erst der wissenschaftliche Ruhm! Da weist der Verf. auf jene 
hochberühmten Weisen der nichtarabischen Völker hin, die auf ullen 
Gebieten der Natur- und Geisteswissenschaften Tiefes erdacht und 
Grosses geleistet, „die sich den leiblichen und religiösen Wissen- 
schaften geweiht und nicht der Beschreibung hochgebauter Kamole, 
und deren Wissenschaft doch etwas anderes war als die Kenntnis 
von Schändlichkeiten, wie die des Isäf und der Natla*?). 

Mit ihrer historischen Vergangenheit mögen die Araber eıst 
recht nicht Stant machen. Aus ihren eigenen Überlieferungen, aus 
Sprüchen „gassänischer und nicht süsänischer Dichter“ بشاعر غسارى)‎ 
زلا ساسان‎ kann ihr Makel bezeugt werden; und da führt or passend 


den Vers des Hufeja 8, 10 an. Wollten sie sich etwa des Abi 
Gub$än rühmen, der für einen Schlauch Weines die Ka'ba ve 
kaufte, oder des Abt Rigil, der zu ihrem eigenen Untergang dem 
Mephenfen der Äthiopien nach Mekka den Weg wies? Und dessen 
könnte ja gar viel angeführt werden! Aber Ibn Garcia will 
einen Bihller darüber ziehen und des Propheten, als (on Abraham 
her) dos Vettors der Nichtaraber gedonken, der Araber sowie Nicht- 
‚araber aus Blindheit und Irrtum befreit; diese vom Dreiheitsglauben 
und dor Kreuzesanbetung, jene von schmutzigen Raligionsbräuchen 
und dem Gotzendienst. Diosos Propheten mögen sich beide mit 
an Rechte rühmen. Dass er Araber war, ist nicht ihr Ruhm; 

der Goldstaub wird im Sande gefunden und Moschus ist ja‏ سد 

















ميلا N‏ عن الغمز والايماء» فحن عرف عرف فى (د 
الأنساب السميبه؛ والاحساب العبيبد؛ فمن يهرلناء او يروعناء وق 
a‏ اللمجد اصولنا» وفروعنا' ومن يطولنا؛ وكلّ الورى قد 
شمله فسلنا 

شَبْبٌ PIE Se a‏ 
ro‏ علم ذو )38 .4ه) الأراء الفلسفيّة الارضيه والعلوم )2 
RR‏ الوياصيه Kur‏ الاسترلرميقى 600 والمسيقا Kl,‏ 
بلا رزتماطيقى NN‏ والقَدّمة بالالوطيقى والبوطيقى ما ششثن 
0 حبسو Audit‏ على العلىم البدنية والدينية لا 
عل جيف لق Kanal‏ فعلبهم ليس بالسفساف كفعل نائلة 
hd,‏ 











0969 


Goldeiher, Die Suälijja u. d. Muhummedanern in Spanien. 615 


ein Sekret des Bisumtieres, und die feinduftenden Flüssigkeiten 
finden sich nicht am edelsten Teile seiner Haut!) So ist es auch 
mit dem Propheten, der nicht vom vornehmen Teile der Mensch- 
heit herkam. 

Diesen Teil des Sendschreibens umgiebt Ibn Garein mit den 
gewohnten frommen Phrasen, die wohl dazu dienen sollen, den auch 
in religiös muhammedanischer Beziehung anstössigen Eindrück jener 
Art, wie er den Propheten zum Araberum in Beziehung sotzt, 
abzuschwichen. Danach eilt er zum Abschlusse seines Sondschreibens, 
nicht ohne einigo Schmeicheleien noch seinem Landesfürsten zu 
weihen (s. oben). 

0 drohend, schndenfroh und gehissig auch der siogesgewisse 





2 بشأنكم» ان بوق خمر باع الكعبة ابو غُبشانكم؛‎ En 
Rd حرم الله‎ Re ابو‎ 
Kl a ist ابذك ام أكفات وذاك الى © ريثك فى‎ 

فلا تدر معشر الغوبارى REN‏ بالقديم» N‏ للأديم' ولككن الفتخر 
بابن عمنّا' الذى بالبركة عَمّنا' الابراتهمئ النسب٠‏ الاسماعيلق 
المسب' الذى أنشانا الله تعالى به وايّاكم من العمايلا والغواية 
أمَا من فمن ال التتثليث' وعبادة الصلباى؛ وانتم من I‏ 
المليث' وعبادة الاوثان' ولا غَرو أن كارن مندم حبره سيره 













بهذا النبى الأمى أفاخر من GE‏ وأكاثر من El, Sr‏ الشريف 
* المُلتقى بالرسالة EL‏ للدعاء وال.... 
وكذلك اصلى على واصلى 
جناحه» سيوفه ورماحه» اصحابه الكرام» عليهم من الله افسل السلام 
نّ الأعارب ما علينا باس' ل احك ألا ما > الناس» 182 











Ba. zur. 


616 Goldeiher, Die Swälijja u, d. Muhammedanern in Spanien, 


Ton dirses Schlusses klingen mag, so kann es sich Ibn Garein den- 
noch nicht versngen, noch einige Worte der Entschuldigung für 
‚die Rücksichtslosigkeit seiner Rede hinzuzufügen. Einige dem Diwän 
Sakt al-zand des Abu-l-'Alü al-Mafarri (ed. Kairo 1286) II, 35 ent- 
lehnte Verszeilen, die er als Abschiedsworte anbringt, zeigen uns, 
dass der strenge Ton des Sendschreibens kein ernster ist und dass 
Ton Garein trotz des fortiter in modo doch ein Freund und Verchrer 
des Abü ‘Abdalläh ibn al-Haddad ist, den er im Briefe selbst zu- 
weilen seinen Feind (Lt) nennt und als „Menschen von magerer 
Geistesrichtung* verhöhnt. Auch dies ist ja nur konventionelle 
Form aller arabischen Polemik. Die wirkliche Gesinnung des Ihn 
Garein zeigen die Worte: „Nichts gutes orntet, wer seinen Freund 
einschüchtert*. Hier die Abschiedsworte: 


فاذعب» RE‏ وابئن (وابتنى .000) فى الارص WÄR‏ 
فى المماء مُرتقا' فهذه أليّه؛ جَلَبَتُ عليك En‏ او حك من 
البسهط ar‏ ما تساتجهر به من Sy Au Wal‏ ان حن فعشر 
الوالى' لا ثُوالى إلا من هر لعطيمقنا مُولى؛ Dick‏ حَذا أن تفرع 
or‏ لُدّم؛ ولاف حين تندم' قبل أن شيع N‏ على دنويكا 
si‏ (وكيك .00 فى كرَبى' فمن ET‏ 
صديقمُ ae RE NE‏ العتاب8 يلاك يرمًا بلفيلا لاف 

فا الل ال وان كان مرا كرية المَذاف 
يا ui‏ علم الشعر . والستفل Aka‏ النظم A‏ 


قن اسْتَعْيَيْت منت فلا تعلنى © إلى شَئْه سوى SE‏ > 
فقد AT‏ ما حقى Su A A see‏ 
وذاك على t‏ 


























yes إنفاق‎ UT se نك قث‎ 





عُلْقُ a‏ اقتسادق من سَبيل 
(IRA) it, 207 unten‏ طفشل aut, Zah‏ ولا 19 
.عاتب أخاه 
كز[ In Anbetracht‏ 10111000000 
Homoloteleuton vielleicht richtig so zu sein: BARS}.‏ 


9) Et. قليف‎ sowie in dersben Zeile من‎ 








Goldsiher, Die Suübijja u. d. Muhammedanern in Spanien. 617 


وَكَدْ يُقْرى el‏ فلا I unse ii‏ بالقبولٍ 





Mb‏ الوزن Ya‏ © يقام صغاة با 


به قليلا © فلى ide‏ 





والسلام عليك ما سبج الفلك ونيج الملك 
ورحمة الله وبركاته 
* 
3 * 

Die dem Diwan des Abu-]-Ald al-Mafarrt entnommenen Verse, 
mit denen Ibn Garcia seine Risäla schliesst, bieten uns auch eine 
nicht zu übersehende Thatsache der Litteralurgeschichte dar. Sie 
yeigen uns nämlich, wie rasch die Gedichte des Abu-]-'Alß in Spanien 
bekannt geworden sind. Der Diwän, dam die benutzten Vorszeilen 
angehören, wird zur Zeit des Ibn Garcia kann seit mehr als 8-4 
Jahrzehnten in die Öffentlichkoit getreten sein. Die Wirkung des 
Maturrt auf die spanisch-arabischen Schüngeister zeigt, sich auch 
durin, dass der in unserem folgenden Abschnitt unter Nr. 4 an- 
geführte Schriftsteller ein Seitenstück“) zum Mulk& al-sabtl 
des syrischen Gelehrten verfusste und dass in einem Briefe eines 
Froundes un ihn die Poosie des „Dichters von Matarra® als allgemein 
geläufig vorausgesetzt werden konnte‘). Auch die weniger bekannte 
Risalatal-gahil wal-sagih des Abn-]-Ala', ein morali 
Dinlog zwischen Pferd und Maultier*) zogt einen jugendlich 
in Spanien an, ein ähnliches Werk zu verfassen”). Kaum ein halbes 
Jahrhundert nach dem Tode des Dichters schrieb Ibn al-S1d aus 

Badajoz seinen grossen Kommentar zum Diwan Sakf al-zand). 


I. 


Die Streitschrift des Ibn Gareia hatte eine Reihe von Wider- 
Negungsschriften im Gofolge, deren Abfassung bereits zu Lebzeiten 
des Araberfeindes anhebt und sich bis zum 7. Jahrh. fortsetzt. Ihn 
Garcia hatte eben sein Sendschreiben für die Öffentlichkeit bestimmt; 
es war nicht bloss als Stilübung eines gewandten Katib beabsich- 























.تم قاط زد .قن ma,‏ زد 

3) العامة‎ sich auf die Silbon-Quantikten Im TawilMotram, wo ohne 
Anwendung von Dehnungslauten die Unrogslminigkeit des zildf einträte, 

%) Nicht „Widorlegung. 

5) "Abanrähia, Hltory of ميك‎ Almohados od. Doay? 121,7, 

©) AlDatnbt, bei Margollonth, The Letters of Abu.=All (Öxford 1808) 
190, 0 Men). 

7) nit If, 973.14. 

9) Brockeimann, Gesch. der arab. Literatur I, 288, 24. 


ur 





618 Golditer, Die Swäije u. d. Mukanmedanern in Spanien, 





, sondern es sollte damit dam Arabertum die Fehde in aller 
Form orklärt worden. 

Es ist nicht bekannt, ob der unmittelbare Adressat, Ab “Ab- 
dallah b. al-Hladdad, der Streitschrift des Ton Gurein eine Erwiderung 
entgegengesotzt hat, Dafür ist uns aber die Kunde von anderen 
Gegenschriften orhalten, von denen einige im Text auf uns ge- 
kommen, andere bloss dem Titel nach bekannt sind. Als Verfusser 
solcher Schriften werden genannt: 

1. Aba Jahja b. Mas'ada, Zoitgenosse des Ihn Garein; 
seine Gegenschrift ist in der Sammelhandschrift der Bscorialbiblio- 
thek 1. به‎ fol. 29:41 im Text erhalten. Über den Verfasser ist 
uns sonst nichts bekannt, trotzdem er in seinem Kreise eine her- 
vorragende Stellung eingenommen zu haben scheint). 

2. Abu Merwän Abdalmalik لط‎ Muhammed al- 
Angart al-Aust aus Sevilla, ein in Grunada ansissiger Ge- 
lchrter?). Beine Streitschtift gegen Ton Garein hat den Titel: 


رسالة الاستدلال باحق فى تفصيل العرب على جميع GA u‏ 


والانتصار لصفرة الله المهاجرين والاتصار. 
Abu-l-fajjib ‘Abd al-Mun‘im b. Mann Allüh al-‏ .3 
Huwwärs aus Rairawän, dor aus seiner afrikanischen Hoiniat nach‏ 
‚Andalusien eingewandert war und hier als Dichter und Schöngeist,‏ 
ber auch als Fakth zu Ruhme gelangte (st. 498)9). Seine pole-‏ 
Mhrt‏ مله fl, 43-22 enhäten;‏ ب .1 لمومظ Schrift it‏ لوطع 
den Titel:‏ 


Kia‏ البلاغة Koi,‏ البراعة الموئقة lat‏ المثمرة اغْصائها بذكر 

A ua EN‏ المفاخر Sp KA‏ على ابن غرسية فيما 
at‏ للأمم u‏ 

4. Abü‘Abdallah Muhammed b. Mas'üd ibn Ab; 

ohigäl al-Gafikt, von Ibn Chakän‘) als Du-l-wizhrateini, 

meisterhafter Stilist und kundiger Staatsmann gefeiert; auch al- 


Sakundt führt ihn in seinem Schroiben über die Üelebritäten soines 
Vaterlandes unter den berühmten Andnlusiern aufs). Er stand in 


مما عنى بإنشائم وتأليفم الشيح olngfihr:‏ مد Selno Sehr wird‏ زد 
المبارك الافصل ابو يى بن مسعدة تفعد الله بها 60 وجعلها 
خ له عند ap‏ اليها. . 














3) Ibn al-Abbir, Takmlla Nr. 1793. 
9) Ihn Baikumil Nr. 886. 

4) Kalia alsikjin (Kairo 1284) 1744 
5) alMiakkart I, 180 ponulk, 





Goldziher, Die Suübiija u. d, Muhammedanern in Spanien, 619 


Diensten des Morawidenfürsten “Alt b. Jüsuf, unter dessen Kanslern 
er für den gewandtesten und gelehrtesten galt. ‘Abd-al-Wahid al- 


Marräkost nennt ilm den „letzten der Stilktinstler .([آخر الكتاب)‎ 
Wie es scheint, hatte er unter der Inquisition des von Ibn-Ham- 
din angeführten Fakth-Regimentes zu leiden; er unterstützte wohl 
die Gegenpartei®). Nach dem Tode des ‘Alt b. Jüsuf ibn Tasfin 
zog er sich nach Cordova ins Privatleben zurtick, und starb beim 
Einbruch der Almohaden, 540, eines gewaltsamen Todes®). 

Seine Streitschrift gegen Ibn Garcia hat den Titel: 
خطف البارق وقذف امارق فى الرد على ابن غرسية الفاسف فى‎ 

نفصيله الكجم على العرب وقرعه النبغ بالغرب. 

Ibn al-Abbär (st. 658) sah eine Kopie dieser Schrift, aus welcher 
“Abdalmalik, der Sohn des Verfussers, dieselbe i. .ل‎ 528 bei seinem 
Vater hörte‘). 

5. Abü Muhnmmed ‘Abd al-Mun'im عط‎ Muhammed 
b. ‘Abdalrahim al-Ohazragt aus einer granadiner Gelehrte 
funilio, die ihren Stammbaum auf Sad b. “Obäda, den Fahnentriger 
der Angar und Genossen des Propheten zurdckführte®), deren Ruhm 
der Grossvater des ‘Abd al-Munfim, ein berühmter Koran- und 
Teaditionskundiger, “Abd al-Rahtın (st, 542) begründete‘) und sein 
Vater (st. 567), der Mufti von Murcia, spiter Sahib al-galat in 
Sovilln, ein Schüler des Abü Bakr ibn Arabt und des Abu-l- Waltd 
ibn Rosd. befostigte. “Abd al-Mun‘im (geb. 524, gest. 597) galt zu 
seiner Zeit als der bedeutendste Konner des milikitischen Madhub 
in Andalusien?) 

Der Titel seiner Streitschrift gegen Ibn متعم‎ ist in meinen 
Quellen nicht mitgeteilt. 

6. Ungefähr ein Jahrhundert spilter fühlte sich Abu-1- 
Haggag Jüsuf ibn al-Balawit) angeregt, der Schrift des 
Ihn Garein, die er durch einen Freund kennen lernte, besonders 

















To Mistory of'the Almohades, od, Doay?, 184, 0.‏ زر 

2) Es vordient bosonders erwähnt zu werden, dass die Theologen von 
Almeria unter Führung des “All b. Mahammod al-udämt eine kräfige Be- 
wegung gogen die durch den Einfluss des Ihn Hamdin anbofhlene Verbrennung 
der Schriften nl-Gnzalls volführten. Sie unterfortigten Fotwis, in denen sie 
is Bestrafung aller forderten, die sich an der Vollstreckung dieses Urteils 
beteiligten, und vorurtelten dieselben auch zum materiellen Schadonersatz. Ihn 
Hamdin Mess den Anführer dieser gogen seine Verordnungen gorichtsten Bo- 
wogung solner Würden entsotzen. ((bn al-Abbär, Mulfam Nr. 271, Takmila 
Ir. 1841) 

3) Über seine Nterarlschen Leistungen, Brockelmann 1. &. I. 300. 

4) Takınila Nr. 1700, 

5) Ihn al-Abbär, Mu'fam Nr. 159, Takmlla Nr. 1867. 

6) Mugam Nr. 228. 

7) Takmila Nr. 1814. 

$) Val. Abhandlungen zur arabischen Philologie IT, Einleitung, LIX 2: 

















620 Goldeiher, Die Swäbija u. d Muhanmedanorn in Spanien. 


aus dem Gesichtspunkte des gläubigen Muhammedaners eine mit 
prossischen Stücken untermischte poetische Satire enfgegenzusetzen; 
ns einzige Stück aus dieser Litteraturgruppe, das uns im Druck 
vorliegt‘). Unseres Wissens ist Balawi auch der einzige Schrift- 
steller, der sich im Zusammenhange eines Buches mit Ibn Garcia, 
und der an seine Risäla sich anknüpfenden Literatur beschäftigt. 
Aus seiner Darstellung ist uns auch der grüsste Teil der Titel der 
gegen Ibn Garcia gerichteten Streitschrifien bekannt geworden, ein 
Beweis mehr für die unlängst (in den Gött. Gel. Anz. 1899 p. 452) 
hervorgehobene Thatsuche, dass dies Work des vielbelesenen Spaniers 
dem Littereturhistoriker als ergiebige Informationsquelle für manche 
aus dem Verkehr verschwundene Schrift nützen kann. 


1) Ki AUBA I, 800-884, 








621 


Bekri Mustafa. 


Ein türkisches Hajilspiel aus Brussa, in Text und Übersetzung 
mitgeteilt und erklärt 


Dr. 6. Jacob. 


Ganz irstümlich redet man von einem türkischen Schatten - 
spiel, da dus Agjäl vielmahr mit buntfarbigen transparenten Figuren 
gespielt wird?). Kiinos hat im 8. Bande von Radlofls Proben der 
Volkslitteratur dor türkischen Stimme $, XXXIT mit Recht be- 
tont, dass قارو‎ im vorliegenden Falle nicht „Schatten* , sondern 
„Phuntom® bedeute. Unerklürt Hioss or jedoch, wie man zu 
fülschen Bedeutungsauswahl kam. Man übertrug nämlich wieder 
einmal einen fertigen abendländischen Bogriff ohne nihere Sach- 
kenntnis auf den Orient. Schon bei Stieler, Der Deutschen Stanm- 
baum, Nürnberg 1001 finde ich Spulte 1789: „Lust- sive Spiel- 
schatte comoedia umbration* und ebend. Sp. 2088: „Schattanspiel 
drama umbrosum, seinterieum*. In Paris erfreuten sich im vorigen 
Jahrhundert die Ombres chinoisos grosser Beliebtheit (Magnin, Hi- 
stoiro des Marionettes, Paris 1852 8. 1774); „in Deutschland*, 
bemerkt Karl Engel (Deutsche Puppenkomödien XIL 8. XXVIT) 
„hatten vor Zeiten die chinesischen Schuttenspiele der Gebrüder 
Lobe bedeutenden Ruf“, Die unkritische Übertragung dieser Be- 
zeichnungen auf das türkische Aaj@l hat schliesslich auch das 
Mürchen von dessen chinesischem Ursprung gezeitigt. 

Für dio Heimat. dieser Volksbelustigung gilt nach der türki- 
schen Tradition äie alte Sultansresidenz Brussa. Die allerdings nur 
noch wenigen bekannte Türbe des angeblichen Erfinders, des in den 
Prologen hüufig genannten Seh Küstert, befindet sich im Centrum 
der Stadt, in einer der anschnlichsten Strassen, dem Aikjumat 
الاسام‎ Nach Kinos‘) besisse Brussa auch ein "Küster: mejdani, 
sowie Türben der beiden Hauptfiguren des Spiels, Karagdz und 

















1) Nur in Nordwestaftika sind die Figuren einfarbig. 
2) Zwischen den Nummern 18 und 20 auf dem Plan von Brusa in 
Murray's Hand-book, 
®) Radlofts Proben, 8. Band, 8, XXXL. 





Jacob, Bekri Mustafa. 


Hagievad. Doch bestritt der dort anstssige Pat Kjasen die 
Existenz, eines solchen Platzes und bezeichnete Se]; Küster! mejdany ') 
als eine blosse Metapher für die Schattenbühne. Von etwaigen 
Erinnerungen an Hafievad ist mir nur bekannt, dass ein Lift 
etwa eine Stunde von Brussa den Namen Hafievadyan führt. Das 
Grab des Karagdz zeigt man allerdings auf einem verfallenen noch 
mit einigen alten Oypressen bestandenen Friedhof Danik: لماعت‎ 
wenige Schritte rechts vom Wege zwischen Brussa und Uekirgekjüj. 
Doch ist seine Echtheit schon durch die zweifellose Identitit des 
Karagdz mit dem ügyptischen Staatsmann Bahd-od-Din Qaragüsch ) 
ausgeschlossen und wird noch überdies von dem angeblichen Grab- 
stein selbst garnicht einmal bezeugt, du dieser auf der Vorderseite 7 
auf Ans Aajäl bezüigliche Doppolverse aufweist und auf der Rückseite 
einen gewissen Mustafa Tovfik nennt. Von einem berühmten Meister 
des Jajäl, Mustafa, wusste mir noch der oben genannte Kjasim zu 
erzählen, der den Grabstein von Danik selviler nicht kannte. 

Da mir von verschiedenen Türken in Übereinstimmung mit, 
eigenen Beobachtungen versichert wurde, duss die Karagzstücke 
der Hauptstadt vielfach die alte Urwüchsigkeit und Derbheit ein- 
büssend einen Verfoinerungsprozess durchmachen und namentlich 
Qramaibnlicher werden, schien es mir wänschenswort einmal zum 
Vergleich mit unserm jetzt schon ziemlich reichen Stambuler Material 
anatolische Texto zu fixiereu. Die angebliche Heimatstadt des Aayal 
müsste für den am meisten geeigneten Ort gelten. Ro veranlasste 
ich während eines Aufenthalts in Brussa im September 1899 den 
erwihnten Kjasim 5 Stücke‘) einem Jasydy zu diktieren. 
Dies Vorfahren hat sich mir als das beste Dewährt, denn, wonn 
auch die Entzifferung des oft recht Alichtigen Divani dieser Strassen- 
schreiber splter bisweilen recht erhebliche Schwierigkeiten vor- 
ursacht, so wird dieser Übelstand doch durch die grüssere Objek- 
tivitüt des Textes reichlich aufgewogen, da ein Muslim einam Un- 
glüubigen seine Prosatexte in der Regel nur mit häufigen kleinen. 
‚Abünderungen diktiert, teils um sich dem Verständnis des Fremden 
anzupassen, teils um seine Produkte gebildetor erscheinen zu lassen. 
Meine Texte geben also das getreue Spiegelbild dar Schaustellungen 
eines ocht volkstämlichen Jajalfy, nicht oklektisch dns Beste von 
verschiedenen Meistern. Mehr als alle gedruckten Karagözspiele 
‚nähern sie sich deshalb auch im Charakter unsern nicht aufgezeich- 
neten Kasperlestticken, wie man sio beispielsweise auf der Leipziger 
Messe schn kann. Auch hier besteht der Reiz im wesentlichen in 





























1) Vergl. 2. B. den Stumbuler Druck Ka aglaın nktor olmasy 8. 

2.3 Y. u, meine Karagdı-Komddlen, 8. Hot 8. 24, Radloff a, a. 0. 8. 820. 
9 1307h = 1201 D., vergl meine Karsgös-Komddien Heft 1 8. 
3) Er vermochte nie im ganzen 10 Titel aufsuzählen, deren mehrere 

mit Titeln von Stücken decken, dio Kinos herausgegeben hi 

letzteren (Jalova sefasy) lies’ ich zum Vergleich aufıchrei 

von mir mitgebrachten Stücke sind noch unbekannt. 











Jacob, Bekri Mustafa. 623 


der Vorführung einiger ganz alltäglichen Situationen, die sich in 
‚Schimpfreden und Prügelscenen aufzulösen pflegen; in einigen wird 
überhaupt wenig gesprochen, so dass die blosso Aufzeichnung des 
Textes ein sehr unvollkommenes Bild liefert. Von der ziemlich 
entwickelten Situationskomik und dem Witz der Stambuler Drucke 
wird man im vorliegenden Stücke noch kaum eine Spur erkennen. Für 
die Veröffentlichung habe ich gerade den primitivsten meiner Texte, 
„Motane gjunu*, ausgewählt, da ich der Ansicht bin, dass für das 
historische Verständnis der litterarischen Regungen und Bedürfnisse 
eines Volks das ursprünglichste Material den höchsten Wert hatt). 
Dineben liofert unser Stück wieder ein kleines Gemälde orienta- 
lischen Lebens; es veranschaulicht das Treiben in der bei den Mus 
limen so verpönten und doch so häufig erwähnten Kneipe, wie 
Urusma gjunu dus Kaffeehaus mit seinen Unterhaltungen, Hamam 
junu dus Bad, Tahmis gjunu?) eine Kaffeestampferei, Jazydy 
Yunu die Schreiberbude wit ihrem Kundenverkehr u. s. w. Aus 
Süintlichen Karagdzkomödien würde sich unter Anwendung der nötigen. 
Kritik ein lebendiges Spiegelbild des gesamten türkischen Volkslebens 
gewinnen lassen. In erster Linie aber vordient unser Text nach 
der sprachlichen Seite Beachtung, da er dns unverfülschteste Vulgür- 
türkisch bietet, welches wir kennen, allerdings nicht jenes Anatolisch, 
in welchem Kunos: Nyolvtudomänyi közlemenyek, Band 22 Sprich: 
wörter und Lieder aus Bruss mitteilt. Dieses scheint daselbst, 
durch die Massoneinwanderung der Muhafyr’s mehr in den Hinter- 
grund zu treten. Während Kunos zu Brussa noch A hörte, zeugen 
beispielsweiso Schreibungen meiner Manuskripte wie „Al für 
die rumelische Aussprache r. Auch sonst gestattet die ungebundene 
Schreibweise derselben Einblicke in die wirklichen Lautverhültnisse. 
Daher wurde die Orthographie meiner Vorlage sorgfültig gewahrt, die 
conventionelle Form aber bisweilen zur Brleichterung in Klammern b 
gefügt, Nur aus Flüchtigkeit abgefullene oder gesetzte Punkte habe 
ich stillschweigend berichtigt, namentlich herrschte in der Schreibung 
سن‎ und ش‎ vollkommene Willkür z. 8. اقساجى ,قرداسى‎ ete. Die 
Ausboute für das Wörterbuch besteht teils in teuen Bedentungs- 
modifikationen bekannter Worte, teils auch in Wörtern, die unsern. 
Lexieis noch fehlen. 

Die erste Kunde von der Hauptperson unseres Stticks „Bekri 
Mustafa‘ vordanken wir Luschan s. Internat. Archiv für Ethno- 
graphie Band IT 8. 9, der auch das nygjar desselben daselbst. 
Tafel 1 Nr. 5 abbildete. Seine Mitteilungen erinnern an das deutsche 
Puppenspiel vom verlorenen Sohn, dagegen gewührt unser Text für 
derartige Beziehungen nicht den geringsten Anhalt, In zahlreichen 
türkischen Redensarten erscheint Bekri Mustafa als der Typus eines 
fröhlichen Zechers; Heintze's Türkischer Sprachführer 2. Aufl, giebt, 






























1) Vergl. Ernst Grosse, Anfänge der Kunst, Freiburg. B. und Leipzig 1804. 
2) Von mir gleichfalls aus Brusse mitgebracht, 


624 Jacob, Bekri Mustafa. 


für Trinker einfach „Bekri* an. Zu Konstantinopel wird auch das 
Grab des Bekri Mustafa gezeigt: Radloft, Proben 7111 8. XXXIV. 
Als Schattenspielfigar erwähnt ibn schon Evlija, Ausg. Konstanti- 
mopel 1814 مط‎ 1, 8. 654. 

Die oft nahezu unleserliche Oursive meiner Vorlage veranlasste 
mich mehrfach in der Divani-Scheift belesene Münner um Rat zu 
fragen; für freundliche Auskunft sage ich den Herren Omar Peridun 
und Nubar Kapamadjian, ferner für seine Mitteilung über „horse“ 
Herrn Dr. Rhodokanakis, endlich Herm Garabed Biendi meinen 
besten Dank, 














ميضانه فشلى” (le)‏ 
كوسترمد 5 ب حاجيواد ‏ قريكوز ‏ مضخائه SD‏ ماه # 
ايكى صندالهه ‏ بر قد ب بر ميجو بكرى مصطفى ‏ بكرى 
مصطفىني قردائى ‏ اقشاجى ‏ بكرى مسطفىنك قاريسى ‏ ثرك 
ويهودى صيريف #اللرى ‏ فههى ‏ صيريف ‏ كرجى 
كوسترمه قالشدقدتسكره حاجهواد سماعى سويلدرك كلهر 
wen‏ 
بر الف جكدى ينه ستمد (سيندمه) جانان ASS ze‏ 
أيكه أون دردى كبى سمه صارسام بوكجه 
آمان فى آمان به 
en‏ 


باع اولزة بغداد كبى ديار ايلو 


führt, dl lgenliche الما ا‎ Im Gegensatz اما ده‎ 
dom von dr Handlung de Sulekes nrühlngigen Ihm verangehonden Dal 
Zur Charktrlerung des Karsgbe und Bagered, Hier air قفا‎ aber ir 
de ganza Sick ainechliniih der mare, während das eigimlche Sk 
Su Wenchieben I 

2) Pol in den Wörtriüchern. Wenn der ملم ليولا‎ seinen Vorhang 
Velo, um dantr die Vorborlungen (ir die Auführung zu ten, 
 aar eistwelgen Unterhaltung des ach allmählich ansamandn Publikums 

re Tg, welche göterme genann wirt, an den Vorhang die zur 

ds Sticks In keiner Dariehung zu schen braucht, العام‎ a3, 
einen Eitanten, ein anderes Mal zwei Karikirte Prankon, Onator skhnt 
(Cmmsantinope, Para 18048. 195) anen Par. Nachdem dh Mas bogenen 
has vershrindet das göserme plc. 

3) Meder ee 0 

4) Me diesen Werten begont das perde az zog, . 

9) Vol. Druima ojunu (Künos, Märom Karagtı-jitck) 8.13: „of ha 
halk, "Meise مداق ادلم‎ Ianun ih mekjen olması. 


فى حف 0 
مساحب اقل عشقه Sim‏ 





























Jacol, Bekri Mustafa, 625 


Die Kneipe‘). 
(Figuren-Übersicht.] 
Vorbangfigur — Hafievad — Karagöz — Kneipbude — Tisch — 
awei Stühle — ein Glas — ein Kellner — Bekri Mustafa — 
Stammgast — Frau des Bekri Mustafa — Türkische und jüdische 
Tragstangentrüger?) — Fass — Tragstange — Tinzer. 


Nachdem die Vorhangfigur frtgenommen Ist, orscheint Halovad folgende Arie 
singend auf dem Vor 











Eine Arie. 


Bin Plif®) hat wiederum gezeichnet in meine Brust der Geliebte 
diese Nacht, 

Vollmondgleicher, könnte ich [dich] doch an meine Brust Articken 
diese Nacht! 

Ach oh, ach oh! 


Prolog‘). 
0 Gott! 
Für einen Geführten der Jünger der Liebe giebt es keinen 
Garten (Weinberg) wie meine Brust, wie Bagdad giebt وه‎ keine 
Gegend, wie den Bruder keinen Freund; vom Küssen kommt kein 


1) Meifane ist nicht Immer „Weinhaus, auch im Folgenden wird nicht 
Wen, sondern Rakt getrunken. 
werden in Kobstantinopel bekanntlich frtgescha, indem man. 
Stange (oyryk) bindet, doren Enden 2 Träger كسم‎ dio Schulter 
Bei schworeren Lasten worden mehrere Stangen, zu deren jeder 
2 Träger gehören, in der Mitte vorbanden, 

5) El ist in der islamischen Erotik aunfchst ein beliebtes Bild für den. 
schlanken Wachs des Geliebten. Dann aber, steht os Ahnlich wio ajag und 
boru (Kajyk ojunu 8.2 2.1 u.8) auch für ذكر‎ scher vgl. Rodhouso, Lesikon 
Ausg. Konstantinopel 1800: 

4) Dieser Prolog st eine Parodio auf den sonst ornstgemeinten Sontenzen- 
relchtum der üblichen perde Jazelleri, von denen man mehrore Proben bei 
Radloft VIIT Andet. 









626 Jacch, Bekri Mustafa. 
(LE) RL زيان كلمو‎ ee 
ee 

حاجهواد بو غولى بتردكدنصكره Yard‏ 

قروكوز يرقاريسدى كندينى et‏ آثار غرغايد NEL‏ 
حاجيواد قتجار» قروكوز برديده قابير 

قردكوز ب بره ديرى طامدن دوشمش wu‏ يشمش ياريسى 
يشمش باريسى جيك قالش سرحوسك (سرخوشك) Age)‏ (اغرندين) 
قاجمش in‏ داماغنه باتمش فها بالغى قهافتلى حريف 

حاجيراد يرده (' (برنعيه) كلجر - امن انندم قروكرزم اخشام 
شريفار حير (خوم) أو! 

قردكوز ‏ اقشام كورمدم شريف اغلى؛ صباحلين9 ra‏ 

حاجهواد ‏ بن سكا شريف اغا دييددم 

ya ديورسك سديكلى " اغامى‎ fe 

حاجيواد ب حير (خمر) a‏ كونيكزى سوال ايديورم 

fe‏ بنم كيفم صرغان تارلامى دكل كد صومان (صرغان) 
اكهورسنه دير حاجيواده توقاد (توقات) اورر؛ حاجوواد فاجار 
تلك ورد ايزله كهدو 














uno! 
يردعيه مخانه دكاق قونور اورثه بره ماده قونور اطرافينه‎ 
ar Spulen db صن الهدثر قوثور' جكرى مطفى‎ 


1) Von diesem häufig vorkommenden Verse ist nur der Anfıng مودو‎ 
بال ملام‎ aut er Drafma حمل‎ "Jar bana, dir elenjelijar Jar jur. 

Gicht‏ 72 :ملعتو der‏ ممه Auch diene Scheibang erklärt sich‏ را 
ae), vel EDNG, 63. Band, 8. 70‏ 

9) Ti Folgenden ändetslch gelir noch zweimal mit dem Noman ohne 
Kasusendung anstatt mit dam Dativ verbunden. Dennoch scheint an allen 
& Silo Jediglich eine Plchtigket des Schribers vorzulegen; wenfgtens 
sicherten me gebildete Türken, das In erde gel" „porde“ nur Suhjakt 
ein könne, 

Die Sehreibang entspricht der Ansprache sabälen, die neben sabü- 
lajyn vorkommen soll. 

9) Ahmed Veik, Lahfebosmant: .سيديك سديك بول‎ 














Jacob, Bekri Mustafa. 627 


Schade; wenn man gegenseitig Pump kriegt, so ist das kein Un- 
glück; für das schauendo Auge existiert kein Verbot). 

Hagievad, nachdem er dies Öazel beendigt hat: Ich hab’ einen 
Freund (Liebchen), einen Zeitvertreib... . . 

Karagdz wirft sich von oben herunter, sie beginnen Streit‘), 
Hogievad entflicht, Karagdz verbleibt auf dem Vorhang. 

Karagöz: Hollah, Kerl von der Gestalt eines Gründlings, der, 
lebendig vom Dach gefallen, in der Pfanne gekocht, halb gar und 
halb roh geblieben, aus dem Munde eines Betrunkenen entschlüpft 
ist und dessen Grüten in seinen Gaumen eingedrungen sind! 

Hagieyad erscheint auf dem Vorhang: Ach, mein Herr, mein 
Karagdz. Der Abend dor Rälen (Seröfler) möge gut sein! 

Kuragdz: Am Abend hab’ ich ihn nicht gesehn, ich habe den 
كنوك‎ A am frühen Morgen gesehn. 

Haffievad: Vom Serif A hab' ich gar nicht zu dir gesprochen. 

Karagdz: Was hast Au gesagt, hast du sidikl”) @ gesagt? 

Hngievad: 
Bofinden. 

Kuragdz: Mein Bofnden ist kein Zwiebelfeld, Anss du Zwiebeln 
st‘), Bei Aiuson Worten giebt er dem Hafieynd eine Ohrfeige, 
Hagieyad entflicht, auch Karagdz geht in sein Haus, 











in, ınein Karag, ich orkundige mich nach Eurem 





Das Stück. 


Auf den Vorhang wird die Kneipe gesetzt, in die Mitte der 
Tisch, an die Seiten die Stühle. Bekri Mustafa tritt ein Gazel 
singend auf, 


1) Wohl zugleich eine Rechtfertigung des oftmals verbotenen Zajäl. 
2) gavga — gouga, wie Kitnes schreibt, habe Ich nicht gehört — be- 
zeichnet meist einen Wortwechsel, der beroits In Handgreiflichkelten übergeht. 

3) Siche Anm. 5 auf Seite 626. 

4) Kannenberg, Klelnnsions Natorschäizo $. 112: „Zwiehelbau Im Grossen 
wird am Golf von Inmid betrieben, wo dio Zwiebeln nach Kaerger nicht nur 
durch Zwiebelehen, sondern such durch Samen fortgepflnzt werden, welch 
Natztores Verfahren in manchen andren subtropischen Ländern nicht möglich 
ist‘. — Wenn man sich vergegenwärtigt, dass trotz der schwankenden Schreibung 
unseres Testos stets so'an, nicht sojan gesprochen wird, erscheint dus Miss- 
Verständnis (ür sual) weniger gesucht, 











628 ‚Jacob, Bekri Mustafa, 


غول 
ايتجدم عشقك طولوسنى يار بوكو جلسده 
بوكو بدا جر ابدرسكك يارين حنف ديوافوار 

غزل بباتر بكرى نعره UT‏ )1 ميخاندجيه ايوستول ديه سسلئير' 
ابوسنول ميضانه ايتجروسندر. اورسدى ديه سس ويرر بكرينك يائنه 
كلير؛ بكرى ابوستول بدا بر راقى وبر دير ' ميسو ملغرترق كيدر 
آند 60( ملستيقا ديه امستسنه باغري ر كتيرر ميسو بكريه وبرر 
بكرى بوارلار 

قردكور بردعيه كلير م افندم بر راق وبريكز ديه بكريدن استرا' 
بكرى مصلفى قردكوزى قووار 

بكرى مسطفىنك A‏ ميضاتديد كلير برابر راق FI‏ 

جاللرك شراب كتترمسى 

ترك اللر يهودى #اللر شراب فيجيسى ميضائديه Dr‏ 
ميخاندجيه تسلهم ايحرلر اونارده راق ايتجمكه باشلارئر 

اتشاجى ده موضائه؟ كلهر اوده باشلا ايجمكسة؛ قروكوزده 
ميتخانعيه كهرر متستريارك اللرندن قدخلرينى Dr‏ جللار al‏ 
ميضائدده سرحرشار (سرخوشلر) بنم راقمى سنمى ايجدن (ايجدق) 
ديه غرعايه (غرغايد) باشلارلر؛ قردكوزك راقيى ايتجديكن بللى اولور» 
زىده آلىقورلر قوكوز:ده راقى اصسارلارلر' قروكوزده سرخسوش 
أولور» Aa‏ فروكوز نعروطرى AST‏ 

يهودى جاكى قركوزى سسلئير. فى A‏ صورتلى قارغدكوز 
اشك كدى ذه زبرلارسكياة 














notre atmal: gebraucht man mit Vorliebe von Betrunkenen vgl. Samy.‏ إن 
m‏ نه مكاتديد Für‏ )2 


9 Vol. Stre بعدينة‎ nel الاصوات لصوت‎ AL „Der widerlichste 
nat fürrahr It der Laut dos Each, 





Jacob, Bekri Mustafa. 629 


Das Gazel. 
Ich trinke die Fülle der Liebe, Liebehen, heute bei der Sitzung. 
Heute folterst du mich, morgen ist der Gerichtshof da. 

Das Gazel ist zu Ende und Bekri beginnt zu brüllen. Er 
ruft den Kneipwirt: „Apostol!* Apostol antwortet aus dem Hinter- 
‚grund der Kneipe „orist!“s) und kommt zu Bekri. Bei den Worten 
Bekris: „Apostol, gieb einen Raki (Tresterschnaps)!* geht der 
Kellner rufend ab. Der ruft seinem Chof „na mastika‘)!* m. 
Dieser bringt und der Kellner verabfolgt ihn dem Bekri. Bekri 
giesst ihn sich hastig in die Kehle. 

Karagda erscheint auf dem Vorhang und mit den Worten: 
„Mein Herr, geben Sie oinen Raki* verlangt er ihn von Bekri. 
Bekri Mustafa jagt den Karagbz fort. 

Bruder des Bekri Mustafa kommt in die Kneipe, sie trinken‏ عمط 
zusammen Raki.‏ 

Wie dio Träger Wein herbeischaffen. 

Türkische und jüdische Trüger bringen dus Weinfuss in die 
Kneipe, übergeben ex dem Wirt und beginnen auch ihrerseits Raki 
zu trinken. 

Auch der Stammgust komnt in die Kneipe und beginnt; gleich- 
falls zu trinken. Auch Karagdz tritt in die Kneipe, entwendet. 
fortwährend aus den Hünden der Güste die Becher und trinkt sie 
aus. Die Betrunkenen in der Kneipe fragen einander: „Hast du 
otwa meinen Raki getrunken?“ und beginnen Streit. [Endlich] 
wird ihnen klar, dass Karagdz den Raki getrunken hat. Sie be- 
halten auch Karagdz zurück und bestellen dem Karagda ebenfalls 
Raki. Kuragdz wird auch betrunken. Bs beginnt Karagbz zu 
brüllen. 

Dor jüdische Trüger ruft den Karagdz: 
Kargajo2®), was brüllst du wie ein Esel? 








‚Ho! trommelgesichtiger 





1) beloce synkoplort nus Öplsere, wie die Umgangssprache für dns ماله‎ 
سملو‎ sagt, also „bestimmeu Sie, bafahlon Sie, bitte‘. Die Türken erklärte 
ملم عو‎ durch „Zujerun, nach Dr. Rhodokanakls wird es Im Nougrlechlschen 
besonders مقا‎ verwendet, um zur Wiederholung einer nicht deutlich ver- 
nominonen oder verstandenen Aussage oder Frage aufsufordern. 

2) Mastis, das Harz von Pistacia lontiscus Z., ist der gewöhnliche Zusatz, 
zum Raki und steht dann für Rak selbt 

3) مق‎ spricht der Judo stats diesen Namen aus. 










630 Jacob, Bekri Mustafa. 


قرءكوز - يهودى القارسم سنى كووارم 

يهودى - غىدى (601) فقير قرا كنفى * كوتوك وارسه قائقه 1م 
بقايم 

ديمكه قالقمز(!0:) قركوز قالقار غرغايه AL‏ بومخاندده ES‏ 
Sa a a‏ اوطوربولر 

حاجيواد a‏ بكرى مصطفىلك يائذه اوطورير بكرى 
مصطلفى ايلد قونرشيغد باشلار' مخانمجى ميجوده بر Mayo‏ عشرت 
طلغير' اوراده تيكورده SE as‏ أمزرله A‏ نهودى كاليدك 
hy hr un)‏ أيجنده ale el‏ كوجك استرلئ كوجك 
كامر اوبنامغه باشلر' قركوزده كرجكله اربار' كرجك اربون بترر 
كيدر' بوذلرك und‏ غرفايد باثسلارار؛ ميخاندجى بوذارى Yan‏ 
بكرى مصطفى نك قاريسى كلمر بكرى مصطفىبى آله ركوثور اكوثورر) “ 
we‏ بور بر A‏ ميضائدده يالكز قردكور قالورة 
مفضائدجى تروكوردن هاره استر' قروكورله بر غرفا'. تزاكرل: 
ميضائدبى ترطوشديرر» ميخائمجى ميضانيى md‏ أوراشير 
(اوغراشور) ميضانه ينار بثر 

حاجيواد برده 8 كلهر 

قردكوز - كدمشار أولسون 

حاجيواد ‏ الله مستدقنى ويرسون دير أورر 

ركوو اللرفة للسكي؟ ورد 

حاجيواد - اكلرينه a‏ 

al 

5 ب مرديوان اكارينه أوررم؛ جوف ششكر صاعلغه (صاغلغم) 





2) Nach Redhouse®; unatsruptedl, continnnsy. 
8( 30 .قوصمف‎ 
رديه م23 (ق‎ 


Jacob, Bekri Mustafa. 681 


Karagöz: Jude, wonn ich mich erhebe, röste ich dich! 0 

Jude: Laos, armseliger Bettler-Abtritt, wenn du Mut hast, er- 
hebe dich, ich will sohn! 

Kaum hat er ausgesprochen, als Knragdz aufspringt und sie 
zu vaufen beginnen. Die in dieser Kneipe Anwesenden bringen sie 
auseinander. Sie setzen sich auf ihre Plätze. 

Hofievad kommt in die Kneipe, sotzt sich neben Bekri Mustafa 
und beginnt sich mit Bekri Mustafa zu unterhalten. Wirt und 
Kellner tragen fortwährend Getränk auf. Da füllt Karagdz ماس‎ 
Tisch] und steht wieder auf. Bajuli Judaici cum petentis?) vesti- 
menta vomitu conspuroantur. Sie verlangen vom Wirt einen Tänzer. 
Der Tänzer kommt und beginnt zu tanzen. Auch Karagbz tanzt 
mit dem Tünzer. Der Tänzer beendigt den Tanz und geht ab. Sie 
beginnen allo zu raufon. Der Wirt trennt sie. Die Frau des Bekri 
Mustafa kommt, nimmt den Bokri Mustafa und bringt ihn fort, 
Biner nach dem andern brechen sie aus der Kneipo auf und gehen 
ab. In der Kneipe bleibt Karagdz allein. Der Wirt verlangt von 
Karagda die Bezahlung. Prügelsoone mit Karagdz. Karagdz zündet 
die Kneipe an. Der Wirt bemüht sich die Kneipe auszurtumen. 
Die Kneipe brennt ab. 


Hafiovad tritt auf. 

Karagdz: Mag es vorbei sein! 

Hfievad: Gott soll ihn strafen! Sagt's und prügelt ihm. 
Karagöz: Deine Hände sollen zerbrechen, hau nicht! 
Hagievad: Ich schlage anf ihr . .'.()%) 

Karagda: Brlang es nicht, erreich «s nicht! (sei verwänscht!) 


Karagöz: Ich schlage . . .)2( Gott sei Dank für die Er“ 
vettung (salyja)! 














3) أوزريند فوشيف‎ scheint hier wie أوزرييقه وأرماف‎ u stehn, für das 
Rodhouse® angiebt: 10 0 apainst one, to approach or attack. 

3) Auch Türken vermochten mir diese Stello nicht zu erklären. Sonst 
Qeckt sich diese Schlossseene in den meisten Rodemendungen mit dem Schluss 
verschiedener berelts bekannter Karagözstücke. Bei den von mir geschenen 
ajtl-Vorstllangen هذ‎ Konstantinopel fohlte ولك‎ niemals, sio scheint also 
alten Bestand zu gehören. . 

Ba. لقا‎ 3 











632 Jacob, Bekri Mustafa. 
3 (بركت) وبردسك (ويرسون) 1 كاعدخانده‎ Alp  داويجاح‎ 

(U) صسارلقه‎ (si) بندك‎ 
BZ 


0 قوكور برده 5 قالير 
يا حاجيواد اله كجمرمش ايكن قاجيردم سنى؛“ باف بر دخى. 
الهمد كصجرسن ند يايالم 4 سنى دير قردكوزده اوته(" كيدر' 
اوبونده حتام (خقام) بولور. 
Hagievad: Gott sei Dank für dus Röhricht (saslyga), das bei‏ 
den süssen Wassern von Europa wächst!‏ 


Karngör: Du hast den Vorhang zerrissen und kaput gemacht, 
ich geh’ und sag’s dem Harn‘). 





اك بردديى ابيلدك ويران' an‏ صاحبد(!60) nr‏ 


Karagdz bleibt auf dem Vorhang: 


0 Hagievad, ich hab’ dich, obwohl ich dich zu füssen gekriegt 
hatte, Innfen lassen. Wenn ich dich aber noch eimmal zu fassen 





kriege, dann pass’ auf, was wir mit dir machen. Karagbız 
sprichts und geht nach hinten ab. Das Stilck ist zu Ende. 


3) Val meine Ausgabe des Kajyk ala 8 0. 
2) MR ع‎ für رغ‎ denn dio Aussprache ist Kintdane, — Vgl. Mahmod 
Tori, Tstumbolda Dir sn, I, Kinthane, Istambol 1299 لا‎ 
3) 8. oben 8. 020 Anm. 8. 
9) 80, nicht اميم‎ 
Worte spricht sonst Immer Haflovad, vgl. به‎ B. Kajpk عمد‎ 
ss dem Folgenden geht herv, dus er auch hier als Sprecher gedacht 
ist Die Ralln der Velden scheinen schen voor durchweg vertauscht zu sin. 








Eine Vermutung über den Ursprung des Namens mn. 


Yon 
Wilhelm Spiegelberg. 


Der Streit über den Ursprung von IM ist alt, aber nur 
eines steht heute für viele fest — und ich darf mich vor allem 
uf Nöldeke berufen — dass keine der für MIN vorgeschlagenen 

itischen Etymologieen') befriedigt. Wir dürften uns also in 
dieser Frage mit einem non liquet bescheiden, wenn wir nicht 
deutliche Pingerzeige bestssen, in welcher Richtung die Erklärung 
des Namens zu suchen ist, 

So wenig sich die Bedeutung des Sinai für den Jahwismus 
leugnen lässt, so wenig wird man bezweifeln können, dass die 
Aufünge des Jahwekultus in Ägypten liegen. Die Tradition, wie 
sie uns in dem gesamten Alten Testament entgegentritt, und wie 
sie spiterhin noch weiter ausgesprochen wird, betont diese letztere 
Thatsache s0 scharf, dass man sie nicht schlechthin leugnen kann. 
Vor allem verdient hervorgehoben zu werden, dass der Begründer 
dex Jahwereligion einen ägyptischen Namen trägt. Denn dass IE 
ein ügyptischer Bigenname ist, darf als sichere Thatsache hinge- 
stellt werden, 

Der Bigenname Msw ist im neuen Reich sehr häufig‘), also 
auch in jener Zeit, in welche der Exodus zu setzen ist. Diesem 
Namen entspricht مان‎ aufs genaueste. Für die Gleichung s = فا‎ 
ist an 103 = Gem zu erinnern. Der Name bedeutet „geboren von, 

1) Bine boqueme Zusammenstellung bei Martt, Geschichte der امون‎ 
schen Religion p: 01 A. 2. 

2) Lioblein, Diet. de noms hi6roglyphiques 785, 1048, 1922, 2016, 
2152, 2210, 2203, 2538 in der Schreibung . Ferner Pap. Ansstasl V, 


m DENE sertpareim, نس سمه سه‎ NP 
مسق‎ Ban Eou) Dan ep gr [N ممصت‎ States 


der ل‎ Ameai Is Di A te (ns | جا‎ 
































634, Spiegelberg, Eine Vermutung über den Ursprung des Namens ro. 


Sohn des“, mit Erginzung des Gottesnamens, ist also eine Ab- 
kürzung aus Namen wie ومسي‎ „Sohn des Mondes“, Tun“ 
tworg „Sohn des Thot“. Die durch solche Namen gegebene Voka- 
Üisation "mPstu(j) stimmt bestens zu der überlieferten Form MER). 

Die Thatsache, dass der Begründer des Jahwekultus einen 
ügyptischen Namen trägt, ist ausserordentlich bedeutungsvoll. Da- 
bei möchte ich noch besonders hervorheben, dass Mose nicht wie 
3. B. Joseph neben dem Agyptischen Namen auch seinen einheimi- 
schen führt?), sondern nur einen ügyptischen Namen besitzt. Br 
gehörte ja auch weit mehr als Joseph der ägyptischen Kultur an. 
Wurde er doch nach der hebräischen Überlieferung?) am Hofe 
erzogen und — das ist zwar eine späte aber naturgemässe Weiter- 
bildung des alttestamentlichen Berichts — „in aller Weisheit der 
‚Ägypter ausgebildet“. Ich glaube, wir dürfen diesor Tradition 
vollstes Vertrauen entgegenbringen, denn hier kann von einer 
tendenziösen Tintstellung nicht die Rede sein. Wor von jüdischen 
Gesichtspunkte aus dio Entwickelung des Jıhwismus darstellte, 
dem konnte nichts anstössiger sein, als die onge Beziehung den 
‚Roligionsstifters zu. einem Heidenvolk. Dass selbst in der ten- 
denziösen Darstellung des Alten Testaments die enge B 
des Jahwekultus zu Ägypten in der Porson 
#0 stark durchscheint, beweist unwiderleglich, 
sichung zum mindesten s0 nahe war als sie uns im Exodus ont- 
gegentzitt.. Wir müssen also annehmen, dass der Stifter de 
Jehwekultus Ägypter war dem Namen und der Exsl 
hung nach. 

Es weisen aber noch andere Spuren im Jahwekultus nach 
‚Ägypten, und eben auf diese hat mich mein vorehrter Lehrer Theo- 
dor Nöldeko schon vor einer Reihe von Jahren hingewiesen. Ein 
Tukel des Aaron, Sohn des Hohenpriesters Eleazar, LAD, wel- 
chem das erbliche Priostertum im Dienste Jahwes übertragen wird, 
führt einon ägyptischen Namen. Denn man hat lüngst‘) erkannt, 


dass in Om sc} 1 9 ٠ 
0 in OD der bekannte Agyptische Eigenname CN) [| 
IE ماقام‎ „dieser Neger“ steckt). Dieser Name wiederholt 


sich bei dem Sohme des Hohonpriesters Eli, dessen beide Söhne 
DT und O2 heissen und Priester dos Jahwe zu Sohiloh sind‘). 




































1) Die for gegebene Frklirung des Namens ist meines Wissens zuerst 
Yon Lauth versucht werden. 

2) 8, Zeitschrift für Asspriolgie 1899, p. 40. 

3) Exodus 2, 10. Acta apont 7, 22 

4) Lauth, ZDMG. 25, p. 130, 

5) Beschtenswert ist auch, dass der Name des Groasvaters mütterlicherseits 
Bra, عل‎ PER „welchen ZU gegoten Aut“ eine kpiride مطمشورية‎ Dil, 

ung ai 
0) Mb Sea omaaon Sonn مده دده هذه‎ (Sam 1, 3). 





Spiegelberg, Bine Vermutung über den Ursprung des Namens mit. 685, 


Ine ich nicht, so ist DM der ägyptische Rigenname 
حد كقة إ[‎ Mer („die Kaulauappe‘)), 
in welchem die Gleichung " den häufigen Fall der Mouillie- 
rung des " im Auslaut zeigt. Vermutlich wurde schon im „neuen 
Reich“ — die beiden Zitate stammen aus dem mittleren Reich — 
das 7 verschliffen gesprochen; schrieb man doch das Zahlwort 
100000, welches mit dem Wort „Kaulquappe“ identisch ist, 
hf‘), 
Forner wird ein Oberaufseher im Tempel Jahwes zur Zeit des 
‚Joremia YIMED genannt, welcher zweifellos den ägyptischen Namen 


0 x : : 
تناع لإ ا‎ wigt, welchen ich aus einem der 


Dyn, XXI ungehörigen Papyrustragment der ägyptischen Sammlung 
der Universität Strassburg (Nr. 742 0. d) kenne‘). 

Somit stehen wir vor der Thatsache, dass der Stifter d 
Jahwekultus ebenso wie drei#) gelegentlich erwähnte Priester de 
selben, darunter einer, welcher eine ganz hervorragende Rollo in 
diesem Kultus spielt, ügyptische Namen führen. Liegt es auf 
Grund dieses Befündes nicht schr nahe, die Frage aufzuwerten, 
ob nicht der Gott selbst, welchem der Kultus galt, seinen Namen 
aus Ägypten bozogen hat? 

Sehen wir uns unter den Namen des Agyptischen Pantheon 
um, so entspricht freilich kein einiger dem gesuchten Gotte 
namen. Wir müssen also in winer anderen Richtung suche 























bei Entlehnungen auf religiösem Gebiete der Volksglaube 
schwerer wiegt als die religiösen Anschauungen der Gebil- 





eine sehr lückenhafte ist, trotz der zahllosen religiösen Texte. 
Denn Tempelinschriften und Totenbücher verraten uns doch fnst 
nur, wie sich der Prioster mit der Religion abfand; wie das Volk 
eigentlich dachte, losen wir im besten Fall mur zwischen den Zeilen. 
Viel mehr erfahren wir durch die zahlreichen Privatultertümer und 
Bildung der Porsonennamen, aber keine Quelle ist für die Kennt- 
iss des Volksglaubens so bedeutsam wie die Berichte von Reisenden. 
Mögen diese auch ein Jahrtausend jünger sein als die Zeit des neuen. 
Reiches, welche uns zunächst angeht, — bei der Stabilität, welche 
ie ügyptische Kultur in den Hauptzügen bewahrt, gelten solche 


Dam 1471 nn. 100‏ 
Se Au‏ تج إل عمق لاعف زلا عل 13 اذفان ana‏ 2 


5 
وس 2000 معهيد I YE‏ با مده der‏ ويه 
oo‏ ل (Oyn.‏ 


3) oder zwei, denn ich halte die Deutung von "or: nicht für so sicher, 
wie die der beiden anderen Nam 























636 Spisgelberg, Bine Vermutung über den Ursprung des Namens tur. 


Berichte, so weit sie nicht tendenzids gehalten sind, für alle Zeit des 
Ägypterums'). Wor nun die Berichte solcher späten Boobachter zur 
Hand nimmt, dem fällt immer wieder auf, welche grosse Rolle der 
Tierkultus in. der Volksreligion spielte. Nehmen wir einen späten 
Autor, welcher als Christenfeind über dem Verdacht erhaben ist, 
متك‎ ügyptische Religion lächerlich machen zu wollen, so ist die 
folgende Schilderung des Celsus schr bezeichnend?]: zug”, olg 
(se. den Ägyptern) مسوم‎ uiv lorı Aauargü reueon za) W001 
za) segonvhalom ueybim zul رتلف‎ zul ver) Yayudanı zu 
oxal nigıs عمسمو ومن‎ nal Ieyuzela عقي‎ dewordalums 
لمي‎ uvornguhtudes, Hin 38 elsunn war Ludorigw yeroudnıy 
Yewgelrau wgoonvvoluevog alAaugog h zchdnxog N xgoxhdeıhog 
N rgiyog haar). 

Also unter den geheimnisvollen Ceremonien vorbirgt sich 
ein Tierkultus. So viel auch dus Äussere des Tempels und der 
Kultus darüber hinweg üuscht, im Innern des Heiligtums werden 
heilige Tiere vorehrt. Dass aber oben diese Thierverehrung, ف‎ 
Wosentlicho im ganzen Kultus, die Volksreligion darstellte, b 
zeugen alle Nachrichten der klassischen Autoren‘). Was die 
vielen Götter in der Volksvorstellung unterschied waren ja vor 
allem dio Tiere, in welchen sio sich manifestierten. Für das Volk 
bedeutete 





















Amon einen Widder, 
Montu einen Stier, 
Osiris einen Bock, 
Hathor odgr Isis eine Kuh; 


in der Vorstellung des ügyptischen Bauern — und auf diesen 
geht ja doch diese eigenartige Bauornreligion zurfck — bastcht 
das ügyptische Pantheon mm guten Teil aus einer Heerde von 
Haustieren, 

Und damit werden wir auf das ügyptische Wort geführt, auf 
welchen vielleicht der Jahwename zurückgeht. Denn MM ist 
vermutlich die Wiedergabe des ügyptischen Wortes 


RENT ir سس‎ 


Die Begründung dieser Gleichung verlangt zunächst eine Ent- 
scheidung der Frage, in welche Zeit man die Entlehnung des 
Wortes zu verlegen hat, 








1) Vgl. Ed. Meyer, Geschichte Ägyptens p, 33—34. 

2) 721 Wiedemann, Religion der atan Ägypter p. 05. 

3) Orieines contra Clsum ed. Tommatzsch, I. I, 17. 

4) Ve besonders Wiedemann, Le cılte des anfmaux en Kgypte ans 
dem Massen VII p. 2111, 300M. 





‚Spiegelberg, Eine Vermutung über den Ursprung des Namens rn 637 


Ich habe an anderer Stelle darauf hingowiesen!), dass IA 
m rot die neuügyptische Schreibung des alten جه‎ 


“ot ist. 
مد بو بو بو دج‎ (A. با‎ 
11 كم‎ 8019 


stehen ا جا معطم مقع رولادمم‎ 9 gegenüber. 


Die مدي وويتصد‎ Kohreibung Ist عمد‎ nicht دجاه‎ 
findung des „neuen Reiches“, sondern sie nimmt lediglich eine alte 
Schreibung wieder auf. Wenn lot „Amt“ mit dom Wortzeichen 
F geschrieben wird, einem Zeichen, welches ein Paar Hörer mit 
em Strick (etwa Lasso mm Kinfangen wilder Rinder?) dar- 
stellt, so müssen wir annehmen, dass 1/w£ einmal die kon- 
مامه‎ Bedeutung gehabt hat, welche dus Bild angiebt, Trinnemn 
wir uns nun der Bigentümlichkeit der Altesten Schrift, welche 
3. B. ein Tier nur durch die Wiedergabe des Kopfos‘) darstellt, 
50 werden wir leicht zu dem Schlusse geführt, dass Lt 1 eine 
alto Schreibung für Rinder oder Homvich wer. Das alte und das 
mittlere Reich schreiben “ot, wie such sonst للد‎ mit RL 
wechselt). Dass das neue Reich eine anscheinend lange vorgesäene 
Schreibung wieder aufgegriffen hat, darf uns nicht auffällig or- 
scheinen. Bietet doch die Schreibung des Aloph prosthetieum 
im N. A. einen ganz analogen Fall). 

Würde die Schreibung “ut ebenso wie Zt genau die Laut- 
verhültnisse des gesprochenen Wortes wiedergeben, so würd die 
hebrüische Form m» uns für die Zeit der Entlohnung nur die 
Wahl zwischen ältester Zeit und neuem Reich lassen, also that- 
süchlich, da die vorhistorische Zeit nicht in Frage kommt, uns 
in die Zeit des neuen Reiches weisen. Aber die Möglichkei 
bleibt offen, dass auch das alte und das mittere Reich in Prago kom- 
men. Denn da 1207 schon in der Altesten Spracho existierte, im 
alten und mittleren Reich durch “tt abgelöst wird, um im neuen 


Er- 























1) Recuell de travaux relatf A la philologie Egypt 
2) Grab des y (A. Z. 1807. 07, 100). 

3) Sinuhe 2. 80. 

3) Das Rind ä 2.D. وج‎ geschrieben. gl. auch die Determinferung 


von IN LEN „ern“ 82. rem 7, 510. 
5) Sctne, Dan ägyptische Vorbum 1, $ 148. 
Base, 





IS, p 00. 





1638 Spisgelberg, Bine Vermubng über den Ursprung des Namens Try“. 





Reich wieder in der alten Form aufzuleben, so wird man in “ot 
eher eine orthographische Variante als eine solche von lautlicher 
Bedeutung sehen dürfen, 

Demnach ist die Entlehnung sowohl im N. R. wie in der 
spiteren Fpoche denkbar. 

Nehmen wir die erste Möglichkeit au, so würden wir uns zur 
Begründung der Idontitit von Dt und MM auf die Gruppe der 
ügyptischer Lehnwörter berufen müssen, welche in die Zeit des 
„ueuen Reiches“ in die hebräische bez. kananische Sprache über- 
‚nommen worden sind, x. B 


1 mod „Schilft, 
IL man it „Kastenl‘, 
m. 8 ler „Nil“, 
هد ذا‎ a „Pharao“, 
7 in 7 
an rolle وير‎ } Massbezeichnungen 
vIr vn {hs „Leder‘'), 
كن‎ et „Schi, 


Inn — Diot würde ذ‎ = w (ef.II) sein und die woib- 
liche Endung 4) dem 71 entsprechen wie in 11 und IV. Anlau- 
tundos 1 ist in II, wie in unserem Fall, durch ١ wiedergegeben, 
während ihm in 171 entspricht, 

2 fehlt bislang noch in dieser Wörtergruppe dio Gli- 
hung A ? = N. Denn selbst, wenn man annehmen wollte?), 
dans in MOND ©? durch 79 wiedergegeben sei, so ist doch zu 
betonen, dass in Dot das 2 im Inlaut steht, 

Es ist wohl Zufall, dass wir diese Gleichung noch nicht für 
die Lehnwörter des N. R. erweisen können, denn an sich kann 
sie nicht auffüllig sein. Einmal findet sich wahrscheinlich inner- 
halb dos Ägyptischen der Wachsel von ث‎ und 3), und zwar g 


made nach (J, dann aber giebt es ein Wort der „ägyptisch-somi 


schen“ Zeit, welches ? = Nı zeigt. Denn ich glaube, dass Lim 
„Zelt“ semit, Six ist, also = N, = Fundm = 5. Die 
letztere Gleichung liegt auch in Amt „drei! = Bat, كلاث‎ vor, 
welche man doch gewiss gleich setzen muss. } = ® ist durch 























1} Bondt, Aogyptiuca, Festschrift für Georg Ebors p. Li. 
2) Ba ist Zu beachten, dass dio Schreibung mit = "3 schon Im A. R, 


legt, und nlht eine Brfndng des NR. it, wo 2, bekanich nur 
in“ wiedergiebt. Das ı in MENB kann sehr wohl Aörker geprochen ae. 
3) Sethe, Das Seyptische Verbum I, 587,248 Im] 39 Ui „tanzen“ 


on INNE r- 


‚Spiegelberg, Bine Vermutung über den Ursprung des Namens rin“. 639 





erwiesen, nur für (= ® gestattet unsere gogen-‏ ثمان 
würtige mangelhafte Konntniss der einschlägigen Lautverhältnisse‏ 
keinen anderweitigen Beleg. — Aber noch einmal, Aurch den Nach-‏ 
weis, dass unter den Wörtern der Agyptisch-semitischen Urver-‏ 
wandtschaft 7 sich findet, will ich nur die Wiedergabe‏ 


von # durch in der späteren Zeit als an sich nicht unwahr- 
scheinlich hinstellen, der Beweis für die Zeit des neuen Reiches 
ist noch zu erbringen. Rein lautlich betrachtet, sich die 
Gleichung 13wt = mim auch für die ägyptisch-semitische Periode 
erweisen, wie man unter Hinzunahme von (3m = ÖrIX aus Rrman’s 
Lautübersicht, Jahrgang 1892 8. 123 dieser Zeitschrift, leicht er- 
kennen wird. Aber suchlich ist das, wie sich aus dem folgenden 
ergiebt, undenkbar und daher fällt diese Möglichkeit fort. 

Auf Grund der hebräischen Vokalisation FM), deren gute 
Überlieferung von keiner Seite angefochten worden ist, würde das 
ägyptische Wort 1" “م2‎ zu vokalisieren sein. Wir hätten also 
eine Nominalbildung vor uns wie zarge „Gewürm“ ans dedf%t'). 

ide Nominn würden auch darin übereinstimmen, dass sie Col- 
leotiva sind?). Nun existiort neben تمر‎ auch eine verkürzte Form 
I. Auch diese ist aus der ägyptischen Form leicht zu verst« 
Nach ügyptischen Lautgosotzen kann auslautendes Hülfs-e gelogent- 
lich abfallen®). So entsteht 


aus rest pacoy „Frauen“, 
aus متهم ال"‎ „Gift“, 





























würde aus‏ وق 
lasst ein law,‏ 
also.» entstehen.‏ 

‚Nachdem damit die Möglichkeit der Jautlichen Identität beider 
Worte geschaffen ist, soll die sachliche Beziehung derselben hier 
kurz. erörtert worden. 

Zunächst einiges über die Bedeutung des ägyptischen Wortes. 
Vet ist ein Collectivum und entspricht seiner Bedeutung nach 
zunfichst dem homer. uinA@, dem hebr. 12 „Kleinvieh“. Daraus 
at sich schr früh die allgemeine Bedeutung „‚Vich“ entwickelt‘). 

“ut = lwt (s. 0) werden mun an verschiedenen Stellen 
gerade zur Bezeichnung der heiligen Tiere gebraucht, so im 


Totb. 125 (Conf) Z. 19 cd. Naville (Pa) nu |1 N 
وله - اق‎ NT لطمتصر‎ habe ich heil > 


1) Stoindoztf, Kopt. Gr. 9 72. 

2) “ot Aindet sich mit dom weiblichen Singularartikel Pap. Westcar 8, 17. 
8) Steindortt, Kopt. Gr. $ 380. 

4) Erman: Mörchen des Pap. Westeur I, 8. 32. 








Tiere getötet“ 


640 Spisgelerg, Eine Vermutung über den Ursprung des Namens mn. 


(ühnlich id. 32), ühnlich in den bekannten Stellen der Rosettana 
(2. 18) und des Deorets von Canopus (Z. 12)'). 

Wie verhält sich nun dieser Befund zu der unlengbaren 
Thetseche, dass der Sinai der ursprüngliche Sitz der Jahwever- 
ehrung ist) Es ist bekannt, dass die Sinaihalbinsel schon seit 
den ültesten®) Zeiten unter Agyptischem Einfluss gestanden hat. 
Aus kriegerischen Unternehmungen, welche durch die reichen 
Kupferlager dieser Gegend ins Leben gerufen wurden, entwickelte 
sich nach und nach ein dauernder fgyptischer Besitz. Tn der 
Zeit der XII. Dynastie ist dio Sinnihalbinsel eine ägyptische Pro- 
مسر‎ mit ägyptischer Kultur. Bis zu welchem Grade sich die 
‚Ägypter hier sicher fühlten, boweisen die dort verhandenen ägyp- 
tischen Gräber und vor allem das Heiligtum, welches der Gttin 
Hathor, der Schutzherrin der Sinaihalbinsel, auf der höchsten 
Spitze der Sarabit el Hadem in dieser Z 
der Hathor heiligo Tier aber ist eine Kuh, 6 
der „heiligen Heorde“ angehörten und welche nach den Worten des 
Horodot’) — der vortrefflichsten Quelle für ägyptische Volks- 
religion — „alle Ägypter ohne Ausnahme von allen Viorfüssern 
am meisten vorchren! 

Ich will hier nicht unerwähnt lassen, dass gerade diese That- 
suche auf die Spur eines anderen Wortes führen konnte. Einer 
der Namen für die Kuh der Hathor ist ثلا‎ oder 3ALEN) d. عط‎ 
min oder .#صثم‎ Leider ist os nicht möglich zu entscheiden, 
welcher Konsonant oder ob überhaupt ein solcher dem rı folgte. 
Ich setze daher diese Kombination unter allem Vorbehalt hierhe 
würde in jedem Fall dasselbe bleiben. 
tlchnung von [ot in das neue Reich, nchma 
migen semitischen Stämme, welche später di 
des Jahwismus geworden sind, erst im „neuen Reich‘ 
































Titg, 3 
etwa 1800-1300, mit der Agyptischen Kultur der Sinaihalbinsel 
bekannt wurden, so würde das gut zu dem stimmen, was wir über die 


palästinensischen Verhältnisse jener Zeit wis Eduard Meyer?) 
hat es sehr wahrscheinlich gemacht, dass der bekannte Feldzug 
Sethos’ I. {n. 1300 v. Chr.) gegen die Schasu, nichts anderes 
als ein Krieg gegen die den ägyptischen Besitz auf der Sin: 
insel bedrohenden Habiri, die Hebräer. Der Erfolg dieses Feld- 
zuges setzte dem siegreichen Vordringen der Hebräer ein Ziel; 

18 Drugseh, Wirteduc Y, 3.10. 

3 Stade, Cenhthe der مطاف‎ Jane 120 1, dat. 

3) Sie ige Zeichn 1007 95 

4) Erman, Ägypten .م‎ 

8 Manpero, ل‎ Töden 1, p. 474. 

9 Dorehardi, درو‎ Zolwehtt 160, . 12, 

وساميية ومع Boüs Onlkas Aiybarıoı‏ عله Herodot 1%, dt; „zul‏ 11 ىر 

بام nähe‏ شط اس افده مله 

.8.1 ع ا A‏ 01 

9 in ا ا ا‎ Fre p. 16-70 

















Spisgelberg, Eine Vermutung über den Ursprung des Namens سناد‎ 641 


„was nicht erschlagen würde, musste dem Pharao huldigen“. Die 
nun folgenden Jahre friedlicher Beziehungen der hebräischen Stimme 
scheinen mir für die Zeit der Fntlchnung des Jahwenamens be- 
sonders in Frage zu kommen!) Daneben bleibt nach dem oben 
Bemerkten?) aber auch die Möglichkeit der Entlehnung im alten 
und mittleren Reiche bestehen. 

Wie dem aber auch sein mag, mir scheint alles dafür zu 
sprechen, dass die Hebräer oder besser die Träger des Jahwekultus. 
zuerst auf der Sinaihalbinsel‘) den ügyptischen Tierkultus kennen 
lernten. Die ügyptische Herkunft des Jahwenamens und die Bo- 
deutung des Sinai als Wohnsitz des Gottes sind damit erklärt, 
wenn auch im Rinzelnen noch manches dunkel bleibt‘). 

Wer nun diesem Ergebnisse zustimmt, der wird mit Recht 
die Frage aufworfen, ob sich nicht in dem Jahwe der Hebrüer 
eine Frinnerung an das heilige Heerdentier der Ägypter erhalten 
hat. Diese Frage lisst sich bejahen. Nur mit Vorbehalt erinnere 
ich zuntchst an den „Stierkultus“®) in den Tempeln des Nord- 
teiches. Dem mir steht kein Urteil darüber zu, inwiefern diese 
relativ späte Verehrung des Jahwe in Stiergestalt auf alte Vor- 
stellungen zurückgroift. Auch der poetische Ausdruck „Stier 
Jakobs‘) 39% WAR, wio Jahwe gelegentlich genannt wird, soll 
hier nicht herangezogen werden, obwohl man sich gewiss mit 
Wellhausen?) fragen darf, ob hier nicht „ein stehen geblie 
Archalsmus vorliegt, der eine Zeit lang plastisch gemeint gewesen 
in mag“. Aber in den „Hörnern des Altars“, den mare م700‎ 
kann man mit gutem Recht einen rudimentären Rest der Dar- 
stellung Jahwes in „Stiorgestalt“) schen. So scheint auch diese 
Thatsache die hier gogebene Erklärung des Jahwenamens®) zu stützen. 





























1) Dom würde der von Max Müllor (Aston und Europn p. 102 und 312) 
versuchte Nachwols widersprochen, dass der Jahwekult in Pallstina schon zur 
Zeit Tautmosis 111. bestand. Mir fst aber die Identität der betreffenden 
Worte mindestens zweifelhaft. Was wir nach und nach über dio verwickelte 
Völker- und Sprachverhältnissen Vorderaslens erfshren, mahnt zu grüster Vor- 
sicht. Zugegeben, dass das y> ein Got Tat, مه‎ ist os noch sehr fraglich 
ذم‎ man Ahn dem Am" oder rin gleich setzen dasf. 













Frage kommen, wolcher zu der ägyptischen Kultur der Sinsihaldinsel in Be- 
zichung etand. Man wird dabei zunächst an dio Konkter denken. 

3) Austrücklich bemerke ich hier, dass {ch die einschlägigen alttestament- 
lichen Kragen, hier nur soweit erörtere, als es für dio Begründung meiner “قا‎ 
sicht notwondig ist, 

5) Soviel ich sehen kann, jet zur Bezeichnung des „Stieres“ stets das 
Wort 532 „Kalb“ gebraucht. 

6) Weshalb der „Stlerkultts“ kat 

gefunden. 
1, 2.208. 
te des Volkes Tara, 2. 465. 
im Anschluss en die obigen Ausführungen an dio De- 
Tufenen eine Frage stellen. Neben der Vorstellung von der „Stiergestalt 








ische-Entlehnung sein soll, habe Ich 














642 Spisgeberg, Eine Vermutung über den Ursprung des Namens rer. 


Fassen wir noch einmel kurz den Gang und die Hauptergeb- 
nisse dieser Untersuchung zusammen! 

‚Eine Reihe von Personennamen, welche in dem Jahwekultus 
‚eine hervorragende Bedeutung haben, wiesen uns neben der hebräi- 
schen hier zuverlässigen Tradition nach Ägypten als der Heimat 
des Jahwenamens, Als ein Name, welcher diesem sachlich durch- 
aus entspricht, aber lautlich gewisse Schwierigkeiten bietet, ergab 
sich das ägyptische Wort für „Vieh“ Zt, welches auch die 
heiligen Tiere der Götter bezeichnet. Die grosse Bedeutung des 
Sinai für den Jahwekultus, legte die Vermutung nahe, dass die 
Träger des Jahwekultus zuerst auf der Sinaihalbinse) den ügypti- 
schen Tierkultus kennen lernten. Ueber die Zeit der Entlehnung 
liess sich nichts Sicheres ermitteln. 

Dass das ügyptische Prototyp von MM Collestivum ist und 
nicht ein bestimmtes einem bestimmten Gotte heiliges Tier be- 
zeichnet, könnte leicht als Hinwand gegen meine Aufstellungen 
erhoben werden. Und doch ist dor Gattungsbegriff, welcher viel- 
leicht viel conereter und verbreiteter war, 
‚erkennen lassen, ganz den Umständen angepasst, unter denen die 
Entlehnung von MN erfolgte. Wären die Hebrer mit den Bo- 
wohnern eines bestimmten Gaues zuerst in Berührung getreten, 
‚so würden sie gewiss bei der Entlehnung eines Gottesmamen das 
Tier oder den Gott übernommen haben. Aber in unserem Fall 
liegt die Sache anders. Die ägyptische Bevölkerung der Binai- 
halbinsel ist eine ägyptische Mischbevölkerung: so viele Gaue 
Vertroten waren, so viele Götter, s0 viele heilige Tiere lebten in 
der Vorstellung dieser aus allen Agyptischen Nomen ausammen- 
gewärfelten Leute. War auch Hathor die Schutzgöttin dieser 
ägyptischen Provinz, für den Einzelnen ist der angeborene Gott 
doch der massgebende. Und so konnte ein fremdes Volk, welches 
die religiösen Vorstellungen dieser Leute kennen lernte, nur den 
Eindruck bekommen, dass sich der Gott der Ägypter in vielen 
Tieren offenbarte. Le „heilige Tiere“ war der bezeichnende 
Ausdruck für die Gestalten, unter den sich die ügyptischen Götter 
sichtbar ihren Verehrern offenbarten. 

Wie sich die Person des Mose zu dem Jahwekultus stellf, 
ist aus der getrübten Überlieferung schwer zu ersehen. Nur 
so viel steht fest, dass er bei der Begründung und dem Ausbau 
des Jahwekultus eine hervorragende Rolle spielte. Es ist kaum 
anzunehmen, dass er dem Volke erst die Kenntniss des Namens 
übermittelte. Die Hebräer werden — einerlei ob man an das 



































‚Jahwes steht der Glaube des alten Israel, dass in Steinen Gettbeiteu wehnen, 
ein Glaube, welcher in den Gesetzestateln der heiligen Ledo einen Nachhall 
gefunden bat. Der „Stier“ ist der Fatisch des mm“. Sollte In don heiligen 
Steinen, deren Verehrung bei allen Somiten nachweisbar ist, ursprünglich der 
Sitz des x sein, wie das In der Gründung des Heiligtume 5x ma zu Tage 
lege? Spiter würden lo Fetlsche dor beiden Götter vermengt worden sein. 


Spisgelberg, Bine Vermutung über den Ursprung des Namens nt. 643 


alte oder mittlere Reich oder an das nene Reich denkt — schon 
vor Mose mit dem ägyptischen Volksglauben bekannt gewesen 
sein, und demjenigen, welchen die Tradition später zum Religions- 
stifter machte, wird vor allem die Aufgabe erwachsen sein, diesen 
Vorstellungen feste Formen zu geben. Dazu war er schon ver- 
möge seiner Erziehung der berufene Mann. 

Sollte ich den Ursprung des Gottesmamens Jahwo richtig 
erkannt haben, so würden damit die zahlreichen Vermutungen 
einen ungeahnten Halt gewinnen, welche schon längst über die 
Beziehungen des hebräischen und ägyptischen Kultus geäussert 
sind. Aber diesos Kapitel will ich vor der Hand bei Seite lassen '). 
Nur eine allgemeine Betrachtung kann ich mir zum Schlu 
Studie nicht versagen, deren problematischen Charakt 
nügend betont zu haben glaube. Die ermittelte Thatsache wird 
viele muntchst wunderbar berühren. Wenn der Gott der Hebrier 
aus Ägypten atammt, dann wirkt der Geist des Ägyptertums, wel- 
chen wir uns s0 lange als etwas ganz isoliertes vorgestellt haben, 
much auf dem Gebiet der Religionsgeschichte noch unmerkbar 
bis in unsere Zeit hinüber, Und doch fügt sich auch diese That- 
sache durchaus dem Gesamtbilde ein, welches wir uns mehr und 
mehr von der ägyptischen Kultur gebildet haben. Was die 
Holnter aus Ägypten entlehnt haben, wird, abgeschen von einigen 
Kultformen, eben nicht viel mehr gewesen sein عله‎ der Name des 
Gottes, sein Wosen haben sie nach ihrem Ebenbild geschaffen. 
Ganz ühnlich steht es ja auch mit zwei anderen Kulturgaben, 
welche auf Ägypten zurückgehen. Wa Phönizior etwa‘) aus 
der ägyptischen Schrift ontlehnt haben, waren wenige Zeichen; das 
System haben die Entlehnenden selbst geschaffen. 
nicht ebenso mit der griechischen Kunst! Was die Hellenen von 
den Ägyptern übernommen haben, waren nur einige Kunstformen, 
welche sie mit ihrem Geist erfüllten und durch ihren Genius zu 
‚einem Leben erweckten, in welchem man nur mit Mühe die Be- 
sichungen zu dem Nilthal erkennt. Und ähnlich würde es um 
die Entlehnung des Hebräergottes und seines Kultus stehen. Nur 
im Nomen und einigen bedeutungslosen Vorstellungen und Kult- 

Tormen vermögen wir die alten Beziehungen wieder aufzudecken. 
Im grossen und ganzen trägt die Religion der Hebriier den Stempel 
des Volkes, welches sie seiner Zigenart gemäss entwickelt hat. 

2) Mer spielen natünich auch die alten Dezichungen Sprions und Palt- 
stinas zu Ägypten eine Rolle, wie wit sie aus den Amamabriefen kennen ge- 
lernt haben und auch sonst Im N. R. verfolgen können, 

2) Ich will gestehen, dass mir neuerdings ganz erhebliche Zweifel an der 
blichen Annahme gekommen sind. 







































644 


Über موق‎ 
Yon 
Ti. Aufrecht. 


In sidindischen Verfussernamen ist das Wort Sea für sich 
allein oder in Zusammensetzungen gewöhnlich. Proben finden sich 
in dem ersten Band des Cntal. Ontal. Die Bedeutung dieses Sara 
war mir trotz einer Anfrage in Caleutta unbekannt geblieben. Im 
‚Oktober v. J. wandte ich mich an Sesagiri, den Kumtor der 
Government Oriental MSS, Library in Madras, und erhielt von ihı 
am 11. Novombor den folgenden Bescheid: 

The word موده‎ which is found in the proper names generally 
in Sonthindio is the name of the Tirupati?) hills, on which is 
‚sitanted one of the most famous temples of India, in which an idol 
كم‎ Vigu under the name 0? Vofkafaramape ir woripped, The 
mount is supposed to reprosent Sega, tho thousand-hended serpont, 
who is the oouch of god Visgu, and who is also supposed fo ben 
“ earth on his head. The mountain is therefore called. Sogagir 

jogächaln, Soshdri and so on }y adding the names of a mountai 
to the word Sega. Tho word Sega itself is often used as a proper 
name. Te is found also in compounds with other words ns Rämn- 
dogn, Volkatadog 

The use of the word Sosa may also be accounted for by the 
piety which Vaigpayas show to their wellknown ächärya Rümänuja, 
who is considered to be an incarnation of Sega, the thonsand-bended 
serpent on whom Visnu is said to sleep. 

Die erste Angabe ompfichlt sich durch ihre Einfachheit. Nach 
einer Überlieferung soll dio Pagoda ursprünglich Siva geweiht ge- 
wesen und durch den Einfluss von Rämänuja zum Dienst von 
Visgu verändert worden sein. - 

3) Tirapati, eine Stadt in dem Bert Nord Arte, 

2) Siaho Kispalone, 




















645 


Über eine Formel in der jüdischen Responsenlitteratur 
und in den muhammedanischen Fetwäs. 


Von 
Ignaz Goldziher. 


1. In jüdischen Konsultationen über gesetzliche Fragen (mbxu 
marony) aus Lündern arabischer Zunge findet man sehr häufig als 
Schlussformel der Fragestellung einen Hinweis auf den göttlichen 
Lohn, dessen der Bofragte für seine Entscheidung gewärtig ist. 
Einige Beispiele: 

Responson der Geönim zumeist aus dem 10. und 11. Juhrh, 


ed. Harkavy (Berlin 1887, Mok, Nird) 187, 5—8: مسر دس وتديم‎ 
GB een. مد كوو‎ DanbR (od. Nakensı) Nioan man ma 
مم عطوم‎ zu Sanıha Js (017) بعكم‎ id, 205, 24: warte Da 


ana ap Sbnpn mob وميد‎ ja خوك‎ Sp Ian دمع‎ 
Dem entspricht in den hebräischen Übersetzungen?) dieser 
Rodensart am Schluss der Anfragen: num ya mau bapıı 1m 
ans, oder ددر‎ bsezs Dipamn resp. /m mim دهدط‎ mau Sum, 
wozu noch zuweilen ovaurı Ya hinzukommt. Diese Formel erscheint, 
oft in der Abbreviatur "sw. An eine biblische Stelle (Ruth 
2, 12) ist diese Formel angepasst in der Varietät: jyarı 1224 937° 
59 Annan mon im man 5 

Abraham Abu-l-mund, Sohn des Maimonides, motiviert einmal 

‚iu einer seinor Entgognungen auf die Einwürfe des Daniel ha-Bablt 
gegen Stellen in Maimonides’ Werken, die Zusicherung des gött- 
lichen Lohnes für die Zerstreuung religionswissenschaftlicher Zweifel 
durch einen Hinweis auf die biblische Stelle Jes. 57, 14. Durch 


























2) Ba ist nich 





wi In der hob. Übers, a1 A 597.‏ فعلى 


9) Wir verweisen auf das Ya) DISmm Manon Yarp (Leipaig), 
unter dessen 251 Konsultationen es mur wenige giebt, in denen dio Anfrage 
nieht mit einer dieser Formeln schliesst. — Vgl. auch 5185 MOST MaDN, 
Meir Abulafı, Kitäb alrastil (hebr. Übers) ed. .ل‎ Brill 182, 16. 

9) Hiußg auch 861500. Die Formel wird in hobr. Sprache auch in 
arabischen Anfragen gebraucht, Jom. Qu. Rev. XL, 589, 10. 27. 








646. Goldeiher, Über e, Formel i. d. jüd. Responsenlitteratur die. 





die Unterweisung der Fragesteller wird ein „Anstoss ans dem Weg 
des Volkes hinweggeriiumt*; dafhr kann man göttlichen Lohn er- 
werben ?). 

Man kann jedoch nicht bezweifeln, dass diese Fr 
an biblische Anschauungen anknüpfen, sondern dass sie aus der 
Technik des muhammedanischen Fetwäwesens übernommen 
sind, wo sie seit alter Zeit genan an derselben Stelle in derselben 
Weise gebraucht werden, wie wir dies an den soehen angeführten 
‚jüdischen Beispielen erfahren haben. 

Einige Specimina aus verschiedenen Zeitaltern können dies 
Verhältnis zeigen. Unser altestes Beispiel, das ungeflhr aus der 
Zeit jener gaonkischen Responsen stammt, ist sicherlich nicht dus. 
früheste dieser Art. In den den Gurar al-fawa'id wa-durar عله‎ 
Yalaid des Sarıf Abu-l-Küsim ‘Alt al-Murtada (lebte 355—436) 
angehängten theologischen und philologischen Anfragen und Ciut- 
achten (Tcheran 1272, p. 862416) schliesst eine Fragestellung 


ينعم بذكر ما عنده فى ذلك مُثابًا إن شاء اللّد mit den Worten:‏ 


(p. 389). — Dem Gazalt wurde ein Gutachten über eine gernde 
in seiner Zeit viel umstrittene Frage abverlangt: wie sich der 
orthodoxe Islam gegen dus Andenken des Chulifen 104 I, „des 
Mördors des Husein“ zu verhalten habe. Aus den Sprüchen der 
grossen Imame des 2. und 9. Jahrhunderts konnte diese, Frage 
nicht sicher. entschieden werden, die auch. für die altüigliche Praxis 
aus dem Gesichtspunkte Interesse hatte, ob man der Erwähnung des 


Namens dieses Ohalifen die üblichen Eulogioformeln رحد اللّم)‎ va: m) 
nachsotzen müsse, oder mindestens Aürfo, oder aber ob eine Fluch- 
formel nach diesem Namen den Forderungen der rochtglinbigen 
muhammedanischen Gesinnung eher entspreche. Es ist zu be- 
achten, dass die Rehabilitierung des Teztä und der Omnfinden über- 
haupt vielfach von Theologen der ultrakonservativen hanbalitischen 
Schulo vertreten wurde®), trotzdem Ahmed b. Hanbal selbst m 






















ji 18 BR‏ :10 ,60 )1007 اتيم MOST cd. D. Godbeg‏ دمج زر 
Dafmanb Mman mp Jradnas“‏ رذج جدود ya by‏ 9„ 

9) Ein älterer Zeitgenosso dos (asält, dar Hanbalite “Abd al-Mugig b. Zuheir 
Alb (st. 489) hate un Work ft farläil Jertel geschrieben, das zu seiner 
Zait viel Debatten hervormat (Ibn al-Atir ed. ülik IH, 280, هد‎ Mih, 
Stud. 1197). Dio en Öasält gerichtete Anfrage ist wohl aus Anlass disor عملا‎ 
wegung erflgt. — Eine Apologle des Muäwin schrieb ein jüngerer Janball- 
scher Zetgeno, der Kat Muhammad Ibn al-Pare (st. 820): معاوية‎ Ay; 
أبن أبى سفيان‎ (Handuchr. der Lipaiger Utwersidtsbib, D.C, Nr. 375 .807), 
Zu Vonshten Ist folgende aus den Mankkid Apmed بذ‎ Manbel von Jahjd b. 


Mandn ماتعلاك‎ Notiz des Härtn b. Hammil: sl, سمعت أحمك بن حنيل‎ 











Goldsiher, Über مه‎ Formel i. 4, jüd. ‚Responsenlitteratur etc. 647 
alidischen Sympathien neigte‘). Die Anfrage nun, mit der dem 
Gazalt eine Entscheidung dieser Kontroverse abgefordert wird, schliesst. 
mit der Formel: ينعم بارال الاشتباه مُثابًا إن شاء الله‎ (ibn Ohalli- 


kan s. v. al-Kija al-Harräst, Nr. 441, Wüstenfeld V, 16), — Eine 
Konsultation aus dem 8. Jahrh. H. über die Zulissigkeit der Bo- 
schüftigung mit den Schriften des Theosophen Mahjt al-din ibn 


“Arabt endigen die Fragesteller mit den Worten: مأجورين‎ Lya 


Oakkars I‏ جوابا شافيا bzgl‏ جميل الثواب من الله الكريم الوقات 
4 ,577 








iche, auf die dem Respondenten zugesichorte göttliche 6 
Ichnung bezügliche Klauseln der Fragestellung sind auch in späterer 
Zeit in Anwendung geblieben?). Bei dem in dieser Zeitschrift 
(4, 328) von Schauffler mitgeteilten Fetwä (a. 4. .ل‎ 1175 d. H.) 
über den Übertritt der Griechen in Aleppo zur rön..katholischen 
Kirche, schliesst die Fragestellung: OWEN ولكم‎ Vllt ,أفيدوا‎ 
Desgleichen schliesst die von Snonck Hurgeonje (ibid. 45, 897) 
horausgogebone Fragestellung des Muhammedaners aus Singapore 
n Angologenhoit des Sklavenhandels mit den Worten: أفيدينا‎ 


TR الشافعية فى ذلك اثابكم‎ Lil ,بنصوص‎ Dazu sind in 








رجل وقال يا ابا عبد الله ان عهنا رجل يفضل عمر بن عبد العويز 
على معاوية بن ابى (laden‏ ففال احمد لا dar‏ ولا تواكله ولا تشاركه 
(bid. ol. 299). Damit im Zusmmmenhango sind. die‏ وإذا مرض فلا ad‏ 
Fachricten Da ahMukadda 384, 14; 40T, 18; 410, 0 zu vorstohen, wonach‏ 
dio Flanbaliten in Isfahan, Rei u. bis zur Übertreibung reichende Ver-‏ 








ehrung für Muwiln (vgl. de Gogfo, Glos. geogr. v. (حبية‎ konnzoichnet. — 
x entspricht dies dem alten Sunna-Standpunkt, dar die Thatsachen des hist- 
schen Chliftos als rliglonsgemken reciparte. Die sosben angeführton han- 
Vulkischen Äusorungen haben ihre Vorgänger an "Abdellih d. al-Mubkrak 
(118-188), der sine Vergleichung des ‘Omar IE, mit Mita 1. zu Gunsten 
ds ersteren nieht zulien (fbn Chall, Nr. 821) und an AbO Omar al-Mafarrlz 
6% 340), bekannt als Guläm Talnb, einem fanstischen Mufrijavarehrer, 
dur ein Haft Überlieferungen فى فصائل معاوية‎ tradiorte, das jeder, der seine 
Vortrige hörte, erlernen musste (ba Chal. Nr. 640). 

1) ZDIEG. 00, 404; Patton, Ahmed ihn Hanbal and the Mine 140. 

2) 80 =D. auch In den Ängierten Konsultaionen, die sehr häußg als 
Fiogsehriten sinzeln erscheinen. Bine solche Anfrage an Eiin al-Madant (1203) 
über lo Vorwerflichkeit oder لامعو ساد‎ des mit angeblichen Haaren dcs 
Prophoten gotriebenen Kultus (vgl. Mh. Stud. IL, 800) schllest: أفيجوا‎ 


ah‏ مفصلا ولكم الاجر والثواب. 
42 كن 








648 Goldsiher, Über به‎ Formel i. &. jüd. Responsenliteratur et. 


späterer Zeit auch einige Invokationsformeln als Einleitung der 
‚Entscheidung des Muftt hinzugekommen. Darüber teilt Muhammed 
Al-Mubibbi in seinem Werke über die Gelehrten des 11. Jahrh.s 
1. H. bei Gelegenheit der Biographie des türkischen Muftt Abt 
لكوع‎ b. Astad b. Hasan Gän (1003—1072) folgendes mit!): 


وان يكتب فى الفتاوى التى رفع اليه فوف السوال الله المستعاج 
وعليه التكلان واول من غير تنا من اللهم يأ 
وك العناية والتوذيق نسألك الهداية لى أَنُوَم طريق جدٌه سعد rl‏ 
كان يكتب N‏ ديب كل سائل نسألى تسهيل الوسائل الى حل 
مشكلات المسائل ثم تبعد ابند اسعد Ab‏ ابى سعيد فكان RS‏ 
الله البادى عليه اعتمادى. 


Der neue Amtsstil der modernen arabischen Kanzleien hat 
freilich auch die Petwätorderungen nach der kurialen Schablone 
gemodelt, In den sieben Fetwäbinden, die der einstige Muftt 
von Ägypten und Rektor der Azharakademie Seich Muhammed al- 
“Abbäel al-Mahdt aus seinen für Regierungsstellen, Richter und 
Privatpersonen von seinem Amtsuntritte 1264 bis 1804 abgegebenen 
Gutschten ausammenstellte®), schliessen die von Ministerien und 
sonstigen Ämtern an ihn gerichteten Anfragen in der Regel mit 


لهم ns‏ لتصرتكم وإرسال der bekannten geschäftlichen Formel:‏ 
الاوراف المتعلقه بهذه الماذة نوميل الاطلاع عليها والتكرّم بافادة لمكم 
(m Be I, 448(.‏ الشرعى فى ذلك 


Wir haben geschen, dass eins dor jüdischen Beispiele aus der 
guontischen Zeit in Bezug auf das charakteristische Wort der Formel 


(GW) genau zu den aus dem 9—10. Jahrh. angeführten muham- 
medanischen Formeln stimmt Auch das an einer solchen Stelle. 
vorkommende Kup wor%o ذنم‎ mus (Responsen der Geonim cd. 
Harkayy 90, 22) klingt an das in jenen arabischen Beispielen gang- 
bare الخ‎ „al an. 

I. Diese, wie wir sehen konnten, ganz formelhafte Fetwä- 


® phrase ist keineswegs als Ausdruck konventioneller Höflichkeit. zu 
betrachten. Der Gedanke, der ihr zugrunde legt, ist im Hadit 


1) Olli ال مويله‎ an aka hä dr (ai 128) ل‎ 19 unten: 
00 ا‎ Kale 100171000; hie 




















Goldziher, Über به‎ Formel i. d. jüd. Responsenlitteratur ec. 649 


begründet. Beim Abverlangen eines Fetwa wendet der Fragesteller 
den im Hadit ausgedrückten Gedanken an. 


Nach einem alten muhammedanischen Spruche ist: sis" كل‎ 
مأجور‎ „jeder, der in einer zweifelhaften Sache aus selbständigen 
Denken dus richtige Gesetz zu erschliessen sich bestrebt, des gött- 
jichen Lohnes gewärtig* 2), oder wie dieser Satz im vollen Zusammen- 
hange lautet: “Amır b. al-'Ägt hörte vom Propheten folgenden Aus- 
spruch: حكم فاجتهي‎ il, فاجتهد فأصاب فله أجران‎ „su RE اذا‎ 
أجر‎ se أخطأً‎ {5 „Wenn ein Richter einon Rechtsspruch zu er- 
teilen hat und mit ehrlichem Bestreben die Wahrheit erschliesst, 
so erhalt er (von Gotf) einen doppelten Lohn, wenn seine Ent- 
scheidung richtig ist; den einfachen Lohn auch dann, wenn er 
mit derselben geiert hatte“ 2). 

Dies ist nun der Lohn, dessen der Fragestoller den Muftt 
versichert, Zur Zeit als diesor Hadtfspruch entstand, hatten die 
Worte üjtahada und mugtahid noch nicht dio foste terminologische 
Bodentung, und hingen noch nicht mit jener genau definierten Stelle 
in der Rangstufo der Gelchrtenhierarchie zusammen, die ihnen 
später infolge der Ausbildung des Madhabwesens und der syste- 
matischen Schichtung der das Gesetz interpretierenden Autoritäten 
zugveignet wurde. Iftihad bezeichnet im allgemeinen (zumal mit, 


‚51, im Accus) die spekulativo Forschung des Falth®) und ist ein 


Attribut der Methode des ra‘). Nach vollzogener Codifieierung 
dos Gesetzes hat man begonnen mit dem Titel m. höhere An- 
sprüche zu verbinden. Die oben angeführten alten Sprüche hat 
man aber gerne auf jeden Gesetzgelehrten angewendet, der inner- 
halb seinor Kompetenzsphäre vom jus respondendi Gebrauch 
macht und in die Lage kommt über gesetzliche Anfragen Ent- 
scheidungen zu geben. Dazu muss or — wenigstens nach hanefi- 
fischer Lehre®) — nicht eben irgend eine der Stufen des iftihad, 

















1) Muwafta? IV, 88 sagt dios Said b. al-Musaflab, Indem or für das Dija- 
jgesota an Stallo dor Verordnungen ‘Omars und Maläwijus eine neue Norm 
5-0 

9) مممالة ولط‎ Stllo ist Musnad al-$4ß't (Lahoro 1308) 200. Ausserdem 
kommt der Spruch ft in joder Haditsammlung vor, die ein Kapitel über Ge- 
setzstudhum, Rechtspflege u. dgl. enthält, 








5 ا Vo.‏ )® 
re‏ مد د ع ا 0 
. والاجتتهاد 


9) Die ومسمشسة مطممةاتقفة‎ stllt höhere Anspräche; 5. über dio Frage 
Miwerdi od. Enger 110, Über muftahid alfatäut vgl. Journ. asiat. 1860 I, 
181, 204; Snouck Hurgeonjo, ZDAIG. 83, 161. 








a” 


650 Goldsiher, Uber به‎ Formel i. d, jüd. Responsenlitteratur etc. 


in seiner späteren Bedentung, erklommen haben und kann wohl 
auch ein mukalkiä sein‘). 

I. Wir benützen äiose Gelegenheit noch zu einigen an dies. 
Gebiet sich knüpfenden sprachlichen Bemerkungen. 

Der Dichter Küheif, dor mit Du-l-rumme um die Gunst der 
schönen Char” wettaiferte, gebraucht das Wort, al-mufäl, um einen 
frommen Mann (derselbe wird übrigens als falih bezeichnet) zu 
vorspotten, der mit der ornsten Mahnung zur Gottesfucht den 
Dichter zurechtwies, als sich dieser einmal in eine schöne Frau 


يقول لى المفتى الله لا :)5 ,148 vergafite (Ag. XX,‏ 


Hier wird muffi in demselben Sinne ge-‏ .تنظر Se)‏ يا فتى 
braucht, wie bei ähnlichen Gelegenheiten (wo es sich um das Wein-‏ 
لالم trinken handelt) die Worte mutakallif (Ad. XIV, 81,2) oder‏ 
(bid. 61, 18)%), Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass im Grunde‏ 
‚ein Frömmler oder Heuchler gemeint sei, wofür die freien Omajjaden‏ 
und die Vertreter ihres Geistes die unbequemen Fukahs hielten,‏ 
dio ihnen immer mit Koran und Sunna in den Wog kamen’).‏ 
Der Gebrauch dos Wortes fatwd, dus ursprünglich nur die‏ 
sotakundige Entscheidung einer dem Fragenden zweifelhaften‏ 
Sache dodonte 4. scheint im späteren ungenauen Sprachgebrauch,‏ 
bei Beibehaltung der richtigen Bedeutung, auch auf die schrift:‏ 
lichen Anfragen, auf die man eine Entscheidung beansprucht,‏ 
ausgedehnt worden zu sein. In dioser Anwendung bedontet es‏ 
wohl eigentlich das der Erledigung zugeführte Schriftstück®), das‏ 











وان كات المفقى :3,18 (Kalro 1292) I,‏ اعفاد ,)092 خم Kaft Chan‏ )3 


مقلدا غير جتهد ياخذ بقول من و افقم الناس عنده ويصيف 
Iftihäd-Fragen schrieb Muhammsd b, ‘Abd alvazin‏ وله Über‏ الليواب الهد 


AM (1081): alckaul alandid fi bad mas لفان‎ walaklid (Hand- 
schrift. der Kalroor Bibliothek, Kata. VI, 177). Vor jtst dreaslg Jahren er 
(damals uchr angesshenen Kalroor Gelehrten Mila Bag لله‎ 


















0 فرش 
wal-tagdid (Kairo 1987)‏ ملطئاناءة اتفسملة عله Monographie:‏ 
unten. :‏ 22 


9) Vet. Mühammod. Stud. 1, 81 N 
3) Morwin بط‎ alMahallab wonnt ja den Hasen Basıt SL) الشيص‎ 
© 


Ay Tu. 0 

U (ill, Ki, LA,‏ بد نصذ 5,6 بع مده 
na.‏ الفتج NE‏ لأعل الدينة 

9) Vo ah One ar I, 0,0 BON يكب رقاع‎ 
vol الصورة‎ Ibn Matkow. bei de Goe 





, Arib 94, 8. 





Goldsiher, Über به‎ Formal i. d, jtd. Responsenliteratur ee. 1 


io Anfrage in gewohnter Form enthält. Dieser Sachverhalt folgt 
aus Beispielen, die aus dem 10. und 11. Jahrh. vorkommen : 


Mugir al-dtn al-Hanbalt (ca. 900) sagt in der Biographie des 
Seich Makt b. ‘Abd al-Salam al-Rumeilt (st. 492): كانت الفتاوى‎ 


os kamen Anfragen zu‏ .ط .8 تأق اليه من مصر والشام وغهرعما 
ihm aus vielen Ländern‘). Ebenso gebraucht das Wort; schr häufig‏ 
auch al-Muhibbt (Ende des 11. Jahrh.) in seinem Biographionwerke.‏ 
‘Von Ahmed b, “Abdallah al-Mekkt (st. 1077) sagt er: „die Fatawı‏ 
kamen zu ihm, und er beantwortete sie in der angemessensten‏ 
كتب على und schönsten Weise*®), Man sagt in diesem Sinne:‏ 


‚gs, un auszudrücken, dass jemand schriftliche Antworten auf 
ملق‎ ihm vorgelegten Anfrageschriften erteilt). „Du sollst nicht 
mchr auf Fotw’s schreiben“ d. h. nicht mehr schriftliche Ent- 
schefdungen über vorkommende formelle Fragen treffen dürfen“). 
Von dem nachmals berühmten Nogm al-din al-Gazzt (st. 1061) wird 
erzählt, dass ihm sein Meister Sihab al-din al-“Aitawi, selbst einer 
der hervorragendsten Gosetzgelehrten seiner Zeit, zwanzig Jahre vor 
seinem Tode die Erlaubnis gab „auf Fetwas zu schreiben® (öl, 


ad), dass or aber von dieser Erlaubnis nur‏ بالكتتابنة على الفتوى 
فكتب فى هذه BA‏ على فترى) sehr beschränkten Gebrauch machte‏ 
Kurz vor dem Tode di‏ .(واحدة فى الفقه وغير واحدة فى التفسهر 


Lehrers traf ein Fotwä ein; du sagte er zu Nofm al-äin: „Sohreibo 


darauf (die Entscheidung), und da schrieb er sie auch auf besonderen 
Wunsch des Lehrers unter eigenem Namen. So kamen denn die 


schftichen Anfragen (ahfatduf) von mm ab in Hiufger Folge 
zu ihm und er gab immerfort Entscheidungen“). Als der Sei 














ب (Kairo 1888) 204,8 Y.‏ اللمؤطة Als‏ زد 

واخذ عند جباعة وكانت الفتاوى 990,90 .1 Ohitat alatar‏ )2 
.ترد علهه فيجيب Iris‏ باحسن جواب واعذب خطاب 

8( Magie aldi 570,8 له بالافتاء . . . وكتب على الفتتاوى‎ N 
Yası 

.لا تكتب على الفتاوى بعدها 169,7 AtMabibbE IV,‏ )4 

ضرت قتوى ذقال اكتب عليه فكتب وقال اكتب :198 .00 (8 
اسمكم فقال بل اكتب اسمك فكتيم كم تتتابعت عليه الفتاوى 
.فاستمر يفت 





652 Goldeiher, Über «. Forma id. مقا‎ Rerponsenliteratur ee. 


al-isltm Jahja al-Minkärt durch eine Krankheit am Schreiben ver- 
hindert war, botraute er seinen Schüler Muhammed aus Angora 
(6. 1098) damit, ‚auf die Fotwa’szuschreiben® (Je الحتابة‎ 
:(الفتاوي‎ dies Amt, behielt er bei („or schrieb immorwährend auf 
is P.‘) bis sein Lehrer selbst abgesetzt wurde“). Und um aus- 
urüicken, dass die Entscheidungen eines gelehrten Muftt allent- 
halben Beifall begegnen, sagt man: ‚man zollte Beifall seinem 


Schreiben auf die Fetwa’st?) (وحيدت كتابتد على الفتارى)‎ 








3) AlMUDIDbE IV, 214 
2) مقاطل‎ I, 219,5 


.مرغوبلا مقبولة 


lb ul‏ بد vo‏ 216,6 مولع 





653 


Die geographische Liste IIR 50. 
Von 3 
FH. Welsshuch, 


Der Text 1118 50 ist meines Wissens noch nicht im Zusammen- 
hang behandelt worden. Eine solche Bearbeitung scheint aber auch 
jetzt noch wünschenswert und zeitgemliss zu sein. Die Ausgabe 
im Londoner Inschriftenwerke enthält nicht nur eine Anzahl Ver- 
schen, sondern ist auch unvollständig. Allerdings sind die meisten 
‚Fehler schon längst verbessert, aber von den verschiedensten Ge- 
lehrten und an den verschiedensten Stellen. Wer bis jetzt den 
Text studieron und benutzen wollte, war genötigt, das Material in 
tagelanger Arbeit zusammenzutragen. Diese Mühe habe ich ihm 

für allemal abgenommen. Hierzu kommt, dass der IIR 50 vo 
öffontlichte Text durch ein nonangefügtes Bruchstück zum Ti 
günzt werden kann. Zwar ist dioses Fragment bereits 1881 Prär. 
Delitzsch (Wo lag das Paradies? 8. 104) bekannt gewesen, auch 
von Meissner (s. Jonsen in Keilinschr. Bibl. 8, 1, 184 Anm. 1) 
kopiert, aber noch von niemandem veröffentlicht worden. 

Zuın Studium des in Rede stehenden Textes wurde ich durch 
einige Städtenamen, die ich in den von mir kopierten Beschwörungs- 
tafeln des British Museum fünd, voranlasst. Auf mein Ersuchen 
gestattete mir Herr King in Abwesenheit Dr. Budges, die Tafel, 
welche in der Kouyunjik-Galerie ausgestellt ist, einige Stunden, im 
Siadent’ Boom mu kolletionieren. Leider war mir su janer Zeit 
weder Dolitzschs Paradies, noch Brünnows Classified List. zugäng- 
ich. Hütte ich diese beiden Bücher damals zu Rate ziehen können, 
so würde ich selbstverständlich nicht örmangelt haben, einige wenige 
Stellen, wo ich anders las als die genannten Gelehrten, nochmals 
ganz genau zu besichtigen. Für jetzt muss ich mich in diesen, 
übrigens wenig zahlreichen Füllen darauf beschränken, die Unter- 
schiede unserer Lesungen festzustellen, ohne eine Entscheidung 
treffen zu wollen Denn wenn ich mich auch bemüht habe, jede 
Abweichung von dem Texte des Inschriftenwerkes sorglültigst zu 
untersuchen, möchte ich doch nicht wagen, ohne nochmalige aus- 
ärückliche Prüfung des Originals Minnern entgegenzutreten, die 
im Lesen von Thonurkunden eine ungleich grössere Übung haben 
als ich selbst, 




































654 Weissbach, Die geographische Liste 1112 50. 


Ich hatte bereits den Entschluss gefasst, die Ergebnisse meiner 
Kollation und meines Studiums des Textes zu veröffentlichen, als 
ich auf Babylonian and Oriental Record Bd. 8 Nr. 9 8. 215 auf- 
merksam gemacht, wurde. Ich orsah daraus, dass auch von anderer 
Seite eine Bearbeitung des Textes für wünschenswert erachtet wird. 

Die Thontafel K 2035 4 + K 4987 enthält auf Vorder- und 
Rückseite je 4 Spalten Schrift, deren jede wieder ans mindestens. 
38 Zeilen bestanden haben muss. Soviel Zeilen zählt diejenige 
Kolumne, von der am meisten erhalten geblieben ist, Der obere 
Teil des Öbverses und der untere des Roverses sind verloren. Welchen 
Umfang die verlorenen Teile gehabt haben, ist nicht zu bestimmen. 

Den Inhalt bildet eine Aufzählung geographischer und kosmo- 
graphischer Namen und Begriffe, und zwar in folgender Reihe: 
1. Stwdto; 2, Gebirge; 3. Länder; 4. Flüsse und Kansle; 5. der 
Himmel; 6. Stufentempel; 7. Stadtmanern. 

Js 2 nebeneinandorstehende Kolumnen gehören zusammen. Die 
linken (f, 111, VI, VII) enthalten meistens sumerische Namen, 
bez. ideographische Schreibungen, die rechten (EI, IV, V, VIT) baby- 
Ionische Namen, und zwar meist phonetisch geschrieben. Doch 
finden sich auch hier Fälle ideographischer Schreibung, 2. B. Kol. VI 
ZZ. 14—28, oder gar Kol. IV 2.17, wo der Verfusser das zu er- 
‚klürende Ideogramm rechts ohne jede Änderung wiederholt. Um- 
gekehrt stehen Kol. 7111 ZZ. 25 u. 2, also links, auch babylonische 
‚Namen, teilweise sogar phonetisch geschrieben. Ob sich in den 
linken Kolumnen ausser diesen und den sumerischen Namen auch 
noch solche in anderen Sprachen befinden, Iässt sich nicht ent- 
scheiden. Kol. 15 Z. 18 enthält 'ein Wort, das vielleicht eine „gut- 
semitische* Etymologie hat, ohne dass وه‎ jedoch gerade babylonisch 
sein müsste. Auch unter den nichtsemitischen Wörtern sind ver- 
matlich solche, dio nicht der sumerischen Sprache angehören. 

Wenigstens enthält unter anderem Kol. VI ZZ. 18 u. 2: Sprachgut, 
dus nirgends in zusammenhlingenden sumerischen Texten zur V 
wendung gelangt. Entweder waren dieso Wörter gar nicht sumerisch, 
‚oder sie verdanken ihre Existenz müssiger grammatischer Deduktion 
— was schliesslich auf dasselbe hinnuskommt, 

Die Transkription ist so gewählt, dass man aus ihr soglei 
die Zeichen des Originals erkennen kann. Was links steht, ist ein 
für allemal in Initialen wiedergegeben, mit Ausnahme der Glossen, 
die die lautliche Aussprache der Ideogrammo andeuten. Die Um- 
schreibungen und Übersetzungen habe ich, wie sich das eigentlich. 
von selbst versteht, ich aber nochmals ausdrücklich hervorheben 
will, nicht für den assyriologischen Fachmann beigefügt. 

IR 50 sind Obvers und Rovars verwechselt, wie Delitzsch 
(Assyrisches Wörterbuch 8. 259) bereits angemerkt hat. Das nen- 
angefügte Fragment ergänzt die rechte obere und die rechte untere 
Ecke der Ausgabe des Londoner Inschriftenwerkes. In Wirklich- 
keit müssten diese beiden Ecken in der Mitte zusammentreffen. 





















Weissbach, Die geograpkische Liste 111+ 50. 655 





Transkription. 
Onvers. 
Koll Kol. I. 
Am Anfang fahlen eins Anzahl Zeilen. 
1 1| دضع‎ ١ (aa 
وفع |1 ا‎ : {au} 
1 "1 2 an) 
{ Kl | زنط‎ - au 
3 KL | نمع‎ - ar 
7 11 | 1 8 0 
{ 11 0 
1 1 5 7 ri 
1 JKIıG 2 
31 la] مد | كد‎ wm 
[AB - TE - AZAG - 645 KI|La ar 5 
{ 1 6 علد .اص‎ 
1 3 KG a. uk 
1 ] Kult اسع‎ uk 
s{DL) - LA - AB KILO m. uk 
[AN - TIERS - AN - NA KI|U m + uk 
[BN) ٠ vr KO علد + سم‎ 
Dia) ٠ vu K 1 طم اح صماء‎ 
Ds) - TÄG - vol KL om. طم‎ 
6] “NE - RU 16 7 m + uk 
11 18015 5159 علس > اسماام‎ 
[ 1 KG ru uk 
[KULAO) -) UND RI | Zir اط‎ ٠ ab 
[DI ٠ خط‎ ٠١ AK? KL | Zir = ab 
)س‎ TS] SA - A - 21:0 KL |Dur- Kai) - لصوت‎ 





[JA2-NUNM)-AN-A-RU-RU KI|Dur - Sar - gi - ma 


1) UIR su, boroits von Dolitssch Paradies 228 vorbossert, 
2) Wohl Rest einos grösseren Zeichens. 
3) Erglnat gemäss VR 41, 10g (Del, a. a. 0, 228). 

02 Val. VREL,1Sg (Dol.'a. a, 0, 209). 
زه‎ Ra; die 4 Paar sonkrochten Kollo des Zeichens fir sind noch or- 














7) Vol VRIch (De 

8) Val. unsern Toxt Kal. VII 2. 20 (De,), 

9) UR bur-&t, bereits von Brünnow (List of cnneiform Idographs 
Nr. 14008) vorbossort, 

10) Vgl. Del. a. مه‎ 0. 2381. 

11) Vgl. VR 41,148 (Dol) und die Anmerkungen 8. 661. 

12) Strasamaior (Alpb. Verzeichnis Nr. 2281) ergänzt (BAD-KUR] und 


betrachtet -0a-a als Glosse; © st auf Jodon Fall zwoifohaft, 
18) Fehlt JER; يه به ,لو‎ 0. 207 Ki; Strass. m. a.O, ku; so las auch ich. 
14) IIR Kid; mun ist jedoch sicher, a wahrscheinlich; vgl. Brünnow, 
Nr. 14408, 











656 Weissbaeh, Die geographische Liste IR 50, 

















[DJA - AD) MUS 16 | tu a 
[1 ZI لظام‎ KH - da Au 
RA - ÄK) - كاتفلا‎ KI|Ra - عله‎ - ma - عم‎ 
w[PRA - 47124 - الخ‎ - 208 - 218 KI| Ra 9 ki ع‎ ma 
1 ? 4 1 | ا‎ 7 He m 
ا‎ 15 KL | Kar Boom 
1 1 KI|Kar - ka . ra 
{ KllEar - ka - m 
sL[ ]KI|Kar - ka - m 
1 KI|Kn ٠ ko. هس‎ 
L KI|DI - mu - un 
١ انط | ]ركز‎ - m - m 
Kol. II. Kol. IV. 
سق‎ Antıng fahlen 5 Zeilen mehr als bal Ko. I. 
ماع‎ 01 1 
1 010 1 
Ku B N 8 61] ] 
KU - IN - GL 808 + 2088 KI | mat?EMR?S)- KU ] 
180 ٠ ألا‎ KL . سمط‎ ٠ tum] 
8 . هله‎ 4 bar - tfum] 
SA . GR KL bar = tum 
-» BU -UR  KI bar - tm 
IISGAL - MA نعو-قام‎ AN - NA KI E- m hi 
3 KUR Fe "| 
18, Gebirge“ 
HUR . BAG du 5 ü 
0 du . 14 
BET ال الم رم‎ ;RT Syn 
KUR MR - TU 1 4 النتس اح‎ > ni 
كا مد‎ TI - ه1‎ ٠ 200 . ]ا‎ Kl 4 2 قا مس‎ 
KUR GR - فاك هله‎ A. عسس‎ ri. e 


HR Za; von dam 1. Zeichen st Im Orlgial noch ein sonkrectsf”‏ د 
Keil am Kndo orlaltan; Verbesserung und Ergtnsung bereits bei Dal a. a. 0.291.‏ 

9) UR ], dann e-kur-id als Glosse; Dal. (u a. 0. 206) und Strasm, 
سوسا )8800 ب‎ unter Verglichung von TIR 48, 20: 67 (Strass. mit 9) 
انمق‎ Ich glaubte zu erkennen, wi oben steht. 

9 UR | «NE vol. Del. a. a. 0. 281, Bedonow Nr. 9710 und die An- 
merkungen 8. 861. 

4) Vol. Del.'a بع‎ 0 Brünnen Nr. 0656 und 9781 und die Anm. 8. 601. 

9) IR ei; هذ‎ Origial ungetthe 1/71. 

©) TUR noch eine Spur; im Original It nichts mehr‘ zu schen. 

?) Wohl Met einen gröeren Zeichens. Van der vorbergehenden Zeile 
hat LER und das Original nach eine Spur am Anfang: 

9) Die erhltenen Rasa pawon zu dem Zeichen EME, 














KUR 


Weisobach, Die geographische Liste TER 50. 657 


KUR NM - MA RI 


KUR GU . TI - UM KT 
»KUR ZAG GU-TI- UM KI 


KUR 81 - RUM 5 
KR GES 8809 KT 


KUR 


SI Kı 


in 

sun Sn Ay gr 
sKUR ا‎ 8 - AN - N KH 
KUR HE - A - NA KT 
KUR LU - LU - BI Kl 


KUR U - SAL - LAN 
KUR MIN - NADN) . A 
sKUR MG - NEN) - RU 
KUR TG . RAR) - A 
#مكر‎ NU 5859 . GA 
KUR 559 - 31 نتدط‎ 
1 Be 

KUR KL -[ YBAIL 
KR 85 )ع‎ 8 [ NM 
KUR 8 26 
2 KUR 8 KUR 


Anm, 


iD 








SU - EDIN غم | كر‎ Su - bar - fi 


KUR NIE : MA KI 
(= قم‎ Elanti) 
قط‎ m - Mo. in) 
Bad pa - at Gu - لذ * نه‎ 
ugebirge v. Gutium* 
dad - 34 <0 
م‎ ai 
„Ocderngebirge® 
hd و2‎ . m - Hi 
Bad Bi © Kab) - ta - اما‎ 
ف‎ Bi (@ Ka) - ما‎ - Il 
قط‎ Ha - ni - 69 
dad) لسك‎ ٠ lu - bi - e 








mat a. dur. on 
„sicheres Land* 

mob do. zb - gu 
„sicheres, ruhiges Land* 

mt a bi 
„Feindosland® 

mb m’ ion 
„Land des Widersuchers“ 

me a m + gie ni 


„unbotmlssiges Land* 
mat na - لوط‎ - kut - ti 
„aufrührerisches Land“ 


Kol. V. 
matu mu - kur + tum 
„gegnerisches Land* 


matu e - li - tum 
„Hochland“ 

mata Kap - Mi - am 
„Tieflana® 

ma - 6 هع‎ - tum 
„Länder“ 

Var *‏ ان ابه 
„Fluss“‏ 


1) 80 AR, in Übereinstimmung mit den Spuren des Originals. 


2) Vgl. Brünnow Nr. 9280 und Z. 24. 


9) IIR ist dns Zeichen in 2 Teile zorlagt. 
4) Vgl. Del. n.a.0. 104; Jonson-Meissnor in Keilinschr. Bibl. II 1, 184 


4 


5) Nicht gans sicher; vgl. Jedoch Brllunow Nr. 60 





©) Im Original vorlett, aber noch-zu erkennen. 
7) Unsicher, ob noch elwas fehlt; vgl, Brünnow Nr. 270 und 272. 
8( Dil, vgl. Brünnow Nr. 9975 und 9377, 


658 Weissbach, Die geographische Liste 1112 50. 

















0) MH|s - ir - tum 
‚„hehrer (Finss)* 
iD PAR - TE - 1إظفه‎ - di - ik - 
iD un - KB - NUN - 88إكك‎ mb - 
iD KA - HA - AN . .DE|A 000 
wid LAH 5 GA|I- wm rm. m 
ID a-m-adan - ADAD [mr m 1) 
iD Kb) ZA - SUH|nar m Dumu - zi 
iD EDN . NUN - عمسإ كك‎ 80 - su - هط‎ 
i gus - "Alm ط٠ سم - كه‎ 
„gewaltiger Fluss* 
iD A-MI-GAL-GAL- DAN) |mr mir - mi. دس‎ 
iD هنا‎ 5 102 |nmu ed + 1 wi 
„klarer Fluss“ 
AN 9 mu ü 
„Himmel 
"طاغلا‎ . mu 4 
ME | م‎ 2 mu ü 
3 Mb - mu 0 
طإلللاصاء‎ - m 0 
Me + عمس‎ - 
IM |] . mu . ü 
ya. Kb BAR | ذا‎ mu 9 8 
0 a da # mu ü 
in * mu 0 
رلككا سد سطع‎ + HAL | [م]ظ‎ + mu 4 
sm mu ü 
EIN m) 4 
00 قوسم‎ BE mu] 8 
BR m) - mu 0 
au) BT om “ 
9 I RM - m إن‎ 





Es fohlen ممله‎ Anzahl Zeilen, und zwar & mehr als bei Kol, VII u. VI « 


1) IR tur, verbessert von Dal. n. a. O. 180. 
2) UR Ia, vorbeasort von Del. a. a. 0. 


9) UR -Z], verbessert a. a. 0. 


4) Das 1. Zelchen der Glosse It TUR sehraert, aber 30 gut wie lcher; 
dus 2. Zeichen It slat yalyphan; ve. Brinnow Nr. 4808 
3) u schln mir cher; vgl abor Drüinnow Nr. 0788. 
© m [IPZTY ‚verbessert vonJensen-Pinches هذ‎ Zeitschr. .Aasp.1,50. 
9) HAR-RA UN عامط‎ wie Close gescheabon; richtig Jansen a... 
9) IR id; reg Brünnon Nr. 8238. 
9) Das Original weist noch den (IR (shlenden) Rast eines Zeichens wie 
"BE oder Ihn au vg. Brünnow Nr. 144. 





Weissbach, Die geographische Liste 111+ 50. 659 


Kol. VIE. Kol. VI. 

BE I علنه ]ها‎ - Au - هد‎ + tum 
„Stufentompol“ 

m 58 - An - [ ل" مة|كظ‎ - an - m 21 








8 „do. von Suanna‘ 
EB 38 .) 9ك‎ AN) "ةكم‎ Bar - sip KT 
„do. von Barsipt 


2) [ I .مة | لظ + :5ك‎ EN - LIL - KT 
„do. von Nippur* 

sE M . 208 - SaG|d. EN - LIL - KI 

8 844 - DIL [do EN - LIE - EI 

E 651 . .موسر‎ Sar. 25 - 2 
„do. von Dur-Kurigalzut 

E 1 ١ قلط‎ ٠ اله‎ ١ AZAGS) - GA | do. "2 - KIB - NUN- KI 


„do. von Sippar* 
AN - DA » DI » Aldo A - ga - de KL 
„do. von Agado“ 

U. GAL | do.” anDumu - zi do. 

„do. des Tammuz in 

Ägudo* 

8 BARA - 81 . 8 . DI|do. nDumu - كن‎ do. 

B SI-B-NIR-KI-KU-MAB | do. Kik KI 
„do. von Kik« 

EB KUR - MA | do. B-ur-sag- kalam «ma 

„do. von E.* 

BO MB. ظلا‎ - Mag | .مه‎ "AN+EN- LIL- Ki 

2 

28 


u» 


„do. von Nippur“ 
AN - 88 - .م | كد‎ TIG - GAB-A- Kl 
„do. von Kuta* 
DU - BA - AN . ".ةلك‎ Dil - bat KT 
„do. von Dilbat* 
8 GAN - MAL - UL - UL |do.” ZUR - DA ٠ Kl 


0 


„do. von Marad« 

8 50 - GAnY - UL - UL|do." 818 - UNU - KI 
.. „do. von Ur“ 

EB DUR - AN - KIA." UD - 0100 - Kl 
„do. von Larsa“ 

UNU - KT‏ مه 371 . M - TG‏ 8س 
„do. von Uruk*‏ 

ES. 2. 2089] 6ه‎ NUN - KI 





„do. von Eridu® 


1) Diese Zeichen scheinen auf dem Origianl noch durch; IIR قاط‎ 

9) Fohlt IIR, ist aber auf dem Original noch sichtbar; vgl. hiarzu sole 
zu den übrigen Spuren der Zeile Brünnow Nr. 14307. 

9 un 77 An AN AZAG, vol Lat in Zetsche As 1,26. 

4) IIR mal; richüg schon Brünnow 1 

1 ااا ل‎ NZÜt 








660 Weissbach, Die geographische Liste LER 50. 


8 S1-E-DI- GAL-AN?) - NA2) | do. كط‎ 
„do. von Bit-Karkara‘ 

E LAM-+KUR*)-RU-RI-KI-HI-RA | do. IM - KT 
Bu - 4 m 


„gedimanert 
م‎ [BÄID IM - GUR-ANHEN-LIL | do. 84 > ap - ma KT 
‚do. von Suanna* 








„Imgur - Bolt 1 

BAD] N-MIT-ANHEN-LIE | لط‎ - du - 4 - كط‎ 
„Nimit ٠ Bel“ „seine Aussenmauer“ 

[BAD HL-AB - SU - BUR- 80 |dur Bar - sip . KT 
„Tab - supurki“ „Stadtmauer von Barsip* 

IM - GUR-AN- ZUR-UD |dur EN - LIL - RI‏ تيلم 
„Imgur - Marduk® „Stadtmauer vonNippur“‏ 

[BAD] NI-MIT-AN-ZUR-UD | سمط‎ - du - 4 
„Nimit - Marduk® „Anssenmauer“ 

JAN-KUR-MU-@DIN-DIN Ik" - du - Mi‏ ]م 
ف - MU . LUD) hl - du‏ - 1877 4[ 
J18?- MER -ANS-Kl|du SAT - TI - KI‏ 4 

„Stadtmauer von Dur- 
Kurigalzut 


[BAD )JUD ٠ UL - KAK - A |dur 19 ٠ KIB- NUN. KI 


3 „Stadtmauer von Sippn“ 
) BIN-NE-KUR-KUR-RA-KI-KU | dur ch KL 

„Stadtmauer von Kik“ 
)م‎ _ JLUGAL-KA+ZABN-KAK | dur” 716 - GAB -A- KT 
„Stadtmauer von Kuta“ 





1 WAN+EN ٠ LIL BU.-BBL ] 
t a9 )أ‎ 3 ] 
Der Seht rt 


Sparen des Originals weinen anf AN NA Bin;‏ مئة ze INN‏ يد 
Auch Brünnon Nr, 96‏ #0 

2) Unsicher; IMR IM ++ ZB, 

8) Schr zweifelhaft; IIR hat 
Nr. 10008 list ES st. KUR. 

4) IIR liest die Zeile ZU- DIL- 8) "A, Brünnow Nr. 2820 erglinst 
(BAD: AN + EN). ZU-MU-LUD; ملك‎ leten deldın Zeichen Ahrken 
Ai sche ae. 

5) ur [1 - NA- KZ; vgl. jedoch schon Brünnow Nr. 5100. 

6) Oder PL, ME? 

D Um KA + SE; richtig schon Brünnow Nr. 1400. 

Sum ur 

9) ZUR wenlich geris. Die Sparen dises und des genden Zeichens 
23 





. Brünnow Nr. 0058. ١ 
لأ‎ s. KUR, ZUR ماه‎ DIN; Brümow 








Weisshach, Die geographische Liste LER 50. 661 


Anmerkungen. 


Zu den Stidtenamen in Kol. I und II vgl. Delitzsch a. a. 0. 
8. 206 #. 

2. 28. UNU ist ungewöhnlich geschrieben, vom mit 2 statt 
3 wagerechten, hinten mit 1 statt 2 senkrechten Keilen. 

2.24. VR14,14g ist als Ideogramm von Zirlab gegeben 
IE-LA-AB. IL'ist zwar schraffert, aber wohl richtig und 
Qunach auch hier herzustellen. Das 8. Zeichen ist hier schr ver- 
stümmelt; doch weisen die Spuren eher auf AK als auf AB hin. 
IL-LA-AK erscheint nun VR 41, 15g als Ideogramm von Uruk 
Sollte cs daneben auch als Ideogramm von Zirlab gedient haben ? 
Vgl. NUN-KI = Bridu und Babylon, sowie die Anmerkungen 
zu Kol, 111/17 ZZ. 6 u. 7 und Kol. VITZ, 12. Oder ist in unserem 
Texte doch vielleicht besser IZ-LA-AB heraustellen? Zir-la-ba, 
Var. Zir-la-bi wird auch in den Fragmenten K 8622 und K 4871 
erwähnt und zwar zwischen Ur, Nippur, Eridu einerseits und Kil 
Lagab andererseits. Von dem Ideogr. hat nur K 8622 etwas er 
halten, nämlich - UND in regelmlissiger Schreibung. 

2. 26. Zu der Gottheit Arara vgl. zuletzt M. Jastrow, The 
Religion of Babylonia 448 f., 478 f. (Boston 1898) und Meissner 
& Rost (Beitt. 2. Ass. 8, 288), die unsere Stelle [UD-K71B-NUN 
(I) Arruru (ei) za lesen vorschlagen. 

2. 28. Bag-da-du möchte ich doch nicht cher lesen, als bin 
eine Variante Ba-ag-da-du gefunden wird. 

Z. 29. Ein Beispiel von Rebusschrift, wenn die Ergünzung 
dos 1. Zeichens richtig ist. Von diesem glaubte ich nämlich auf 
dem Original als Rest 2 nebeneinanderstehende senkrechte Keile zu 
erkennen, was die Frgünzung von K7 (Del. und Brünnow nach 
TIR 48, 16) ausschliessen würde. Überhaupt ist diese Stelle nicht 
‚ohne weiteres zur Ergänzung der unsrigen zu verwenden, du das 
IIR 50 am Schluss stehende A7 IIR 48 fehlt, bez. vor كلك‎ steht 
oder durch das vorausgehende alu ersetzt ist. 

2. 30. Dasselbe gilt von Delitzschs und Brünnows Ergänzung 
dieser Zeile nach IIR 48,17. Vielleicht haben wir hier noch ein 
‚sklatanteres Beispiel von Rebusschrift: Ra-dk-mu = Ra-ki-ma oder 
(wie IIR 48 steht:) Ra-ki-mu. Wie ich dazu komme, AN-ME-ME 
als mu zu lesen? Durch folgende Gleichungen: ME-ME = an@u-la 
Br. 10449; gu-la = rabü (Br. 11148); rabüu = MU (Br. 1280) 


81—86. Eine Stadt Bit-Kar-ka-ra erscheint auf den ein- 
ander 2. T. ergänzenden Fragmenten K 9906 und K 3611, die von 
Städten und darin stehenden Tempeln handeln, und zwar in der 
Reihenfol ‚or, (A-G4-DE-K1) Ak-ka-di, Bit-Karkara, 
Din‘, Diniden, KuteoQ), Me-Tornaad, Urruukrk Das 
Ideogramm von Bit-Karkara ist 120-17, wozu vielleicht noch die 
nächsten 8 Zeichen EN-GI-@J gehören; vgl. IIR 52 Nr. 2 2. 73 




















662 Weissbach, Die geographische Lite IIR 50. 





IM-EN-NI-GI-Kl = 34.....; Brünnow (Wr. 8484) betrachtet 
hier EN-NI-GI, wohl mit Recht, als Glosse, Das ع‎ ist 
wohl nicht: Anfang eines Eigennamens, sondern Pronomen „dasselbe*; 
die Zeilen 69-75 würden dann Schreibungen eines und desselben 
‚Namens sein. IM-[K7) findet sich in der bekannten altbabylonischen 
geographischen Liste TVR?86 Nr, 1 Kol. II 22. 3—5; es folgt 
dann Dur-iu [KT), wie oben Diri, mit dem es identisch ist; vgl. 
Literar. Oentraiblatt 1899 Sp. 1162, vorher schon Meissner & Rost 
(Beitr. 2. Ass. 8, 282), eine Stelle, die dort von mir hükte eitiert 
werden müssen. Dintti, dus in K 9906 und K 3611 auf Bit 
Karkara und Diri folgt, steht IR 60 Z. 28 unmittelbar hinter 
IM-KI.. Die Gleichsotzung von Bit-Karkara und 111-11 ist also 
zweifellos. Bit-Karkara wieder mit Karkara zu identificieren, 
liegt zwar nahe genug (vgl. Abdadanı IR 85 Nr. 1 Z. 8 mit Bit: 
Ai bei Tigl. II. u. a); doch wird es besser sein, hierfür 
weitere Bestätigungen abzuwarten. Das „Gefilde von Kar-kar“ 
wird erwihnt in der von Thuresu-Dangin herausgegebenen und 
übersetzten Inschrift Fintena's (Rev. dassyr. 4,48 Kol, IV 2. 22), 
TM-KI selbst in unserom Texte Kol. 711 22: 22 u. 29. Endlich 
inöchte ich nicht verfehlen, auf die Ähnlichkeit der Namen ZM-KZ 
und IM-GI hinzuweisen, wozu man Winckler, Untersuchungen zur 
ltoriontal. Gesch. 8. 50, Hommel in den Provoedings of the Society 
of Biblienl Archasol. 16, 2091. (1898/4) und wieder Winckler, Alt- 
orient. Forschungen I. Reihe 262 u. 872 vergleiche. Wenn zwischen 
den beiden Namen mehr als eino blosse Uussorliche Ähnlichkeit, be- 
steht, so könnte die. ع‎ Umstand einst zur Ermittelung der ursprüng- 
Hin Tags di, Landen سدق‎ vun Bedsukng, wer 

22. 87 und 88. Über die Bestimmung der Insel Dilmun als 
ten Porsischen Meorbusen vgl. Durand und H. 0, Rawlinson 
im Fnmmel of the R. Asintio Society, New Series 12, 18941. 1880. 

7 



























Kol. IH und IV. 


"2 44 vgl mletat Weishuh, Die sumeriche Brage 8. 18 

2. 5. Val. Del, Par. 284#, Assyr. Handwörterbuch 8. 4895; 
Strassinaier in Ztschr. £. Keilschr. 1, 71; Winckler, Altorient. Forsch- 
1. Reihe 158 f., 11. Reihe 47£. 'SU-EDIN Ins Delitzsch früher 
مساق‎ und demgemliss den Namen in Kol. IV Su-mad-tum. Winckler 
liest SU-EDIN nach Strussmaiers Vorgang Suri, den 2. Namen 
‚Swmad-tum. Möglich ist on sich auch die Lesung Su-bar-tum, 
die Delitzsch jetzt angenommen hat. Zwingende Gründe sind meines 
Wissens für keine der beiden Lesungen geltend, gemacht: word 
Lesen wir Su-bar-tum, so erinnert der Name an Su-da-r! Rauman- 
Nirari Obv. 5 u. 88, Tiglatp. I. Kol. 11 89, حمسطط‎ III 120, Syn- 
chron. Gesch. 121. el-Amarna 101-Rey. 7 ist der Name Su-da-rı 
geschrieben und hat den Zusatz ine Zu-fi, mit dem 88, 17 das 
Land ساق‎ erscheint. Tigl. I. Kol. IT und 3 nennt ein Land 











Weissbach, Die geographische Liste 1112 50. 663 





ü-bar-te, bei dem man wieder im Zweifel sein kann, 
Sd-mad-te zu lesen sei. Der Unterschied in der Schrei 
Anlautes würde kaum als Hindernis gelten können , 
Subari und Subari einerseits, Subartum und Subarte andererseits 
mit einander zu identifieieren. Findet sich ja ein solcher Wechsel 
von م‎ und $ bekanntlich auch innerhalb des Assyrischen selbst 
(Del, Ass. Gr. $ 46 8.1078). Auch gogen die Gleichsetzung allor 
4 Namen Subarı, Subari, Subartum, Subarte würde sich vom rein 
grammatischen Standpunkt aus nichts einwenden lassen. Sudan 
(ber. $) könnte ursprünglich Name des Stammes, Subartum (bex. 
‘) ursprünglich Name des von ihm bowohnten Gebietes sein, also 
ein ähnliches Verhültnis wie zwischen سما‎ und Elamtum be 
stehen. Dagegen muss man Winckler (u. a. 0. 154 Anm. 5) zu- 
geben, dass Tiglatpileser anscheinend oinen Unterschied macht zwischen 
den Subard Kol. II 89 und den Sudarte, bez. Sumaste Kol. II 1 
und 9. Die ersteren worden ja als unbolmässig, die letzteren als 
gehorsume Unterthanen Akurs bezeichnet. Sollte der Umschwung 
ein so völliger gewesen sein? Man würde an. der letzteren Stelle 
eher einen Ausdruck erwarten, wie „die ich unterworfen hatte*. 
Der Unterschied in der Endung, der bei den kurz aufeinander 
folgenden Namen immerhin auffällig ist, ‘erklärt sich vielleicht ganz 
einfach Andurch, dass das erste Mal, trotz. des Determinativs matu, 
vom Volke die Rede ist, wie die Appositionen Sipyuti la magiri 
beweisen; an der 2. Stelle heisst es aber: „dio Stidte des Landes 
رك‎ welche auf das Antlitz Akurs schauten‘ ب(‎ 

Wie steht es nun mit der Tdentifikation von Sudard u. s. w. 
mit Suri? Sio gründet sich, soviel ich sche, auf zweierlei. Erstens 
darauf, duss das Zeichen BDZN vielleicht einen Lautwert م«‎ gehabt, 
hat, sodass SU-EDIN einfach Sur! gelesen worden könnte. 

Strassmaier verglich 1118 29, 48 A-R] = mar-u موده‎ mit 
VR 42,54 A-EDIN = mar ......, dus or marf-t eme] oder 
mar{-tum] zu ergänzen vorschlug, und schloss hieraus, dass “ RT 
= A-EDIN sei und weiter, dnss BDIN einen Silbenwert «+ 
habt habe. Der 1. Schluss ist nur dann richtig, wenn wirklich 
merfi end) za ergtmm ink, Der 8, Bohlnas I ober Aberhanpt 
nicht zwingend. RZ hat auch den Silbenwert tal, dal. Die wirk- 
liche Aussprache des Zeichens in der, obigen Gruppe kennen wir 
nicht. Wir wissen alo nicht, ob ART; art, adal oder ala} aus: 
zusprechen sei. Nehmen wir aber auch an; dass A-R/ = A-EDIN 













































1) Dar Deuichkal halber tz Jch io Dlden In اماد‎ kommenden 
Stan nun dr PelmgrInchi Tigillmers ب‎ br: Ko SDR. „Die لفقت‎ 
don, unbeunasigen Saba unterer ih Kol. IE 100--Ko IE 3: „4000 
Kae, Urumaje, YatKloger, Unbtmäege, weshe di Budte de Landes 
Subarte, die auf dus Antlitz Afurs schauten, mit Gewalt weggenommen hatten, 
hörten von meinem Zug nach Subar 


Ba. Lat. “ 





664 Weissbach, Die geographische Liste 1117 50. 


ist, so wäre sogar die Folgerung möglich, dass AI den lantlichen 
Wert edin gehabt hütte. 

Einen 2. Grund für die Identifikation von Sudarz und Sur 
könnte man aus den el-Amarna-Briefen herleiten, wo beide Namen 
je einmal in Verbindung mit dem noch dunkelen مسن‎ Lu-fd eı- 
scheinen. Dies ist gewiss ein seltsames Zusammentreffen, zumal 
da der Zusatz sonst nirgends weiter vorkommt, Aber einen ge- 
nügenden Grund für die Gleichsetzung der beiden Namen sehe ich 
‚nicht darin. Wäre ich nicht überzeugt, dass Winckler die el-Amar- 
„Texte kusserst sorgfältig kollationiert hat, bevor or an ihre Über 
‚tzung ging, so würde ich für eine der beiden Stellen die Mög- 
lichkeit eines Lesefehlers in Betracht ziehen. 

Es wird uns niehts weiter übrig bleiben, als die Entscheidung 
der Frage zu vortagen, bis neue Funde uns die Möglichkeit eröffnen, 
weiter vorzudringen. Der Vollständigkeit halber sei hier noch er- 
wähnt, dass Winckler die Vermutung wagt, dass der Name Su- 
ماقمو‎ in Samosata orhalten sein könne. 

22. 6 und 7: SU-GIR und SA-GIR werden VR 16 22, 14 
und 15 durch Zlamtum erklärt. Die Identität von Zlam und 
‚Subartu folgt indess hieraus noch keineswegs. Vgl. das oben zu 
Kol. I 2. 24 angeführte Beispiel NUN-KI = Babel einerseits und 
= Eridu andererseits. 

7. 8. YU-BU-UR-KI könnte, roin lautlich betrach- 
tot. mit dem häufig genannten Zubudka identisch sein; vgl. قهز‎ 


2.9. Vol. Del, Par. 283, Wincklor, Altoriont. Forsch. I. Reihe 
88. 142, 808, 462; IL. Reihe 8.258. Nach unseror Stelle durfte 
wohl auch TER 48,14 zu verbessern sei 

2. 18. Ist gabiri vielleicht ein semitisches Wort (a3 „gross, 
hoch sein‘)? 

14—16. Die Lesung A-mw-ri ist durch die el-Amar 
"toste (&. Winckler in Keilinschr. Bibl. Bd. 3, Bigennamenverzeich- 
nis) gesichert. Vgl. auch Delitzsch, Par. 271, Delattre in Pro- 
eedings of the Society of Bibl. Arch. 18, 288. (1890/1), Winckler, 
Altorient. Forsch. I. Reiho öfters 

2.15. Vgl. IR 48, 120; Guden 8 17115 (Tidanum). 

2. 22. Vol. Guden BV 28 Am-anuım 2017 SAG-ERIN 
„der Amanus, das Ceda 

2.28. MAR-WA-SI KI findet sich auch IVR® 96 Nr. 1 
Obv. 117; Hüprecht Nr. 125 Obv. 14; IIR 6, 16 ab: [UR 
MAR-WA-SI = do. (scil. ka-lab) pa-ra-si-t" ‚Parabi-Hund* 
(Del, Ass. Handw. 5465). Sollte der Name dieses Tieres auch in 
dem Ideogramm TAG KA MAR- 84-87 (VR33 Kol. II 86) 
enthalten sein? Zu dem Stein Paraki-Mund wärde der bekannte 
Stein Guzellen-Mund eine pussende Parallele bieten. 

2.27. Vgl. zuletzt Billerbeck, Das Sandschak Suleimtania 8. 68 
































Weissbach, Die geographische Liste ITR 50. 665 


Kol V und VL 

Zu ZZ. 7-15 vgl. Del. Par. 189, zu Z. 9 im besonderen 
daselbst 75£, zu 2. 15 anfr-ni-na auch Strong (Hebraica 8, 118), 
Meissner & Rost (Beitr. z. Ass. 8, 361) und King, Babyl. Magie 
and Soroery 8. 25 (Nr. 4 2. 11). 

2. 24. Der Assyror erklärt das Zeichen durch eine Glosse, 
deren zweite Hälfte selbst polyphon ist — ein Seitenstück zu 
Kol. II/IV Z. 18, wo rechts und links genau dieselbe Zeichen- 
‚gruppe steht. 

Kol. VII und VII. 

Zu 22, 1-28 im allgemeinen vgl. Jastrow a. a 0, 615 2 
638 #1. Seine Bemerkung 8, 643: „To enumerate all the temples 
of Babylonia and Assyria would be both an impossible and a useless 
task“ möchte ich nicht unterschreiben. Ich halte im Gegenteil das 
Fohlen einer vollständigen Liste aller überlieferten Tempel- (und, 
wie ich gleich hinzufügen möchte: Götter-) Namen für einen em- 
pfindlichen Mangel seines sonst recht brauchbaren Werkes. 

22. 2 und 3 orglnzt nach Nebukadn. (Proc. of the Soo. of 
bibl. arch. 11,159) Kol. I 884 und anderen Stellen; vgl. auch 
unten zu ZZ. 251. 

2, 8 vgl. Nabuna’id Oyl.-Inschrift IIT 4. 

2. 12 vgl. Jonsen in Keilinschr. Bibl. 9,1 8. 129 Anm. *0, 
— Über die Stadt Ki vgl. insbesondere Heuzey in Rev. d’uss. 
8, 110; Thureau-Dangin daselbst 4, 33 8: Hilprocht in Transactions 
‚of the American Philosophical Society New Ser. 18, 268 ff.; Winckler, 
‚Altoriontalische Forschungen I. Reihe 2729: 

In den altosten Inschriften wird die Stadt Ki3 einige Malo in 
engem Zusammenhang genannt mit einer anderen: ÜY-KT, vgl. 
Hüprecht Nr. 102; لعي‎ UB-KI-KA KID lugal KIS-KI KID, 
hiernach wohl auch Nr. 98 am Schluss zu ergänzen; Inschrift des 
Helmes Eannadu’s A (Rev. d’ass. 4, Pl. I Kol. VI Fücher 9 u. 10 
{und Fach 21). Beide Städte kommen forner vor in der Nabunaid- 
Oyrus-Chronik Kol. III 9 u. 10 (die Gottheiten von Marad, Kib und 
„Hursagkalama wurden nach Babel gebracht) und Z. 122: (im Tikri?), 
als Oyrus in 8/8211 am Flusse Zalzallat eine Schlacht gegen die 
Truppen von Akkad lieferte etc). Bekanntlich hat 0. E. Hagen 
(Beitr. z. Ass. 2, 249) auf Grund einer von Pinches entdeckten An- 
‚gabe eines Omentifelchens die Stadt 178-67 mit Ü-pi-e = Opis 
identificiert, was in den Rahmen des Berichtes sehr gut hineinpassen 
würde. Der von Pinches und Hagen benutzte Text 79—7—8, 94 
bietet mehrere Zeilen nach folgendem Schema: 

YYG-— زد‎ KIDU et. 


1) $o nach der meiner Überzeugung nach richtigen Konjektur Bd. Mayor's 
Zischr. 1, ماله‎ Wiss. 18, 3990. 




















ur 





686 Weissbach, Die geographische Liste IR 50. 


& h. doch wohl: „Wenn einer nach (Ortsname) geht, so erfolgt 
dus und dust, Von Ortsnamen werden genannt: Mil (I3)-Ia-an, 
Kalati, Pa-ar-sa, La-ba-an, 1117 ü-pie, La-ba-an, Iu-kuda, 
dpire dürfte in der That Glosse sein und die ganze Zeile lauten: 
„Wenn einer nach Upe geht, wird sein Hof zerstört werden (Larb« 
Su BIR— üssapa})*. Alle 8 Orte, sowohl Ki als auch 8 
und Üpia finden sich auch in den Kontrakten (vgl. Strassmaier, 
Babyl. Texte H. 5 u. 6 8. 18f, H. 8 u.9 8. 16) und noch ander- 
wirts. Nach den oben angeführten Stellen aus den ältesten In- 
schriften hat es den Anschein, als ob لتك‎ und 812 nüher zu- 
summengehörten. Der König von ÜZ-KI und von Kis ist vor- 
mutlich eine und dieselbe Porson. Entscheidend sind die schon 
دما‎ Texte K 4871 und sein Duplikat K 8622, wo es 


UD-\DU A ÜB-KI KID, ass. ümu da pam 
„bit Kies (Var, Ki-s-sa) „der Umu mit hellem Ant- 
Nitz, der Spross von (ÜU-KI=) Kiß*. Vgl. hierzu auch Brinnow 
Nr. 8122 und 8181, wo ÜB durch Aust, ber. Aust erklärt wird; 
Delitzsch, Ass. Lesestücke 4. Aufl, 8. 28 Nr. 225. 28:11, oder 
sagen wir besser, oin ÜZ-KT muss also in unmittelbarer Nihe 
von Kib gelogen haben, sodnss es spikter nur als Vorstadt betrachtet, 
bez. ihm gleichgesetzt wurde. Ein anderes 178217 war Opis; von 
ähm ist, wie schon gosagt, in der Nabunw’id Oyrus-Chronik die Rede, 
Zeichen 1027 Ahnelt in seiner Altesten Form ausserordent- 
oh einem anderen Zeichen, das man gewöhnlich GZ-BAN liest, 
und das ebenfalls das Idoogramm des Namens einer uralten Stadt 
durstelt. Die Ahnlioikeit der beiden Zeichen ist so gros, dus 
Hilprecht sie noch in seiner Umschreibung des Textes Nr. 102 
(& a. 0. 8. 264 Anm. 2) mit einander verwechselt hat. Houzey 
(Rev. dass. 8, 110) unterschied beide Namen als Is-Jan-(ki) und 
Oud-ban-(fei). Winekler (Altor. Forsch. I. Reihe 373 Anm. 8) hat, 
unter Hinweis auf IVR® 86 Nr. 1 Kol. I ZZ. 11 und 12, wo beide 
Namen hintereinander vorkommen, gezeigt, dass das als BAN ge" 
lesene Element gar nicht BAN ist, sondern das, was vom Zeichen 
يؤل‎ übrig bleibt, wenn UD davon genommen wird. 

GIS-BAN würde also neuassyrisch so zu schreiben sein: 
SIERT; X] ist mr eine Nebenform von KIL + BE; vol. 
م8‎ Kol. II 2. 2, wo der assyrische Grammatiker das Zeichen EL 
in 8Tund KIZ, di. zunächst Y] zerlegt, und vor allem 8 2: 4, 
wo für 1/8 gerndeau UD-KIL + BE steht. Können wir auch 
dns Zeichen KIL + BE noch nicht richtig aussprechen, so wissen. 
wir doch jetzt die Bedeutung des bisher @IS-BAN gelesenen 





















Weissbach, Die geographische Liste ITR 50. 667 


Namens. Es ist keine „Bogenstadt*, also auch nicht das halbmond- 
förmige Harran, sondern die „Wagenstadt*. 

2.19. Vgl. E.J. Harper in Beitr. z. Ass. 2, 412; falsch 
Jastrow a. a. 0. 539 Anm. 2. 

Z. 27. Phonetisch geschrieben z. B. Neb. Steinpl. VI 57 7a- 
@-bi-su-pu-ür-S; vgl. Del., Ass. Handwörterbuch 509 b. 

ZZ. 80 und 31. Es ist zweifelhaft, ob hier Ideogramme für 
„Aussenmauer® im allgemeinen, oder, wie Z. 29, für diejenige von 
Nippur im besonderen vorliegen. 

2. 88 vgl. Latrille, Ztschr. 1. Ass. 1, 26; Lehmann, Samak- 
Yumukin [IT] 8. 53; Jensen in Keilinschr. Bibl. 8, 1, 201 Anm. ++. 
Der Name an unserer Stelle ist kürzer als Bamadb. Bil. 28, aber 
nichtsdestoweniger vollständig. 





688 


Über die mit „Erde“ und „tragend“ zusammengesetzten 
Wörter für „Berg“ im Sanskrit, 
Yon 
0. Böhtlingk. 


Gemeint sind in alphabetischer Ordnung: 5*5, 575 
TUT, TFA, Aa, ara, ara, ل ا عا‎ 
wur, zehn, your, gun, m, pt ae, 
MÖM und MÜRFT. Eino mythische Vorstellung, dass ein Borg 
oder Barge ‚io Erde trlgen, finden wir nirgends erwähnt, Es muss 
demnach für die Bezeichnung eines Berges eine andere Erklärung 
gesucht worden, und die liegt so nahe, dass sio vielleicht nur dahor 
bis jetzt nicht erkannt oder ausgesprochen wurde, weil man über 
dus gangbare und durchsichtige Wort nicht weiter nachdachte. 
Ein Berg heisst Rrdentrüger, weil or als Träger des ihn über- 
dockenden Erdreichs erscheint; ein kahler Felsen wäre ursprünglich 
wohl nicht so benannt worden. Ein Seitenstück zu 8517085 u. 
bildet 295 „Wassertrüger* mit seinen Synonymen als Bezeich- 
nung einor Wolke, 

‘Wenn dieselben Komposita einen Fürsten oder König be 
zeichnen, dann ist unter 597 u. s. w. die ganze Erde (in hyper- 
bolischer Auffassung) oder das Land gemeint, die der Fürst als 
Beherrscher derselben aufrecht erhält (UTTUfR), innehat oder” 
besitzt (af). 











5 669 


Das Alphabet des Siraciden (Ecels: 51, 13—29). 
Eine textkritische Studie. 
Von 


P. Nivard Schlögl, 


Vor 17 Jahren hatto bereits ein Orientalist orsten Ranges, 
nämlich Professor Dr. Gustav Bickell, in der Innsbrucker „Zeit- 
schrift für katholische Theologie“ erkannt, dass die syrische 
Übersetzung des Boolesinstious gleich der griechi- 
schen ein hebr&isches Original zur Grundlage haben 
müsse. Und zwar orschloss er dies gerade aus dom noch im Sy- 
rischen unverkennbar erhaltenen alphabetischen Charakter des Liedes 
Becls. 51, 18-29, Er sagt (Zischr. k. Th. 1882, 8. 880): „Am 
wichtigsten ist das nunmehr unzweifelhafte, obgleich noch "von 
de Wette und Reusch dahingestellt gelassene, von Kaulen und 
Fritzsehe bostrittone Rosultat, dass die syrische Übersotzung des 
Eoolesinsticus, uus welcher die arabische geflossen ist, das verlorene 
bebrüische Original zur unmittelbaren Vorlage hatte, also für Ver- 
suche zur Herstellung des letzteren zwei einander kontrollierende 
Texte zu Gebote stehen. Was Prof. Bickell dann weiter sagt, be- 
rücksichtigt seine syrisierende Motrik, die wohl jetzt als ein über- 
wundener Standpunkt betrachtet werden muss, wonn auch jedermann 
ie hohen Verdienste Biokells nicht nur um Toxtkritik, sondern auch 
um das Moetrum der Hebrier anerkennen muss. Denn ungeachtet 

„Aller entgegenstehenden Meinungen hat er an dem Bestehen eines 
"hebrtischen Metrums festgehalten, und wie nahe er der Wahrheit 
trotz seines Syrismus gekommen ist, mag aus seiner von ınir accen- 
tuierten Übersetzung des erwähnten Akrostichons zu ersehen sein. 
Unter 22 Versen finden sich 10 mit dem richtige Metrum (nach 
Grimme, ZDMG. 50. Bd.), 23b kann gleichfalls mit Nebencäsur und 
Pausa (13Ponm) zu drei Hobungen gelesen werden, und die andern 
Verse haben nur nicht das richtige Metrum (3 -+ 3 Hebungen), 
weil sie eben vom hebräischen Original abweichen. 
Dies ist von ungeheurer Wichtigkeit. Ich betone dies, weil Stimmen 
laut werden, welche den gefundenen hebräischen Text für eine Rück- 




















60 ‚Schlägt, Das Alphabet des Siraciden. 


übersetzung halten. $o z. B. will uns dies Prof. Margoliouth-Oxtord 
‚glauben machen in seiner Broschüre: The Origin of the Original 
Hebrew’ of Eeclesinsticus (London 1899). Aber er hat auch Grund 
deau; denn 1890 behauptete er in seiner Antrittsvorlesung (tie 
inangural lecture), betitelt: An essay on the place of Eeolesinstiens 
in Semitio Literature (Oxford 1890), dass das Buch Jesus Sirach 
in stark aramaisierendem Hebrtisch und im 15. Metrum der Anıber 
(el mutagtrib, Bacchiacum) geschrieben sei. Nachdem nun. diese 
Behauptung so überraschend durch den gefundenen hebräischen Text 
widerlegt erscheint, ist es begreiflich, dass Prof. Margoliouthi nicht 
gerne seinen Irrtum eingesteht, obwohl ihm dies gewiss an seiner 
‚Ühre nicht schndote. Denn, aufrichtig gestanden, ich hätte betreffs 
der Sprache änsselbe vermutet. Nan habe ich in meiner von der Wiener 
theologischen. Fakultät preisgekrönten Schrift, in welcher ich Ecels. 
39, 12—49, 12 mit Hilfe der Metrik und der alten Übersetzungen 
hergestellt habe, gefunden, dass der Eoolesiasticus in ganz klassischem 
Hobrlisch geschrieben ist und Zenners Ohorliederstruktur zeigt. 
Dabei finden sich alle Kunstformen angewendet, welche der klassischen 
Poosio eigen sind, nur duss sie nicht mehr in demselben Masse an- 
gewendet sind, wie in den schönsten Psalmen; anderes war aber 
auch nicht zu erwarten, zumal in so spüter Zeit, wo das Judenvolk 
Nängst nicht mehr Hebrlisch sprach. Dass nun der gefundene Text 
Original sein muss, zeigt eben (susser der klassischen Sprache) seino 
metrische Form, die ein spltoror Übersetzer zu einer Zeit, wo man 
von; der. hebrüischen Mtrik nicht mehr wusste als Josephus Flavius 
und Hi (), nie zufällig treffen konnte noch auch wirklich 
trat, wie dio vorhandenen hebräischen Rückübersetzungen zeigen. 
Auch habe ich bei meiner Preisarbeit gefunden, dass Prof. Bickells 
Behauptung‘ betrefs der syrischen Übersetzung einzuschränken ist. 
1 — In den von:Cowlay & Neubauer (Oxford 1897) herausgegebenen 
und von mir täxtkritisch bearbeiteten 10 Kapiteln (Heels. 89, 12— 
49, 12) ist “,.mulich die syrische Übersetzung sehr ungleichmissig; 
bald hat sie sklavisch den griechischen Text übersetzt, 2. B. 48, 
2—10 (vgl. Touzard in Revue Biblique 1898, 8. 50), bald stimmt 
mnehr oder weniger mit dem gefundenen hebrlischen Texte über- 
ein, sodass sich Übersetzungsfehler des Griechen nach ihr korrigieren + 
lassen, bald — und dies sehr oft! — verklirzt sin die hebrlischen 
Verse zu Halbversen, endlich weist sie grosse Lticken anf, z. B. 
41, 18—190; 42, 1-8; 48, 11-38: 45, 9—14, von kleineren الى‎ 
Inssungen nicht zu reden. Dagegen erweist sich der griechische 
Text trotz seiner Abweichungen und Fehler und gerade durch diese 
als ein ausgezeichnetes Mittel, den Originaltext nach den schaähnften 
Fragmenten wiederherzustellen. Obgleich ich nun meine darauf- 
bezügliche Preisarbeit demnächst bei Mayer & Co. in Wien erscheinen 
lasse, so drängt es mich doch, die Gelehrtenwelt durch folgende 
Studie über das alphabetische Lied des Siraciden (51, 13—29) schon 
jetzt auf meine Resultate aufmerksam zu machen. 























‚Sehlöyl, Das Alphaber des Siraciden. 61 


Was nun dieses Lied betrift, so ist es wirklich genau alphabe- 
tisch, aber nicht genau so, wie Prof. Bickell vermutete. Denn 
der zuverlässigere Text ist der griechische, wenn es sich um Er- 
gäuzungen des gefündenen hebräischen Textes handelt. Dies zeigt 
Sich schon beim 2. und 8. Verse (2, 3); daher ist auch der 1. Vers 
nach G) herzustellen, nicht nach S. Das Nühore siehe unten in 
den krit, Bemerkungen. Dort ist auch an den einzelnen Halb- 
versen nachgewiesen, dass das Syrische wie dus Griechische, was 
Eecls. 51, 18-29 anbelangt, ein hebrüisches Original voraussetzen. 
Ganz merkwürdig ist, dass gerade das Syrische den hebräischen 
Text, schon in ühnlicher Gestalt als Grundlage hatte, wie die ge- 
fündenen Fragmente. Z, B. fehlt Vers 1 wie in H das Wort 
ort, woshalb der Syror bis zum د‎ Vers lauter Maskulinsuffixe 
hat, die sich zuerst auf den „Namen Gottes", dann auf „Unterricht* 
(julfana) bezichen lassen. Erst im p-Verse und den folgenden ist 
das Fomininsuffix auf Far bezogen, das im p-Vers steht. Über 
dus sonstige Verhältnis der Übersetzungen zum gefundenen hebrü- 
ischen Texte sicho die krit, Bemerkungen. Das Lied ist ein Ch 
lied, bestehend aus 2 Strophenpanren (18—15b und 15.0—1 
28-205 und 260—29) und einer Wechselstrophe von 8 Versen. 
Die Verse sind lauter Hexameter mit Mitteleisur (8 + 8 Hebungen). 
Dio Kunstformen (Responsion in 185 und 150, in 17a und 26a, 
in 216 und 2054, in 255 und 286, 265 und 29a) sind duch 
den Druck hervorgehoben. Die Vorszuhlen sind den LXX ent- 
‚nommen. 








1) © bodentot die griochlsche Übersetzung, 8 dio syrlsche, نآ‎ die atıl- 
nisch, wie مله‎ Hieronymus unverändort beibehalten hat. bar das Verhiltuls 
von 6, 8, L wu كل‎ siche meine demnächst orschelnende Schrift über Becls. 
89, 12-40, 16; fornor inne Eocloast' enplübus 143; 
Ryssol, ولك‎ Sprüche Jesus, des Sohnes Sirachs (bel Kautzsch, Die Apoktyphen 
und Pondepigraphen des A. Ta), 











672 ‚Schlägt, Das Alphabet des Siraciden. 


Bickells Rückübersetzung. 
(Zeitschrift f. kath, Thool. 1888, 8. 9191, 


دسم lan‏ تددم 
name yp 971‏ 
nos‏ قوقدم 


Sms‏ ينيديا 


ns or‏ دود 
tmonan ab Id Map‏ 
mad mnmar DR Son‏ 
NEN)‏ 
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pr‏ وتم ود د 
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Yan‏ دكدم mom‏ 
Mn Bauon‏ ماحد 
up‏ دده aba man‏ ذُمود 
rpm‏ مده رمد 
دحك وقد مايص 
non)‏ ذه 29 مص 
دمو an afın‏ مون And‏ 
مذ unbrna Menn‏ 


BERPENIEEN 





no} wa Sin 18 )4+ 8(‏ ود سيد 
nbens 14 6 +9‏ ممم 
زو+ 8 نودم ددرد دوذ 

na en (+) 


sw دوت‎ wen 16 (8) 





uno dom ربد‎ 145 (A) 
ass ذه‎ nn nat 17 (848) 
mn masb snaum 18 (848) 
دمكم‎ soo mau 19 )8 + 4 
مودصم نوع‎ 141 20 )8 + 8) 
möR ديم دمو‎ 20 6+ 2( 
anna ap اذه‎ 6 + 
mb an m 21 8 + 4 
Sao ob mn دصو‎ 22 (8-42) 
Drönon San nd 28 )6 + و‎ 
كوم‎ mon زو+ 6 24 عد صم‎ 
زو +4 25 مقدم مد تدده‎ 

“ةق + 4) 26 Hin nimm‏ مركم 
زو + 6 ep‏ صم 
)8-43( 27 جد oda‏ ددن biz‏ 
)844( 28 سدق "Bon Som‏ 
)843( 20 عستم Yona Ben‏ 
(ق + 6) 80 ددثد دده ob‏ قم 


‚Schlägt, Das Alphabet des Siraciden. 673 


Hebräischer Text. 


{bnbojna [mon] مكعم‎ 
[mans سمدم‎ yp سد‎ 
tabs 135 men] 


Hand ion aan 
دقام‎ na Adam 


rm yon nbrab 


دم مووود كد ادح 
Mn a ken‏ ميزه 
mon‏ دمكرده وس so‏ 
man‏ عمد ande‏ ولمدودم] 





Map mass‏ جر فده 
Sana‏ 15 ]83 «دروم]ء 
ma wand (nord‏ 
دصو safe‏ 


sam mas nn 
موحد‎ tar Ds 
1905 aba mon دده‎ np 





مدص ممصد ira‏ لطر 
nn‏ 


pn ann nos‏ كد 


Paar Mi 





arms yalan ab 


25) 





Dis حدم‎ na] 


ana an nen 
ran non مادم‎ 
211010 


abımb مقدم‎ [nei] 
ma vo} دم‎ 
meine دنه‎ mio 
mise nn يلد‎ 
ممم‎ mömsn DB] 
ود لمم‎ ip ab 
nina made ap 


Srann Su sb mim Ina 


Re 
on مر‎ porn a يد‎ 
ممم مكحم كم‎ 3 





mode won ring 
m ap m 
as nad قاقد‎ 


many dos رمثم‎ 


‚Schlägt, Das Alphabet des Siraciden, 


Deutsche Übersetzung. 
فعضا‎ 1. Strophe. 






18 Ich war [noch] ein Tünglin, als Gebete] nach [Weisheit] begehrte. 
14 [Ich flchte um sie vor dem Tempel und will sie suchen bis ans Ende der Tage] 
15. [Sie reifte, wie Trauben reifen, und mein Herz hatte Freude an ihr) 
1. Gegenstrophe. 
156 Es wandelte mein Fuss in ihr sicher, ja, von Jugend auf lernte ich Weisheit. 
16 Eifrig betete ich in meiner Jugend, und reichlich erwarb ich mir Wissen. 
17 Und ihr Joch ward mir zum Rubme; Dank sei dafür meinen Lehrern! 
Wechselstrophe. 
18 Ich gedachte, sie wohl zu pflegen, und ich werde nicht zu Schanden, wenn es mir gelungen. 
19 Es hängt meine Seele an ihr, und nie werde ich mein Angesicht von ihr abwenden. 
20 Ich jagte ihr nach mein Herz und will es ihr zuwenden für und für. 
196 Meine Hand that anf ihre Thore, und ich erfasste sie und schante ihre Geheimnisse, 
20e [80] fand ich sie in ihrer Reinheit, 216 darum erwarb ich sio als guten Besitz. 
20b Einsicht gewann ich durch sie von Anfang an, 204 darum will ich sie nimmer lassen. 
21a Mein Inneres brennt wie ein Feuerofen 21% vor Begier, sie nach Lust zu schauen. 
22 Zum Lohn gab mir Jahwe meine Lippen, und darob will ich mit meiner Zunge ihn preisen. 
2. Strophe 
23 Kohret um zu mir, Ungebildete, und verweilet in meinem Lehrhanse! 
24 Wie lange verzichtet ihr auf dessen Vorrat, während eure Seele überans dürstet? 
25 Meinen Mund thue ich anf und spreche: „Erwerbt euch Weisheit ohne Geld [zu bezahlen]! 
26 Beuget unter ihr Joch euren Nacken, und eure Seele trage ihre Last!" 
2 Gegenstrophe 
260 „Nahe ist sie denen, die sie suchen, und wer sich [ihr] hingiebt, findet sie. 
27. Sehet: Als ich jung war, bemühte ich mich um sie und fand sie. 
28 Vernehmet meine Lehre, da ihr noch jung seid, und ihr werdet durch sie Gold und Silber erwerben. 
29 Es freut sich meine Seele in meinem Alter, und auch ihr sollt ob meines Liedes nicht zu Schanden 





werden.“ 





Sehlögl, Das Alphabet des Siraciden, 675 


Bemerkungen. 


V. 13a ergünze nach ريده‎ welches im © fehlt, سد‎ = Zi. 
Dass gl إل‎ mlenOfval مم‎ = priusguam oberrarem (Vulg.) eine 
Glosse sei, ergiebt sich aus dem Metrum und aus dem Vergleich 
der alten Übersetzungen; im 8 fehlt es. — Dagegen ist 13b etwas 
ausgefallen, wie denn zwei ganze Verse (a, ı) vermisst werden. 
G hat: ممرجزؤة‎ voplav mpopavüg dv يمومه‎ wow. Yarı mag ur 
sprünglich schon gestanden haben, da es auch ب‎ 40, 7 dieselbe Be- 
deutung hat und in den Psalmen allein 22 mal durch das syrische 
Sax wiedergegeben ist. Aber وه‎ verlangt in dieser Bedeutung den 
‚Accusatiy, darum ergänze rmaorı, welches unbogreiflicherweise a 
gefallen ist — vielleicht war dns Original beschldigt —, und 
Snbonn = G. mgopauög, das in den LXX sonst nicht. vorkommt, 
mag Glosse sein, wie das Motrum zeigt, — 14a beginnt mit mnups 

Slovv wagt edeng; vgl. Bath. 4, 8; 9, 12; Dan. 1,8. Ergänze 
day sub = dvavrl vaod, — 14b = 0: zul Hug doydrav äufn- 
joo abnjv; val. Noh, 18,6; Dan. 12, 18. — 15a ist nach Js. 18, 5 
zu engünzen, wo © hat: nal Bupuk Huvdjon Evdos :»لون‎ 
somit muss os an unsoror Stelle heissen: 16 dußous ds Önpanıfoions 
srupuhiig oder vichtiger: diijvnser ونث‎ dupanlfous« arapul) = 
a9» Sons Mona oder ددم «دد‎ mb. — 156 سد‎ 0. — 6 
ginnt mit 71597 und schliesst mit rınmasz (wörtlich: in ihrer Sichor- 
heit) = 6 und $. Wahrscheinlich war ma, weil aus Versehen 
ausgelassen, am Rande daneben geschrieben und geriet so durch 
den nüchsten Abschreiber an den Anfang. — 15d hat H gleich 8 
(15o am Ende) am Anfang: seat; das Motram املا‎ os als Glosso 
erkennen, nicht minder die Übersetzungen (G und L). mon ist 
in L und durchs Pronomen ersetzt, 8 hat julfana (Lehre). Dass 
es notwendig steht, zeigt das Motrum. — 16a hat H Ssonan; die 
alphabetische Form des Liodes verlangt dio Perfektiorm nbbonm. 
An diesem Stichos scheitert die Ansicht, 15 sei eine Rücküber- 
setzung; denn der griechische Text, welcher doch im allgemeinen 
der zuverlässigere ist, hat: عسل‎ Allyov وله ذه‎ mov [mul ddekdunv]) 
(mp) Ss uns ansör, was dem Motrum und dem Alphabet 
ganz gut entsprüche. «al dekdunv ist von Ryssel richtig als 
Zusatz eıkannt, aber es bedeutet nicht: „und ich erhielt sie [zu 
eigen], sondern: „und ich nahm sie [mit dem Ohre] auf“; vgl. 
Sobenkl, griech.-dtsch. Schulwörterbuch. Der Zusatz ist also Anrch 
عمط‎ seh. voranlusst. Übrigens vergleiche man 196 und Ecols. 
38, 28. An letzterer Stelle hat 8: Zugdal sukala narken' tdch 
„ad rom mente conceptam manum admovet* (Walton.), und 
لسو‎ opügng zum (lies upon od. لوثم وم‎ rd .معنت ون‎ 
Vielleicht autete auch 51, 16a: ‚Area öhlyog عله‎ yeipds مم‎ sul 
,«رسكقلم‎ und wurde mit Rücksicht auf 190: ونم‎ zelgde مم‎ Zerd- 
ممم‎ mgds Üyog geändert. Also aus dem Griechischen kann der 

















676 Schlägt, Das Alphabet des Siraciden. 


hebräische Stichos nicht zurückübersetzt sein; aber auch nicht aus 
dem Syrischen, wie Prof. Bickell (Zeitschrift £. kath. Theologie 1882) 
will, Er meint nämlich, dass in der syrischen Übersetzung !“م‎ 
had Glosse und Ina Schreibfehler für Adna sei; das Zeitwort sei 
nicht gallith (= ich betete), sondern gelilh (= ich neigte) zu 
lesen; ar sei = use = .وول‎ Das sind aber ebensoriele 
wilkbrliche Vermutungen als Wörter und wahrscheinlich gestützt. 
auf 27b (Lagarde) der syr. Übers. Allein es ist von niemandem 
die Rede, dem Jesus Sirach sein Ohr zuwandte; auch hat in dieser 
ممصلاط‎ das Wort jr stets das entsprechende Personalsuffix; es 
müsste dnak heissen, nicht ddna (sat. emphat). Und dam hat 
H gar keine Spur von Bickells Übersetzung, stimmt 
aber merkwürdigerweise genau mit dom Texte, wie ihn die Pefita 










haben: Ymysa معدم‎ nbbonm 
Jugend; 8: yallith grlütheh kad 2*0r.na = ich betete sein Gebet, 
als ich klein (jung) war. Allerdings könnte der Stichos des Syrers 
dem hebräischen Stichos zu Grunde liegen, dann müsste dieses Ab- 
stammungsverhältnis auch bei allen andern Stichen gelten, und dus 
ist bei weitem nicht der Fall. Merkwürdig ist nur, dass gerade 
der Grieche die Phrase vom „Neigen des Ohres* hat, Allein dus 
kann, wonn obige Vermutung nicht richtig ist, eine spitere Korrek- 
tur لمج‎ dem missvorstandenen 8 sein. — Statt nn» lies دست‎ 
(ie 150) wogen des Motrums, — 16% hat 8 julfana (Lehre) für 
دم‎ (Wissen) = maudele, 150 hat or Ausselbe Wort für mon 
(Weihe) m موده‎ — 17a Is 7 ودحو‎ Zumchs (nam) 
8 hat richtig mir = 53 (Joch) mit dem fulschen Suffix. — 17b 
lies statt محمد‎ (aramaisierende Orthographie): min. — 18a fehlt 
dus mit 7 anlantende Wort; ergtnzo nit = aiev, wolches die 
fehlende Hobung giebt. 206 mormoau aörhv nal dkfkon zd dyaddv 
ist nur Übersetzung von: aa ...mär. Auch hier ist gerade 
dus ausgelnssene rk; Zeuge dafür, تعد‎ dns Hobrlische Origin 
dus Syrische (sklavische) Übersetzung ist; aleräings ist merkwürdig, 
duss der syrische Text mit dem aufgefundenen, korrumpierten “مط‎ 
brüischen Texte so übereinstimmt, dass er dieselben Fehler und 
Lücken hat, wie dieser; allein dies ist hinlänglich erklärt äurche + 
eine Redaktion der syrischen Version nach dem damals im Umlaufe 
befindlichen hebräischen Original. Zur Zeit, in der die syrische 
Übersetzung des علوم‎ entstand, wurde dieses Buch gewiss von 
vielen Juden noch als ein heiliges gelesen. — 18b ist nun wieder 
‚ganz merkwürdig; 8 ist sklavische Übersetzung des H: Toms xbı 
mazun 10: 10“م‎ Ihpuk had Bkchiu, das Walten in der Londoner 
Polyglotte übersetzt: عمد‎ me retrastabo, quoties id potuero. Allein 
was soll dies heissen: „Und ich ziehe mich nicht zurück, auch wenn 
ich es kann*? Erstens können wir uns ja jeden Augenblick von 
der Weisheit zurückziehen, und kostet uns dies leider sehr wenig 
Mühe, denn das gerade Gegenteil ist der Fall: es kostet uns Mühe, 























‚Schlägt, Das Alphabet des Siraeiden, 677 


stets weise zu sein. Zweitens ist dieser Satz eine Tantologie mit 
dem 2. Gliede des fülgenden Verses, wo richtig die vollständige 
Phrase steht: Mama Terms sb Sp) = „und mein Angesicht will 
ich nie von ihr abwonden“; 8 hat dies auch eingeschen und daram 
sich hinausgeholfen, indem er einfach 195 auslüsst(), was umsomehr 
ins Gewicht füllt, als er sonst mit H so auffallend übereinstimmt. 
19 kann also nicht ans dem Syrischen ins Hobrlische zurück- 
übersetzt sein, weil es ja 8 nicht hatı Aber auch aus dem 
Griechischen ist der Stichos nicht zurückübersetzt, weil auch © ihn 
nicht hat; ebenso hat ihn L nicht. Glosse kann or aber auch nicht 
sein, weil sonst eben 8 Hebungen (also ein halber Hexameter) fehlen. 
Nun erklürt sich das Ganze, wenn man 185 im Griechischen näher 
betrachtet. Dort steht für das hebrlische Terms 51 merkwürdiger- 
weise: al od زم‎ aloyw0 = ودود‎ 857; nun ist wohl (1) und 
Schluss-Kaph (7) leicht zu verwechseln; man vergleiche nur die 
Ruting’sche Tafel der somitischon Alphabete, wo د‎ und 7 besonders 
Ahnlich sind; noch leichter sind und rı zu verwechseln. Nun 
ist die Suche klar: der griechische Übersetzer hatte noch einen 
besseren hebriischen Toxt und las richtig "ers; iR > liess. 
er aus, vielleicht weil er es nicht verstand; oder وه‎ ist die Übor- 
setzung dieser Worte erst in den griechischen Abschriften aus- 
geilen. Dann, it, such 1Ob keine Tenologie mehr zu, 18% und 
Iarum echt und beizubehalten. G hat 19b: za} dv monjau vönou 
(Tischondorf: Auıo0) dopngußwodunv (Vulg.: ot in fasiendo cam con- 
firmatus sum), was wohl fieie Übersetzung des hebräischen Stichos 
ist; Aqod und vöuov (Rritzsche) sind nur Erweiterungen von wor, 
welches Tischendorf (Nostle) als Varlante aufweist; sowie dmagßo- 
adumv die richtige Lesart ist, mag hier statt wo zu leson sei 
aderv (vgl. Ryssel). Dor Syrer hat ganz di 
H, nur gebraucht or das Porfekt Aphel von Tor. Das griechische 
Öraudgeodu 19a ist nur freie Übersetzung von pur; es heisst 
„sich abmühen®. — 20a. Von hier an bis zum 1-Vars sind die 
Stichen durcheinander geraten, lassen sich aber mittels des Alphn- 
betos leicht ordnen. Auf m muss ن‎ folgen. Wie Schechter und 
„Taylor richtig vermuteten, ist "13 (treiben, jagen) zu restituieren, 
und zwar für ردصم‎ das leicht aus nm durch ein Versehen oder 
Missverständnis entstehen konnte; 8 hat jehbeih, G عتمم‎ mt 
ist kriftiger. — 205 hat H: max 8b, "wozu Schechter und Taylor 
Punkte setzen, als ob etwas fehlte; das Metrum aber zeigt, dass 
nichts fehlt. Nur ist ذه‎ in وج‎ zu korrigieren und yes zu punk- 
tieren; vgl. y 141,4. Zu uns ذدعم‎ vgl. Js. 84,10. Im Griechi- 
schen (Tischendorf-Nestle) fehlt dieser Stichos, dafür ist er in manchen 
Handschriften, sowie in der lateinischen Übersetzung 206 hierher 
gerückt; vgl. Fritzsohe-Grimm, Kurzgefasstes exeget. Häbch. zu den 
Äpokryphen. 8 hat: wallalam talmin la ’etew (mit falschem 
Mascnlinsufix) Ewigkeit will ich ihn nicht vergessen“. Da 
































678 Schlägt, Das Alphabet des Siraciden. 


der griechische Übersetzer diesen Halbvers nicht hat, so kann der 
Syrer ihn nur aus dem hebräischen Texte haben, in welchem er 
bereits x) las; TUN 8 = „ich will sie nieht abweisen (oder ver- 
stossen)* übersetzte er also frei. Vgl. y 78, 60: u jun wun 
„und er verwarf das Zelt zu Silo*, wo 8 hat: معدم‎ Imes- 
kana سلاقة‎ = „und er vorgass das Zelt von Silot. — 4 
3 Tas yeügd Mov Übendraou mode ومنو‎ mal ri äpvojwere abe 
ärdvönse, richtig &revönou = 0004. 28. 55. 248, 253. 254. Co 
(Fritzsche) ; or las also: mem np .جد‎ Der Byrer las, wie der 
gefundene hebrische Text lautet, nur hat er "u (Thor) im Sin- 
gular. Für dyvorjneru schlagen Schechter und Taylor vor: dyvörnze, 
was unvergleichlich besser passt und als Übersetzung von مد‎ 
„Mitte, Inneres“ gelten Und doch halte ich, da dyuöms = 
Sta ist und dieses ohnehin im nächsten Verse steht (G: مقس‎ 
bs), dyvorjnru für vichtig. Meines Erschtens ist es nur vom 
lateinischen Übersetzer unrichtig wiedergegeben. Dieser hat niim- 
lich insipientia = „Vergehen, Unwissenheitssinde* (y 25, 7), und 
ihm folgen alle Biklürer, auch Kautzsch, Zöokler, Fritzsche. Nun 
ist. aber dyvorjwera = Ayvooduve = rd Knie لمم‎ rk nglpı in 
بد‎ 50, 5 (hebr. 51, 8), also lies zıging oder mmnngg. Dies stimmt 
auch mit der syrischen Übersetzung, welche freier ist: wentakleth 
deh (mit fülschem Masculinsuffs) = „ot intellixi ."سمه‎ Die vor- 
hergehenden Worte des H yım ددم‎ hat 8 genau so vor sich ge- 
habt (wethchaddreth Ich = nceinctus sum ad vum = „ich muchte 
mich an sie“), doch scheint richtiger gelosen zu worden: 1m a1. 
Der griechische Übersetzer hat beide Worte ausgelassen. — 20: 
dem &-Vors ein 
Stichos vorgesetat oder eingefügt (Tischendorf), dem 1-Vors ein 
Stichos angehlingt; diese beido müssen den >-Wors geben. Wahr- 
scheinlich wurde dieser Vers von einem Abschreiber ausgelassen 
und dann der eine Halbyers rechts, der andere links am Rande 
bemerkt, worauf der nächste Kopist sie irrtümlich zu beiden ge- 
‚nannten Versen einfügte und diese zu Tristichen machte. — Er- 
günze am Anfang des Verses 77, welches den vormissten Buchstaben 
des Aktostichons und die fehlende Hebung giebt. — 210 haban- 
alle Versionen gleichlautend. — 20b lies statt mb: my (Pritzschet 
er «irng). . © hat er abrdv; vielleicht las er ar (0 aus mbrinn). 
Statt mnönns ist wohl morns = mon zu عسل‎ Zu ab mip 
vgl. Prov. 15,82. — 204 ist nach 8 zu ergänzen: mars د ذم‎ 
non dimittem illau; © und بآ‎ haben das Passivum: „ich werde 
nicht verlassen sein‘. — 21a = 8; lies statt many (HGL): mann 
(&), das allein zu Sıanz passt; vgl. Osee 7, 7. Sans ist nicht 
Glosse, wie das Metrum zeigt. Der griech. Übersetzer liess es aus, 
weil er yayrın = Zragdy0n las, Bemerke den Fehler des 8 mellaj, 
statt me‘aj, welcher wieder ein starkes Argument für die Origina- 


















































‚Schlögt, Das Alphabet des Siraeiden, 679 





Uitat des H ist. Dieser müsste جود‎ oder gleichfalls xy haben, 
wire das Sprische Original. — 21b ist mb der Rest von 5025 
vgl. Levi, Neuhebr. u. chald. Wörterbuch. Die Übersetzer haben 
das Wort ausgelassen. — 22a hat G: yAnoadv wor (a. ou) woddv 
نامير‎ (al. wor); 8: „Es gab der Herr meiner Zunge Lohn“. — 
225 hat 6 weder „Zunge“ noch „Lippe“, sondern «ir (sc. رك كاج‎ 

8: „und mit meinen Lippen will ich ihn loben". — 28a hat 
8 den alphabetischen Buchstaben bewahrt: دده‎ dies ist aber y 14, 8 
und 119,102 = mo. Somit wird auch in H statt دده‎ gestanden 
haben: np; das © wurde mit ه‎ verwechselt und د‎ mit z Rs ist 
also nicht nötig, mit Schechter und Taylor ودذده‎ an die Spitze 
zu stellen (gegen © und 8), und metrisch wäre damit nichts ge- 


wonnen, da »6x Mn nur eine Hebung giebt. — 285 hat 6 لقعم‎ 
olme نامير‎ = 8. H hat richtig uam = meine Lehre oder 
meine Lehren, wie aus dem folgenden erhellt. — 24a G: did 
(mehrere Oodd. richtiger: م‎ Dr) Üoregeice dv robrons; 8: „wie lange 
entbehret ihr dieser Dinge?“ Beide setzen عوط‎ voraus, was 
auch ganz gut passt; nur ist dann 28b yon zu lesen, worauf 
‚sich عذج‎ bezieht. Doch scheint das doppelt geschriebene bın des 
H ein sr. zu bergen. x ist ein lapsus auris. — 24b hat H ein 
überflüssigos رمضم‎ welches das Motrum stört, — 2da = 6 und 
8. — 255 fehlt in 6 aoplav. — ج26‎ = G, 8; streiche د‎ am An- 
fang, da Alphabet und Metrum es ausschliessen. Hier las G richtig 
جزم‎ Omd fuybv (orglinze: eure = 8 und H). — 205 
wörtlich: „und ihre Last* (vielleicht: „und ihren Gewinn; 
Nouhobr. u. chald. Wörterbeh). G, 8, L: „ihre Zucht‘; sie scheinen 
Som gelesen zu haben. — 260 0: dypüg dor eigeiv abe. 8 = 
H. — 264 fehlt in 6 und L. S=H. — 27a bat © nm ووز‎ 
(= „ich war jung“; vgl. Cant. 8, 8; Gen. 9,24; 27,15; I Sam. 
17,14) und nbe» 01: nm» = ich bin gestanden) miteinander 
'verquiokt und daraus dAlyov Zwomlaoe gemacht; dann fehlte ihm 
"zu ebgov dunvrß ein Objekt, und so ergänzte er als Gegensatz zu 
nomäv: dvdrevow. Ilolldv kann ebenfalls als Gegensatz zu öllyov 
ergänzt sein; doch lässt es sich auch anders erklären. In H steht 
imlich vor dem w&-Vers رحدده‎ welches schon der griechische Über- 
setzer las und zum --Vers ziehen konnte. Doch siehe unten zu 
v. 28. H zeigt den 4-Vers also: Anması nv 5ه ووز‎ DaNya ann 
aMmonsam 72 „Sehet es mit eigenen Augen: Als (nicht: dass) ich 
jung war, bemühte ich mich um sie (lies: nr), und ich fand 
sie“. rar „ich stand* (in ihr) ist unmögliche Lesart, da man 
in der Weisheit nicht stehen kann, bevor man sie gefunden hat. 
8 hat: يمك‎ D’ainaikün metul das'Gr-u “emleth يلما‎ weskachthah 
saggi ع‎ „Sehet es mit eigenen Augen: wenig gab ich mir Müho 
Ba. La, 05 


















































680 ‚Schlägt, Das Alphabet des Biraciden. 


mit ihr, und ich fand sie reichlich®. Er las also: mr دع‎ oder 
übersetzte ungenen statt had zfür-na = „als ich jung war" (wie 
7. 2 der syr. Übers): matul dazfüru = „dass es wenig ist, 
ms“ u.s.w. Der Syror hat also das dudrauı des Ci. nicht, 
Wäre nun H Rückübersetzung aus dem Grischischen, so müsste 
der n-Vers lauten, wie Bickell hat: 





جد asımaa‏ [د) um‏ سدم | نمكم ذه كد mm‏ 


Dem Metram nach wärs os möglich, da دددت«ده‎ ohnehin nur Glosse 
ist. Wäre H Rückübersetzung nus dem Syrischen, so müsste unser 
Vers lauten: 


an.‏ دسددده د nam‏ عدم | man)‏ مدوم 


Dem Motrum nach wäre der Vors auch in dieser Form möglich, 
wenn die Glosse gestrichen wird. Nun lautet aber der Vers im 
Hebrüischen ganz anders; von öAfyov und تددن‎ iät keine Spur, ferner 
hat H sro, das bei 6 und 8 fehlt, ja unmöglich ist; und dann 
kommt dazu noch der Schreibfehler ınm3s statt nny! Das syrische 
emleth und Aus griechische Zworiaca konnte nicht mit Annas wieder- 
‚gegeben werden! Nun könnte man allerdings einwenden, der Schreib- 
fehler nm» sei ja auch in der Abschrift der Rückübersetzung 
möglich, Dies ist allerdings richtig, aber mit der Möglichkeit ist 
‚noch nicht ie Wirklichkeit erwiesen. Und abgeschen davon, dass 
ein einziger Vers nicht Ausschlag gebend ist, ist es auch mit der 
Möglichkeit schwach bestellt. Denn os lässt sich 1. sehr leicht er- 
klären, dass man jap falsch als Neutrum übersetzt (dAfyov!) und 
am lbs od Tor Jap mit sap ala einen Bogrif nf 
fhsst, wie امد‎ neben einem anderen Verbum „wieder“ bedeutet, 
dnss aber ein hebräischer Übersetzer ein dAyo» als Maskulinum 
übersotzt and ein ددم"‎ willkürlich einschaltet, ist ادص‎ al unwahr«, 
scheinlich. Die ganze hebrüische Übersetzung müsste dann wohl 
ühnlich aussehen, wie otwa die erste Iateinischo Schularbeit. eines, 
schwachen Primaners. 2. Gesotzt der Syrer oder der Grieche hätten 
den Vers richtig und der hebrlische Text wäre verstümmelt oder 
böte den Vers in unrichtiger Übersetzung: dann frage ich: Wie 
stimmt denn der Vers mit dem Ganzen? Der Sänger hat im ganzen 
Liede bisher nicht genug betonen können, wie er von Jugend auf 
‚nur durch umablässiges Gebet und eifriges, müheyolles Streben sich 
متك‎ Weisheit erwerben konnte; or spricht. wiederholt von ihrem 
‚Joche() und von ihrer Last, sagt im p-Vers, dass sie nur denen 
nahe sei, die sie suchen, und nur von denen gefunden werde, die 
sich ihr ganz hingeben: und unmittelbar darauf sollte ex sagen, 
dass er sich wenag () abgemüht habe, um sie reichlich (1) zu finden ?? 
Da wird es doch viel richtiger geschlossen sein, wenn man den 
Vers des H als echt anerkennt, zumal er allein dem Kontext ent- 
spricht und auf den x-Vers zurückweist, dessen ınwim "22, das 




















‚Schlägt, Das Alphabet der Siraciden. 681 


soviel ist wie ا‎ jop, sowohl der griechische als auch der syrische 
Übersetzer richtig wiedergegeben hat! Dazu kommt, dass im ®-Vers 
von „Jugend*, im m-Vers von „Alter“ die Rede ist. Und somit 
kämen wir endlich zum Schlusse. — 28a b lautet nach H: 


a npn arm ددحم | ددهو‎ nad دده مدق‎ 


G: nerdoysre meudelas dv هتامم‎ ÜgıOuD Agyuglov nal شه‎ yguabr ri- 
60008 dv aörf. 8: „Andite dootrinam meam lioet exiguam, ot argentum 
et aurum per me possidebitis* (Walton). Das Wort man des 
hebräischen Verses ist jedenfalls eine Randglosse und als solche in 
den Text selbst geraten. Schon das Alphabet und das Metrum 
schliessen es aus. ma bedeutet im A. T. als Adj. „gewöhnt, ver- 
traut“, als Subst, „Schüler, Belehrter“; neuhebräisch aber „Lehre*, 
vgl. Levi, Neuhebr. u. chald. Wörterbch. Für ya} =" „meine 
Lehre* hat G: maudelag = urpmh und Codd. 881: maudelev 
mb. 8 = H. Der zweite Halbvers ist in dor syrischen Über- 
genau die Wiodergabo des hebräischen Stichos der ge- 
fundenen Handschrift. Sonderbar ist in der griechischen Über- 
setzung der zweite Halbvers vom orsten beeinflusst, Der Grund 
ist wohl, dus letzte Wort des ersten Vorsgliedes im Hobrüischen. 
rrssa int wiederum ein Haupfanpument, gegen ie Annahme einer 
hebräischen Rücküibersotzung at Griechischen oder Syrischen. 
Der wahre Sachverhalt ist folgender: Der erste Stichos hatte schon. 
dem griechisch د‎ wie auch dem syrischen Übersetzer verderbt oder 
in undeutlicher Schrift vorgelogen, mit: der Glosse حددة‎ knapp am 
Rande. Dies kann aber nur für dus undeutliche ımmssa Vor- 
besserung (oder Vermutung) sein. Das weist darauf hin, dass auch 
dns lotztore Ahnlich geendet hat; os mag also statt nın»> oder 
ددم‎ gestanden haben: mmy3, sei es dass n= aus *ده‎ verderbt 
oder o%»3 absichtlich von einem Schreiber mit ددجم‎ vertauscht 
«wurde, da beides „Jugendzeit* bedeutet. Der Grieche hat nun ent- 
woder, wie Ryssel vermutet, "eo gelesen und prägnant durch 
تتم‎ dgiDuß übersotzt, oder er las, was weit wahrschein- 
licher ist, der Randglosse gemäss 5134, dann erklärt sich, warum 
=er das د‎ vor ددع‎ nicht übersetzte. Er betrachtete nlmlich جدده‎ 
als zu arm دمو‎ gehörig, somit konnte er das Attribut vom Sub- 
stantiv nicht trennen; wohdv ist dio Wiederaufnahme des Attributs 
vor yguadv. Was ist es nun aber mit dem Syrer? Dieser hat 
“مسق‎ julfan kad #“ür = „vernehmet meine Lehre, obgleich sie 
gering ist“. Da ist nun wieder das leidige ,ل“‎ welches der 
Hebrier mit jup oder un hätte übersetzen müssen, wihrend er 
ممق‎ Griechische wohl durch = irgendwie übersetzt hätte, aber 
keinesfalls so, dass جددع‎ an der Stelle von ın1332 stünde. Da 
ist wieder anzunehmen, dass der Syrer, welcher hier gewiss nicht 
‚nach dem griechischen Texte übersetzt hat, das hebräische Wort 
ünrichtig gelesen habe. Nun ist nichts näherliegender und klarer, 
as 





























682 Schlögl, Das Alphabet des Siraciden, 


als dass “Gr Übersetzung des verwandten sis: sei, wie ابو‎ 68, 28 
und 119, 141 (vgl. auch ل‎ 115, 18: «“ür = jop}), dass also de 
Syrer, der bei seiner Übersetzung ein hebräisches Exemplar des 
Sirach vor sich gehabt haben muss, ayyıss 577105 las und es 
Qurch den kollektiven Singular gab. "Also lautet. der hebriische 
Vers höchstwahrscheinlich : 
كدر‎ ap ah مده | ددم‎ Sub sam 
د جد‎ dv anf entspricht besser als + (H und 8). — 29a b lautet 
bei 6: eüpgandeh] M wurd, ündv dv ععللة نوع‎ abrod, لع‎ wi alagun- 
كرارق‎ dv alvloeı abrod. Wic dus Wort مله‎ hiehergekommen sei, 
mag man begreifen, wenn man bedenkt, dass dasselbe Wort y 88, 12 
Übersetzung von ww (Sonne!) ist Der Übersetzer Ins wohl 
noyan, wie im zweiten Vorsgliede nr, dessen Sufix or objektiv 
nahm. "Da or den ganzen Vers als Fortsetzung von v. 28 nahm, 
las er ons statt so:. 8 hab: „Laetetur anima vestra de “تددم‎ 
tentin men, ot no pudent vos canticorum meoram* (Walton); er 
bezog also auch den ganzen n-Vors auf seine Zuhörer, daher naf- 
con, und las statt د«قددم"‎ (H): vngnüg oder Snanög von م‎ 
„sich bokohren, Busse thun® (vgl. 1. Sam. 7,8; 1. Reg. 8,38; 
Fer. 4, 1). Auch hier ist nicht schwor zu sagen, was Original sei 
‘und was Übersotzung. Denn was die Busso hier auf einmal soll, 
‚ist unerfindlich, nachdem von keinem Vergehen, von keiner Sünde 
io Rede war, sondern nur vom richtigen Suchen wahrer Weisheit, 
Der Syrer hat also falsch punktiert; das hebräische Wort ist nap- 
Dass nach 3 mag unrichtige Lesung sein: \npnj} (neuhebr.) „das 
Sitzen, der Sitz; der Gelchrtansitz in der Akademio oder der Königs- 
sitz auf dem Throne; Akademie‘; vgl. Levi, Nouhebr. u. للم‎ 
Wörterbeh. Min Abschreiber mag zu dieser Schreibung durch v. 28 
verleitet worden sein. Der Sänger will seine Zuhörer durch den 
Hinweis auf die Freude seines Alters zum Studium und zur Pflege 
der Weisheit ermuntern. 29% bedeutot sn „mein Lied*, „mein 
Lehrgedicht*. Vom Lob Gottes ist gar keine Rede. — Dar hobr. 
hat daun noch folgende Zeilen: 


mpmen nr nina )8 + 4)"‏ | سد دشر ده ماددده تدر 
دكب mim‏ ذمدذه | ممصكه مض eb‏ 

Von diesen beiden Verszeilen haben G und L nur noch den ersteren, 
‚welchen Prof. Bickell als zweiten o-Vers vermutete (vgl. ب‎ 25 u. 
34): "Egpdtode zo doyov دقن‎ mod ,مهس‎ nah عمقل‎ rbv وميم‎ 
قي‎ dv sag wöro0 = Operamini opus vestrum ante tempus, et 
dabit vobis mercedem vestram in tempore suo, $ hat beide Ve 
ganz wie H. Beide sind nur ein feiorliches „Finis*. Übrigens 
werde ich gelegentlich darauf noch zurtielkkommen. 





























683 


Päsög. 
von 


Franz Praetorlus. 


Olshausen hat, Lehrb, d. hebr. Sprache 8 48 a. 8, wahrschein- 
lich gemacht, dass der senkrechte Strich zwischen zwei Worten 
des hebrüäschen Bibeltextes bisweilen da steht, wo „kleine Teile 
des Textes ... am Rande gestanden, oder auch ehemalige .. . Rand- 
glossen in den Text eingerückt sind“. Vgl. F. Perles, Analekten. 
zur Pextkritile des A. T. 8. 21£. Ich halte Olshausens Vormutung, 

gt, für schr wahrscheinlich: Der senkrechte Strich ist manch“ 
mal als stehengobliebener Wegweiser zu einer ursprünglichen Rand- 
glosse, oder zu einer um Rand ausgefüllten Toxtlücke anzuschn. 
ir füllt dabei noch ein dus von der Kritik lüngst als Randglose 
vordüchtigte ı جعوة‎ Thren. 2,1. — Was v. Ortenberg hier noch 
weiter angeknüpft hat, geht viel zu weit und ist m. W. allseitig 
abgelehnt worden; s. Wickes in Stade's Zeitschr. VII, 149£., König. 
in Zeitschr. f. kirchl. Wissonsch. X, 284. 

Wenn wir von diesen (seltneren) Fällen absehen, so scheint 
sich bei schürferem Zusehen zu ergeben, dass der Strich in vor- 
mosoretischer Zeit ausserdem noch zwei anderen Zwecken gedient 
hat, Wahrscheinlich hat dieser jetzt nur senkrechte Strich dem- 
entsprechend früher auch nicht die einheitliche Richtung und Form 
gehabt, die er heute zeigt, sondern war je nach seiner Anwendung 
50 oder so gerichtet und gestaltet. Dass sich eine einheitliche 
Gestalt des Zeichens heransbildete, war dadurch veranlasst, dass der 
Sinn der einen Anwondung in masoretischer Zeit in Vergessenheit 
geriot (man kann sagen: in Vergessenheit geraten musste) und mun 
irrtümlich und künstlich von dem Sinne der anderen Anwendung 
mitumfasst wurde, 

Denn die eine Anwendung des senkrechten Striches ist dem 
Bewusstsein der jüdischen Gelehrten lebendig geblieben. Sie Ing 
such unmittelbor nahe: Ein ungewöhnlicher senkrechter Strich 
zwischen zwei Wörtern kann kaum einen anderen Sinn haben, als 
zu trennen. Darauf deutet der dem Zeichen gegebene Name Päsdy 
di. tremnend. Es kann wohl kein Zweifel darüber obwalten, dass 
Päseq von den vormasoretischen Schreibern nach Belieben und ohne 

















684 Practorius, Päsig. 


faste Regel da gesetzt werden konnte, wo sie aus Gründen des 
Sinnes oder der graphischen Deutlichkeit zwei Wörter von einander 
trennen wollten. Freilich weiss ich nicht, ob diejenigen, die dem 
Zeichen den Namen gaben, diese Trennung im Auge hatten: Die 
Aocentuntoren wenigstens scheinen an eine andersartige Trennung 
gedacht zu haben (wovon unten) 

Auf die andere vormasoretische Anwendung des Striches hat 
m. W. nur F. Perles gedeutet a. a. 0. 8. 80, indem er zu 2 Sam. 
14, 19 bemerkt: „Vielleicht ist gar das Pesiq mach ı x ein ver- 
kannter Abktirzungsstricht. Ich lasse ganz dahingestellt, ob diese 
Bemerkung für die betr. Stelle zutreffend ist; Thatsache aber scheint 
 duss das heutige Pästg schr vielfach aus einem vormasoretischen 
Abktirzungsstrich hervorgegangen ist?) 


Wenn Püstq aus vormasoretischer Zeit; stammt, so müssen die 
Accentuatoren (ein zutroffenderer Ausdruck würde sein „Neumatoren“) 
das Zeichen natürlich bereits vorgefunden haben, als sie sich an- 
schiekten, den hobrlischen Text mit Accenten (Neumen) zu vor- 
schen. Offenbar hielten sie Pästg für ein altes rhetorisch-musika- 
liches Zeichen. So erklärt sich die längst bemerkte Thatsache, 
Auss die Accentuntoren das Wort, dem Päsg folgt, regelmässig?) mit 
سمس‎ konjunktiven Accent verschen: Ihnen war Päsöq ein alter 
Hinweis darauf, dass ein konjunktivor Accent distinktiv, „trennend* 
werden sollte. " Bio müssen sich demnach mit ihrer Acoentustion 
ach den Püstgs gerichtet haben, die sio im Texte vorfanden 9). 

Damit war aber Pissg in die Aoventuntion eingetreten und 
ein infogrierender Bestandteil derselben geworden. In dar Folge 
konnte nun Pästq, vorbunden mit einem unmittelbar vorhorgehonden 
conj. Accent, der alten Gestaltung des Textes neu und frei 
gefügt werden, wie jeder andere Accent. Das ist namentlich in 
gewissen Kombinationen sehr ausgiebig geschehen; und in den drei 
pootisch accentulerten Büchern in viel, viel höherem Grade als in 
den andern. Das Bild von der ursprünglichen Setzung und damit 





























1) Von Maggef möchte ich das nicht behaupten (I 

9) Nur in dem wit doppelter Accentualon versehenen Vers Ex. 20, 4, 
Dont, 8,8 wi I Ascentunion dreimal einen dhtinktiven Accent vor 
in Naben. — Die Poiersburger Prophten (codax Dabylonen) haben, soviel 
ich uch, viermal oinen dlinktven Accent vor Plsöq, Aber in keiner der vier 
Selen int das Pig vom überaslschen Texo bezeugt. Nänlich Jr. 0,8 ie 
in dem Petersburger Propheten PAsöq auch hinter das zweite UT, Hingeraten; 
Jos. 9,18 hinter JH23N]; des. 00, 19 hinter DNNSR, während es im tberlons. 
Teste vor diesem Worte sicht; Jar. B1,87 hintar DIN, was lacht eine Art 
Ditogeaphto Zfolge des st unmltlber vorhergehenden 1 

3) Wiekes hat, aecontunion twenty-one, das hntrisch-kansalo Vorhltis 
umgedreht, 8. 123 Anm. 5: Wa have here a proof at Pweg was dhe Zaies 
يق‎ Ch sun, for عاذ‎ Presoneo dopends on the other (asenkul sus having, boon 
Aned. 8: 135: Hero Paseq tk the place of Zarge, =” noir proof io np. 
mind عاذ 6ه‎ Inte Inrodaeten ee. 





ie 8. 2000). 














Praetorius, Päsg. 685 


auch von der ursprünglichen Bedeutung des senkrechten Striches 
ist hierdurch (und durch anderes) allerdings etwas verwischt worden, 
hichtsdestoweniger aber doch kenntlich geblieben. Auch die Texmi- 
mologie der Accontuntion trennt wonigstens noch im allgemeinen 
das ursprüngliche, eigentliche Päseq von dem sekundären, — dem 
Legarmeh. Mag immerhin unter den eigentlichen Päsögs manches 
sekundäre mitlanfen und umgekehrt unter den Legarmähs uuch 
manches ursprüngliche وقد"‎ enthalten sein: Im Grossen und 
Ganzen liegt die Verschiedenheit ihres Ursprunges klar zu Tage. 
Haarscharfe Scheidung ist nicht mehr möglich. — Von den poetisch 
üccentuierten Büchern ist im folgonden fast ganz abgeschen worden; 
ich lasse somit auch die Deutung Grimme's, in dieser Zeitschr. 50, 557 
‚auf sich beruhen. 

Der tiefgehende Unterschied zwischen Pässy und Legarmh 
ergiebt sich sofort, sobald wir die bekannten, sicheren Gebrauchs- 
anwondungen des Päsöq ins Auge fasson und sie nun auch beim 

Wir finden sie beim Legarmsh nicht wieder, 
0 vereinzelt, dass die Verschiedenheit des ursprüng- 
lichen Sinnes der senkrechten Linie hior und dort sogleich klar wird. 

Des Sinnes wegen mögen zwei Wörter durch Päseg getrennt 
worden sein in der bekannten, öfters vorkommenden Wortverbindung 
SQ زجاججرد‎ Gen. 18, 15; 1:Kön. 2,90; 85 ١ asia .فصل‎ 12,55 88 ١ Sun) 
1Kön. 11,22. Auch das hierzu gewöhnlich angeführte unklare 
map nüp Gen. 18, 21 mag s0 geducht sein. Vgl. das unten 8. 687 
über Trennung bei Gottesnamen Gesagte. 

In weit grösserer Menge und daher auch mit grösserer Be- 
stimmfheit heben sich diejenigen Fülle ab, in denen Päsßy der 
graphischen Doutlichkeit wegen gesetzt worden ist. Ganz abgesehen 
von so handgreiflichen Fällen wie Neh. 2, 18; 1 Ohr. 27, 12; Hi. 
88, 1; 40, 6, wurde Pässq nach Belieben gosotzt, wenn das orstere 
von zwei aufeinander folgenden Wörtern auf denselben Buchstaben 
ausging, mit dem das zweite begann, oder wenn zwei unmittelbar 
(bisweilen auch mittelbar, Neh. 8, 17; Num. 21, 1) aufeinander 
„folgende Wörter ihren Buchstaben nach ganz oder fast ganz identisch 
waren. Der Schreiber wollto durch Päsöq sich, den Leser und den 
‚künftigen Abschreiber vor Irrtümern 'bewahren.' Möglich auch, dass 
diese Striche orst von irgend einem Leser beigefügt worden sind. 
Vermutlich entstanden sie in Handschriften, die etwas gedrängt ge- 
schrieben waren. Beispiele anzuführen ist kaum nötig: Ai ١ Enz; 
Deut. 8, 15; wyrUn ı قروم‎ Deut. 7,26. Unter den von Wickes, 
accent. twenty-one 8. 127 2: aufgezählten 416 Stellen mit (eigent- 
liche) Pästq finde ich 86 der ersteren, 67 der zweiten Art; zu- 
sammen also ein Viertel sämtlicher (eigentlicher) Pässgs. 

Ein ganz anderes Bild erscheint aber, wenn wir die zahllosen 
File des Legarmeh betrachten. Ich verstehe darunter zunlichst 





























686 Praetorius, Fäsig. 


nur Munah mit Strich mittelbar vor “متام‎ Von Beispielen, in 
welchen zwei ihren Buchstaben nach ganz oder fast ganz identische 











Wörter in Betracht kommen, kenne ich nur DARK 147 رد ا‎ 
Lov. 19, 34 und Ahnlich Lev. 20, 2; ferner wäh وند‎ vi des. 1, 4. 


Teh habe freilich nicht das ganze A. T. darauf hin durchgeschen; 
aber wenn sich auch wirklich noch ein paar andere Beispiele finden 
sollten, so würde Andurch nichts geindert. Und wenn unter diesen 
Logarmöhs einige sind, deren Strich gleichen Auslaut und Anlaut- 
trennt, so ist das völlig bedeutungslos; denn es wäre doch merk- 
würdig, wenn in der übergrossen Fülle der Beispiele des Legarıneh 
nicht auch solche enthalten sein sollten. Also يذه صرف وده‎ ı يديك‎ 
Gen. 40,20; Spy ap ı amdr Ex. 17, 7; ضام‎ og ١ مود‎ 
1:Kön. 18, 27; uhpyby برك‎ ١ mm) 2 Kön. 6,32 u. a. beweisen 
Dicht das Geringste 











Hätte König diese Thatsache erkannt, so würde or m. a 0. > 


8. 225 dio Sonderung von Püsöq und Legarmöh schwerlich „als 
eine Trommung von gleichartigen Dingen, die eine Ergründung des 
Wesens dor Erscheinung unmöglich macht* bezeichnet haben. Ich 
‚glaube, wir haben hior wirklich zwei wesentlich verschiedene Dinge 
vor uns: Der Strich des Legarmöh ist erst mit der Accentuation 
ntstanden und so frei wio diese selbst; der Strich des Püsög da- 
iin. von der, Asntatln ders vogefunden md haft un 
stimmten Aussorlichen Eigentümlichkeiten des Toxtas. 

Bin weiterer Beweis hierfür ist der Umstand, duss die Accen- 
nation der Petersburger Propheten wohl den Strich dos eigentlichen 
Püsq kennt, micht aber den des Logarmäh. Dem tiberiensischen ı , 
entspricht in dan Petersburger Propheten vielmehr ein besonderes 
superlineares Zeichen, 2, s. Wickes:a. a. 0. 8. 148 Nr. 11. Und 
in den vereinzelten Fällen, wo such die Patarsburger Propheten ı, 
haben, dürfen wir dann vielleicht alte, eigentliche Päsegs annehmen. 
80 in der That nö si ı vi Jos. 1, 4. — Es giebt auch eine ganz. 
geringe Anzahl von Stellen (ich kenne Jes. 66, 20; Jer. 52, 8; 
Zeph. 2,2), wo zu jenem süperlinearen * noch der Strich ı hinzu- 
getreten ist; aber ich denke, hier wird die nachträgliche tiberien-» 
sische Hand zu erkennen sein, die ja öfters ihre Spuren in der 
Handschrift hinterlassen hat. 

Nach dieser Erkenntnis versteht es sich von selbst, dass wir 
auch die übrigen (also ungefähr drei Vierte) Fülle des Päszq 
getrennt für sich behandeln müssen, nicht in Vermischung mit 
Legarmeh, 

Ich sondere von den Pästgs auch diejenigen Fülle ab, in denen 
Munah mit Strich unmittelbar vor Rebio‘ steht. Diese Falle 
des Legarmeh sind erheblich seltener als die anderen; Wickes kennt 
& a 0. 8. 129 nur ungefähr 70 Stellen. Aber soweit sich durch 
die Petersburger Propheten feststellen lässt, hat die babylonische 














Frasiorius, Past, 687 


Accentustion auch hier beständig +, statt des tiberiensischen ١ زر‎ der 
senkrechte Strich dürfte also auch hier sckundir sein. Nur Jr. 0, 34 
(Ein 1 2583) steht auch in den Petersburger Propheten Mun 
Der’ senkrechte Strich fehlt freilich, dürfte indes zu ergänzen sein: 
Der Schreiber der Petersburger Handschrift hat öfters sichere Paszgs 
ausgelassen. — Weiter finden sich unter diesen Legarmahs folgende, 
bei denen der senkrechte Strich wohl ein altes Pässq sein könnte, 
ohne dass indes eine Kontrolle möglich wire: 83 ı mer dos. 5, 1dr 
Nam. 7 pass.; 25 1 Yastın 1 Kön. 19, 4; endlich 
4; meh om Jud. 11, 40; 21, 19; ١ جوية‎ 


1Sam. 20,25; -äyınaS 2 Kön. 2, 12,‏ جيم 











In den beiden oben 8. 685 erörterten Füllen ist die „trennende' 
Anwendung des Püstq ohne weiteres deutlich. Sobald man 
فطلم‎ aber weiter ausdehnen will, findet man bald, dass das chna 
die allergrösste Willkür nicht möglich ist. So hat man namentlich 
angenommen, dass das hinter den Gottesnamen ungeheuer hing 
stehende Püsßq den Gottesnamen von einem folgenden Wort trennen 
solle, das in Verbindung mit dem Gottesnumen unangemessen oder 
lästerlich würe. Ich leugne gar nicht, dass hier und da ein alter 
Schreiber in Absicht den tronnenden Strich gesetzt haben 
könnte, und namentlich in den Psulmen scheint der Strich öfters auch. 
vor den Gottesnamen gesetzt zu sein, lediglich um einen Anthropo- 
morphismus abzuwehren. Ich verzichte aber gern duranf, solch 
Beispiele zusammen zu suche Sie würden vollständig verschwinden 
in der überge Menge surtiger Beispiele. Man sche die 
Anstrengungen, die Büchler in dieser Hinsicht gemacht hat, Unter- 
suchungen zur Entstehung und Entwickelung der hebräischen Acconto 
(Wien 1891) 8. 176 und vergleiche dazu 8. 125 26 Wickes ist 
daher genötigt, accent. ‚twenty-one 8. 122 und 126, sowohl für 
diese Beispiele mit den Gottesnamen, wie für ein Menge anderer 
unverstandener Fälle ein Paseq emphaticum zu konstruieren. „The 
examples under this head are suf 
,مم‎ that we may vogard this emphatic use as the chief object of 
‚he ordinary Paseg*. Aber der Name emphatioum erklärt nichts, 

Der Umstand, dnss Päsöq gerade nach den Göttesnamen so 
überaus hiufig steht, könnte vielleicht allein schon genügen, uns 
die andere Herkunft des Zeichens erkennen zu lassen. Man hat 
رت‎ dass in vormasoretischer Zeit der Name mm 
rekürzt geschrieben wurde (wie er ja auch später und ji noch 
in Abkürzung geschrieben zu werden pflegt). Und das Abkürzungs- 
zeichen wird damals bereits dasselbe ‚gewesen sein wie später, näm- 
lich am Ende der Abkürzung ein schräger Strich obeı Wenn 
ir nun finden öap-ng ırıyFr Gen. 18,17; Mıymy mir; Gen. 22, 145 
Paz ı mm Gen. 26, 28; طوصادة‎ ı عرد‎ Jos. 1, 18; #تجة‎ ı am 
Jos. 14,10; بطرم طق‎ Jud. 2,18; قوط‎ ung 1 Kön. 19/7; 



































688 Practorius, Püstg. 





nah, IK. 24,2; ابطوط ا عجوت‎ Jen 28,6 uam m, so 
sche ich hier in dem Päsq den Nachfolger des nicht mehr ver- 
standenen Abkürzungsstriches. Denn nachdem die Abkürzung 
vollständig ausgeschrieben worden war, konnte der beibehaltene 
Abkürzungsstrich auf die Dauer nicht mehr verständlich bleiben. 
Und wenn man nun die Frage aufwirft, weshalb denn, trotz der 
Auflösung der Abkürzung, dor Abkürzungsstrich dennoch beibehalten 
worden ist, so muss man sich zunüchst daran erinnern, dass auch 
der als Wegweiser zu einer Randglosse oder zu einer am Rand aus- 
gefüllten Vextlücke dienende Strich dann stehen geblieben ist, nach- 
dem diese Randworte in den Text eingerückt worden waren (s. 8. 688). 
Beide Erscheinungen werden den gleichen Grund haben; und ich 
panbe such ihn erkennen zu können. Wir wissen, dass „unsere 
ebräischen Handschriften des A. T. auf ein einziges Exemplar 
zurückgehen, dem sie sogar die Korrektur seiner Schreibfehler als 
Korrektur treu nachgeahmt, und dessen zutüllige Unvollkommen- 
heiten sie herübergenommen haben“. Vgl. Lagarde, Mitteilungen I, 
8. 198: Dieser sklavisch konservative Zug wird nicht plötzlich 
entstanden sein, sondern sich allmählich angebahnt haben. Ich sche 
in den beiden, eben in Parallele zu einander gestellten Erscheinungen 
Vorstufe zu ihm: Man wagte es zwar noch Abkürzungen auf- 
zulösen und Randworte in den Toxt einzusotzen; nicht mehr aber 
wagte man es, die einmal dastehenden Abkürzungsstriche und Weg- 
woisor fortzulassen. — Freilich wird anzunehmen sein, dass man 
sich in späterer Zeit doch kleine Änderungen erlaubt hat. Sollten 
am Versende nicht auch Abkürzungen vorgekommen sein? Wann 
sich nun am Versende niemals ein Päsöq findet, so erklirt sich 
dies eben aus der späteren einseitigen Auffussung” des Striches eben 
als pästg „trennend*. Am Versende erschien ein solcher Strich als 
widersinnig und wurde daher fortgelnssen. Und so ist auch sonst wohl 
‚noch mancher unbequeme Strich von den Acoentuatoren getilgt worden. 

Ebenso ist es mit dem Gottesnamen .ذه‎ Wir finden 
Sing oh Gon. 1, 55 Hayes ١ are Gen. 1, 10; Angers ١ ofen, 
Gen. 1,27; Örgerög sorge Gen. 8, 14; wnangz ١ or Gen. 0,8; 
Ya ‘x Gen. 46,2 u. a. m. m. Ich nehme auch hier an, 
dus man ax in vormasoretischer Zeit abgekürzt zu schreiben 
pflegte. Und zwar möchte ich aus dem unverhaltnismässig häufigen 
Vorkommen des Pästq nach ww folgern, dass die Abkürzung 
dieses Wortes häufiger eintrat und vielleicht auch stärker war, als 
diejenige Abkürzung, welcher die auf 5 ausgehenden Worte im 
allgemeinen unterworfen waren. 

Boreits Grätz glaubte nämlich im 81. Jahrgang der von ihm 
und Frankl herausgegebenen Monatsschrift 8. 3924 eine besondere, 
bisher noch nicht beobachtete Kategorie des Päseq ‚herausgefunden 
zu haben; dass nämlich Päsey öfters zwischen zwei Wörter gesetzt 

















Praetorius, بوم‎ 689 


sei, deren ersteres auf o endet, wihrend das andere mit x oder د‎ 
anfängt. Und aus Perles a a. 0. 8. 14 Anm. 2 sche ich, dass 
Grätz an anderer, mir nicht zugänglicher Stelle auf die Abkürzung 
der Pluralendung ده‎ hingewiesen hat. Schon bevor ich auf jene 
Beobachtung Grätz’s gestossen, hatte ich für mich festgestellt, dass 
Pässq in der That auffallend häufig nach Worten vorkommt, die 
auf © ausgehen. Mit welchem Konsonanten das folgende Wort 
beginnt, ist Anbei aber gleichgilig; und dio Richtung, mach welcher 
Grätz zur Erklürung der Erscheinung hinblickt, ist auch falsch. 

Vielmehr ergiebt sich die Erklärung aus der (von Merx, Hiob 
LAXIX bestätigten) Beobachtung Lagurde's, Anm. grisch. Übers. der 
Proverbien 8. 4, dass in dem Exemplare des hebrlischen Textes, aus 
dem die Sept. übersetzten, „die drei Buchstaben m o m am 
Ende eines Wortes nicht selbst geschrieben, sondern durch einen 
Strich am oberen Ende des ihnen vorhergehenden Konsonanten aus- 
gedrückt wurden“. Vgl. Perles a.a. 0, 8. 18£. Das Päseq dürfte 
sich also auch nach den Wörtern auf o leicht als Nachfolger des 
Abkürzungsstriches erklären. 

Ich führe von den Aussorst zahlreichen Beispielen nur folgende 
an: 1) Suffixe وجوه‎ ١ وجحجه‎ Gen. 14, 15; Jay ١ amby Gen. 87, 22; 
Sn ١ #ذحوه‎ Gon. 42, 22; mpnb ١ Dann Jon. 19, 11 و25‎ ١ Opa 
6, 19; روذ جره‎ ı ohnbp Eat, 9, 27; 2) Flexionsendung: ١ onsyr 
عمل‎ 44, 25; 3) Plurlendung: una ١ 2718 Gen. 42, 18; 
(orhwhp 1 .سم‎ 14, 86; arögdp ١ ung} 2 Sam. 20, 8; ١ موده‎ 
eig 1.Kön. 7,285 Hmgb | جرؤاه‎ dor. 12, 5 4) Radikalos m: 
Snerrög ı np} Bi 17,0; öfters أو‎ om (gl. Parlos am 0. 8. 24) 
بدو‎ ١ ذه‎ Jos. 22, 81; app ١ Die 1 Sam. 24, 11; وكوك‎ 3 
1 Kan. 19, 39: مقط‎ ı عه‎ Jun. 40, 28: د‎ EIS 10) 1Chr. 1, 24; 
واد‎ 1 083} Dan. 11,17. Endlich sind hier noch einige Eigennamen. 
zu nennen. Bei solchen, namentlich bei bekannteren, sind Ab- 
kürzungen überhaupt wohl ganz besonders häufig gewesen; vgl. 
Perles a. u. 0. 8. 8 und 8. 22M., auch Klostermann in Studien 
And Kritiken 1878, 8. 742 a E. Ich kenne: "pin ı #«ججيزة‎ Gen. 
21, 14; Hd ı ort Jad. 11,17; واد‎ ١ سقكة 1 يججيرة‎ 12, 89; ١ #إدجة‎ 
3053 1Chr. 8, 98; 9, 44. 

Wir finden nun weiter, dass in Übereinstimmung mit den Be- 
obachtungen Logarde's, Pästg auch häufig hinter Wörtern” steht, 
dio auf 7 und m ausgehen. Ich führe zunlchst die Rigennamen 
auf 7ı mit folgendem Pässq an: Sinz ı ah Gen. 18, 15; ı many 
جور‎ Neh. 8, 7; كبودة‎ ١ spp Neh. 18, 15: فعرثد‎ ١ m 
2Chr. 12, 7. Ausserdem kann ich noch nennen: 85د‎ many 
2 Kon. 18, 14; SAymy3 ı plan 2:Chr. 39, 14; أو‎ ı 






































000 Prasorius, Pasig 


1 Sam. 18, 10 und ebenso way ı ggg ووفك ;9,2 عمل‎ ı mn 
a. 47,9; od ١ «رجيث‎ 1 Chr. 28, 1; mad ١ re 2 Sam. 8,21. — 
Von Würtern auf m zunächst die Eigennamen ١ iz} 1Kön. 21, 2; 
umgn Er. 47,16. Mehrere Plurale auf öt: ı niıys 1Kön. 7,29; 
union Bu. 26,16; ımmyging Neh. 12, 44; ı mins Neh. 18, 15; 








bier möchte ich anschliessen ı na} 1 Sam. 25, 31. Flexionsendungen: 
umyay 2 Kön. 4,18; ı ppm 2 Kön. 19, 28; Jes. 97,24. Radikul: 
ووم‎ Deut. 27,9; ırmz Dan. 4,20. Ob Pästg in dem zehn- 
waligen ١ ربجم‎ Est. 9, 7-9 aus einem Abkürzungsstrich entstanden, 
ist mir allerdings recht: fraglich. Auch Sm ı ma? 1 Sam. 9, 16; 
20,12; 2Kön. 7, 1 könnte wohl wie xb ı "ars aufgefasst werden, 





um einen Sim Sp na? zu verhindern. 

Aber wir können die einstige Funktion des Pässq als Ab- 
kürzungsstrich in manchen Füllen noch weit deutlicher erkennen, 
als beim auslautenden m und .م‎ Es wird nicht lediglich Zufall 
ein, nen sich Püsg 20 sußflond hand Andet bi ı «واديوة‎ dos. 
19, 51; 24,82; 1Kön. 22,8; Jer. 4,1 (Hos. 9,1); Zoph. 8, 15 
(1 Chr. 17, 22; 27,1); 2Chr. 18, 7 (85, 18); ferner bei ı وذ‎ Jon. 
84,150, 14.29; 51,2 (87); dosgleichen ı bayay Hag.1, 12; 2,4. 
وز‎ wird weiter nicht Zufall sein, dass Päseq sich auffsllend. haufig 
det, bei ı .كم كص‎ 5, 12; 28, 20; Num. 6,20; Jos. 19, 51: 
18am. 14, 8; Noh. 8, 9; noch dass Rx. 28, 17; 84, 28 mımı 1699 
staht, Fbonsowenig wird das fünfmalige ı iaxb 1 Kön. 18, 4; 21, 2: 
A Kon. 18, 14; Br. 85, 12; 2Chr. 85, 21 bedoutungslos sein, noch 
dns dreimalige ınay 2 Kön. 18, 14; 19, 4; Jos. 37, 4. 

dass sich Pästq in grosser Häufig-‏ ,ف لقح ist weiter‏ و 
keit nach allerlei Pronominalsuffixen der Nomina und Präpositionen‏ 
ausgehenden (sicho 8. 089): 1. Pers.‏ د findet, nicht nur bei den auf‏ 
van Ex. 84, 8; 1278 Ei. 86, 5; ımag 1 Sam. 28,25; ٠ mo‏ 
Dan. 9, 18; 19733 Jos. 05, 13:‏ بيذ 1 ;15 Thren.1,‏ 
in ; Dan. 9, 19 bis; des. 11, 11. 2. Pers. 173‏ 
Eu 21, 8; ı7m02 Jos. 2, 19;‏ جه 1.Kön. 20, 25; 2Chr. 20, 8; ı‏ 
iyföy Deut. 25, 19; ١ y 2 Sam. 14, 82; ١ yayık 1Chr. 21, 12.‏ 
,21,8 ط0 1 #2 Pers. ı ink Dont. 9,21; ı int 1:Kön. 7,24; ı‏ .8 
Thren, 2, 1) 1 5 Nam. 17, 21; ١ 9995 Jen. 21, 7: 175‏ جيمة ) 
ibid.‏ ودج 1 :7 ,16 Nam.‏ جص Kon. 25,17; 1Chr. 12, 21; ١‏ 2 

Ich kann aus diesem Befunde, dass Pästu sich in Menge hinter 
Pronominalsuffixen und in Menge hinter bestimmten, häufig vor- 
kommenden Eigennamen und sonstigen Wörtern auf I, n, r findet; 
pur den Schluss ziehen, duss es in vormasoretischer Zeit allgemein 
beliebt war, diese Suffite und Wörter abgekürzt zu schreiben. Und 
eine Bestätigung dieses Schlusses sehe ich in dem Umstande, dass 



































Praetorius, Päsig. 691 


auch sonst noch eine ganze Reihe von Wörtern auf 1, »ره‎ mit 
Päsöq vorkommt, wenn such jedes nur ein oder zweimal: Es 
war überhaupt nicht ungewöhnlich, Wörter dieses Ausganges ab- 
zuktirzen. Ich kenne folgende hierher gehörige Pästgs: Eigen- 
namen auf 1: ) bang 1Sam. 26, 86; ı önyp Ruth 4, 11; ı 58507 
1 سا0‎ 15, 18; sonst liegt noch vor ı ووذ‎ Ex.20, 4; Deut. 5,8; 
Warp Nam. 35, 16; ١ Duazı Jos. 15,7; ı bin Jos. 19, 51; 1 359 
1 Köu, 7, 955 ı bg» 1Chr. 29, 15. Figennamen auf n: ı 128 
Nam. 92, 29; ı 99733 Jud. 20, 25; Bra 10, 9; 177 Jud. 18, 25 
mat 1 .سم‎ 14, AB; ıjbnm Ba. 48,1; 1 yiom Ton 16, 585 12 
Jos. 19, 7; ausserdem ı Jay Jer. 11, 5 (rgl. Perles a. a. 0. 8. 7) 
(ron Gen. 48, 11; ı pvımsg der. 21,7; ı aa Bern 6,9; ا ا‎ 
Jes. 4, 5; 1 دجن‎ Jos. 10, 14. Tigennamen auf ”: ı vier Jos. 15, 25; 
Neh. 11, 98; ١ maps Lev. 10, 6.12; ausserdem ı mat 2 Kön. 12, 22; 
pay ١ yet 1 Kön. 1,86; 1 وود‎ 2 Kön. 10, 6; Jer. 99, 44; ı ركد‎ 
Nam. 3, 2 (1Chr. 2, 25); ı yıby Deut. 22, 6; ١ wid 1Sam. 12, 8; 
جود‎ 1:Kön. 12, 165 ١ ar Jos. 5, 19; ١ Siem فود 1 :18 ,1 خسن‎ 
كسمه‎ 1, 14; Imwprp Dan. 5, 12. 

Hiermit aber ist der Gebrauch des Päsöq als Nachfolger des 
Abkürzungsstriches erschöpft, wenigstens der allgemein tiblich go- 
'wosene Gebrauch. Es ist aber eigentlich solbstverstündlich, dass es 
im persönlichen Belieben der Schreiber stand, bei besonderer Vor- 
anlassung, etwa bei Raummangel, auch über diesen allgemein 
üblichen (Gebrauch hinaus Abkürzungen vorzunehmen, wonn ihnen 
&io Trgänzung des Wortes unzweifelhaft schien. Ein recht deut- 
liches Beiiel hierfür ist ١ Ua Mat. 10, 1, wo ein Sohreiber 
offenbar den bokannten Königsnamen abgekürzt “ur geschrieben 
hatte. Ein folgender Abschreiber wollte die Abkürzung auflösen, 
schrieb aber vorschontlich mur ı num, was, erst vom np in 
uni vervollständigt worden ist. Sonst findet sich Päsöq hiäter 
© nur noch in ı aap73 Dan. 9, 2 und ١ ووه‎ Ex. 85, 85. 

Der Unterschied zwischen einer nur gelegentlichen und einer 
ällgemein üblichen Abkürzung zeigt sich deutlich, wonn wir ı Jon 
mit ı ji vergleichen, 79 kommt im AT. ungehr tausend Mal 

5 ungeführ vierkundert Mal; gleichwohl haben wir nur 
zweimal ı يذه‎ 1 Kön. 12, 16; 2Chr. 10,16. Es war eben nicht 
üblich, Wörter auf % abzukürzen. Nur das gleichfalls häufige Wort 
يي‎ hat auch zweimal Pastq nach sich, 2 Saz. 24, 16; 1.Chr 21, 15. 
Sonst nur noch ı 73 1 Sam. 8, 9. 

Es war auch nicht, besonders üblich, Wörter auf x abzuktirzen. 
Daher nar einmal ı صيد»‎ 1.Kön. 1, 45, so oft dieses Wort auch 
vorkommen mag. Sonst nur noch der Namen ı wım» 2 Kön. 10, 5; 
مدر‎ Jos. 3, 7; ı زوع‎ Num. 9, 10; ı ayau; Dan. 5,28 und ı sb°og 



































092 Praetorius, 71م‎ 


Zach. 11, 12. Letzteres interessant im Hinblick auf die von Perles 
aa 0.8. 14 mitgetsilte Vermutung Reifmanns zu 2 Kön. 6, 27. 

Einmal erscheint das bekannte Kultuswort ı Tag mit 
Päseq, Num. 8, 38. Sonst. vom Wörtern auf d nur noch ١ ms 
Num. 11,26. Aber bei diesem kommt seine, besonders zur Ab: 
kürzung” einladendo Eigenschaft als Zahlwort in Betracht. — Das 
ist auch bei ١ يروو‎ Aa. 48, 21 zu beachten, da sonst von Wörtern 
auf p wur noch ı زوه‎ Ex. 80, 34 mit Pästq vorkommt. 

‘Von Wörtern auf 1 erscheint nur ı عدم‎ 2 Chr. 12, 6, welche 
unmittelbar vor rim stehende Abkürzung in. diesem Zusummen- 
hange nicht missverständlich gewesen sein wird, 

* Auf y ur die beiden Eigennamen ı 138 1 Sam. 26, 7 und 
ı sog Noh. 8, 7, deren Ausgang überdies noch dem Pronominal- 
تقد‎ gleicht, 

‚Auf b nur اجدي-‎ ١ aytap 1 Sam. 14, 47, wenn hir nicht viel- 
mchr die Fülle د عوة‎ und د‎ zur Sotzung eines trennenden Strich 
eingelnden hat. Ausserdem mur ı as Jar. 7, 9. 

Auf و‎ nur ı 213% 8. 89, 11 und ı ah des. 22, 18. 

Auf A nur 1715 Ba. 8, 8 und ı gb} Jer. 88, 15. 

Auf م‎ nur ١ up] der. 49, 24. 

Auf م‎ nur ı op0 Ba. 7, 11. — 

Es ist ja wahrscheinlich, dass einzelne der Püstgs, die oben 
als alte Abkürzungsstriche erklärt worden, in Wirklichkeit eine der 
anderen Funktionen gehabt haben werden. 

80 ist ja bereits von Anderen bemerkt worden, dass وما‎ 
sich fters an Stellen findet, wo Aneinanderreihungen mehrerer 
gleichgvordneter Wörter vorliegen (in a fow casos of spocifiention, 
where attention is to be dran to details. Wickes, accent, twanty- 
Gerade bei. solchen Aneinanderreihungen, bei der 
„speciication® und den „äotails* Ing es besonders nah, irgend ein 
sinnverwandtes Wort nach Gutäünken auszulassen oder zuzufügen — 
auch am Rande. So wäre os z. B. schr wohl möglich ١ np} 
Br. 30,34 und 1 Bi. 20,05 مله‎ Randzusiiae afınfsen, u 
später in den Text selbst eingertickt worden. Durch die Au 
scheidung dieser beiden Wörter würden die als Abkürzung ohnehin 
sehr seltenen ١ “و‎ und ı “ك‎ sich noch weiter reducieren. 8 

In einigen weiteren der aufgezählten Fälle mag Pästı in 
Wirklichkeit der Trennung wegen gesetzt sein. Ich halte das für 
möglich namentlich bei ı ووه‎ Ka. 47, 16; ı ناز‎ Jos. 15, 55; 1} 
Jos. 19, 7; ı sie Neh. 11, 887 Jos. 15, 25; wo überall man 
leicht die Auffassung als Status constr. verhindern wollte. 

Ich gebe auch ohne weiteres zu, dass es einige Male so scheint, 
als sei Päseq nur deshalb hinter ein’Wort gesetzt worden, weil es 
in einer Parallelstelle bereits hinter demselben Worte stand. 
Annas Ss ben entworfene DA von Pastg als Nachfolger des 

kürzungsstriches würde durch alle diese kleinen Einschränkung, 
kaum erheblich geändert werden. u 


























693 


Bemerkungen. 
(an لدم‎ Da. 91,8. 1000) 


Von 
W. Bacher. 


Herr Prof. Nöldeke hatte die ‚Freundlichkeit, mir einige 
Beiträge zum richtigen Verständnis der von mir veröffentlichten 
Dichtung Jüsuf Jehüdis zugehen zu lassen. Mit seiner Erlaubnis 
will ich dieselben als Berichtigung meiner Erklkrung der betreffen- 
den Stellen hier mitteilen. 

Zu Strophe XI, Z. 2 (8. 408). Der von Handschrift A ge- 
botene Text ist richtig und er muss so transskribiert worden 


“ممع zu‏ كي in dor 8. Zeile ist‏ .10 كم نذا بى واسطم .. . 


skribieren. Die Übersetzung der beiden Zeilen )8, 414) muss jetzt 
مع‎ lauten: „Plötzlich kam ein Ruf unmittelbar vom Alllebonden, 
Allerbarmer. Wie hätte das Auge Kraft, den Glanz seines Antlitzes 
von der Ferne zu schen !* 

Zu Strophe XIT, 2. 1. shıp (Var. sp) ist Ad, Gipfel, 
Der Vors ist demnach zu übersetzen: „Nachtigall mit dem schönen 
Sange, auf dem Gipfel des Sinai Nistende!* 


Zu Strophe XX, 2. 8. Statt san L جدود‎ di. كلت‎ 
N ist zu streichen. Der Sinn bleibt derselbe; رَخُلّت تمرك‎ 


„wanderte fort“. — Für Z. 1 derselben Strophe schlägt Nöldeke 
folgende Übersetzung ve jeit Moses von der Mutter ins Dasein 
gekommen .“جمدم‎ Für تا‎ im Sinne von „seit“ hat N. folgende 
Stollen des Schähnämeh (ed. Vullers) notiert: 1, 11,105; 1, 200 005 
1, 289, 97,92; 1, 946,140; 2, 542, 062; 2, 005, 2028. 


























Herr Prof. Nestle in Maulbronn weist zu $. 395 auf den 
Namen مددتع‎ hin, dessen Alternieren mit ددر‎ auch in dem Orts 
‚namen Kapornaum (vi دمت‎ bezeugt; ist, den die Ansphora Pilati 
(wrabisch 'ediert von M. D. Gibson, Studia Sinaitica V, 1896) als 





694 ‚Bacher, Bemerkungen. 


3 AS transskribiert. Es wäre also, im Namen dor Mutter der 


sieben Brüder, تمصع‎ na aus uıman ma korrumpiert. Diese Ver- 
mutung Nestles findet ihre Bestätigung in der Thatsache, auf welche 
mich Herr Dr. Poznanski in Warschau aufmerksam machte, dass 
&ie Handschrift des Midrasch Tcha rabbathi, welche Buber zu 
seiner Ausgabe desselben (Wilna 1899) benutzt hat, minan na uvm 
liest (8. 84), und dass auch im Jalkut Simeoni zu Deut. 26, 8 
(& 988), sowie in der Pesikta rabbathi, Kap. 48 (p. 180, 
Friedmann) aan دم‎ or steht. Pozmaiski meint, bins beim 
‚jüdisch-porsischen Autor sei aus uynen so entstanden, dass infolge 
des vorhergehenden د‎ (in (دم‎ das m wogfiel. Jodenfälls lässt sich, 
annehmen, dass Tanchüm der ursprüngliche Name ist, mit dem der 
aus demselben Verbum stammende Name vr in der Überlieferung 
alternierte. 80 wurde Nachtm aus Gimzö, einer der Lehrer Akibas, 
‚auch Nechemja genannt (s. Die Agada der Tannaiten, I, 64, Anm. 1)%). 
Schwerer ist zu verstehen, wie die Schreibung Dann» entstanden 
ist. Ich meine, das Jomand die Schreibung ars durch ein darüber 
geschriebenes m zu ana korrigiert hatte und dieses m dann durch 
einen Abschreiber, statt an den Anfang, in die Mitte des Wortes 
gesetzt wurde, weil auch so eino bekannte und geläufige Wortform 
(einn, der Bücker) entstand. 

















Zu Stropho XVIIL, V. 1 des Moses-Liedos (sche 8. 411) bo- 
merke ich noch, dass die Zwölfzahl der durch Mosos aus dem Felsen 
;enen Quellen dem Koran entnommen ist, In der 2. Sure 
(ich eitiere Ullmanns Übersetzung, 8. 6): „Als Moses um 
Wasser fr sein Volk flehte, da sagten wir: Schlage mit deinem 
Stabe auf den Folsen, und es sprudelten zwölf Quellen hervor, auf 
dass Alle ihre Quelle erkannten“, 


Zu 8. 418. Binen ähnlichen Charakter, wie die Elins-Lieder 

hat die „Hymne der Juden in Turkestan“, welche im Jahre 1844 
der bekannte Missionkr Josoph Wolff —— wie er selbst erzählt 
— zusummen mit den ihn besuchenden Juden von Buchsrü gesungen 
hat. (8. Dr. Wolffs Sendung nach Bokhara, übersetzt von 88. Amthor; 
Leipzig 1846, II. Band, 8. 71). Die Hymne lautet nach Wolfis 
Übersetzung: 

„Der König, unser Mossias wird kommen, 

Der Müchtige der Mächtigen ist er. 

Der König, der König, der König, unsor Messias wird kommen, 

Der Gesegnete der Gesegneten ist به‎ 

Der König, der König unser Messias, 

Der Grosse der Grössen ist en.“ 














3) Aus Mcher Zu wel ie Namen TON und WED für done 
‚selben König. . ” v Fe 


Bacher, Bemerkungen. 695 


Ins Hebräische zurückübersetzt lauten diese Zeilen so: 

a am yon 
m ددم‎ bir 
man Jarmam Joa brarı حمطت‎ 
an oma na 
جمد‎ ba bar 
ar دز تحدم‎ 

Die Hymne ist also alphabetisch, und das von Wolf mit- 


geteilte Stück bietet mur ihren Anfang, die den ersten drei Buch“ 
staben entsprechenden Verse dar. 


Ba. LM. “ 


696 


Zur Exegese und Kritik der rituellen Sütras”) . 
Von 
W. Cnland, 


Zum Kausikasütra.‏ ,كلك 


1. Zu 18,2. Statt varahavihitad ist ohne Zweifel varaha- 
vihatad zu bessom. Bekanntlich wird die von einem Eher 
aufgowillte مقع‎ unter den parthivah sambharah beim Agnyadhänn 
aufgezählt, vgl. x. B. Ap. dis. V,1, 7 6. £. 

3. Um 16, 18. Sit, de von Bioomfeld, aufgenommenen 
تميق‎ channam ist zu losen: tyfiyayächannam, d. ط‎ treiyay 
(6. زمر‎ Achannam (sc. lohitam vasah, vgl. 18,16: achaye) 


won ati) N 1 
. Zu 89, 9 wird als Vorschrift beim Ausgraben eines gewissen 
Zunberkrauts die Beschränkung gemacht: astamite chattrena can- 
tardhäya, d. بط‎ „uch Sonnenuntergang und nachdem er einen 
Sonmensohirm ‚dazwischen gestellt hat“. Das ist unbegreiflich. 
Richtig echnlut mir die von Bü und Bi überlieferte Losurt?): 
chattrena väntardhäya. Das Ausgraben soll also stattfinden ent- 
weder nach Sonnenuntergang oder (am Tage) nachdem man 
Sonnenschirm zwischen Pflanze und Sonne gestellt hat. Zur 
Konstruktion vgl. das bekannte: antar mytyum dadhatanı parvatena. 
4. Zu 34, 10. Es handelt sich um ein Mittel, wodurch man 
erfshren kann, aus welcher Richtung die Jungfrau einen Freier 
erwarten darf; dazu wirft der Brahman ein neues Kleid über einen 
Stier und man heist es femer: udardayat! yam disam: dus 
kann nichts anderes bedeuten als: ‚aus der Richtung wird der 
Freier kommen, in welcher or den Stier jagt“. Es leuchtet ein, 
duss dies Unsinn ist und dass die handschriftlich überaus gut 
beglaubigte Lesut: udardati wire aufzunehmen gewesen: der 
iersmann wird nl. aus der Richtung kommen, in welcher der 
Stier aus freien Stücken Sorteilt. 





















1) Ye. diese Zeitschr Ba. 53, 8. 905. 
2) Über den Wort der mit Bü beseichneten Handschrift vgl. mei 
tungen in dieser Zeitschrift 53, 207 (vgl. 815 Nr. 1, 218 Nach, 
. 6, 222 Nr. 28), 











Caland, Zur Exegese und Kritik der rituellen Sütras. 697 


5. Zu 57,8. Diese Stelle bedeutet nach Bloomfields Ausgabe: 
„überall, wenn ein (zu rituellen Zwecken henutzter) Gegenstand 
geborsten, gebrochen oder verloren gegangen ist, macht er ein 
ünderes Exemplar und soll es mit der Strophe 711, 67 Adadhita®. 
Welche Bedoutung hier dieses Zeitwort hat, sche ich nicht, meine aber, 
duss mit K und ل‎ adadita zu lesen ist: „soll in Gebrauch nehmen“. 

6. Zu 72, 25,26. Unrichtig hat, wie mir scheint, der Herans- 
geber die Sütras getrennt; es ist vielmehr so abzuteilen: aparedyur 
anim cendrägni ca yajeta. sthalipakabhyam | 25 | agnim cagni 
somau ca paurnamäsyam | 26 | Dass Iyur hier für amd- 
vasyayam gebraucht ist, wird durch 69,2 erklärt, wo es heisst: 
amäväsyäyam pürvasmin, d. :مط‎ „Am Neumondstage soll er (dns 
noue Feuer gründen), am Tage vorher (aber erst das zunlichst 
Folgende verrichten)“. 

7. Zu 79, 16. Der Sinn dieses Sutzchens ist Weber (Ind. 
Stud. V, 8. 401) völlig entgangen, wus freilich kein Wunder ist, 
weil damals, im Jahre 1862, noch keine Ausgabe des Kausikam 
vorlag. Das Sütra enthält den folgenden Sian: „während die 
beiden (Jungvermählten) ihn von hinten berühren, opfert or mit 
den beiden Kapiteln AB. XIV, 1 und 2 eine der Areizehn Opfer- 
substanzen‘. In den anderen ritnellen Toxten steht statt. das 
Dativ immer der Lokativ anutrabdhegu. Ein ganz ühnlicher 
Dativ fndot sich in der Paribhügk 7, 21: an ‚ayabhiman- 
tranahomah. Über die dreizchn Opfersubstanzen (havihyi) vol. 
Süyaga in Shankar Pündurangs Ausgabe der Atharvasamhilk, 
Vol. 1,8. 5. 

8. Zu 82, 6 und 19. Nachdem mir diese beiden Sütren lange 
Zeit; eine rochte „Orux“ gewosen sind, glaube ich endlich ihren 
Wortlaut und Sinn foststellen zu können. Nach der Kremation 
gehen dio Verwandten, che sie nach Haus zuriickkehren, in einer 
Reihe nach einem Strom, jeder mit sioben Kieseln, die sie allmahlig 
mit der linken Hand ausstreuen, wührend dor Brakman hinter 
ihnen hergehend, das Apügha-lied ausspricht (gemeint ist das Lied, 
welches apa nah sofucad agham zum Refrain hat (AS. IV ” 
لوي‎ 42, 22, 86, 22; Bloomfields Vorschlag (zu 82, 4) ap 

"apadya zu Andern ist natürlich ‚rei Er ja 
sarve "grato brahmano vrajankı gämeti japanta 
udakante vyapadye japanti 181 nach meiner Ansicht, 
die Aalen سس‎ ande zu سسا‎ da It akt japan 
mit vier HSS. der Si herzustellen (sc. Zrahmä) und was 
endlich dus von Bloomfield in den Text aufgenommene vyapädye 
betrifft, wofür or zögernd apäghe (sc. sükte) vorschligt (unmöglich, 
da es nur ein Apägha-lied giebt), so glaube ich hier und 82, 19 
mit omlich groer Sicherheit oyaghapnghe, baw. ل الاو قله ا‎ 
vorschlagen zu dürfen. Das erste der beiden Süktas ist 
Vyagha-tied (IL, 31), dessen Refrain lautet: uy_aham re 
päpmana vi yaksmera sam Ayuga. Sayaya "Wer 1, 8. 809) 


a 



































698 Galand, Zur Eisgese und Kritik der rituellen Sütras. 


bestitigt unsere Auffassung. Sütra 5 und 6 sind demnach höchst- 
wahrscheinlich so zu lesen: sarue ’grato brahmano vrajanti ma 
جر‎ gameti japantalı | 5 | udakänte vyaghapäghe japati | 6 | 

9. Zu 90,18. Die Stelle ist so zu interpungieren: yanam 
لمر قله‎ savigfaram: üsanam bho ii | 18 | 

10. Zu 90,23. Es ist statt vedayante der Singular herzu- 
stellen; athasna! madluparkam vedayate doyanucaro: madhuparko 
مزة‎ ie | 28 | 


XXIX. Zum Baudhäyanapitrmedhasütra. 


Als ich diesen Text herausgab, hatte ich noch nicht die 
übrigen Teile des wichtigen Kulpasütra des Baudhkyana studiert, 
sonst hätte ich eino Stelle anders gelesen; es ist nl. im Anfang, 
statt; des von mir aufgenommenen : dayanamı kalpayeyur jaghanena 
‚gärkapatyam. antarasmal ek Bherand, m Boca zu 
Änterpungieren: dayanam jaghanena jatyam; 
شي للع ابي مسال سورد سطع‎ wie 82 oß In 
Baudhäyannsttra, die Bedeutung von tatra. 





XXX. Zum Äpastambiyakalpasütra. 


1. Die Paribhäst LVIII: na mantravata yajtaigenätmanam 
abkipariharet, wird von M. Müller (Sacr. Yorke ot the Bas 
‘Vol. XXX, 8. 881) in folgender Weise übersetzt: „after a saorifeinl 
ohfoot has been hallowed by a Mantre ‚priest should not. فوم‎ 
it. about, Der Sinn scheint mir ein anderer zu sein. Die Prip. 
ab in ablipariharati wird nl. in den Wörterblichern völlig bei 
Seite gelassen. Das Kompositum bedeutet: „einen Gegenstand 
(Instr) im Kreise (um dus Fouer, den Vihära, eine Person u. 8. W.) 
herumtragen, s0 dass man den Gegenstand auch um das im Acc. 
genannte herumträgt*. Wonn 2, B. beim Pasubandha das Paryagni- 
karaya gehalten wird, so soll der Agnfähra, wonn er den Fouer- 
brand um das Opfertier dreimsl herumtrügt, demselben die rechte 
Beite zukelrond, den Feuerbrand nicht in der , sondern in 
der rechten Hand halten und vice vers; sonst würde er ja sich 
selbst durch dus Paryaguikarapa weihen. Unsere Paribhägk lautet 
denn auch bei Hirapyakesin (#s. I, 8, 2): na yajtäigenätmänam 
anyam vabhipariharati. So bedeutet Apast. 46. XL, 21, 2: 
nadiksitm ablupariharet: „wenn der Adhvaryu das Vasatiyarl- 
wasser vor dem Soma-opfer "um den Vihära herumträgt, soll er 
dasselbe nicht auch um einen nicht-geweihten heramtragen“, d.h. 
er trügt das Wasser um den Vihära herum, der von dem Yajamäna 
und der Gattin, die ja beide geweiht worden sind, nicht verlassen 
wird, nachdem die auderen Priester sich daraus" entfernt haben; 
vgl. Äsr. dis. IV, 12, 7: . . . vasatiwarih pariharanti جل‎ 

arihärayeran, d. بطل‎ „Auch um die Geweihten soll das Wasser 
herumgetragen werden“. 





















Caland, Zur Exegese und Kritik der rituellen Sütras. 699 





2. Die Sütras XIX, 16, 6,7 (rs). .. mivita pioijah pracaranti 
malla ie | 6 | رك تتفم‎ arthah | 7 | sind so en trennen: . 
‚pracaranti | 6 | malha لذ‎ manila رن‎ arthah | 7 | 

3, Bine unrichtige Sütratrennung findet sich auch drs. XIX, 
18, 12, 18: upahoma va tatra samdigdhah | 12 | anukra) 
mihyämal | 18° Zu en it: upahomd va | 12 | نل‎ 1 
anukramisyamahı | 18 | 4. h. „diejenigen im Brühmayn erwähnten 
Istis, über welche Unsicherheit besteht, werden wir hier behandeln*. 
Im Folgenden giebt denn auch Äpastamba keine vollständige Dar- 
stellung der kamya istis. 

4. Zu XX, 1,6. Unbekannt war bis jetzt den Wörterbüchern 
das Wort apadatih: „nicht zu Fusso gehend". Es findet sich auch 
Baudh. gyhs. I, 1; das’ von Winternitz (das altind. Hochzeitsrituell 
8. 80) an dieser Stallo geleseno apadig gatud, das „or geht hinaus“ 
bedeuten soll, ist nl. in apadatir gaä zu verbessern. 


XXXL Das Rad im Ritual. 

Ausser beim Vüjapeya findet sich das Drehen eines Wagenrades 
uch bei der Gründung der sakralen Peuer. Was Hillebrandt (Ved, 
Rituallitteratur 8. 107) hierüber sagt: „draussen, ausserhalb des 
Vihära, sotzt der Yajamäna einen Wagen oder sin Wagenrud in 
Bewegung, so dass es dreimal, für einen Feind ‚chsmal, sich im 
Kreise dreht“, ist weder deutlich noch ‚genau. Weshalb denn 
sechsmal für einen Feind? Äpastamba sagt nur (is. V, 14, 6, 7): 
„südlich (vom Vihära) lässt der Brahman (also nicht der Yajamäna) 
einen Wagen oder Rad vollen, so dass das Rad sich dreimal 
herumdreht, sechsmal für einen Feind“. Da Rudradatta uns im 
Stiche lüsst, wenn wir das Genauere über dieses Rad zu erfahren 
streben, wollen wir uns zu den verwandten Texten wenden. 
Hirapyaketin nun (LIT, 9, 10) lchrt nichts neues. Im Baudhäyana. 
Kalpasütra (I, 17) heisst os nur: alla rathacakram pravartayatı 
samtatum gärhapatyad ahavaniyat, Nach dieser Quelle also Yird 
dus Rad nicht im Kreise gedreht, wie beim Väjapoya, sondern vom 
Gärhopatya-heord nach dem Ahayanıya, also in östlicher Richtung 
fortgedreht. Genauer noch die hierauf bezügliche Stelle des 

+Karmäntasütra (I, adhıy. 8, khanda 15): بج دسب سر‎ rathacakram 
'wvartayati, also über demselben Wege, wo die Prapita-wasser 

































ingeführt werden, d. h. nördlich von der Vedi, vom Gärhapatya 
zum Ahavanlya (gl. Hillebrandt, das Neu- und Vollmondsopfer, 
8. 19). Am meisten belehrend ist aber Bhäradvkja, der die 
folgenden Vorschriften giebt (Adh. praina, 8): daksinato brahma 
rai 


‚am vartayati rathacakram va; brhaspate pari diya rathe- 
ya re ms Ser 

لاي ern‏ ا 
Be ee‏ 





700  Guland, Zur Eregese und Kritik der rinellen Sütras, 


nely?) ein vapratirathasyarcam brahma japatity ehesam, taya 
rathap vartayaki yavac cakram trih parivartate; لمن‎ sapalnavan 
bhrätroyavän syal tasya punad cakram trih parivartayet. Damit 
stimmt dio Angabe in dor Meitr. Sal. I, 6, 6 (p. 96, 14) überein: 
تمر‎ sapatnavan Öhräfyuyavän va syat tasya rathacakram trir 
anupariartayeyuh?). Aus dem Baudhäyanasütra folgt, duss dus 
Rad nicht am Boden liegend heramgedreht, sondern aufrecht stehend 
fortgexollt wird und diese Auffassung scheint auch für die anderen 
Quellen. geboten zu sein, da sonst ein pradaksinam nicht hitte 
fehlen können. Auch die Frlaubnis, den Zauber mit einem ganzen 
Wagen zu verrichten, deutet darauf hin. 

Es steht also fest, dass dus Horumdrchen eines Rades in 
entgogengesetzter®) Richtung eine für den Opferer oder dessen 
Feind schiäliche Wirkung hatte, wie man glaubte. Fragt man 
über, in welcher Hinsicht diese Handlung schtälich war und welchen 
Zweck sie hatte, ده‎ geben uns auch die Brähmapas, die sonst nicht 
um eine Frklärung vorlagen sind, keine Auskunft. Hoffentlich 
wird uns hier die Vergleichung verwandter Bräuche dus erwünschte 
Licht bringen. Es ist freilich nicht zu bezweifeln, dass ein sich 
Archondes Rad in erster Stelle das Symbol der Sonne ist, dass 
also, wonn man mit Hinblick auf jemanden das Rad zurückdrcht, 
sein Leben vorkürst worden musste. Und diese Erklärung. ist 
auch für unser Rad an sich befriedigend. Es scheint aber, dass 
noch. ein anderer Gedanke mit dem Horumdrehen des Rades ver- 
bumden gewesen ist, dus es nl. auch eine Art Rogenzauber 

ist. Mit: diosom Zwock wird der Brauch noch heute in 
geübt; hierüber belehrt uns J. Campbell Oman, aus dessen 
Schrift: Indian Life, ro and social, ich das Folgendo متا‎ 
„a Bunneah had rocourso to a still more effeotual method of keoping 
08 the rain. He had a chukra, or spinning-wheel, made out of 
{he bones of dead men. Such an artiole could only’ be made vory 
seeretly and for a large sum of money, but its action was most 
potent. Whenovor the elonds were gathöring the Bunncah set: his 
Yirgin daughter to work the chukra the reverse way and hy 
{hat means unwound or onwoye the olonds, as it were, thus 
driving away the rain; and this ovor and ovor again, notwithstanding- 











278 190,44. 

2) Im Minavadrautütr (154, 9) Into di algemeine Regel: ratkayı 
art race wähle, open Vhräroyanat y 
rattacakram viläre irih Jarivartayak. Das umprüngliche er 
im Sütr al stark verrässan. EN en 

®) zunalı Kader sich in der Bedentung „aurück* auch In dem bekannten 
dunarühlram: „jedesmal zurlckhlend, el, Alan Zeitschr. 3.9. 8,220: Mk 
مسالا مساق‎ lässt sich der Ausdruck des Minsraritns: aimparivartayati 
in Einklang bringen, der ja nur Ds, das der Rad, nachdem = Aremal 
Sind U Mh Fü che am) Aria zuende 
io Richtung Mer ا‎ 

2) Nach Smpon, The Budähis prying wheel, بع‎ 108. 





Caland, Zur Exegese und Kritik der rituellen Sütras. 701 


bat the young Hindu maidens had gone forth, harnessed them- 
selves to the plough, and with suitable ceremonies and offerings 
had invoked the gods for rain; while the Mohammedans, on their 
part, had assembled in the Musjid and. oflered prayers to Allah 
for ie much neoded showers“, Hior Iasst sich eine Ste aus 
Yinius?) zur Vergleichung anführen: je in ne 
مطلاميل‎ prosdis samen ne ee Mana alas 
torqueant fusos aut omnino detectos ferant, quoniam adversetur 
id omnium spei praccipueque frugum*, "iernach war es in 
Zalien auf dem Lando den Weibern verboten, mit Spinnrocken 
über den Weg zu gehen, indem sie dieselben’ horumdrehten, ja 
wenn sie diese Maschinen bei sich trugen, musste man dieselben 
sogar bedecken, weil dies (nl. das Drehen des Fusus) einen schlid- 
lichen Einfluss auf die Hoffnungen ausübe, die man’ von Allem, 
insbesondere aber von dor Trnto hatte. Durch das Drehen konnten 
also die Weiber die Ente missglücken lassen. Noch in unserer 
Zeit giebt es, glaube ich, ein Üborlebsel dieses Zaubers mit dem 
Rude, in dem Volksglauben, dass es — und auch hier bemerke 
man den Zusammenhang des Rades mit dem Regen — wenn es 
lange Zeit trocken gewesen ist und der Scherenschleifer lüsst seinen 
Ruf hören, bald Regen geben müsse. Man darf aus allen diesen 
Thatsachen schliessen, dass das Drehen eines Rades in normaler 
Richtung die Kraft hatte, den Regen herbeizulocken: der Scheren- 
schleifer1; in ontgogongesotater Riehtung aber, den Regen fern zu 
halten: der Bunnenh, die italienischen Weiber! Freilich wird bei 
den letztgenannten dio Richtung des Drehons nicht erwähnt, welches 
Detail entweder ausser Gebrauch geraten oder unserem Gewihrs- 
manne unbekannt geblieben ist. So kann nun, auch endlich das 
Drehen des Rades im altindischen Ritual dos Agnyädhäna ursprüng- 
lich den Zweck gehabt haben, cs dem Opforer rognen zu Insson, 
seinem Feindo aber den Regen” vorzuenthalten. 


XXXI. Zur Deutung eines Tryambaka-spruches. 


Eine Untersuchung eines beim Tryambaka-ritual verwendeten 
‚Spruches (RV. VIL, 59,12) hat Pischel?) zum Ergebnis geführt, 
*üs von den Worten: rärukam na Dandhanan mriyor mukpiya 
mämptät, dio beiden lotzten so zu trennen wlren md myiät; der 
Sinn wire: „möge ich, wie eine Gurke vom Stengel, vom Tode 
gelöst werden, nitht möge ioh sterben‘. Pischel sieht in diesem 
mrtat die 1. Sing. Imprt. Aor. Act, zu mar, sterben; der Imp. 
auf -täd wäre hier gebraucht wie AS. IV, 5,7: 2 vyusam jägrtad 
aham. Zu dieser Trennung der Worte hat ihn der Sinn veranlasst, 
dor den Worten m amptät inne zu liegen schien, da man übersetzte: 
„möchte ich vom Tode loskommen, nicht von der Unsterblichkeit“ 























1 30. 35. 98, 5 080 
9) In dieser Zeitschrift BA, 40 8, 121. 





702 Caland, Zur Exegese und Kritik der rituellen Sütras. 


(0 auch noch Eggeling in 8. B. E. XII, 8. 441), 
Pischel an dieser Übersetzung Anstoss genommen. Is scheint mir 
über, dass die Schwierigkeit des Spruches sich auf ganz. einfache 
Weise \sen lässt, olıne dass man dem Rgveda die ohne Zweifel 
schr spilo Verwendung eines Imperativs auf -#d mit der Runktion 
einer 1. Person aufzubürden hat. In dem folgenden Spruche: 


apaitu mptyur amytam na Age 


Mit Recht hat 


ın valvasvato no abhayam 


krnotu parnam vanaspater iva abli nahı Siyatam rayı u. 5. w. 
(TBr. UI, 7, 14, 4, vgl. Saükh. &rs. IV, 16, 5, Mantr. brahm. I, 1, 15( 
bedeutet” amytam ofienbar nicht „Unsterblichkeit® (wer wünscht, 
dus der Tod an ihm vorübergehe, bittet nicht zu gleicher Zeit, 
duss die „Unsterblichkeit kommen möge‘), sondern: „Nicht“ 
amarana, maranarahitya, 

wie es die Schol. nennen. Die besprochene Stelle bedeutet also: 
von dem Tode befreit 


sterben“, das heisst „am Leben bleiben‘ 


‚möge ich, wie eine Gurke vom Stengel, 
werden, nicht vom Nicht-sterben (= vom Leben)“. 
int: nicht vor der Zeit, puro Ayugah, dk 
storben, wie es in den Brähmagas deutlich gesagt wird: 

jümptatvarı yat sarvam äyur أنه‎ (Täyd. Br. X) 
At Ka. 





also ger 


122. 





Verzeichnis der behandelten 
Äpastambn srautasttra V, 14, 6, 7 . 


عاشي 0 8 

ا ا .2° 5 

, 200 5 191918 
x, 1,6. 


paribh. Vin, 
Asvalkyana rautasntra IV, 19, 8 
Baudhäyana drautastitra IL, 17 + 
pi. su. p. 8,22 
Bhäradväjo adh. st. 8. . 
Kansikasüten 15, 2 . 
4 18, 18 
ER 
rn 
Bd 
72, 25.26. 
79,16... 
89,6 
82, 19 
90, 18 
90, 28 
Naiträyagf Samhitt I, 6, 6 
Rsaphita VI, 59, 12°. . 
Toitinya Brähmaga IL, 7. 14. 4 








Mit ampta ist 

igov, 
väna 
‚19, 2, 





Stollen. 


XXI. 
RR, 1. 
3 








XuM. 
XXL. 
XXYIL, 1. 
XXVIn 2 
XXVI, 3. 
XXVIT, 4. 
XNVI, 5. 
XAVOR, 6. 
XXI 7. 
XXVIN, 8 
AXVIL, 8. 
XXV 9. 
AXYII, 10. 
Xu. 
KENT. 
XXX. 


703 


Berichtigung. 


Meine Anzeige des Werkes „Muhammedanisches Racht usw.“ 
von Bäusrd Sachau (ZDMG. 84. 88, 8.1254) bekam ich orst im 
Juli 1899 gedruckt zu Gesicht, also nahezu ein Jahr, nachdem sie 
geschrieben wurde. Bei abermaliger Durchsicht ergab sich mir, 
duss ich mich bezüglich der Besetzung des Rektorats der Azhar- 
Universitit (8.185 und Fussnote 1) etwas ungenau und unvoll- 
ständig gelussert habe. Als ich dies bomerkto, befand ich mich, 
ebenso wie bei der Abfussung dr Bosprechung selbst, wieder in 
Atjeh und konnte also meine älteren Notizen über die Masohjachnt 
al-Azhar nicht nachschlagen. Trst jetzt finde ich dazu Gelogonheit, 
und so will ich gleich die richtigen Daten über Badjürt's Nachfolger 
im Roktorate mitteilen. 

Ibrahtm al-Badjürt war Schaich al-Ahar von 1268 H. 
(1847) bis auf soinen Tod, Dul gu'dah 1277 (Juni 1861). In 
seinen letzten Jahren war or’ jedoch vor Altersschwäche nicht mehr 
imstande, seino Amtspflichten wirklich zu erfüllen. Die Regierung 
gab ihm daher im Mubarram 1275 (August 1858) vier „Stell- 
vortroter® (wukal&) bei zur Erledigung der Geschüfte. Dies war 
Schaich Ahmad Kabüh al-Idwt al-Malikt, 8. Ismail al-Halabt al 
Hanaft, 8. Chalifah al-Faschnt as-Schafft, 8. Mugfafa ag-(awi as 
Schafft, Nach dem Tode Badjürs's blieb das Amt einstweilen 
unbesetzt, und die Geschäfte wurden von den beiden übrig gebliebenen 
„Stellvertretern“: Schaich Kabüh und 8. Chaltfah al-Paschnt erledigt, 
Dis im Jahre 1281 H. (186465) 

Sajjid Mugtafa al-‘Arüst as-Schafi't mit der Würde 
bekleidet wurde. Sein Vater und sein Grossvater zählten zu den 
Vorgüngern Badjürt's im Amte. Said Mugfafa wurde aber im 
Schawwäl 1287 (Januar 1871) entlassen; sein Nachfolger war der 
in meiner Anzeige erwähnte berühmte Janafitische Mufti: 

Schaich Muhammad al-Mahdi al-‘Abbäst, der dies- 
mal beinahe 11 Jahre lang das Amt behielt, Im Muharram 1299 
(Dezember 1881) musste er dasselbe einem schäffitischen Gelehrten 
abtreten, und zwar dem von Sachan allein erwähnten: 

Schaich Muhammad al-Imbabt. Noch nicht ein volles 
Jahr nach Antritt des Amtes wurde dieser von seinem Vorgänger 
Verdrängt, und es fungierte 























704 €. Snouck Hurgronge, Berichtigung. 


Schaich Muhammad al-Mahdi al-‘Abbast aufs neue 
von Pul-qu'dah 1299—Rabi‘ IE 1804 (Beptember 1882— Januar 1887) 
مله‎ Raktor. Abermals folgte ihm 

Schaich Muhammad al-Imbabt und blieb bis Muhar- 
ram 1818 (Juni 1895). Nach seiner Absetzung erhielt wieder 
einmal ein Hanafit die Stelle: 

Schaich Hassünah an-Nawäwı. Dieser wurde Muhar- 
ram 1817 (Mai 1899) seines Amtes enthoben und durch den 
gleichfalls hanafitischen : 

Schaich Abdarrahman al-Qufb an-Nawawt eisetzt. 
Dieser starb in Gafar 1817 (Juni 1890), und seitdem hat, wie ich 
eben erfahre, der Maliki 

Schaich Seltm al-Bischrt das Rektorat übernommen. 

Aus diesen Daten ersieht man, das, ganz wie هذ‎ früheren 
Zeiten (rgl. die biogruphischen Werke), auch in der zweiten Halfte 
des 19. Jahrhunderts die Würde des Rektorats ein wahrer Zank- 
apfel zwischen den Vortretern der hanaf., mälik. und schaflüt. 
Schulen war. Soit dem Tode Badjärts wurde das Amt ungefähr 
ebenso viele Jahre von Hanafiten wie von Schäfliten verwaltet, und 
zuletzt kam es in mälikitische Hünde, 


Batavia, den 15. Januar 1900. 0. Snouck Hurgronje. 





705 


Christlich-Palästinisches. 
Von 


Friedrich Schulthes 





Bei einem genauern Studium dor bisher Yerdffentlichten Litteratur 
dieses Dinlekts haben sich mir zahlreiche Verbesserungen der Toxte 
ergeben, die ich mir nebst einigen andern Bomerkungen hier vor- 
zulegen erlaube. Manches haben nachträglich die Herausgeber selbst 
oder Andere verbessert (wie Nöldeke im Lit. Centralbl. 1877, 
Schwally im Idioticon, Ryssel, Deutsche Liz. 1898), aber os 
blieb dennoch eine grosse Nachlese, die noch vergrüssert wurde 
durch die neusten Ausgaben, namentlich die des Lectionars. Manches 
muss für allo Zeiten dunkel bleiben, so in den Land’schen Palim- 
presten, selbst nachdem dieser oder jener griechische Text der 
Homilien identificiert sein wird; anderseits kann jetzt nach der 
Entdeckung von Paralleltexten vielen Textkorruptionen abgeholten 
worden. Manche leicht zu korrigierende Schreib- oder Druckfehler 
fhergehe fa, eben Yordarbend ganz die Brangelun, da aa ee wo 
beinahe alle Pericopen in mehrfacher Gestalt vorliogen, der Text- 
قالط‎ ie leichteren Aplel bieten. Das Folgende möchte moglich 
eine in Vorbereitung befindliche lexikalische Bearbeitung dieses 
Dinlekts von allerlei Ballast befreien. 

Land, Anecdota Ba. IV, 108, 5. us — ist nach LXX 
zu orglnzen ui D („unsern Nachbarn), 17. الس حلي‎ 1 
‚eigeud (untere PAlyust, Pr. 48,28) 104,1. مح ليل‎ (o non 
Prorsus certum Land): 1. Lh(o)- 7. 0-—— سور‎ (Land: 
0--? 01. 2(:1: aan zu (of. Jes. 40,4 = Lect. 37, Anccd. 223) 
oder aan? سهز‎ (ef. Hobr.1,8 — Lect 22, u.8). 17. ci 
„lv »g0000r0is°: iya, hat weder mit targum. Nı73 N 
‚noch mit 473 „Mauer® oder تدده‎ „Qunsten® (Schwally, Idiot. 16) 
zu سيط‎ sondern ist in „ag, (almud. روود‎ targum. RL, 8772) 
„Franse® zu verbessern. 


105, 8. Jap 1.: .مريدرجز‎ Tbenda Jess: 1. JAN (mie an 




















706 Sohulthess, Christlich. Paldstinisches, 


Gen. 8,11, 9.98 u.s.w., für eb med). 11. „Fang (eigere); ١ 
N 12. يزور‎ (vramugän): 1. ho (= she; ci. Kal. 
Tect. 117 puen. 18. 4.00/ (arenaion): 1. „van, 

106, 5. Opa. steht nach Land für ofoma oder oyiopma ; 
aber abgeschen davon, dass diese Wurzel in unserm Dialekt bisher 
m. W. nicht gefunden ist, erwartete man für Agereuörng vielmehr 
Jan, vgl. z.B. Ps. 45,4 (= p. 105, 6). 7. er 1. حب‎ (ek). 
8. ‚90,9: Bin Pf. (das in dieser Form allerdings nicht. vereinzelt 
stünde) passt hier so wenig, als ein Imp-; 1. مهزوف‎ 

.نهل .1 نهل .11 ,108 

109, 10. 2,9: رهييز =( فيز‎ al zig). 15. نص‎ 1 
Zub حر‎ vgl. Schwally 08 und ausserdem Anecd, 111, 2% 
180, 25. 209, 7 u. m 24. mau: 1١ وفسمى‎ (mövos, dem 
es hinfiger entspricht als mies). 

110, 15. دون‎ 1 Way (rien), 

111,8. :/ؤتحط‎ 1 NSEN/ (diese Orthographio des Prifixen 
st nicht slten), 22. :سك(‎ 1. Lad „die Süssigkeitt. 28. Ina 
ist ein Unding; der Zusammenhang erfordert jun wwaa „dor 
Gaumen*, was sohn leicht herzustellen ist. Eben dieses Wort steckt 
such in man ( العوهتب سكب‎ p- 194, 14. 

118, 16. يحزميدي‎ ist nicht dialektische Nebenform von جردي‎ 
(Land); ein solcher Konsonantenwechsel wäre ohne jede Analogid. 
Vielmehr ist letzteres das allein Richtige; vgl. den Refrain dor 
ganzen Stelle p. 118,28. Die Wurzel رح‎ bedeutet in unserem 
Dinlekt „quälen* (Baoavifw); Hobr. 11, 85 (Lect. 20), wo 
/بمحيد‎ Mir مهم مسيم‎ steht, hat der Obensetsor entweder 
PR der Pat glg 

108,16. Age: 1١ موسي‎ (vie schein‘). 6 

100,0. 5 u (wit Tect. 96,6). 20. ag: 1. وقول‎ 
(mudesov, mit Lect). 

168, 9. , (‚lahm‘). 6. نوز‎ 1. Jam (öpdde). 

169, 17. مهاه‎ „wo: 1. nach dem Intein. Txt p. 208 der 
Einleitung „San (oder die nicht so häufige Form „.0) und 
Hamas. 2. gai——: 1. Qaige (sie schleppen; i 
Iatein. Text p. 208 trahi); vgl. Joh. 21, 8= Anccd. Oxon. 9 75, 6. 

170,14. :معوصحي‎ Die Bedeutung ‚ich will euch schenken“ 

















Schulthess, Ciristlich-Pallistinisches. 707 


passt nicht in den, hier noch ganz deutlichen, Zusammenhan; 
schon Schwally Idiot. 96 vermutet einen Schreibfehler. Es ist 
natürlich zu lesen مممهضحي‎ „ich will euch fragen“, wie Luc. 20, 8 
Logarde. 

173,19. Roy: ١ Rs. 

176, 6. :مجه‎ 1. Jo. 

179, 4. انها حي‎ 1١ حي‎ Lab. In Fragm. 12 ist Allerlei 
aus 3. Reg. 17 LXX zu verbessern, nämlich: 

180, 2. هتيم‎ aus Lo. 8. ادلب 808 سب‎ Bd aus u. 
Tun mp aus tor mp. 

182, 12. :مهه‎ 1. „Dan („meine Nieren‘), 

187; 5. „hol: ١ „ASK „Mittler“, eigentl. „Dritter“, wie 
Hobr. 9, 15 (Leot. 15, 120 „ADL), Ancod, 172, 5 (JADL): عتمم‎ 
ns, Hiob 9, 98. Das Fragment enthält, was Land entgangen ist, 
Citate aus Hi. 9, 25-4 

191, 15. الله وحعصي‎ #0 zgloreyov Act. 20, 9: 1. كذ أحمعي‎ 
vgl. Jona} „ii orhm“ Gen. 8,18 لمم‎ 98), Mt. 8,80 (AB falsch 
,تعمل‎ Me. 2,4. — 2. ون .1 نهدت‎ ur. 

194. In Fragm. 84 liogen wieder Citate vor, nämlich Prov. 6, 6 
und Ps. 118, 108 (LXX). 1114 wird zu losen sein: [Lj} وحص[‎ 
«زدى]‎ war usa [I] Jo jan ]7 دإيوي‎ main. Zu 
wa an 8 oben. 

196, 27. Statt oo/ wird mit Land /معور‎ zu loson sein; 
es ist wohl Hebr. 1,2 citiert, 

197, 24. jan: . .هرابج‎ 25.1. han, 

198, Col. a, Z. 7 ist همهي‎ (oder (وههيي‎ zu ergänzen; es ist 
Ps. 32, 9 تمتك‎ Col. رط‎ 2. 1-8 L: 307 روه‎ „ao مص حؤذ‎ 
80) uhohn (Hi. 88, 17), 

199, 18. Lab: 1. Li. 

200,18. opansS: 1. ححونيه‎ „seine (des Bauches) Sucht, 
Begelr*. Dieses Subst. findet sich z. 8. Joh. 8, 25, 1 Cor. 1, 20.— 
18. “انبره‎ 

202, 11-15 und (rorher) 208, 5—8 ist Joh. 5, 24 citiert und 
der Text danach leicht zu ergänzen. 

204, 24—27 ist Hobr. 1, 8 citiert; daher (mit Loot, 22) statt 














708 Sohulthese, Ohristlich-Palästinisches. 


Os} 1. KOp00} — welches Wort trotz Nestle, Leot. XRVIIT, 
ganz in Ordnung ist (gl4ül) und auch sonst vorkommt — und 
ult. natürlich [sooynS . 

205, 8—14 ist Hebr. 10, 12f. eitiert und damach Z. 8 für 
kan Jen يون‎ zul. رون سول بصع‎ Z 9 مفخح‎ statt 
Jam, 2.10 A محفلا‎ statt ح‎ Wons. 29. رو زوه‎ ist sicher 
in og, zu ergänzen: „die Kraft“ (dev Einsicht); so steht es 
914 (ect. 14; Angogen Tact. 118 geschrieben oy.,) für 
nadro. : 

208, 26. gan: 1. 9.9 (9 ıd) (pi). 

209, 2. JL: 1. natürlich بال‎ „die “سل‎ — 16. 1. gold 

222,15. 0 I Di. 6, 8 daddeusov: 1. su) Ip (wie Di. 11, 18 
= Loot. 54, 11-12) oder .ولا رمي‎ Bin Subst, ربج‎ kommt nicht 
vor. 2%. :لسعم‎ 1 Aal) „murde erzümt*. 

Aneod. Oxon. IX, 68,4. Statt Aybo6/ ist sicher Aufoh/ 
zu lesen. Jenes Wort wäre bisher ganz vereinzelt, ferner weist der 
Punkt auf ein r hin, endlich hat der Parälleltext bei Harris (== 
Schwally’s Idiot. p. 192) Auhos/. 

Ebendn, Sap. 9,15 po: Stenning stellt auch die Lesung 
‚Joso يلت‎ Wahl, mur dass er sie für sinnlos erklärt. Dies gilt 
Jedenfalls ‚yon Jo, wogegen ja vielleicht in der That richtig 
ist und mit رحزلي) حمل‎ Mt. 28,4 = Pagög zusammenhlingt. 
Wenn der Übersetzer. die beiden synonymen griech. Verba in der 
umgekehrten Reihenfolge übersetzt hat, so entspricht auch hi 
7 The Liturgy of the Nile, hg. von 6. Margoliouth: 
‚Journ. of the Royal Asiat. Society 1896, بم‎ 677. (gl. Proceedings, 
‚of the Society of Biblical Archaeology, tom. 18, 1896, p. 228-286, 
275-288: tom. 19, 1897, p. 39-60). 

680. ar gd: 1. .اندهج‎ 

697, 5. موصي‎ ist nach 706, 16 zu streichen. 7. JLj;sp 
steht nicht für بمجهجز‎ (Margol), sondern ist = JLjsof-]Iy (or 
meoßdzav Ps. 64, 14). 

700, 12. Spaypo: 1١ مرحرت‎ (das Umgekehrte, s. 0. zu Land’s 
Anecd. 105,8). Die Annahme Margol’s (Proceedings tom. 19, 
بجر‎ 47) ist daher unnptig. 

















‚Schulthess, Christlich-Paldstinisches. 709 


701,2. Jo; (Am. 9,8): Da LXX 2fagd haben, erwartet man 
اجوز‎ 3. Dil. حزى‎ (air). 6. man (Am. 9, 9) ist nicht in 
حسعيوي‎ zu verbessern, wie Margol. meint, sondern > ist zu 
streichen, und aa, ist عسهي = نمه‎ Jes. 60,18 (Leot. 126). 

705, 2. بصمة ا[‎ ist nicht in jLjänsı,, (gardens) zu ändern, 
sondern bedeutet „die Inseln“ (vioo). In Jes. 42, 10 (Lect. 58) 
und 60, 9 (Lect. 124) ist dieser plur. JLann.s geschrieben. 

A Palestinian Syriac Lectionary ete, hg. von Lewis 
—Nestle— Gibson, 1897 (Stud, Sinait. No. VI). 

5, 11. 99: muss heissen 092, 

7,8. Sao} oa kann nicht richtig sein, trotzdem die 
Herausgeber kein Wort darüber verlieren. Nach dem griech, Text 
(2 Cor. 5, 21) muss os Verbum (mit Sufl) soin; also ist ein- 
fach das و‎ zu streichen. 

8,4. نمزل‎ 1١ (مؤل‎ (ii) = Jill. 18. aba: Da der pl. m. 
emph. — ein solcher liegt hier vor, wie die Konstruktion zeigt — 
in diesem Leotionn stets noch هه‎ geschrieben wird, so wird 
حححصز‎ zu lesen sein. 19. :هجحب‎ der Finalsatz verlangt das 
Impf., also lies ,هحب‎ wie Jos. 60, 7 (p. 124) u. 6. Auch 
بر‎ 85, 8ist statt ده /لأسعت‎ zu lasen, nicht „had, wie Nestle 
p: XXX will; ein Pf. oder Imp. giebt ja hier keinen Sinn. 

10, 9. Jawayy: 1. .هذ‎ 

18,2. „dan: dies Vorbum‘ ist zwar schr häufig, hier aber 
kann nur مسح‎ richtig sein; aulapoyöv Col. 2, 8. — 7. مها‎ 
mager (061. 2, 11): 1. Jujag, ; das Wort ist fom. abs., wie das 
Prüdikat ححرز‎ und der st. موقل ترس‎ Jay, 13ojag zeigt. 

17,12. JLago/: 1. Jkasyo/, wie Z.14. — 13. Vor مي‎ gehört 
notwendig ein .و‎ 17. amaul/, worüber sich Nestle p. LXVI 
den Kopf zerbricht, ist in aamuL/ zu verbessem; das stimmt 
genau zu dfenAeloon. 

18, 11. ححرسصهمعروي.‎ „ihre “نويه‎ (Röm. 4,7) will Nostlo 
p- NXVII in جرعي طروي‎ verbessern; aber jene Schreibweise, 
für die schon Nöldeke (in dieser Zeitschr. 22, 482) ein Beispiel 
angeführt, hat sich seither so oft gefunden, dass eine Korrektur 
nicht mehr erlaubt ist; auch in diesem Leetjonar giebt es genug 








710 Schulthese, Christlich-Paldstinisches. 


Beispiele und erst recht im sinsit. Evangeliar, das Nestle doch 
schon vor uns eingeschen hat. Auch das Umgekehrte, Pluralsufäxe 
am Singular, kommt vor. 12. In golba. Ws والاحضف‎ soll 
dus Verb. nach Nestle a a. O. plur. sein. Das wäre unverständ- 
lich, Das unpersönliche „es* wird eben in unsorm Dialekt viel 
hkufiger durch das mase, ausgedrückt, als im Bäessenischen. 

19,9. المعزي‎ 1. Qual, (droßänrı). 

21,5. Zu „Nun „ii vol “نمم‎ verweist Nestle auf das 
Glossar, wo es denn hübsch als Repräsentant einer Wurzel Na 
Torzeichnet steht. 0 5, 17 hat „Mäsa (‚meine Kotten“), und so 
ist zu lesen; an eine Jantliche Vereinfachung dieser Art ist nicht 
zu denken. 17. يومب ارصز‎ betrachtet Nostlo aa. O. als eine 
imperativischo Ausdrucksweise. Das ist ayntaktisch ganz unmöglich. 
Auf dus Richtige führt der Paralleltoxt Ox. 5, 19: Jo JoL; danach 
ist zu verbessern هل‎ 3 oo) (dur B...), und HL steht für لمن‎ 
Mt 24,150) = .اليو‎ 

22, 5. Ober dio Orthographie حي‎ (satt „9/) kann sich 
Niemand mehr wundern, der das Lootionar und das sinait, Bvangeliar 
gelosen hat (vgl. Nestle بجر‎ XXVIH und LKXITN). 

23,0. NamL Alfus Ich vormute المنمهذ‎ zu Wan vgl. 
meine „Homonym. Wurzeln“ p- 014: 

26,2. تاحول‎ I} هتعرز‎ vd لوق بام‎ Das Verbum ist nicht 
= „I confoss* (Glossar), sondern zu verbessem in yiaso oder 
09: „ich warte auf G.*. Bologe für diese Bodontung wird das 
Lexikon geben. 

27,6. Js kann nicht „Rewer“ bedeuten (Glossar); 1. Jos. „ 

30, 11. imo oa. äyıdan ليله‎ dv :اوت‎ 1. Od ar 
haus. 2 
بئة‎ ENTEBENG 

32,14. وإفجل‎ o&an: streiche das و‎ (richtig in Anecd. 166). 

35,5. odaamı: 1. dan, (tig. en ع‎ syn Nano). 

36, 14. In حسمحؤوي‎ oa رحدل‎ — of ölyugpe kann 
das zweite Wort nicht richtig sein. Es wire überdies eine Tauto- 
logie. Lies entweder يهمؤرمي‎ und streiche das letzte Wort, oder 





Schulthess, Christlich- Paldstinieches, 711 


fan) Hasst zu‏ ساق und streiche das zweite; der st.‏ حسمحؤوي 
mit‏ «مورررئسمواة 130,28 p.‏ — 8 رك Beiden. Übrigens ist Ton.‏ 
Lin) übersetzt.‏ نميه 

40, 17.18, 41,1 ist Soon der Hs (= somi) an den 
‚Rand verwiesen und durch ممعت‎ ersetzt; zu Unrecht. Son 
ist eine Nebenform von معزت‎ und findet sich ja auch Hebr. 9, 18 
= p. 15 und 120, sowie Mt. 10, 1, Evangeliar ed. Lewis 287 in 
(God. B: ,ممعيمحهز‎ während ebenda p. 245 derselbe Codex |Anosjanso 
— ein mixtum compositum! — schreibt. Die Formen verhalten 
sich zu, einander wie, ebenfalls im vorliegenden Leotionar, „op zu 
(3). 

42,14, nl تسمه روف ممم‎ 1. nl; vgl. Am. 9, 10 
ira rd عمسم‎ abrg* (Nil-Liturgie 701, 10). Es ist 
= hebr., jüd.-aram. Soc, syr. aber ; 

44,1. Lang Wa did بج علد حسام‎ XXXI) streicht 
dus و‎ und nimmt damit den Worten den Sinn. 19. تمتهحبي‎ 1. 
مهد‎ )1400( 

50,18 ist eine Lücke (Röm. 12, 8); aber nicht 6 dev dv 
مروكممه‎ ist ausgefüllen (Nestle بر‎ LAVIIT), sondern dv oroudfl“ 
5 Bei. 

32,8. جردي‎ „ihr Gott“. Dieso Orthographie darf nicht (mit 
Nestle p. XXXI) nach syrischer Schablone korrigiert worden; sio 
findet sich z. 8. bei Land 110,11. 111, 18, und Ähnliches oft 
genug. 21. Jans: streiche >. 

58, 7. Den plur. emph. mase. أخرجز‎ betrachtet man in diesem 
Lectionar mit Misstrauen; به‎ oben zu p- 8, 15. 

56, 18. من حجل‎ kann nicht richtig sein; wie zu Andern? 

57,3. 509: [١ 98. 

58, 5. Die Schreibweise „Aus (= Sr: Aus) darf nicht mit 
Nestle (p. XXXII) geändert worden, denn der Analogien sind zu 
viele. Aus lässt sich entweder als defcktive Schreibweise erklären, 
oder als Inkongruenz der Genera, die bekanntlich diesem Dialekt. 
nicht fremd ist. 

59,12. جلا مك‎ hütten die Herausgeber Anstoss nehmen sollen; 
es muss durchaus حي‎ höissen („Ich mache einen Unterschied _ 
zwischen . +). 

Ba. van. ° “ 








782 ‚Schulthess, Christlich-Palüstinisches. 


63, 21. Vor Wufon./ setze 4, 

64,4. omch (avpröyere) wäre schr sonderbar; ich vermute 
حيممه‎ 

68, 9. Die Interpunktion gehört hinter لياف‎ . 

69, 6. Das schöne (ميويجز =( ميوجز‎ „sie befindet sich“ haben 
die Herausgeber unverstanden an den Rand gosotzt und durch Joh 
emetzt. Richtig aber doch Nestle p. XXIX. 

73, 3. yapl. (Di. 18,14). Nestle p. XLVII „on?“ 
Ryssel a. a. 0. Spr. 425 betrachtet es als innersyrischo Taxt- 
korruption und emendiert gell. Ich glaube, die Sache verhält 
sich anders. لامومر‎ ist richtig, gehört aber nicht zu Joan, 
sondern zu Yass, und entspricht isönreiv, wie Joel 3, 21 = p. 65, 
Der Übersetzer Ias also vormutlich dio beiden Verba in der um- 
‚gekehrten Reihenfolge: iyeijaus wel draus. Die Vorba prim'n 
können, wie im Jüd.-Aram., dasselbe assimilieren oder beibehalten. 
6. |Nupog: das و‎ ist zu streichen und vieleicht durch a zu er- 
setzen. 9. |Aupon: das S ist anf alle Pille zu streichen und 
Yielleicht durch „op zu orsotzen (mit Ancod. 165, 26). 

76,4. wog der Hs. ist nicht in ريه‎ sondern in wop zu 
"rerbessern (Bologe fr diese Form wird dns Lexikon geben). 
3. 005 ist nicht in „aus, sondern in „aus (defektiv) zu vor- 
bessern. 9. Jo, von Nestle p. LI nicht erkannt, ist. natilich 
der sing, zu dem von Schwally, Idiot 14 verzeichneten pl. حي‎ 
بيرقل[‎ Im Syr. entspricht dns übernus seltene خزل‎ „freit = Ay. 
Dis gebrüuchlichere Wort für „gesund“ ist in unserm Dialokt 4.4, 

70, 8.4. 9 Joa: 1. وص‎ 091. 

78,5. سوه .| :ههه‎ (ifmarssusde). Y 

86, 14. gu: 1. .دهز‎ 

89,20. لابب‎ hat bereits Ryssel a. a. O. verbessert. Für 
islo erwutet man ol وأهي‎ 

102, 8. روهه‎ int keineswegs duumadın املك‎ (Nestle XLN), 
sondern ot. ads. 

104, 2. حواسز‎ darf nicht durch Jufof> ersetzt werden ; ebonso- 
wenig Z. 3 go durch don (Nestle p. XXXVD. 


1,18. opel ag: 








‚Schulthess, Christlich-Paldstinisches, 713 


115,6. „Bao ‚und ich sonde®: 1. „Baso. Das Prifix der 
ersten Porson wird nie unterdrückt. 9. Streiche .م‎ 

119, 17. لكيه لإفجل‎ ist Dittographie. لجيه‎ wird Mt. 4, 6 BO 
SS) geschrieben. Übrigens ist WS nicht st. ostr., wie Nestle 
يدر‎ XXXVIL extra hervorhebt. 

121,14. jo: 1. jo. „ich sche“, 

128, 5. جمعيا‎ ist beizubehalten, nicht in L;ga- zu Undern. 

127, 28. Lies مجامج‎ in Einem Wort. 

132, 11. 801 |Nıo. Nach dem oben (zu p. 8, 15) Bemorkten 
hat man ,مدهل‎ nicht ,لز‎ herzustellen. 

Über dio Beigaben: zu diesem Text habe ich mich nicht aus- 
zulassen. Schade ist u. A., duss dus Glossar nicht von Nestle 
bearbeitet wurde, oder dass'or nicht wenigstens überall den Schein 
gemieden hat, das von Mrs. Gibson Unverstandene ebenfalls nicht 
zu verstehn. Infolge davon sind einige der interessantesten Wörter 
unter den Tisch gefallen, von denen ich nur zwei anführen will. 
(محزال‎ (es. 40,4 = بر‎ 88)1) bringt Mrs. Gibson im Glossar 
unter Viox, ممه[‎ (Jon. 1, ١ 127) unter Y/ıx unter; beides 
schön. Jenes giobt r& orokıl wieder, dieses (mit vorhergehenden 
Jo0) duwöuveuen. Beide kommen von der Wurzel بكو‎ zus, wozu 
hebr. ديد‎ gehört; also „das Rauhe, Unwogsame* und „en (dus 
Schiff) war in misslichor Lage“. Das Andero ist ههه‎ Hi. 21,14 
= 9. 74,17, für griech, od هلهم‎ Nestle ist os p. LI ein 
Rütsel, Mrs Gibson bringt es, s0 gut es goht, im Glossar unter. 
Es ist — nouhebr. supg “N, Mur eben, wie so vieles Andere 
phonetisch statt. etymologisch geschrieben. 














Nachsohrift. Der griech. Text des Martyriums des Phi- 
lemon (Land, Anecd. 169) hat sich seither bei den Bollandisten, 
März, p. 88741. gefunden; os ist fast genau die selbe Recension. 
jarnach ist 169, 4 statt gean,/ zu lesn gpan. (Pucdro); dns } 
ist Dittographie des Schlussulaphs des vorhergehenden Wortes. Z. 5 
ns )000( st. al, Guy كيه‎ stud. 7. anna st. 
ann. 9. gm. )0148060( st. gan. und تمدهت‎ )60:8:]- 
Gera). 14. GN] (Rmodek) st NN 6 Land ب‎ St). 
15. ans (owröuog) st. man. 17. Der griech. Text lautet: 
uch dmohden zig mblens ساد‎ yagnonfe. 24. Sun = vughne. 


1) Die Paritste (Gee.9.87, And, 223) habe sat dosen | متحمطح‎ 





a 


714 


Anzeigen. 


Johann Jacob Reiske’s Briefe herausgegeben von Richard, 
‚Foerster. XVI. Band dor Abhandlungen dor philologisch- 
historischen Olasse der Königl. Sichsischen Gosellschnft der 
Wissenschaften. Leipzig (Hirzel) 1897. 


AR. Foorstor hatte schon in seiner Pestrede: „J. J. Reiske und 
Friedrich der Grosse* (Breslau 1891) es für eine Ehrenschuld 
der deutschen Wissenschaft erklärt, Auss Reiske's Handschriften und 
Briefe veröffentlicht würden. Mit dem vorliegenden stattlichen 
Bande hat er selbst einen Teil diesor Schuld eingelöst und dus An- 
denken dioses in seiner Art einzigen Philologen, der das Griechische, 
und Arabische zugleich meisterhaft beherrschte, Aurch die Akribie, 
mit, der er seine Briefe behandelt hat, nach echter Philologenart 

Wenn nun auch ‚in dieser Sammlung die Griechen natur- 

bei Weitem mehr’ zu Wort kommen als die Araber, so darf 
ioch auch der Arabist an den Briefen des Mannes, dessen Fleischer 
in seiner Widmung zum Baidhawt als „viri incomparabil 
Arabicarum änter Germanos prineipis* "gedachte, nicht olıne Interesse 
vorbeigehen, und so ziemt es sich wohl, dass auch in unserer Zeit- 
schrift auf dio in ihnen verstreuten Arabica hingewi ا‎ 

Seine Liebe zur arabischen Titteratur giebt Reiske schon in 
seinem ersten Briefe an Wolf Ausdruck. ir schnt sich von Leipzig 
wog, wo es ihm an allen Hülfsmitteln mangelt. „Quam dulce esset. 
apud Batavos Lugduna, apud Anglos Oxoniensia exoutere serinia, 
quin, relicta exosa patria inter perogrinos degere, vivere, mori“ (p. B). 
Seine Neigung für das Geschichtliche, durch die er sich vor 
den meisten Arubisten seinor Zeit unterschied, tritt in Überein- 
stimmung mit dem, wos er Lebensbeschreibung 8. 12 berichtet, auch 
schon da deutlich hervor. (Er erkundigt sich bei Wolf speciell 
nach dem Verbleib eines arabischen Manuskripts, das die Geschichte 
der alexandrinischen Patriarchen behandelt.) Auch in dem zweiten 
Briefe, in dem der Zwanzigjährige seinen Lebensplan dahin entwirft, 
als Bibliothekar, Professor oder Dolmetscher eine orientalische 
Druckerei einzurichten und „leotissimos quosque dverd6rous Hebracos, 
Arabes, Graecos“ herauszugeben, bezeichnet er als sein Ziel: „Stylum 
Geographiam et Historiam Orientalem* dabei zu erläutern. — Dass 
er die höchsten Anforderungen an die Gewissenhaftigkeit eines 

























Fraenkel, Foerster Reiskes Briefe, 715 


Herausgebers stellte und dass seine philologische Moral, wenn man 
@ so nennen darf, keinerlei Kompromisse kannte, zeigt eine be- 
merkenswerte Ausoinandersetzung in dem dritten Briefe an Wolf. 
‚Reisko hatte die Rdition eines rabbinischen Werkes, des ددج‎ jax, 
unternommen. Während er damit beschäftigt war, erfuhr er von 
einem ihm wohlgesinnten Maune, dass das süchsische Konsistorium 
Anstoss an dem Werke nohme; indessen wäre es wohl möglich, 
meinte sein Gewährsmann, die Bedenken jener Behörde dadurch zu 
entkrüften, dass das Buch einer vorherigen Consur unterworfen und 
eventuell einzelne Stellen ausgelassen oder geändert würden. Da- 
gegen aber empört sich Reiske mit den Worten: „O 
primo statim tomporo nihil tam jmpium in auetores 
ihil habuerim, quam custrationem et nunguam mei juris اقلت‎ 

iena vineta cnedero: nbicere polius ot nd aeternas tenebras aman- 
dare meum volui consilium . . . . .“ )8. 11). 

Die Briefe an Wolf hören mit Reiske's Wanderung nach Leiden 
auf, da ja auch dessen eigentliche Stärke das Hobrüische war, 
wührend für Reiske nun, wo or in den von Golius und Ware 
aufgehtuften Schützen wühlen durfte, naturgemiss dus Arabische 
in den Vordergrund trat. Seine Schicksale in der holländischen 
Gelchrtenstadt hat er in der „Lebensbeschreibung® ausführlich ba- 
handelt und ein Brief an seinen Gönner D’Orville (p. 81) bestätigt 
durchaus, wos er dort berichtet. Er erhielt für die umfangreiche 
Abschrift des von ihm ‘zu seinem Privatgebrauch hergestellten 
Katalogs nur 9 Gulden und man kann seine schmorzliche Klage: 
„Si vol merconarius füissem aut ومودو ةسام‎ "Aryberıos pro numero 
diorum plus tulissom“ wohl bagreif Dass er durch die übel 
angebrachte Sparsamkeit eines Einzelnen sich nicht sein Urteil über 
das Land’ trüben liess, zeigen dio beinahe dithyrambischen Sitze, 
in denen er (Lebensbeschreibung 8. 98) Holland feiert. 

‚Biner seiner Hauptkorrespondenten in dor Leidener Zeit. ist 
Valokenner. Dabei handelt os sich natürlich fast stets um klassische 
Autoren; doch kommt gelegentlich auch einmal die Rede auf dns 
Arabische. So teilt or ihm z. B. mit, dass or für sei 
des Eratosthones aus der arabischen Litteratur keine Hül 
dürfe, da dio arabischen Sternnamen mit den griechischen nichts 
zu thun haben. Dabei bemerkt er: „De onetero in هاما‎ Arabum 
vel antiguissima historia nihil adoo wurd» occnrrit, ut cum Gras- 
corum gävaglu mereatur comparari* (p. 50) (ühmlich Wellhausen, 
Heidenthum 159) und eitiert mit Recht: als beinahe einziges Beispiel 
den اس ,قوس لاوج‎ : 

Dagegen kommt das Arabische einem späten medicinischen 
Autor zu Gute. Für die Bernaräsche Ausgabe des Synesius giebt 
Reiske von Leipzig aus ($. 198) die Erklärung einiger griechisch 
transkribierter — und naturgemäss korrumpierter — arabischer 


Glossen, nämlich ZyovBelied = المثلت‎ „Tertinnfieber (für Iuov- 









































716 Anzeigen, 


9a) und ge (bey) = أنتبى‎ „auf dem Höhepunkte sein“ (von 
der Krankheit). Dabei notiert er auch die Bedeutungen von 2,20} 
und الاخطاط‎ als ‚steigen® und „ahfallen“ (von der Krankheit). — 
Es iit recht interessant zu sehen, dass auch noch heute diese 
speciellen Bedeutungen allen unseren arabischen 
Wörterbüchern fehlen. — Reiske, der grade auf vollständige 
Yexikalische Sammlungen den grössten Wert legte, ‚wire auch der 
zechte Mann gewesen, ein arabisches Wörterbuch u schreiben. So 
giebt er auch Schultens, der einen Auszug ans Golius’ Work her- 
stellen will, vorzligliche Ratschläge (p. 268). Dabei hören wir 
einige Sätze über Grundbedentungen und Bedeutungsentwicklung, 
die auch heute noch lesenswert sind. — „Quis novit omnlamı 
origines? gremmatici Arabes certe ipsi zuro nörunf, rare reguirunt, 
متسر‎ indicant; neque carent eorum Judiein erroribus. Iilas ratio" 
dio vele eniere, eogita quam serumnomm sit el ancops. Ab- 
vipit nimirum in speoulationes, subtiles quidem, at inanes oasdem 
ut plurbmum et parum probabiles, saope aperta fälss, conatus tal 
Die Leipziger Briefo enthalten natürlich maneherlei über seine 
Ausgaben. Mit welchen Schwiorigkeiten er bei jeder arabischen 
Bäition zu kttmpfen hatte, wie er jahrelang nach Verlegern suchte und 
für seine Arbeiten auch bei Fnehgenossen nur Spott und Hohn fand, 
kommt in ihnen oft zu engreifenden Ausdruck, und man versteht, 
wenn man sin lies, Reiske's Ausspruch (Lebensheschreibung 8. 11) 
„Ich bin zum Murtprer der arabischen Litteratur geworden“, — 
Taider gestattet der knapp bemessene Raum unseror Zeitschrift 
nicht auf all, was für die Freunde der Geschichte der Arabistik 
in diesen Briefen interessant ist, hinzuweisen. Nur der schurfe 
Brief an Latte (Nr. 135, 8. 904) sei noch besonders hervorgehoben. 
Foorsters Ausgabe” der Briefe Reiäkes ist musterhaft. Durch, 
Noten wird der Leser an allen Stellen, wo ein Bedürfnis vorliegt, 
namentlich bei den häufigen Anspielungen auf alte Autoren, unter- 
stützt. Bin ausführlicher Index beschliesst das Werk). Möge es 
dem Herausgeber vergönnt sein, seinem Helden ach das biogra- 
phischo Donkmal zu setzen, zu dem er hier selbst den besten 
Grund gelegt hat! Siegmund Fraenkel, 






























عمد Alosen gerade In dor erıten Zeile ein allerdings‏ اماماي 
den Arabisten störender Fehler, Wir Abilwalldi war (we bei A bilfeda)‏ 
auf die wirkliche Namensform Abulwalidi zu verweis‏ 








57 




















Namenregister '( 

Aufracht ٠ 0 PN 
Bacher. 2 Zus 300. sa 
Bang... 3 8 
كمد‎ 4 42 : 00 
vBöblingk. ١ ١ ١ ١ لوو‎ 3 sor 
Brockelmamn. \ . . 201. 08 
Brooks. . ل"‎ . 088 
Burkhand 800 ١ 2 3: x 2. 138 
«لماسصمظ‎ ١ 0 0 0: 1 1 
Stand. . 0 ا‎ ١ ١ ١ 206. ا ا ا ا ا‎ Bi 
اس"‎ ie. Sehalthass DET TO 
"Foomter RR, Shall 107 
Fraonkel | 250.884. 716 "Singer. © & tel 
Goldner Br Snouck Hürgronjo . > . 187. 708 
Glan Kum Soc... Er EL 
Goldziher ١ Spayor Bere 
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My 2 Belnehnelder . 2 2 5 5 5 428 
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TER Weibaeh 2 2 22225 808 
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391 : Winter & 000 
: : Zimmem 2 0 2 1 1 5 1b. 180 
: : 21 0 























Sachregister' 
„ Abessinischen Handschriten dor Boll Mustafa . - on 
Köngl. Univorsitätsbibliothek „Berg“, Über die mit „erde“ und. 
zu Upsala, Die . . 808" „iragend® ausammengesotsten 
Wörter für . . . Im Sanıkrit_ 068 
Die Atosten Lautworto einiger 847 Berichtigung. . - . . 288 709 
Aloxtuslogends, Zur . 286 Bhüskarartyaoder Bhäsuränanda- 
Babylonlsche Vokalisatlonseystom ممه‎ Über das Alter des . 509 
dos Hebrlischen, Über das . 181 Bowor Manuseript, The . . . 874 
Biker und Mundschenk im Alt- Buddha's Todogahr nach dem 
semitischen, Über. 115 Avndänudatakn  . 190 
Bar Chöpt über Homer, Hoslod Casusresto im Hobrälschen, Die 303 
und Orphous. . 501 Chrislich-Pelästinlsches . . . 205 


Bohistän 1,68, Zur Inschrit von 80 Eigennamen in Algler, Dio arab. 471 





1) * bezeichnet die Verfasser und Titel der bospgochenen Warke. 


78 


des Artikels durch des‏ مووي 
Prenomen, Bomerkungen zu‏ 
Ds 1‏ 
der jäiche‏ اذ Formel‏ 
onelitteratie nnd In den‏ 
Fan,‏ ما 
de.‏ 
Feng er a‏ لا 
Toben de‏ 
Game of Chos, The Indian! ١‏ 
Geographische Lite 1050, Die‏ 
Grimmo, Gegen.‏ 
Me ll.‏ 
١ ١: . :‏ 01 هك فم هلظ 
ir und Armeiler ١ ١ >‏ 














0 
لاه‎ von Besen, Zur Chronik 





0ت 
Jahre, ins Vermutung Uber den‏ 
Unprung des Namens...‏ 
is of Eäosan, The Ohronolo-‏ 





wien! Canon of a1. 


Jerabl, Die Inschrift 1 von. 
شلوك ساق‎ und sel LobMosas), 
Der Diehter . . 
,ماده ممق‎ Mahn hm 
Ratabunischo Inschrift, Bine, 
Kailischrten, Bin alte rw. 
‚ung der babplonlschen ._ . 
يا‎ Tachiten, "Zi 
*Köktürklscben Inschriften, Zur 
Erkikrung der . . 
Krnasge, Kine Tndätiche 
Bearbeitung dar. 0. 

















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du 
50 


Sachregister. 


=Leptogenasts, Das Buch der عوك‎ 
موكلا‎ oder ولك‎ . . >. . 808 

Lexikalische Studien (Somitisch) 197. 

Mahtbbärata, An Index to مط‎ 





arte A BR 
Mahomätsme, Lo... 2. 880 
Marib, Bemerkungen zu den 
ellen grossen Inschriften vom 
Dammbruch zu. . 1 
Mssardjawelh, en Jüdlscher Arzt 
des VII. Jahrhunderts . . 428 
Maschalleh . 0 + = . 434 800 
Miscelen (Ganskeil) . . > . 208 
"Mohammedanlsches Recht nach 
schaßlischer Lehre . 125. 708 
Pag. ٠ rue '7) 
Pintus ats Helper . ١ . . 540 


Reiske's Brloo, Johann Jacob. 14 
Rituelen Sütras, Zur Exogono 

und Krlük der >. « 208. 090 
Saptapadärtht des Sivkditya, Die 328 
Sehllamus und Motaalismus In 

Fr 0 + ها‎ 
Ban .عوط‎ 2 0 02: 046 
Siraciden, Das Alphabat den. 069 
Speisch naipe, Die Eiymalgle 





rung dw. 
Surnbila unter 
danern In Spanlen, Die . 
syrlsche Chronik, Nocholnmaldio 280 
Sprlschen Betonungs- und Vors- 
ohre, Nochmals zur . . . 108 
Syrischen Metrik, Note zur. . 118 
Türklsche Volkallodor aus Klsin- 
ih 











Dzuck von G. Kreysing in Leipaig. 





| 





Nachrichten 
über 
Angelegenheiten 


dor 


Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, 























Zur Beachtung. 





» Mitglieder der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft werden 
von den Geschäftsführern ersucht: 

1) eine Buchhandlung zu bezeichnen, durch welche sie die Zu- 
sendungen der Gesellschaft zu erhalten wlnschen, — falls sie 
nicht vorziehen, dieselben auf ihro Kosten durch die Post") 
zu beziehen; 

2) die vosp. Jahresbeiträige an ünsers Oommissions-Buchliäudlung 
‚F. A. Brockhaus: in Leipsig entweder direot portofrei oder 
durch Vermittelung einer Buchhandlung regelmissig zur Aus: 
zahlung bringen zu lasson; " 

3) Veränderungen und Zusitze für das Mitgliederverzeichnis,'na- 
mentlich auch Anzeigen vom Wechsel des Wohnortes nach 
‚Halle a, d. Saale, an den Schriftführer der Gesellschaft, Prof. 
‚Praetorius (Pranckestrasse 2), einzuschicken; 

4) Briefe und Sendungen, welche dio Bibliothek und die an 
weitigen Sammlungen der Gosellschaft, botzoffen, an die „Biblio- 
thek, der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft in Halla 
a. d. Saale“ (Priedrichstrasse. 50) ohne Hinzufügung einer 

1 اا يا ان‎ ae 

6) Mittheilungen für die Zeitschrift un io Abhandlungen 

für die Kunde des Morgenlandes un den Radastenr, Prof. 
Dr. Windisch in Leipzig (Universitätsstr. 15) zu senden. 





















Frounde der Wissenschaft des Orients, welche durch ihren 
Beitritt die Zwecke der D. M. Gesellschaft zu fördern wünschen, 
wollen sich deshalb an einen der Geschäftsführer in Halle .oder 
Leipeig wenden. Der, jührliche Beitrag ist 15 .لك‎ woflr die 
Zeitschrift gratis geliefert wird. 

Die Mitgliedschaft für Lobonszeit wird durch. einmalige 
240 بك‎ (m >. 12 = 300 fres) erworben. Dazu 
‚dung auf Lebenszeit, in Doutschland und Östreich 
15 كك‎ im übrigen Ausland 80 WM. 0 








8 Zur Vereinfchung der Berechnung werden die Mitglieder der بك شط‎ G., 
wolcbe ihr Exemplar der Zeitschrift direkt durch dio Post beziehen, له‎ 
sucht, bei der Zahlung ihres Jahresbeltrags zugleich das Porto für freie Ein- 
Aendung der vier Hofto au bezahlen, und zwar mit 1 Mark in Dontschland und 
Östreleh, mit 2 Mark Im übrigen Auslande, 











Personalnachrichten. 








ordentliche Mitglieder sind der DA. begeirin für 16‏ علق 
Z. In Kal.‏ به Herr Dr. Friedrich Korn In Jan,‏ 1368 
Rab. Olnen, Plarer in Mörendferd (Normogn)‏ 1 
„Dr. David Herzog, Rabbiner In Ung. Orra In Mihren.‏ 
u Dr. Johann Kromgol In Brilau, Nouo Odertrun 184,‏ 
Schlögl, Thesgrfuer In Hllgnkrus Dal‏ لفسا Dr.‏ = 
Baden MNideröstrelh),‏ 

„ Garabed Hindi Onracnche, Comer 41a Onir des Compte, 
5 Gonsitiope, Para, Rus Allton 20. 7 

© Joh. Daonsch-Drugatin, عملا اطاط‎ und Puchäntekerefbstuer. 
20 سمدم‎ 





A Ant (ekliron dio Herren Hirscht und Kootz, 








Dürch den Tod vorlor dio Gesellschaft Ihr Ehrenmitglied: 
Herrn M, P. Wüstenfold, #8, Wobruar 1809, 
solo dio ordentlichen Mitglieder: 
كط‎ U, Steinthal in Darlin, + 14. März 1899, 
m Dev. Strauss und Tornoy, Exc. In Drasden, + 1. April 186 
» M. Kiopert in Berlin, + 21. April 1800, 


Wir erfahren endlich, duss Hort Hyde Clarke schon vor mehrere 
‚Jahren vorstorben It. 











Verzeichnis der vom 31. Januar bis 20. April 1899 für die 
‚Bibliothek der D. M. 6. eingegangenen Schriften u. 8. w. 


[3 


0 
3 


10. 


u. 


2. 


18. 


3 


. Zu do 80, 


1. Fortsötzungen. 





Nachrichten von der Königl, Gesollschaft der Wissen- 

schaften zu Göttingen. Philologlsch-historischo Kluse. 1899. Heft 4. 

Göttingen 1808, 

Zu Ao dB. Rondiconti della Roalo Accademia del Lineol classe di 

selonze morall, storiche o Alologiche. Serie qulnta. Val, VIL Fase, 13, 

Roma 1809. 

Zu A 74. Onlondar, Tho, [of the) Imporlal Unlvorsty of TökyG, (Rükyd 

Toikoku Dalgaku.) 258758 (1807-08) Tükyd 2858 (1808). 

Zu Ao 165. 4%, Sitaungsberlohte der Königlich Preuslschen Akadomio 

der Wissenschaften zu Berlin. XL-LIV, Berlin 180 

Zu Ao 185. Sitsungsborlehte der phllosophlsch-phileloglschen und 

der historischen Klasse der k. b. Akademie der Wissenschaften zu München. 

1898. BA, Il. Meft II. III München 180 

Zu At 116. Musdon, Le, ot In مسرملا‎ des Religions. ltudes historiques, 

ethnologlques ot rellglouses. Tome XVIIL ot I. — No. 1. Mars 1800. 

Towvaln. 

Zu At 160. 8. Transnotions and Procoedings of the American Philo- 

logleal Association. 1898. Volame XXIX. — Boston, Mass. 

Zu Ah 5. Analoota Bollandlane, Tomas XVIIL. — Faso. I. Brusellos 1808. 

Zu Db 008. Bijdragen tot de Tal, Land- on Volkonkunde van Nedor- 

landsch-Indis, Zesde Volgreeks, — Zeile Dos. (Dasl L der ge 

Twoode Afovering. \-Graronhago 1899. ,‏ — مما 

Zu Bb 790. Journal of the American Orlontal Socloty. Hälted by 

George F. Moore. Twentieth Volume, First Half. Now Haven 18 

Zu Bb 790. Journal Asintiquo .... publi6 par هذ‎ Sosiöts Aslatigus. 

Neuriime Sirio. Tome XIL No. 8. — Novembre—-Ddenmbro 1898. Tome 

XI. No. 1. — Janvior—Käyrlor 1899. Paris, 

Za Bb. 818. al-Machriq. Rorso cathollgue orlentalo bimonsuelle, 

Seieneenottrenarte. [Balrät] 1809. No. 2. 8. 4. 8. 8. 1. 

Zu Bd 901. Tijäschrift voor Indische Tasl-, Land- on Yolkonkunds, 

uitgegeven door het Batariansch Gonootschap van Kunsten on Waten: 
Deel XL. Aflevoring 5 on 6, Batavin |’s Hago 180 

Zu Bb 905. 4°, Tioung-pao. Archiven pour sorvir AYötnde do Thltoi, 

des languos, de In giographie ot de Tothnographio do Täslo Orientale. 

az stay Schlegel ei Hear, order, Supläment au volams‏ مواق 

IX du „Moungpao“. Cordier, Hour, Los ötdes chinoises (1995—1808). 

Tetdo 0..d. Vol. X. No. 1. Leide 1800. 























































YI Vers. der für die Bibliothek der D.M.. eingeg. Schriften u.e.w. 





16. Zu Bb 980. Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesllschai 
Zweiondfünfsigster Yand, IV. Haft. Leipzig 1898. 
16. Zu Bd 035. 4. Zeitschrift für abikanlsche und ocewzische Sprachen. 
Mit besonderer Berbcksichtigung der Deutschen Kolonien. IV. Jahrgang, 
3. Hof. Berlin 1808. 
17. Zu Bb 1200, p, 12. ["Abaw'! Qadir Bad’ünT] Montakhabu-t-Tamk- 
zrkh by (Abdu-l-Qädir ibn I Mulüik Shah known ns al-Badfonf, Translate 
from tie original Porslan and edited by ©. Manking. Vol. 1. Fase, VI. 
VII. Caleutta 1808. [— Bibliotheca Indien, Now Series, No, 928. 924] 
2a Dv 1800, رم‎ 20. YAbufl-Padl "Allkımt) The Akdarntma of Abı- 


from the Persan by H. Beverädge, Vol, 1, Fasc, IL IT, 
Indien. Now Berlin, Nö. 028. 920] 


30. Zu Db 1800,» 16. Aitaröya-Drähmapa, The, of (he Be:Voda, شاك‎ 
Ihe Commentary at Süyaya Ackrya. Käiled by Paylit Batyaprata 
Sämngrami. Vol TV. "Farienlas IV. V. Cat 1608. (mm ااا‎ 

22 india New Sri No. 090. 090) 

30. ZaD 1900,00, Dhiskaramilra Bomaykjtn! Mktpfe-Maydanan 
“by لوال فط‎ SomeYät being an Erpostdin of the“ Somaytgn 
لواو‎ ot Apisunba. Wil an موس ردم‎ Commentary enided Yin 
Ta eat dy Mahkmahopkähykya Öandrakänta Tarkülenkära. Fur 
Saan1ci. Caleta 1808. m Diblothecn Indien, New Sarle, No. 30. 02] 

2. Zu De mon, 380. ل‎ Upkährtyn, TareOntimgt Bd 
by لووط‎ Kämäkhyä-Näth Tarka-Vägisa, Part IV.. Vol, IL. Faso, VI. 
‚Caloutta 1898. [m Bibliothoen Indi ‚Now Sarios, No, 927.) 

32. Zah ققشل‎ -Mitteiwägen der Vordrsitichen Gmelchaf.: 1896 
3.1800. Denn, 

Zu Bd 1840. 2. Survey, Linguinie,'of Indie; Bombay and Barodı. 
(Pirat; Rough, List of Langungen.] Onloutta 1899. 

24. Zu Dh s60D. 4%. Doxtos ot, Monnments figurds relati aux mystöres de 
Mh. Pabld موجه‎ une Introduetlon eräqee pur Frara Cumont, Tome 
ارد ا‎ (Premlre mol). Brasil 1800 

20. 79 006. Bphtnz. Born lin ek dran ann 
Übayptsogie ya», par Kar All. Vol 11. Upsal, Legale, London, 
Darin o.d. 

20. Zu Ed 10. 2. Ansam Library: Catalogue of Docks for the qurter 
nding 80ih Soptenber 1808 [and] Dist Dacamlar 1800. 

ir. Zu طق‎ £0. 9%. Dongal Library One af Books for the Tiird 
Quarter ending 301 Beptmbar 180 

2%. Zu En 296. 9. Catalogüe'öf Decks rolstared In Barma during the 
aekter ending the Sn! Docambet 1806. Ahngoon 1808. 

Zn En 205. 9%. Ontalogne of Docks ropitered in the Panjab . 

during the qurter ending لف و‎ Docamher 1898. [Lahere 1890). 

30. Zu ib 486. 3%. Memorandum of Books ropsered in th Tiyderabad 
Assiened Distlots during the quetor ending 3010 Septomber [nd] St Do- 



























































Seaber 1800. Akala 2 
31. Zu طلا‎ 002. Haraprasidi (äsrt, Naicn of Susklt M88. Second 
Alr, Volume u, Park. Cheat 180 


32. Zu 10 706. 29. Statomont of Partinlars roguräing Books and Porlodieals 
Publlshed in ho North-Western Provinees and Ondh, ... during the 
Fourih Quarter of 1898 [Allahabad 2698). . 





ss. 


1 





a. 
ss. 


3 


40 


3 


43 


4 


3 


0 


0 


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3 


4 


0. 


s1. 
0 





3 


. Zu 841305, 4%, Handös amsoren 


Vers. der für die Bibliothek der D.M. ©: eingeg. Schriften 1.0... VII 


Zu Eb 3710. Vidyodayab. Tho Sanskrit Critical Journal of the Oriontal 
Nebllity Institute Woking-England. Vol, IXYIL. 1898, No. 12. Vol 
KRVIN. 1890. No. 1.2. 


Zu Ed 1287. 49, Araratır1808. 10. 11. 12. 1899. 1. 2. Wahnrlapat. 
1899, 2. 8. 4. Wionnn, 
Oihokoyınor Hagvaoooe. Ei 






Zu Eg 410. Bram Eros y. 

Admrans 1890. 

Zu م‎ 40. HansoiZasschl, The, Vol. XII. No, 18. [Tökyd 1808] 

Zu Fi 80. C6opnuns marepianns kun onmeaiia wbermereh n 

mzewens Kanraca. Bunycxo XXV. Taßınen 1828. (Von Horra Geheim- 

rat Janotbly.) r 

Zu In 140a. Mitthoilungen und Nachrlehten des Deutschen Palaostins- 

Vereins, Herausgegeben ... von HL. Guthe, 1800. No. 1. 

Zu Io 2200. Proooodings of tho.Socloty of Biblicl Archaoology. 

Vol. XXL. Part 1. 3, [London] 1809. 

Yatt dor numismatischen Gesellschaft In Wien. 

Februnm—April 1899. 

Zu Mb 246. Zeitschrift, Numlsmatlsche, heran 

imätlschen Gesellschaft In Wien durch deren Ro 

Jahrgang 1808. Wien 1800. 

Zu Na 826. Rovuo archöologique. Trolslime Serie. — Tomo AXKIV. 

Janvior—Föyrlor. 1800. Pariı 1809. 

Zu Ne 30. Report of tho Archaeologlenl Survoy of 
näing 80h June 1808. [Government of 

Archacology.] 

Zu لطا‎ 200. Mitthoilungen des Hiyirlschen Vereines für Stelormark. 

XLVI, Heft, Gras 1808. 

Zu Nh 201. Boltriige zur Kundo stelormärklscher Geschlehtsquall 

99. Jahrgang. Graz 1808. 

Zu N 1087. Unger, Jonchlm Jacob, Patriotische Casunl-Reden. Zweit, 

vermehrte Auflage. Prag 1809. (Nh 107%) 

Zu On 36, B مق‎ In Sociöts de Göographle. 

Toms XIX, 46 Teimestro 1808. Paris 1898. 

Zu On 30, Comptos rondus des stunces [do In) Socid do Gbographie. 

1898. No. 0. 1800. No. 1.9, عاط‎ < 

Zu On #2. Honherin Hunoparopcnaro Pyeosaro Teorpaßuvecsato 

Obmocrnn. Tous XXAIV. 1606. Bunyerz V. Ocllerepöyprs 1898. 

Zu On 151. Journal, Tho Geographie; 1890. Val, XII No. 3. d.4. 

Zü On 164. Yoar-Book and Record [of the] Royal Gengraphleal Soclty. 

1899. London 1899. 

Zu On 256. Vorhandlungen dor Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. 

Band XXVI. — 1809. — No. 1. 2. 3. Berlin 1890. 

Zu On 256. Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu. Berlin. 

Band XXXIIT. — 1898. — No, 5. 0. Borlin 1808. 












‚ogobon von der Numls- 
ons-Comit#. 90. Band, 


















ptläme Sr 














M. Andoro Werke, 


10806. Napru 'd-Din, Umäfe, Efendi, Lajiti-Nasr-od-Din. Stambul 12095. 


2 Fa 2950. 4 








VIIL Vers. der für die Bibliothek der D.M,@. eingeg. Schriften u. 


10861. Mittwoch, Hagen, Prosia Arabum paganoram (Alm al “Ara) quomodo 
itteris tradita int. Berolini 1899. (Vom Vort) No 320, 
10808. Pers, Tamar J., Woman In the Aneent Hobrom Cat, Roprinted from 
Jeumal of Bible Literature (1698, Part ID. [Byracuse 1898.) (Vom 
Vert) wo 10. 
10800. Adler, Oprus, and Casanowics, I. ., Dilkal Angus. A Dasrip- 
en of he الما‎ at ch Cotton Slate Interaatonal مدلا شاط‎ Alta, 
1805. Erom to Report of the U.S. National Museum for 1888, pages 
49-1028, with frtpaix plates. Washingten 1898. (Yon den Vor- 
Aern) Te 2206. 
10870. Clermont-Ganneau, Ch., Recusil Carchfologle orletale. Tome II 
Livralon 1. Puls 1809. Ernest Lerous. (Vom Vorlagen) Na 36. 
10871. 4. Rosomm, M, سر‎ Antowarnsconoo cocranzelo macxaamok Ta- 
anna. {or Mönoires de Ycudömie Imperlalo des Sciences de St. 
Ptemboung. VII® Särle. Volume VL No: 7] 30 1704 
10872. 4% Exechiäl en Dani, De Profsisin van, In het Boogineesch vor- 
{aald door D. P. Matthes, Amsterdam 1808. (Vom Übersotzer.) Ib 2995. 
Mapopfazu x upyunip مودس سوسم‎ mp, Vor 
#0. laers 1, IL. Rasanı 189 Fa 4004. 
1007. Hana, ل‎ 0. Ambie-Baplah دملا‎ fr ho wo of Mad. Bay 
1800, (Yon der Imprimerie Catollge) Do 1004. 
108750, روه لط‎ The, ot MabN' Styön and Onbra Kılsta, The Bihlope Text 
'ältd with an Eoglsh Translation and a Chaptar on ho Allstations 
‚of Etbiopio 3088, by E. A. Wallis zei (Lady Moux Manuseript 
No. 1.) London 188 (Von Lady Moux.) م2‎ 39 
10920, Karagds-Kombäten. 1. Haft. Schejtan daahy, Türklicher Text 
{nit Anmerkungen herausgegeben und. mit einer Einltung über das 
لماشلاو‎ Schatonsplal vorsehen von Georg Jacob. Berlin 1819. (Yon 
0 
































Horausgobe FR 2848 
10977. (Karagös] Lapifichnjtl, Karagdaln osrar Hüp dell olmay. 0. 0. 
un Fa asun. 





10816, Ara, Ola, Honläkt Vene Ra .; De Yeti in العامة‎ 
Ein Trauerspie in Aral Aufaligen als Bild dor sldrosländischen Juden- 
Verfolgungen, Praemyll 1884. (Vom Verf) Dh 4210. 

10879, Allass, Onlas, Rachnschö Ib „..lekabPd . . .Mosche Montators, عق‎ 

..Pröemyil 1880. (Yom Verf) Dh 4220. 

Les, do Sindobad lo Marin. Toxto arabe extralt des Mille ot 

Pur L, Machuel, Douziime ddition. Alger 1884. Do 3100. 

10861. Karaxors zunrs, ornevaraumus »5 runorpaßin Hunoparopckaro * 
Kasancxaro Yannopcunera c1 1800 m0 1896 FOR. 0. 0.u.d, Ab 00. 

10883, Rothstein, Gustav, Die Dynastie der Labmiden هذ‎ al-ira, Ein Vor- 
such zur arablsch-porslschen Geschichte zur Zeit der Sasaniden. Berlin 
1899. (Vom Ver) No 458, 

10889 Q, Expodition, The Babylonlen, of be Univerity of Pennsylvania, 
Series A: Cuneform Texts oditad by M. Y. Hüpreeht, Volume IX, 











10880, 





Philadelphia 1898. Una. 4 
10884. Stein, M. A., Detailed Report of an Archneologienl Tour with the 
Buner Pieid Force, Lahoro 1808. Nr, 


10885. Jackson, A, V. Willams, ‚Zoroaster, fhe Prophet of Ancient Iran. Nom 
York, Tie Macnillan Company, London: Maemlllen & Co. Lid. 1890. 
(Von den Verleggru; D. 8.0) mu a0. 


Vers. der für die Billiothek der D.M. G. eingeg. Schriften u.a. IX 


10886, 


10887. 


10888. 


108 





10890, 


10801, 


10808. 


10898. 


10894. 


10895, 


10890. 


10801. 


108 





10890. 


10900, 


10901. 


Abeghian, Mani, Dor armentsche Volkaglaubo. Taipzlg 1899. (Diss) 
(Vom Vort) Hi 2960. 
Davids, 15. W. Rhys, Der Budählemus. Nach der 17, Auflage aus 
dem Englischen ins Doutsche übertragen von Arthur Pfünget. Lelpeig. 
5. (Von Herm Dr. Plungst) im zaar. 
Chamberlain, Baslı Hal, A Handbook of Colloquial Tapanese, Third, 
edlen. London 189. vg 120: 
Kiliaan, 3. N., Nederlandsch-Madooroosch Woordenbock, _ Batayin 
1806. Fo 1106. 
Verzeichnis, Ausführliches, der angyplischen Altertämer und Glps- 
abglaso (der) Königlichefo) Muscon zu Berlin. Zweite völlig um- 
‚genrbeitete Auflage: Betlin 1890. (Von der Gensralvermaltung dor 
Röniglichen Musoen.) N 208) 
Juynboll, 31. H.. Catslogus van do Malelsche en Sundansosche Hand- 
Achriten dor“ Leidsche Unlvorsteits-Bibliotheek, Leiden 1899. (Yun 
Herrn Prof, M. J. de God, Fu 108%. 
Grunsel, Tosoph, Entwurf oiner vorgleichendon Grammatik dor atalschen. 
Sprachen nebit olnom vergleichenden Wörterbuch. Leipalg 1895. Fa 101. 
‚Plehn, Rudolt, Bolträge zur Völkerkunde des Topo-Gobloto, (Diss) 
(Won Horrn Dr. Jacob) 00 5.8. 
‚Stentj, Edv., Vochlotis tl Philip IL aglfon rolation om, Perstons “لاا‎ 
ständ 1080--1987, onligt en münchenor handskrit. (Öfreriryek ur 
Finska Vot.8o0. Ülyorigt, B, XXXVL. 1804. (Vom Vort) NE 705. 
[Lob] Stendj, Bär., Do Syriaen Ubrl Tobi Interprottione quae Poschltn 
vocatur, Pars prior, (Diss) Holsingforslas 1887. (Vom Vort) Ib 1925. 
(Zansar] Sanjana, Darab Dastur Poshotan, Tanars alloged Pahlavi 
Tottor {0 مذلا‎ King of Tabarlstan, from the sandpoint of 3. J. Darme- 
,ممم‎ Leipalg 1808. (Vom Ver.) Bo 108. 
(Xansar) Sanjana, Darab Dastar Peshotan, Obsorvations on M.J, Darme- 
Bieter’ ihoory rogarding Tansar's Lotter ما‎ ho King of Tabarlıtan and 
{ho Dato of مط‎ Avastı, Leipaig 1808. (Yam Vort)  Eo 1204. 
(Sanüt) Zwoiani, 5-D., A propos de In traduetion do la Sonoussa, 
Extralt do la Rovuo Aliealoe, Dulletin des traraux do la Bocldid 
Historiquo Algsrienne, 420 anndo, n? 281, de trimestre 1898." (Vom 
vort) De 10818. 
Journal, The, of مط‎ Colloge of Sclonco, Imporlal Untvorsity of Tokyo, 
Japan. Vol. IX, Part II, Vol. X., Part Il. Vol. XL, Part I. Vol. 
il, Part II. TökyS, Japan 1808. 100. 

Güdemann, Moritz, Das Judeothüm‘ und dio bildenden Künste. Vor- 
frag, gehalten im „Jüdischen Museam" am 3. Jäuner 1808. Wien 
1808. (= Zweiter Jahresbericht 1897 [dor] Gesellschaft für Samınlung. 
und Conservirung von Kunst- und historischen Denkmälern des Juden- 
hun.) (Vom Curatorlum der Gesellschaft) Fa 20. 
Sader, Slim A., Ontaloguo de In lihrairio güntrale. Maison. fonddo 
en 1800. Boyrouih (Sprie) 1898. "ae son. 



































| 

















Allgemeine Versammlung 

der D.M.G. am 28. Sept. 1899 zu Bremen. 

Die diesjährige allgemeine Versammlung der D.M. 6. 
Audet statt in Verbindung mit der vom 26.30. Sept. 1899 
in Bremen zusammentretenden 45. Versammlung ‚Deutscher 
Philolögen und Schulmänner. 

‚Für die geschäftlichen Verhandlungen der D.M.G. haben 

+ ‚wir den 28, September fest angemeldet. 

Bei. den Obmännern der Orientalistischen Soktion. (Dr. 
Brenning, Bremen, Besselstr. 53; Prof, Praetorins, Halle, 
Franckeste. 2). sind bisher folgende Vorträge angemeldet 

1. H. Grimme, Freibürg Schw.: „Über Kultur und Heimat 

der Ursemiten“, , , 
2. Ed. König, Rostock: „Zur Entwicklungsgeschichte der 
semitischen Sprachen“. 
‚Halle und Leipzig, April 1899. 


Der Geschäftsführende Vorstand. 


RE: 


Personalnachrichten. 


Als ordentliche Mitglieder sind der D.M.G. beigetreten für 1899: 
1292 Horr Dr. Kurt Borghold, Drosdon-Altstadt, Bufkhardistrisse 12 I. 





1209 „Dr; Hormann Hirt, Profomor an dur Unlvoraltit au Leipalg, in 
Taipalg-Gohlis, Äussoro Hallosche Str. له‎ 5 

1294 „ Warmuid Proiherr Looffolhols v. Colborg, München, Mars- 
sirasso 1/4. 

1296 „Paul Rittor, Lektor an der Untvorstät zu Charkow, Instramental- 
مسار‎ 3. 


Durch den Tod verlor dio Gesellschaft Ale ordontlichen Mitglieder: 
مصلل‎ Albert Socin In Leipaig, + 24. Junt 1900. 

„ David Kaufmann In Budapost, + 7. Jull 1809. 

do Harlos In Loowen, + 14, Jull 1800.‏ .0 كر 











Verzeichnis der vom 21. April bis 13. Juli 1899 für die 
Bibliothek der D.M.G. eingegangenen Schriften u. s. w. 


1. Portsotzungon. 


1. Zu مل‎ 5. 4. Abhandlungen, Philosophische und historische, der 
Königlichen Akadomio der Wissenschaften zu Borlin. Aus dom Jahre 1808. 
Berlin 1808. 

%. Zu فق‎ 10. 4. Abhandlungen dor philosophisch-philologlschen Classo 

der Königlich. Bayerischen Akademie der Wissenschaften, 21. Bandes 

9 Abthellung, München 1899. 

Zu Au 80. Nachrichten von der Königl. Gosellschaf: der Wissen- 

schaften zu Göttingen. Philologlsch-historlsche Klasse. 1898. Haft 1. 

Geschäfliche Mitihelengen. 1808. Heß 2. Göttingen 1890. 

Zu مق‎ 45. Rendiconti della Renlo Accademia dei Lincei classo di 

sienze morai, serich o lologiche. Serie quinta, Vol, VIIL. Fasc- 15-20, 

BE, Roma 1899. 

Zu do 108. #9. Sitzungsborichte der Königlich Preussiseben Akademie 

‚der Wissenschaften zu Berlin. I-XXU. Berlin 1890. 

Zu وق‎ 185, Sitzungsborichte der philosophlsch-philologlschen und 

der historischen Klasse der k. b. Akademie der Wissenschaften zu Miinchen 

1898. Melt L. München 1808. 

7. Zu At 54. Report, Annual, of the Board of Rogonts of مل‎ Smichsonian 
Institution, showing Che Operations, Exponditures, and Condition of ho In- 
station for مط‎ Yoar onding June 30, 1896. Report of هذا‎ U. 5. National 
Musoum. Washington 1898. 

Zu At 124. Procoodings of the American Philssophical Society hold 
at Philadelphia fr promoting usofil Knowledge. Val. XXXVIL. No. 158. 
Philadelphia 1898. 

9. Zu Ah5. Analoota Bollandinna. Tomas XVIIL. — Faso. I. Bruzollos 1899. „ 

10. Zu Bb 10. Bibliographie, Orlentalische, .... bearbeitet und heraus- 
gegeben von Iuclan Scherman. XI. Jahrgang. Erstes Halbjahrshet, 
Berlin 1890, 

11. Zu Bb 136. Journal of the Asitie Socloty of Bngal. Vol. LXVIL, 
Part I, No. 4, Part IL, No. 2. — 1808. Caleutta 1808. 1800. Title 
Page and Index fhr 1890. 

12. Zu Bb 7256. Procoodings of tho Aslatie Society of Bongal. No. IX 

1, November, Decembor, Kxtra No, 1898. No, II, Januney-March 

1800. Calcatta 1896. 1800. 

18. Zu Bb 700. Journal, Tho of the Royal Aslatie Society of Gront Dritsin 
& Ireland. April, 1890. London. 

14. Zu Bb 700. Journal Asiaiguo .... publiö par la Soeidts Asiatique. 
Nouriäme Serie, Tome XIL No. 3. — Mars—Avzl 1809. Paris. 
































Bi, 





Vers. der für die Bidliotliek der D.M. @.eingeg. Schröften u... KUN 


15. Zu Bb 818. al-Ma$rig. Al-Machrig. Revue catholique oriontale bimen- 
elle, Seioneos-heitre-Arts. [N Na. 8. 9. 10, 11.19. 19. Dart 1009. 

16. ZaBb 008. 4. Tioung-pao. Archives pour sorvir A ldtnde do Thistfr, 
des Taagues, de Ia göographle ot de Telhmographle de لعا‎ Orientle, 
Mühen yar Gustave Schlegel st Mon Cordkr. Vol. 8 No. Br 8, 
Laide 1600. 

17. Za Mb 980. Zoitschrift der Doutschen Morgahländschen Gesellschaft. 
Dreiondfinfgtor and, 1. Ha. Leipeg 18 

18. Zu طلا‎ 095. 4. Zeitschrift fir kanlsche w 
AM besonderer Berücksichtigung der Deutsch 
Men. Barln 1606, 

10. Zu Db Diß. Zeitschrift, Wie 
Kit, Band, — Haß 4. Wien 1800. 

20. Zu Db. 1218. Books, The Saored, of he Mast, Traaatod dy varlns 
orlontal scholars and edited by F. Max Müller. Vol. XLIIM. XLVIL. 
Oxford 1807. : 

21. رك‎ On 9. Sphinz. Revus ertgue enbramant Io domnne onier de 
Ybeyutlogte pub». par Karl Mid, Vote ZI, — Far 1, Upnie, 
برام‎ Landon, Parlı 3. 

22. Zu Do 10986. Stbawaiht's Dach über die Grammatik... Übersst 
und orklit... von 0. Jahn, 25. Liferung des ganzen Werk, II. Dan, 
Kit. 'ir. Berl 1000. 

20. Zu Eb 10. 2%. Assam Library. Catalogue of Books for the quarter 
ending the Bist Merch 1800. : 

24. Zu Eb 60. 2. Dongal Library Cnslogus of Books for the لاسو‎ 
Qatar onding Stat December 1890, 

25. Zu Eb 225. 2%. Ontntoguo of Dooks roplatered, in Darma dung the 
quartar ding he int March 1809. Mangoon 1800. 

2%. Zu 1 206. 9. Ontalopus of Docks repitered In the Punlab ı. . 
during مط‎ quatar onding Xho Din March 1890. Lahero 1800]. 

27. Zu Eb 485. 9%. Memorandum of Docks rogltared tn the Tydorı 
Ausignd Ditrits during Ihe quarter ending Din March 1090. Aka 180 

28. Zu Ed 9726. 4% Ühvarakanla, Tio Kagifragabdänra, a Kiynfer 
Grammar writn in ine Sanskrit Hängunge by Ipyara-Kaula Bälted 


with Notes and Adältions by 6, A. Girierson. Part. IL.  Conjagatio 
Caloutta 1898, 


Zu Be 1180. 




















oesanische Sprachen. 
Kolonlon. IV. Jahrgang, 








für dio Kundo des Morgonlandes,‏ رج 


























Dinkard, The, ho Original Pahlavi Text; tho same 

{ransliterated in Zend charastors; Teanslations of the Tost In tho Gajarati 
And English Langusges; a Commentary and a Glowsary of yoloct torma bj 
Poshotan Dastur Dehramjeo Sanjana. Vol. VIII. Bombay 1801. (Vom 
Uorausgober. 

80. Zu Rd 1987. 4%, Ararat 1899, 8. 4. 5. Walarlapat 1809. 

31. Zu فل‎ 1806. 4%, Hand&s amsoreay. 1809, 5. 6. 7. Wionn. 

32. Zu Eg 980. 4%. Xonvına, Bukarıva, Tonor weurron. Teugos بز‎ 
ai &. Caunrnorepöyprs 1808. 

38. Zu Fa 2949. Karagös-Komddion. 2. Ho, Kajyk .سد‎ Türklscher 
Text mit Anmerkungen und einer Einleitung vorschen von Goorg Jacob. 
berlin 1890. (Vom Horausgebor). (Fa 2843 (2))- 

"54. Zu Un 200. ovuo de lstolro des reilglons. Tomo XXXVLIL. No. 2. 8. 

Paris 1808. 






































XIV Vers. der für die Bibliothek der D.M. G.eingeg. Schriften u.s.u. 


35. Zu In 140. Deitschrift des Deutschen Palastiu-Veroins. Band XAI, 
Haß 9. Leipeig 1800. 

86. Zu In 1403. Mittheilungen und Nachrichten des Deutschen Palaestin- 
Vereins. Herausgegeben ... von HL Gutho. 1890. No.2 < 

Ze 2800. Procandiags of be Society of Milienl Archaology.‏ لتق 
Val. XXI. Part 364.5. [london] 1820.‏ 

38. Zu Mb 195. 4. Monatsblatt der numiönatischen Gesllschat In Wien. 
Nr. 100. 101. 10%. Mal, Jun. dl. 1800. 

30. Zu Mb 1200. Wroth, Warwick, Catalogue of ihe Grack Coins of بعلو‎ 

*° Cappadoein, and Syrin. London 1800. {mr A Cataloguo of he Greok 
Coins In ho British Museum). (Von den Trustees of the British Musoum). 

40. Ta Na 395. Rovae archiclogigue. Troliimo Säle, — Tome KRXIV. 
Merr—ail. 1800. Paris 1880. 

Epigraphin Indien and Rocord of Iho Archaological‏ .4 لقم عا Zu‏ نلف 
Survey of India. Haited by B. Mulisch. (Vol. V) Part V.VI. January,‏ 
April 1800. Caleta,‏ 

dp. Zu Ne 800. 8. Willelm, Bugen, Perser, [= Jahresberichte der 0 
scichtomiionschaft. 1807. 1.) (Tom Vor), 

48. Zu 04 25. Bulletin de هذ‎ Solid do Geographie, Soptlimo Serie. — 
Tome XX. 16: Trimeseo 1890. Par 1800 

Ak. Zu On 28. Comptes rondus des slaness [do 1a] Socits de Göographic. 
1800. No. 8. 4. 3. Par 

45: Zu Od 181. Journal, Tho Geographiel. 1899. Vol. XII. No. 5. 6. 
al ZIV. No. 1. 

46. Zu On 256. Verhandlungen der Gesllschat für Erdkunde au Barin. 

© Band XXVL — 1899. — No. d. Darin 1800. 

4. Zu 04.380. Zeitschrift der Gesllcheft fir Erdkunde zu Berlin. 
Band ILEIV. — 1800. — No, 1, Berlin 1800, 

46. Zu Ob-2845. 4%. Läh, P. A. vän der, Eneyelopaodio van Naderlundch 
nal. AM. 16. 10, 6 Gravonhage-Leiden. 

40. Zu P 100. 4. Journal, The, of the Oollogo of Science, Imperial 
Untvrsty of TökyO, Japan. Vol XL, Part I. Tb, Japan. 1800. 
































ML. Andere Werke, 


and lnprje veTadmuije qaloke. Sun- 
bat 1818. A 28. 


10908. Ontalogue sommalro [des] monaments Aundralres [du] Musde Imperial 
Da 


10908. 














Ottoman. Douxitme dditien, Constantinople 1898. 
10904. “Omar, Älig, Diwän. (Stambul] 1300. vn 200 
10908. «Trif, Kasa ukader, Istumbol 1900, vu 2020, 





10906. Thomsen, Vi, Biudes Iyelonnes, 1. Rxtrait du Balletin do Acad 
Royale des Seiunces ot des Loires de Danemark, 1809. Cı 
1800. (Vom Verf). 


10907. Lojla لذ‎ Moßnun hikajosi; [Am Rande: Meliklah ilo Güli hany- 





zyn Mikajo, 0. 0. ud. Fa 2808, 
10908. Sah IsmärL [Am Rande: Deräijok lo ZUN-säh hikajes],_ [Stum- 
buy) 1801. Fu 2088. 


30800. Brockelmamn, Carl, Syrische Grammatik mit Literatur, Chrestomathio 
١ ind Glossar. Baallu 1899. (Vom Verfuser) De 1275. 





Vers. der für die Bibliothek der D. M.G. eingeg. Schriften u.s.u. XV 


10910. Weichmann, Pıiodr., Das Schichten. (Das ritelle Schlachten bei den 
Juden), Mit einem Vorwort von Horm. L. Strack, Lolpalg 1809. 

mb 1500. 

10911. Zädslärsli, Mark, Handbuch der nordsemitischen Kpigraphik_ nebst 
Ausgewählten Inschriften. 1. Tell, Text, II. Toll, Tafıln. Weimar 

1808. (Vom Vorfassen). Da 1200. 

10912. Ibn al Haitam, Die Krolsqundratur des. Zum ersten Mal . . . heraus- 
gegeben und übrsetat von Holnrich Suter. (4. ans Mistlitt. Abt, d. 
Zeitschr. f, Math. u. Phys. 44. Band. 1800. 2. u. 3. Haft). (Vom 








Horansyeber). De 6300. 
10919. Miknjo-l-Korhad 116 Nirin (Am Rande: Hikajo-1-Razdnthan Io Mah- 
متسل‎ Sultan) 0. 0. u. de Fa 2r0r, 


10914. Dant 211181. armann, Martio, Die Bent Hill-Goschlehten. 8A, 
us „Zeitschrifs für afrikanische und oeoanlscho Sprachen“, 
لمت‎ 4. [Berlin 1808]. (Vom Vorf) 

10916. Nasrodain Intall, Am Bando: Mahfoöse Sultan ملل‎ Raz-kulhan, 
9. 0. 18084, Bu 2081. 

10916. Oriont, Der alla. Gomelnvorständliche Darstllangen horausgegobon 
von dor Vorderuslalschen Gesollschaft. 1. Jahrgang. Heft 1. Leipalg 











1890. (Von Horn Dr. Hugo Winckler), Bw 1200. 
10917. Billur مهلو لالط الاق‎ 0.0.1. ١ و‎ 2007, 
10918. 10074, Gengtne-llatit, Istambal 1200, va som. 





10010. Fischer, A., Hiob- ud Schwaffon und Mossor Im heutigen Marokko. 
Aus: Mltthellungon dos Seminars für orlontalscho Sprachen. 1800. 
Wontusinische Stadien. Borlin 1890. (Vom Verf) No 100. 


10020Q. Monumonta Tridantinn. Dolträge zur Geschehte des Coneis 
'von "Telont begonnen von August von Druffl fortgeseit von Karl 
Drandi.. 1. Band. München 1800. (Von dor k. b. Alıdemio. der 
Wissenschaft In Mlnch 20. 0 
10021. Pfungst, Arthur, Tin deutscher Budählst (Oborprililrat Thoodor 
Schulte). Biographischo Skizo. Buligat 1890. (Yam Ver). Ik 806. 


10922Q. ionda, Soil, Amen, Obadje, Jona, Michn, Nabum, Habakık, Zofanp 
agsai, Zacharia on Mulonchi, Do Profotleln van, in hot Makassaarsch 
بلا ةاساوم‎ W. Math, Amsterdam 1800. (Vom Übanotun), 

Tv 2002. 0 

10085. al-Zbarli, Ünnd-ad-dm Ahmad, alMostafraf. Mocuell do morcenus 
Shui كو‎ ot Ih dans (autos los branchos do sonnalssanees röputdes nt- 
trayantes . . . Ouvrage.. . . tradult pour عل‎ promibre fs par G. Rat. 

Tome premier. Par. Toulon 1800. Do Tanı. 


10924Q. Berger, Philippo, Mämoiro sur In grande Inseription, Addientolre ot 
ur plüslours nutros Inseriptions ndopuniques du tomplo d’Flathor-Mlıkar 
A Maktar, Extrait des Mömolres do YAcndemio des Iuseriptions ot Ballo- 
Tottres. Tome XXKVI, 20 Partio, Paris 1800. Di 20. 

10025Q. Denöria, Löerlturo du royaume do St-Hin ou’ Tangont. الصاح‎ dos 
Mömoiros prösontös par divors savanta & YAcad6mio des Inseriptions at 
Dallew-Lettros. 170 Särlo, Toms AH, 10“ Partie. Paris 1808. Fk 1190. 4 

10020Q. Version, An Arabie, of the Acts of the Apostlos and tho Soven 
ملاظ لامشو‎ from an eigth or nintlı century MS. In فنك‎ Convont 
عن‎ St. Cathneino on Mount Slusl, With a trentiso on مسا مذ‎ Naturo 
of Gel and translation, rom tho samo codex, Kälted hy Margaret 
Dunlop GiOson. London 1899. (Von dor Ugausgoborin). 1b 1242. 4. 






































10927, Toxto, Zwol griechische, über dio HI. Thooplano, die Gamal 
Kahers Leo VI. Uersusgogeben von Kärard Kurt. St-Petomboung 
1898 {= Mimoires de YAcad6mio Impörile ds Seieneos do St-Pälrs- 
bourg. VII Bär. Volume IL. No. 2) (Von der Acndömie Impd- 
Hate des Sclencas de St-Piersbonrg) Kerr. 
10089Q. Ilposopoes, I., Onerewarnmeckili yEasaress kurs I orarel no 
لمعم فور‎ Auzosorin, wanovoranmısı m Pocein ca XVII eronkin 
10 1609 rote un pyccaonm m كسمم وميه‎ asukaxı. 05 pi: 
Gnszenieun an 1899, 1804 m 1809 rogu. Cansruerepöypra 1863. 
On) Be 1ıs, ar 
10929Q, Son, U. A. Caonenin Herpa Bexuraro cn سم سيط‎ mapogous, 
Merepüyprs 1808. (Det) So 
10990. Tepın, رك بك‎ CoSpaufe counnenif, unganıoo Iouneparopexon Ana 
onen Hayes un cpegeroa zanımaaa اميه‎ upofescopa. 
ما‎ Ienop6ypr» 1898. 




















xvu 


Allgemeine Versammlung 
der D.M.G. am 28. Sept. 1899 zu Bremen. 





Vgl. Heft 1 dieses Jahrganges, 8. X. — Der Ort 
für die Sitzungen der orientalistischen Sektion hat noch nicht 
bestimmt werden können. — 

Aus den Mitteilungen des Prüsidiuns der 45. Versamm- 
lung deutscher Philologen und Schulmänner sei Folgendes 
angefül 





Mittwoch, den 27. Sept, 4 Uhr Festessen im grossen 
Saale des Künstlervereins. Gedeck 5 Mark, 

Preis der Mitgliedskarte 10 Mark, bis zum 24. Sept. 
zu beziehen durch Herm Dr. Neuling, Bremen, Roon- 
strasse 5. 

Halle und Leipzig, Juli 1899. 


Der Geschüftsführende Vorstand. 

















Personalnachrichten. 


Als ordentliches Mitgiod Ist der D. MG. bolgotroten für 1890: 
1900 Horr Dr. Paul Kahlo, Wittenberg, Prodigorsominar. 


Durch den Tod vorlor dio Gesellschaft dio ordentlichen Mitglieder: 
Morrn W. Portsch in Gotha, + 17. Aug. 1899. 

#5 Pürst in Mannhalm, + 5. Spt 1 
14 10. Bopt, ii 











xyu 





Verzeichnis der vom 14. Juli bis 31. Oktober 1899 für die 
Bibliothek der D.M.G. eingegangenen Schriften u. 5. 





1. Fortsotzungen. 


1. Zu do 30. Nachrichten von der Königl. Geallchatt der Wise 
Schafen zu Göttingen. Geschäfliche Mitheilungen. 1809. Heft 1. 3. 
Grtingen 1890. 

2. Zn مق‎ 45. Rondicont! della Reslo Accademia dei Lineei lasse di 
cenee moral, storich eMologiche, Borie qinta. Val. VIEL. Fasc. BE, 
Rama 1800. 

3. Zu مق‎ 45a. Atti dla R. Acsademin dei Lines anno 005071. 

1900, Rondieonto del! adunanzn slenne del 4 giugne 1899 تمده‎ 

Que peesensa delle LL. MI. H Ro o Ia Region. ‚Roma 1809. 

Zu Ao 96. Ertekozdsok a nyole -4 sufptudomänyok körebil. . 

Srerkaori Gyıllai PA. XVIE. املاط‎ 1. IL. سام‎ Badspest 1808. 1800. 

8 46 190. Köslemänyek, Nyeivtudomknyl, KKVIL kötst TIL IV. 

fie. لتك‎ kötat I, .عامسلا‎ Badspost 1898. 1899: + 

a عق‎ 105. 48. Sitnungsborichte der Königlich Pröwsichen Akademie 

"" der Wistsuchaften za Berlin. KRUL-KKYIIL. Berlin 1890. 

ke 105. Sitenngeberiehte der 2 2 يز ز‎ 
der Neorischen Klee der k. b. Akademie der Wissenschaften za Münche 

1800. Mate I II. Mönchen 1809. 

8. Zu Ao 190. Sitzungsborichte der philosphlsch-itorschen Ciao 
der Kalsrlichen Akademie der: Wisenschafen, Band 136. 130. 140. 
Wien 1696. 1890 

9. Zu At 116. Muston, Lo, ot a مدوم‎ des Religions. Biden historlgues, 
siologigues ot rliglousen. Tome XVII et IL. — No, 2. Juln 1890. 
Houvaln. 

30. Zu Ah5. Analoeta Bellandianı. Tamas XVIIL. — Pas IL Bruxelles 1899. 

31. Zu Bb 10. Bibliographlo, Orionaische, . .. haboitst und herans-" 
gegeben von Lucian Schermän. AH. Jahrgang. Zweites Halbjehrshat. 
Berl 1800. 

18. Zu BD 608. Bijdregon to de Task, Land- en Volkenkande van Neder- 
Jandseh-Indit. Zasdo Volgracks. — Zesde Deal. (Deel L. der geile 
Rocks) — Derdo en Viorde Adevoring, "*Gravenhags 1900. 

18. Zu 80 725. Journal of the Asiaie Society of Bongal. Vol. LXYILL, 
Part I, No. 1. — 1890. Betr. 1. 1009 and Plats. Part I, 
80. 1.’ 1890. Calent 1900. 

14. Zu Bb T2bc, Proceodings of tho Asa 
VI, ستيه‎ 1890. Caleta 1800. 

18. Zu Bb 750. Journal, The, of the Royal Asitie Solaty of Groa Britain 
& Ireland, al, 1999, London, 




















Socioty of Bengal. No. IV 





1. 


0 
1 
10 
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2. 
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2. 
0 
0 


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2. 
"m. 


so. 


a. 





Vers. der für die Bibliothek der D.M. @. eingeg. Schriften u.s.w. "XIX 


Zu Bb 700. Journal of tho Coylon Branch of he Royal Asiatie Society, 
1897. Volume XV. No. 49. Colombo 1809. 

Zu Bb 700. Journal Aslatiquo .... publi6 par In Soelöte Asintigue. 
Neuvitme Serie. Tome XI. No. 8, — Mai—Juin 1899. Tome KIV. 
No. 1. Jullot--Aode 1809. Par, 

Zu Bb 918. al-MaSrig. AlMachrig, محم‎ catholiguo orlentale bimen- 
‚ttroschrts, [I No. 14. 18. 10. 17. 18. 19. 20, Balrüt 








Zu Bb 901. Mijäschrift voor Indische Taal-, Land- en Yolkenkunde, 
uigegeven door. het Batarlansch Genootschap Yan Kunsten en Weten 
sehnppen. للك امود‎ Afeverlog 1-4. Batarlı |'s Hage 1890. 

Zu Bb 906. 4. T’oung-pao. Arahlven pour srvir & lndo de Yhlsolr, 
des Hanguss, de la giographle ot de. Tolimographlo do TAslo Orletale, 
Rlugis ل ا‎ 0° Mann Cordler. Vor &. No. & 
Leide 1808. 

Zu Db 990. Zeitschrift der Dontschen Morgenländischen Goslschat. 
Drelundfinsigster Dand, I, Ha. Loipeig 1800 

Zu Bb 046. Meitschrift, Wiener, für dio Kunde des Morgenlanden, 
KU. Band, — 1. Hit. Wlon 1800. 

Zu Db 1800, p, 19. [Abau'i Qudir Dadn’nr) Muntakhabu-t-Tank- 
rk ملاعو لهل برا‎ Kon 1 Malik Shth مع بوط‎ a-Dadkont, Translaud 
rom the original Prslan and edited by G. Zanking. Vol I. Inder, 
Calcatt 1808, {m Dillohecn Tndlen. Nom Sorten, No. 098) 

Zu Bd 1200, 9, 20. [Abwi-Fagl “Allßmt) The Akbarıkımn of Abu- 
1a ausated from ho مسلط‎ by U. Beveridge. Volk, Fasc. I, 
Jcuttn 1800. {om Diblothoca Indien, New Brian, No. 040) 

Zu Bd 1200, », 180. Gangoia Upkähykyn, TaityaCinlämagl. ماله‎ 
dy Pant Kmäkhyü-Näuh Tarka. Väpkka. Part IV. Vol, Il. Base, Vi. 
Var, "Onteuta 1690. سخ‎ Diblothecn Indten, Now Sorte, No, 088. 944 
Zu Bb 1200, », 206. Jimütnyähana, Käayivokah, The Kal-Viv 
مالم‎ hy Madhuiidana Smrtiratna. Pasclenlus IV. Cnlouttn 1809 
[= Bivtötnnen Indien. New Sarla, No. 946, 

Zu Bb 1900, », 876. |handadova, مقط‎ Diplkk, a Work balnging 
%0 he Pürera Mimänsk Buhool of Mlnda Phllosophy by Khapda Di 
لملا‎ by Mahtmahoptähytya Candra Känta Tarlıtlapkära. Vol. 
Faselulus I. Call 1809 حأ‎ Bihiobocn Indien. Nom Serls, No, 
Zu Db 1200, », 40ß. Märkandeya Purdna, The, Tranlated by P. 
E. Pargiter. Kasoleulus VI. Onleutia 1890 m» Dibiltbesn Indiea, Now 
Serien No, DAT). 

Zu Bb 1200, #500, Parkdara Smriti edited by Mahkmahopäähyäyn 
Chandrakänte Tarkälenkära, Vo. A. Vyavabkra-Kapda, Paskeulus Vi. 
Caleatt 1890 [> Bilitheen Indien, New Sorles, No. 884]. 

Zu Bb 1200, s, 605. Säpihayann Srauta Sütre, The, together with the 
Commentary أن‎ Varadatlarıta Änareiyu and Govinda eilt. by كلم‎ 
Hälebrandt, Vol, IV. Facienlus 1. Caleta 1609 [mr Bibiothca Indien, 
Now Serie, No. D98). 

Zu Bd 1200, ره‎ 508. Nägoinbhafta, Mahzbhtsyapradtpofdjäyote by 
مودلا‎ Data. لملا‎ by Pandit Bahusalladha Qasiri.. Vo. 1, Fusc- 
eulus LI. Onlontn 1899 [= Diblickheca Inlea. Now Sorte, N. 980.048]. 
Zu Bb 1200, ره‎ 720. Stdähargt, Upamiübhavaprapiiet katız. Tho 
Upumftabhevepräpnnehn Kata of Sidäharal, Edited ترش‎ Peter Peterson, 
Fasc.1. 1. Oneuttn 1899 [m Dilitheen Indien, ملي‎ Serie, N0.044. 940]. 
















































XX Vers.der für die Bidliothek der D.M. G.eingeg. Schriften u.s.u. 


35. Zu Bb 1200, 5 800. Sarhhitä, The, of the Black Yalır Vods, with the 
Commentary of Mädhava Ächärya, Bäited by Pandit Satya Vrata Büma- 
amt. Faseleulus XLIN. XLAV. Caleutta 1899 [m Bibiothoca Indien, 
Now Sorles, No. 937. 942) 

84. Zu Bb 1200, } 180. Sher-Phyin..... Being a Tibotan Translation of 
Gutaskhasrika Prajüz Päramith. Käited by Praläpacandra Ghoga, Volume 
MI. Faseienlus IV, Calcutta 1898 [= Bibliotheca Indion, Nom Series, 
0. 080). 

36. Zu Bd 1949. Orient, Der alte. Gemoinverständliche Darstellungen, 
herausgegegen von der Vorderasiadischen Gesellschaft. 1. Jahrgang, Hot 2. 
Leipzig 1890. (Vom Herrn Privatdocenten Dr. Winckler.) 

36. Zu Bb 1840. 2. Survey, Lingustie, of India, ARajputans, Central 
India, nd Ajmere--Merware. [First, Rough, List of Languagen.) Calentta 
100. 

31. Zu De 10985. ‚Sibawaihi’s Buch übor die Grammatik . ٠ . . übersotst 
und erklärt... von G. Jahn, 20, Lieferung des genzen Works, IL. Band, 
List. 18. Berlin 1899. 

38. Zu Dg 160. Lättmann, Kane, Das Vorbum der Tigresprache. Schluss. 
[= Zeitschrift für Anyrlologle, XIV.) (Vom Vort) 

39. Zu Eb 10. 2°. Assam Library. Catalogus of Bocks for tho quarter 
ending tho 3040 June 1890. 

40. Zu Eb 50. 3%, Bongal Library Catslogus of Books for tho First 
Quarter ending Sist March 1899. Appendix io the Calcutta Gazotie. 
Wednesday, Juno 21, 1890. 

Mi. Zu Eb 225. 2%: Catalogue of Books registered In Burma during the 
dharter ending the 304 Juno 1899. Rangoan 1899, 

Zu Eb 890. &.' Hrishikoßa Sästri and Siva Chandra Gul, A‏ قف 
Caleuta‏ ما Catalogue of Sanskrit Manuseripts in the Library of‏ وجلا واس يوه 

1. Sanskrit مولام‎ No, 10. Calntta 1890. 

48. Zu Eh 486, 9. Memorandum of Hocks registered in the Hyderibad 
Asiguod واماطباط‎ Jring the quariar ending 20th June 1899. Akola 1890. 

44. Zu Eb 165. 2%. Statemont of Parkieulars regarding Books and Poriodieals 
publshed in the Norih-Wostern Provinces and Ondh, „.. during the 
First [and] Sosand Quarter of 1899 [A)lahabad 1890]. 

45. Zu Ed 1397. 4%, Ararat, 1809, 0.7. 8, Wahrlaput 1899. 

46. Zu Bd 1805. 4%. Handös amsoruy. 1899, 8. 9. 10. Wienna. 

47. Zu Fa 60. 4%. Journal do Ia Soiötd Finno-Ougeienne. ZVI. Holsing- 
gi 1896. 

48. Zu Pa 01. 4. Min 
singfors 1899. 

49. Zu Pa 2298, 4%. Radlof, W., Versuch eines Wörtsrhuches der Türk- 

lock. Lieferung 2-0. St-Pötersbourg 1880-1833. 

50. Zu Fa 2843. Karagds-Komödien. 3. Haft. Die Aksoral-Schule. Fünf 
Karagöz-Stücke Desprochen von Georg Jacod. Berlin 1809. (Vom 
Herausgeber). 

51. Zu Fa 3840, 4%. Inschriften, Die sltürklschen, der Mongolel. Von 
W. Radlof. Zweite Folge. W. Radlof, Die Inschrit: des Tonjukuk. 
Er. Hirth, Nachworte zur Inschrift des Tonjukuk, W. Barthold, Die alt- 
türkischen Inschriften und die arabischen Quollon, St-Pätersbourg 1890. 

52. Zu In 140. Zeitschrift des Deutschen Palasstin-Vereins. Band KXIL, 
Matt 1.2. Leipig 1800. 























05 do In Socii6 Finno-Ongrionne. XII Hol” 














Vers. der für die Bibliothek der D.M. 0, eingeg. Schriftenu,s.w. XXI 


58. Zu In 1404. Mitthoilungen und Nachrichten des Deutschen Palastina- 
Vereins. Herausgegeben ... von H. Gutho. 1890. No. 3. 4 

54. Zu عل‎ 2290. Procoodings of the Soeoty of Biblicl Archaology. 
Vol. XXL. Bart 6. (London) 1800. 

55. Zu Mb 186. 4°. Monatsblatt der numlsmatschen Gesellschaft in Wien. 
Nr. 199. 194, 195. August. Soptember, October. 1800. 

56. Zu Mb 245. Zeitschrift, Numlsmatisch, herausgegeben von dor Namis- 
matischen Gesellschaft in Wien durch deren Redactions-Comitd, 81. Band, 
Erstes Semester, Januar—Junl 1899. Wien 1890. 

57. Zu Na 325. Rovuo srchlologigue, Troisiime Sirio, — Tome XXXIV, 
Met—Juln 1809. — Tome XKXY. Jullet—Aout 1899. Paris 1800. 

58. ZuNa 300. 4%. Tpyau ocrovmao orghsenia Yaneparopokaro Pycoraro 
Apxeoaormiecnaro Odmecrna. Toun XXL, Orlerepäyprs 1808. 

89. Zu Na 419. 4. Baumenm Huneparopcxaro Pyocnaro Apxeosors 

Obmoorun. Town IX. X. Hosas Copis. Orllerepäyprs 18‏ مقي 

1808. 

00. Zu Nt48%. 4%. Bpigraphla Indien and Record of iho Archnecloglent 
Survay of India, Eid by عل‎ Hultseh. (Val. V)) Part VI duly 
1899. Caleta, 

61. Zu Sh 170. Archiv für Osterreichlache Geschlehte. Herausgegeben von 
der zur Piloge vaterländischer Geschlehte aufgestellten Commission. 

« Kkalsorlichen Akademie der Wissenschaften. Band 85. 80. Wien 18 

08. Zu Nh 191. Pontos rorum Austriacarum, Ossterreichlsche Geschlchts- 
Quellen, 2. Abthellung. Diplomatarla ot Acta. D. Band. Wien 1808. 

68. Zu On 26. Bullotin de In Baclts do Göographle. Soptläme Sri, — 
Tome XX. 26 Trimestro 1899. Tomo XVIIL 4s Trimesire 1897, Paris 
1800. 

66. Zu On 20. Oomptos rondus des sdancos [do I Socldid do GHographin. 
1890. No. 0. Par, 

#8. Zu On 4. „Honhori nneparoperaro Pyosease Leorpuämmessare 
O6meorsn. Town XXXIY. 1808. Bunyons Vi. Tows AXXV. 161 
Bunyces 1. IE I, O-lleropöyprs 1808. 1809. 

60. Zu On 48. Orwors Hunoparoperaro Pycoxaro Toorpafuteckaro O6- 
incornn حرم 1808 هه‎ O-Ileropöyprs 1809. 

61. Zu On 161. Journal, Tho Geographie, 1899. Vol, XIV. No. 2. 8. 4. 

68. Zu On 25. Verhandlungen dor Gesllschaft für Erdkundo zu Borlin. 
Band XXVL. — 1809. — No. 5 u. 0, Darlin 1 

69. Zu On 266. Zeitschrift der Gesellschaft. für Erdkunde mu Berlin. 
Band XXXIV. — 1890. — No, 2. Berlin 1800. 

70. Zu Ob 1987. Streck, Maximilian, Das Gebiet der heutigen Landschaften 
Armenten, Kurdistn und Westporslen nach den babylonlsch-assyrischen 
Keilinschriten. (Fortsetzung) A. mus Zeiichrift für Amyriologte, Band 
XIV} 0.0.0.0. (Vom Vort) 










































HM. Andere Werke, 
10081. Für, A, Lapatijerte. Istanbul 1807. Da 2u00. 
10009. وا‎ Gar. Am Rande: Täh io Zehrn. 0.0.1.3. Mu 2082. 


10935, Pianna, A, R. Gongalvos, Simplifoation possible de Ia composition en. 
saractkres arabes. Lisbonne 1802. De mm, 





500905 


ER 


XXI Vers. der für die Biöliothek der D.M. ©, eingeg. Schriften u..w. 





10984. Möller, D. H. Die stdarabische Bxpodltion dor kaiserlichen Akademic 
der Wissenschaften in Wien und ولك‎ Domisston des Grafen Carlo Tand- 
berg. Actanmässig angestellt, Wien und Leipzig 1890. (om Vert) 

Ob 108, 


10995. Karagdztn alyklyky {oll. 0. 0. u. 3. (Von Herrn Dr. Jacob.) 
Fa 2008. 

10936. Haag, Das seiner Rxll eines moldauischen Woiwoden, [A. ans Baltische, 
Studien. 31. Jahrgang. 2. Hat, Suttin 1881] (Dil) Mg 670. 

10937. Cusartelk, L. C, Pahlevi Notes. VII. An inseribod Sassanlan Gm. 
(From Ihe Babylonlar and Oriental Rcord. 1809.) (Vom Verf) Be 1171. 

10988. Ahmad Miähat, Türklsches Highlife. Rraählungen aus der ottomanischen 
Gesellschaft. Übersetzt von 8: Sfldel). Grossenhain und Leipzig به‎ J. 

(Vom Übersetzr) FR 2308. 

10999. Grünert, Max, Der Löwe in der Literatur der Araber. Wissonschaf- 
lieber Verein für Volkskunde und Linguistik in Prag. 6. Publikation. 

Prag 1909. (Vom Vort) P. 10. 
10940. Naszreddin hodsa tr6fäi . . . Török (kekasil) szöroget gyüjttte, 
fräitäsal da jegyzotakkol الاك‎ . . „ Künas Ignäes, Budapest 1809. 

(Vom Herausgeber.) Fa 2008. 

10941. Fischer, A, Zum Wortten im Marokkanischen. [Sonderabäruck aus 
den Mithhelingen des Seminars für Orientalische Sprachen zu Berlin. 
Jahrgang I, Abtheilang IL] Berlin 1890. (om Vert) Do 816. 

10948. Mubarek Ghaleb Bey, Notio sur los monnales turgues avec ornemants. 
(Bxtrait do Ia Rovas belgo do numismätlgue] Bruzelles 1899. ‚Mb 483. 

A0N8, 'Granthaprudardent. A'Collevtin of (Ansiont 2-24; Raro 28-82) 
‚Oriental-Works edited & pablishod by S.P. V. Ranganathäsrami Ayyı- 
aralngera. 1-32. Visagapatam 1805-1897. En 207. 

10944. Bäsfagiri Sastri, M., Röport on. a Search for Sanskrit and Tamil 
3 Mänuseripts for the yıar 1800-1897, No. 1. Madras 1898. (Vom 
2) Government of Madras) u BD 500. 
10048. Trhomsen, Yüh,; Remarquos sur ما‎ parentö do la languo drusqus, الماع‎ 
Qu Bulletin do TAcaddmio Royals des Seieness ct das Lettros do Danc- 


























mark, 1815, No. ‚Oopenhuguo 1890. (Tom Vort) mu 556. 
10046. Hartmann, Martin; Der flasche Orlent. Berichte und Forschungen I. 
Berlin 1898. (Vom Vor) BD 018, 
10841. Targum, Das, au Josun In jemenfscher Überlieferung. Von. Franz 
Prabloräs. Bern 1809.. (om Herausgeber) n 1100. 


10048. Mewiopanexiü, I. M., Rparzas_ spausarına Kaası-Knprmacuaro 
anna. Yacrs 1. It. Önnkrnerepfyprs 1894. 1897. (on Herrn Dr. 
Salomann.) Fa 3200. 

10940. Typacen, B. Bors Tors. Omar» macxbtoania ود‎ oßzacrn meropin 
Apenue-Cranerexoß ayavıypu. Melmars 1898. (Dgl) No 247. 0. 

10450. Hommel, ,ماقا‎ Die sldarabischen Alterlümer (Kinard Glaser Samın- 
Yung) des Wiener Hofmuscams und ihr Herausgeber Professor Dayid 
Meinsich Müller. Offeno Darlgung an die karl. ästerr. Akademie 
der Wissonshafen. Mit sieben Abbildungen in Zirkotypie und einem 
ngeren Exkurs über den Mondkultun der alten Araber. München 
1690. (Fom Verf) Te. 

10961. Hommel, Pit, Notss on the „Hitiet Inseripons. Roprinted from 
io „Procondings of the Socloty' of Biblicnl Archaerlogy“, June 1890. 
(Vom Vet) , Fi 006 




















Vers.der für die Biöliothel: der D.M. © eingeg. Schriften u,s.0, XXI 


10952. Zachariae, Thsodor, Epilogomena ‚un der Ausgabe des Maükbakoin- 

ISA. aus Sitzungsberichte der Mais, Akademie der Wisensehaften In 
Wien.  Philosophrhistrlsche Class, Dana GXEL. Y) Wien 1809. 
(Von Verf) zu sıot. 
Mikajoimelhur. Kahvefi güsch. (Sambul] 0.9. , Ta 2088. 
ل١‎ Fusufaleiht oslam-Zulihe io hikaje. (Sambal) 0, d. Fu 2816. 
10095. Ahmed Fabri, Korem il As malldrau. Tstambul 3800, Ta 2808. 








10086. Jeni je kaptolar. (Stambul] 0. I. Ma 2000. 
10001. Zavaldy of, 06 (asldan brot دعلمما‎ of... ambul 1800. En 9114, 
1008. Mur NA, Beraro, irioft def (Stambul) .ه‎ Fu 20BL. 


10959. Neldäidi-gafer „.. Dorkantdot (m Konstantinopel] 1815. Fa 20 


10900. Dakät, Suhto miüsadr Jahod bala gelen Sakllir. Istambl 1805. 
va 207, 


10001. Sof vendglide jeni Jarki mahmütany.. Dorkansdet 1817. Fa 3020, 








10009. Belfet, “Abdarrahmin, Ayßr--Bobfot. Konstantynyljo 1308, Fa 2051 
10908. Kedi ie faro hikajesi (nstele). 0. 0. u. J. Bu 2000, 
10904. Mohr Köroylu. [Btambul) 1307. Du 2840. 
10906. Zeffs, Kstammll, Aflulatlan tik. Derhuäst 101, 
10006. Almed Midhat, Kyysadan bye... Tkinfi def Istambul 1987. 

Fa 2806, 


10067. Ahmed Midhat, Lapsifiryvajüt, Öled-tinr: Genflik smile تاملا‎ 
سام‎ vo „echt ملاسم‎ Agorl afykiyk et hikaj Ara 








dor..." Iatambal 1987, 
اقل‎ Yarki ve-kantolar, لعل‎ 8-6. Istambul 1917. FR 2808. 
Grierson, Goorge A,, Kasays on Kapmirf Grammar. London, Cnloutta 
1899. (Vom Vorf) "un o730. 


10970. Suter, H. Die Araber عله‎ Vermittler der Wissenschaften In deren 
Übergang vom Orlont in den Oseldent. 2, Auflage. Aarau 1897, 
(Vom Verf) Sa sm. 
10071. Ldbedeff, Olga de, Abrdgd do Thlstoire do Kazan. Roma 1809. Nh Tb. 


10972. Sukasaptati, Die, (Taxtus ormatlor.) Aus dem Sanskrit weborsotst 
von Richard Sohmidt. Stuttgart 1890. (Vom Übersotzer) Eb 8080. 
10979. Archimedes, Der loculus Archimedius oder das Syntemachlon des. Zum 
ersten Mal nach zwol arabischen Manuskripten dar Königlichen Bibliothek. 
in Berlin herausgegeben und übersetzt von Heinrich Suter, (Sonder- 
Abdruck aus Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik, 1X.) Leipzig. 
(Vom Herausgeber.) Do 8023. 
10974. Das Mathomatiker-Verzeichniss Im Fihrist des Zöm AD Jarpüb an- 
Nadim. Zum ersten Mal vollständig ins Doutsche übersetzt und mit. 
Anmerkungen vorsehen von Heinrich Sulor. Abh. zur Gesch. der 
Mathem. VI. 0. 0, u. J. (Vom Horansgeber.) Do 5708, 
10975. Strack, H, L., Die südarabische Expodition dor kaiserlichen Akadomlo 
der Wissenschaften in Wien. Thoologisches Literaturblait, XX. Jahr- 
gung. Nr. 89. Leipzig 1809. (Vom Verfasser) On 1100. 
10976. Iön al.Gausi, Abull-Parag Abd ar-Rahmkn b. “AIT, Manfigib ‘Omar Ibn 
"Abd el ‘Aate besprochen und im Auszuge mitgeteilt von Carl Heinrich 


Becker. (Yom Herausgeber.) 5 Do 6284. 

















XXIV Vers. der für dio Bibliothek der D.M, G. eingeg. Schriften u.e.w. 


107 


10978. 


10079. 


10980. 


10081. 


Shall Msrocco have a Bible which its milllons can understand? يه‎ O. 
7. (Von Horrn Prof, Fischer) 1 1088. 
Zyall, Sir Alfred C., Aslatie Stndies Religious and Soelal. Vol. I. 
Now edition. Second series. 2 voll, London 1809. (Vom Vert) Ha 115. 

‚Lehmann, Kavard, Zarathustra. Earsto Del. Kebsnhavn 1899. (Vom 
Ver) UD 2550. 








David Hein. Müller aetenmissig dargestellt. München 1899. (Vom 
Vort) Ob ds, 
‚Karabaoek, Joseph, Bericht üher dio phllosophisch-hitorische Classe, 
der Kabsrlichen Akademie der Wissenschaften. Wien 1809. (Von 





Herrn Prof. Dr. Strack.) Ei; 


Protokollarischer Bericht 
über die am 28. u. 29. Sept. 1899 zu Bremen abgehaltene 
Allgemeine Versammlung der D.M. 6. 


Erste Sitzung 
Donnerstag, den 28. Sopt, Vormittag 9 Uhr. 

Vor Boginn des geschäftlichen Tells erhält Prof, Dr. Bd. Stovors (Leipaig) 
das Wort zu olnem lngoren Vortrage: „Über hobrälscho Rhythmikt, an den 
ich eine Dehatto mit Prof, Grimm schllut, 

In den darauf folgenden geschäftlichen Verhandlungen der Gesellschaft 
Yorliost Prof, Windisch namens des Vorstandes in Kürze den Radaklions- 
und den Kasonboricht). 

Wolter roferlort der Schriftführer der Gosclischat, Prof, Praotorlus, 
über don Stand der Gesollschatt) und lopt derssibe an Silo des abwosenden 
Prof, Pischol den Biblotheksbericht vor?). Zu dem darin onthaltanen Antrag 
Plschel „In Anbetracht der fortdauernden Vermehrung des Biblothekabestunds 
vom 1. April 1000 on oinen eigenen Bibliothekar mit einem Gehalt von 900 M. 
anzustellen, globt dio Vorammlung Ihre Zustimmung, überlist aber die g 
nauoro Entscheidung und Ausführung dem Vorstande. 

En folgt die Wahl 

a) von لمعم‎ Kasonrovisoren; gewählt werden die Horren Poll und 
Grimme. 

d) der zu orsetzonden Vorstandamitglisder. Als Erste fir den vorstor- 
denen Prof, Socin (Loipe), sowio fir Prof. Zimmern (Leipzig), damen Man- 
dat Infolge nor Borufung nach Breslau orlischt, worden die zukönftigen Nach- 
Holger beider Horron In Leipzig In Aussicht genommen‘). Die state 
ausscholdenden Vorstandsmitglisder Prof. Roinisch, Nöldek 
Erman werden wiedergewählt, 

Der auf der vorfäbrigen Genoralversammlang gestellte Antrag E. Mey 
„la 5 8 der Statuten die Worte ‚ats derselben Stadt wie dor Abwosendo‘ zu 
reichen“, wird angenommen. 

Dor Schriftführer berichtet bezlgl. des Im Varjahre angenommenen An- 
frag Kautzsch: „Die Reicherepierung zu ersuchen, es der D.M. G. هاه‎ für 
alle Mal zu überlassen, bei den Orientllstenkongresson einen oflellen Redner 
im Namen der deutschen Roglerung zu deignieren“, dass der Vorstand Im لمع‎ 


























1)Siche Beilage D und E. 2) SicheBollageB. 3( Slcho Beilage 0. 
4) Für Prof, Soein tritt Prof, August Flschor, der Ostern 1900 nach 
Leipaig übersiodelt, in, den Geschäftsführenden Vorstand ein. 





XXVI Protokollar. Bericht über die Allgen.Vorsammlung su Bremen. 


nannten Sinne bei der Ralchsroplerung vorstellig geworden, dass zur Zeit aber 
noch keine Rückkusserung der Raichsregiorung erflgt sl. 

Die Fortsetzung der geschäflichen Verhandlungen wird auf Freitag, den 
29. Sept, Vormittag 9 Uhr angosotzt. 


Zweite Sitzung 
Freitag, den 29. Sopt, Vormittag 9 Uhr. 
Prof, Poll erklärt namens dor Kassonrerisoren, Ass Ale Revision Rich- 
igkeit der Rochnung orgab. Ks wird der Firma Brockhaus Entlastung الماع‎ 
Als Ort der nlchsten Generalversemmlung wird vorläußg Hallo in Aus- 
sicht genommen, 
Schluss des geschäflichen Tells, 
Es folgen Vorträge dar Horran Poll „Über sabklsche Göternamen“ und 
Grimme „Über Heimat und Kultır der Usemiten“, Beide Vorträge sollen 
in der ZDMG, zum Abdruck kommen. 


Beilage A. 


Liste der Teilnehmer an der Allgomeinen Yorsamm- 
lung der D.M.G. am 28. und 29. Sept. 1899 in Bremen. 














1. Prot, Windisch, Leipzig, 8. Dr. E. Stovers, Leipzig, 
F. Praotorius, Halle,  P. Bombe, Oborlohter, Fried- 
Dr. B. Albrocht, Oldenburg. berg N[i 
Prof. Bronning, Bromen. 10. Prof. B. Liobich, Privatdokent, 
"١ Dr.ä.Schullorus, Hermannstadt Bresian. 

Dr.B.Grimmo, Rraburg \Schw. "11. Dr. Heymann. 
1 Dr..0, Poll, Münster, 





bezeichnet die Herren, welche nicht Mitglitder der D.M. ©. sind.) 


Beilage B. 
Bericht des Schriftführers für 1898/99. 

Seit dem verährigen Berichte sind dar Gesellschaft 10 ordentliche Alt 
iioder beigstraten (1280-1292), und zwar 2 davon noch für 1808. Dazu 
eine Bibliothek an Stlle eines ordentlichen Mitliodes.— Dagegen erklärten. 
5 Herren ihren Austritt, 

Durch den Tod verlor de Gesellchat Ihr Ehrenmitgied Horra FW üston« 
feld, ماود‎ dis ordenticben Mitglieder Grün baum, de Harloz, Heiden- 
heim, Kaufmann, Kioport, Portsch, Mart Schultze, Socin, Stein 
يلفط‎ v. Strauss und Torney. 

Der nen zu gründenden Kalsr-Wilhm-Bibiothek in Posen schankte die 
Gesellschaft Ihre simtichen Voröfbntlichungen, soweit dsseben noch vorhanden, 
oder soweit dio Anzahl der noch vorbandenen Besmplaro عولد‎ eine schr be- 
Schrkakte war. 

* An Druckuntersltsungen wurden zugesagt Haren P. Brönnlo 400 M 
für eine Ausgabe des قات‎ elmagpür walmamdüd. des Ihn Wallkd, علوم‎ 
Herrn G. Rat 400 M. زه‎ eine Üborstzung des Mustatraf des .املاطل‎ 








Protokollar. Bericht über die Allgem. Versammlung zu Bremen. XXVIL 


Vom 52. Bande der Zeitschrift wurden abgogebon 470 Exemplare an Mit- 
ieder der Gosellschaft, 50 an gelchrte Gesellschaften und Institto, 189 durch 
den Buchhandel; zusammen 608 (4 mohr als im Vorjahre). — Der Gesamt 
Absatz unserer Veröfontlichungen ergıb onen Reinertrag von 3206 M, 08 DL. 
Das Fleischerstipondium wurde am 4. Mrz 1899 Herm 0, Brockol- 
mann in Breslau verliehen. B. Prastorius. 


Beilage C. 
Bibliotheksbericht für 1898-1899. 

Aussor dureh dio repelmiselgen Fortstzungen hat sh der Detand der 
عامط ملاظ‎ um 128 Werke (Nr. 10920--10947) vormehrt, Ausgehen warden. 
406 Binde, 8 ,قاذ‎ und 4 Münsen an 04 Ealeiber. In den Rumen selbst 
wurde dio Biblothek von auswärtigen Mitgliedern aus Berlin, Jans, Helingfors 
und 8, Poterburg Dont, Der Druck des Katalogen st bis Bogen 11 vor- 
geschritn. Der Diblohok steht eine neue grosse Vermehrung bavar. Ent- 
sprechend dem Wanscho dos Verstorbenen Kollegen Yocln Dat Prau Prof. Bcin 
افلم‎ nur dlo Ausorst wortrllen Handschriften Ihres Mannes der Geselschat 
zum Geschenk gemacht, sondern auch skmlche Bücher, مله ملك‎ Dibllthek nicht 
elta, mit oinlgen. totamentalsch bestimmten Aumahmen, als Geschenk In 
Austeht gestellt. Dral Kisten mit Handsehriten sind berals In Elalle aln« 
otrofln; مله‎ Auswahl dor Dücher wird Im Lauf des Oktober erfolgen. Frau 
Prof, Soln spricht der Vorstand auch her den herallchsten Dank aus. Infolge 
dieses bedontenden Zurachses werden dio Mkumo der Diblothek nach Verhand« 
ungen mit der prauslschen Reglerung vorlogt worden müssen. Auch It eu 
nieht mehr möglich, die Billthek, wie bisher, Am Nebenfache zu verwalten, 
sondern os wird هله‎ olgeıier iblohekar angestellt werden müssen. Ein ملظم‎ 
ehender Antrag تويلا‎ der Goneralvomammlung zur Deschlussfssung vo. 

R. Plschen, 























Antrag. 

Die Gonoralvorsammlung wolle boschliossen 

1) Vom 1. April 1900 ab wird ein ol 
mit oinom Gehalt von 6000 M. angestellt, 

2) Die Anstellung des Bibliothekars und der Entwurf für dessen Amts- 
Auktigkeit wird dem geschäfsführenden Vorstande berlas 

3) عوط‎ Biblothekar untersteht dem Migliede des geschäftführendon Vor- 
atandes in Halo, das nicht das Amt des Sokreirs bakleldet. Dasselbe ist vor- 
lichte, über dio ordnungsmissige Vorwaltung der Bibliothek zu wache 

R. Pischol, 

ad 3) In der Generalversammlung zu Bonn, ist am 16. September 1898 
(ED. 47, p. XXVI) beschlomen worden, das Gehalt des Bibiothekars auf 
600 M. fostzuotzen, 300 M, zahlt die prewslsche Reglerung als Gehalt für 
einen Bibliothekswart, dessen Stllo mit der des Biblithekars fortan zu vor- 
einigen is. Über das Gehalt bis zur Höhe von 900 M. ist alo eine Beschluss- 
Aassung nicht mehr nötig. 


Beilage D, Rodaktionsbericht, befindet sig auf بق‎ XXX. 
er a. 





Bibltothekar der D. M. 6.‏ ب 

















XXVIT Einnahmen u. Ausgaben der D. M. ©. 1898. 

















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"BEST وعد‎ °P RUHM’ P 9SSUy P ومر‎ aqudsny u oruqwrugg يومد‎ Fumupay p يع نت جه زه و هده‎ 


1 0301708 


innahmen u. Ausgaben der D. M. ©. 1898. 
an 4 








XXX Protokollar. Bericht über die Allgem. Versammlung zu Bremen. 


Beilage D. 
Aus dem Redaktionsbericht. 
Beshlenen sind, geiruckt naf Kosten der 2.36: ©. 

Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft: Agister 
zu Band XLI-L (son Dr. Paul Schwan). Leipeg, in Kommen bi 
FA. Brocklans. — Preis 4M. 30 Pt, (ür Mitglieder der D.M.G. 331). 

Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes, herausgegeben von der 
Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, XI. Dand. Nr. 2. Grondris 
ner Zautihre der Bentsprachen. Nest Anlltung sur Aufanhme von 
Dentupruchen. Anbıng: Vorzelchls von Bantuworstmmen. Von Oel 
Menke, Pstor in Zieom. Lage 1820, in Komminion bei P.A. Brockhun. 
— Preis ا‎ der D.M,G. 6 M). — XL Band. Nr. 3 
Lieder der Läbyachen Wüste. Die Quellen und die Taxe, Nebst einem. 
Tokurı über die Dedotenderen Bedninestäume des werlichen Unter“ 
مماورية‎ Von Marin Hertman. Leipzig 1899. In Kommlalen bel 
RA. Brockhaus, — Preis 8 M, (ür Mitglieder der D.M.G. 631). 

E. Winaiseh. 


3 


XXX 


Personalnachrichten, 


Als ordentliche Mitglioder sind dor D. M. ©, belgotroten Ar 1000: 
London W., Fopstono Manslons, Barlı Court. 





1297 Herr Dr. Paul Brönal, 








1208 „ Dr. Emil Hubort, Aulstont am Archlv dos Ung. Natlonalmussums 
in Budapest, 

1209 „Dr. Nathanlel Schmidt, Profssor, Coruell Univorsiy Ithaen, Now- 
York, Urßch, 





1300 „Stud, orlent, Plemysl Hajok In Berlin N, W., Marlonstr. 7, 


Durch den Tod verlor dio Gesellschaft di 
Horrn Dr. يك‎ P. Six in Amsterdam. 
„ Dr. IB. v. Wolss in Gran, 


ordentlichen Mitglieder: 








Ihron Austritt erklärten die Horron Dr. Auerbach In Halberstadt, Herr 
Dr. اصن‎ Oappollor, Professor a. d. Unly. in Jona und Herr Dr, Erich 
Schmidt in Bromberg. 


Verzeichnis der vom 1.November 1899 bis 25. Januar 1900 für 
die Bibliothek der D.M.6. eingegangenen Schriften u. s.w. 


1. Fortsotzungen. 


1. Zu Ao 80. Nachrichten von der Königl. Gesellschaft der Wisse 
schaften zu Göttingen. Phillogisch-historische Klasse. 1899. He 3. 
Göttingen 180 3 

2. Zu Ao 45. Rendicont! della Roalo Accademia dei Lincel Classo 
seienze morali, storlche o Alelogiche. Serio qulnta, Vol, VIIL Fase. 7088, 

- Roma 1898. 

3. Zu Ao 06. 4. Bulletin do YAesddmio Impfziale des Seioncos de St. 
Pätersboung, V. Sirie. Tome VIIL No. 9. Tome IX. No, 1-t 
Tome X. No, 1-4. St. Petersburg 1897. 1898. 1890. 

4 Zu مق‎ 185, Sitsungsborichte der philosephisch-phllologlschen und 
der histolschen lasse der ا‎ b. Akadomio dor Wissenschaften zu München. 
3890. Ba. IL. Heft L München 1890. 

1 Mus6on, Le, ot هل‎ Rovao dos Religions. Btudes historlques, 

siinologiques et religienser, Tome XVII et II. — No. 3.4. Septembre, 

Döcembro 1899. Lauraln 

En At 184. Procoodings of the American Phileeophical Society bald 

at Phlldeiphia for promoting useful knowledge, Vol. ARXVIIL. No. 189, 

Phlldeiphin 1899. 

7. BuAhS, Anslocta Bollandiana. Tomas XVIL — Fase. IV. Bruzallos 1800. 

8. Zu Bb 608. Bijäragen tot do Task, Land- on Volkenkunde van Noder- 
Jandsch-Indit. Zesde Volgresks. — Zevondo Deal, (Deel LI der gehnsle 
Rocks) Berste Adevering. 's Gravenhage 1900 

9. Zu Bb 150. Journal, Tho, of the Royal Aslatie Society of Groat Britain 
& Ireland. Ostober, 1859. London. 

10. Zu Bb 105. Journal of the China Branch of tho Royal Aslatio Society, 
New Series, Vol, XXX. Shanghai 1808. 

11. Zu Bb 790. Journal Asiatiquo 
Neuviime Serie. Tomo XIV, No. 3. 2 Septembro--Oetobro 1899, Paris, 

12. Zu Bb 818. al-Mafrig. Al-Machrig. مسجم‎ cathligus orientalo biman- 
تامسر‎ Scienees-Lotiremrts, [I], 21. 22. 23. 24, [HN No. 1, Balrüt 
1890. 1900. 

18. Zu Bb 901. Tijäschrift voor Indische Tasl-, Land- en Volkenkunde, 
itgegeren "door het Batavinasch Gonooischp van Kunstan on Walen- 
schappon. للك لوط‎ Afevoring 6. 0. Batavia | وا‎ Hago 1800. 

14. Zu Bb 9014. Notulon van de Algemoene en. Bestuurs-Vorgaderingen 
Yan het Batavinasch Genootschap van Kunsten en Wetsnschappen, Deel 
KSXVIL. Alovering 3. Datayla 1890. 

15.»ZuBb 905. 4%. T’oung-pao. Archives pour servir مقط لذ‎ de Thistoire, 
den arme, de ل‎ da Ti rate 

38 









































Aslatigue,‏ 6افله8 par In‏ فتاشر 

















Rödigies par Gun Honrt Cordier. Vol.X. No,5. Lelde 1899. 





Vers. der für die Bibliothek der D.M. @.eingeg. Schriften u.s.w. XXX 


10. Zu Db 090. Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Geslschat. 
Dreiondfünfigter Dand, I Heft. Ragster za Band XLI--D. Leipzig 1899. 

17. Zu Bb 046. Zeitschrift, Wiener, für die Kunde des Morgenlandes. 
AU. Dand. — 8. 3. Hat. Wien 36 

16. Zu Bb 1150. Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes, heraus 
gegeben von der Deutschen Morgenlindischen Gesllehat. XL. Band. 
Na. 2 (Meinhof, Cal, Grundris einer Lautichre der Dantunprachen). No. 8 
(Hartmann, Mertn, Lieder der Mbyschen Wüste), Leipaig 1690. 

19. Zu Bb 1200, «85. (al-Magdisr) Absann-t taqkatm AT meriftidhagitin 
now as alkagaddst, Tranlated Tom فلن‎ Arıbie and. edited by 
G.'8. A. Ranking and R. 7. Anoo. Vol. Parc, I Calcıtt 1690. 
fe Bibliotheca Inlta. Now Sara, No. 308.) 

20. Zu Bd 1200, » 160. Gangeta Upkähykys, Tatra-Cntkmapt, Edited 
dy الور‎ Rämäkhyü-Näth Tarka- Väplia, Pirt IV. Voll. عمد‎ 
مالو‎ 1609. [= Dibiotien Indien, Nor Sale, No. 206) 

21. Zu Db 1200, », 470. 4. Malik Mubammad Juist, The Padamkwrat. 
tod, wiih «Commentary, Translation, and Crideal Nots, by G, A. 
Grierion and Sudhikara Doiädl, Yarclelus Tl, Calcata 1650. 
{= Bihloiheen Indien. Now Borler No. 981) 


22. Zu Bb 1900, به‎ 500. Morutuiga Äokrya, The Prabandbaeintmapt 
or Wishingstone of Narraivos. Translated from the original Sanskrit by 
©. M. Tainey. Pasclculus I. Caleulta 1890. [m Billotheen Indien. 
Now Borlos, No, 081.) 

28. Zu Bb 1200, , 800. Sayıhltk, The, of tho Black Yalur Voda, with the 
Commentary of Mädhava Achiryn. Edited by Pant Satya Vrata Säma- 
ram, Fasoloulus XLV, Cnlenlta 1899 (em Bibliothocn Indien, Now 
سس‎ No. 908). 

34. Zu Bd 1900, 4, 160. Shor-Phyin.....Bolng a Tibetan Translaton of 
ie Gatasthasrlka Pr Pürumlit, Kled by Pratäpacandra Fhora. 

Volume كلل‎ Paseleulas V. Caloutta 1809 [= Bibliotheca Indien. New 

Series, No. 204]. 5 

Zu Db 1942. Mitteilungen der Vordoraslatschen Gallschaf. 18t 

3. 4. Jahrgang, (Miebuhr, Car, Kinfüsse oriontalischer Poll auf Grioch 

im 0. und 6. Jahrhundert) Berlin.‏ فصر 

20. Zu Bb 1245. Orlont, Der alte. Gomolnverstänäliche Darstellung 
herausgegeben von der Vorderasiatschen Goallschaft, 1. Jahrgang. Haft d. 
(Jeremias, Altred, Hölle und Paradies bei den Babyloniern.) Leipzig 1000. 


27. Zu Bb 1948. 49. Pubblicnstono selonticho del R. Iituto Orlontao نا‎ 
Napoli, Tomo IL. 1 "Fotha Nagast” ٠ "Leglslazione del re” vodl 
 seceslastieo © eivilo di Ablssinla tradotto 0 anotate da Iynszio Quidi. 
Roma 1800. 
28. Zu Bb 1950. 49%, Publiontions do Nicole des Langues Orlontales 
Vivantos. IVe Sörle, Vol.XVI. ABU Zaid Ahmad b. Balıl al-Balli, 
Le Livre do 1a Ordation ot de Tillstoire pablid ot tradult موصن‎ 1١ Mann- 
sertt do Constantinople par Cl. Zuart. Toms I. [Ohne Serien- und 
Bantbezeichnung]. Bonet, Joan, Dietionnaire Annamite-Frangais. Tome 
Premier A-M. Paris 1 
29. Zu Bb 1840. 2%, Survey, Lingulsie, of Indin. Spocimen Translations 
in مط‎ Languages of the North-Wostern Frontier eollested and odited by 
G. A. Grierson. — Indo-Aryan Family. Eastern Group. Spocimarfs of 
te Bengali Language. Compiled and editsd by G. A. Grierson. Ci 
enttn 1800. 












































XIV Vers,der für die Biliothek der D.M. @.eingeg. Schriften u.n.0. 


embrassant 16 domaine ontier de 
"Vol. HL. — Fosc, II, II. Upsla, 





30. Zu Cu 9. Sphinx. Roruo eilig 

9 Bbarntelgte phil... par Karl 
Laipag, London, Par 0 4. 

1. Zu عه‎ 16. 4. Zeitschrift für Ägypische Sprache und Alterthums- 
Inde. Herausgegeben von A, Hpman und G. Slomdorf. Band KKXVIL, 
Erstes Het, Laipaig 1809. 

32. Zu Do Tui8. ®. [Ihn Sinz). Trike mystigues AAbot Alt al-Hosain 
b. All b. Sina on @rlesnne, TYiäme Fasleue, Tai sur وذ‎ desin, 
Teste Arabo assompagnd do Terpiction en frangals par A. F. Mehren, 
Loydo 1890 

3%. Zu Do 10085. Stbawaiht's Bach 
und erkliet... von 6, Jahn. 27, Li 
Tier. 10. Barin 1808. 

34. Zu Eb 165. 4%. Catalogue of the Sanskrit Manuserips In مث‎ Library 
f Ce India Öffes. Part VI. Sumskri Literature: D. Postal Literature. 
1. Bpie Literature, I. Pauranik Literature. Eülted by Jallus Eggeling. 
London 1800. 

35. Zu Eb 590. ar Hrishikosa Sästri and Siva Chandra Gut, A 

inte Catalogue of Sakrlt Manusripts in ميلا‎ Library of ho Onletta 

Sanskre Ciloge. Ne, 11. Caleata 1800. 

136. Zu Eb 605. Peteraon, P., A Sinth Report of Oporalons in Senrch of 
Shoseit Mas, in the Berbay Circle April 1895--March 1898. Bombay 
180, 

131. Zu Eb 8110. Vidyodayab. Tho Sanskrit Ciical Joural of the Oriental 
Fobity Insitate Weking England. Vol. XAVIL. 1800. Nor 4-0. 

38. Zu ED 4408. @. Intaka, Tie, or Stories of وطاق مط‎ former Bine, 

* eaaltsd fm the Pl dy Various Hands under the sirsbip at. ا‎ 
Gone, Vol HE. Tramlated را‎ U, T. Francis and RA. Neil, Cum“ 

idee 1007, 

39. Da Me ©0. A. Grundriss der inlschen Pilelogie, Band I, Abtel 9, 
llterung 3, Sirauburg 1897. 

0. Zu BA 1967: A. Ararat, 1809, 9. Wahrlapat 1890. 

41. Zu 841365. 4. Handds amsorey. 1899, 11.13. 1000, 1. Wionna, 

4. Zu Ep 300. @. Xoosına, Bufemrm. Touos euros. Tezoe € 
mei #. Camrnerepeyprs 1830. 

4. Zu Pu 2288, 4. Radlofl, W., Versuch ces Wörterbuches der Türk- 
Diet. Lieferung 11. Se-Plersbourg 1898. 

44. Zu Fa 3840, 4%. Inschriften, Die alkürkichen, der Mongolel. Von 
W. Radlof. 3. Polge, Si-Päersboung 1800. 

45. Zu Fa 4180. Proben der Volklitratur der tirklchen Stimme, herans- 
gegeben von W. Madlof. VIIL. Theil. Mandarten der Osmanen, g 
Aut und überstt von Ipras Künot. St. Pelareburg 1090 

46. Zu FE 100, Transaotlons of Ihe Asaio Soclty of Japan. Vol, KRY. 
XXVL SXVIL. Part I Yokohama 1807. 1808, 1600 

4. Zu Ei 80. O6opuaxs waropiaromm sun omeania wÄeruoerel m 
maoweun Kannasa.  Bunycns 1I5-V. VI Tuduncs 1888-1584. 1880. 
„(Yon Herra Oburbilothekar Dr. Krelderg) 

48. Zu Ie 2200. Procondings of the Solety of Bibel Archaeolgy. 
Vol. XXL. Part 7. (Lendon] 1610. = 





jr die Grammatik... . übersotst 
rang des ganzon Works, II. Band. 





























Vers. der für die Bibliothek der D.M.@. eingeg. Schriften u,o.0. KKXV 


49. Zu Mb 186. 40. Monatablatt der mumismatischen Gesllschat in WI 
Nr. 190. Nöyamber, 197. Dosombor. 1800. Ni. 1, Jänner 1000 nebst 
Beilage: Friedrich, A., Chroneloglsches Verzeichnis der römischen Kalıor 
und Kalserinnen der Caosaran und Tyrannen (F1 v.Chr. bis 476 m. Chr); 
Nebst kurzär Angubo der von Ihnen vorhandenen Mänserten, 

Rovus archöologique. Troisiime Sörle, — Tome KKXY. 

Octobre 1800. Paris 1890. 

51. Zu N 361. 2%. Progress Roport, Annual, of the Archaeologleal 
Suryay Oirde, Norti-Wostarn Provinces and Ondh. For ıho year ending 
30% Juno 1890. [Nah Tal 1800.) 

5%. Zu NT AB. 9%. Survoy, Arhooloplea, af Ina. (New Import Serie) 
Volume XVIL, Part I IV, The Moghul Architecture of Fathpur-Slkri, 
Alhabad 1807. 1808. 

88. Zu On 29.° Bullotin do In Socktd do Göographle, Sepihme Ser. — 
Toms XX. 80. de Trimestro 1800. Parlı 1800. 

54. Zu On 20. Oomptos rondus des sdancen [de 1a] Bold de Aöographie. 
1890. No. 7. Par, 

Zu On st. Honbenis Unscparopenaro Pyeeraro Teorpabnsernaro 

Obueerun, Tous XXXY, 1800, لمم روسل‎ IV (und) Ipsonenie. 

Grlioropöypra 1890. 

66. Zu On 161. Journal, Tie Geographie, 
1890. Vol. XV. No. 1. 1000. 

BT. Zu On 206. Vorhandlungon der Gesllschat für Erdkunde au Dorn, 
Band XXVI. — 1809. — No. 1. 8. u. 0. 10, Dorn 1800. 

88. Zu On 200. Zeitschrift der Goselchaft für Bräkundo zu Boris. 
Dand XXXIV. — 1800 — No. 8. 4. Berlin 1800 

80. Zu Ob 2845. 4, Zilk, P. A. van der, Eneyelopnodie van Nedorlandach- 
Indik, AR. 20, "6 Gravanbage-Leidon. 

00. Zu P 100. 4%. Journal, The, of he College of Selonen, Imparlal 
Untversiy of Tökyd, Japan." Vol, KL, Part IL, براقا‎ Japan. 169 











so. 











5, 








1899. VoL.XIV. No. B. 








ML. Anders Werke, 
10989. Sozät, Kütük ajler, Konstantinopel 180 








10983. Kemal, Hoimat oder Silstria. Schauplel . . . Aus dem 
borsotat und horausgegobon von Leopold ‚Pekotsoh. Wien 1887. (Von 
Herrn Dr. ©. Jacob) Eu 2844. 


1084. Deussen, Paul, Allgemeine Goschiehte der Philosophie mit basondı 
Derücksichtigung der Religionen. 1. Band, 1. Abtellung: Allgem 
Einleitung und Philosophie des Voda bis auf die Upanishads, Leipzig 
189 10. 

10085. Magld, Die mayrische Beschwörangsserio, nach den Originslon fin 
British Museum herausgegeben yon Kuut L, Zallquist. Leipzig 1808. 

Db 000. 4. 

10086. Hammurabi, The Letters and Inseriptions of. The original Baby« 
Honlan Texts, 'odlted ... with English Translations ...dy L. W. King. 
Vol. I, Introduotion and the Babylonan Texts. „London 1898. (Vom 
Verleger) $ Dr aa. 

10987. Beclesiastieus, The original Hebrom of a Porklon of, together with 
the ourly Versions and an English Translation. . . edited by A.E, 
Cxeley ana Aa. Neubauer, ااا‎ 

“8. 0. 














XXXYI Vers. der für die Bibliothek der D.M. G.eingeg. Schriften u, a.. 


10988. Foy, Karl, Der Purlsmus bei den Osmanen. Aus: Mittelungen aus 
dem Semluar für orientalische Sprachen. 1898. Westasitische Studien. 











Berlin 1898. (Von Horra Prof. Fischer) Fa 2302. 
10989. Velten, Cael, Kikamt, ülo Sprache der Wakamt In Deutsch-Ostaftika, 
[Diss] "Berlin 1890. (Von Horm Prof. Fischer.) va s002 
10900. Jahjü d, ‘Abd al-Mufi as-Zauäwi, Kiab .لاله‎ Kap. TIL. 
At Erik Sfögreen. [Diss] Leipzig 1889. De dor1. 





10801. Lootionary, The Palestinian Sylao, of Ihe Gospes re-oälted om 
imo Sina Mi... by Agnes Sich Lewis and Margaret Dunlop Giöson 
London 1890. 1000. 

10992, Sehncab, Moe, Vorabulire do Yanglblople Xaprls los manuserits 
Akbrens de In Biliihägue Natonale. Paris 1007. Ha 208. 4, 

10098. Behlägl, Nirardus, De zo متعمس‎ veierum Hobraserum  disputato 
Vindebonse 1800. Di 1a. a 

10804. Hosen, Proaten, Ötveritning och Utlggning. Akademlsk Afhand- 
ing.» af. Johansson, Upsla 189. 1e 807. 

10999. Ibn Sa’lds Geschichte der Ifien und fusäfeslsche Biographien nach 
Gem Originaltest des Kt almgrib und anderen Quellen dargestellt, 
it einem Auszog ua alKindfs Dal Mige von Knut D. ول‎ 
Hesiogfors 1800. De 1025. 0. 

10090. Baynes, Herbert, Tie Kdon of Qod and مط‎ Moral Sense هذ‎ the Light 
& Langunge. London 1805. (Vom Verfser) mut. 

10907. Margoliouth, G, Deseipire List of Sprixe and Karsbunl Mas. in ho 
Deich Mosedm aegeied inco 1873. London 1690. Da 1a. 

"10998. Burdach, Konrad, Goethes West.sicher Divan. (SA. aus dem Goothe- 
Jahrbuch.) 11. Band. Welmar 1800, (Vom Verlser) Ef 400. 

*ioBB0. Hart, Cl, Gremmere ümenttre de مدوم هل‎ Porane. Parf 1800, 
(Vom مسقم‎ Te 0, 

11000. Niemi, A. R., Kaleralin kokoonpane. I. Runckokous Välnkmöiete, 
Akateillinen yäıklje kigektanet, Helingiek 1830. Fa 890. 

11001. Ratmi Ahmad, Deviethalije fanybyadan Prsja krly molhur Dijük 
Frederik nenine see tjyn kyiamyd clan... لاما‎ — Bndnit 
Asyrarynda الود ماه لله مدقم‎ sfr yacayr okay mühe 























Ye-Avropa devlslerinid reril poltykalaryny müterammyn ملدلا‎ 
Ftlbtr nam tarybalälr, Der-isondet 1386 Fa 2970. 
11008. Fawnid al-mutatallim, kyrast Arenmeje mehsisder. Derdsndet 
1m. Fa 2100. 
11008. Mikajo Gohar derviß, Farysydan terfeme olunmäfder. Mitergint 
2. Seid, Far. 


11004. Rifat, M, Tahat hijaje, Istambel 1911. Fu 2081. 
11008. Mulammad Saift, Tahkyra mukabele jahod Ginijet .تسمه عمد‎ 











Kostantyayfio 1808. Fa 2900, 
11006. Mulammad Hilmi, خلا‎ ahbab asller. Dram . . . Der-isendet 1801. 
Tu 2808. 

11007. Mainwaring, ©. B., Dietionary of tho Lepcha-Langusge rvised and 
Sampletsd by Albert "Grünwedel, Belin 1898. Fr 1861 ©. 

11008. Aetos du onzilme Congräs International des Orlontalistes, Parls 187. 
© 17. Section, 5 voll, Paris 1608. 1809, Bo 000. 


11000. Pichl, Karl, Dietionalre du Papyıus Harris. No. 1. Vien 





182, 


“1m. 


Verz.der für die Bibliothek der D.M. ©, eingeg. Schriften u.s.w, XXXVIL 


11000. 


un. 


on. 


11018, 


1018, 


11016, 


11016. 


air. 


11018, 


11090. 


11090, 


1m. 


1109, 


11088. 


11024. 


11028. 


11026, 


ana, 


Zurekı, DB, Meosive One fetggeena weil جد‎ 


Terannoide 0.3. Sn aöın. 
Duval, Rubens, La Iitärature syrngne, [Anciennes Itretures ehrt. 
Hemmer IL), Parts 1809. De ae, 
Thalasso, رمطوامقط‎ Mole en Targuie. Atude sur Io طقف‎ de 
Maragunar, Parts 1068 Da 2000. 0. 


(Yujtavalkya.] Yjtavalkyasmrli or the Institutes of Yajnavalkya 
Aitakshart of Vilnänoshvara. By the late 

Bapu Shastri Moghe, Third edition. Bombay 1809. لا‎ 3085. 
Karazora Pycexmes zunrs BuGaioreru Hsmoparopcxaro O.Ierep- 
Gypresaro Yunvepenvora. Mows I. Orlleropöyprs 1807. (Von 
Herrn Dr, Krolsborg.) Ab 2a. 0, 
Müller, 9. W. K., Beschreibung einer von G. Melsner zusammen- 
gestellten Batak- Sammlung. [Voröffinlichungen aus dom Königl. Musoum 
für Völkorkunde, III, Band. 1./2. Haft) Berlin 1809. Oo 2282. 2 
Stein, M. A., Notes on tho Monetary System of Anciont Kakmlr. 
Roprinted from the „Numismatle Chronlelo", Third Sorlos, Vol. XIX, 
Pages 125174. London 1899. ab 1016, 
‚Schack-Schackenburg, H., Asgypiologlsche Studien. 1. und 2, Ha; 
Leipzig 1803/04 0, 0 
der Jaraliisch-theologlschen Lehranstalt in Wien 

. Voran geht: Büchler, Adalt, Di Tobin 

{m IL. Makkablerbuche und In der vorwandten لال‎ 
hellentstischen Litteratur. Wien 1890. Ah 18. 
Urkunden, Aogypllsche, aus den Kosniglichen Museen zu Barlin, 
herausgegeben von der Generalverwaltung. Koplscho und arabische 




















Urkunden. A, Band, 1. Hoft. Borlin 1895. — Afablsche Urkunden. 
4. Band, 1. Heft, Dorlin 1800. Ah 100. 2, 
Oatalogus libr. Bibl, Unlvors. Potopel, I. VI X, 0. 0. u. 3. (Von 
Horen Dr. Kroisborg) An 102. 4, 


‚Foucher, M. A., Catlogus des peintares Nöpllalses et Tibötsines de 
ia Colloetion B-H, Hodgson A In Bibliothbuue de Nnsitat do Krar 

Bxtralt dos.Mömolres prösontds par dlvors savanta لذ‎ NAcndämio 
Inseriptions ot Balles Lottros Ire ,ماما‎ Tomo XL, 1x0 Partio, Parlı 
1007, Bo. 0 
Hartmann, عط‎ Ropertorium op de Literatuur betreffende do Noder- 
Iandsche Kolonlön, voor 2oover al) verspreid is in Tidschriften on 
1." OostIndli. 1860-1808. Mot con alphabetisch 
Zunk- on Plnats-Roglster. 's Gravenhage 1808. On 32. 
Valentin, Oscar, Shaddarganeshn. En Religionsstudie. 1. Prologomonn 
AL den Indiskt ortodora Filosoßen. Stockholm [1801]. U 580. 
Livi, Sylvaln, La doctrine du saerifo dans los Brihmapas. Paris 
1898. [Biblioihöquo de THoolo des Hautes Binden, Sciences raligionser, 
Onzlömo volume.) 215 9270. 
Warner an esta Tunorpapin Huneparopcaro 
‚Rosauoraro Vunnopcatera cn 1896 mo 1809 rogs. [Rasam 1890.) 
(Von Harm Dr. Kreisberg,) Du 3. 
Alberts, Otto, Ostooplastik den mongolischen Chirurgen schon vor 
500 Jahren bekannt? (SA. aus dem Archiv für klin. Chirurgie, 60. Bd. 























Hot 4) (Vom Verfasser) 0.0: ud. 220. 
Kaltıa wa-Dimna . . . naganbahn . . . Zalil الله‎ Batrüt 
1890, De ara. 


XXXVIIL Vers, der für die Bibliothek.der D.M. @.eingeg.Schriftenu.s.. 





11018. Kunja Vihüri Nyäyalkügane, مدوم لون‎ of Printed Bosks and Manu- 
لوا‎ Im Sanskrit belonging % Ihe Ozletal Library ot the Aslaio 
وام‎ of Bong, Compisd dy Faplit Kanja Vihäri Nyäyabht- 
Sana under Ihe auporrien, of Mabimabopkähyäye Haraprasäd, 
Shäster. Fasciuls I, Calcata 1800. ED 466, a 


11090. Onneorsfanns, 1pioßphrenmuss Bubsiorexom Hhuneparoperaro 
ا‎ Yümsepomera m tn von, Ne 1. لوا ا د‎ 
1 30 Ion Gellorepfypr» 1890. (Von Herrn Dr. Krisberg) Ab 300. 
11030. Moxania Fanyızera nocroumuss aouzons Utneparopcraro 0 
Merepöypsenaro Yannepcnrera. No. 1. 2. Orlerepöppee 1820. 
on) Bu tan. a 


11081. Führer, ,يق‎ Monograph on Buddha Sakyimunds Birth-Placo in the 

















epulese Taral, Archasologlenl Survey of Northern India, Vol. VI. 
Alahabad 1897. On 2016. wi. 
11098. Barthauer, Wilbelo, Optimismus und Possimismus Im Buche Koheleth, 
[Diss] Malle a. 8. 1900. (Von Hera Dr. 6. Jacob) Ie 1688. 
11088. (Soein.] Kaussch, E., A, Soein }. (SA. aus der Zeitschrift des 
Deutschen Paltsinn-Vereits, XXIL] (Yom Vort) Ni 830, 

11098. Xifme Congris International des Orlentalltes, Bulletins, N, 1-28 
Du o0ı. 

11090. Dillmann, August, Grammatik der Aihlopischen Sprache. Zweite ver- 


Deserte und vermehrte Auflage von Carl Berold. Leipzig 1800. 
De 1002, 
11090. »Brody, Heinrieb, Studien zu den Dichtungen Jehuda ba-Lerks; 1. Über 
ون‎ Moira der Vergedichte, Berlin 1895. Dir sank. 
11083: Klusger, Hermann, Ueber Genesis und Composition der Halache-Summ- 
©." hung موف‎ Breslan 1895. (Vom Verleger.) Du 1920, 
11088. (Cnusa saussrum.] Das Bach von der Erkenntniss der Walrheit 
gder die Ursache aller Ursachen. Aus dem syrischen Grundiost ins 
Douische überuezt von Katl Kayser. Strassburg 1808. De 1810. 
11059. Bauer, Leonhard, Lehrbuch sur praktischen Erlernung der arabischen 
Sprache, Nobst: Schlisel Jarusnlam 1807. 1890. Dam. 
11040. Magie und Soroery, Babylonlan, being “Tho Prayers of Ihe Lifing 
6 مط‎ Hand" . . . by Deonard W. King. London 1890. Db 528: 
11041. Zacharich of Mitylene, The Syria Chronile tranlated into English 
dr PL. Hamilton and E. W. Brooke, London 1800. De 2715. 
11042. Mahler, Ede, Az egyiptomi nyelv alapelemel. Bodapıst 1809. Ca 100. 
11043. Klugmann, N, Vergleichende Stadlen zur وممللماة‎ der Frau im Alter. 7 
tum. 1. Band: Die Frau im Talmad. Wien 1808. oe 1m, 
11044. Eneyelopaodia Biblion. A Dietlnary of the Bible edited by 
T..R. Cleyne and 1. Sutorland Black Part I (AD), London 
1890. nm. @ 
11045. Lindberg, 0. E, Vergleichende Grammatik der semitschen Sprachen. 
1. Tauichee, A Kowonnntumun (Georg Mögen Ask 188 
I] Göteburg 1807. Da 126. 
11046. Inseriptions MandaTtes des eonpes de Khonabir. Texte traduetion 
عم‎ commentaire phillogigus aveo quatro appendices et un glosslre par 
M. Pognon. 1. Partie. Paris 1898. De 1000. 
11047. Krengel, Johann, Das Hausgerit in der Mibnah. 1. Teil. Franke 


Gt aM 9 يا‎ 














Vers. der für die Bibliothek der D.M.@, eingeg. Schriftenu.a... KKXIX 


11048, 


“1103 





11000, 


11001. 


11008, 


11008. 


11084, 


11088, 


11000, 


11061. 


11088, 


11089. 


11000. 


11001, 


1106: 


Grunald, M., Dio Eigennamen des Alten Testaments in ihrer Bo- 
deutung für die Kenntnis des hobrälschen Volksplaabens. _Droslau 
1808, mo 17a, 
(Bar Ebhr&yi.] Die Schollen des Grogorkus Abulfaraglus Bar 
Hobrasus zum Bucho Eaochlel nach vier Handschriften des Horreum 
mystorlorum mit Einleitung und Anmerkungen herausgegeben von 
Raphael Gugenheimer. Barlin 1804. De ıro2, 
‚Feilchenfeld, Wolt, Die jüälschen Gegner der Helmkohr und des Tempel 
aus untor Cyrus, Bino’oxogotischo Stndio über Jesalas, Kap. 05 u. 
Frankfurt a. M. [1890)- Te 700 
Massorah, Die, der Üslichen und westlichen Syrer in ihren Anı 

0 











Caland, W., Die altindlschen Todten- und Bestattungsgebriiche mit 
Dondtzung handschriflicher Quellen dargestellt. Amsterdam 1890, 





{= Vorhandelingen der Konliklüko Akndemlo der Wotenschappon. 6 
Amsterdam. Alleaing Lotiorkunde. Doel 1. No. 0) Mb 2217. 4%, 
Pinot, Louis, Les Inpldeiros Indiens. Parls 1800. [= Bibliothtque 
de I’Boolo des Hautes Etudes, Selonces phllologiques ot historiquen. 








Cont-onaltmo fasculo,) CH 
[Rost.] Weise, O., Dor Orlontallst Dr, Reinhold Rost, soln Leben und 
سام‎ Streben. Lolpalg 1807. NK 130, 
Bossartone. Pubbileualone porlodien di studl orlentall, nn, BT—: 

80-40. Roma 1800. DD 006. 
Norden, Walter, der vlotte Kreuazug Im Nahmen der Beziohungen des 
Abondlandes su Byzanz, Berlin 1808 N 800. 


‚Sarre, Pr., Transkaukasion [-] Porslon — Mesopotamien — Tranı- 
plan, — "Land und Louto — 85 photographische Aufuhmen und 














Vobersichtskarte einer In den Jahren 1897/1808 unternommenen Ralıc. 
Borlin 1800. Ob 1808. 

teim, Max Freiherr von, Vom Mittelmeer aum Porslschen Golf 
durch den Haurfn, die syrische Wüste und Mesopotamien. Erster 
Band, Berlin 1800. Ob 1400. 


Galtorii Onncellarii Bella Antiochena. Mit Erlkuterangen und 
einem Anhange herausgegeben von Heinrich Hagenmeyer. Innsbruck 
1800. 1062. 
[Magrdoron.) Tpouocnit neners murin copona Auysa auopik- 
ekaxu myyeuncom ... usanıs A. Bacunen. U.Ierepeyprs 1898. 
(= Mimoires de ’Acaddmip Imptriale des Selonoes do St-Pötersbourg. 
Vin Seo. Olasse historio-phllologiquo. Volume كلا‎ No. 8.) 

ng 58T. 
Castyies, Lo Comte Henry de, Llslam. Impressions ot &indes. Paris 
1800. u 088. 
Templer , Dernbard, Die Unsterblichkeitlehro (Psychologie, Mossiano- 
متعم‎ und! Kschatologie) bel den jüdischen Philosophen des Mittelalters. 
Leipzig und Wien 1895. aD 1540. 














Verzeichnis der Mitglieder der Deutschen Morgen- 
ländischen Gesellschaft im Jahr 1899. 


LI 
Ehrenmitglieder‘). 
Herr Dr. Theodor Anfracht, Profasser a. d. Univastit Bonn, Baumschl 
Aue 38 (ir). 
- Di.R.G. Bhandarkar, Prof, am Decean Calloge, in Pana in Indien (63)- 
2 Dx. 0. von Böhtlingk Exe, kuiserl, rus. Geheimer Rath, der kase 
"Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg Ehrenmitglied mit 
Site und Stine, in LeipaigeRt, Hopillsr. 25, IL 8). 
- Dr. Räw. Byles Cowall, Prof. des Sanskrit an der Universikt zu Cam- 
bridge, Engl, 10 Scropo Terrace (0). 
= Dr. V. Fausböll, Pro 
Ü DEM.H. de Goojo, Interpreslogeki Warneriani u. Prof an d. Untvorsitit 
in Leiden, Yiiet 15 (4). 
"= Di. Iganaio Guiat, Profesor in Rom, via Bottoghe oscuro 24 (88). 
Ü Dr. M. Korn, Profssor an der Universiit in Leiden (87). 
Ü De. Lndolf Krohl, Geh. Hof, Prof an der Uni. In Leipzig, An der 
1. Bürgorschüle 4 (6). 
ir Alte ©. Lyall, كل‎ 0. D. هاه‎ Member of Oouneil, in London SW India 
fiee (8). 
عه ولق‎ P. Max Müller, Right Honourable, Profesor an der Unir, In Oxford, 
Norham Gardens 7 (7). 
=. Dr. Theod. Nöldeke, Prof, an der Univora. in Strasburg ls, Kalbe- 
game 16 (O0). 
=. Dr. مامه‎ Opport, Mombre do Hnsttt, Prof. am Colöge de France, 
A Paris, zus do Shx 2 (Bd). 
= Dr. Wilhelm Radloft Bxcellez, Wirkl. Stantsraih, Mitglied der k. Akad, 
der Wissonschaten in St. Potensburg (62). 
= Dr. م ف‎ Reinach, Prof, a. d. Uni. in Wien VIIL, Feldgesso 3 (60). 
© Dr. Em. Senart, Membro de Yinstitut A Par, ruo Frangos 1> 18 (80). 
© Dr. ددج‎ Spiegel, Geh. Rat u. Pro, in München, Könfglastr. 40, I (81). 
© Dr. Wiley Stokos, früher Law.member of {ho Council of Ihe Governor 
General of Indi, jetzt in Londen SW, Gronvill Placo 15 (24) 
= Dr. Wilh, Thomson, Prof. an der Universtit in Kopenhagen, Y, Gamlo 
‚Kongerei 150 (02). 
= Graf Melchior de Vogl, Mombre de lnstitut A Par, 2 مدص‎ Fabert (2). 
= Di. Albrecht Wobor, Prüf an dor Univ. in Berlin SW, Riterstr. 30 (34). 
= Di. HF. Wüstonfeld, Gohelmer Rogierungerath und Profasser in 
Hannover, Brihlstr. 5 (49) ()- 


1 


Corrospondierende Mitglieder. 


Herr Lientenant- Colonel Sir R. Lambert Playfalr, 18, Queens Gardens 
in St. Andrews, Gratsch, Pife (Seotland) (11) 
- Dr. Bäward E. Salisbury, Pro. in Now Haven, Comn, U. 8. A. (32) 























1) Die in Parentbeso beigesetzt Zahl ist die fortlaufende Nummer und 
bezieht sich muf die Reihenflgo, In der die botrefanden Herren zu Ehren-, 
‚sp. erzespondlerenden Mitgliedern proc 





Verzeichnis der Mitglieder der D. M. Gesellschaft, ا‎ 


Im. 
Ordentliche Mitglieder?) 
Herr Dr. W. Ahlwardt, Geb. Regierangsrath, Prof. d. morgenl, Spr. in 


Greifswald, Brüggstr, 28 (878) 
- Dr. Herman Almkvist, Prof, der somit, Sprachen an dor Universität In 











Upala (1084) 

= Dr. ©, P. Androas in Schmargendorf bei Berlin, Heiligendammstrasse 7 
ae) 

- Dr. Thoodor Arndt, Prodigor an $t. Pot in Berlin 0, Friodrichsgracht 58. 
(1018). 


= Dr. Carl von Arnhard in Konstans in Baden (990). 

= Dr. Siogmund Auerbach, Rabbiner in Halberstadt (897) 

= Dr. Wilhelm Bacher, Prof. au der Landes-Rabbinerschule In Buda- 
post VII, Ellsabothring 20 (804). 

= Ich. Baonsoh-Drugulin, Buchhändler und Buchdruckereibesitzor In 
Leipzig, Königstr. 10 (1201). 

= Lie, Dr. B. Baontsch, Profosor an der Universität In Jena, Lichten- 
halnerstr. 8 (1281), 

» Dr. Friedrich Baothgon, Consistorlarath, Profosor an der Untversitkt zu 
Berlin in Bonshelm, Ausrbacherstr. 09 (061) 

= Willy Bang, Profasor an der Univ. in Ldhwen (1140). 

= Dr. Ötto Bardenhowor, Prof. d. noutast. Exogeso a. d. Unfr. in Münch 
Sigmundstr. 1. (800). 

= Dr. Jncob Barth, Prof, a, d, Unlv. In Barlin N, Wolssenburgerstr. 0 (898). 

= Will, Barthold, Profsssor an der Univorsität In St, Petersburg, Wasill 
Ostrow, 1018 Linte 151, Quast, 80 (1282). 

= Dr. Christian Bartholomas, Profomer an der Unlvorsität in Giessen, 
Astorwog 34 (050). 

= Rond Bassot, Directour de Tilsolo supörlouro des Lettros d’Alger, Corre- 
1 (Alger-Mustaphn), Run Michelet 
77 (07, 


= Dr. A. Bastian, Goh. Reglerungrrath, Direct des Muscum für Völker“ 
undo und Profewor en der Universität in Derlin BW., Känlg- 
tens 190 (800) 
= Di. Welt Graf von Daudiasin, Prof. an d. Univ. in Marburg EL, Unt- 
wengitktsr. 18 (708). 
= Di. A Baumgartner, Profaor a. d. Unlvers. in Basel, am Schänalein 
dei St. Jakob (1008 
= Dr. Ant, J. Baumgartner, Prof. Al!colo de Thöologio in Genf, Saint Jonn- 
Tour (1008). 
- Dr. Anton Baumstark, Privatdecent a, d. Univ. in Holdelberg Anlage 88. 
(ir) zZ In Ron. 
 Bockor in Gelnhausen, Vila am goldnen Fass (1261). 
1 Georg Door, Brivatdocent a. d. Untvenität In Hallo نه‎ 
18 (1200). 
+ Dr. 6. Wohrmann, Senior und Haupipaster in Hamburg, Kralon- 
Kamp 3 
= Dr. Waldemar عمال‎ in Frankfurt aM, Wähler. 18 (248) 
































1) Die in Parenthese beigesotste Zahl ist die fortlaufende Nummer sund 
bezieht sich auf die nach der Zelt des Einritts in dio Gesellschaft geordnete 
Liste Bd. IL, 8. 505 2, welehe bei der Anmeldung der neu eintretenden Mit- 
‚Slider in den Nachrichten fortgeführt wird. „ 


XLIT _Verzeichnie der Mitglieder der D. M. Gesellschaft. 





Her Lie, Dr. Inmanndl 6. A. Bensinger, Priatdoe 
In bel Berlin, Becker. 11 (117) 
Trchem, Priratdocent zn der Unlvrtit ta Gonf, auf 
لمملا‎ de Gras pris Ceigey, Canton do Vaud, Schweiz (1089). 
> Di. Kurt Dorghold, Dresden As Darkharditr. 12 (1202) . 
1 Big. Bormus, Profaor In Lausanne (182) 
IA. Bovan, 2 A Profesor in Cambridge, England (1179). 
1 Di. لعو‎ Bezoid, Pröt. a.d. Univ. In Haldeberg, Brückensr. 45 (940). 
1 Di. AU Beszenberger, Profssor an der Unfverit In Känkgaberg Ir. 
ا‎ 2 (ON), 
- Di.Guse Bäckell, Prob a. d. Uni In Wien VII, Aersr. 25, 2. Sige, 
1. Stock @13). 
“كاطع اماك رماش‎ v. Biedermann, Räcknitz d. Dresden (1289). 
1 Dr TB. Bloch, Indlan Nasen, in Caleuta (1104) 
2 Di. مامد‎ Bioomfield, Brot, «A. Johns Hopkins Unfrersity in 
Baltimore, Md, U. 8. 4.099). 
> "Dr.Lonis Blumenthal, Kabliner I Danzig, Hol. Gistiguse 94 1 (1142). 
in Le Rirage pris Chanblay (Sulas) (1222). 
عدوت‎ Aufenttalt unbekannt (1008) 
Ü Dr. Bim. Brandes In Kopenhagen, Krenprinsmsegnde, 30 (164) 
1 Di. Oscar Braun, Profeer in Würaburg, Sandetrig 6,1 (1370). 
1 Aal Henry Brenstod Pre in Ohlago, 815-0218 Set, Bagloood 
use). : 
> Bar. لك‎ Brigge, Pro, cm Unlon The. Sominary In Nom York (125) 
! Dr Kan Brockelmann, Priaidocent ko der Universität in Bralan, 
nelsenansr. 25 (1109). 
Ernest Walter Brooks in Lendon WO. 28 Grsat Ormondatr. 1238). 
2 ‚Dr Karl Bragmann, Pro.a.d. لاجد لد‎ in Deipig, Auen, € (120). 
ZeDn. Rad. E. Brünnow, Prof, in Verap, Canton’ de Via, Chalet Benuval 
0 (chweie (1000), 
Dr. Kan Budde, Profusor an der Universität In Sirwssburg Yls, 
push 3 Gin). 
= بل‎ Wallb Badge, Lit.D, P.S.A, Aulstent Deputy Kespr of Egyplan 
Ana Orlenil Aniqeits, Brit Mas, {a London W6 (1085) 
- Dr. Foanta Bühl, Prof a d. Univ. in Kopenhagen, Osserkropnle 266 (990). 
© Dr. Moss Buttonwioser, Prof, Hebrew Unlon Olloge In Cinelnoat 0. 
u8.4. 000), 
Don Leone Oastani, Principe لك‎ Tanne, In Rom, Palazzo Castnt (1148) 
Men Dr. W. Onland in Breda Holland, Sdliginget 5 1299). 
®” Prater Galle von لون‎ k u. kr Aerreichruhgen, Gesandter {a 
Soda (Bulgarien) (28) 
= Dr. Cari Gappeller, Prof a. d. Unlr. In Jena, Postweg 1 (1018). 
Mer La Onrartlh, AA Sk Bade ولاه‎ In Manche, Aland 
ek 0) 
- Ale Onsparl, König. Gymnasll-Profssor a, D. In Erlangen, Östliche 
Stadtmaurste, 18 075) 
= فاضم‎ De. ال‎ D. Ohabot in Bars, مد‎ Claude Bernard 47 (1270). 
© Da. D. AChwolson, v. Saaerath Bee, Prof, له‎ br, Sp, u. Dteratur 
Univ. ia Sı. Potenburg (92). 
= عد‎ Josef Gikek, Pier In Kinedf ا‎ Mlarlenbad (1211). 
2 Dr. Pi..Colinet, Prtesor des Sanckrit und der vergl, Grammätlk an 
Du md Unvenlu a Lore Gi 
- Dr. Herman Gollitz, Profner am Bryn Mayr Csloge In Bryn Mar Pa. 
"ei Phlldeipie, Ponnspianl, U. 8.4. O8) 
© Dr. August Osarkäy, Prior a dr Unia in Lapeig, Gras 
ae 2, IE ie). 
= Di. Cal Meine. Cornill, Profaser an der Universität in Brealan, Kıon« 
prinenskase 1 (88). 


&. Untvors, zu Berlin, 





















































Verzeichnis der Mitglieder der D. M. Gesellschaft. تلك‎ 


Horr Dr. Sum. Ivos Curtiss, Prof. am ihecl, Seminar in Chiengo, Ilnols, U:S. Ay 


Warren Avonuo 45 (923). 

P.Jos. Dahlmann, 8.L.in Exaeten bei Roermond, Limburg, Holland (1208). 

T. Witten Davies, Prof. of Old Testament Literature, Bapist College and 
Lecturer in Semitie languages, Unlvorsity Colloge In Bangor (North- 
Wales) (1188). 

Dr. Alexander Dodekind, k. u. k. Cnstos-Adjanet an der Sammlung 
üyyptischer Alterthliger des dsterr. Kalserhanses In Wien XVLLL, 
Staudgasse 41 (1188). 

Dr. Berthold Delbrück, Pr. 

Dr. Friedrich Delitzsch, Pro. 
Knosebockstr. 50 (8). 8 

Dr. Hartwig Doronbourg, Prof. an der Heole spiele des Languos 
orlentslos vivantes u, am Collöge de France In Paris, Avenue Henri 
Martin 30 (000). 

Dr. Paul Deusson, Professor a. d. Unlvors. In Klol, Basalor Alte 9 (1132). 

Dr. P. H. Dioterict, Gel. Koplorungsrath, Prof. an der Unlvorsikt zu 
Berlin in Charlottenburg, Hardenborgstr. 7 (29). 

Dr. Otto Donner, Prof. d, Sunskrlt u. d. vorkl. Sprachfomsehung an di 
Univ, in Helsingfors, Norra Kogen 12 (04). 

Rov. Sam. R. Driver, D. D., Canon of Christ Church in Oxford (858). 

). Dutt, 0, 1. BJ. 0. رق‎ Aufentbalt a, Z. unbekannt (1218). 

Di Habs Baval, Br, um Ghge da An دل‎ Fr, Bande Buy 11 
aan. 

Dr. Rudolf Dvokük, Profassor a. d. böhmischen Untvarstät In Prag III, 44 
Kleinsolte, Brickongaso 30 (1118). 

Dr. Karl Dyroff, I. Kustos bol der Agyptel. Sammlung des Staates, Privat- 
docent a. d. Univorsität in Müuchon, Schraudolphstr. 14111: (1130) 

Dr. 3. Eggollng, Prof. des Sanakrit an der Univ. in Edinburgh, 18 Matten 
Pinco (108). 

Dr. 3. Ehnt, Pastor mer. In Genf, Chemin do Malagnou Tbis (07). 

Dr. Karl Ihronburg, Privatdocont der Geographlo in Würzburg, 
Paradeplats 411 (1010). 

Dr. Adolf Ermun, Profomer an der Univ. in Berlin, Südendo, Bahn- 
atrasso 21 (009). 

Dr. Carl Hormann Ethd, Prof, um Unlvorslty Colloge In Aberystwith, 
Wales, Marino Torraco 515 (661). 

Waldemar Bttel, Pfarrer in Falkonrohdo, Rog.Don, Potsdam (1018). 

Dr. Jullus Euting, Prof. an dor Univ. und Bibliothekar d. Universitäts- 
u; طاولا اع هويا‎ In Sranburg IE, Schlom (810), 

Hämond Fagnan, Profameur & Ncole supörleure des Lattres d’Alger, 
١ Alger (069). 

Dr. Winand Poll, Prof. an der Akademlo in Münster 1. W., Starnstr. 2a (709). 

Dr. Rich, Pick in Neuendorf b. Potsdam (1206) 

Dr. Louls Pinot, Directour de la Mission archöologlqus d’Indo-Chine in 
Sagen (Cochinchine) (1250). 

Dr. August Fischer, Professor an der Unlversiikt zu Lapzig, Mozart- 
strasse 1 IL (1099) 

Dr. Johannes Flomming, Kustos an der Unlvorsitit-Bibllthek in Bonn, 
Arndt. 88 (1192). 

Dr. Karl Florenz, Prof. an der Univ. in TEkyö, Japan, Kolshikawa-Ku, 
Kobina Suldo Mach 87 (1188). 

Dr. Willy Poy, Assistent am König. othnogr. Museum in Drasde 
Pürstenstr, 89 part. (1228). 

Dr. Slogmund Fraonkol, Profewor an der Univ. in Breslau, Freiburger. 
Strasse 18 1 (110). 

Dr. R, Otto Franko, Profosor an der Univ. in Königsberg i/Pr., Schön- 
ftrasse 2 TIL (1080), 











Univ. in Jona, Fürstongraben 14 (158) 
.لا‎ Untv. zu Borlin, In Charlottenburg, 


















































XLIV Verzeichnis der Mitglieder der D. M. Gesellschaft, 


Herr Jakob Froy, Kaufmann, به‎ Z. Asistent a. d. Getreldepreis-Warte b. d. 
Univerttät in Freiburg in der Schweiz (1095). 
- Dr. Undwig Fritzo, Profaser und Seminar-Oberlchrer In Köpenick bei 
Borlin (1041) 
- Dr. Alkis Ant. Führer, Prof. of Sanserit, zur Zeit in Dresden (073). > 
2 Dr. Julius Fürst, Rabliner in Mannheim (936) () 
I Garabod الماع‎ Carnenche, Comelller & a Con dos Comptes 
in Constantnople, Pera, Rus Alldon 20 (1200). 
= Dr. Richard Garbe, Professor an der Untveritkt in Tu 
Strasse 14 (00) 
- Di. Incien Gautier, Profsssor in Genf, 88 Route do Chin (879). 
Ü Dr. Wilhelm Geiger, Prof.a. 4. Unlv. in Erlangen, Löwenlchstr. 24 (030). 
© Cand. theol. 3. P. P. Geisler, Courent de St. Etienne in Jerusalem 
2. Z. unbekannten Aufouthits (128). 
= Dr. H. D. van Gelder In Leiden, Plantsoen 81 (1108) 
Ü Dr. Karl @oldnor, Profosor an der Unfvorsität in Berlin NW, Bandel- 
strasse 48 (1090) 
- Dr. H. Gelzor, Geheimer Hofrat, Profasor an der Unveritit in Jena, 
Kahlafscho Strasse 4 (38) 
Dr. Rudelf Geyer, Seripter ad. k. k. Hofbibliothek in Wien VI, 
Blümelgaso 1 (1085). 
. Geysor, Pfarrer in Eiberfld (1080). 
© Dr. Hermann Gies, Dragoman bei der kals, deutschen Botschaft in Con- 








Biosinger‏ رجي 

















Stantinopel, Pora (100). 

= D.Dr. B. Giosebrecht, Professor in Königsberg 1. Pr, Zogelsr. 11 ا‎ 
(em) 

= Dr. Bivard Glas der, in München, v.d. Tannstr. 25 (1162) 





© Dr. Ignaz Goldzihor, Professor an d. Univ. und Soarotir der Iarali 
Gemeinde in Budapest VAL, Holö-uteza & (158). 
> Dr. Richard. لل‎ H. Gotthoil, Profssor an der Columbia Unlvarsity In 
New York, Nr. 169 Wash, 033 Strest (1080). 
8. Buchanan Gray, M. A,, Munsteld College in Oxfırd (1270). 
Stud, phil Louls H. Gray, Oolumbia University, in Now Yark City (1278). 
‚son, B.0.8, caro of Grindlay نل‎ 00, 54 Parliament Str. 





.W. (1008). 
= Dr. Jullus Grill, Brofasor a. d. Unte. In Tübingen, Olgnstr. 7 (780). 
Dr. H. Grimme, Prof. an der Univorsikt In Freiburg 1.d. Schwels (1184). 
Dr. Wilh. Grube, Prof, a. d. Univ. und Direetorialnsistent am امكل‎ Museum 
für Völkerkunde zu Berlin, in Halenseo bei Berlin 8,W., Georg 
Wilhelmstr. 17 81). 
Frhr. Worner von Grünau In Karlıruho, Gartenstr. 19 11 (1244). 
Dr. Msx Th. Grünort, Profesor an der deutschen Univ. in Prag II, 
Tonnengusse 1 8 )873(. 
= Dr. Albert Grünwedel, Prof, Direstollassisent am Kgl. Museum für 
Völkerkunde zu Borlin in Gross-Lichterflde b. Berlin, Vorlängerte ” 
Wilhelmstr. TaT (1089) 
> Lie, Dr. Herm. Guthe, Prof. a.d. Univ. in Leipzig, Körmerplatz 7 IT (910). 
= Johannes Hardt, Pastor in Wosel (1071), 
© Dr.med. otphilos Jllus Cussar Haon Lzsch inDresden, Amalienstr. 9 (505). 
08 tzmann 8.0. Prof, um kathol, Seminar in Sarajewo, Bosnien 











P. Anton I: 
20). 

= Dr. d. Haldvy, Matre do Conffrencos A 1colo pratiguo des Hautes 
dos 3 Parlı, Ruo Aumalro 26 (649). 

Dr. Ludwig Hallior, Pisrrer in Disdenhofen (1092). 

Rd. van don Ham, Prof an d. Univ. in Groningen (9K1),‏ عط« 

= Dr. Eämund Hardy, Prof in Würzburg, Sanderringstr. 20 كلد‎ (1240). 

- Dr. A. Harkavy, kals russ. Statsraih und Prof..der Geschichte des 
Orients an des Univ. in St. Potersburg, Puschkarskaje 47 (670) 








Verzeichnis der Mitglieder der D. M. Gesellschaft. KUN 


Herr Dr. C. do Harloz, Prof. d. orlent. $pr. an der Univ. in Löwen, Rus des 


Röcaiets 28 (881) () 
Profasor Dr. Martin Hartmann, Ihrer d. Arabischen am Seminar für 
riet. Sprachen zu Bapin in Charletnbung, Schillerstr, 7 (602). 
Dr. phil. لل‎ Hassenstoin in Tüblagen, Flecherstr. 60 (1251) 
Dr. 3. Haushoer, a. Z. in Zürich V, Dengstr. 187 (1120) 
In Bascl, Anste. 70 (18). 
?. Dr. Joh, Heller, Profssor In Innsbruck, Unversttste. 8 (985): 
6: , Pfärramtscandid In Hoideiberg, Philosophonwog 6 (1208). 
اط‎ Wortaborg, Prof, an بك‎ Untv. in Hall a/S, Louisenstr. 4 9) 
Dr. David Morzog, Babbiner in Ung. Ost in Mähren (L2BT). 
A Houslor, V,D.M. in Berlin SW, Jchanaiterstr, 91 (1100) 
Dr. H. Milgenfold, Privatiocent an der Universitk: in Jenn, Fürsten- 
graben 7 (1260) 

Dr. A. Mitlobrandt, Pre. ad. Univ. in Breslau, Monhaupttr. 14 (930). 
Di. H. V, Milprocht, Professor a. d. Universität von Ponnsyivanla 
in Pulladsiphia (1100). 0 

X. Miily, kal, Dolmotscher a. D, in Wiesbaden, Bßstr. 5 (607). 

Dr. Val. Hintnor, Profosor am akad, Gymnaslum in Wien (800). 

Dr. Hartwig Hirschfeld, Docent d. semlt, Sprachen am Jom’s College 
in London W., Malda Hi 105, Warwick Tond (900) 

Dr. Horm. Hirt, Prof. a.d.Unlvers, mi Leipzig In Gehli, Äunere Halesche 
Strane 23 (1208). 

Dr. Priodr. رياغم لكل‎ Professor In München, Leopolästr. 80 (1202) 

Dr. 0. Moborg, Profomor an der Untveriti h Frelburg 1. Dr, Drolsm- 
مياق‎ 25 (111) 

Dr. AR, Rudolt Hoornlo, Oxford (England), 40 St, Gilis., 

Dr. Adolf Moltamann, Prof. am Gymn. u. a d. Unlv. In Freiburg 1.B, 









































Moltkost. 43 (084) 

Dr. H. Holaingor, Stadtpfarror In Ulm (Württemberg) (1208) 

Dr. Frite Mommel, Profüsor an d. Univors, in München, Schwabluger 
Landstr. 00 (841), 

Dr. Edw. W. Hopkins, Profsssor am Yale College In Now Haven, Con, 





USA, 200 Baboy sur 009) 
Dr. Paul Horn, Professor an der Univ. in Strassburg i/Els,, Neudorf خوط‎ 
rung, ha Be Uran 20a (100) 

Dr. pi Jo Horovitg, In Prankürt a, Dimenplat 16 (120) 

De. ML Th. Moutema, مسا‎ 4. merpeilind. Sr. an der Unlr. ها‎ 
irecht (000) 

Glan لقا‎ Ins. Konal, Seednre-intrpite du ganvernement, 
of Tele pt: ا‎ Fanta dB ru M 
Irene one) 

De.H.Mübschmann, Pro an der Un. In Sträsbug En, Raprochi- 
ur Ale 81 (70) 

Dr. Magen Multzsch, Gnrerament.pigraphtt in Ootacamund. (Ba 
hy = 2. In Draden, Werbergir 18 (840) 

Dr. Georg ui, ا‎ m. & Un zu Dein In Carotnburg, 
ا‎ Si. 7 11 0000) 

Dr. AV Willem Jackuon, Prfenor am Cem Cole, Highland 
'Avenı, Yonkarı in Nor Ya, U. 8A. (009) 

Dr. mg Re Jacob Prranocnt ed, لاله لان‎ I Hal 
ا‎ 

00 Urs in Boa, Nebuhrsrnee 204 

2 

Dr. 6 en, Prassr an der Unversät in önigberg Pr, Ay. 
Yanggue 38 (20) 

Dx.2. ven don. Prof. der Ur In Marburg دعاس امه‎ 21 (11) 

Dr an Tal, Pre en d Une in Wird Banner. 5 (10) 




















Kron- 





XLVI Verseichnie der Mitglieder der D. M. Gesellschaft, 


Herr Dr. Ford, Justi, Gehaimrath und Prof. به‎ d. Untv. In Marburg ,رذ‎ Bar 
füsserthor 32 (801). 
= Dr. Tb. W. Juynboll, in Leiden (1100), 
7 Dr. Adolf Kaog!, Profeser a, d. Univ. zu Zürich in Hottiagen, Kasinoste.& 
(am). 0 
= Dr. Paul Kahle in Wittenberg, Proiigerseminar (1200) 
Ü Dr. Adolf Kamphausen, Prof. an der Univ. in Bonn, Waberste, 27 (402) 
I Dr. David Kaufmann, Prof. an der Landes-Rabbinerschule in Bada- 
(pet, Andrassyatrasıe 20 (89%) (1). 
= Dr.EmilKantzsch, Prof.an der Univ. in Hall رقن‎ Wettiner Str. 32 (21). 
2 Dr. Alexander von Kögl, Gutsbesitzer in Puszta Saent Kiräly, Post 
Tacıhäza, Com. Pest.Pils, Ungarn (1104) 
. Dr.8. Kokule v. Stradonitz, Kammerherr, Rofsrondar u. Lientenant a.D. 
in Gross-Lichterfelde b/Berlin, Mariensr. 18 (1174) 
= Dr. Charles E, Kent, Profossor of Wibiel Literature and History at Brown. 
University In Proridenee R.d, (1178), 
- Dr. Brdr, Korn {n Charlottenburg, Raukestr. 13 (1288). 
Ü Lie. Dr. Konrad Kosslor, Professor der orient. Sprachen in d. Univ. in 
Greißemeld, Langest. 10 (878) 
- Dr. Franz Kielhorn, Geh. Reglorungsrath und Prof. an der Untvorsitit 
in Göttingen, Halohalaweg 21 (1022) 
= Dr. H. Kieport, Profsssor an der Universität in Berlin SW, Lindor 
strasse 11 (218) () 
- Leonard W. King, of Britich Museum, Department of Epyptlan and 
Assyrian Antigen, in London WO (1191). 
= Dr. Johannes Klatt, Bibliothekar a. D. an der Kgl. Bibliothek in Berlin, 
Westend, Chsrlottenburg, Linden Alle 8/10 (878) 
= Dr. G. Klein, Rabbiner in Stockholm, Strandvägen 49 (981). 
© Dr. $. Kleinert, Prof. d. The. in Berlin W, Sehelingst 11 (496). 
Dr R. Klomm {n Grom-Lichtrtelde b. Borlin, Vorlängerto Wilhelm- 
سيق‎ 284 (1208), 
= ‚Dr. Bolor, Aug. Klostormann, Konsistorlarath und Prof. d. Theologie 
in Kiel, Jügersberg 7 (TAN). 
= Dr. Feodrich Knauer, Profsssır an der Unlv. In Kiom (1081). 
Dr. Kaufmann Kohler, Rabbiner In New York (123). 
Dr. Samuel Kohn, Rabbiner und Preäiger dor Iraclit, Raliglonsgemeinde 
in Budapest VIL Holl6utera 4 (650). 
Dr. George Altz. Koht, Rabbiner und Prediger in Dallas, Taxas U.8.A, 
No. 161, Pocahontas Street (1219). 
= Dr. Paul v. Kokowaoft, Privatdocent a. d. Univorsität in $t. Petersburg, 
Log. 10 (me) 
= Dr. Edoard König, Profasor an der Universität in Bonn (891) 
= Dr. Alexander Kowäts, Professor der Theologie am römekathol, Seminar 
in Tomesvär, Ungern (1181) 
= Dr. I. Krosmärik, &. Oberstuhleichter in Sarvas, Böktser Comitat, 
Ungarn (1169 
= Dr. Johannes Krongol in Broslan, Neue Odorstr. 18.4 (1286). 
© Dr. R- Maxlllien Kronkel in Drosden, Borgste. 42 (1079) 
- Theod. Krousslor, Pastor In Ursprung b. Ober-Lungwitz 1. Erzgebirge 1. 
aın0). 
= Dr. B. Kuhn, Prof an der Univ. in München, Hossstr, 3 (708). 
© Dr. Frans Kühnort, Privntdocont an der Univ. in Wien IV, Phorus- 
guse 7 (1108). 
= Dr. Joseph Kuhnert, Kaplan b. St Matthias in Breslau, Riterplat 17 (1238). 
‚Dr. Ignas Kinos, Direktor der orientalischen Handelsskadomie in Buda- 
est V, Alkotmdny-utesa 11. (1288). 
= Di. E. Kurz, a. 0. Profsssor der somit, Philologie an der Universität In 
"Bern, Taubonste, 12 (181). 









































Verzeichnis der Mitglieder der D. M. Gesellschaft. KAVIL 


Herr Dr, Göza Graf Kuun von Osdola, Excellonz, Kakerl, u. Königl. Geheim- 


rath auf Schloss Maros-Nomeli, Post Diva (Ungin) (690). 
Dr. 8. Landauer, Prof. u. Biblisthekar an dor Univ. In Strassburg EIS, 
Ehrmannstr. 1 (889). 
Dr. Carlo Graf von Landberg-Hallberger, k. schwed. Kammerherr 
und diplomatischer Agent. D, München (1048). 
Dr. Carl Lang, Direktor am Kgl. Seminar In Bodorkesn (1000) 
Dr. Charles R. Lanman, Prof. of Sanskrit in Harvard Untvorsity, 
9 Farrar Btrest, in Cambridge, Massnchusetts, U.8.A. (897). 
Dr. M. Lauer, Geh. Reglerungsrath u, Schulrath in Stade (1018) 
Dr. 8. Lefmann, Prof. an der Univ. In Heidelberg, Plöck 
Dr. jur. ot phil. Carl 
Berlin NW, Lou 
Dr. Oscar von Lomm, 
burg, Wassili Ostrom, Nieolai-Qual 1 (1020). 
Paul Lorgotporer, Aufenthalt unbekannt (1100). 
L. Loriche in Mogıdor, Maroo (1182), 
Di. En Lenmann, Fo. Une. ها‎ Sirabun ie, araman. 8 
01 
Dr. Mark Liäybarskl, Privatdocent In Kiol, Karte. 20 (1243). 
Dr. Bruns اماه أي‎ Prefunr an der Utrril in Bralan, Oanuer 19 
1100). 
‚Cand, theol, Ernst Liobmann in Erfurt, Holsheienstrasso 18 (1282). 
Dr. Ernest L{ndl, Prosbytar in München, Thoroslonstr. 30 I (124). 
Dr. Bruno Lindnor, Profussor an dor Unlv. In Leipalg, Bgolstr, 8 (059). 
Dr. phil, Enno Littmann, به‎ 2. auf Rolsen (1271). 
Dr. 3. Löbe, Gehoimer Kirchenrath In Rasophas bei Altenburg (99) 
رط‎ Theophil Löbel, Censur-Inspoktor In k, ottomanlschen Unterrichts- 
ministorlum In Constaninopel (1114). 
Warmund Ren, Logffeihola y-Öobergin München Mari. I/aCi200) 
David Lopos In Lissabon, 3 R. Abarrasmento de Peniche (1234). 
Dr. Wilhelm Lotz, Profosor der Thoologio In Erlangen, Landwehrstr. 11 
(100n). 
Dr. Immanuel Löw, Oborrabbiner In Brogedin (978). 
Dr. Alfred Ludwig, Profpssor an der deutschen Unfvorsität In Prag, 
‚Königl. Weinberge, Colakowakg-Str. 15 (1000). 
Jncob Lütschg, Sooretnir يك‎ kalı. russ, Consulnts In Bochara (8 
.ل .ل‎ Dyall, 3.8.0, in London SW, 78 Cornwall Gardens (0% 
Dr. 3. N. Mo Ouräy, Prof. am Univ. College in Toronto, Canada (1020). 
Dr. Arthur Antbony Macdonell, Professor des Sanskrit a, .ل‎ Univ. in 
Oxford, 7 Rydeld Road (1081) 
‚Norman MeLoan, Follow of Christ College and Locturer In Cambridge 
(England) (1237). 
Dr. Eduard Mahler in Budapost I, Orsndghäs-utesa, 12 (1092): 
Dr. Oskar Mann, Hißsbiliothekar an d. Rgl. Bibliothek in Berlin N, 
Weissonburgerst. 88 TIL (1107). 
David Samuel Margollouth, Fellow of Now College and Laudian Pro- 
fünsor of Arabie in the University of Oxford (1024). 
Dr. Karl Marti, Professor der Thoologio an der Universität In Bern, Marien- 
Siraso 25 (948), 
Michael Maschanoff, Professor an der gell. Akademie in Kasan (1123). 
Dr BE. . Bibelgesellschaft im Hang, 
Bildoräijkstr. 102 (270). 
Dr. A,P. von Mehren, Profusor In Freiosborg ل‎ Kopenhagen (240) 








































Dr. Bruno Meissner, Privatdoc, a, 4. Univ. in Halle 22, at 
Reisen (1218). 

Ds. A. Morx, Geh. Hofrath, Profeor d. Thoologlo in Heidelberg, Bunsen- 
fs 1 837). 


XVII Verzeichnis der Mitglieder der D.M. Gesellschaft, 


Herr Dr. El. Moyor, Profosor a. & Untverstitt zu Hallo a/S. in Giebichenstein. 
®. Halle, Hell. 88 (808) 
Dr. Ieo Meyor, k. rus. wirklicher Stasterath, ord. Honerarprofeser in 
Götingen, Haussonstr. 9 (124). 
Stud, phil. Curt Michaelis, in München, Hohenzollernstr. 78 (1181). « 
Ü Dr. Ch. Michel, Profussor an der Univenltät in Lütich, 110 Avanıo 
dawroy (061). 
= Di. theol, DM. Mills, Professor of Zend Philology In the University 
56 Oxford, Norham Road 19 (1050), 
= Dr. pl, Eugen Mittwoch in Berlin C, Auguststr. 51 IT (1279). 
2 Dr. 0. F. von Möllendorif, kaierlich deutscher Consul In Kowo 
1. Russland (980), 
®. G. von Moollendorff, Commis, of Customs in Ningpo (Chlns) (690). 
© Di. George F- Moore, Profesor of Theology in Andover, Mass, U. 8. A. 
aon2. 
= Dr. I. M. Mordtmann, kaiserl. deutscher Konsul in Salonik (807). 
2 Mubsrek Ghalib bey, Exe., in Constantinopel, Cantarjllar (1170). 
Ü Dr. Ferd, Mühlen, ka, rus, wirkl. Statsraih u. Professor d. Theol, an 
der Universität in Kiel, Niemannırog 3611 (865). 
Sir Willen Muir, 25. 0.5. 1 LL.D, in Kälnburgh (478). 
Herr Dr. D. H. Müller, Professor in dor Univorsität in Wien VIIL, Feld- 
مدع‎ 10 (620). 
= Dr. Briodrich W. K. Müller, Hilßarbeiter am Königl. Museum für Ver 
ماسم‎ zu Berlin In Stoglite b/Borlin, Düntherstr. 9 (1101). 
. Ed. Müllor-Hoss, Profsssor In Bora, Effingorst. 47 (834). 
.. 0. A. Nallino in Neapel, R. Istituto Orlontale (1201). 
med. Karl Narboshuber in Stıkes, Tunislen (1975). 
Eberh, Nostlo, Profesor am .امم‎ Sominar zu Maulbronn (806). 
r W. A. Noumann, Prof, a. d, Univ. in Wien IX, Garnisongasse 18 
(518. 1089). 
= Dr. George Karel Niemann, Professor In Dei (647). 
Ü Dr. Ludwig Nix, Privatiocent an der Univorstät in Bonn, Roonstr. 18 (1070). 
© Dr. W. Nowack, Profassor an der Unlvem,in Strassburg El, Thomas- 
gusse 3.@58). 
- Dr. Heinzieh Nutzol, Diroctorial-Assistent be 
Berlin N, مسد سمالا‎ 81 (1160). 
= Dr. 3.O0strup, Privatlocent In Kopenhagen, N. Norrebrogade 42 (1241). 
© Dr. H, Oldonberg, Pre, an der Univ. In Kiel, Niomannswog 92 (90). 
Ü Rob, Ölsen, Inther, Pfarrer in Hjörundiord (Norwegen) 1200. 

















den Kl. Müssen. in 









3. van Oordt, in Leiden, Ondo Ryn (1224). 
Dr. Max Freiherr von Opponhelm, beim deutschen Genoralconsulat in 
Kairo (1220). 
= Dr. Gustay Opport, Prof. in Berlin W., Bülomstr. 85 1 (1264). 
© De. Conrad von Orollt, Prof. a. d. Univ. in Basel, Bernulisr. 6 (TOT). 
© Dr. €. Paull, Profwsot am Kantonslyesum in Logano (Cant. Tessin), 
Casa Monti, Viale Carlo Catanco 04 (087). 
= Dr. Ralix E. Polsor, Privatdocent an der Universität in Königsberg Pr, 
Steindamm 88]00 (1004). 
> Dr. Felix Porlos, Rabbiner in Königsberg 1, Pr, Hintere Vorstadt42 (1214). 
© Prof. Dr. W. Portsch, Gel, Hofrat, Oberbibliohekar in Gotln, Damin- 
weg 26 (828) (). 
= Ber. John P. Botors, Prof, an dor Episcopal Divinity School in Phila- 
delphia, Pennylvanla, U.8.A. (900). 
- Dr. Norbert Potors, Prof, der alttstamentlichen Exsgeso an der B. 
u, „{heolog. Facultit in Paderborn (1189), 
- Dr. Arthur Pfungst, Fabrikant In Frankfart رلا به‎ Gärtnerweg 2 (1200). 
= Dr. Friedr. Wilh. Mart, Philippi, Profewer an d. Univ. du ‚Rostock, 
Georgstr. 7A (690), 











Verzeichnis der Mitglieder der‘ D. M. Gesellschaft. XLIX. 


Herr Dr. Bernhard Pick, in Albany, Now-York, 393 Washingten 
= Dr. Richwrd Piotschmann, Prof. an der Unlv. und Direktor 
Untv-Bibliothek in Greifswald, Kuophtr. 19 (001). 
- Theophilus Goldrldge Pinchos, Department of Egyptlan and Assyrlan 
Antigen, Dil Munoum 98, Hat Sr, Hampetand in London MW. 
ann), 
Dr. Richurd Pischol, Prof. a, d, Univ, in Halle a]$, Schillerstr. 8 (700) 
Dr. Samuel Posnahski in Warschau, Tiomsckie 7 (1257). 
Dr. Franz Praotorius, Prof, a. ,ل‎ Univ. In Hallo a/S, Frauckestr. 2 (088). 
Josot Prasch, Sparkasson-Boumter In Graz (Stelormark) IL, Loonhard- 
strasse 89 (1100). 
= Dr. Eugen Prym, Prof, an dor Univ, in Bonn, Coblonzerstr. 39 (044). 
"Lie, Dr. Alfred Rahlfs, Profsssor a, d. Unlvors, In Göttingen, Horaberger 
Chausseo 19 (1200). 
- Dr. H, Rockondorf, Professor a, d. Unlv. In Freiburg I. B, Maximilian- 
strasse 84 (1017) 
= Dr. theol, und phil. C, Roinicko, Professor in Wittenberg (871). 
= Dr. J. N, Router, Docent des Sanskrit und der vergl. Sprachwissonschaft 
سد‎ dor Univendtät In Helsingfors, Höglooragatan 25 (A111). 
= Dr. Charlos Rico, Chemist Depnrtment Publle Charity & Corr, Bellevuo 
Hospital, in "Now York (887), 
= P. Dr, Joseph Riober, Prof. der Thoologlo an der doutschen Univ. In 
Prag IT, Cormolliorgasso 16 (1184). 
= Dr. Fr. Risch, Pfarrer in Heuchelheim, Post Ingenheim, bei Landau, 
لقاو‎ (1006) 
or, Lektor a. d. Univ. au Oharkow, Instramentalstr, 8 (1291). 
Robertson, Drof, of Orlont, Langunges In Glasgow, 7, tho 
Untvorsliy (068). 
= Dr. Joh, Roodiger, Director der Könfgl. Unfvorsitit-Bibllothek In Mar- 
burg EL, Schianalldo 7 (748). . 
= Dr. Robert W. تعمج م‎ B. A, Professor am Drew Theologlenl Sominary, 
In Madison, Now Jersey, U.8.A. (1189). 
= Dr. Albert Rohr, Docont an der Univ. In Born (957). 
= Gustav Rösch, pens. or. Pfarrer in Biberach a, .ل‎ Riss (992). 
= Baron Vietor von Rosen, Prof, an der Unlvarsitit und Akademiker in 
St, Potersburg, Exoellons, Wansill-Ostrow, 1% Linlo, 2 (157). 
= Dr. Artur von R ‚tionssoer. In Poking (Chin), K. u. K, 






































Sthetein, ا‎ 

in aan) 

Dr. Mas Rottenburg in Viaoy, Unger ati, 

EWEIRD, Rosen, far Palo at Chad Cole In Cambridge, Kg: 
ana ao): 

=D. Ruclort, Änpertendent in Wangesheim dal Goa (146) 

- Dr. Franz Rühl, Prof. a. d. Univ. in Königsberg i/Pr., Königsstr. 89 (880). 

2 Dr. Ya. nd phil, Vier او و‎ Brian an dor va In Zürich 
Flintern, Titan 40800. 

> Dr, med kamto Sand Sanlwert I Ja (Ayrien) (1046) 

2 Dei Bao snsneus Ge Rogrunguath, Pet an der Dar, In Berl W, 
Wormser Sr. (ed) 

> Can Shtemann, Ba, Wirk, Sntri, Mitglied der kl, Akad, ل‎ W. 
irklor dd Aachen لس‎ St Potrsdug, عع ل‎ 
ا‎ der Akademie (79) 

> Asian Honry Sayces MA Prof. d, Une In Ost (ER), 

255 Wlan 8$nene, Ges at, لمق‎ Lpealetr In Rogenpburg 
10), 

- Dr. Dkean Sohorman, Privaidocent &n der Unlrrkt in München, 
Gina. 8 aD). 





Univorsität in Hallo قله‎ 























3 Verzeichnis der Mitglieder der 2, M. Gesellschaft, 


re Cawine Schinparalt, Pr des Arab an dr Ur in Rom, Langer 10 
ern. 
Greg Helch Sehlls, Pre in Fontnsle (St Cie), Bigen )1050( 
2 SWoutum sent nalen, Gase ل سيا‎ Diensten, السب‎ 
Pelgrphen in Tetean (Bi0) 
= Dr.Bmibehlägintweit, k bay, Roplrungvat in Zweibrücken (620). 
Dr. Stra Sehlägl. 0. Oit, Prof der Poli In SR Meligunkre 
Ya Wie (ei). 
- Dr. Bien Sehnde I Bromberg, سوق‎ 20 (1070). 
7 Dr. Serannes Sehmidt, Geh Hal m Prof an der Day. in Bella W, 
Hilmar Ui 24 000) 
- Di. Rad Schmid, Privat 4. d. Unirnikt in Halo, Unand- 
ne 11 ur). 
- 3. Sehmutaler Pier m Obräda d. Rostz (-Alanburg) (278) 
1 Di. Kae Behneoderter, ملو‎ an &. dzuchen الل‎ 
{a Prng 1, Angie Doninliner Klonen) 9 002) 
= Du. Me Schlorr von Darolnfeld, Oberiliihekar der kg. Untrers« 
iiber Münch, Teopose 39, 1 (1320) 
= Dr. Genge Mi. Sehodde, Be a 2, Cap Untverty ها‎ Colenber, Oh, 
5° Keil Pace, U.8.A, (00. 
> De, لما‎ Schrader, Geh, Rogerungeraih, Prof, an der Ua. in 
Banknı NW, Kronprizerüe 30 (60) 
= Dr. Pindr Schrader I Konsantnopd (1150). 
2 DA W. Schremeier, haar, Seuche‘ VieeConsul نه‎ 1, am karl 
Genichen Cena In Tinte, Cine (90. 
Dr. Maria Schreiner, Dank ah der Lehranstalt für Wissenschaft 
Se Juden in Dein X, Zion. 101 (10). 
=: Da. Dial Behröder, kan, üstcher Gmenikenm für Syrien. in 
Baia io) 
= ‚Dis opaa 5. Sehrooder, Prof, an der Ur. In Win, Meran 
TEN 
=. Dr Plednch Sehslthens, Prirtdocen en der تست موادت‎ in Götiagen, 
0 38 1300). 
= Dr. Mac Sehaltze, Akte به‎ D. in Erich a. Hare (0) () 
ZUHA DE Be Spawally, Prfer in der Univ. in Sander Eins, 
Yesdagen a aid), 
- nel. 2 Urn in Li Wa 0 
200) 
= Dr, Alar Sodtäbek, Profaier n der k. Böhmische Uirrsi und 
apın zu St لا‎ in Bnichon dei Prag, Hungen 18 (OD 
= Dr. Bmat Seidel, yrakiierender Amt In ووم‎ tee, Grenz, 
ren 1011 (u) 
= Di. On $. Seyhald, Profasor der mit. Sprachen ander Untrors. 
Taliogen, Reeiigns. 24 Oi) 
= Henry Stägmick, Ball أ‎ Bein Clge in Cenbräge (882). 
7 On Siegermund, Parer in GrterMinkön Di Senpachono (Ber 
Breaeng) as) 
= Di.K.Stogfikod, Geh Kircherth, Prof. der Telogi In Jona, W 
Babel 3a (0) 
- Dr. لاه‎ Simon, Prrtdocent an der هذ لاد ورت‎ Mischen, Nor- 
Pati I del München (12). 
= David Simönsen, Obernöhier in Kopenhagen, Sindergade 28 (074). 
I De &.R. Sir in Anstardem (00) ©) 
2 De Rudalt Smand, Pit as der Dir, fa Götingen, Bit 21 (84) 
3 BE ac any Fred ml, Br Ann lg n Ana Ma 
10) 
Dr. Chratlan Snouck Hurgronje, Profser in Batayl, Jar (1010). 
T De. pa Marie Sebernbeien In Bil We Bellevue. 104 (1302) 





























Devi 











Verzeichnis der Mitglieder der D. M. Gesellschaft. u 


Herr Dr, Alb. Soein, Professor an der Univorsitit In Leipaig, Schreber- 
strasse 6 (661) 0. 
= Dr. Kudalt von Sowa, k. k. Gymnasalpre. in Brünn, Franz Josephstt. 4 + 
1030) 
= Dr. 3,8. Spoyor, Professor an der Univorskt in Groningen (1227). 
= Dr. W. Spiogelborg, Profeor an der Unlversitkt in Strassburg 1/E 
Vogwenstr, 22 (1220). 
= Jean H. Spiro, Prof, A YUnlversitt de Lausanne & Vaflonsla-Ville, Cant, 
do Vaud (Sale) (1068). 
> Dr. Reinhold Baron von Stackelborg, Docent am Lnzarow’schen Institut 
In Moskau (1120). 
= MR. Stock, Prof, 4 Theo, an dar Untveritkt in 
© Di. Aurel Btoin, M.A., Prinepal, Oriental Coll 
Untvorsiy, in Lahore )1118(. 
= Dr. Georg Stoindorft, Prof. a. d. Un. in Leipzig, Haydnsr. 8 111 (1000) 
= PPineldus Stoiningor, Professor der Theologie In der Benediktiner- 
Abtel Admont (#01). 
= Dr. M. Steinschneider, Pre. in Berlin 0, Wallner-Thentarstr. 44 (175). 
© Des H. Stointhal, Prof an der Unlversiät in Merlin W, Schöneberger 
Uer 42 (24). 
= Roy. Dr. Stonhouse, in Stosksfeld on Tone, Northumberland (1008). 
© Dr. Bär. Stentj, Adjunkt an der thaologschen Fakaltat der لالس ولدلا‎ 
ا‎ (110M). 
onning, M. A, Wadham College in Oxford (1977). 
Igor und Rabbiner dor Irsll. Gemeinde in Barlin N, 
50 ua). 
= Dr. Thood. Stockmayer, in Stultgart, Fouersooplats 14 (1254). 
© Dr. Mormann L. Strack, Profomor der Theologlo an der Unlversiiit zu 
Berlin in Gross-Lichterflde, Rings. 08 (977). 
=D. Vietor von Strauss und Tornay Mixe, Wirkl, Geh, Rat, in Drosdon, 
Lätichauste. 84 (119) (}. 
= Dr. Max Strack In Strasburg 1/Els, Rolbelsengusse 8 (1290): 
© Arthur Strong, M.A., Loeturor in the Univarılty of Cambridge {a London, 
SW Wontminster, 80, Grosvanor Rond (1100). 
- Dr. phil, Hans Stummo, Profower an der Unfvoraliit in Lolpa 
‚Punkonburgste. 4 Il (1108) 
- Georges D.Suraock, Dragoman des k. deutschen Consulats In Balrut (1016) 
= Dr, Holnrich Suter, Profasor um Opmnaslum in Zürich, Klichberg 
d. Zürich (1248). 
Aron von Sailädy, reform. Pfırrer in Halas, Klein-Kumanien (897). 
Dr. dyun Takakuan, Nr. 4 Shiroyamacho, Shlba In Tokyo, Japan (1240). 
A. Tappohorn, Plırer in Vreden, Watphalon (808). 
Dr. Kmilio Toza, ordent. Prof, an der Universtkt In Padova (444). 
8. W. Thatchor, M.A, B.D, In Oxford (1101). 
Dr. 0: Thibaut, Principal Mulr Contral Collog هذ‎ Allähabäd, Indien (781). 
Dr. 0, P. Tiole, Professor an der Universität in Leiden (847). 
W. von Tiesenhausen, Exe, ملعل‎ rum. Wirk. Stantsrah In St, Potars- 
burg. Kaiserl. Bromitnge (202). 
= Dr ساملا سه‎ Toklwai, pr. Adc: Baron G. Toklwal in Tashinde 
Prorinee Ts, Japın (1217) 
Dr. Er. Trochsel, Plarer in Spies, Canton Bern (Schweiz) (108). 
Fürst Kaper Espsrowitsch Uohtomakl}, Durchl., Kammarherr Sr. Ma), des 
Kaisers +. Rusland in St. Potersburg, Schpalernaja 26 (1230). 
Herr Rad. Ullmann, Pürrer {n Altenmuhr boi Gunzenhausen in Mittelfranken. 
In Bayora (1180). 7 
عط‎ 3. Jacob Unger, Rabbiner in Telan (650). 
© Dr. 3.5. Ph. Valeton, emer. Prof.d, Thool. In Amersfoort (Niederlande) 
a0). 





ra (080). 
and Roglstra, Payjab 

































































um Verzeichnis der Mitglieder der D. M. Gesellschaft. 


ort Dr. Herm. Vämbery, Prof. en der Univ. in Budapest, Franz-Josophs- 
Qual 19 )67( 
- Da. B. Vandenhoff, Privatdooent in Münster }/W., Bergstr. 8 (1207). 
2 Cand. phil. Friedrich Veit, in Ostdorf b. Balingen 3 Württemberg (Schwarz 
waldkreis) (189). ٠. 
= Albin Venis, Principal Sanskrit Colge In Benares (1148). 
Ü Da. G. van Vloten, Adjator Interprois Legati Warnerlanl in Leiden, 
Gangetjo 1 (1110). 
- Dr. H, Vogelstein, Rabbiner in Stettin, Falkenwalderstr. 127 (1146). 
Ü Ds: Hermann Vogelstein, Rabbiner in Königsberg NPr., Burgstr. 10. 
rss). 
= Dr. Hans Voigt, Gymnssil-Oberlohrer in Leipzig, Hauptmannstr. 4 (1057). 
Ü Dr. Wih. Volck, kalı. ru. w. Staatsrat und Prof. dor Thool, in Greiß- 
wald, Papenstr. 18 (080). 
- Lie. Dr. K. Vollers, Profssor an der Unfverstkt in Jona, Oberer Philo- 
sophenwag 15 (1037). 
= Dr. Jakob Wackornagol, Professor an der Universität In Basel, Garten- 
Sao 98 (921). 
- Osar Wassormann In Borlin C, Burgstr. 21 (1200). 
7 Tl Venerable Archdeacon A. William Watkins, The Collego, in Durham (827). 
Ü D5. 3. 8. von Weiss, k. k, Hofrath und Profsor der Geschichte an 
(der Universität in Graz, in Ruhestand, Bürgergasse 13 (818) ()- 
= Dr PM. Weissbach, Assistent au der Univorsitäsbibliothek und 
Peivatdocent «. 4, Univors. zu Leipzig in Gautzsch b. Leipzig (1173). 
= Dr. 1. Wellhausen, Professor an der Universität in Güitingen, Weber“ 
sts 182 (83). 
= Dr. 3. 6. Wotzstein, königl. pronss. Consul a. D. in Barlin N, Angust- 
trase 89 (1). 
= Pfrrkandidat .كل‎ Woymann In Hagsfeld bei Karlsruhe 1. B. (1279). 
© Dr. Alfıed Wiedemann, Profsssor an der Universität, ia Bonn, König. 
strasse 8 (998). 
= Dr. Ulrich Wilekon, Professor an der Unlvorsiät In Broslau, Kleinburg- 
sine 7 IL (1800). 
= Dr. Eug. Wilhelm, Profssor in Jana, Wagnergasso 11 (TA4). 
© Dr. Hugo Winekler, Privatdosent der somit Phillogie an der Un! 
Verst zu Merlin in Wilmersdorf bei Berlin, Bingersr. 80 (1177). 
Dr. Brnst Windisch, Geh. Hofrat, Prof, des Sanskrit an der Univ. in 
Leipzig, Untverstätsstr, 15 (737), 
Dr. Moritz Winternätz, Prof. i.Prag, Kgl. Weinberge, Manesgasse (1191). 
- W. Witschel, Oberlehrer am Louisenstädt. Realpymnas. in Berlin &, 
Planufer 39 (1226) 
= Dr. M. Wolft, Rabbinor in Gothenburg (268) 
= Rev. Charles IM. Wright, D.D, M.A, Ph.D, in Birkonhoad, Chester, 
44 Rock Park, Rockferry (633). 
- W. Aldis Wright, B.A. in Cambridge, England, Trinity College (550). 
© Dr. C. Aug. Wünsche, Profosor u. Oberlehrer an d. Rathstöchterschule 
Im Dresden, Albrechtst. 15 (63 
= Dr. Tu. Zuchariae, Pro, a. d. Un. In Hallo ركه‎ Agerplatz 2 (1140). 
= Dr. Josoph Zuus, Docent der Phllosophio an der k. k. deutschen للدت‎ 
versitk in Prag I, Karlag. 174 (1221). 
= Dr..Heinr. Zimmer, Geh, Regierungsrath, Professor an der Universitit 
in Greißwald, Karlplatz 18 (071). 
- Dr. Hear, Zimmorn, 2500 .d, Univ. in Breslan, Lothringerst, 11 (1151), 
= Dr. Jos. Zubaty, 206 a. d. Prager böhmischen Universtkt in Smichor 
* rag, Hatstrasse 839 (1120). 
































Verzeichnis d, Mill, u. d. gelehrten Körperschaften und Institute. LIIL 


dio Stllung eins ordontichen Mitgliodes sind eingetreten):‏ اقل 
Das Voitol-Hoine-Ephraim’sche Bath ha-Midrasch in Bin (8)‏ 
Die Königl, Bibliothek in Darlln W, Opernplats (1).‏ 

» Königl, und Univorsitäts-Dibliothek in Drei برقن‎ 

3 König. und Univorsitkta-Bibliochek in Königerg Pr. .رقن‎ 
} Bibliothek dos Bonsdietinoratifte St. Bonlfaz in Minchen (19). 
Ta Bibliothdaue Khddivinle A Cure (ügype) 2). 
Die Bodleiana In Oxhrd (D). 
", Grossherzogliehe Hofbibliothek In Darmstadt (86). 

KR. Hofbißtiothek in Wien (9). 
8% Ignatius-Collegium in Valkenbung (Holland) (31). 
Das Yürstlich Hohenzollern’sche Musoum In Sigmaringen CD). 
ie New-York Dublie Library, Astor Danox and Mlden Foandations, In 

Nan-York, 40 Tafyera Disco (40) 
The Owons College in Manchester, England (10). 
Das Rabbinor-Sominar in Berlin. (Dr. A. Berliner, Berlin 0, Gipsstr. 12) (8). 
The Roctor ot St. Francis Kavlar's Oollags iu Bombay (). 
Union Thoologlenl Sominary In Nun York (BD), 
tbibiothek in Hamburg (6 

1. Universitkts:Biblotliak in Amsterdam برقم‎ 
N Universiekte-Bibliochek In Baal (0). 

Könlgl. Untvorsitäts-BibLiothok I Berlin NW, Dorotheontr. 017). 
2 Königl. Universitets-Dibliothek In Chrlatlanla (4). 

El. Univeraltkts-Bibliothei im Dorpat (aD 

7 Königl, Universitkts: Bibliothek in Brlangen (7) 
3 Grosshorsogl. Universttäts-Bibliothok in Freiburg 1/B. (1)- 

Grossheraogl. Uniyorsitäts-Bibliethak in Ginsen (0). 
1 König, UniversttktarDibliothek In Grltwald 10: 
'sitäts-Bibliothok In Jana (38). 
Wibliothek in Kin (2). 
Bibliothek „Albertina“ in all 











































Iovenstr. 4 (0) 
inivorsitht 





Ibtblothok in Marbarg I/E. (2). 
1. Uniyorsitäts-Dibllothok in München (40). 

1. Univorsitäts-Dibllothek In St. Potersbung (22). 

NK. K. Univorsitäts-Bibliothek in Prag (10. 

} Grosshersogl, Univoraitäts- Bibliothek in Rostock (84). 

} Kalsorl Univorsitktse u. bandos- Bibliothek In Strassburg :)ماقرا‎ 
3 König), Uniyorsitäts-Dibliothok in Utracht (11), 


Verzeichnis der gelehrten Körperschaften und Institute, 
die mit der D. M. Gesellschaft in Schriftenaustausch stehen. 
Sach dom Alphabet der Stldtenamen.) 
1. Das Datavisssch Genootschap van Kunsten on Wetonschappen In Batavin. 
Die Königl, Prouss, Akademie der Wissenschaften In Berlin. 
3. Die Gesllschaft für Erdkunde in Berlin SW, Wilhelmstr, 23. 
#. Die Zeitschrift für afrikanische und oevanlsche Sprachen in Berlin, NW, 
Peitswalkorse. 17. 
5. DieRedaction des Al-Machrig.Revao ntholiquoorlontalo1. Boyrouth(Syrion). 
6. The Bombay Branch of the Royal Aslatie Society in Bombay, 
La Socldtö dos Bollandistes, 14, us des Ursulines, A Bruzellos. 
Die Magyar Tadomänyos Akndömia in Budapost. 
Die Redaction der Ethnologlschen Mittheilungen aus Ungarn, In Budapost. 


3( Die in Parontheso beigesetzte Zahl ist die fortlaufende Nummer und 
Dezicht sich auf.die Reihenfolge, in der die betrefl, Bibliotheken und Tastituto 
beigetreten sind. 1 





















LIV Verzeichnis der gelehrten Körperschaften und Institute, 


10. Le Ministäre de Pinstruetion publique & Cairo (Egypte). 
11: The Royal Aslatie Society of Bengal in Onleutta, 
Te Coylen Branch of che Royal Asiate Sodoty in Colombo, 
Das Raul Instituto di Stud) superiol in Vlorenz, Plaza 8. Marco 2. 
34. Stdj iallanl له‎ Alolopla indo-iranlen in Florenz. 
15. Socltk asintien Iallana in Florenz, علاط‎ San Marco 2. 
18. Die Kinigl, Gesellschaft der Wissenschaften In Göttingen. 
17. Der Historische Verein für Steiermark in Graz. 
38. Das Koninkljk Institut voor Taal, Land- en Volkenkundo van Nodorlandsch 
Indis im Haag. » 
10. Dio Finnlsch-Ugrische Gesellichat In Helsingfo: 
20. Das Curatorlum der Universität In Loide 
21. Die Rodaetion des Toung-pao In Leiden. 
2%. Der Deutsche Verein zur Erforschung Palistinss in Leipzig. 
28. The Saciety of Biblical Archsaology in London WC, Bloomsbary, BT, Great 
Russell Stroot. 
34. The Royal Aslatle Society of Groat Britain and Ireland in London W 
23, Albemarle Str. 
25. The Royal Geographienl Society in London W, 1, Sarilo Row, 
26. Das Athöndo oriotl in Löwen. 
37. Die König, Bayer. Akademio der Wissenschaften in München. 
28. Die ‚American Oriental Soslty in Now Haven. 
28. Die Beole spöelalo des Langues orientales vivantes in Paris, Rue de Lille 2. 
30. Das Musde Guimet in Pas 
31. Die Revos Archlologigus in Paris, Rus de Lile 2. 
32. Die Soci6t4 Asiatiqu in Paris, Rüo de Seine, Palais de Vnstitut. 
35. Die Socittö de Göographie in Paris, Boulevard St, Germain 184. 
3%. Die Societ6 Acadämigue Indo-chinolse In Parts, 
85. Die Kalserl, Akademlo der Wissenschaften in St. Potorsburg, 
86. Die Kalerl. Rus. Geographische Geullschaft In St. Petersburg. 
31: Die Bocidt6 dArchöolople et de Numismatiquo in St. Potersburg, 
98. io American Phllosophieal Soelty, in Philadelphi 
Fi sont. 
89. "The American Journal of Archasology ها‎ Prin. 
In R: علط اسممة‎ dei Lincel In Rom. 
Die Direzione del Besrione In Rom, 8. Pantaloo 3. 
Die Diroction du Serrieo local do Ia Cochinchine (Cabinet du Directens) 
in Saigon. 
The North China Branch of the Royal Aslaio Soty in Shanghal. 
‚Tho Tokyo Library مط كه‎ Imporil Unlverity of Japan In T5kyd (Japan). 
.ل‎ The Asiatie Society of Japan in Tökyö, 
Die Königl. Univereitätsbäliothek in Upaala, 
The Smithspnian Institution in Washington. 
The Buroan of Bihoology in Washington. 
Die Kalsarl. König, Akademio der Wissonschaften in Wion. 
الس ملام‎ in Wion I, Untvorsittsplatz 2. 
rogution in Wien VII, Mechitharistengasse 4. 
Ex offiio erhalten je 1 Expl, der Zeitschrift 
So. Hohalt Prinz Moritz von Sachsen-Altenburg in Altenburg. 
Das Könlgl. Ministerium des Unterrichts in Berlin. 
Die Privat-Bibliohek $r. Majestät den Königs von Sachsen in D; 
Se, ملعي‎ der Herr Suatsuiiter von Seydenig in Drosde 
eigene Bibliothek der Gesell 
5 Königl. Univeralikts-Biblioek 1 
Die’ Indie 04060 Library in London SW, Whitehll, Downing Str. 
Die Königl, Öffenliche Bibliothek in Stuttgart, 
Die Königl. Universtäts-Bibliohek in Tübingen. 



































on, Now Jorsoy U.S.A. 




















vr 


Verzeichnis der auf Kosten der Deutschen Morgen- 
ländischen Gesellschaft veröffentlichten Werke. 


Zeitschrift der Deutschen Morgenländtschen Gesellschaft: Herausgegeben vom 
den Geschäfführern. ILUL. Band. 1847-90. 728 Me d. 8 M. 
U-XXI. A123 M. XXL. لذ‎ 15 M) (Für Mitglieder der DM. 0: 
400 M. 50 Pf) 

Früher ent 











m und wurde später mit obiger Zeitschrift vereinigt: 
ir Deutschen Morgenländlschen Gosollachat für das Jahr 
1845 und 1640 (Ister und جمالك‎ Band). 8. 1840-47. 6 كار‎ (1848. 
3 M. — 1840. 3 M) Die Forbetaung von 1847-1858 Andet sich In 
don Hoften dor „Zetschrif“ Bd. IV--XIV vortelt enthalten. 
Roglstor un L-X. Band, 1808. 9. 4 رار‎ (Mr Mitglieder 
der D. 0.6.8. MM) 
Roglstor zum KL-XX. Band. 1872. 8. 1 M. 60 Pf. (Für 
Mitglioder der D. M.G. 1 M. 20 Pf) 
fstor zum .لتك لكك‎ Band. 1877. 8. 1 M. 00 Pf. 
(Für Mitglieder der DM. G. 1 M. 30 27) 
Rogister zum XXXL-XL, Band. 1 
iiledor der D. 3. G. 2 M. 60 Pf) 
— —— Register zum XLLL. Band, 1800. 8, 4. M. 50 Pf. (Für 
Mitglieder der D. 31. G. 3 M) 
DU. 2, 8, 810, 207, 
gegeben werden, sondern nur 
zwar auch dann zur noch zum vollen Ladenprele. Vom 21. Dando an 
worden einzelne Jahrgänge oder Halte an die Mitglieder dor Gesellschaft 
Auf Verlangen, unmittelbar von der Commissionsbuchhandlung 
F. A, Brockhaus In Leipzig, zur Hälfte dos Preises abgegeben, mit Ause 
nahme von Band 20-37, 29-82, welche nur noch zum vollon Zaden- 
preise (& 16. A) abgegeben werden können 
Supplement zum 20. Bands: 

Wisnschalicher Jahrebericht über dio morgenländ. Studien 1859— 
1861, von Dr. dich. Gosche. 8. 1808. & M. (Für Mitglieder der 
DM 6.0 M) 

Supplement zum 24. Bande: 

Wissenschaflicher Jahresboricht für 1862-1867, von Dr. Rich, Gosche, 
Hol 8. 1671. 8 M. (Für Mitglieder der'D. M. 6. 2 AZ. 26 27) 
Heft If Alervon أ‎ nicht orschlenen und für die Jahre 1808 bis October 
1870 sind keine wissenschaft. Jahresberichte publieiort worden. 

Supplement zum 85. Bande: 

Wissenschaflicher Jahresboricht für Oetober 1876 bis Dacambor 1877, 
von Dr. Ernst Kuhn und Dr. Albert Socin. 2 Hate. 8. 1870. 8 M. 
Für Mitglieder der D. M. 0. 4 20 

(SB. Diese beiden Hefte werden getrennt nicht abgegebon) , 

Wissonschaflicher Jahribericht für 1878, von Dr. Ernst Kulm ut Dr. 
Albert Socin, 1. Hilfe. 8. 1881. — 11 Hilfe. 8, 1888 (1.& II. Hälte- 
ملسم‎ 6 AM. عاض‎ Mitglieder der D. MG, 3 M) 
























@ür Mit-‏ فل 























LVI_ Verzeichnis der auf Kosten d. D. M. G. veröffentlichten Werke. 


Zeitschr der Deutschen Morgonlindischen Gesellschaft. Supplement zum 
38. Bande: 
Wissenschaflicher Jahresberi ١ 
الع‎ Ali, 010 D..M.. مو‎ 
507 





Serien zn 24, Bande 
We Jaraeiat ir 180, von De Er Kin nd 
ا ا‎ arD,a0G. 37) 
eis inet للد ل‎ 6 eh. CB ir 
0 
00 ا‎ vn dr Deich 
Be Ganbann Ehen de Nena. Dita & 
19 M. (Für Mitglieder der D. M. ©. 14 M. 25 Pf) 
1 ehren ا‎ Alpen Dann el: 
BEL 3 An. in lg er Mpeg da One von 
F. Windischmann. 1857. 2 M. 40 Pf. (Für Mitglieder der D.M.G. 
1 M. 20 Pf) Vergriffen bis auf 1 Exemplar. 

36.2. Ai Kl net de Ron Sr Aber. in Yard 
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Adib. ٠. 1859. 4M. 50.Pf. (Für Mitglieder der 2.3]. 6. 
re 
اام‎ IE Band (in 5 Nummer). 1860-1802. 8. 27 M. 40 Pf. 
Für Mitglieder d. D. M. 6. 20 M. 50 Pf) 

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1802. 6 M. (Für Mitglisder der D. M. 6. 4 M. 50 Pf) 

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TI Mind (a euer) 1804. 8. 27. (Pürgieder 
der بط‎ 3 6. 20 M. 95 2) 5 







































Verzeichnis der auf Kosten بك‎ D. M, ©. veröffentlichten Werke. LNIL 


Abhandlungen für dio Kunde des Morgenlandes. كك‎ Band. 

Ar. 1. Ssoschu, Schuklng, Sohlking in Mandschulscher Uebersetzung 
mit einem Mandsehu-Doutschen Wörterbuch, herausgegeben von لط‎ 
von der Gabelentz, 1. Hei. Test. 1864. 9 Al. (Für Mitglider der 
DM. Ma 2) 

Nr. 2. — 2. Hof. Mandscho-Doutsches Wörterbuch. 1804. 6 M- 
(Für Mitglieder der D. M. G. 4 M. 50 Pf) 

Sr, 8 Die Pos und Rebessuen ds Or 

ihelmischen Quellen von A. 
2000 

Sr. 4. Indische Hausregeln. Sunskrit u. Doutsch herausg, von Ad. Pr. 
‚Sionalor. 1. Ägvallyann. 1. Holt, Test. 1804. 2 M. (Für Mglieder 
der D, a. 6. 1 M. 50 Bf) 

IV. Band (din 5 Nummern), 1808-80. 8. 18 A. 20 Pf.‏ نمم 
A, ©. 18 Mi. 90.2)‏ بط (Für Mitglioder der‏ 

Nr. 1. Indische Hausrogsln. Sanskrit u. Doutsch heraus. von Ad, Tr 
Stensler. 1. Ägvalkyanı. 8; Hoft, Uobersetsung. 1800: 5. (Pür 
Mitglieder der D. M.Q. 3 27 28 Pf) 

N1.2. Gäntannyal Phiisütra, Mit vorschlidonen Indischen Commentaren, 
Einlelung, Uobersotzung und Anmerkungen heraus, von Zr. Kislkorn. 
1800. 3 M. علا‎ Mitglieder der D. M.G. 2 M. 26 Pf) 

Ar. 3. Uobor, dio Jüdlscho Angelologio wıd Daomonologio In ihrer Ab- 
apipkit vom Parts, Von de Koll. 1800: 3 ا‎ 
der D.M. G. 1 M. 80 Bf) 

Nr. 4. Die Gralschri, dos aldonlc 
{ma erklärt von يلك‎ Me 
D.r. G. 00 27) 

Kath Sur: Sagurn. Dio Mirchonsammlung des Somadora, 
XVII. (Schlum) Horausgogeben von, M. Brockhaus. "1800. 
(Für Mitglisdor der بط‎ 30. 0: 12 M) Mornbgesetzt auf DM, 
für Miiglioder 6 M. 
Y, And (u 4 Nummen); 1006-1870. لق ذه به‎ 10.2; 
(Wr Mitglieder der DM. 0. 28 M. 80 27) 
Sr. 1. Vorsuch einer hobrülschen Wormenlehre nach dor Aussprache 
der heutigen Samaritaner nebst einer darnach gebildeten Teanmorlpuen der 
Gonass mit. oiner Dallage von Z. 1808. 7.M. 00 2f. (ür 
Mitglieder der D. M. 0١ 5 M. 66 Pf) 

Nr. 2. Dosmisch-türklscho Sprachdenkmiler von, 0. Blau. 1808. 0 M. 
00 Pf. (®ür Mitglieder der D. M. 6: 7 M. 20 27) 

Nr. 8. Uobor Ans Saptagatakam des Mäla von Albr. Webor. 1870. 
8 31. (ie Mitglisder der D. M. G, 0 47) Morabgesotzt auf 2 AL, 
Für Biltglider اق‎ 

Nr. 4. Zur Sprache, Tateratur und Dogmatik der Samasltaner. Drei Ab- 
andlungen nebst zwei bishor unaditen samarltan. Toten herausgog. von 
Sam. Kohn. 1870. 19 A. (Für Mitglieder d«D. M. G. 9 M.) 

VL. Dand (in 4 Nummern), 1810-1878. 8. 89 M. (Für 
Aitglioder der D. M. 8. 20 M. 85 If) 

ir. 1. Chronigue de Josud lo Stylite, derite vors Yan 615, taxto or 
duction par P Martin. 8. 1870. 9A. (Wir Mitglieder der D.M.G. 
SM. 129) 

Nr. 2. Indische Hausregeln. Sanskrit und Deutsch herausgog, von Ad. 
Er. Stenaler. I. Püraskarn. 1. Meß. Text 1816. 8 8 A. 60 2: 
(Für Mitglieder der D. at. 6. 2 M. 10 Pf) 

Nr. 3." Polemische und apologolische Litoratur in arabischer Sfrache 
zwischen Muslimen, Christen, und ‚Juden, nobst Anhängen verwandten 
Inhalte. Von M. Bteinsehneider. "1811. 22 MI. (Für Mitglieder der 
D.3M. 6. 16 M. 50.21) . 











. Mit 10 Karten nach 
1. HoR, 1804. 10 M. (Für 














‚Könlgs, Kschmundzor Übersetzt 
1800. 1.AL 20 Pf. 000+ Mitglieder der 



























3 


LYIIL Verzeichnis der auf Kosten d. D, M. ©. veröffentlichten Werke, 


Abhandlungen fir die Kunde des Morgenlandes. VL. Band. 
Nr. 4. Indische Hausregeln, Sanskrit und Deutsch horausg. von Ad. Zr, 
‚Slenser. II. Päraskara, 3. Hof Uebersetzung. 1878. 8. 4.44. 40 Pf. 
(Für Mitglieder der D. M. G. 8 M. 30 27) 
سس‎ VIE Band (in 4 Nummern) 1879-1881 
iiigieder der DM. 6.20 M. 50 Pf) 

Ne. 1. The Kalpesttra cf Bhadrabähn, edited, with au Introduction 
Notes, and a PräkritSupskrit Glosury, by H- Jacobi. 1879. 8. 10 M. 
(Kür Mitglieder der D. M. 0. 7 A. 20 Pf) Merabgesotzt auf 6 ML, 
Mir Mitglieder 4 M. 

Sr. 3. Do In Mötriguo ches los Spriens par 36 YabbE Martin. 1870 
8. 4 M. (Pür Mitglieder der D. 3. 6. 3 MM) 

Sr. 3. Auszüge mus ayrlschen Akten porstscher Märtyror. Usberotzt 
und durch Untersuchungen zur Mtorlchen Topographte erläutert von و‎ 
Hoffmann. 1880. 18 M. (Für Mitglisder der D. M. G. 10.M. 50 Pf.) 

30.4. Das Saptapatakım des Hält, herausg. von Aldr. Weder. 1861. 
8. 52 M. (Pür Mitglieder der D. At. G. 24 30( Merabgesetzt auf, 
18 M, für Mitglieder 13 M. 

———— VL. Band (in 4 Nummern) 1881-1884. 8. 27 M. 50 Pf. 
(Für Mitglieder der D. MG. 19 AL. 50 Pf), 

No. 1. Die Vetlapateaviigaikä in den Rocensionon des Givadlsn und 
Sinss Ungenannten, mit kriüschem Commentar herausg. von Heinrich Uhle. 
1881. ©. 8 M. (Für Mitglieder der DM. 6. 6 32) Merabgesetzt 
auf 6 M, für Mitglieder 4 A: 

0.2." Das Aupapttika Sen, orses Upknge dor Jalne. L Theil. Ein- 
heitung, Text und Glossar von Dr. Ernst Leumann. 8. 1889. 6 M. 
(Für Mitglieder der D. MG. 4 M. 50 Pf) 

80.8. Fragmente srlcher und arablcher Historiker, herausgegeben 
und übersetzt von Friedrich Baellgen. 1884. 8. 1 M. 50 Pf, (Für 
Miigider der D.. G. 5 M) 

3. & The Beudhäyanadhermaktsten, ed E. Hultzsch 1884. 8. 
8M. (für Mitglieder der D. M. G. 6 MM) 

IE. Band (in 4 Nummern) 1880-1899. 8. 33 M. 50 Pf.‏ الس 
(Für Mitglieder der D. U. 6. 38 M. 50 Pf)‏ 

No. 1. Wörterverzichnis zu den Hausregeln von Ägyaläyana, Päraskarı, 

likhiyeng und Gobhih. Von Adolf Friedrich Slenzler. 1880. 8. 

31. 80 Pf. (Für Mitglieder der D.M.G. 3 M) 

No, 2, Historia ara grammaticas apıd Syres. Compesit et e 
Adalbertus Merz. 1880. 8. 15 A. (Für Mitglieder der D. M. G. 





2M Air 


























. Säklıya-pravasena-bhäshya, Vijlänabhikshu's Commontar zu den 
Sürkhyastiras. Aus dem Sanskrit Übarotzt von Zielard Garde. 1880. 
3. 10.M. (Kür Mitglieder der اط‎ A, G. 8 M) 
No. 4. Index zu Otte yon Böhllingki Indischen Sprüchen. Von August 
Blau. 1808. 8. & M. (für Mitglieder der بط‎ M. 6. 2 M. 80 Pf) 
لام‎ X. Band (in 4 Nummern) 18931807. 8. 24 M. 30 Pf. 
(ir Mitglieder der D. M. G. 10.M. 20 Pf) 
io Qukasaptati. Von Richard Schmidt, 1890. 8. 9 M. 
der D. 1. 6. 0.2) 
No. 2. Die Äraiyaka-Ersühlunge, herausgogeben von Ernst Zeumanin. 
4. Heß. 1807. 8. 1 M. 80 Pf. (Pür Mitglieder der D, M. G. 1 M. 20 Pf) 
‚No. 9. The Pitrmodhusütras, od. by M. Caland, 1800. 8. 6 A 
Ar تاهالا‎ 
No, 


von Richard, Selmidt, 1897. 

















Maräpür und deutsch 
8 74.30 Pf. (Für Mitglieder der 





Verzeichnis der auf Kosten d.D. M, @.verbffentlichten Werke. LIX, 


Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes. XI. Band. 


No. 1. Wörterbuch der Dialekte der deutschen Zigsuner, ausmmen- 
getat yon Rudolf von Bora. 1808. 3. 42.0.4. (Fir Miglieder 

. aa 

50.2. Orandrle einer Lnulchre der Baatasprachen nah Anlaitıng 
zur Aufnahme von Dantusprachen. Anhang: Verzichele von Bankurare 
An von dr Ma 108. 6. ل‎ 1D.N. 0, 
0 

30, 3, Lieder der Lfbyuehen Wüste. Die Quellen und die Texte nebst 
einem Hekurs Aber de Vedentenderen Beiunontänme des wostichen 
Untertsyuten von Martin Harımann. 1880. 9. 8 AL. (Kür Mitglieder 
de DM 0,0 20) 

Verglichung-Tabeilen der Muhammedanischen und Christlichen Zeitrechnung. 
steh dem open Tage jede Kuhammedentschen Monat ا‎ Tram 
Yon Ford, Wüstenfeld, 1856. 4 3 M. (Für Mitglieder der’ D-M. 6 
UM. 90 Pf) Vergriffen dis auf ı Exemplar. 

ortotzung der Wüstenfldschen Vorgelchungstbellen der Muhammedanischen 

“ Chrsüichen Zeitrechnung (ron 1200 bl 1000 der Hedschra). Meraue 

uoncben von Dr. Bdnard Mahler. 1881. 4. 76 Pf, (Für Mitglieder 
dor D. M. G. 50 Pf). 

Arsbolele, sn Racesia A ts Abi ehe tscane In gengrda,‏ عالطا 
Me srl 1a Viogrfe © In Dblograa dein Belle, met Inden de‏ 
اا Äiefele mark‏ 
der D. MG. 9 M) Hornbgosetzt nur 0 AZ, für Migieder 6 IE.‏ 

Appendleo ala Dibeten Arab-Slenl par Michele Amari con nuove هيه‎ 
non erlüche del Prof. Aleseler. "1876, 8 KM, (ir Migider der 
D.A. 6 5 MM) Merabgesotzt auf 3 BL, fr Miilieder ؟‎ M- 

Seconda Anpondieo alla Tilitson Arabo-Sleua per Michele Amari, 1897, 

der D. MG, 1 AR 00 Pf). Merubgesetzt‏ فاليا (Für‏ ل 

aut ı M 50 Pf, fir Mir 1 

Die Öhroniken der Stadt Makkt, gesammelt und auf Kosten der DM. G.horan- 
ergaben, arabsch. und dutch, yon Ferdinand Wästenfeld. 1851-81. 
Ubenae "U 42". jrür Meier der Da G, 01 M. 0 27) 
Horabgosotst auf 30 Af, für Mitglieder 20. 

Votoris Testament asthlopien, In quingue tmos Astribute. Tomus IL,‏ ملا 
Aire Mr Rogun, Paralipomenen, Zaire, Jaher. Ad lbrerum manwerip:‏ 

Sram و‎ Opparau enteo Isruri A. Dillmann. Fusc. 1 

1e0n 4 8 M. (Wir Mitglieder der ال‎ MG. 0A) 

pas. I, quo eortnentur Libri Ragum II’ et IV. 4. 1878.‏ مسد 

9 M. (tr Mitgteder dar D. 3. 6, 6 M. 16 PN) 

Firdus. Du Dach vom Rechter. Heraugogeben auf Kosten der D. M. 0. 
Yon Oitokar von Sehlchta: Warchrds Un Wrkscher Sprache) 1868. 
"1 مل لهالل ا‎ der D- Me. G. 16 27 

Subht Day. Comptrrondu duns Adeourerte imporlate en fait de nunmmatigue 
Inustimmne Publ en Jangun دوعن‎ Ania de Torignsl par Öttocar de 
Beier Paird ES er gie DM, 
20.2) 

To Kam of elätubarrd. Mälted fr the German Orlantal Soclty Arm {be 
Manweripia of Loyden, St. Petenburg, Cambridge and Benin, by W- 
Weight. xıt Pur. 1004-1801. 4 90 M. (Für Mitt der D.N.G- 
7 My in Parc 180% 4, 10 M. (Für Mitglieder der D, A. 6: 
TA. So A) MX Part, 1808--14, & Jeder Part 6 A (Für 
Agieder 0 اط‎ At. Gh AM, 00 Pf) Ah Kart Andere). 1802° & 
18 ا‎ Mtigllder der D. Mt. 0. AB M) Kult Part (Or not) 
hworgt yon Dr. 3. بل‎ de Goei. 1898. 4. 16.2. (Für Mitglieder 
SB. فده‎ At) ٠. 









































5 








UX__Verseichnis der auf Kosten d. D.M. G. veröffentlichten Werke, 





acuts Geographisches Wörterbuch aus den Handschriften zu Borlin, &t 
"Petersburg, Paris, Londen und Otord auf Kosten der D. 25 6. herausg, 
von Ford. Wüstenfeld. & Bände. 1806-13. 8. 180 MM. (Für Mk 
Zisder der DM. G. 120 M) : 

Band in jo 2 Halbbänden. 1800-1809. 8. Jeder‏ ا لتم 
Haltband 16 M, 50 Pf. (Für Mitglieder der D. M. ©. jo 11 2)‏ 

= Y. Band. 1879. 8, 26.4, (Für Mitglieder der 0.3.6, 10.M) 

— Vi. Band, 1 Abthelung, 1870. 9. 8 M. (Für Mitglieder 

der D. 3. 6.5 Ad. 00 Pf) 

— "VI. Band, II. Abtheilung. 1871. 8. 16 M, (Für Mitglieder 
er D. 0. 6. 10.M, 10 Pf) 


Hin Juth Commentar zu Zamachlarfs Mutssgel. Nach den Handschriften zu 
Yepeig, Oxford, Constantiopel und Cairo herausgeg- von 0. Jahn. 2 Bndo 
10161880. 4. 117 M. (Für Mitglieder der D.M.G. 78 M) Horab« 
gesetzt auf 72 M, für Mitglieder 45 M, 

TUT Band.” 1. Hot. 1870. 2, und 8, Hof, 1677. 4. Hof, 1878. 
3. Meß 1660. 6. Haß. 1682. 4. Jodes Heft 12 M. "(Für Miglinder 
dir D.M. G. je: 8 A) Herabgesatzt auf 7 .M. 60 Bf. ir Mitglioder 
[22 

— I. Band. 1. Het 1889. 2. Heft, 1886. 9. Hof 1888. 
Jedes Matt 12 M, (Für Mitglieder der D. M. ©. je 8 A) Herab- 
gesetzt كل ؟ وزكده‎ 50 Pf. für Mitgl. je 5 M, 4. عو‎ 1880. 4. 9 M. 
(Für Mitglieder der D.M.’G. 6 M) Merabgösetzt aut 4 M. 50 Pf, 
für Mitglieder 8 M. 

Chronologie orientlischer Völker ven Albtränt. Herausg. von C. Ed. Sachau. 
9 .ملز‎ 1816-18. 4 20 M. (Für Mitglieder der D.M. ©. 14 21( 
Herabgosetat aut 15 4, für Mitglieder 10 M. 

Hotel. 1810, 4 18 M. (Für Mitglieder det D.M.G. 8.M; 50.Pf.)‏ ليما 
für Mitglieder 4 M.‏ رك 6 Horabgenotzt auf‏ 

Het9. 1878. 4. 16.M. (Fürlftglisder der D.M.G.10.M, 50.Pf}) 

erabgesetzt aut 9 M, für Mitglieder © M. 

Malevika und Agulmitrn. Ein Drama Kalldasıs in 5 Akten. Mit kritischen 
nd erklärenden Anmerkungen herausg. von 20. Bollensen. 1879. 8) 

12 M. (Für Miglieder der D. M. G. 8 M.) Herahgesetzt auf 6 ML, 
Air Mitpieder & 

Mäiteäyap! Samhltt, hersusg. yon Dr. Leopold von Schroeder. 1881-1886. 
® 26 M, (für Mitglieder der D, MG. 27 M) 

—— rstos Bach, 1881. 3. 8 M, (Für Miigieder der DML.G. 6.M) 

Zweites Buch. 1883. 8. 84. (PürMitglioder der 3.6: 6.31) 
Dritte Bach. 1885. 8. 8.M. (Für Mitglieder der D.M.G. 6 41) 

—__— ViertesBuch. 1880. 8. 12.M. (ür Mitglieder derD.M.G. 9 .M.) 

Die Mufagdaijtt. Nach den Handschriften zu Berlin, London und Wien auf 
‚Kosten der doutschen morgenländischen Gesellschaft heransgogeben und mit 
Anmerkungen vorsehen von Heinrich Thordecke. Brats Heft, Leipzig, 
1886. 8. Text 86 8, Anmerk. 104 8. 7.24. 50 Pf. (Für Mitglieder 
der D.M. 6.5 M) 

Katalog, d. Bibliothek der Doutschen morgenländ. Gesellschaft. 1. Druckschriften 
und Asbnliches, 1880. 8. © M. (Für Mitglieder der D. 36 ©: 3 20) 
In Neuboarbeitung begriffen. 

Handschriften, Inschriten, Münzon, Verschiedenes. 1881. 8.‏ كل 

3 M. (Für Mitglieder der D, M. 6. 1 M. 50 Pf) 

Nöldeke, Th. Ueber Mommsan's Darstellung der zÜmtschen Herrschaft und röm. 
Poliük im Orient, 1885. 8, 1 M. 80 Pf. (Für Mitglieder der D.M. . 

#1 3.18 Pf) Vergriften bis auf $ Esemplre 

F, Quolenstudien zur neueren Geschichte der Chänate. Separatsbäruck‏ ,امول 
aus der Zeitschrit der D.M. G Band 88, 1884. 8. In 18 Examplaren.‏ 
(Für Mitglieder der D. M. G. 5 M)‏ كل 4 









































Verzeichnis der auf Kosten d, D.M. ©. veröffentlichten Werke. تكن‎ 


Catslogus Catalogoram.. An, Alphnbotinl Register of Sanskrit Works and Authors 
17 Dieoder Aufrieht, 1801. 4. 30 M. (Wr Migleder dr DM. 
Am) 

M)‏ 6 يه عدم Part IE. 1800. 4. 10 M, (Für Mitglieder der‏ ام 

Geldiher, Ign, Der Diin des Garmal ا‎ Aus Alfa, (Soparatabäruck 

der Zucht dor D. M. 8 Dan 40 und 03) öl 8 8 M. 

(Für Milglider dor D. M. G. 3 

Math, Georg, Die Insehrfan von Tag 

Ueberstzung sowie 











Bailin. Tibatisch-mongollscher Test 

lichen und historischen Kläuterungen. 

3 M. (Für Mitglieder der D. MG. 2 ركه‎ 

Die Deutsche morgenländische Ges 1845-1805. Ein Rückblick go- 
‚goben von den Geschkfaführern in Hallo und Leipzig. 1805. 8. 1 A. 
(Für Mitglieder der D,M,. ضمي‎ 

Bacher, W., Die Anfänge der hobrllschen Grammatik. (130 8) Talpalg 1808. 
8. 4M. 50 Pf. (für Mitglieder der D.M.G, 3 AA) (Soparat-Abdruck 
mus der „Zeitschrift, Bd. 40° in 00 Exemplaren) 

















BE Zu den für die Miglieder der D. MC fatgntsten Preisen köunen 
die Bücher nur von der Gommissionsbuohhandlung, #. A. Anocke 
hau In Laie, unter Pranogsinsondung dos Botrga bezogen wor“ 

den, bot Domap durch undere Yuchhandlungen werden Alnelben nieht 

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08 


«A book that is shut is but a block” 
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& Department of Archaeology % 
5 NEW DELHI. % 
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clean and moving. 


ort.‏ ما قمر